DE3403250C2 - Neue hochempfindliche enzymatische Testmethode - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur quantita
tiven Bestimmung einer der folgenden Substanzen:
L-Glycero-3-phosphat (G3P), Dihydroxyaceton-3-phosphat (DHAP),
Nicotin-adenin-dinucleotid (NAD) oder reduziertem Nicotin
adenin-dinucleotid (red NAD) durch enzymatische Reaktion,
und betrifft insbesondere eine solche hochempfindliche
Prüfmethode für diese in einer Untersuchungsprobe enthal
tenen Substanzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man die zu bestimmende Substanz in der Untersuchungs
probe zur Reaktion bringt mit der entsprechenden Komponen
te des nachstehenden Reaktionscyclus (I)
worin GPO Glycerophosphat-oxidase und GPDH Glycerophosphat
dehydrogenase bedeuten und G3P, DHAP, NAD und red NAD die
oben angegebene Bedeutung haben, daß man den Reaktions
cyclus (I) dann ablaufen läßt und bestimmbare Veränderungen
dabei meßtechnisch quantitativ ermittelt.
Es sind bisher schon enzymatische cyclisch ablaufende Be
stimmungsmethoden, beispielsweise NAD-Cyclus, NADP-Cyclus
oder CoA-Cyclus bekannt geworden. Bei einem bekannten Ver
fahren dieser Art läßt man Alkohol-Dehydrogenase in Anwe
senheit von NAD auf Ethanol als Substrat einwirken, wobei
sich reduziertes NAD bildet, das durch Einwirkung von
Äpfelsäure-Dehydrogenase auf ein Substrat Oxalacetat zu
NAD oxidiert wird, womit der Cyclus NAD-red NAD vervoll
ständigt ist (Japan. Biochem. Soc. ED. "Experimental Method
in Biochemistry", Vol. 5, "Research Methods in Enzymology"
S. 121-135, Tokyo Kagaku Dojin, Publ., Aug. 1975, Mori, A.
Ed. "Manual for Assay Methods in Neuro-transmitter",
S. 165-172, Ishiyaku Publ., Nov. 1979).
Eine weitere bekannte Methode verläuft wie folgt:
Anstelle von Äpfelsäure-Dehydrogenase in der zuvor ange
gebenen Reaktion wird red NAD-Oxidase verwendet, und da
durch entsteht ein Reaktionscyclus, bei dem Sauerstoff
und red NAD verbraucht und H₂O und NAD gebildet werden
(Institute for Phys. and Chem. Sci. Ed.: "Present and
Future of Life-Science", S. 30-32, K. K. Creative Life
Sci. Res. Ass., Mar., 1981).
Zwecks Reduktion von NAD zu red NAD wird Hydroxysteroid
mit Hydroxysteroid-Dehydrogenase behandelt, und das red NAD
wird unter Bildung von Formazan durch Wirkung einer Trans
ferase, wie beispielsweise Diaphorase, in Anwesenheit von
Tetrazoliumsalz zu NAD umgewandelt, womit der Reaktions
cyclus geschlossen ist (Japan. Pat. Ungeprüfte Publ.
No. 56-144096). In einem weiteren bekannten Reaktions
cyclus werden Glutathion und Dehydroascorbat mit Glutathion
dehydroascorbat-oxido-reductase behandelt, wobei Dehydro
ascorbat zu Ascorbat umgewandelt wird, und dieses wird
durch Einwirkung von Ascorbat-oxidase unter Verbrauch von
Sauerstoff und Bildung von H₂O und Dehydroascorbat umge
setzt (Japan. Pat. Ungeprüfte Publ. No. 56-151498). Es
ist auch schon in NAD-Cyclus bekannt, bei dem durch Ver
wendung von red NAD-oxidase Sauerstoff verbraucht und
Wasserstoffperoxid gebildet werden. (Japan. Pat. Ungeprüfte
Publ. No. 56-78599).
Es wurde nun gefunden, daß sich ein Reaktionscyclus G3P-
DHAP durchführen läßt, wenn dafür GPO, bei deren Einwir
kung auf ein Substrat G3P Sauerstoff verbraucht und H₂O₂
sowie DHAP gebildet werden, und weiterhin GPDH, bei de
ren Einwirkung auf ein Substrat DHAP red NAD verbraucht
und NAD sowie G3P gebildet werden, verwendet werden.
Diese Reagentien lassen sich mit geringem Aufwand be
schaffen und stehen zu niedrigem Preis in guter Qualität
zur Verfügung, und ein weiterer Vorteil dieses Reaktions
cyclus besteht darin, daß er sich trotz vorhandenem oxida
tiv aktivem H₂O₂ und reduktiv aktivem red NAD effektiv,
mit gutem Umsatz, durchführen läßt.
Wie darüber hinaus gefunden wurde, reagiert bei diesem
Reaktionscyclus jede der Cyclus-Komponenten G3P, DHAP,
NAD, red NAD, wenn sie in einer Untersuchungsprobe ent
halten ist, mit entsprechender übriger Cyclus-Komponente,
so daß man, wenn man den Reaktionscyclus zum Ablauf bringt
und dabei so arbeitet, daß beispielsweise mehr als 10 Cyclen
je Minute ablaufen, und dann eine der bei dieser Reaktion
eintretenden Veränderungen, die bestimmbar ist, meßtechnisch
quantitativ erfaßt, die in der Untersuchungsprobe enthalte
ne Komponente leicht und sensitiv mit hoher Genauigkeit be
stimmen kann.
Man erhält so durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Mög
lichkeit, irgend eine der Substanzen G3P, DHAP, NAD oder
red NAD, enthalten in einer Untersuchungsprobe, mittels
einer neuen enzymatischen hochempfindlichen Methode zu be
stimmen dadurch, daß man erfindungsgemäß die in der Probe
enthaltene Substanz mit einer Komponente, mit der sich der
Reaktionscyclus (I) dann konstituiert, zur Reaktion bringt
und so die Cyclus-Reaktion (I) zum Ablaufen bringt, die,
wie aus nachstehender Formel-Darstellung ersichtlich, die
Bestandteile G3P, DHAP, GPO, GPDH, NAD, red NAD, O₂ und
H₂O₂ aufweist.
Man kann dann meßtechnisch die Größe von dabei erfolgenden
Veränderungen, die erkennbar sind, bestimmen.
Beispielsweise sind für das erfindungsgemäße Verfahren
Untersuchungsproben brauchbar, die irgend eine der Substan
zen G3P, DHAP, NAD oder red NAD enthalten, oder auch aus
denen eine solche Substanz freigesetzt oder gebildet wer
den kann. Insbesondere für letztgenannte Untersuchungspro
ben lassen sich zahlreiche enzymatische Reaktionen, bei
denen die enzymatische Aktivität oder die Menge an Substrat
bestimmbar sind, angeben. Beispiele dafür sind nachstehend
veranschaulicht.
