DE3546469A1 - Ionosphaeren-echolotsystem - Google Patents
Ionosphaeren-echolotsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ionosphären-Echolotsystem, das
Information zur Verbesserung von HF-Nachrichtenübertragun
gen unter Nutzung von Weitstrecken-Raumwellenbahnen lie
fert.
Die Nachrichtenübertragung über HF-Funkverbindungen, ins
besondere Weitstrecken-Raumwellenbahnen, wurde immer als
eine sporadische und allgemein unzuverlässige Methode der
Nachrichtenübermittlung angesehen.
Dies ist in hohem Maße in der von Natur aus sporadischen
und vorübergehenden Beschaffenheit des benutzten Fortpflan
zungsmediums begründet, hauptsächlich hervorgerufen durch
die Veränderlichkeit der Dichte der freien Elektronen der
Ionosphäre. Ferner ist die Störungsintensität und -dichte
durch andere HF-Bandbenutzer zu bedenken.
Allein diese Faktoren haben zu einer Situation geführt, in
der aktuelle Nachrichtenverbindungen selbst für relativ
nahe Verkehrsverbindungen normalerweise nicht erwartet wer
den können. Auch können Verbindungen hoher Güte und gerin
ger Fehlerrate weder aufgebaut noch unterhalten werden,
ohne daß regelmäßige Änderungen der Betriebsfrequenz vor
genommen und/oder Höchstleistungs-Funksender in Verbindung
mit Richtantennen hoher Verstärkung verwendet werden.
Für Kriegsschiffe der Royal Navy ist diese Situation sogar
noch schlechter. Wegen der begrenzten Größe der Plattform
sind hier hohe Senderleistungen praktisch nicht zu erhal
ten, und große HF-Richtstrahleranordnungen sind unmöglich.
Damit einher gehen die nicht zu lösenden Probleme des Be
triebs in feindlicher Umgebung, wo es im Normalbetrieb er
forderlich ist, gleichzeitig über ein sehr breites Fre
quenzspektrum zu senden und/oder zu empfangen. Dieses Fre
quenzspektrum kann Niedrigstfrequenzen, Längstwellenfrequen
zen, LW, MF, HF, VHF/UHF und noch wesentlich höhere X-Band-
Radarfrequenzen einschließen.
Es ist daher sehr leicht zu verstehen, warum HF-Nachrich
tenverbindungen historisch gegenüber den zuverlässigeren
und robusteren Satelliten-Nachrichtennetzen für Weit
streckenverbindungen an Popularität verloren haben.
Vom militärischen Standpunkt ist jedoch durch die Verletz
lichkeit dieser Satellitensysteme, auch infolge physischer
Angriffe, die Notwendigkeit für einen HF-Bedarf vorgegeben.
Ein effizientes und effektives HF-Reservesystem hoher Güte
ist daher während irgendwelcher Feindseligkeiten sehr
wesentlich für die Royal Navy, und es bietet den zusätz
lichen Vorteil, daß es immer unter der eigenen nationalen
Kontrolle gehalten werden kann, was derzeit in bezug auf
Satellitensysteme nicht der Fall ist.
Zwar wurden in letzter Zeit erhebliche Fortschritte hin
sichtlich einer Steigerung der Hochentwicklung, Komplexität
und Zuverlässigkeit der meisten HF-Nachrichtenübertragungs
systeme und -einrichtungen gemacht (hauptsächlich durch die
Nutzung von elektronischen Großschaltkreisen, insbesondere
Mikroprozessoren), aber leider wurde nur wenig getan, um
die drei hauptsächlichen HF-Fortpflanzungscharakteristiken,
die für die Verschlechterung ausgesandter Signale verant
wortlich sind, zu überwinden oder zu vermindern.
Dies sind Mehrwegeverzerrung bzw. Streuung, Störungen und
Schwund.
Im Fall einer mobilen Plattform an Land, auf See oder in
der Luft wird die Situation durch die Beschränkungen kom
pliziert, die durch den Einbau von HF-Systemen innerhalb
des beschränkten verfügbaren Raums entstehen, was speziell
für Antennen gilt. Senderleistungen für diese mobilen
Systeme sind ebenfalls beschränkt aufgrund des begrenzten
verfügbaren Raums und der extrem hohen Kosten und techni
schen Komplexität beim Ausrüsten von Funksendern mit HF-
Leistungen, die viel höher als einige kW sind. Die typische
Leistung für einen HF-Kreis auf einem Kriegsschiff der
Royal Navy ist normalerweise auf 1 kW Peak und Mittel pro
Funkkreis beschränkt. Die Probleme, die auftreten, wenn man
versucht, gleichzeitig bis zu zehn oder eventuell mehr
Sende- und Empfangskanäle vorzusehen, wären unüberwindlich,
wenn höhere Senderleistungen eingesetzt werden sollten.
Gemeinschaftsantennenbetrieb, Zwischenmodulationsprodukte,
wechselseitiges Mischen (in den Empfängern) und Breitband
sender-Rauschpegel würden sämtlich die Betriebsleistung von
HF-Funkkreisen erheblich verschlechtern, und zwar insbe
sondere bei den niedrigeren Empfangssignalpegeln, die für
Weitstreckenverbindungen notwendig sind.
Zwischenmodulationsfrequenzprodukte, die durch die Nicht
linearitäten in den Sendern und durch den Decksaufbau des
Schiffs ("Rostiger-Bolzen-Effekt") bedingt sind, können
jedoch durch sorgfältige Frequenzplanung vermieden werden,
obwohl dadurch unvermeidlich das nutzbare verfügbare Spek
trum verringert wird. Ferner kann dies nur erreicht werden,
wenn Schmalbandsysteme verwendet werden und wenn die Pro
dukte höherer Ordnung vernachlässigt werden können. Wenn
die Senderleistungen erhöht werden sollten, erlangen diese
Produkte höherer Ordnung zunehmend größere Bedeutung und
müssen in allen späteren Frequenzplanungs-Anordnungen
berücksichtigt werden.
Wenn Breitbandsysteme verwendet werden sollen, werden die
Beschränkungen hinsichtlich der für Senden und Empfang ver
fügbaren Frequenzen noch restriktiver. Dieser Faktor allein
wird in schwerwiegender Weise alle zukünftigen Pläne zur
Implementierung von Frequenzsprung- und Breitband-Übertra
gungssystemen einschränken. Außerdem müssen zum Empfang
dienende Antennen unvermeidlich in der unmittelbaren Nähe
von Sendeantennen und der Decksaufbauten angeordnet werden.
Änderungen der Antennenrichtcharakteristik in den Azi
mutal- und Höhenebenen werden das direkte Resultat hiervon
sein, so daß Nullen oder bis zu 30 dB oder mehr in jeder
dieser Antennen erzeugt werden. Diese Strahlungsverzerrun
gen ändern sich mit Frequenzänderungen und mit der Lage des
Schiffes, also durch Stampfen, Schlingern und Gieren.
