-
Hydraulische Steuereinrichtung für die Formschließeinheit einer
-
Spritzgießmaschine Stand der Technik Die Erfindung geht aus von einer
hydraulichen Steuereinrichtung für die Formschließeinheit einer Spritzgießmaschine
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon eine solche Steuereinrichtung
aus der DE-OS 2438266 bekannt, die einen Schließzylinder für eine Formschließeinheit
sowie einen Spritzzylinder aufweist. Jeder Zylinder ist über ein 4/3-Wegeventil
ansteuerbar, während zur Steuerung verschiedener Drücke und Volumenströme ein gemeinsames
Proportionaldrosselventil sowie ein Proportionaldruckventil vorgesehen sind. Nachteilig
bei dieser Steuereinrichtung ist, daß in vielen Anwendungsfällen diese Drucksteuerung
für die Formsicherung unbefriedigend arbeitet, zumal mit dem Proportionaldruckregelventil
schlecht niedrige Drücke steuerbar sind. Eine echte Feinformsicherung ist daher
hier nicht möglich.
-
Ungünstig ist ferner, daß die Dekrompression am Schließzylinder schlagartig
abläuft. Diese Steuereinrichtung eignet sich auch schlecht für eine Formschließeinheit,
die mit einem Kniehebel-Zylinder und einem Druck-Zylinder zweistufig arbeitet.
-
Ferner ist aus der DE-OS 2425831 eine Spritzgießmaschine bekannt,
bei der die Formschließeinheit eine hydraulisch betätigbare Kniehebeleinrichtung
sowie eine Druckkissenabstützung aufweist. Hierzu sind die Druckzylinder über ein
Druckbegrenzungsventil abgesichert, wobei die
Steuereinrichtung
zusätzliche Mittel aufweist, um die Druckkissen mit einem hohen Formschließdruck
zum Zuhalten der Formteile zu beaufschlagen. Auch bei dieser Einrichtung ist von
Nachteil, daß der hohe Formschließdruck und der niedere Formsicherungsdruck von
demselben Druckbegrenzungsventil gefahren werden, so daß eine Feinformsicherung
schlecht möglich ist. Auch gibt die vereinfachte Darstellung der Druckkissenabstützung
in dieser Druckschrift keine Hinweise, wie sie in eine hydraulische Steuereinrichtung
für die Formschließeinheit näher zu integrieren ist.
-
Ferner ist aus der Zeitschrift Ölhydraulik und Pneumatik, 1978, Nr.
6, Seite 338, Bild 5 ein Zwei-Wege-Einbauventil für eine Druckfunktion bekannt,
bei dem das Schließglied der Druckregelpatrone von einer Feder in Richtung Auf-Stellung
und vom Steuerdruck in Gegenrichtung belastet ist. Obwohl mit solchen Druckregelpatronen
niedrige Drücke steuerbar sind, wird hier kein Hinweis gegeben, sie zur Steuerung
einer Formschließeinheit einzusetzten.
-
Vorteile der Erfindung Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
mit ihr ein sanftes Schließen und ein guter Schutz der Werkzeugform möglich ist.
Zur Feinformsicherung kann der Druck im Druckkissen bis auf den Wert von 0 bar gesenkt
werden. Ferner läßt sich der hohe Formschließdruck genau einstellen und kann im
Parallelbetrieb nicht abfallen.
-
Die Steuereinrichtung ist mit relativ geringem Aufwand und wenig zusätzlichen
Geräten in die hydraulische Steuereinrichtung bisheriger Spritzgießmaschinen integrierbar.
-
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Steuereinrichtung
möglich. Besonders vorteilhaft ist eine Ausbildung gemäß Anspruch 2, wodurch die
Funktion Dekompression steuerbar wird. Dadurch ist die Dekompression des Druckkissens
über das zentrale, vorsteuernde Proportional-Druckregelventil programmierbar und
kann somit in Druckstufen erfolgen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den übrigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung.
