DE3422575C2 - - Google Patents
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Die Herstellung von Vinylacetat durch Umsetzung von Ethylen
mit Essigsäure und Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen
Gasen an Festbettkatalysatoren in der Gasphase ist bereits
bekannt. Die Reaktion erfolgt im allgemeinen bei Drücken
von 1 bis 25 bar und Temperaturen von 100 bis 250°C. Geeignete
Katalysatoren enthalten einen Edelmetallanteil
und einen Aktivatoranteil. Der Edelmetallanteil besteht
aus Palladium und/oder dessen Verbindungen; zusätzlich
können noch Gold oder dessen Verbindungen anwesend sein.
Der Aktivatoranteil besteht aus Verbindungen von Elementen
der 1. Hauptgruppe und/oder der 2. Hauptgruppe und/oder
Cadmium. Diese aktiven Komponenten werden auf Träger
in feiner Verteilung aufgebracht, wobei als Trägermaterial
im allgemeinen Kieselsäure oder Aluminiumoxid verwendet
wird.
Im allgemeinen liegt der Palladiumgehalt im Katalysator
zwischen 0,5 und 5 Gew.-%.
Wird Gold bzw. eine seiner Verbindungen eingesetzt, so
wird es in einem Anteil von 0,01 bis 4 Gew.-% zugegeben.
Jeder einzelne Aktivator wird im allgemeinen ebenfalls
in einem Anteil von 0,01 bis 4 Gew.-% zugegeben. Bei allen
drei Prozentangaben wird jeweils der Metallanteil
der Komponente auf die Gesamtmasse des Trägerkatalysators
bezogen. Bevorzugt sind folgende Katalysatoren:
Palladium/Alkali/Cadmium sowie Palladium/Gold/Alkali,
wobei Palladium bzw. Gold als Metalle oder Verbindungen
im fertigen Katalysator vorliegen können und wobei als
Alkalielement Kalium bevorzugt ist (in Form eines Carboxylats).
Besonders bevorzugt sind die Katalysatoren Palladiumacetat/
Kaliumacetat/Cadmiumacetat, sowie Palladiumacetat/
Bariumacetoaurat/Kaliumacetat.
Aufgrund der Stöchiometrie wird pro Mol Vinylacetat bereits
ein Mol Wasser gebildet:
CH₂ = CH₂ + 1/2 O₂ + CH₃COOH + CH₂ = CHOOC · CH₃ + H₂O
Da ein Teil des umgesetzten Ethylens jedoch zu CO₂ und
Wasser verbrennt:
CH₂ = CH₂ + 3 O₂ → 2 CO₂ + 2 H₂O
wird pro Mol Vinylacetat mehr als ein Mol Wasser gebildet;
im allgemeinen beträgt die gebildete Wassermenge gewichtsmäßig
etwa ein Viertel der hergestellten Vinylacetatmenge.
Außer CO₂ werden in geringen Mengen andere Nebenprodukte
gebildet, von denen besonders Ethylacetat hervorzuheben
ist. Ethylacetat entsteht in einer Menge von 1000-
2000 Gew.-ppm, bezogen auf das gebildete Vinylacetat.
Im reinen Vinylacetat dürfen jedoch im allgemeinen nur
höchstens 150 Gew.-ppm Ethylacetat enthalten sein. Die
Abtrennung des Ethylacetats vom Vinylacetat erfordert
bisher einen hohen Energieaufwand. Gegenstand der Erfindung
ist nun ein Verfahren, mit dem Vinylacetat unter
geringem Energieverbrauch isoliert und insbesondere
von Ethylacetat befreit werden kann.
Das zur Reaktion eingesetzte Gemisch enthält einen mehrfachen
molaren Überschuß über die Stöchiometrie an Ethylen.
Dementsprechend ist der Ethylenumsatz bei der Reaktion
gering und das nicht umgesetzte Ethylen muß im Kreislauf
zur Reaktion zurückgeführt werden. Die Abtrennung
des gebildeten Vinylacetats aus dem Gasgemisch hinter dem
Vinylacetatreaktor erfolgt üblicherweise in mehreren Stufen.
Bei den bisher bekannten Verfahren wird das den Vinylacetatreaktor
verlassende heiße Gasgemisch, das im wesentlichen
aus nicht umgesetztem Ethylen, nicht umgesetzter
Essigsäure, nicht umgesetztem Sauerstoff, Stickstoff,
Argon, Vinylacetat, Reaktionswasser, CO₂, sowie Ethylacetat
besteht, in eine ohne zusätzliche Beheizung arbeitende
Destillationskolonne eingeleitet, die sogenannte Vorentwässerungskolonne
(DE-OS 26 10 624=US-PS 41 56 632). Das
am Kopf dieser Kolonne austretende Gasgemisch wird auf
-20 bis +50°C abgekühlt, wobei es zum Teil kondensiert.
Das Kondensat trennt sich in zwei Phasen, eine organische
und eine wäßrige. Die wäßrige Phase wird abgezogen, die
organische Phase wird ganz oder teilweise als Rücklauf
auf den Kopf der Vorentwässerungskolonne zurückgeführt.