Alle diese Faktoren sowie die allgemeine Unvorhersehbarkeit
der HF-Raumwellenfortpflanzung stellen ein Problem zahl
reicher Variablen mit einer Vielzahl möglicher Permuta
tionen dar.
Signifikante Verbesserungen bei der realistischen Nutzung
der Raumwellenfortpflanzung in einem HF-Nachrichtenüber
tragungssystem können nur erzielt werden, wenn dem Benutzer
Echtzeitdaten hinsichtlich aller relevanten Bahncharak
teristiken an die Hand gegeben werden.
Die Alternative hierzu besteht darin, sich auf Langzeit
vorhersagen auf der Basis von rechnerprogrammierten Model
len, Bluedeck etc. zu verlassen, die in jedem Augenblick
vollständig falsch sein können, und zwar besonders für Ver
bindungen, die in oder durch die höheren Breiten arbeiten.
Während des vergangenen Jahrzehnts wurden viele Versuche
gemacht, den HF-Bandbereich systematischer zu nutzen durch
Anwendung verschiedener Ionosphären-Echolotverfahren mit
Rückstreuung und schrägem Welleneinfall. Leider haben diese
Systeme sämtlich Sender mit Ausgangsleistungen von 30 oder
100 kW oder noch mehr verwendet. Ferner waren diese Sender
praktisch immer mit Antennen gekoppelt, die Breitbandeigen
schaften, noch wesentlicher jedoch Richtungsmaßeigenschaf
ten aufwiesen. Bei einem Richtungsmaß von 10-15 dB betrugen
die Antennenstrahlungsleistungen (ERP) dieser frühen Echo
lotsysteme häufig 1 MW oder mehr. Die Verwendung dieser
hohen gepulsten HF-Leistung führte unvermeidlich zu erheb
lichen Störungen für andere HF-Bandbenutzer, und um ein
Stören eines wesentlichen Teils des Spektrums zu vermeiden,
waren diese Echolotsysteme notwendigerweise hinsichtlich
der Anzahl Frequenzen, die jeweils zu einem Zeitpunkt
benutzt werden konnten, sowie auch hinsichtlich der Dauer,
während der sie tatsächlich eingeschaltet werden konnten,
eingeschränkt. Die Impulssignale wurden von einem zeit
synchronisierten Empfänger empfangen, und ein Ionogramm
wurde für jede Frequenzabtastung erstellt. Da die Impuls
breiten dieser Signale vielleicht 1 ms betrugen, war die
erzielte Auflösung unvermeidlich klein, aber später wurde
die Barker-Sequenzcodierung eingesetzt, um die Auflösung
auf 100 µs ohne jeden Empfindlichkeitsverlust zu verbes
sern. Codelängen von 11 Bits oder auch mehr wurden verwen
det, um eine Phasenmodulation des Sender-Trägersignals mit
10 kb/s durchzuführen. Dies führte zu einer Signalverar
beitungsverstärkung beim Empfang von ca. 12 dB oder mehr,
aber wegen bestimmter Implementierungsverluste wurde dieser
Wert in der Praxis häufig auf etwa 6 dB reduziert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Lei
stungsverbesserung von HF-Nachrichtenverbindungen mittels
sorgfältig geplanter Nutzung des HF-Spektrums durch Echt
zeit-Kanallotung. Die Aufgabe besteht also in der Bereit
stellung eines Niedrigleistungs-Ionosphären-Echolotsystems,
das eine Echtzeit-Bewertung der Güte verschiedener Fre
quenzbänder im HF-Spektrum erlaubt, so daß die Ausbildung
verbesserter Nachrichtenverbindungen unter Nutzung einer
optimierten Auswahl an Frequenzen ermöglicht wird.
Die Erfindung betrifft ein Ionosphären-Echolotsystem zur
Erzeugung von Frequenzmanagement-Information für die HF-
Nachrichtenübertragung, umfassend:
- a. einen HF-Funksender mit:
- (i) Frequenzwahlmitteln, die derart arbeiten, daß Energieimpulse mit entsprechenden, aus dem HF-Funk frequenzbereich pseudo-zufällig ausgewählten Frequenzen gesendet werden können; und
- (ii) einem Modulator, der jeden Sendeimpuls mit einem Code moduliert, der eine Impuls-Autokorrelationsfunk tion hat; und
- b. einen entfernten HF-Funkempfänger mit:
- (i) Frequenzwahlmitteln, die so programmierbar sind, daß der Empfänger für die gesendete Frequenzfolge sen sibilisierbar ist; und
- (ii) einem Korrelator, der das Empfangssignal während jedes Impulsintervalls mit einer Nachbildung des gesen deten Codes korreliert und ein die Erfassung eines Sendesignals bezeichnendes Ausgangssignal erzeugt.
Dabei ist der Code bevorzugt ein Komplementärcode mit zwei
Hälften, deren separate Autokorrelations-Funktionen addiert
werden unter Bildung einer Impuls-Funktion. Ebenfalls be
vorzugt wird mit Zweiseitenband-Amplitudenmodulation gear
beitet. Vorteilhafterweise weist der Sender einen Zeitcode-
Modem und eine Modulationssteuerung auf, die den Echolot-
Code oder den Zeitcode selektiv mit dem Modulator koppelt.
Der Empfänger weist einen gleichartigen Zeitcode-Modem zur
Bereitstellung von Tageszeitinformation und zur leichteren
Synchronisierung des Empfängers mit dem Empfangssignal auf.
Bei einer vorteilhaften Ausbildung sind die zwei Hälften des
Komplementärcodes voneinander um mehr als ca. 10 ms ge
trennt, um eine Verstümmelung der zweiten empfangenen Hälf
te durch Echosignale der ersten empfangenen Hälfte zu ver
hindern.
Als Alternative zur Verwendung eines einzigen Echolotcodes
kann der Code einer von mehreren Codes sein, wobei der Emp
fänger Mittel zum Empfang und zur Unterscheidung jedes
Codes aufweist, wodurch die Informationsübertragung ermög
licht wird.
Vorteilhafterweise wird synchrone Signalerfassung ange
wandt, umfassend Mittel zum Ausgleich von Frequenz- und
Phasenänderungen der empfangenen Trägerfrequenz. Dies wird
dadurch erreicht, daß das Empfangssignal an sin- und cos-
Produktdetektoren geführt und ein Empfängerfrequenzsignal
an die Produktdetektoren geführt wird, wobei die Empfänger
frequenz vom gesendeten Trägersignal nach Modulations-Aus
filtern aus dem Empfangssignal abgeleitet ist. Die Aus
gangssignale der Produktdetektoren werden entsprechenden
Echt- und Imaginär-Kreuzkorrelatoren zugeführt, und deren
Ausgangssignale werden kombiniert unter Bildung des phasen
unempfindlichen Modulus-Impulsverlaufs.