-
Zeichnung Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur
zeigt in vereinfachter Darstellung eine hydraulische Steuereinrichtung für die Formschließeinheit
einer Spritzgießmaschine.
-
Beschreibung des Ausführungsbeispiels Die einzige Figur zeigt in schematischer
Darstellung eine hydraulische Steuereinrichtung 10 für eine Kunstoff-Spritzgießmaschine,
von der in vereinfachter Weise eine Formschließeinheit 11 und ein Einspritzaggregat
12 dargestellt sind.
-
Die zweistufig arbeitende Formschließeinheit 11 hat eine Kniehebeleinrichtung
13, bei der ein doppeltwirkender, hydraulischer Kniehebel-Zylinder 14 in an sich
bekannter Weise auf einen Kniehebel 15 einwirkt.
-
Der Kniehebel 15 verstellt über den längsten Teil des Schließhubes
eine auf Säulen 16 geführte Formträgerplatte 17. Bei gestrecktem Kniehebel 15 liegen
die beiden Formteile 18 und 19 nahe beieinander, sind aber noch nicht ganz geschlossen.
Zum vollständigen Schließen der Form 18, 19 sind an den Säulen 16 doppelt wirkende
Druckzylinder 21 ausgebildet, bei denen der als Druckkissen wirkende Druckraum 22
mit dem hohen Formschließdruck beaufschlagbar ist, wenn die Form 18, 19 zugehalten
werden soll.
-
Von dem Einspritzaggregat 12 ist in vereinfachter Weise ein Spritzzylinder
23 für die Längsbewegung einer Einspritzschnecke 24 sowie ein Drehmotor 25 für deren
Drehbewegung dargestellt.
-
Zur Druckmittelversorgung der hydraulischen Steuereinrichtung 10 ist
eine Konstantpumpe 26 vorgesehen, die über ein Druckventil 27 abgesichert und ein
zugehöriges Umlaufventil 28 abschaltbar ist. Die Pumpe 2f fördert über ein Rückschlagventil
29 und einen Speichersicherheitsblock 31 Druckmittel in einen Hydrospeicher 32.
Bei Erreichen des maximalen Druckes im Hydrospeicher 32 wird mit Hilfe des Druckschalters
33 die Konstantpumpe 26 auf Neutralumlauf gesteuert.
-
Die Konstantpumpe 26 und der Hydrospeicher 32 fördern Druckmittel
in eine Hauptleitung 34, in die hintereinander eine Druckwaage 35 sowie ein doppeltdurchströmtes
Proportional-Drosselventil 36 geschaltet sind.
-
Der Druck stromabwärts vom Proportional-Drosselventil 36 wird über
eine erste Drossel 37 dem Steuereingang der Druckwaage 35 zugeleitet, so daß auf
diese Weise ein direkt gesteuerter Zwei-Wege-Stromregler verwirklicht ist. Die über
die erste Drossel 37 geführte und mit dem Steuereingang der Druckwaage 35 in Verbindung
stehende erste Steuerleitung 38 ist ferner über ein 4/2-Schaltventil 39 zu einem
vorsteuernden Proportional-Druckregelventil 41 geführt. Das Druckregelventil 41
führt somit bei Erreichen des Sollwertdruckes an seinem Eingang zusammen mit der
Druckwaage 35 eine vorgesteuerte Druckregelfunktion aus.
-
Die Hauptleitung 34 verzweigt sich stromabwärts vom Proportional-Drosselventil
36 in vier Arbeitsleitungen 42 bis 45, die zueinander im wesentlichen parallel geschaltet
sind. Davon führt die erste Arbeitsleitung 42 über ein zweites Rückschlagventil
46 zum Eingang eines ersten 4/3-Wegeventils 47, das neben einer Nullstellung 48
eine Kreuzstellung 49 sowie eine Parallelstellung 51 einnehmen kann. Vom ersten
Wegeventil 47 führen eine erste (52) sowie eine zweite Motorleitung 53 zu den Anschlüssen
des Rniehebel-Zylinders 14. In eine vom ersten Wegeventil 47 zu einem Tank 54 geführte
Rücklaufleitung 55 ist zur Gegenhaltung eine Druckventilpatrone 56 mit zugehörigem
Vorsteuerventil 57 geschaltet.