Der nichtkondensierte Teil des Kopfdampfes dieser Kolonne
enthält noch gasförmiges Vinylacetat. Dieser wird in einer
mit Essigsäure als Absorptionsflüssigkeit betriebenen
Waschkolonne aus dem Gasgemisch herausgewaschen. Das verbleibende
Restgas wird zurückgeführt zum Reaktor. Am
Sumpf der Vorentwässerungskolonne fällt ein Gemisch an,
das aus Vinylacetat, Essigsäure und etwa der Hälfte des
Reaktionswassers sowie Nebenprodukten besteht. Die andere
Hälfte des Reaktionswassers ist bereits ohne Energiezufuhr
abgetrennt worden und bildet die wäßrige Phase des
Kondensats, das bei der oben erwähnten Abkühlung des
Kopfdampfes der Vorentwässerungskolonne entsteht. Das
Sumpfprodukt der Vorentwässerungskolonne und das Sumpfprodukt
der Waschkolonne werden zusammengeführt zum sogenannten
Rohvinylacetat und gemeinsam nach einem der
bekannten Aufarbeitungsverfahren zu reinem Vinylacetat
und Essigsäure (die im allgemeinen zur Reaktion zurückgeführt
wird) aufdestilliert.
Die destillative Aufarbeitung des Rohvinylacetats wird
im allgemeinen nach einem der beiden folgenden Verfahren
durchgeführt:
Bei der einen Variante (US-PS 38 38 019, US-PS 39 05 875)
werden in einer ersten Kolonne Vinylacetat und Wasser über
Kopf destilliert. Als Sumpf wird Essigsäure abgezogen, die
auch etwas Wasser enthalten kann und im allgemeinen zur
Reaktion zurückgeführt wird. Aus einer Anreicherungszone
oberhalb des Sumpfes wird über einen Seitenabzug das
Ethylacetat im Gemisch mit Essigsäure, Wasser und Vinylacetat
entnommen. Aus dem sich in zwei Phasen trennenden
Destillat dieser ersten Kolonne wird die Wasserphase abgezogen.
Ein Teil der Vinylacetatphase wird als Rücklauf
verwendet und dient dabei gleichzeitig als Azeotropbildner
für das über Kopf zu destillierende Wasser. Der Rest
der (wassergesättigten) Vinylacetatphase wird in einer
zweiten Kolonne getrocknet, indem ein Teil als Azeotrop
mit dem noch darin enthaltenden Wasser über Kopf destilliert
wird, dabei gehen auch die Leichtsieder über Kopf.
Der wasserfreie Sumpf dieser zweiten Kolonne wird in einer
dritten Kolonne zu reinem Vinylacetat, das über Kopf
destilliert, und Hochsiedern sowie Polymeren, die als
Sumpf abgezogen werden, aufgearbeitet.
Bei der zweiten Variante der Rohvinylacetat-Aufarbeitung
(US-PS 34 38 870) arbeitet man mit nur zwei
Kolonnen. In einer ersten Kolonne wird mit Vinylacetat
als Azeotropbildner das Wasser über Kopf destilliert;
aus dem sich in zwei Phasen trennenden Destillat wird
nur die Wasserphase abgezogen und die gesamte Vinylacetatphase
als Rücklauf in die Kolonne zurückgeführt.
(In einer bevorzugten Ausführungsform enthält diese Kolonne
einen Zwischenboden. In diesem Fall wird der Rücklauf
der Kolonne von diesem Zwischenboden abgezogen und
einem Phasentrenner zugeführt. Die Wasserphase wird abgezogen
und die Vinylacetatphase als Rücklauf unterhalb
des Zwischenbodens wieder in die Kolonne zurückgeführt.
Am Kopf der Kolonne können dann direkt die Leichtsieder
abgezogen werden.) Als Sumpf der Kolonne wird ein wasserfreies
(und bei Verwendung eines Zwischenbodens auch
leichtsiederfrei) Vinylacetat/Essigsäure-Gemisch abgezogen,
das noch Ethylacetat, Hochsieder und Polymere enthält
und das in einer zweiten Kolonne getrennt wird in
reines Vinylacetat (Kopfprodukt) und hochsieder- und polymerenhaltige
Essigsäure (Sumpfprodukt). Das Ethylacetat
wird aus einer Anreicherungszone zwischen Zulauf und
Sumpf abgezogen.
In der 1. Destillationsvariante erfolgt die Abtrennung
des Ethylacetats günstiger. Hier wird die Ethylacetatanreicherung
in der ersten Kolonne durch das zur azeotropen
Wasserausschleusung sowieso notwendige hohe Rücklaufverhältnis
bewirkt. Dagegen muß bei der 2. Destillationsvariante
zur Ethylacetatanreicherung in der zweiten Kolonne
(der Reinvinylacetatkolonne) ein höheres Rücklaufverhältnis
eingestellt werden als zur Abtrennung von Vinylacetat
aus Essigsäure allein notwendig wäre, was energetisch
ungünstig ist. Auf der anderen Seite ist in der
2. Destillationsvarinate die azeotrope Ausschleusung des
Wassers energetisch günstiger, weil sie hier in nur
einer Kolonne erfolgt, die vorzugsweise bei erhöhtem
Druck betrieben wird (höhere Wasserkonzentration im
Azeotrop). Bei der 2. Variante ist also im Unterschied
zur 1. Variante keine dritte Kolonne zur Nachtrocknung
und zur Entfernung der Leichtsieder notwendig.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man im Verbund
mit der Vorentwässerungskolonne die jeweiligen Vorteile
beider Destillationsvarianten nutzen kann. Die Erfindung
betrifft somit ein Verfahren zur Abtrennung von Vinylacetat
aus dem Gasgemisch, das bei der Umsetzung von Ethylen
mit Essigsäure und Sauerstoff an Palladium oder
Palladiumverbindungen enthaltenden Katalysatoren in der