Folgende Beispiele zeigen enzymatische Reaktionssysteme,
aus denen je G3P freigesetzt oder gebildet werden kann:
- (1) Reaktionssystem für Bestimmung von Phosphatidyl
glycerin in amniotischer Flüssigkeit bei der Prüfung der
Respirationsfunktion des Fetus beim Geburtsvorgang:
Eine Phosphatidyl-glycerin (PG) enthaltende Probe, bei spielsweise amniotische Flüssigkeit wird mit Phospholipase C (EC 3.1.4.3) behandelt; dabei werden Diglycerid und G3P frei, und das G3P kann bestimmt werden: - (2) Bestimmungssystem für G3P, das frei wird aus einem enzymatischen Reaktionssystem, das ATP, Glycerin und Glycero kinase (GK) (EC 2.7.1.30) enthält. Dabei lassen sich ATP oder Glycerin bestimmen, oder es läßt sich die Glycero kinase-Aktivität ermittelt:
- (3) Wenn in dem unter (2) angegebenen Reaktionssystem Glycerin aus einer enzymatischen Reaktion von PG und Phospholipase D (EC 3.1.4.4) verwendet wird, lassen sich PG oder die Phospholipase-Aktivität bestimmen:
- (4) Wenn in einem wie unter (2) angegebenen Reaktionssystem Glycerin verwendet wird, das aus einer enzymatischen Reaktion von mono-, di- oder tri-Glycerid und Lipase (EC 3.1.1.3) stammt, läßt sich das Glycerid, beispielsweise als Trigly cerid, in Serum oder Lipase, wie zum Beispiel Pankreas-Lipase im Serum bestimmen:
- (5) Wenn das in dem unter (2) zuvor angegebenen Reaktions system benötigte ATP aus einer enzymatischen Reaktion von Kreatinphosphat, ADP und Kreatinkinase (CK) (EC 2.7.3.2) stammt, läßt sich Kreatinphosphat bestimmen oder die Akti vität der Kreatinkinase (CK) ermitteln:
- (6) Wenn in dem unter (2) zuvor angegebenen Reaktions system das ATP aus einer enzymatischen Reaktion von Phosphoenolpyruvat, ADP und Pyruvat-Kinase (PK) (EC 2.7.1.40) stammt, läßt sich das Phosphoenolpyruvat bestimmen oder die Aktivität der Pyruvat-Kinase ermitteln:
- (7) Das zuvor unter (2) angegebene Reaktionssystem läßt sich als Reaktionssystem für ATP-Bestimmung einsetzen, wenn ATP aus einem enzymatischen Reaktionssystem mit Acetylphosphat, ADP und Acetat-Kinase (EC 2.7.2.1) stammt:
- (8) Das oben unter (2) angegebene Reaktionssystem läßt sich als Reaktionssystem für ATP-Bestimmung benutzen, wenn ATP aus einem enzymatischen Reaktionssystem mit 4-Phospho-L-aspartat, ADP und Aspartat-Kinase (Asp K) (EC 2.7.2.4) stammt:
- (9) Das oben unter (2) angegebene Reaktionssystem läßt sich als Reaktionssystem für ATP-Bestimmung benutzen, wenn ATP aus einem enzymatischen Reaktionssystem mit Argininphosphat, ADP und Arginin-Kinase (Arg K) (EC 2.7.3.3) stammt:
- Enzymatische Reaktionssysteme, aus denen DHAP freigesetzt oder gebildet wird, sind beispielsweise die folgenden:
- (10) Reaktionssystem zur Ermittlung von Keto-l-phosphat oder zur Bestimmung der Aldorase-Aktivität durch Messung von DHAP, das frei wird oder gebildet wird durch die enzy matische Reaktion von Ketose-l-phosphat (K-l-P) und Aldorase (EC 4.1.2.7):
- (11) Ein Reaktionssystem zur Bestimmung von D-Glycero aldehyd-3-phosphat oder der Untersuchung auf Triosephosphat isomerase durch Bestimmung von DHAP, das freigesetzt oder gebildet wird durch enzymatische Reaktion von D-Glycero aldehyd-3-phosphat und Triphosphatisomerase (TPI) (EC 5.3.1.1) ist das folgende:
- Weiterhin sind nachstehend enzymatische Reaktionssysteme
veranschaulicht, in denen red NAD freigesetzt oder gebildet
wird.
In diesen Reaktionssystemen sollte nach Beendigung der Reak tion verbleibendes nicht umgesetztes NAD zersetzt werden; da zu kann man unter alkalischen Bedingungen, wie beispiels weise bei einem pH-Wert von mehr als 12, bei 10°C 10 Minu ten lang erhitzen. - (12) Die Bestimmung von red NAD, das freigesetzt oder ge bildet wurde durch enzymatische Reaktion von Ethanol und NAD unter Einwirkung von Alkohol-Dehydrogenase (ADH) (EC 1.1.1.1), kann man in einem Reaktionssystem zur Er mittlung von Alkohol oder Prüfung der Alkoholdehydrogenase- Aktivität einsetzen:
- (13) In einem Reaktionssystem zur Bestimmung von 3-α- Hydroxysteroid in Gallensäuren oder zur Ermittlung von 3-α-Hydroxysteorid-Dehydrogenase kann man dies vornehmen durch Messung des red NAD, das frei wird oder gebildet wird in dem enzymatischen Reaktionssystem, bei dem auf 3-α-Hydroxysteroid und NAD 3-α-Hydroxysteroid-Dehy-droge nase (HSDH) (EC 1.1.1.50) einwirkt:
- (14) Ein Reaktionssystem für die Ermittlung von L-Laktat oder die Bestimmung der Laktat-Dehydrogenase-Aktivität durch Messung von red NAD, das freigesetzt oder gebildet wird bei der enzymatischen Reaktion von L-Laktat, NAD und Laktat- Dehydrogenase (LDH) (EC 1.1.1.27) ist das folgende:
- (15) Als Reaktionssystem für die Ermittlung von Glucose und die Prüfung der Glucose-Dehydrogenase-Aktivität durch Bestimmung von red NAD, das frei wird oder gebildet wird bei der enzymatischen Reaktion von Glucose, NAD und Glucose- Dehydrogenase (GDH) (EC 1.1.1.47), dient die folgende Reaktion:
- Nachfolgend sind enzymatische Reaktionssysteme beispiels weise veranschaulicht, die NAD freisetzen oder bilden. Bei diesen Reaktionssystemen sollte nicht umgesetztes red NAD nach Beendigung der Reaktion zersetzt werden: dazu kann man bei pH-Werten von unter pH 2 bei 50°C 3 Minuten lang erhitzen und dann neutralisieren, bevor die Bestimmung von NAD vorgenommen wird.