-
Parallel zur ersten Arbeitsleitung 42 verläuft die zweite Arbeitsleitung
43 zu einem zweiten 4/3-Wegeventil 58, das ebenfalls neben einer Nullstellung 59
und einer Kreuzstellung 61 eine Parallelstellung 62 einnehmen kann. Vom zweiten
Wegeventil 58 führen eine erste (63) sowie eine zweite Verbraucherleitung 64 zu
den Druckzylindern 21. Der Tankanschluß des zweiten Wegeventils 58 ist zum Tank
54 entlastet. In der zweiten Arbeitsleitung 43 ist dem zweiten Wegeventil 58 ein
Formzuhalte-Druckventil 65 unmittelbar vorgeschaltet, mit dem der hohe Formschließdruck
in den miteinander verbundenen Druckräumen 22 der Druckzylinder 21 einstellbar ist.
Ferner ist in die Arbeitsleitungen zu den Wegeventilen 47 und 58 stromaufwärts von
der Verzweigung in die erste (42) und zweite Leitung 43 ein der Formschließeinheit
11 zugeordnetes Schutzgitterventil 66 geschaltet.
-
Von der zweiten Verbraucherleitung 64 führt ferner eine Zweigleitung
67 zum Tank 54, in die eine vorsteuerbare Zwei-Wege-Druckregelpatrone 68 geschaltet
ist. Diese Druckregelpatrone 68 hat ein Schließglied 69, das von der Kraft einer
Feder 71 und vom Druck in der zweiten Verbraucherleitung 64 in Richtung einer offenen
Ruhestellung belastet ist, während es vom Druck in einem Steueranschluß 72 in Gegenrichtung
belastbar ist.
-
Die Ansteuerung der Druckregelpatrone 68 geschieht über einen Steuerkreis,
wozu dessen Steueranschluß 72 an einen Mittenanschluß eines Wechselventils 73 angeschlossen
ist. Von einem ersten Seitenanschluß 74 des Wechselventils 73 führt eine zweite
Steuerleitung 75 über ein Stromregelventil 76 zur Hauptleitung 34 stromaufwärts
von der Druckwaage 35. Der Druck in der zweiten Steuerleitung 75 ist von einem Formsicherungs-Druckventil
77 beeinflußbar, das als Vorsteuerventil für die Druckregelpatrone 68 dienen kann.
-
Vom Ausgang des Formsicherungs-Druckventils 77 führt eine dritte Steuerleitung
78 zum Tank 54, wobei in diese dritte Steuerleitung 78 ein 4/3-Steuerventil 79 geschaltet
ist. Während der eine Motoranschluß des Steuerventils 79 mit dem Ausgang des Druckventils
77 Verbindung hat, ist der andere Motoranschluß über eine vierte Steuerleitung 81
mit
dem zweiten Seitenanschluß 82 des Wechselventils 73 verbunden.
-
ueber das Steuerventil 79 führt ferner eine Druckzuführungsleitung
83, die von der Hauptleitung 34 stromaufwärts der Druckwaage 35 abzweigt und in
die noch gemeinsamen Arbeitsleitungen 42, 43 in einem Punkt 84 mündet, der stromaufwärts
von dem Schutzgitterventil 66 und stromabwärts von einem zu letzteren hin öffnenden,
dritten Rückschlagventil 85 liegt. In die Druckzuführungsleitung 83 ist ferner zwischen
das Steuerventil 79 und dem Punkt 84 ein zu letzterem hin öffnendes, vorgespanntes
Rückschlagventil 86 geschaltet, dessen Vorspannung so groß gewählt ist, daß es das
Schließglied 69 der Druckregelpatrone 68 in Schließstellung steuern kann.