Gasphase gebildet wird, wobei man
- a) das aus der Reaktionszone austretende Gasgemisch in eine Destillationskolonne einleitet,
- b) das am Kopf der Destillationskolonne austretende Gasgemisch auf -20 bis +50°C abkühlt, wobei das anfallende Kondensat eine Wasserphase und eine organische Phase bildet,
- c) die in Schritt b) gebildete Wasserphase abzieht,
- d) die in Schritt b) gebildete organische Phase ganz oder teilweise als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt a) benutzten Destillationskolonne zurückführt,
- e) das in Schritt b) nicht kondensierte Gas in einer Waschkolonne mit Essigsäure wäscht, die höchstens 10% Wasser enthält und dadurch eine vinylacetathaltige essigsaure Lösung gewinnt,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- f) das Sumpfprodukt von Schritt a) einer zweiten Destillationskolonne zuführt und aus einer Anreicherungszone oberhalb von deren Sumpf einen ethylacetathaltigen Seitenstrom abzieht,
- g) das Sumpfprodukt von Schritt f) ganz oder teilweise zur Wäsche in Schritt e) benutzt,
- h) den Kopfdampf von Schritt f) abkühlt, wobei sich eine Wasserphase und eine organische Phase bilden,
- i) die in Schritt h) gebildete Wasserphase abzieht,
- k) einen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt f) benutzten Destillationskolonne zurückführt,
- l) den anderen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase zusammen mit der in Schritt e) gewonnenen essigsauren Lösung, und ggf. zusammen mit dem in Schritt d) nicht als Rücklauf benutzten Teil der in Schritt b) gebildeten organischen Phase, in eine dritte Destillationskolonne einleitet,
- m) den Kopfdampf von Schritt l) abkühlt, wobei sich eine Wasserphase und eine organische Phase bilden,
- n) die in Schritt m) gebildete Wasserphase abzieht,
- o) die in Schritt m) gebildete organische Phase als Rücklauf in die in Schritt l) benutzte Destillationskolonne zurückgeführt,
- p) das Sumpfprodukt von Schritt l) in eine vierte Destillationskolonne einleitet,
- q) am Kopf der in Schritt p) benutzten Destillationskolonne Vinylacetat abzieht.
Man kann jedoch auch eine Abwandlung des obigen Verfahrens
verwenden, bei der statt der obigen Schritte f) und g)
die beiden folgenden Schritte benutzt werden (während
alles andere unverändert bleibt):
Das Sumpfprodukt von Schritt a) wird einer zweiten Destillationskolonne zugeführt,
das Sumpfprodukt dieser Kolonne wird destillativ von Ethylacetat befreit und dann ganz oder teilweise zur Wäsche in Schritt e) benutzt.
Das Sumpfprodukt von Schritt a) wird einer zweiten Destillationskolonne zugeführt,
das Sumpfprodukt dieser Kolonne wird destillativ von Ethylacetat befreit und dann ganz oder teilweise zur Wäsche in Schritt e) benutzt.
Bei dieser Abwandlung wird also kein ethylacetathaltiger
Seitenstrom oberhalb des Sumpfes abgezogen, sondern das
Ethylacetat befindet sich im Sumpf und muß durch eine
weitere Destillation von den anderen Komponenten des Sumpfes
abgetrennt werden.
In Schritt a) wird vorzugsweise das aus der Reaktionszone
austretende Gasgemisch zunächst im Gegenstromwärmeaustausch
mit dem kälteren Kreisgas (das damit aufgeheizt
und dann zur Reaktion zurückgeführt wird) auf etwa 115-
130°C abgekühlt (wobei noch keine Kondensation der verflüssigbaren
Anteil eintritt) und erst dann in die Destillationskolonne
eingeleitet.
Die Menge der in Schritt b) gebildeten organischen Phase
hängt von der in diesem Schritt gewählten Abkühlungstemperatur
ab. Denjenigen Teil der organischen Phase, den
man in Schritt d) nicht als Rücklauf benutzt, leitet
man in Schritt l) (zusammen mit organischer Phase aus
Schritt h) und essigsaurer Lösung aus Schritt e)) in
die dritte Destillationskolonne ein. Vorzugsweise
wählt man die Abkühlungstemperatur in Schritt b)
und den als Rücklauf in Schritt d) benutzten Anteil der
in b) gebildeten organischen Phase derart, daß möglichst
wenig Vinylacetat, aber möglichst das gesamte Ethylacetat
im Sumpfprodukt von Schritt a) enthalten sind. Dies bedeutet,
daß sich etwa 20 bis 50 Gew.-% des Vinylacetats
im Sumpfprodukt befinden. Die anderen 50-80 Gew.-% des
Vinylacetats befinden sich dann 1. in der in Schritt e)
gebildeten essigsauren Lösung und 2. in dem nicht als
Rücklauf in Schritt d) benutzten Anteil der in Schritt b)
gebildeten organischen Phase; beide Produktströme werden
gemeinsam in Schritt l) weiterverarbeitet.
In Schritt e) setzt man im allgemeinen das in Schritt f)
gebildete Sumpfprodukt ein, das hauptsächlich aus nicht
umgesetzter Essigsäure besteht und höchstens 10 Gew.-%
Wasser enthält. Ein nicht in Schritt e) benötigter Anteil
des genannten Sumpfprodukts wird vorzugsweise zum
Reaktor zurückgeführt, nachdem ein kleiner Teil zur Entfernung
von Hochsiedern und Polymeren ausgeschleust wurde.