- (16) Man kann in folgendem Reaktionssystem die Bestimmung von Prolin oder von D-Prolin-Reduktase vornehmen durch Messung von NAD, das frei oder gebildet wird bei der enzy matischen Reaktion von Prolin, red NAD und D-Prolin- Reduktase (PR) (EC 1.4.1.6):
- (17) Im nachstehenden Reaktionssystem kann man L-Cystin bestimmen oder die Cystin-Reduktase-Aktivität ermitteln, wenn man das NAD mißt, das freigesetzt oder gebildet wird bei einer enzymatischen Reaktion von L-Cystin, red NAD und Cystin-Reduktase (CR) (EC 1.6.4.1):
Die zuvor genannten enzymatischen Reaktionssysteme sind
nur Beispiele, und die nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren zu behandelnden Untersuchungsproben können auch aus
Systemen stammen, denen ein oder mehrere weitere Reaktions
systeme beigeordnet sind, in denen eine der Substanzen
freigesetzt oder gebildet wird, die für die zuvor angege
benen Reaktionssysteme benötigt werden.
Zu der Untersuchungsprobe, die eine der angegebenen Substan
zen, auf die in diesen enzymatischen Reaktionssystemen ge
prüft werden soll, enthält, werden diejenigen Reagentien
zugegeben, die für den Ablauf der enzymatischen Reaktion
notwendig sind. Ein solches Reaktionsgemisch kann eine
Untersuchungsprobe sein, die eine der Substanzen G3P,
DHAP, NAD oder red NAD enthält. Diese enzymatischen Reak
tionssysteme können gesondert oder gemeinschaftlich mit
dem Reaktionscyclus (I) zubereitet und durchgeführt werden.
Die Menge an Untersuchungsprobe kann zweckmäßig in der
Größenordnung von 0,05-10 ml liegen, und die Reaktion
läuft ab, wenn man die erforderlichen Reagentien, die
man in eine schwach saure oder schwach alkalische Puffer
lösung eingebracht hat, bei 30°C für eine Zeitspanne von
generell mehr als einer Minute miteinander vermischt.
Die Menge an zuzugebenden Reagentien ist nicht begrenzt;
zweckmäßig ist es jedoch generell, einen Überschuß im
Vergleich zu der Menge an zu untersuchender Substanz ein
zusetzen.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren durchzuführende
Reaktionscyclus ist durch das zuvor illustrierte Schema (I)
veranschaulicht.
Bei der Reaktion gemäß dieses Reaktionscyclus (I) wird ein
Mol G3P unter Verbrauch von einem Mol O₂, im allgemeinen
gelöster Sauerstoff, und unter Freisetzen von einem Mol
H₂O₂ durch die Wirkung von GPO zu einem Mol DHAP umgewandelt.
(GPO: vergleiche in der US-PS 42 75 161). Dies ist das
GPO-Reaktionssystem. Es wird dann weiterhin ein Mol DHAP
durch die Wirkung von GPDH (EC 1.1.1.8) in Anwesenheit von
einem Mol red NAD unter Bildung von einem Mol NAD zu G3P
umgewandelt. Dies ist das GPDH-Reaktionssystem.
Alsdann wird das so gebildete G3P mittels des GPO-Reak
tionssystems zu DHAP umgewandelt, und in dieser Weise läuft
der Reaktionscyclus ab. Dieser Reaktionscyclus läuft ab
in Anwesenheit von sechs Komponenten, und zwar G3P, DHAP,
GPO, GPDH, red NAD und O₂; es können jedoch G3P und DHAP
wechselseitig eines aus dem anderen im Verlauf des Reak
tionscyclus sich bilden, und darum kann eine jede dieser
Substanzen vorteilhaft benutzt werden.
Weiterhin kann bei dem Reaktionscyclus (I) H₂O₂ mit red NAD
zur Bildung von NAD umgesetzt werden; bei dieser Nebenreak
tion, die durch Einwirkung von NAD-Peroxidase (EC 1.11.1.1)
(J. Biol. Chem., 225: 557, 1957) erfolgt, werden ein Mol
H₂O₂ und ein Mol red NAD verbraucht, und zwei Mole H₂O sowie
ein Mol NAD werden gebildet, wie nachstehend als (II) ver
anschaulicht.
In dem Reaktionscyclus (II) wird im Reaktionscyclus (I)
gebildetes H₂O₂ von red NAD unter Bildung von NAD ver
braucht, und so werden zwei Mole red NAD in einem Cyclus
des Reaktionscyclus (II) verbraucht, wodurch die Mengen
änderung an red NAD sich verdoppelt, so daß die Empfind
lichkeit der Bestimmungsmethode entsprechend höher wird.
Alternativ kann man NAD mit Hilfe einer anderen Dehydrogenase
(zweite Dehydrogenase) und deren Substrat zu red NAD um
wandeln und so einen NAD-Reaktionscyclus schaffen, an dem
NAD, die zweite Dehydrogenase und das Substrat für diese
beteiligt sind. Man kann diesen NAD-Cyclus mit dem Reak
tionscyclus (I) wie nachstehend im Schema (III) veran
schaulicht koppeln
Beispielsweise lassen sich eine Komponente in der Unter
suchungsprobe (dargestellt als ) und eine entsprechende
Komponente, die damit den Reaktionscyclus (I) auszulösen
vermag, (dargestellt als ), wie nachfolgend veran
schaulicht illustrieren.
In dem Reaktionscyclus (Ia), bei dem G3P die Substanz in
der Probe ist, werden als Komponenten, durch die die
Cyclus-Reaktion anläuft, GPO, GPDH, O₂ und red NAD ver
wendet. GPO katalysiert eine Reaktion, in der G3P das
Substrat ist, und bei der je ein Mol G3P und O₂ verbraucht
werden, während je ein Mol H₂O₂ und DHAP gebildet werden.
