DE3441359A1 - Verfahren zur erzeugung eines heissgases aus einem kohlenstoffhaltigen ausgangsmaterial - Google Patents
Verfahren zur erzeugung eines heissgases aus einem kohlenstoffhaltigen ausgangsmaterialInfo
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Description
— 6 —
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hauptsächlich aus CO und H2 bestehenden Heißgases aus einem
kohlenstoffreichen Ausgangsmaterial, bei welchem das Ausgangsmaterial
in pulveriger Form zusammen mit Oxidationsmitteln und wahlweise auch einem Schlackenbildner in eine Vergasungskammer
eingebracht und in derselben partiell verbrannt und zumindest partiell vergast wird.
Auf einem Gehalt an Kohlenmonoxyd und Wasserstoff basierendes Reduktions- oder Brenngas wird fortlaufend unter Anwendung
mehrerer Verfahren erzeugt, welche nach vielen völlig unterschiedlichen Prinzipien ablaufen und alle gewisse Nachteile
aufweisen. Die erforderlicheEnergie wird gewöhnlich durch
Verbrennung eines kohlenstoffreichen Ausgangsmaterials erzeugt, welches mit einem Oxidationsmittel in eine leere Kammer eingeblasen
wird. Um die Energiebedürfnisse bei dem Prozeß zu erfüllen, muß eine bestimmte Menge von gebildetem CO und H2
zu CO« und H„0 verbrannt werden, was zu einem Gas führt,
welches einen höheren Gehalt an Kohlendioxyd und Wasser aufweist als dies erwünscht ist.
Infolgedessen muß dem bei bekannten Kohlevergasungs-Prozessen erzeugten Gas ein Teil seines Kohlendioxydgehaltes entzogen
werden, was bedeutet, daß das Gas zuerst abgekühlt werden muß, bevor es erneut erhitzt wird. Bei anderen Verfahren wird eine
derart niedrige Temperatur ausgenutzt, um Teer und Phenole zu bilden. Das Gas muß daher gewaschen und anschließend erneut
erhitzt werden, wenn es in anschließenden Verfahrensschritten verwendet werden soll.
Vor diesem Hintergrud hat die Erfindung sich die Aufgabe
gestellt, ein Verfahren zur Herstellung eines hauptsächlich aus Kohlenmonoxyd und Wasserstoff bestehenden heißen Reduktions-
oder Brenngases zu schaffen, wobei dieses Verfahren die Steuerung der Temperatur und der Zusammensetzung des austretenden
Gases erlauben und gleichzeitig eine optimale Energieausnutzung bieten soll.
Gekennzeichnet ist ein diese und andere Aufgaben lösendes erfindungsgemäßes Verfahren im wesentlichen dadurch, daß die
durch teilweise Verbrennung und zumindest teilweise Vergasung des Ausgangsmaterials in der Vergasungskammer entstehende Gasmischung
in einen Schachtofen eingeleitet wird, welche eine Schüttung aus festem, kohlenstoffreichem, grobstückigem Material
enthält, daß der physikalische Wärmegehalt der aus der Vergasungskammer austretenden Gasmischung in der Schüttung
aus grobstückigem Material ausgenutzt wird, um den Gehalt an Kohlendioxyd und Wasser im Gas zu reduzieren, und daß der
Gaserzeugungsprozeß derart gesteuert wird, daß das den Schachtofen verlassende Gas eine derartige Temperatur und Zusammensetzung
hat, daß es sich für den Einsatz in einem nachfolgenden Verfahrensschritt eignet.
Das Oxidierungsmittel kann aus O0, H0=, CO0, Luft oder verschiedenen
willkürlichen Mischungen derselben bestehen.