Bevorzugt hat der Empfänger eine automatische Verstärkungs
regelung (AVR), und es sind Mittel vorgesehen, die den AVR-
Pegel während jedes empfangenen Impulses messen. Vorteil
hafterweise können Glieder vorgesehen sein, die den gemes
senen Empfänger-AVR-Pegel so modifizieren, daß der gemes
sene Peakimpulsverlaufspegel kalibriert werden kann. Ferner
ist es vorteilhaft, Mittel vorzusehen, die den mittleren
Störpegel im Empfänger vor einem Meßintervall bzw. Fenster,
in dem der Peakimpulsverlauf gemessen wird, messen. Dabei
kann ein Vergleicher vorgesehen sein, so daß immer dann ein
Ausgangssignal erzeugt wird, wenn der gemessene Peak den
mittleren Störpegel um einen vorbestimmten Betrag über
steigt. Der Empfänger kann Mittel aufweisen, die die in dB
gemessene Stärke des Empfangssignals, den gemessenen Stör
pegel und die Modenstruktur (den Impulsverlauf) jeder Sen
defrequenz aufzeichnen.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend bei
spielsweise näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Erfindung,
wobei zwei Raumwellen dargestellt sind;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Echolotsenders;
Fig. 3A und Fig. 3B das Signalformat des Echolotsenders;
Fig. 3C zeigt einen komplementären Echolotcode;
Fig. 4 eine Echolotsignal-Empfängerinstallation;
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer Synchronsignal-
Detektorschaltung;
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer Kreuzkorrelations
schaltung;
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Empfänger-
Abstimmsequenz;
Fig. 8 ein Blockschaltbild eines Empfangssignalpegel-
Detektors; und
Fig. 9 ein Blockschaltbild einer Echolotsignal-Er
kennungsschaltung.
Die Wahl der besten Sendefrequenz ist aus zwei hinreichend
bekannten fundamentalen Gründen wichtig:
Der erste ist, daß eine mehr oder weniger willkürlich ge wählte Frequenz nicht unbedingt in der Lage ist, sich über die Ionosphäre zu einem entfernten Empfänger fortzupflan zen, und daß dies sicher nicht bei 100% der versuchten Frequenzen möglich ist. Frequenzvoraussagen und geplante optimale Arbeitsfrequenzen in Verbindung mit kurzzeitigen Voraussagen, die von begrenzten ionosphärischen Echolotun gen abgeleitet sind, sind zwar hilfreich, aber die Verän derlichkeit der Ionosphäre ist im allgemeinen so stark und so schnell, daß diese Methode der Frequenzwahl immer noch nur als Leitverfahren angewandt werden kann. Echtzeit- Kanallotung sollte dagegen eine wirkliche Lösung dieses speziellen Problems liefern.
Der erste ist, daß eine mehr oder weniger willkürlich ge wählte Frequenz nicht unbedingt in der Lage ist, sich über die Ionosphäre zu einem entfernten Empfänger fortzupflan zen, und daß dies sicher nicht bei 100% der versuchten Frequenzen möglich ist. Frequenzvoraussagen und geplante optimale Arbeitsfrequenzen in Verbindung mit kurzzeitigen Voraussagen, die von begrenzten ionosphärischen Echolotun gen abgeleitet sind, sind zwar hilfreich, aber die Verän derlichkeit der Ionosphäre ist im allgemeinen so stark und so schnell, daß diese Methode der Frequenzwahl immer noch nur als Leitverfahren angewandt werden kann. Echtzeit- Kanallotung sollte dagegen eine wirkliche Lösung dieses speziellen Problems liefern.
Der zweite Grund für die Verwendung einer optimalen Ar
beitsfrequenz ist, daß auch dann, wenn eine willkürlich
gewählte Frequenz die Radiowellenfortpflanzung durch die
Ionosphäre ermöglichen kann, sie doch mit großer Wahr
scheinlichkeit bei Ankunft am entfernten Empfänger durch
Funkstörungen von anderen HF-Benutzern vollständig ver
stümmelt sein wird. Wahl der besten oder optimalen Arbeits
frequenz bedeutet also, eine Frequenz oder Frequenzen zu
finden, die nicht nur über Weitstrecken-Raumwellenbahnen
fortpflanzen, sondern auch relativ niedrige Pegel von Im-
Band-Störungen am entfernten Funkempfänger haben.
Das Grundmodell eines HF-Echolotsystems ist in Fig. 1
gezeigt. Diese zeigt zwei Raumwellen S1 und S2, die sich
zwischen einem Echolotsender 101 und einem entfernten Echo
lotempfänger 102 fortpflanzen. Die Raumwelle S1 erreicht
den Empfänger nach einer Reflexion in der Ionosphäre, wäh
rend die Mehrwege-Raumwelle S2 zweimal in der Ionosphäre
und nur einmal am Boden reflektiert wird. Die eigentliche
Anzahl und Art der empfangenen Signale hängt hauptsächlich
ab von:
- a. der Höhe und Dichte der reflektierenden ionosphärischen Schichten;
- b. der Frequenz des Sendesignals; und
- c. der Entfernung zwischen Sender und Empfänger.
In der Praxis ist die Differenz zwischen den Fortpflan
zungszeiten ΔT für diese beiden Raumwellen kürzer als die
Dauer der beiden Signale S1 und S2, so daß eine erhebliche
Überlappung auftritt, die nicht der beispielhaften Empfän
gercharakteristik 103 entspricht.
Damit das Echolotsystem zusammen mit weiteren Einrichtungen
arbeiten kann, ist ein Niederleistungs-Verstärkerausgang
des Echolotsenders 101 mit einer Senderantenne 104 verbun
den. Die Sendesignale werden von einer mit dem entfernten
Echolotempfänger 102 verbundenen 10-m-Peitschenantenne 105
empfangen.