Weiterhin wirkt GPDH auf ein Substrat DHAP unter Verbrauch
von je einem Mol DHAP und red NAD, wobei je ein Mol G3P
und NAD gebildet werden; auf diese Weise schließt sich
der G3P-DHAP-Reaktionscyclus. Bei der Reaktion kann
O₂ in Form von in dem System gelöstem Sauerstoff zugege
ben werden, und GPO, GPDH und red NAD sollten als Reagen
tien für die Bestimmung in Überschußmengen beigegeben
werden. Die Menge an G3P in der Untersuchungsprobe ist
nicht begrenzt; natürlich wird man die Probe verdünnen,
wenn die Konzentration hoch ist. Die Mengen an GPO und
GPDH sind abhängig von der Menge an G3P in der Probe; sie
liegen gewöhnlich höher als 0,1 Einheit pro Test, vorzugs
weise bei 2-50 Einheiten für GPO und 0,5-40 Einheiten
für GPDH. Die Menge an red NAD kann höher sein als das Pro
dukt aus der Menge an G3P in der Probe und der Anzahl der
Cyclen, und im allgemeinen verwendet man gegenüber der Menge
an G3P einen Überschuß von beispielsweise dem 50fachen,
vorzugsweise dem 100-1000fachen. Die Menge an erkenn
baren Veränderungen nach Beendigung der Cyclus-Reaktion kann
bestimmt werden als Menge an vebrauchtem Sauerstoff oder
reduziertem NAD oder gebildetem H₂O₂. Wie zuvor für den
Reaktionscyclus (II) gezeigt, kann man für sehr empfindliche
Bestimmungsmethoden das dabei gebildete H₂O₂ bzw. verbrauch
te red NAD bestimmen. In einer solchen mit dem Reaktions
cyclus (I) gekoppelten Reaktion wird die NAD-Peroxidase in
der Regel in einer Menge von mehr als 0,5 Einheiten je ein
Test, vorzugsweise 1-20 Einheiten eingesetzt. Die Menge
an erkennbarer Veränderung kann vorzugsweise bestimmt werden
durch meßtechnische Erfassung des verbrauchten red NAD.
Dieses Schema ist nachstehend in (Ib) veranschaulicht.
Als Komponente, mit der der Reaktionscyclus (Ib) in Gang ge
setzt werden kann, können GPO, GPDH und O₂ und red NAD dienen.
Bei dieser Reaktion verläuft der Cyclus DHAP-G3P zunächst
unter Verbrauch von je einem Mol DHAP und red NAD und unter
Bildung von je einem Mol NAD und G3P, und dann durch Ver
brauch von je einem Mol G3P und O₂ und Bildung von je einem
Mol H₂O₂ und DHAP. O₂ kann aus gelöstem Sauerstoff genommen
werden, und so genügt es, GPO, GPDH und red NAD einfach im
Überschuß beizugeben. Die Menge an GPDH und GPO ist zweckmäßig
größer als 0,1 Einheit, vorzugsweise setzt man 5-40 Ein
heiten an GPDH und 1-50 Einheiten an GPO ein. Die Menge an
red NAD, die benutzt wird, richtet sich nach dem Produkt
aus Menge an DHAP in der Untersuchungsprobe und Anzahl der
durchgeführten Reaktionscyclen und ist im allgemeinen eine
Überschußmenge, verglichen mit der Menge an DHAP, beispiels
weise ein 50facher Überschuß, vorteilhaft ein 100-1000facher
Überschuß.
Die Menge an erkennbaren Veränderungen nach Beendigung der
Cyclusreaktion kann man in Form von verbrauchtem Sauerstoff
oder red NAD oder gebildetem H₂O₂ bestimmen. Besonders
empfindliche Bestimmungen lassen sich durchführen, wenn man,
wie zuvor veranschaulicht, NAD-Peroxidase benutzt.
Die Cyclusreaktion kann wie nachstehend in (Ic) veranschau
licht, durchgeführt werden.
Bei der Reaktion werden als den Reaktionscyclus (Ic) bil
dende Komponenten DHAP, GPO, GPDH, zweite Dehydrogenase,
Substrat für die zweite Dehydrogenase und O₂ verwendet.
Es werden je ein Mol red NAD und DHAP verbraucht zur Bil
dung von je einem Mol NAD und G3P durch die Wirkung von
GPDH auf red NAD. Dann wirkt GPO auf G3P, wobei je ein Mol
G3P und O₂ unter Bildung von je einem Mol H₂O₂ und DHAP
verbraucht werden. So schließt sich der DHAP-G3P-Reak
tionscyclus. Gleichzeitig wird NAD, das durch die Einwir
kung von GPDH auf red NAD gebildet wurde, mit einer äquimo
laren Verhältnismenge an Substrat für die zweite Dehydro
genase durch die Wirkung der zweiten Dehydrogenase umgesetzt
zu je einer einmolaren Verhältnismenge an red NAD und Oxida
tionsprodukt.
Die so entstandene red NAD wird dabei in den DHAP-G3P-
Reaktionscyclus geführt. O₂ kann aus in dem System gelöstem
Sauerstoff genommen werden, und nur DHAP, GPO, GPDH, zwei
te Dehydrogenase und Substrat für diese brauchen mengenmäßig
im Überschuß zugesetzt zu werden.
Die Menge an erkennbaren Veränderungen kann bestimmt werden
durch Messen der Menge an verbrauchtem O₂ oder reduziertem
NAD oder gebildetem H₂O₂.
Die Cyclusreaktion wird nachstehend in (Id) veranschaulicht.
Als Komponente, mit der die Cyclusreaktion (Id) zum Anlau
fen gebracht werden kann, werden DHAP, GPO, GPDH, O₂, zwei
te Dehydrogenase und Substrat für die zweite Dehydrogenase
verwendet. Bei der Reaktion wirkt die zweite Dehydrogenase
auf NAD. Dabei werden je ein Mol NAD und Substrat für die
zweite Dehydrogenase verbraucht und je ein Mol an Oxidations
produkt und red NAD gebildet, und dann wird das red NAD dem
DHAP-G3P-Reaktionscyclus zugeführt. GPDH wirkt auf das
gebildete red NAD und eine äquimolare Verhältnismenge an
DHAP ein, und dabei werden je ein Mol NAD und G3P gebildet.
Weiterhin werden durch die Einwirkung von GPO je ein Mol
an G3P und O₂ verbraucht und je ein Mol H₂O₂ und DHAP ge
bildet. Bei der Reaktion kann O₂ aus in dem Gemisch gelöstem
Sauerstoff zugeführt werden, und so genügt es, wenn man für
die Bestimmung als Reagentien DHAP, GPO, GPDH, die zweite De
hydrogenase und das Substrat dafür in Überschußmengen zusetzt.
Die Menge an erkennbaren Veränderungen läßt sich bestimmen
durch Messung des verbrauchten O₂ oder des gebildeten H₂O₂.
Die in den Reaktionscyclen (Ic) und (Id) verwendete zweite
Dehydrogenase kann ein Enzym sein, das eine Reaktion des
Substrats für diese Dehydrogenase und NAD unter Bildung ei
nes Oxidationsprodukts dieses Substrats und red NAD kataly
siert, wie dies nachstehend illustriert ist.