Gemäß einem Vorschlag der Erfindung wird die erforderliche
Energie in der Vergasungskammer dadurch erzeugt, daß ein Überschuß an Luft und/oder Sauerstoffgas mit einem maximalen
H00-Gehalt von 20% zugeführt wird, welcher mit einem Teil des
kohlenstoffreichen Ausgangsmaterials exothermisch oder autothermisch
reagiert.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird der Vergasungskammer
von außen her Wärmeenergie zugeführt. Diese externe Wärmeenergie kann mittels eines in einem Plasmagenerator
erhitzten Gases zugeführt werden, wobei dieses Gas aus der Gruppe ausgewählt wird, welche aus 0„, H„0, Luft,
CO + H2 + CO2 + H2O enthaltendem Umlaufgas besteht, oder aus
Mischungen von zwei oder mehr Bestandteilen dieser Gruppe.
Bei einem weiteren Vorschlag der Erfindung besteht das Transportgas
aus dem Oxidierungsmittel.
Des weiteren wird vorgeschlagen, für die Materialzufuhr und/oder als Trägergas Wasserdampf zu verwenden und diesen
teilweise oder insgesamt mit Hilfe von in einem unter Druck stehenden Kühlsystem in wassergekühlten Teilen der Anlage
erhitzten Kühlmittel zu erzeugen und/oder physikalische Hitze in dem erzeugten Gas auszunutzen.
Ein weiterer Vorschlag der Erfindung geht dahin, den physikalischen
Wärmegehalt des aus der Vergasungskammer austretenden Gases auszunutzen, um von außen her in die Koksschüttung
eingeblasenes und Kohlendioxyd und/oder Wasser enthaltendes Gas in Kohlenmonoxyd und Wasserstoff umzuwandeln.
Vorzugsweise wird der Gaserzeugungsprozeß dadurch gesteuert, daß der Kohlendioxydgehalt oder das Sauerstoffpotential in
der Gasmischung und/oder hinter dem koksgefüllten Schachtofen analysiert wird.
Die entstehende Schlacke kann getrennt aus der Vergasungskammer und aus dem koksgefüllten Schachtofen abgelassen
werden, jedoch kann alternativ die gesamte Schlacke auch aus dem Schachtofen abgelassen werden.
Zweckmäßigerweise werden Schwefel-Akzeptoren in Pulverform in die Vergasungskammer und/oder in grobstückiger Form in
den Schachtofen eingeblasen.
Weiterhin ist vorgesehen, dem in die Vergasungskammer eingeblasenen
Material eine Drehbewegung zu erteilen, um eine die Innenwandung der Vergasungskammer schützende Schlackenschicht
zu erzeugen.
Weitere Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung.
Das Verfahren ist selbstverständlich nicht nur auf eine einzige Vergasungskammer für einen Schachtofen beschränkt.
Vielmehr werden vorzugsweise mehrere Vergasungskammern in Verbindung mit einem koksgefüllten Schachtofen vorgesehen.
Dadurch, daß der größte Teil der Vergasungsreaktionen in einer Vergasungskammer und der anschließende Abschluß der Reaktionen
in einer Koksschüttung erfolgen, ergeben sich beträchtliche Vorteile.
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Ein Vorteil besteht darin, daß die Vergasung bei einer hohen Temperatur durchgeführt werden kann, welche stets über dem
Schmelzpunkt der Schlacke liegen soll und im allgemeinen über ca. 14000C, woraufhin der physikalische Wärmegehalt des Gases
in dem anschließenden Schachtofen ausgenutzt werden kann, um die Aufkohlungsreaktionen durchzuführen, welche bei etwa
100 00C abgebrochen werden.
Wie bereits angedeutet, kann die überschüssige Hitze im Gas auf verschiedene Weise ausgenutzt werden. Beispielsweise ist
ein relativ hoher Gehalt an Kohlendioxyd im Gas erlaubt, welches in der Vergasungskammer erzeugt wird, wobei dieser
Kohlendioxydgehalt in der Koksschüttung zu Kohlenmonoxyd umgewandelt wird, zu welchem Zweck der physikalische Wärmegehalt
des Gases ausgenutzt wird.
Der Vorteil, mit einem erhöhten CO2~Gehalt in der Vergasungsstufe zu arbeiten, besteht darin, daß das entstehende höhere
Sauerstoffpotential eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit zwischen dem Brennstoff und dem Oxidierungsmittel ergibt und
gleichzeitig der Verfahrensablauf weiter von dem Grenzwert entfernt abläuft, bei welchem Rußablagerungen auftreten.
