DE3543278C1 - Ofengefaess eines Gleichstrom-Lichtbogenofens mit Bodenelektroden sowie zugehoerige Bodenelektrode - Google Patents
Ofengefaess eines Gleichstrom-Lichtbogenofens mit Bodenelektroden sowie zugehoerige BodenelektrodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ofengefäß eines
Gleichstrom-Lichtbogenofens mit Bodenelektroden sowie eine Bodenelektrode
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 11.
Aus der gattungsbildenden EP-OS 00 58 817 ist ein
Ofengefäß bekannt, bei dem zur Ableitung des
Anodenstromes im Mittenbereich des Gefäßbodens
Kontaktvorrichtungen vorgesehen sind. Diese
Kontaktvorrichtungen bestehen aus einer Vielzahl
parallel zur Gefäßachse verlaufender, im feuerfesten
Material gehaltener Metallstifte. Die
Feuerfestauskleidung des Ofengefäßes und die
Metallstifte werden thermisch extrem hoch belastet und
unterliegen daher starkem Verschleiß. Da der Verschleiß
örtlich begrenzt im Bereich einer Einzelelektrode
auftreten kann, besteht insbesondere die Gefahr eines
Durchbruches. Eine Standzeiterhöhung kann erreicht
werden durch intensive Kühlung. Bei dieser
Kontaktelektroden-Anordnung werden die
Elektrodenhälse durch ein Fluid gekühlt. Da
aufgrund der hohen Gefahr einer Verpuffung der Kontakt
der Schmelze mit dem sonst üblicherweise bei Kühlanlagen
eingesetztem Kühlmedium Wasser vermieden werden muß,
wird häufig mit Luft gekühlt. Diese Kühlung ist aber bei
weitem nicht ausreichend.
Ebenfalls ein Ofengefäß eines
Gleichstrom-Lichtbogenofens ist aus der EP-OS 01 24 490
bekannt. Wie bei dem vorstehend genannten Stand der
Technik ist auch hier für die Elektroden eine
Außenkühlung vorgesehen.
Schließlich sei noch die DE-OS 33 39 514 erwähnt, die
Elektroden für einen Gleichstrom-Lichtbogenofen
offenbart, die aus mehreren Elementen zusammengesetzt
sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein zuverlässiges und
instandhaltungsgünstiges Ofengefäß gattungsgemäßer Art
zu schaffen, das eine hohe Standzeit besitzt und
Bauteile aufweist, die nach Einsatz im Verschleißbereich
wieder verwendbar sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der
Ansprüche 1 und 11.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 10 und 12 dargelegt.
Erfindungsgemäß ist eine wärmebeständige, den
elektrischen Strom leitende Schicht in der
Feuerfestauskleidung, vorzugsweise im Boden, vorgesehen,
die parallel zum Mantel des Gefäßbodens geführt ist und
dabei zum Herdinneren wie zum Mantel beabstandet ist.
Diese Schicht, die vorzugsweise aus Graphitstein
aufgebaut ist, weist Bohrungen auf, durch die die
Bodenelektroden führbar sind, wobei die Wandungen der
Bodenelektroden und der Feuerfestauskleidung
wärmeübergangsmäßig in innigem Kontakt stehen. Dieser
Kontakt wird entweder erreicht durch enges Tolerieren
der Bohrungen in der Auskleidung und der Elektroden oder
es ist zwischen der Feuerfestauskleidung und den
Elektroden eine Kontaktmasse einbringbar. Die
Kontaktmasse weist Eigenschaften auf, Wärme und
elektrischen Strom zu leiten. Hierdurch wird die Wärme,
die zum einen aus dem Schmelzprozeß, zum anderen aus der
hohen Stromenergie herrührt, auf eine größere Anzahl von
Kühlelementen verteilt. Durch gute Stromleitung mittels
des Kühlungselementes wird die Strom
wärme verringert und damit tritt weniger Verlust aufgrund geringerer
Eigenerwärmung auf. Die bessere Wärmeabfuhr bewirkt dabei durch Ver
meidung von Temperaturspitzen eine Vergleichmäßigung und eine Ver
minderung des Verschleißes der Feuerfestauskleidung. Es wird aber
nicht nur die Standzeit der Feuerfestauskleidung erhöht, sondern
gleichzeitig wird ihre Betriebsmittelnutzungsminderung berechenbar.
Hierdurch ist eine Beschädigung der die Wärme und den Strom leitenden
Schicht vermeidbar, so daß diese Schicht für eine weitere Ofenreise
wieder einsetzbar ist.
Die Bodenelektroden des gattungsgemäßen Ofens setzen sich aus minde
stens zwei Bauteilen, einem Verschleißelement und einem Kühlungsele
ment zusammen. Erfindungsgemäß weist das Verschleißelement eine
axiale Sackbohrung auf, in die das Kühlungselement einführbar ist. Im
Normalbetrieb wird das Verschleißelement nicht soweit aufgebaut, daß
das Kühlungselement zerstört wird. Das buchsenförmige Kühlungsele
ment, das fertigungstechnisch deutlich teurer ist, kann unbeschädigt
wiederverwendet werden. Hierdurch werden die Kosten zur Instandhal
tung des Ofens deutlich gesenkt.