- (18) Dehydrogenase: D-Arabitol-Dehydrogenase (A Dase) (EC 1.1.1.11) und Substrat dafür: D-Arabitol:
- (19) Laktat-Dehydrogenase (LDH) (EC 1.1.1.27) und L-Laktat:
- (20) Malat-Dehydrogenase (decarboxylierend) (MDH) (EC 1.1.1.28) und L-Malat:
- (21) Glucose-Dehydrogenase (GDH) (EC 1.1.1.47) und Glucose:
- (22) 3-α-Hydroxysteroid-Dehydrogenase (α-HSDH) (EC 1.1.1.50) und 3-α-Steroid, wie Androsteron und Cholat:
- (23) Format-Dehydrogenase (FDH) (EC 1.2.1.2) und Format:
- (24) Galactose-Dehydrogenase (Gal DH) (EC 1.1.1.48) und D-Galactose:
- (25) β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase (β-HSDH) (EC 1.1.1.51) und 3-β-Hydroxysteroid:
In dem Reaktionscyclus (Id) wird durch die Wirkung der zweiten
Dehydrogenase in Anwesenheit des für diese geeigneten Substrats
das NAD in der Probe in red NAD umgewandelt; dies ist der
NAD-Reaktionscyclus. Dann läuft mit dem so gebildeten red NAD
der gleiche Reaktionscyclus wie zuvor in (Ic) angegeben ab.
Die Reagentien, die in den Cyclusreaktionen (Ic) und (Id)
verwendet werden, können in Überschußmengen, verglichen mit
der Menge an NAD oder red NAD eingesetzt werden. Weiterhin
kann der NAD-Reaktionscyclus gekoppelt werden mit einer Ein
wirkung von NAD-Peroxidase, wie für den Reaktionscyclus (II)
veranschaulicht.
Dann wird irgend eine Substanz, die aus G3P, DHAP, NAD oder
red NAD in der Probe freigesetzt oder gebildet wird, meß
technisch ermittelt und die entsprechende Komponente oder
Probe kann auf diese Weise aufgrund der vorgenannten Reak
tionscyclen (Ia), (Ib), (Ic) oder (Id) bestimmt werden.
Bei der Durchführung der Reaktion sieht man zweckmäßig mehr
als 10 Reaktionscyclen vor und setzt die Reagentien zweck
mäßig in einem molaren Überschuß gegenüber der Anzahl der
Cyclen ein. Vorteilhaft ist es, wenn man Proben mit ge
ringen Mengen an zu untersuchender Substanz oder verdünnte
Proben verarbeitet. Das Reaktionsmedium kann eine Puffer
lösung mit stabilem pH-Wert sein, der im allgemeinen auf
schwach sauer bis schwach alkalisch eingestellt wird. Man
kann beispielsweise Phosphatpuffer mit pH 6,5 bis 8,5,
Tris-HCl-Puffer, Imidazol-HCl-Puffer, Dimethylglutarat-NaOH-
Puffer oder PIPES-NaOH-Puffer benutzen.
Die Reaktion läuft gewöhnlich bei 37°C über eine Zeitspanne
von mehr als einer Minute.
Bei dem Reaktionscyclus (I) laufen gewöhnlich je Minute
mehr als 50 Cyclen ab; gewisse Variationen ergeben sich
aus der Menge an benutztem Enzym und dessen Km-Wert. Es
ist vorteilhaft, die Menge an Enzym und Reagentien so auf
einander abzustimmen, daß die Reaktion mit mehr als 80
Cyclen/Minute ablaufen kann.
Die bei der Reaktion auftretenden erkennbaren Verände
rungen werden entsprechend dem Ablauf der Reaktion gemessen.
Solche erkennbaren Veränderungen sind Substanzen, die beim
Ablauf einer Cyclusreaktion verbraucht oder gebildet werden
im molaren Verhältnis zu der Substanz G3P oder DHAP, die
in einer Menge von je ein Mol bei einer Cyclusreaktion des
Reaktionscyclus (I) verbraucht oder gebildet wird. Vor
zugsweise wählt man als eine solche Substanz das verbrauch
te O₂ oder red NAD bzw. das gebildete H₂O₂.
Die Menge an verbrauchtem O₂ läßt sich zweckmäßig bestim
men, wenn man eine Sauerstoff-Elektrode benutzt und den
Wert der elektro-chemischen Änderungen verfolgt.
Die Menge an verbrauchtem red NAD kann man ermitteln, wenn
man die verbleibende Menge an red NAD bei Beendigung der
Reaktion abzieht von der ursprünglich vorhandenen Menge
an red NAD. Die Messung der Mengen an red NAD kann nach
einer beliebigen dem Fachmann bekannten Methode vorge
nommen werden. Beispielsweise kann man die spezifische
Absorption für red NAD und die nicht-spezifische für NAD
messen. Da das Maximum der spezifischen Absorption für
NAD bei 260 nm liegt und red NAD ein solches bei 260 nm
und 340 nm, mißt für die Bestimmung von red NAD die
Absorption bei 320 bis 360 nm, zweckmäßig bei 340 nm.
Eine weitere Bestimmungsmethode für red NAD ist die
colorimetrische Untersuchung unter Verwendung eines Elektro
nen-Transport-Chromogens, das einen Elektronen-Akzeptor für
red NAD aufweist. Beispiele für solche Elektronen-Trans
port-Chromogene sind Tetrazoliumsalze, wie beispielsweise
3-(p-Iodphenyl)-2-(p-nitrophenyl)-5-phenyl-2H-tetrazolium
chlorid;
3-(4,5-Dimethyl-2-thiazolyl)-2,5-diphenyl-2H-tetrazolium bromid;
3,3′-(4,4′-Biphenylen)-bis (2,5-diphenyl-2H-tetrazolium chlorid);
3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4′-biphenylen)-bis [2-(p-nitro phenyl)-5-phenyl-2H-tetrazoliumchlorid] (=Nitrotetrazolium: NTB);
3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4′-biphenylen)-bis [2,5-bis (p-nitro phenyl)-2H-tetrazoliumchlorid; und
3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4′-biphenylen)-bis (2,5-diphenyl-2H- tetrazoliumchlorid); und
2,6-Dichlorphenolindophenol.
3-(4,5-Dimethyl-2-thiazolyl)-2,5-diphenyl-2H-tetrazolium bromid;
3,3′-(4,4′-Biphenylen)-bis (2,5-diphenyl-2H-tetrazolium chlorid);
3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4′-biphenylen)-bis [2-(p-nitro phenyl)-5-phenyl-2H-tetrazoliumchlorid] (=Nitrotetrazolium: NTB);
3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4′-biphenylen)-bis [2,5-bis (p-nitro phenyl)-2H-tetrazoliumchlorid; und
3,3′-(3,3′-Dimethoxy-4,4′-biphenylen)-bis (2,5-diphenyl-2H- tetrazoliumchlorid); und
2,6-Dichlorphenolindophenol.