Fig. 2 ist ein Blockschaltbild des Echolotsenders. Ein
Echolotsendermodem 201 erzeugt Zufallsfrequenz- und Code
modulations-Ansteuersignale 202 bzw. 203 für einen HF-Nor
malfrequenzgenerator (mit Frequenzsynthese) 204. Nach Lei
stungsverstärkung in einem Breitbandverstärker 205 von 1 kW
(Peak) wird das Normalfrequenzgenerator-Signal einer loga
rithmisch periodischen Richtantenne 206 zugeführt. Die Sen
defrequenzen werden durch den Modem 201 willkürlich aus dem
gesamten HF-Bandbereich von 3-30 MHz ausgewählt. Dann wird
Codemodulation jeder Sendefrequenz angewandt, so daß eine
hohe empfängerseitige Verarbeitungsverstärkung erzielbar
ist, so daß Signale ohne die Notwendigkeit für hohe über
tragene Leistung empfangen werden können. Die Modulation
des Ausgangs des Normalfrequenzgenerators 204 wird durch
ein Modulations-Steuerinterface 207 gesteuert. An entspre
chende Eingänge 208-210 des Modulations-Steuerinterface 207
sind das Codemodulations-Ansteuersignal 203, ein Zeitcode-
Modem 211 und ein rahmenbildender 1-kHz-Tongenerator 212
gekoppelt. Das Modulations-Steuerinterface 207 koppelt
wahlweise das Echolotsystem, das Zeitsignal oder den rah
menbildenden 1-kHz-Ton mit dem Normalfrequenzgenerator 204,
wo das Frequenzsprung-Ausgangssignal eine 90%ige Zwei
seitenband-Amplitudenmodulation erfährt. Wie aus den Fig. 3A
und 3B hervorgeht, springt das Echolotsendersignal zwi
schen Pseudo-Zufallsfrequenzen 301-306, die aus 550 Einzel
frequenzen zwischen 3,8 MHz und 30 MHz ausgewählt sind, mit
zehn Frequenzsprüngen je Sekunde. Beim Senden des Echolot
codes umfaßt der 100 ms-Durchgangsrahmen 307 bei jeder aus
gewählten Frequenz ein erstes Beruhigungsintervall 308 von
20 ms, so daß nach einem Frequenzwechsel ausreichend Zeit
verfügbar ist für die Stabilisierung der Normalfrequenz
generatoren an beiden Enden der Echolotverbindung und sich
ferner die automatische Verstärkungsregelung (AVR) des Emp
fängers stabilisieren kann. Zur Vermeidung von spektralen
Störungen wird das Ausgangssignal des Normalfrequenzgenera
tors unmittelbar vor und auch nach dem Frequenzwechsel ge
dämpft unter Anwendung von verstärkter Kosinusformung 309.
Der Modulationscode besteht aus zwei Hälften, Code A und
Code B, die voneinander durch ein Intervall 310 von 12,8 ms
getrennt sind und mit 10 kb/s gesendet werden. Die beiden
Hälften des Modulationscodes bilden eine spezielle komple
mentärcodierte Folge mit einer Länge von 512 Bits
(256+256 Bits).
Codierte Echolotimpulse sind Impulskompressionssignale, die
aus einer besonderen Folge binärer Daten gebildet sind. Die
binäre Folge ist so ausgelegt, daß sie eine Impuls-Auto
korrelationsfunktion hat. Barker-Codes sind eine spezielle
Art einer digitalen Sequenz, aber diese können nur für
relativ kurze Folgen erzeugt werden. Ein Beispiel für eine
komplementäre Codefolge ist durch das Signal 311 in Fig. 3C
gegeben, wobei die erste Hälfte des Signals Code A und die
zweite Hälfte Code B ist. Der Verlauf 312 zeigt die Auto
korrelationsfunktionen von Code A (0AA) zusammen mit Code
B (0BB). Dies zeigt, daß die Autokorrelationen 0AA und
0BB ein schlechtes Peak-(313)/Seitenzipfel-(314)-Verhält
nis bilden, aber die von diesen beiden Codes gebildeten
Seitenzipfel 314 und 315 sind die exakten Umkehrgrößen oder
Komplemente voneinander. Die Peaks 313 und 316 haben die
gleiche Amplitude und Polarität. Wenn also diese beiden
Code-Autokorrelationsfunktionen addiert werden, heben sich
die Seitenzipfel auf, während sich die Peaks addieren. Die
resultierende Funktion (0XX (317) für die komplette
Sequenz hat ein unendliches Peak/Seitenzipfel-Verhältnis.
Es kann gezeigt werden, daß die Impuls-Ansprechcharak
teristik eines erprobten Systems (die Moden-Struktur des
Funkwegs zwischen dem Sender und dem Empfänger) vollständig
bestimmbar ist unter Anwendung einer pseudo-zufälligen
Digitalcodefolge, wenn die Autokorrelationsfunktion der
Folge impulsförmig und ihre spektrale Empfindlichkeit grö
ßer als die Bandbreite des in Erprobung befindlichen
Systems ist. Bei einem Komplementärcode-Digitalsignal muß
die Bitgeschwindigkeit ausreichend hoch sein zur Erzeugung
eines Frequenzgangs, der über die betreffende Bandbreite
annehmbar flach ist. Dadurch wird die Erfaßbarkeit des Si
gnals unter schlechten Rauschabstands-Bedingungen sowie die
Selektivität hinsichtlich der Zurückweisung irgendwelcher
anderer Eingangssignale verbessert. Weitere Information
über Komplementärcodes wurde veröffentlicht in "Complemen
tary Series" von M.J.E. Golay in IRE Transactions on Infor
mation Theory, Bd. 17-7, S. 82-87, April 1961.
Es wurde ein 512-Bit-Komplementärcode verwendet unter
Erhalt einer Verarbeitungsverstärkung von 27 db. Dies
ergibt eine maximale Auflösung von ca. 100 µs bei einer
Erfassungsbandbreite von 10 kHz oder weniger.
Unter erneuter Bezugnahme auf Fig. 2 ist zu sagen, daß der
Zeittaktmodem 211 in der GB-Patentanmeldung Nr. 81 27 713
beschrieben ist. Er wird von einem 1 MHz-Bezugstaktgeber
gesteuert und erzeugt eine pseudozufällige binärcodierte
Folge, die in spezieller Weise die zum Senden bestimmte
Tageszeit codiert und es einem gleichartigen Modem im ent
fernten Empfänger erlaubt, eine zeitliche Synchronisation
innerhalb eines sehr kleinen zeitlichen Fehlers zu erzie
len. Genaue Zeitsteuerung und Stabilität sind wesentlich,
um Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger zu erzielen und
dann auch zu unterhalten.
Es ist zwar erwünscht, die Tageszeit mit einer Genauigkeit
von ± 5 ms oder noch besser zu kennen, um sofortigen Gleich
lauf zu garantieren, ein erheblich größerer Zeitfehler
könnte aber ohne weiteres akzeptiert werden, weil die Emp
fänger-Zeitsteuerung manuell vor- oder rückgestellt werden
könnte, um nach dem Einschalten perfekten Gleichlauf zu
erzielen. Anfängliche Zeitfehler bis zu plus oder minus
eine oder zwei Sekunden könnten in der praktischen Anwen
dung ohne zu große Schwierigkeiten aufgefangen werden, wenn
eine annehmbare Anzahl von Ausbreitungsfrequenzen vorhanden
ist. Wenn jedoch die Anzahl der Arbeitsfrequenzen aufgrund
von schlechter Ausbreitung und Störungen zu gering wird,
wird die brauchbare Anwendung dieser Methode der Erzielung
von Gleichlauf zunehmend schwieriger und zeitraubender.