In Schritt k) führt man vorzugsweise nur soviel von der
in Schritt h) gebildeten organischen Phase als Rücklauf
zurück, daß der Kopfdampf der zweiten Destillationskolonne
frei von Essigsäure und Ethylacetat ist. Den Teil
der organischen Phase, der nicht für diesen Zweck benötigt
wird, leitet man gemäß Schritt l) in die dritte Destillationskolonne
ein. Diese wird vorzugsweise bei erhöhtem
Druck, etwa 1,5 bis 10 bar, betrieben.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die eben
erwähnte dritte Destillationskolonne einen Zwischenboden,
und die Schritte m), n) und o) werden durch die folgenden
Schritte α, β und γ ersetzt:
- α) man kühlt den Kopfdampf von Schritt l) ab und führt das gebildete Kondensat zum größeren Teil als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt l) benutzten Destillationskolonne zurück, während der kleinere Teil zur Entfernung von Leichtsiedern abgezogen wird; vom Zwischenboden der Kolonne zieht man dann deren gesamten Rücklauf ab und läßt ihn sich in eine Wasserphase und eine organische Phase trennen
- β) man zieht die in Schritt α) gebildete Wasserphase ab
- γ) man führt die in Schritt α) gebildete organische Phase unterhalb des Zwischenbodens wieder in die dritte Destillationskolonne zurück.
Die Schritte p) und q) schließen sich unverändert an,
jedoch ist bei der bevorzugten Verwendung des Zwischenbodens
das in Schritt p) abgezogene Sumpfprodukt bereits
leichtsiederfrei.
Ein Teil des in Schritt q) abgezogenen Vinylacetats wird
als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt p) benutzten
Destillationskolonne zurückgeführt, jedoch vorzugsweise
nicht mehr als nötig, damit die Essigsäure vollständig
im Sumpf verbleibt.
Der überraschende Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht in der energiesparenden Abtrennung des bei der
Vinylacetatreaktion gebildeten Ethylacetats: In der Vorentwässerungskolonne
(die im Schritt a) verwendet wird)
erfolgt bereits eine Abtrennung des Ethylacetats von
einem Teil des Vinylacetats. Praktisch das gesamte Ethylacetat
verbleibt nämlich im Sumpf der Vorentwässerungskolonne,
während der in Schritt b) nicht kondensierte
Teil des Vinylacetats, der in Schritt e) in Form einer
essigsauren Lösung gewonnen wird, praktisch kein Ethylacetat
enthält und daher eine energetisch aufwendige Befreiung
dieses Vinylacetat-Teilstroms von Ethylacetat
entfällt. In der dritten Destillationskolonne (die in
Schritt l) benutzt wird) kann wegen der Abwesenheit
von Ethylacetat ein Rücklaufverhältnis von etwa
0,6 eingestellt werden. (Dagegen war in der zweiten
Kolonne der oben als Stand der Technik erwähnten 2.
Destillationsvariante ein Rücklaufverhältnis von 3 notwendig,
weil hier das Ethylacetat noch anwesend war).
Für die dritte Destillationskolonne des vorliegenden
Verfahrens wird also wesentlich weniger Energie benötigt
(im allgemeinen Heizdampf) als für die 2. Kolonne der
bekannten 2. Destillationsvariante. Da weiterhin praktisch
das gesamte Ethylacetat beim vorliegenden Verfahren
in Schritt f) (vorzugsweise) oder seiner oben erwähnten
Modifikation (S. 7) abgetrennt wird, die beide wegen der
gleichzeitig durchgeführten Wasserausschleusung (siehe
Schritte h) und i)) sowie ein hohes Rücklaufverhältnis
erfordern, ist für diese Ethylacetat-Abtrennung praktisch
nur derselbe Destillationsaufwand notwendig wie in
der 1. Kolonne der oben erwähnten 1. Destillationsvariante
des Standes der Technik. Letztere Variante benötigt aber
zusätzlich eine 3. Kolonne für die Nachtrocknung des
Vinylacetats, die beim vorliegenden Verfahren entfällt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform, die aus den
Schritten a) bis l), α, β, γ (siehe Seite 9), sowie p
und q besteht, wird durch Fig. 1 erläutert.
Das aus Ethylen, Sauerstoff und CO₂ bestehende Kreisgas
wird über Leitung (1) in einen als Blasensäule ausgebildeten
Essigsäureverdampfer (2) geleitet, in dem der Gasstrom
mit Essigsäure beladen wird, die über Leitung (3)
zugeführt wird. Das den Essigsäureverdampfer (2) verlassende
Gasgemisch wird über eine dampfbeheizte Leitung (4)
dem Reaktor (5) zugeführt. Dieser besteht aus einem Reaktionsrohr
von 5,60 m Länge und 32 mm Innendurchmesser, das
von einem Mantel umgeben ist. Die Abführung der Reaktionswärme
erfolgt mittels Siedewasser unter Druck in diesem Mantel.
Das Reaktionsrohr ist mit Katalysatormaterial gefüllt.
Das den Reaktor (5) verlassende Gasgemisch, das im wesentlichen
aus Ethylen, Essigsäure, Vinylacetat, Wasser,
Kohlendioxid, Sauerstoff sowie Inerten, wie z. B. Stickstoff
und Argon besteht, wird über Leitung (6) in die
Vorentwässerungskolonne (7) eingeleitet. Die Kolonne (7)
hat eine Länge von 2,5 m und einen Durchmesser von 50 mm.
Sie ist mit Packungen aus gerolltem VA-Drahtnetz (sog.