Ein vorteilhaftes Beispiel ist eine Kombination von wasser
löslichem Tetrazoliumsalz und Diaphorase oder Phenazinmetho
sulfat.
Ein solches Elektronen-Transport-Chromogen ist ein Elektro
nen-Akzeptor für red NAD, und es bildet sich ein farbiges
Formazan-Pigment. Das so gebildete Pigment läßt sich bei
seinem Absorptionsmaximum, wie beispielsweise bei 500-550 nm
colorimetrisch messen.
Eine weitere Bestimmungsmethode für red NAD ist eine
fluorometrische Bestimmung. Dafür behandelt man red NAD
in Anwesenheit eines Fluoreszenz-Reagens, wie beispiels
weise Resazurin, mittels Diaphorase. Für die Bestimmung
von red NAD in dem Reaktionscyclus (I) wird H₂O₂ vorteil
haft zersetzt und durch Katalase entfernt. NAD-Peroxidase
(EC 1.11.1.1) kann der Cyclusreaktion (I) beigegeben werden.
Dadurch verdoppelt sich die Empfindlichkeit der Bestimmung,
wie dies in dem zuvor illustrierten Reaktionssystem (II)
veranschaulicht ist. Gebildetes H₂O₂ läßt sich durch Be
nutzung einer Wasserstoffperoxid-Elektrode und Messung der
elektro-chemischen Veränderungen bestimmen, oder man un
tersucht ein mit einem Indikator und H₂O₂ gebildetes Reak
tionsprodukt, das sich erkennen läßt. Beispiele für Indi
katoren sind Reagentien, die sich spektrophotometrisch
messen lassen, Farbstoffindikatoren, Fluoreszenzreagentien
oder Lumineszenzreagentien.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um eine neue
Bestimmungsmethode, bei der unter Benutzung des G3P-DHAP-
Reaktionscyclus gearbeitet wird, wobei dieser mit mehr als
10 Cyclen je Minuten abläuft, und wobei ein Bestandteil in
einer Untersuchungsprobe mit guter Genauigkeit und hoher
Empfindlichkeit gemessen werden kann.
Reaktionsgemisch (1,0 ml):
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
10 mM Glycerin
10 mM MgCl₂
Glycerokinase (Toyo Jozo Co., aus Steptomyces gewonnen): 2 Einheiten/Test
GPO (Toyo Jozo Co., aus Aerococcus gewonnen): 20 Einheiten/Test
0,25 nM red NAD
GPDH (Handelsprodukt: Kaninchenmuskel): 8 Einheiten/Test
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
10 mM Glycerin
10 mM MgCl₂
Glycerokinase (Toyo Jozo Co., aus Steptomyces gewonnen): 2 Einheiten/Test
GPO (Toyo Jozo Co., aus Aerococcus gewonnen): 20 Einheiten/Test
0,25 nM red NAD
GPDH (Handelsprodukt: Kaninchenmuskel): 8 Einheiten/Test
Das vorstehende Reaktionsgemisch (1,0 ml) wurde in eine
Quarzzelle (1,0 ml) eingefüllt. Diese wurde in ein Spektro
photometer in die darin befindliche auf eine konstante Tem
peratur von 37°C eingestellte Zell-Halterung eingesetzt.
Es wurden Untersuchungsproben, die ATP (0, 10, 20, 30, 40
bzw. 50 µM) enthielten (20 µl), zugegeben, und es wurde
bei 37°C bebrütet. Für die zwei Minuten, die zwischen 3 und 5
Minuten nach dem Anlaufen der Reaktion lagen, wurde die Ände
rung der Absorption bei 340 nm gemessen. Die Ergebnisse sind
in Fig. 1 (○-○) gezeigt. Die Bestimmung ist hochempfindlich.
Es wurde in dem zuvor angegebenen Reaktionsgemisch anstelle
von Glycerin ATP in einer Menge von 5 mM eingesetzt, und es
wurde eine Glycerin in Spurenmengen (0, 10, 20, 30, 40 bzw.
50 µM) enthaltende Lösung in der gleichen Weise wie zuvor
beschrieben zugegeben, es wurde bebrütet und dann die Ab
sorptionsänderungen meßtechnisch bestimmt. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Fig. 1 (⚫-⚫) veranschaulicht, und man er
kennt, daß sehr gute quantitativ übereinstimmende Ergebnisse
erhalten werden.
Es wurde eine Kontrollmessung in der Weise durchgeführt, daß
man Proben (20 µl), die ATP (0, 0,5, 1,0, 2,0, 4,0,
6,0 bzw. 10,0 mM) enthielten, einem Reaktionsgemisch (3 ml)
zugab, das aus 50 mM Phosphatpuffer (pH 8,0), 10 mM Glyce
rin, 10 mM MgCl₂, Glycerokinase (2 Einheiten/Test), GPO
(5 Einheiten/Test), 1,5 mM 4-Aminoantipyrin, 1,5 mM Phenol,
Peroxidase (5 Einheiten/Test) und 0,1% Triton X-100 bestand,
10 Minuten lang bei 37°C bebrütete, und bei 500 nm die colo
rimetrische Messung durchführte. Das Ergebnis ist in Fig. 2
veranschaulicht.
Verglichen mit dem Ergebnis der nicht-cyclischen Reaktion
für ATP, wie in Fig. 2 gezeigt, ergibt das erfindungsgemäße
Verfahren bei der Durchführung der Cyclusreaktion mit
schätzungsweise 35 Cyclen/Min. eine um das 2000fache
empfindlichere Bestimmung, wenn man die Reaktion eine
Stunde lang durchführt, im Vergleich zu der in Fig. 2
gezeigten Kontroll-Untersuchung.
Reaktionsgemisch (1,0 ml):
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
GPO (20 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
GPO (20 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
Das vorstehende Reaktionsgemisch (1,0 ml) wurde in eine
Quarzzelle (1,0 ml) eingegeben und bei 37°C vorbebrütet.
Dazu wurden Untersuchungsproben (20 µl) gegeben, die G3P
(0, 10, 20, 30, 40 bzw. 50 µM) enthielten, gegeben. Die
Änderungen deer Absorption bei 340 nm innerhalb der 2 Mi
nuten-Zeitspanne, die zwischen 3 Minuten nach Beginn der
Bebrütung bis 5 Minuten danach lag, wurden gemessen, und
daraus wurde die Absorptionsänderung je Minute berechnet.
Die Ergebnisse sind in Fig. 3 (○-○) veranschaulicht.