Wie Fig. 4 zeigt, arbeitet ein Standard-Funkempfänger 401
mit einer externen Empfängeroszillator-Ansteuerung von
einer Normalfrequenzerzeugereinheit 402. Eine 10-m-Peit
schenantenne 403 koppelt das Signal an den Empfänger 401.
Der Ausgang des Empfängers 401 überträgt ein 100-kHz-ZF-
Signal zu einer Systemsteuerungs-Interfaceeinheit 404, in
der eine pseudo-synchrone komplexe Amplitudendemodulation
erfolgt. Dadurch werden die richtigen phasengleichen
(echten) und Rechtwinkelphasen-(imaginären)-Erfassungskom
ponenten für die beiden Kreuzkorrelationseinheiten 405, 406
erzeugt. Die die einzelnen Erfassungskomponenten erzeugende
Schaltung wird später unter Bezugnahme auf Fig. 5 beschrie
ben. Der digitalisierte Modulus (vgl. Fig. 6) der Ausgänge
der Kreuzkorrelationseinheiten 405 und 406 wird einem zen
tralen Analyse- und Aufzeichnungsrechner 407 zugeführt.
Nach einer gewissen Voranalyse wird diese Information
zusammen mit Zeit- und Frequenzmarkierungen von einem digi
talen Bandaufzeichnungsgerät 408 aufgezeichnet. Die Infor
mation kann gleichzeitig auf einem Drucker 409 ausgegeben
werden und kann Ausgangssignale für eine Sichtanzeige 410
von Ionogrammen und Impulsansprechcharakteristiken zur Auf
zeichnung durch eine 16-mm-Kamera 411 bilden. Der Empfänger
enthält einen Zeittakt-Modem 412, der von einer 1-MHz-Be
zugsversorgung betrieben wird zur Erzielung von Gleichlauf
mit dem Sender und zur genauen zeitlichen Steuerung durch
das Systemsteuerungs-Interface 404 des Normalfrequenzgene
rators 402 und der Kreuzkorrelationseinheiten 405 und 406.
Ein Bandlesegerät 413 ist vorgesehen für die Programmsteue
rung des Rechners 407.
Die Demodulation des Signals erfolgt unter Anwendung der
Synchronsignal-Detektorschaltung von Fig. 5. Das 100-kHz-
ZF-Signal vom Ausgang des Empfängers 401 wird an den Ein
gang 501 der Detektorschaltung geführt. Der Eingang 501 ist
über einen Verstärker 502 mit zwei Produktdetektoren 503
und 504 gekoppelt, in denen das 100-kHz-ZF-Signal gleich
phasig und um 90° phasenverschoben mit einem 100-kHz-Signal
505 gemischt wird, das vom ZF-Trägersignal abgeleitet ist.
Das Einfügungssignal 505 ist erhalten durch Kopplung des
100-kHz-ZF-Signals über einen zweiten Verstärker 506 mit
einem Bandpaßfilter 507, das das zweiseitenband-amplituden
modulierte empfangene Echolotsignal sowie den größten Stör
anteil herausfiltert. Das Bandpaßfilter 507 hat eine Mit
tenfrequenz von 100 kHz und eine Bandbreite von ± 50 Hz. Das
gefilterte Trägersignal wird begrenzt (508) und nach wei
terem Filtern (nicht gezeigt) mit einem Phasenteiler 509
gekoppelt. Die um 90° phasenverschobenen Signale an den
Phasenteilerausgängen werden den entsprechenden Mischern
503 und 504 zugeführt.
Die Produktterme in den Ausgangssignalen der Mischer 503
und 504 werden dann tiefpaßgefiltert (510, 511) unter
Erhalt von zwei um 90° phasenverschobenen Tonausgangssi
gnalen 512 und 513.
Das Echolotsignal verwendet konventionelle Zweiseitenband-
Amplitudenmodulation. Diese Signale werden normalerweise in
einem Funkempfänger unter Anwendung von Hüllkurven- oder
Diodendetektoren demoduliert. Diese Methoden sind zwar sehr
einfach, leider arbeiten sie nur ordnungsgemäß bei gutem
Rauschabstand. Um eine richtige Demodulation bei geringem
Rauschabstand zu erhalten, ist es wichtig, daß mit syn
chroner Erfassung gearbeitet wird. Wenn die Frequenzstabi
lität des Systems und die Raumwellenbahn gut genug waren,
kann ohne weiteres eine synchrone Erfassung erfolgen, indem
die bekannte Trägerfrequenz wieder in einen Produktdetektor
eingefügt wird. In diesem Anwendungsfall kann jedoch keine
wirkliche synchrone Erfassung angewandt werden, weil nicht
garantiert werden kann, daß die Frequenzstabilität des Ge
samtsystems vom einen Ende zum anderen immer kleiner als
4 Hz ist. Dieser Stabilitätsgrad ist erforderlich, um einen
genauen Betrieb der Kreuzkorrelationseinheiten sicherzu
stellen. Die Synchronsignal-Detektorschaltung von Fig. 5
hat ein sehr schnelles Ansprechvermögen, wobei es normaler
weise weniger als 20 ms dauert, um Phase und Frequenz der
Mischersignale zu korrigieren. Sie kann auch Signale mit
Schwunderscheinungen verarbeiten, vorausgesetzt, daß der
Schwund nicht zu tief oder der Rauschabstand nicht zu
schlecht ist.
Eine Kreuzkorrelationsschaltung nach Fig. 6 ist vorgesehen
zum Empfang des Basisband-Tonsignals von jedem der Ausgänge
512, 513 der Detektorschaltung (Fig. 5). Das Signal am Ein
gang 601 wird von einem 8-Bit-Analog-Digital-Umsetzer 602
abgetastet, der durch ein Signal von einem 40-kHz-Taktgeber
603 gesteuert ist. Das digitalisierte Signal wird in ein
spezielles Schieberegister 604 getaktet, das drei reihen
geschaltete Schieberegisterspeicher 605-607 umfaßt. Das
mittlere Schieberegister 606 wirkt als Zeitverzögerung von
ca. 12,8 ms gleich der zeitlichen Trennung der beiden Hälf
ten A und B des komplementärcodierten Sendesignals (Fig. 3).