-
Über das Steuerventil 79 sind somit zwei Leitungen geführt, nämlich
die Druckzuführungsleitung 83 sowie die dritte Steuerleitung 78, wobei zusätzlich
an den stromabwärts liegenden Teil der DruckzuSührungsleitung 83 noch die vierte
Steuerleitung 81 angeschlossen ist. Das Steuerventil 79 hat zur Beeinflussung dieser
Verbindungen eine Grundstellung 87, in der es die Druckzuführungsleitung 83 unterbricht,
gleichzeitig aber die dritte (78) und die vierte Steuerleitung 81 zum Tank 54 entlastet.
Ferner hat das Steuerventil 79 eine erste, als Kreuzstellung ausgebildete Arbeitsstellung
88, in der zwar ebenfalls die vierte Steuerleitung 81 zum Tank 54 entlastet wird,
während jedoch die dritte Steuerleitung 78 mit dem Zulaufdruck beaufschlagt wird.
Dadurch wird das vorsteuernde Formsicherungs-Druckventil 77 kurz geschlossen und
somit unwirksam gemacht. In einer zweiten Arbeitsstellung 89 unterbricht das Steuerventil
79 die dritte Steuerleitung 78, während es die beiden Abschnitte der Druckzuführungsleitung
83 miteinander verbindet.
-
Das Schaltventil 39 hat zwei Schaltstellungen; in einer federzentrierten
Aus-Stellung 91 verbindet es die erste Steuerleitung 38 mit dem Proportional-Druckregelventil
41, während es in der Ein-Stellung 92 die zweite Steuerleitung 75 mit dem Proportional-Druckregelventil
41 verknüpft.
-
Von der Hauptleitung 34 stromabwärts vom Proportional-Drosselventil
36 führt ferner die dritte Arbeitsleitung 44 über eine Wegepatrone 93 mit zugehörigem
Vorsteuerventil 94 zum Spritzzylinder 23, der zugleich über eine Druckregelpatrone
95 zum Tank 54 entlastbar ist.
-
Die von einer Federkraft in Richtung offener Ruhestellung belastete
Druckregelpatrone 95 hat einen Steueranschluß, von dem eine fünfte Steuerleitung
96 zur zweiten Steuerleitung 75 im Bereich zwischen Wechselventil 73 und Stromregelventil
76 führt, so daß sie in Ein-Stellung 92 des Schaltventils 39 vom Proportional-Druckregelventil
41 ansteuerbar ist.
-
Parallel zur dritten Arbeitsleitung 44 verläuft die vierte Arbeitsleitung
45 über eine Zwei-Wegepatrone 97 mit zugehörigem Vorsteuerventil 98 zum Drehmotor
25 für die Rotationsbewegung der Einspritzschnecke 24.
-
Die Wirkungsweise der hydraulischen Steuereinrichtung 10 wird wie
folgt erläutert: In der Formschließeinheit 11 muß ein sanftes Schließen der Formteile
18, 19 sowie ein Schutz der Werkzeugform möglich sein, wozu niedrige Drücke erforderlich
sind. Der niedrigste Einstellwert für den Formsicherungsdruck im Druckkissen 22
liegt dabei bei ca. 0,5 bar. Bei diesem Formsicherungsdruck muß ein relativ großer
Volumenstrom zum Tank abströmen können, wenn der Formschutzfall eintritt, wobei
durch unvorhergesehene Einflüsse die Form 18, 19 schwer zu schließen ist.
-
Bei geschlossener Form 18, 19 wird ferner über das Druckkissen 22
die Formzuhaltekraft aufgebaut. Diese Zuhaltekraft ist mit dem Formzuhalte-Druckventil
65 einstellbar und darf bei Parallelbetrieb nicht abfallen.
-
Außerdem dürfen beim offenen des Druckkissens 22 keine Entspannungsschläge
auftreten, weshalb hier der Druckabbau in Stufen möglich ist.
-
Im einzelnen erfolgt der Formschließvorgang in zwei Schritten, wobei
im ersten Schritt die Formträgerplatte 17 den größten Teil des Schließhubes mit
Hilfe des Kniehebel-Zylinders 14 vornimmt.