Goodloe-Packungen) gefüllt. Das aus Kolonne (7) über
Kopf austretende Gasgemisch gelangt über Leitung (8) in
einen Wärmetauscher (9), wo es in Gegenstromwärmeaustausch
mit dem Rücklauf gebracht wird, der über Leitung
(16) eintritt und über Leitung (10) in Kolonne (7) zurückgeführt
wird. Das Gasgemisch gelangt aus dem Wärmetauscher
(9) über Leitung (11) in einen wassergekühlten
Kondensator (12), in dem es auf etwa 35°C abgekühlt
wird. Die dabei verflüssigten Anteile gelangen über Leitung
(13) in Behälter (14), wo sie gesammelt werden. Der ein
bestimmtes Niveau im Sammelbehälter (14) überschreitende
Anteil an Flüssigkeit wird mittels Pumpe (15) über Leitung
(16), Wärmeaustauscher (9) und Leitung (10) in die
Vorentwässerungskolonne (7) zurückgepumpt. Nach einiger
Zeit trennt sich das im Sammelbehälter (14) anfallende
Kondensat in zwei Phasen (17) und (18); von nun an wird
die wäßrige Phase (17) über Leitung (19) ausgeschleust
und nur die organische Phase (18) wird ganz oder teilweise
über Leitung (16), Wärmeaustauscher (9) und Leitung (10)
als Rücklauf auf den Kopf der Vorentwässerungskolonne (7)
zurückgepumpt. Aus Vorratsgefäß (20) wird über Pumpe (21)
und Leitung (22) Stabilisatorlösung in den Sammelbehälter
(14) gepumpt. Die am Sumpf der Vorentwässerungskolonne (7)
anfallende Flüssigkeit, die hauptsächlich aus Vinylacetat,
Essigsäure und Wasser besteht und im wesentlichen das gesamte
Ethylacetat enthält, wird über Leitung (23) zum Behälter
(28) abgezogen. Das den Kondensator (12) über
Leitung (24) verlassende Gasgemisch wird in der über
Leitung (25) mit Essigsäure beschickten Waschkolonne (26)
von nicht kondensierten Vinylacetatanteilen befreit; der
Sumpf der Kolonne (26) gelangt über Leitung (27) in den
Behälter (45). Das die Waschkolonne (26) über Leitung
(29) verlassende Restgas (Ethylen, nicht umgesetzter
Sauerstoff und als Nebenprodukt gebildetes CO₂) wird
mittels Kreisgaskompressor (30) über Leitung (1) und den
Essigsäureverdampfer (2) zum Reaktor (5) zurückgeführt.
Ein Teilstrom des Kreisgases wird zur Ausschleusung von
Inerten über Leitung (31) als Abgas entfernt. Über Leitung
(32) wird frisches Ethylen und über Leitung (33)
frischer Sauerstoff zugeführt.
Das Gemisch aus Behälter (28) wird über Leitung (34) in
die Destillationskolonne (35) eingeleitet. Der Kopfdampf
der Kolonne (35) wird über Leitung (36) in Kühler (37)
geleitet und dort verflüssigt. Das über Leitung (38) in
Behälter (39) gelangende Kondensat trennt sich in eine
wäßrige Phase (40), die über Leitung (41) abgezogen wird
und eine organische Phase (42), von der ein Teil über
Leitung (43) und Pumpe (44) dem Behälter (45) zugeführt
wird, während der andere Teil über Leitung (46) und Pumpe
(47) als Rücklauf zurückgefahren wird in die Kolonne
(35), um Essigsäure- und Ethylacetatdurchschlag zum Kopfprodukt
zu verhindern. Das im Gemisch in Behälter (28)
enthaltene und über Leitung (34) in Kolonne (35) gelangende
Ethylacetat wird aus einer Anreicherungszone oberhalb
des Sumpfes der Kolonne (35) über Leitung (48) abgezogen.
Der Sumpf der Kolonne (35) enthält Essigsäure,
höchstens 10 Gew.-% Wasser sowie geringe Mengen Hochsieder
bzw. Polymere und nur noch Spuren von Vinylacetat
und Ethylacetat.
Die wäßrige Essigsäure des Sumpfablaufs der Kolonne (35)
wird aufgeteilt. Der für die Essigsäurewäsche in Schritt
d) benötigte Anteil wird über Pumpe (49) und Leitung (25)
der Waschkolonne (26) zugeführt. Der Rest wird über Pumpe
(50), Leitung (51) und Leitung (3) wieder in den Essigsäureverdampfer
(2) zurückgeleitet. Da je nach Auslegung
der Waschkolonne (26) und der Temperatur des zu waschenden
Gases die als Waschflüssigkeit benötigte Essigsäuremenge
unterschiedlich ist, kann auch die Aufteilung des
Essigsäurestroms aus dem Sumpf der Kolonne (35) unterschiedlich
sein. Über Leitungen (52) und (3) wird frische
Essigsäure entsprechend der bei der Reaktion verbrauchten
Essigsäuremenge in den Essigsäureverdampfer (2) eingespeist.
Der Sumpfablauf der Kolonne (26) wird, wie gesagt,
über Leitung (27) zum Behälter (45) geführt, ebenso ein
Teil der organischen Phase (42) aus Behälter (39). Außerdem
gelangt über Leitung (53) der Rest der organischen
Phase (18) aus dem Sammelbehälter (14) in Behälter (45),
falls nicht die gesamte organische Phase (18) als Rücklauf
in der Vorentwässerungskolonne (7) verwendet wird.
Die Flüssigkeit im Behälter (45) wird über Leitung (54)
und Pumpe (55) zur Kolonne (56) geführt, die bei erhöhtem
Druck arbeitet. Der Kopfdampf der Kolonne (56) wird
über Leitung (57) zum Kondensator (58) geführt; das anfallende
Kondensat wird fast ganz über Leitung (59) als
Rücklauf zurückgeführt zur Kolonne (56). Ein kleiner
Teilstrom wird zur Entfernung der Leichtsieder über
Leitung (60) abgezogen.
Die Kolonne (56) enthält einen Zwischenboden (72). Von
diesem Zwischenboden wird der gesamte Rücklauf in dieser
Kolonne über Leitung (61) abgezogen und zum Phasentrenngefäß
(62) geführt. Die anfallende wäßrige Phase (63)
wird über Leitung (64) abgezogen. Die organische Phase
(65) wird über Leitung (66) und Pumpe (67) in die Kolonne
(56) unterhalb des Zwischenbodens (72) zurückgeführt.