Die Speicher 605 und 607 haben eine solche Speicher
kapazität, daß dann, wenn Code A vollständig im Register
607 gespeichert ist, Code B im ersten Register 605 gespei
chert ist. Die Speicher 605 und 607 sind Umlaufspeicher, so
daß die getrennten Hälften A und B vollständig und synchron
in den jeweiligen Speichern 607 und 605 zwischen aufeinan
derfolgenden 40-kHz-Taktimpulsen umlaufen. Die Teile A und
B des Korrelationsprozesses werden in den Empfängerspei
chern 608 und 609 gespeichert. Der Ausgang des Schiebere
gister-Code-B-Speichers 605 und der Ausgang des Code-B-
Speichers 609 sind mit Eingängen eines ersten 8-Bit-Multi
plizierers 610 gekoppelt, und in gleicher Weise sind die
Speicher 607 und 608 für den gesendeten Code A und den ge
speicherten Code A mit einem zweiten Multiplizierer 611
gekoppelt. Die Inhalte beider A- und B-Schieberegister wer
den mit der entsprechenden Codefolge nach jedem Schiebe
register-Taktimpuls multipliziert. Diese beiden Produkt
ströme werden dann in entsprechenden Summiergliedern 612,
613 über die Codelänge summiert und in einem Addierer 614
addiert, bevor sie in einem Digital-Analog-Umsetzer 615
umgesetzt und in einem Tiefpaßfilter 616 gefiltert werden.
Dadurch werden die beiden Hälften des Codes getrennt kreuz
korreliert und dann addiert unter Bildung des erwünschten
Ausgangswerts. Die Korrelationsspitze wird erhalten, wenn
das erste Bit der ersten Hälfte des Codes in der letzten
Stufe des Code-A-Schieberegisters 607 ist. Das erste Bit
der zweiten Hälfte des Codes befindet sich dann in der
letzten Stufe des Code-B-Schieberegisters 605.
Die Verzögerung zwischen den beiden Codehälften ist zwar
auf 12,8 ms eingestellt, sie könnte aber geändert werden.
Es ist jedoch wichtig, daß sie die maximale Bahnstreuung
übersteigt. Diese ist typischerweise 10 ms oder kleiner.
Wenn die Verzögerung kleiner als diese maximale Bahnstreu
ung ist, würde das Ausgangssignal 617 vom Kreuzkorrelator
durch Echosignale von Code A, die am Empfänger gleichzeitig
mit dem Code B einlaufen, verstümmelt werden. Dadurch wür
den "Geister"-Spitzen im Ausgangsimpulsverlauf auftreten.
Fig. 7 zeigt die für den Empfänger erforderliche zeitliche
Steuerung. Der gesendete Signalimpuls 701 nimmt einen
100-ms-Zeitrahmen 702 ein, und die Empfängerfrequenzände
rungen 703, 704 erfolgen alle 100 ms synchron mit den Fre
quenzänderungen in den Empfangsimpulsen. Das Korrelator-
Ausgangssignal wird auf das Vorhandensein eines Sendesi
gnals während eines 10-ms-Fensters 705 abgetastet, das auf
die Zeit 706 zentriert ist, zu der die letzte Stufe des
Code-B-Registers mit dem ersten Bit des zweiten Teils der
codierten Übertragung gefüllt sein sollte. Das Fenster 705
ist kleiner als das Schutzintervall zwischen den beiden
Hälften A und B des Code. Das Peaksignal wird in diesem
Fenster 705 in der nachstehend erläuterten Weise gemessen.
Unmittelbar vor dem Signalfenster 705 wird der mittlere
Rauschpegel über das durch die Gerade 707 bezeichnete zeit
liche Intervall gemessen. Aus dem Verhältnis dieser beiden
Größen kann der Rauschabstand für diese spezielle Frequenz
berechnet werden. Der Verstärkungsfaktor des Empfängers
wird ständig durch Messen des Funkempfänger-AVR-Pegels in
jedem 100-ms-Impulsrahmen überwacht. Die Messung erfolgt
kurze Zeit nach der Frequenzumschaltung 704, um eine Sta
bilisierung der Empfänger-AVR zu ermöglichen.
Die Verarbeitung des Signalausgangs von den Kreuzkorrela
toren 405, 406 ist im einzelnen in Fig. 8 gezeigt. Das
phasengleiche Basisbandsignal am Ausgang 501 und das 90°
phasenverschobene Signal am Ausgang 503 des Synchronsignal-
Detektors (Fig. 5) werden den Eingängen 801, 802 des Real- und
des Imaginär-Kreuzkorrelators 803, 804 zugeführt. Die
Ausgangssignale der Korrelatoren, die den komplexen Impuls
verlauf darstellen, werden mit einer Einheit 805 gekoppelt,
die den Modulus der Ausgangssignale ableitet. Die Ausgangs
signale werden entsprechenden Rechteckumformern 806, 807
zugeführt, und deren Ausgangssignale werden in einem Addie
rer 808 verknüpft und die Quadratwurzel aus der im Addierer
808 befindlichen Summe gezogen. Das Impulsverlaufsignal am
Ausgang 810 wird während der Dauer des Fensters 705 von
einem Peakdetektor 811 abgetastet, und dieser Peak wird
dann in einem Pegelkreis 812 in ein in dB gemessenes Binär
zahl-Pegelsignal umgeformt. Der AVR-Pegel des Empfängers
401 (Fig. 4) wird durch Einstellung des Nullpunkts und der
Steilheit seiner Ansprechkurve modifiziert. Das Empfänger-
AVR-Signal, das entsprechend Fig. 7 gemessen wird, wird mit
einem ersten Eingang eines Differenzverstärkers 813 gekop
pelt, dessen zweite Eingangsspannung so einstellbar ist,
daß der Nullpegel für den Verstärker einstellbar ist. Das
Ausgangssignal des Nullpunkt-Einstellverstärkers 813 ist an
einen ersten Eingang eines zweiten Differenzverstärkers 814
mit einstellbarer Rückkopplung zum zweiten Eingang geführt,
so daß die Steilheit des AVR-Signals einstellbar ist. Das
eingestellte AVR-Ausgangssignal des Verstärkers 814 wird
von einem 7-Bit-Analog-Digital-Umsetzer 815 digitalisiert.
Die Einstellungen werden so vorgenommen, daß das digitale
Ausgangssignal des ADU 815 ein dB-Verhältnis bezogen auf
1 uV hat. Dieses digitale Ausgangssignal wird dann in einem
Binäraddierer 816 mit dem gemessenen Peakimpuls-Verlaufs
pegel (ebenfalls in dB umgesetzt) addiert unter Erzeugung
des gewünschten Ausgangssignals.
Es ist notwendig, den Echolotsignalpegel unter Anwendung
dieser speziellen Methode zu messen, weil bei zu geringem
Eingangs-Rauschabstand manchmal Anzeigewerte erforderlich
sind.