-
Beim ersten Schritt des Formschließvorganges schließt der vom Proportional-Drosselventil
36 vorgewählte Volumenstrom über das dritte RUckschlagventil 85, das Schutzgitterventil
66, das zweite Rückschlagventil 46 und das in Kreuzstellung 49 befindliche erste
Wegeventil 47 zum Kniehebel-Zylinder 14. Die ausfahrende Kolbenstange des Kniehebel-Zylinders
14 drückt den Kniehebel 15 dabei in seine durchgestreckte Lage.
-
Vom Kniehebel-Zylinder 14 ausgeschobenes Druckmittel fließt über das
erste Wegeventil 47 und die Rücklaufleitung 55 zum Tank 54. Dabei erfolgt über die
vorgesteuerte Druckventilpatrone 56 eine Gegenhaltung, die ein Voreilen des Kniehebel-Zylinders
14 vermeidet. Während des beschriebenen Schließhubes nimmt das Steuerventil 79 seine
erste Arbeitsstellung 88 ein, so daß der Zulaufdruck aus dem stromaufwärts liegenden
Abschnitt der Druckzuführungsleitung 83 über die dritte Steuerleitung 78 auf den
Ausgang des Formsicherungs-Druckventils 77 geführt wird.
-
Es wird sich deshalb kein Steuerölstrom über das Stromregelventil
76, die zweite Steuerleitung 75 und das Formsicherungs-Druckventil 77 zum Tank ausbilden.
-
Im letzten Drittel des Schließhubes der Formträgerplatte 17 wird über
nicht näher gezeichnete Endschalter die Formsicherungsphase eingeleitet.
-
Dabei wird der am Proportional-Druckregelventil 41 vorgewählte Formsicherungsdruck
so groß eingestellt, daß die Reibungs- und Gegenhaltekräfte am Kniehebel-Zylinder
14 gerade überwunden werden. Zur Druckregelung arbeitet dabei das Proportionalventil
41 mit der Druckwaage 35 zusammen, wobei das Schaltventil 39 seine Aus-Stellung
91 einnimmt.
-
In ausgefahrener Endlage des Kniehebel-Zylinders 14 ist der Kniehebel
15 durchgestreckt, die Form 18, 19 dabei jedoch noch nicht ganz geschlossen. Der
Kniehebel-Zylinder 14 bleibt durch das zweite Rückschlagventil 46 eingespannt, auch
dann, wenn der Druckstrom aufwärts vom zweiten Rückschlagventil 46 absinken sollte.
Auch Leckverluste am ersten Wegeventil 47 sind durch die zum Tank 54 entlasteten
Druckventile 56, 57 praktisch ausgeschlossen.
-
Beim zweiten Schritt des Formschließvorganges wird der Druckzylinder
21 in der Formschließeinheit 11 angesteuert. Auch hier fließt der vom Proportional-Drosselventil
36 vorgewählte Volumenstrom zunächst über
das dritte Rückschlagventil
85, das Schutzgitterventil 66 und das offene Formzuhalte-Druckventil 65 zum zweiten
Wegeventil 58. Das zweite Wegeventil 58 nimmt seine Kreuzstellung 61 ein, so daß
der Volumenstrom zu den miteinander verbundenen Druckräumen 22 strömt. Für den Feinformsicherungsdruck
im Druckkissen 22 ist primär die Druckregelpatrone 68 zuständig, die vom Formsicherungs-Druckventil
77 vorgesteuert wird.