Das trockene Vinylacetat/Essigsäuregemisch, das am Sumpf
der Kolonne (56) anfällt, wird über Leitung (68) zur Kolonne
(69) geführt. Der Kopfdampf dieser Kolonne geht
über Leitung (70) zum Kondensator (71). Das anfallende
Kondensat ist praktisch ethylacetatfreies Reinvinylacetat.
Über Leitung (73) wird soviel von diesem Vinylacetat als
Rücklauf in die Kolonne (69) zurückgeleitet, wie notwendig
ist, um das Destillat essigsäurefrei zu halten. Über
Leitung (74) wird Reinvinylacetat abgezogen. Der Sumpf
der Kolonne (69), der Essigsäure, Hochsieder und Spuren
Vinylacetat/Ethylacetat enthält, wird über Leitung (75)
und Pumpe (76) zurückgeführt zur Leitung (3) und dann
in den Essigsäureverdampfer (2), aus dem über Leitung
(77) ein Teilstrom zur Polymerenausschleusung abgezogen
wird.
Der folgende Versuch wurde in der soeben beschriebenen
und in Fig. 1 dargestellten Apparatur durchgeführt. Der
Reaktor (5) ist gefüllt mit 4,4 Liter eines bekannten
Vinylacetat-Katalysators, der 2,3 Gew.-% Palladium,
2 Gew.-% Kalium, 1,9 Gew.-% Cadmium in Form ihrer Actate
auf einem Kieselsäureträger (Kugeln von 4-6 mm
Durchmesser) enthält. In den Essigsäureverdampfer (2)
werden pro Stunde 12 Nm³ eines Gemisches eingeleitet,
das ca. 69 Vol.-% Ethylen, 24 Vol.-% Kohlendioxyd und
7 Vol.-% Sauerstoff enthält. Dem Essigsäureverdampfer (2)
wird über Leitung (3) soviel Essigsäure zugeführt, daß
in ihm pro Stunde 4,83 kg Essigsäure verdampfen. Zur
Hochsieder- und Polymerenausschleusung werden pro Stunde
0,5 kg Material aus dem Essigsäureverdampfer (2) über
Leitung (77) abgezogen. Das Reaktoreingangsgas wird in
Leitung (4) auf 155°C vorgeheizt. Am Eingang des Reaktors
(5) wird ein Überdruck von 8 bar (9 bar absolut) eingestellt,
die Reaktorausgangstemperatur wird über den Druck auf
der Siedewasserkühlung im Reaktoraußenmantel auf 160°C
eingestellt. Die Temperatur des Reaktorausgangsgases am
Eingang der Vorentwässerungskolonne (7) beträgt (wegen
der Wärmeabstrahlung der Leitung (6) nur noch 130°C.
Das die Vorentwässerungskolonne (7) über Kopf verlassende
gasförmige Gemisch wird im Kondensator (12) auf 35°C abgekühlt.
Im Behälter (14) fallen pro Stunde 9 kg organische
Phase (18) an, die über Pumpe (15) und Wärmetauscher (9)
in die Vorentwässerungskolonne (7) zurückgeführt
werden. Aus dem Behälter (14) werden pro Stunde 350 g
Wasserphase (17) abgezogen, die 3 Gew.-% Vinylacetat,
0,1 Gew.-% Essigsäure und 0,05 Gew.-% Acetaldehyd enthält.
Am Sumpf der Vorentwässerungskolonne (7), in der
sich eine Kopftemperatur von 80°C und eine Sumpftemperatur
von 90°C einstellt, fallen pro Stunde 4 kg eines Gemisches
der folgenden Zusammensetzung an: 74 Gew.-% Essigsäure,
7,5 Gew.-% Wasser, 17,5 Gew.-% Vinylacetat,
0,05 Gew.-% Ethylidendiacetat, 0,06 Gew.-% Ethylacetat,
0,1 Gew.-% Acetaldehyd und 0,05 Gew.-% Hochsieder
und Polymere. Zur Stabilisierung werden zum Behälter (14)
pro Stunde 15 ml einer Lösung von 2,5 Gew.-% p-Benzochinon
in Vinylacetat aus Vorratsgefäß (20) gepumpt.
Das Restgas aus dem Kondensator (12) wird über Leitung (24)
in die Waschkolonne (26) eingeleitet. Auf den Kopf der
Waschkolonne (26) werden pro Stunde 3,1 kg wasserhaltiger
Essigsäure aus dem Sumpf der Kolonne (35) über Leitung
(25) gepumpt. Am Sumpf der Waschkolonne (26) fallen pro
Stunde 5 kg Gemisch der folgenden Zusammensetzung an:
Essigsäure 57,6 Gew.-%, Wasser 5,1 Gew.-%, Vinylacetat
37 Gew.-%, Acetaldehyd 0,02 Gew.-%, Ethylacetat 30 Gew.-ppm.
Das die Waschkolonne (26) verlassende Gas wird über Leitung
(29) und den Kreisgaskompressor (30) zum Essigsäureverdampfer
(2) zurückgeführt. Bei der Reaktion verbrauchtes
Ethylen und verbrauchter Sauerstoff werden durch Zufuhr
von Frischethylen - Leitung (32) - und Frischsauerstoff
- Leitung (33) - zum Kreisgas ersetzt. Bei der Reaktion als
Nebenprodukt gebildetes CO₂ wird als Abgas über Leitung (31)
aus dem Kreisgas entfernt; die Abgasmenge wird so
eingestellt, daß im Kreisgas eine CO₂-Konzentration von
24 Vol.-% aufrechterhalten wird.
Der Sumpfablauf der Vorentwässerungskolonne (7) wird
über Leitung (23) ins Vorratsgefäß (28) entspannt und
von dort über Leitung (34) in die Kolonne (35) eingeleitet.