Die Verarbeitungsverstärkung des Empfangssystems erzeugt
einen Ausgangs-Rauschabstand, der erheblich besser als der
Eingang ist. Aber der eigentliche Ausgangssignalpegel (der
Peakpegel des Impulsverlaufs) hängt vom Eingangs-Rausch
abstand zum Funkempfänger ab. Der Empfänger-AVR-Pegel
stellt das Gesamteingangssignal zum Empfänger dar, das nor
malerweise das Echolotsignal und/oder etwaiges Rauschen
enthält. Diese AVR wird jedoch dazu genutzt sicherzustel
len, daß der Audio-Ausgangspegel des Empfängers konstant
ist, und zwar unabhängig vom Eingangs-Rauschabstand. Daraus
folgt, daß der Signal-(Echolot)Pegel zu und von den Kreuz
korrelatoren fällt, wenn der Eingangs-Rauschabstand zum
Funkempfänger fällt.
Bei Eingangs-Rauschabständen von mehr als 10 dB ist das
Signal zu den Korrelatoren konstant, weil die AVR vom Echo
lotsignal "eingefangen" wird. Unterhalb 10 dB wird die AVR
durch Signal und Rauschen beeinflußt. Bei 0 dB arbeitet die
Empfänger-AVR mit gleichen Rausch- und Signalpegeln, somit
ist der Signalausgangspegel um 3 dB niedriger. Bei niedri
geren Eingangs-Rauschabständen ist der Signalausgangspegel
proportional niedriger.
Die korrekte Erkennung der Echolotsignale kann unter Anwen
dung der Schaltung von Fig. 9 durchgeführt werden. Der
Modulus des Impulsverlaufsignals am Ausgang 810 des Emp
fangssignal-Pegeldetektors (Fig. 8) ist mit dem Eingang 901
an einen Multiplexer 902a am Eingang eines umlaufenden
Schieberegisterspeichers 902, der mit 10 kHz getaktet ist,
gekoppelt. Der Impulsverlauf am Eingang 901 ist ebenfalls
mit einem Peakdetektor 903 gekoppelt, der das Peaksignal im
Zeitfenster 705 mißt, wie dies der Peakdetektor 811 bei der
Anordnung von Fig. 8 tut. Der Ausgang des Umlaufspeichers
902 ist an eine Recheneinheit 904 geführt, die den mittle
ren Rauschwert in der Periode 707 (Fig. 7) vor dem Peakmeß
fenster 705 berechnet. Die Ausgänge der Rausch-Rechenein
heit und des Peaksignaldetektors 903 sind 7-Bit-Binärzah
len, die in einem Vergleicher 905 verglichen werden, der so
ausgelegt ist, daß er als Ausgang eine binäre "1" erzeugt,
wenn S/N 8 dB, und im übrigen eine "0" erzeugt.
Somit wird für jeden Impuls ein "1"- oder ein "0"-Zustand
in Abhängigkeit davon erzeugt, ob diese Frequenz einen
nutzbaren Echolotkanal bietet. Bei einer Übertragungsge
schwindigkeit von 10 pseudozufälligen Frequenzsprüngen je
Sekunde wird ein 10-Bit/s-Strom von Zustandsbits zusammen
mit Signalpegel- und Impulsverlauf-Charakteristiken zurück
zu einem am Ort des Echolotsenders installierten Übertra
gungs-Empfänger/Sender geleitet, so daß der Übertragungs-
Sender die für die Nachrichtenübermittlung über die Echo
lotbahn gewählten Frequenzen optimieren kann. Streufunk
tionen für jeden Kanal können aus den empfangenen Echolot
impulsen abgeleitet werden, und Charakteristiken für viel
leicht einige hundert Frequenzen können innerhalb etwa
einer Minute akkumuliert werden. Diese Charakteristiken
können dann mit der Abtastgeschwindigkeit fortgeschrieben
werden. Die Empfangssignalstärke (dB µV) und der Modenauf
bau für jede geprüfte Frequenz können für eine nachfolgende
Abfragung und Verarbeitung gespeichert werden, wonach dann
möglicherweise entschieden wird, welche Frequenz bzw. Fre
quenzen die höchste Wahrscheinlichkeit für die Fortpflan
zung eines Sendesignals unter minimaler Verzerrung und mit
dem höchsten Empfangs-Rauschabstand haben.
Versuche haben gezeigt, daß es gelegentlich notwendig ist,
bis zu 200mal am Tag eine Frequenzumschaltung vorzunehmen,
um einen Nachrichtenübertragungskreis aufrechtzuerhalten,
der die höchstmögliche Empfangssignalstärke hat. Bei der
praktischen Anwendung ist dies aber nicht unbedingt notwen
dig, denn ein guter Rauschabstand ist erheblich wichtiger
als der Erhalt des stärksten Signals. Dadurch kann die
Anzahl Frequenzumschaltungen wesentlich verringert werden.
Die frühen Versuchsarbeiten waren hinreichend positiv, um
an die Anwendung von Einrichtungen zu denken, die eine
stärkere Auswertung eines HF-Nachrichtenübermittlungs-Be
triebsmanagementsystems erlauben. Es ist möglich, eine an
spruchsvollere Codierstruktur für die Echolotimpulse anzu
wenden, so daß die gleichzeitige Übertragung von Informa
tion über das Rundfunk-Echolotnetz möglich ist. Diese Echo
lotimpulse liefern dem mobilen Funker nicht nur die Charak
teristiken der Funkbahn, sondern auch Information hinsicht
lich Störpegeln und Kanalverfügbarkeit an der Basisstation.
Im einfachsten Beispiel können zwei semi-orthogonale Binär
codes verwendet werden, um jeweils eine Information "1"
bzw. eine Information "0" darzustellen. In Erweiterung
dieser Grundidee wurde vom Erfinder ein 512-Satz von semi
orthogonalen 100-Bit-Binärcodes gefunden. Durch Ersatz des
einzelnen 512-Bit-Komplementärcodes durch eine code-gewähl
te 100-Bit-Binärfolge können zusätzliche Daten oder codier
te Information als Hilfe bei der Verbesserung des Gesamt-
Frequenzmanagements eines Nachrichtenübertragungssystems
gesendet werden. Diese Sonderinformation ist besonders vor
teilhaft, wenn das Echolotsystem in ein HF-Managementsystem
einzubauen ist. Die codierte Information könnte genutzt
werden, um folgendes zu übermitteln:
- a) Störpegel für die gegebene Frequenz am Ort (oder Nebenort) des Echolotsenders;
- b) selektives Rufen - jeder Empfänger der Echolot- Rundfunkübertragung würde durch einen speziellen Code/ eine spezielle Zahl identifiziert;
- c) Verbreiten der Frequenzverfügbarkeit - bereits benutzte Frequenzen würden identifiziert werden;
- d) Steuerung der ausgestrahlten Leistung - Anweisungen zur Erhöhung oder Verringerung der Leistung könnten über die Echolot-Funkübertragung gesendet werden;
- e) Nachrichtenfehlerkontrolle - es könnten Anforderun gen für erneutes Senden von Nachrichten gegeben werden;
- f) Nachrichtenverbindungstechnik-Anweisungen - weitere Anweisungen wie etwa Kryptoeingabe, Datengeschwindig keit, Dringlichkeit von Nachrichten, benutzter Dienst (z. B. Funkfernschreiber, Faksimile) etc.