Ein weiteres oder Hilfsverfahren der Ausnutzung der überschüssigen
Wärme besteht darin, Kohlendioxyd und/oder Wasser in das Koksbett einzublasen. Dies kann beispielsweise dadurch
erfolgen, daß ein teilweise verbrauchtes Umlaufgas mit einem hohen Gehalt an Kohlendioxyd und Wasser verwendet wird.
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Die Koksschüttung erfüllt wie bereits erwähnt eine Anzahl
wichtiger Funktionen, wie dies im einzelnen noch zu beschreiben sein wird.
Die Koksschüttung sammelt alle Koksteilchen und Schlackentropfen, welche die Gasmischung aus der Vergasungskammer
begleiten. Diese Teilchen und Tropfen werden dann dem Verfahren wieder zugeführt, wenn der Koks in der Koksschüttung
verbraucht ist. Auf diese Weise wird der Brennstoff äußerst wirksam ausgenutzt.
Die Koksschüttung arbeitet auch als Wärmespeicher, welcher jegliche Schwankungen in der der Vergasungskammer zugeführten
Hitze ausgleicht. Sie wirkt auch als Kohlespeieher, welcher
alle Schwankungen in der Menge an zugeführtem kohlenstoffreichem Material in Bezug auf die Menge an zugeführten Oxidierungsmittel
ausgleicht. Dies wiederum reduziert die Explosionsgefahr und schaltet in der Praxis diese Gefahr vollkommen
aus, selbst wenn reiner Sauerstoff zugesetzt wird, ohne daß eine äquivalente Menge an kohlenstoffreichem Material der
Vergasungskammer zugeführt wird. Bei anderen bekannten Verfahren ist die Explosionsgefahr ein äußerst ernstes Problem.
Der Brennstoff bzw. das kohlenstoffreiche Ausgangsmaterial
wird in fein verteilter Form zugeführt. Wenn es aus pulverförmigem
festem Material besteht, kann es beispielsweise gemäß dem bevorzugten Durchführungsbeispiel der Erfindung mit
Hilfe von Wasserdampf eingeblasen werden.
IQ
Das kohlenstoffreiche Ausgangsmaterial kann aus einer Gruppe ausgewählt werden, welche aus öl, Kohle, Koks, Steinkohle,
Gas, Torf, Sägemehl und verschiedenen Mischungen davon besteht. Dies ergibt beträchtliche wirtschaftliche Vorteile
gegenüber den bekannten Vergasungsverfahren, welche insgesamt in Bezug auf die Wahl des Ausgangsmaterials begrenzt sind.
Der Koksverbrauch ist weitgehend gering, da das Oxidierungsmittel zwangsweise zur Reaktion mit dem kohlenstoffreichen
Material in der Vergasungskammer gebracht wird, bevor es den heißen und dadurch reaktionsfreudigen Koks erreicht.
Wenn zur Erzeugung der für die Reaktionen erforderlichen Hitze Material nur verbrannt wird, wird durch das thermische Gleichgewicht
der Reaktionen eine Begrenzung verursacht, welche zu einem relativ hohen Dioxydgehalt führt. Dies hat bisher bedeutet,
daß Kohlendioxyd anschließend dem Gas in einer besonderen Verfahrensstufe entzogen werden muß. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ergeben sich jedoch dadurch keine Probleme. Wenn Sauerstoff als Oxidierungsmittel mit Zusatz von ELO verwendet
wird, ergeben sich autothermische Bedingungen, wenn 20° Wasser zugesetzt werden, d.h. die Reaktionen dauern an,
es wird jedoch keine überschüssige Energie erzeugt. Wenn Wärmeenergie von außen her zugeführt wird, erhält man eine
überschüssige Energie, welche gemäß Vorstehendem in der anschließenden Koksschüttung ausgenutzt werden kann. Somit kann
elektrischeEnergie verwendet werden, und zwar vorzugsweise durch Einsatz von Plasmageneratoren, bei denen ein Trägergas
auf eine beträchtliche Temperatur erhitzt wird, wenn es durch einen zwischen Elektroden in dem erzeugten Plasma hergestellten
Lichtbogen hindurchströmt. Bei dem bevorzugten Durch-
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führungsbeispiel besteht das verwendete Trägergas aus Sauerstoff
und Wasserdampf. Man kann als Trägergas allerdings auch Wasserdampf, eine Mischung aus H3O und Sauerstoff, reinen
Sauerstoff oder sogar Luft verwenden.