Kolonne (35) ist eine Glaskolonne mit Vakuummantel
und 50 mm Innendurchmesser, Länge 6 m und 80 Glockenböden
mit elektrischer Sumpfbeheizung.
Pro Stunde werden auf den 40. Boden von Kolonne (35)
4 kg der Mischung aus Behälter (28) eingefahren. Die
Sumpfbeheizung wird so eingestellt, daß die Gesamtdestillatmenge
3 kg/h beträgt. Es fallen im Phasentrenner (39)
100 g/h wäßrige Phase (40) an, die abgezogen wird.
Von der organischen Phase (42) wird ein solcher Teil
über Leitung (43) zum Behälter (45) gepumpt (etwa 0,7 kg/h),
daß die Temperatur in Kolonne (35) am 25. Boden 112°C
beträgt. Die größere Menge der organischen Phase (42)
wird als Rücklauf über Leitung (46) zurückgefahren in
die Kolonne (35). Die nach Behälter (45) abgezogene organische
Phase (42) enthält außer Vinylacetat noch:
Essigsäure 0,05 Gew.-%, Acetaldehyd 0,2 Gew.-%, Ethylacetat
0,015 Gew.-%, Wasser 1,3 Gew.-%.
Am 20. Boden der Kolonne (35) befindet sich ein Seitenabzug
(48), aus dem pro Stunde 50 g Material abgezogen
wird, das etwa 5 Gew.-% Ethylacetat, 2 Gew.-% Vinylacetat,
12 Gew.-% Wasser und 81 Gew.-% Essigsäure enthält.
Der Wassergehalt der Sumpfessigsäure von Kolonne
(35) liegt bei 6 Gew.-%; sie wird über Leitung (25) in
die Waschkolonne (26) geleitet.
In Behälter (45) fallen pro Stunde 5,7 kg Produkt der
folgenden Zusammensetzung an:
Essigsäure 51,1 Gew.-%, Vinylacetat 44,1 Gew.-%, Wasser 4,8 Gew.-%, Acetaldehyd 0,04 Gew.-%, Ethylacetat 45 Gew.-ppm.
Essigsäure 51,1 Gew.-%, Vinylacetat 44,1 Gew.-%, Wasser 4,8 Gew.-%, Acetaldehyd 0,04 Gew.-%, Ethylacetat 45 Gew.-ppm.
Dieses Gemisch wird in Kolonne (56) weiter aufdestilliert.
Diese besteht aus V₄A-Stahl und hat 80 Böden sowie Sumpfbeheizung
mit dampfbeheiztem Umlaufverdampfer. Der Zulauf
befindet sich am 45. Boden. Über dem 60. Boden befindet
sich in der Kolonne ein Zwischenboden (72), von dem aus
der gesamte Rücklauf der Kolonne über den Phasentrenner
(62) gefahren wird. Die Kolonne wird bei einem Kopfdruck
von 1 bar Überdruck (2 bar absolut) betrieben. Die
Sumpfbeheizung wird so eingestellt, daß im Phasentrennter (62)
6 kg/h organische Phase (65) anfallen, die über
Leitung (66) wieder in die Kolonne (56) unterhalb des
Zwischenbodens (72) zurückgefahren wird. Außerdem fallen
im Phasentrenner (62) 278 g/h wäßrige Phase (63) an, die
abgezogen wird. Am Kopf der Kolonne (56) werden pro
Stunden 20 g Kondensat über Leitung (60) abgezogen, es
enthält ca. 50 Gew.-% Vinylacetat, 47 Gew.-% Acetaldehyd
(der durch Vinylacetathydrolyse entstanden ist) und ca.
2,5 Gew.-% Wasser. Der Sumpfablauf der Kolonne (56) wird
in Kolonne (69) weiter aufgearbeitet. Die Kolonne ist aus
Glas und hat elektrische Sumpfbeheizung. Bei einem Rücklaufverhältnis
von 0,6 erhält man über Leitung (74) pro
Stunden 2,4 kg Vinylacetat, das weniger als 50 Gew.-ppm
Essigsäure, ca. 100 Gew.-ppm Wasser und 40 Gew.-ppm
Ethylacetat enthält. Die Sumpfessigsäure, die nocht 54 Gew.-ppm
Ethylacetat und 60 Gew.-ppm enthält,
wird über Leitung (75), Pumpe (76) und Leitung (3) zurückgeführt
zum Essigsäureverdampfer (2) im Reaktionsteil.