-
In der Druckregelpatrone 68 wird das Schließglied 69 von der Feder
71 in eine offene Ruhestellung gedrückt, wodurch die Zweitleitung 67 zum Tank 54
Verbindung hat. Für die Druckregelung während der Feinformsicherung muß das Steuerventil
79 von seiner ersten Arbeitsstellung 88 in seine Grundstellung 87 abfallen. Dann
kann sich ein Steuerölstrom ausbilden, der über das Stromregelventil 76, die zweite
Steuerleitung 75, das Formsicherungs-Druckventil 77 und das Steuerventil 79 zum
Tank 44 abströmt. Der hierbei vom Formsicherungs-Druckventil 77 stromaufwärts aufgebaute
Druck baut sich über die zweite Steuerleitung 75 und das Wechselventil 73 auch im
Steueranschluß 72 der Druckregelpatrone 68 auf. Solange dieser indizierte Steuerdruck
kleiner ist als der Druck der Feder 71, bleibt das Schließglied 69 in seiner offenen
Stellung. Für die Einstellung des Feinformsicherungsdruckes wird nun das Formsicherungs-Druckventil
77 solange von Hand hochgestellt, bis eine Bewegung an den Druckzylindern 21 einsetzt.
Der nach der Streckung des Kniehebels 15 verbliebene Spalt zwischen den Formteilen
18, 19 wird dabei zugefahren und in der Endlage der Druckzylinder 21 ist die Form
vollständig geschlossen. Durch die Druckregelpatrone 68 in Verbindung mit dem vorsteuernden
Druckventil 77 können dabei Drücke nahe 0 bar gesteuert werden, wobei im Formsicherungsfall
ein relativ großer Volumenstrom bei niedrigem Druck über die Druckregelpatrone 68
abfließen kann.
-
Bei geschlossener Form 18, 19 wird über nicht näher gezeichnete Endschalter
das Steuerventil 79 in seine zweite Arbeitsstellung 89 gebracht. Zum Aufbau der
hohen Formzuhaltekraft wird dabei Kompressionsvolumen aus dem Hydrospeicher 32 über
die nun offene Druckzuführungsleitung 83, das vorgespannte Rückschlagventil 86,
das Schutzgitterventil 66, das Formzuhalte-Druckventil 65 und das in Kreuzstellung
61 befindliche zweite Wegeventil 58 in die Druckräume 22 gesteuert. Die Vorspannung
am
Rückschlagventil 86 ist dabei so groß gewählt, daß die Druckregelpatrone 68 auf
alle Fälle zugesteuert wird. Die Druckhöhe im Druckkissen 22 und damit die Formzuhaltekraft
wird vom Formzuhalte-Druckventil 65 bestimmt, das entsprechend hoch eingestellt
ist.
-
Die Funktion Öffnen der Formschließeinheit 11 wird wie folgt erläutert:
Zunächst erfolgt das Öffnen der Form 18, 19 durch Druckabbau im Druckkissen 22.
Zu diesem Zweck wird das Steuerventil 79 in seine erste Arbeitsstellung 88 gesteuert
und das Schaltventil 39 in seine Ein-Stellung 92 gebracht. Dadurch ist der Steueranschluß
72 der Druckregelpatrone 68 über die zweite Steuerleitung 75 mit dem vorsteuernden
Proportional-Druckregelventil 41 verbunden. Gleichzeitig ist das Formzuhalte-Druckventil
77 kurz geschlossen und damit unwirksam. Der Druckabbau im Druckkissen 22 ist jetzt
mit dem Proportional-Druckregelventil 41 programmierbar und läßt sich in Stufen
vornehmen. Dadurch werden Entspannungsschläge beim Entlasten der Druckkammer 22
vermieden. Schließlich kann durch Schalten des zweiten Wegeventils 58 in seine Parallelstellung
62 das Druckkissen noch etwas zurückgesetzt werden und außerdem auch die letzte
Druckstufe abgebaut werden. Anschließend öffnet der Kniehebel-Zylinder 14 die Form
18, 19 vollständig. Dazu wird das erste Wegeventil 47 in seine Parallelstellung
51 geschaltet, wobei in dem vom Zylinder 14 abfließenden Druckmittelstrom die Druckventilpatrone
56 mit Vorsteuerventil 57 diesmal für eine Lastgegenhaltung sorgen.