Ein mit einer Echolot-Funkstation gekoppeltes HF-Kanal
managementsystem würde in sehr wirksamer Weise die automa
tische Steuerung von Nachrichtenübertragungssystemen von
zahlreichen Fernstationen (mobile Luft-, Land- und See
stationen) ermöglichen, so daß diese in eine einzige Leit
station mit hoher Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Lei
stungsfähigkeit arbeiten.
Wenn die Möglichkeit gegeben ist, eine Betriebsfrequenz
auszuwählen, die bestimmte Fortpflanzungs-Charakteristiken
hat, kann der eine Nachricht Sendende einen Kanal mit einem
oder mehreren der folgenden Parameter wählen:
- 1) minimaler Funkbahnverlust;
- 2) minimaler Störpegel;
- 3) einwellige Bahnstruktur;
- 4) höchste nutzbare Frequenz (dann ist es jedem anderen Empfänger, der sich in größerer Nähe als die Trennung zwischen Sender und Empfänger befindet, unmöglich, das Sendersignal auf einer Raumwelle zu empfangen) oder
- 5) maximaler Empfangs-Rauschabstand.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß bei den meisten natür
lich auftretenden Ausbreitungsbahnen die Tendenz besteht,
durch signifikante Störungen, hauptsächlich von anderen
Benutzern, beeinträchtigt zu werden. Der Grund dafür ist,
daß eine Bahn, die ein Signal für einen bestimmten Benutzer
fortpflanzen kann, dies gleichermaßen auch für andere Be
nutzer tun kann, insbesondere, wenn die Sender und Empfän
ger geographisch mehr oder weniger nahe beieinander liegen.
Glücklicherweise sind jedoch die meisten HF-Signale schmal
bandig, so daß Störungen durch diese weiteren Benutzer
nahezu immer einfach dadurch vermieden werden können, daß
die Betriebsfrequenz um einige wenige kHz zu einem relativ
ruhigeren Kanal für die Übertragung umgeschaltet wird.
Durch die Erfindung werden also die Mittel für die Echt
zeit-Frequenz-Echolotung angegeben, die so ausgelegt sein
können, daß eine automatische Anpassung an die optimale
Frequenz bzw. Frequenzen erfolgt.
Claims (13)
1. Ionosphären-Echolotsystem zur Erzeugung von Frequenz
management-Information für die HF-Nachrichtenübertragung,
umfassend einen HF-Funksender mit Frequenzwahlmitteln, die
derart arbeiten, daß Energieimpulse mit entsprechenden, aus
dem HF-Funkfrequenzbereich ausgewählten Frequenzen gesendet
werden können, und einen entfernten HF-Funkempfänger, der
Frequenzwahlmittel aufweist, die so programmierbar sind,
daß der Empfänger für die gesendete Frequenzfolge sensi
bilisierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender einen Modulator (201) aufweist, der jeden
Sendeimpuls mit einem Code moduliert, der eine Impuls-Auto
korrelationsfunktion (317) hat, und der Empfänger einen
Korrelator (405) aufweist, der das Empfangssignal während
jedes Impulsintervalls mit einer Nachbildung des gesendeten
Codes korreliert und ein die Erfassung eines Sendesignals
bezeichnendes Ausgangssignal erzeugt.
2. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Code ein Komplementärcode (311) mit zwei Hälften
ist, deren separate Autokorrelations-Funktionen (312)
addiert werden unter Erzeugung einer Impuls-Funktion (317).
3. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Code aus einer Mehrzahl Codes wählbar ist und daß
der Empfänger die Codes empfangen und unterscheiden kann,
so daß Information mittels der Codewahl gesendet werden
kann.
4. Ionosphären-Echolotsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender einen Zeitcode-Modem (211) und eine Modula
tionssteuerung (207) aufweist, die den Echolot-Code (203)
oder den Zeitcode selektiv mit dem Modulator (201) koppelt,
und daß der Empfänger einen gleichartigen Zeitcode-Modem
(412) aufweist, der Tageszeitinformation liefert und die
Synchronisierung des Empfängers mit dem Empfangssignal er
leichtert.
5. Ionosphären-Echolotsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit synchroner Signalerfassung (501-513) gearbeitet
wird, umfassend Mittel zum Ausgleich von Frequenz- und Pha
senänderungen der empfangenen Trägerfrequenz.
6. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Empfangssignal an sin- und cos-Produktdetektoren
(503, 504) geführt und ein Empfängerfrequenzsignal (505) an
die Produktdetektoren geführt wird, wobei die Empfänger
frequenz vom gesendeten Trägersignal nach Modulations-Aus
filtern aus dem Empfangssignal abgeleitet ist und wobei die
Ausgangssignale (512, 513) der Produktdetektoren dann an
entsprechende Echt- und Imaginär-Kreuzkorrelatoren (803,
804) geführt und die Ausgangssignale der Kreuzkorrelatoren
kombiniert werden unter Bildung des phasenunempfindlichen
Modulus-Impulsverlaufs.
7. Ionosphären-Echolotsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfänger eine automatische Verstärkungsregelung
(AVR) hat und daß Mittel vorgesehen sind, die den AVR-Pegel
während jedes empfangenen Impulses messen.
8. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Glieder (813, 814) vorgesehen sind, die den gemessenen
Empfänger-AVR-Pegel so modifizieren, daß der gemessene
Peakimpulsverlaufspegel kalibriert werden kann.
9. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, die den mittleren Störpegel im
Empfänger vor einem Meßintervall bzw. Fenster, in dem der
Peakimpulsverlauf gemessen wird, messen.
10. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Vergleicher (905) vorgesehen ist, so daß immer dann
ein Ausgangssignal erzeugt wird, wenn der gemessene Peak
den mittleren Störpegel um einen vorbestimmten Betrag über
steigt.
11. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfänger Mittel (811, 812) aufweist, die die in dB
gemessene Stärke des Empfangssignals, den gemessenen Stör
pegel und die Modenstruktur (Impulsverlauf) jeder Sende
frequenz aufzeichnen.
12. Ionosphären-Echolotsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sendefrequenzen (301-306) pseudo-zufällig ausge
wählt und über den gesamten HF-Bandbereich verteilt sind.
13. Ionosphären-Echolotsystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Frequenzimpuls (301-306) ein Schmalbandimpuls mit
weniger als ca. 1 kHz ist.
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