Als Werkstoff der Verschleißelemente ist ein den der Schmelze ver
gleichbarer Werkstoff einsetzbar. Hierdurch ist eine Veränderung der
Schmelze, beispielsweise ein Auflegieren oder ähnliches, unterbindbar.
Die Bodenelektroden weisen Befestigungselemente auf, die ein leichtes
Auswechseln erlauben. Die Sackbohrung im Verschleißelement und die
Kühlungsbuchse sind so gestaltet, daß beide Elemente eng aneinander
preßbar sind und einen maximalen Wärmeübergang aufweisen.
Die Kühlungsbuchse, die gegenüber dem Ofenmantel isoliert ist, be
steht dabei vorzugsweise aus Kupfer. Durch die Duktilität des Kupfers
wird die Wiederverwendbarkeit der Kühlungsbuchse beim Einsatz in
Verschleißelementen, die innerhalb einer gewissen Toleranz unterein
ander unterschiedliche Durchmesser aufweisen, verbessert.
Zum Kühlen der Kühlungsbuchsen bieten sich flüssige Medien an. Als
Kühlungsmedium sind auch flüssige Metalle einsetzbar (vgl. EP 00 12 050 A1).
Beim Einsatz von metallischem Kühlmedium wird die Kühlungsbuchse mit einer Heiz
vorrichtung versehen, die ein Einfrieren des Mediums verhindert.
Erfindungsgemäß werden die Bodenelektroden mit den stromunterbre
chenden Schaltelementen aufweisenden Stromzuführungen versehen. Die
Schaltelemente sind dabei getrennt ansteuerbar. Durch gezieltes
kurzzeitiges Unterbrechen einzelner Stromzuführungen besteht die Mög
lichkeit, den Lichtbogen "umlaufen" zu lassen. Hierdurch wird posi
tiver Einfluß auf den Verschleiß in einem Größenbereich des Ofens,
insbesondere des Ofenbodens, genommen, da insgesamt eine Vergleich
mäßigung bei gleichzeitiger spürbarer Minderung der Wärmebelastung
eintritt. Bei gezielter Auswahl und längerer Unterbrechungszeit ein
zelner Elektroden ist ein schrägbrennender Lichtbogen erzielbar. Die
Folge ist eine Verminderung einzelner wärmemäßig hochbelasteter
Stellen im Ofen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Anordnung der Elektroden im Boden, inklusive der
Stromzuführung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Bodenelektrode.
Die Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt des Ofens 10, und zwar einen Teil
des Gefäßbodens 11 im Bereich des Ofenherdes 14, mit dem Mantel 12 und
der Feuerfestauskleidung 20. Die Feuerfestauskleidung 20 setzt sich
dabei zusammen aus der Feuerfestmasse 25, einer parallel zum Mantel
angeordneten wärmebeständig und elektrisch leitenden Schicht 21 sowie
einer zwischen dem Mantel 12 und der Schicht 21 angeordneten wärme
beständigen, aber elektrisch nicht leitenden Schicht 23. In den drei
Schichten der Feuerfestauskleidung 20 sind Bohrungen 22 eingebracht,
in denen sich die Bodenelektroden 30 befinden. Zwischen den Boden
elektroden 30 und dem Ofenmantel 12 sind elektrisch isolierende
Elemente 13 vorgesehen. Die Bodenelektroden 30 setzen sich zusammen
aus dem Verschleißelement 31 und der Kühlungsbuchse 40. Die Kühlungs
buchse 40 weist einen Befestigungsbund 41 auf, mit dem die Buchse
über Befestigungselementen 34 am Bund 33 des Verschleißelementes 31
befestigbar ist. Der Bund 33 weist wiederum Befestigungselemente 34
auf, mit denen die gesamte Bodenelektrode am Ofen befestigbar ist. Im
Verschleißelement 31 ist eine Sackbohrung 32 vorgesehen, in die ein
Teil der Kühlungsbuchse 40 einpreßbar angeordnet ist. Die Verschleiß
elemente 31 wiederum sind fest eingepreßt in die wärmebeständig,
elektrisch leitende Schicht 21. Zur besseren Wärmeleitung ist
zwischen der Schicht 21 und Verschleißelementen 31 die Kontaktmasse
24 vorgesehen. An den Kühlungsbuchsen 40 sind schematisch die Kühl
mediumzufuhr und -abfuhr dargestellt. Nach der der Schmelze 60 abge
wandten Seite der Kühlungsbuchsen sind die Anschlußelemente 53 der
Stromzuführung 50 vorgesehen. Die Stromzuführung 50 weist Schaltele
mente 51 auf, die über das Steuergerät 52 ansteuerbar sind.