-
Auch während der Funktion Plastifizieren muß gewährleistet sein, daß
die Formzuhaltekraft aufrecht erhalten bleibt. Während dieses Vorgangs wird das
Steuerventil 79 in seine zweite Arbeitsstellung 89 gesteuert, während das Schaltventil
39 seine Ein-Stellung 92 einnimmt. Eingeleitet wird der Plastifiziervorgang durch
Schalten des Vorsteuerventils 98, wodurch die Wegepatrone 97 öffnet. Der am Proportional-Drosselventil
36 vorgewählte Volumenstrom fließt daher über die offene vierte Arbeitsleitung 45
zum Drehmotor 25. Das plastifizierte Material bewegt die Schnecke 24 und damit die
Kolbenstangen des Spritzzylinder 23 nach rechts. Das hierbei aus dem Ringraum des
Spritzzylinders 23 verdrängte Ölvolumen
strömt über die Druckregelpatrone
95 zum Tank 54 ab. Die Druckregel patrone 95, die über die fünfte Steuerleitung
96, einen Teil der zweiten Steuerleitung 75 und das Schaltventil 39 mit dem Proportional-Druckregelventil
41 verbunden ist, führt dabei eine Staudruckregelung aus.
-
Der hierbei erforderliche Steuerölstrom wird wie bei der Feinformsicherung
über das Stromregelventil 76 zugemessen.
-
Bei der Funktion Einspritzen wird das plastifizierte Material in die
Form 18, 19 eingespritzt, sobald das Vorsteuerventil 94 die zugeordnete Wegepatrone
93 öffnet. Dann fließt ein vom Proportional-Drosselventil 36 vorbestimmter Volumenstrom
über die dritte Arbeitsleitung 44 in den Spritzzylinder 23. Bei diesem Vorgang ist
das Schaltventil 39 in seine Aus-Stellung 91 abgefallen, so daß während der Spritz-
und Nachdruckzeit das Proportional-Druckregelventil 41 mit der Druckwaage 35 eine
Druckregelfunktion ausübt. Hierbei fließt dann das Steueröl über die Drossel 37
und die erste Steuerleitung 38 sowie das Druckregelventil 41 zum Tank ab.
-
Mit vorliegender Steuereinrichtung 10 sind somit eine Reihe von Vorteilen
realisierbar. So kann der Feinformsicherungsdruck im Druckkissen 22 mit Hilfe der
Druckregelpatrone 68 bis auf den Wert 0 gesenkt werden. Ferner läßt sich mit Hilfe
des manuell einstellbaren Formsicherungs-Druckventils 77 der Feinformsicherungsdruck
exakt einstellen.
-
Dadurch fahren die Druckzylinder 21 mit einer geringen Überschußkraft
zu, so daß die Form 18, 19 bei Störeinflüssen vor Beschädigungen bewahrt wird. Das
Steuerventil 79 ist so in die Steuereinrichtung 10 integriert, daß es eine Vielzahl
von Funktionen wahrnimmt. Insbesondere steuert es in seiner Grundstellung 87 die
Feinformsicherung des Druckkissens 22, in seiner zweiten Arbeitsstellung 89 den
Aufbau des hohen Drucks im Druckkissen 22 für die Formzuhaltung während es in seiner
ersten Arbeitsstellung 88 zur Steuerung der Dekompression herangezogen wird. Die
Dekompression des Druckraums 22 ist über das zentrale Proportional-Druckregelventil
41 dabei programmierbar. Zudem ist der Vorsteuerkreis so ausgelegt, daß das Proportional-Druckregelventil
41, das Schaltventil 39 und das Stromregelventil 76 sowohl fQr die Dekompression
über die Druckregelpatrone 68 als auch für die Staudruckregelung über
die
Druckregelpatrone 95 zuständig sind. Der Geräteaufwand im Vorsteuerkreis ist also
gering.
-
Selbstverständlich lassen sich an der gezeigten Steuereinrichtung
Xnderungen vornehmen, ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So lassen sich
zum Beispiel mit dem Proportional-Drosselventil 36 größere Volumenströme regeln,
wenn das dort verfügbare Druckgefälle durch zusätzliche Druckventile im Steuerkreis
angehoben wird.