Dann wurden anstelle der G3P enthaltenden Proben solche
Proben eingesetzt, die DHAP (0, 10, 20, 30, 40 bzw. 50 µM)
enthielten, eingesetzt, bebrütet und in der gleichen Weise
wie zuvor angegeben bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Fig. 3 (⚫-⚫) gezeigt.
Wie man sieht, lassen sich Spurenmengen von G3P oder DHAP
mit dieser Bestimmungsmethode messen.
Zu der Reaktionsmischung gemäß Beispiel 2 wurde NAD-Peroxidase
(3 Einheiten/ml) (von Streptococcus; Dolin u. Mitarb., J.
Biol. Chem., 225: 557, 1957) zugegeben und so ein Reaktions
gemisch (1,0 ml) zubereitet.
Zu diesem Reaktionsgemisch (1,0 ml) wurden Proben (20 µl)
hinzugefügt, die G3P (0, 5, 10, 15, 20 bzw. 25 µM) ent
hielten, und es wurde bei 37°C bebrütet. Die Absorption
innerhalb von 2 Minuten in der Zeitspanne zwischen 3 Minuten
und 5 Minuten nach Beginn der Reaktion wurde bei 340 nm ge
messen. Das Ergebnis ist in Fig. 4 veranschaulicht. Darin
bedeuten die Werte ○-○ die Ergebnisse, die bei Mitbenutzung
von NAD-Peroxidase gewonnen wurden, und die Werte ⚫-⚫ die
Ergebnisse, die gewonnen wurden, wenn NAD-Peroxidase nicht
zugesetzt war. Wie man aus Fig. 4 erkennen kann, können um
das zweifache höher empfindliche Ergebnisse erhalten werden,
wenn man NAD-Peroxidase mitbenutzt.
Reaktionsgemisch (1,0 ml):
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
10 mM Glycerin
10 mM MgCl₂
Glycerokinase (2 Einheiten/Test)
GPO (2,0 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
10 mM Glycerin
10 mM MgCl₂
Glycerokinase (2 Einheiten/Test)
GPO (2,0 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
Das vorstehende Reaktionsgemisch (1,0 ml) wurde in einen
auf konstanter Temperatur von 37°C gehaltenen Reaktions
behälter eingefüllt, und die Temperatur des Reaktions
gemisches wurde durch Vermischen mittels eines Magnetrührers
gleichmäßig angepaßt.
Dazu wurden Proben gegeben, die ATP (0, 5, 10, 15, 20 bzw.
25 µM) enthielten, und es wurde mittels einer Sauerstoff-
Elektrode vom Galvani-Typ der Sauerstoffverbrauch bei der
Bebrütungsreaktion gemessen. Die Ergebnisse sind in Fig. 5
(○-○) [O₂-Verbrauch/Min (%)] veranschaulicht. Dann
wurde G3P anstelle von ATP eingesetzt, und es wurden Proben
(20 µl) bebrütet, die G3P (0, 5, 10, 15, 20 bzw. 25 µM)
enthielten. Die Ergebnisse sind in Fig. 5 (⚫-⚫) veranschau
licht. Man erkennt, daß sowohl ATP als auch G3P in einfa
cher Weise mit guter Genauigkeit und hoher Empfindlichkeit
bestimmt werden können.
Ein Reaktionsgemisch (1,0 ml) mit der in Beispiel 4 angege
benen Zusammensetzung wurde verwendet, und es wurde die
Menge an bei der Reaktion gebildetem H₂O₂ an einer Wasser
stoffperoxid-Elektrode in Form der Änderungen des elektri
schen Stroms (nA) je Minute bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Fig. 6 veranschaulicht. Darin bedeu
ten die Werte ○-○ die Kurve für die quantitative Bestimmung
von H₂O₂ bei Untersuchung von ATP (0-25 µM) enthaltenden
Proben (20 µl) und ⚫-⚫ die Werte bei Benutzung von G3P
(0-25 µM) enthaltenden Proben (20 µl).
Wasserstoffperoxid-Elektrode: YSI Co., Model 25 Oxidations- Meter Clark 2510 Oxidase-Probe.
Wasserstoffperoxid-Elektrode: YSI Co., Model 25 Oxidations- Meter Clark 2510 Oxidase-Probe.
Reaktionsgemisch zur Bestimmung von Kreatininkinase
Reaktionsmischung I:
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
40 mM Kreatinphosphat
5 mM β-Mercaptoethanol
3 mM ADP
10 mM MgCl₂
Glycerokinase (eine Einheit/Test)
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
40 mM Kreatinphosphat
5 mM β-Mercaptoethanol
3 mM ADP
10 mM MgCl₂
Glycerokinase (eine Einheit/Test)
Reaktionsgemisch II:
GPO (15 Einheiten/Test)
0,3 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
GPO (15 Einheiten/Test)
0,3 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
Das Reaktionsgemisch I (0,2 ml) wurde in ein schmales Test
röhrchen eingefüllt und bei 37°C vorbebrütet. Es wurde
Kreatinkinase (10 µl) (Boehringer: Kaninchenmuskelfleisch,
0,01 Einheiten/ml) hinzugegeben, und dann wurde 10 Minuten
lang bebrütet. Die Reaktion wurde durch 2 Minuten langes
Erhitzen auf 100°C abgestoppt. Es wurde dann das Reaktions
gemisch II (0,8 ml) (vorbebrütet bei 37°C) hinzugefügt, und
danach wurde mit Hilfe einer Sauerstoff-Elektrode der nach
dem Beginn der Reaktion erfolgende Sauerstoffverbrauch ge
messen.
Reaktionsgemisch zur Bestimmung von Phosphatidyl-
Glycerin
Reaktionsgemisch I:
20 mM Collidinpuffer (pH 8,0)
Phospholipase C (20 Einheiten/Test)
10 mM CaCl₂
0,1% Natriumdeoxycholat
20 mM Collidinpuffer (pH 8,0)
Phospholipase C (20 Einheiten/Test)
10 mM CaCl₂
0,1% Natriumdeoxycholat
Reaktionsgemisch II:
50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,5)
GPO (15 Einheiten/Test)
Katalase (200 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,5)
GPO (15 Einheiten/Test)
Katalase (200 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test)
Amniotische Flüssigkeit (10 µ, 1-⅛ Verdünnungen) (worin
Phosphatidylglycerin enthalten war) wurde dem Reaktionsge
misch I (0,2 mL) beigegeben, und dann wurde 10 Minuten lang
bei 37°C bebrütet.
Dazu wurde das Reaktionsgemisch II (0,8 ml) gegeben, und dann
wurde die Absorptionsänderung je Minute bei 340 nm gemessen.
Die Ergebnisse sind in Fig. 8 veranschaulicht.