In der Fig. 2 ist ergänzend zu bereits in der Fig. 1 dargestellten
Positionen die Kühlungsbuchse 40 im Schnitt dargestellt. Die Küh
lungsbuchse 40 ist mittels der Befestigungselemente 34 möglichst tief
in die Sackbohrung 32 des Verschleißelementes 31 eingepreßt, so daß
der Kopf 42 in der Kühlungsbuchse 40 den Boden der Sackbohrung be
rührt. In der Kühlungsbuchse 40 ist das rohrförmige Element 43,
welches zur Führung des Kühlmediums dient, angeordnet. Das rohrför
mige Element 43 ist mit einer Heizvorrichtung 44 ausrüstbar. Mit der
Heizvorrichtung 44 wird bei Bedarf das Kühlmedium einer vorgegebenen
Temperatur gehalten.
Claims (14)
1. Ofengefäß eines Gleichstrom-Lichtbogenofens mit
Bodenelektroden, die
- - am Mantel des Gefäßbodens befestigt und
- - in der Feuerfestauskleidung des Ofens angeordnet sind,
- - mit der im Herd befindlichen Schmelze in Berührung stehen, sowie
- - im Bodenbereich mit einer Kühlvorrichtung und Anschlußelementen zur Zuführung des elektrischen Stromes versehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Elektrode aus einem Verschleißelement (31) besteht, das die Feuerfestauskleidung vom Ofengefäß her durchdringt,
- - das Verschleißelement (31) auf der dem Ofenherd (14) abgewandten Seite eine axiale Sackbohrung (32) aufweist, in die eine Kühlungsbuchse (40) eingesteckt ist,
- - in die Kühlungsbuchse (40) ein rohrförmiges Element (43) zum Leiten des Kühlmediums einführbar ist und
- - die Feuerfestauskleidung (20) eine parallel zum Mantel (12) des Gefäßbodens (11) geführte wärmebeständige, den elektrischen Strom leitende Schicht (21) aufweist, die die Verschleißelemente (31) der Bodenelektrode (30) in einem Teilbereich ihrer Längsausdehnung berührend umschließt.
2. Ofengefäß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (21) aus Graphitstein aufgebaut ist, die
senkrecht zur Ausmauerungslage Bohrungen (22) aufweist,
durch die die Bodenelektroden (30) führbar sind.
3. Ofengefäß nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (21) durch eine den Strom isolierende
Schicht Feuerfestmaterials (23) vom Mantel (12) des
Ofens (10) getrennt ist.
4. Ofengefäß nach den Ansprüchen 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Bodenelektroden (30) und den
Graphitsteinen (21) im Bereich der Bohrungen (22) eine
Kontaktmasse (24) zur Leitung der Wärme und des
elektrischen Stromes vorgesehen ist.
5. Ofengefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschleißelemente (31) aus einem der Schmelze
(60) vergleichbaren Werkstoff bestehen.
6. Ofengefäß nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Verschleißelementen (31) an dem die
Sackbohrung (32) aufweisenden Ende ein Bund (33)
vorgesehen ist, mit dem mittels Befestigungselementen
(34) die Verschleißelemente (31) am Mantel (12) des
Ofens (10) befestigbar sind.
7. Ofengefäß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Mantel (12) und dem Verschleißelement
(31) elektrisch isolierende Elemente (13) vorgesehen
sind.
8. Ofengefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlungsbuchsen (40) einen Befestigungsbund (41)
aufweisen, der zum Kopf (42) der Kühlungsbuchse (40)
einen Abstand aufweist, der größer ist als die Tiefe der
Sackbohrung (32) des Verschleißelementes (31).
9. Ofengefäß nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlungsbuchse (40) aus einem die Wärme und den
elektrischen Strom leitenden Werkstoff, z. B. Kupfer,
besteht.
10. Ofengefäß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rohrförmige Element (43) eine Heizvorrichtung
(44) zum Erwärmen eines metallischen Kühlmediums, z. B.
Zink, aufweist.
11. Bodenelektrode für Schmelzöfen mit
- - Verschleißelementen, die am Mantel des Gefäßbodens befestigt sind, in die Feuerfestauskleidung des Ofens hineinragen und mit der im Ofenherd befindlichen Schmelze Kontakt aufweisen und
- - mit den Verschleißelementen verbundenen Kühlungsbuchsen, die einen Innenhohlraum zur Führung eines Kühlmediums sowie Anschlußelemente zur Zuführung des elektrischen Stromes aufweisen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußelemente (53) zur Zuführung des
elektrischen Stromes Schaltelemente (51) zur
Stromunterbrechung aufweisen.
12. Bodenelektrode nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltelemente (51) mit einem Steuergerät (52)
verbunden sind, durch das sie getrennt ansteuerbar sind.
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