Claims (5)
1. Verfahren zur Abtrennung von Vinylacetat aus dem Gasgemisch,
das bei der Umsetzung von Ethylen mit Essigsäure
und Sauerstoff an Palladium oder Palladiumverbindungen
enthaltenden Katalysatoren in der Gasphase gebildet
wird, wobei man
- a) das aus der Reaktionszone austretende Gasgemisch in eine Destillationskolonne einleitet,
- b) das am Kopf der Destillationskolonne austretende Gasgemisch auf -20 bis +50°C abkühlt, wobei das anfallende Kondensat eine Wasserphase und eine organische Phase bildet,
- c) die in Schritt b) gebildete Wasserphase abzieht,
- d) die in Schritt b) gebildete organische Phase ganz oder teilweise als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt a) benutzten Destillationskolonne zurückführt,
- e) das in Schritt b) nicht kondensierte Gas in einer Waschkolonne mit Essigsäure wäscht, die höchstens 10% Wasser enthält und dadurch eine vinylacetathaltige essigsaure Lösung gewinnt,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- f) das Sumpfprodukt von Schritt a) einer zweiten Destillationskolonne zuführt und aus einer Anreicherungszone oberhalb von deren Sumpf einen ethylacetathaltigen Seitenstrom abzieht,
- g) das Sumpfprodukt von Schritt f) ganz oder teilweise zur Wäsche in Schritt e) benutzt,
- h) den Kopfdampf von Schritt f) abkühlt, wobei sich eine Wasserphase und eine organische Phase bilden,
- i) die in Schritt h) gebildete Wasserphase abzieht,
- k) einen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt f) benutzten Destillationskolonne zurückführt,
- l) den anderen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase zusammen mit der in Schritt e) gewonnenen essigsauren Lösung, und ggf. zusammen mit dem in Schritt d) nicht als Rücklauf benutzten Teil der in Schritt b) gebildeten organischen Phase, in eine dritte Destillationskolonne einleitet,
- m) den Kopfdampf von Schritt l) abkühlt, wobei sich eine Wasserphase und eine organische Phase bilden,
- n) die in Schritt m) gebildete Wasserphase abzieht,
- o) die in Schritt m) gebildete organische Phase als Rücklauf in die in Schritt l) benutzte Destillationskolonne zurückgeführt,
- p) das Sumpfprodukt von Schritt l) in eine vierte Destillationskolonne einleitet,
- q) am Kopf der in Schritt p) benutzten Destillationskolonne Vinylacetat abzieht.
2. Verfahren zur Abtrennung von Vinylacetat aus dem Gasgemisch,
das bei der Umsetzung von Ethylen mit Essigsäure
und Sauerstoff an Palladium oder Palladiumverbindungen
enthaltenden Katalysatoren in der Gasphase
gebildet wird, wobei man die Stufen a) bis e) nach Anspruch 1 durchführt
dadurch gekennzeichnet, daß man
- f) das Sumpfprodukt von Schritt a) einer zweiten Destillationskolonne zuführt
- g) das Sumpfprodukt von Schritt f) destillativ von Ethylacetat befreit und dann ganz oder teilweise zur Wäsche in Schritt e) benutzt,
- h) den Kopfdampf von Schritt f) abkühlt, wobei sich eine Wasserphase und eine organische Phase bilden,
- i) die in Schritt h) gebildete Wasserphase abzieht,
- k) einen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt f) benutzten Destillationskolonne zurückführt,
- l) den anderen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase zusammen mit der in Schritt e) gewonnenen essigsauren Lösung, und ggf. zusammen mit dem in Schritt d) nicht als Rücklauf benutzten Teil der in Schritt b) gebildeten organischen Phase, in eine dritte Destillationskolonne einleitet,
- m) den Kopfdampf von Schritt l) abkühlt, wobei sich eine Wasserphase und eine organische Phase bilden,
- n) die in Schritt m) gebildete Wasserphase abzieht,
- o) die in Schritt m) gebildete organische Phase als Rücklauf in die in Schritt l) benutzte Destillationskolonne zurückgeführt,
- p) das Sumpfprodukt von Schritt l) in eine vierte Destillationskolonne einleitet,
- q) am Kopf der in Schritt p) benutzten Destillationskolonne Vinylacetat abzieht.
3. Verfahren zur Abtrennung von Vinylacetat aus dem Gasgemisch,
das bei der Umsetzung von Ethylen mit Essigsäure
und Sauerstoff an Palladium oder Palladiumverbindungen
enthaltenden Katalysatoren in der Gasphase
gebildet wird, wobei man die Stufen a) bis e) nach Anspruch 1 durchführt,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- f) das Sumpfprodukt von Schritt a) einer zweiten Destillationskolonne zuführt und aus einer Anreicherungszone oberhalb von deren Sumpf einen ethylacetathaltigen Seitenstrom abzieht,
- g) das Sumpfprodukt von Schritt f) ganz oder teilweise zur Wäsche in Schritt e) benutzt,
- h) den Kopfdampf von Schritt f) abkühlt, wobei sich eine Wasserphase und eine organische Phase bilden,
- i) die in Schritt h) gebildete Wasserphase abzieht,
- k) einen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt f) benutzten Destillationskolonne zurückführt,
- l) den anderen Teil der in Schritt h) gebildeten organischen Phase zusammen mit der in Schritt e) gewonnenen essigsauren Lösung, und ggf. zusammen mit dem in Schritt d) nicht als Rücklauf benutzten Teil der in Schritt b) gebildeten organischen Phase, in eine dritte Destillationskolonne einleitet, die einen Zwischenboden enthält,
- m) den Kopfdampf von Schritt l) abkühlt und das gebildete Kondensat zum größeren Teil als Rücklauf auf den Kopf der in Schritt l) benutzten Destillationskolonne zurückführt, während ein kleiner Teil zur Entfernung von Leichtsiedern abgezogen wird und dann vom Zwischenboden der Kolonne deren gesamten Rücklauf abzieht und sich in eine Wasserphase und eine organische Phase trennen läßt,
- n) die in Schritt m) gebildete Wasserphase abzieht,
- o) die in Schritt m) gebildete organische Phase unterhalb des Zwischenraums in die in Schritt l) benutzte Destillationskolonne zurückgeführt,
- p) das Sumpfprodukt von Schritt l) in eine vierte Destillationskolonne einleitet,
- q) am Kopf der in Schritt p) benutzten Destillationskolonne Vinylacetat abzieht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Abkühlungstemperatur in
Schritt b) und den als Rücklauf in Schritt d) benutzten
Anteil der in Schritt b) gebildeten organischen
Phase so wählt, daß 20 bis 50 Gew.-% des Vinylacetats
im Sumpfprodukt von Schritt a) enthalten sind.
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