Als Kontrolle wurde Reaktionsgemisch I, das keine Phospho
lipase C enthielt, untersucht.
Das Phosphatidylglycerin in amniotischer Flüssigkeit konnte
mit guter Empfindlichkeit bestimmt werden. Der Wert für
Phosphatidylglycerin in der bei diesem Versuch eingesetzten
amniotischen Flüssigkeit wurde mit 6,10 mg/100 ml gemessen.
Das Reaktionsgemisch II kann, wenn darin Katalase weggelassen
wird, zur Untersuchung von Phosphatidylglycerin durch Er
mittlung von O₂ mittels Sauerstoff-Elektrode oder durch Be
stimmung der gebildeten Menge an H₂O₂ mittels Wasserstoff
peroxid-Elektrode eingesetzt werden.
Es wurde auch noch das folgende Reaktionsgemisch zur Bestim
mung von Phosphatidylglycerin mit Hilfe einer Wasserstoff
peroxid-Elektrode zubereitet!
50 mM Phosphatpuffer (pH 7,5)
Phospholipase D (10 Einheiten/Test)
10 mM MgCl₂
5 mM ATP
Glycerokinase (2 Einheiten/Test)
GPO (15 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test).
Phospholipase D (10 Einheiten/Test)
10 mM MgCl₂
5 mM ATP
Glycerokinase (2 Einheiten/Test)
GPO (15 Einheiten/Test)
0,25 mM red NAD
GPDH (8 Einheiten/Test).
50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 8,0)
0,75 mM red NAD
GPO (6 Einheiten/Test)
GPDH (5 Einheiten/Test)
0,75 mM red NAD
GPO (6 Einheiten/Test)
GPDH (5 Einheiten/Test)
Das vorstehende Reaktionsgemisch (0,5 ml) wurde in ein schma
les Teströhrchen eingefüllt und bei 37°C vorbebrütet. Dazu wur
de DL-G3P (Lösung (20 µl) (0, 2, 4, 8, 12, 16 bzw. 20 µM)
gegeben, und es wurde exakt 5 Minuten lang bei 37°C bebrütet.
Dann wurde zum Abbruch der Reaktion eine 5 mM N-Ethylmaleimid
enthaltende 1%ige Natriumlaurylsulfatlösung (2,5 ml) hinzu
gegeben. Es wurde die Absorption bei 340 nm gemessen und
durch Vergleich mit Kontrolle korrigiert. Fig. 9 zeigt,
daß gute quantitative linear angeordnete Bestimmungswerte
erhalten wurden.
Als Kontrolle wurde anstelle von DL-G3P destilliertes
Wasser (20 µl) zugegeben. Bei diesem Beispiel betrug
die Anzahl der Reaktionscyclen 5400/Stunde.
In der beiliegenden Zeichnung bedeuten:
Fig. 1 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
ATP und Glycerin,
Fig. 2 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
ATP nach bekannter nicht-cyclischer Reaktion,
Fig. 3 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
G3P und DHAP,
Fig. 4 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
G3P bei Benutzung von NAD-Peroxidase,
Fig. 5 die Kurve für quantitative Bestimmung von
ATP oder G3P bei Benutzung einer Sauerstoff-Elektrode,
Fig. 6 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
ATP oder G3P bei Benutzung einer Wasserstoff
peroxid-Elektrode,
Fig. 7 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
Kreatinkinase,
Fig. 8 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
Phosphatidylglycerin,
Fig. 9 die Kurve für die quantitative Bestimmung von
DL-G3P durch die Endopoint-Methode.
Claims (13)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung von in einer
Untersuchungsprobe enthaltenem L-Glycero-3-phosphat (G3P),
Dihydroxyaceton-3-phosphat (DHAP), Nicotin-adenin-dinucleo
tid (NAD) oder reduziertem Nicotin-adenin-dinucleotid
(red NAD) durch enzymatische Reaktion, dadurch gekennzeich
net, daß man die zu bestimmende Substanz in der Untersu
chungsprobe zur Reaktion bringt mit einer entsprechenden
Komponente des nachstehenden Reaktionscyclus (I), der sich
aus den Komponenten G3P, DHAP, Glycerophosphat-Oxidase
(GPO), Glycerophosphat-Dehydrogenase (GPDH), NAD, red NAD,
O₂ und H₂O₂ zusammensetzt,
daß man den Reaktionscyclus ablaufen läßt und die Größe
einer bestimmbaren Veränderung dabei meßtechnisch er
mittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in dem Reaktionscyclus (I) NAD-Peroxidase zur Reak
tion bringt, durch die eine ein Mol H₂O₂ und ein Mol red NAD
verbrauchende und zwei Mole H₂O sowie ein Mol NAD bildende
Reaktion katalysiert wird, und daß man die Größe einer be
stimmbaren Veränderung dabei meßtechnisch ermittelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Größe einer bestimmbaren Veränderung die Menge
an verbrauchtem red NAD ermittelt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in dem Reaktionscyclus (I) gebildetes NAD mit
einer zweiten Dehydrogenase und einem Substrat für diese
Dehydrogenase umsetzt und diese Umsetzungsreaktion zwecks
Zuführung des dabei gebildeten red NAD zu dem Reaktions
cyclus mit letzterem koppelt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Untersuchungsprobe einsetzt, in der G3P
durch ein Phosphatidylglycerin und Phospholipase C ent
haltendes enzymatisches Reaktionssystem gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Untersuchungsprobe einsetzt, in der G3P
durch ein Adenosintriphosphat (ATP), Glycerin und Glycero
kinase enthaltendes enzymatisches Reaktionssystem gebildet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Glycerin verwendet wird, das aus einem Phosphatidylgly
cerin und Phospholipase D enthaltendem enzymatischem
Reaktionssystem stammt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Glycerin verwendet wird, das aus einem Mono-, Di- oder
Triglycerid und Lipase enthaltendem enzymatischem Reak
tionssystem stammt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
ATP verwendet wird, das aus einem Kreatinphosphat, Ade
nosindiphosphat (ADP) und Kreatinkinase enthaltendem
enzymatischem Reaktionssystem stammt.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ATP verwendet wird, das aus einem Phosphoenolpyruvat,
ADP und Pyruvatkinase enthaltendem enzymatischem Reak
tionssystem stammt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als die Größe einer bestimmbaren Veränderung die
Menge an verbrauchtem O₂ ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als die Größe einer bestimmbaren Veränderung die
Menge an gebildetem H₂O₂ ermittelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als die Größe einer bestimmbaren Veränderung die
Menge an verbrauchtem red NAD ermittelt wird.
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JP58013057A JPS59140900A (ja) | 1983-01-28 | 1983-01-28 | 新規な酵素的高感度測定法 |
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