Die Zufuhr von externer Energie ermöglicht die Verwendung eines verbrauchten Reduktionsgases, welches einen hohen Gehalt
an Kohlendioxyd und Wasser als Oxidierungsmittel enthält.
Gemäß einem bevorzugten Durchführungsbeispiel kann das Verfahren dadurch gesteuert werden, daß der Gehalt an CO0 oder
der O^-Partialdruck im erzeugten Gas aufgezeichnet wird, und
zwar unmittelbar hinter der Vergasungskammer, bevor die Gasmischung in die Koksschüttung eintritt, und/oder im Gasauslaß
hinter der Koksschüttung. Die Analyse unmittelbar hinter der Vergasungskammer wird vorzugsweise durchgeführt, um das Verhältnis
zwischen dem eingeblasenen kohlenstoffhaltigen Material und dem Oxidierungsmittel und möglicherweise auch die
Temperatur des ausströmenden Gases zu steuern, während die Analyse des Gases im Anschluß an die Koksschüttung zur Steuerung
der Menge an in die Koksschüttung eingebrachtem COp ,
und/oder H„0 verwendet wird. Auf diese Weise läßt sich ein Endgas erzeugen, welches die für den nachfolgenden Prozeß
gewünschte Zusammensetzung und Temperatur besitzt, wobei es sich bei diesem anschließenden Verfahren beispielsweise um
ein Schwämmeisen-Verfahren handeln kann, während gleichzeitig
ein nahezu optimaler Energieverbrauch erreicht· wird.
3U1359
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Angesichts der bei dem Verfahren verwendeten hohen Temperaturen müssen zumindest Teile des Schachtofens sowie die
gesamte Vergasungskammer mit ihren Brennern mit Wasser gekühlt werden. Indem man das Kühlsystem derart ausbildet, daß es
unter Druck arbeitet, und zwar vorzugsweise bei nahe 5-6 bar Überdruck, kann das erhitzte Kühlmittel verwendet werden, um
Dampf zu erzeugen, welcher dann als Träger- und/oder Transporbgas verwendet werden kann. Auf diese Weise können Wärmeverluste
des Kühlsystems ausgenutzt werden.
Die Vergasungskammer besitzt vorzugsweise im wesentlichen kreisrunde Innenwandungen. Erfindungsgemäß kann den in die
Vergasungskammer eingeblasenen Gas- und Materialströmen dann eine Drehbewegung erteilt werden. Dabei werden Schlackenteilchen
abgetrennt und bilden eine Schutzschicht an den inneren Wandungen der Vergasungskammer. Die Dicke dieser Schlackenablagerungen
wird durch das Wärmegleichgewicht zwischen der vom Kühlmantel entzogenen Wärmeenergie und der der Schlackenoberfläche
durch Konvektion und Strahlung gelieferten Wärmeenergie bestimmt, überschüssige Schlacke läuft durch einen
Schlackenüberlauf ab, welcher getrennt für die Vergasungskammer angeordnet oder mit dem Schlackenüberlauf für den
Schachtofen zusammengefasst werden kann.
Schlackenbildner und/oder Schwefel-Akzeptoren in fein verteilter Form können in die Vergasungskammer zusammen mit dem
kohlenstoffreichen Material eingeblasen werden oder auch getrennt von demselben und/oder sie können zusammen mit dem
festen kohlenstoffreichen Material in grobstückiger Form in
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den Schachtofen eingeführt werden, sodaß sie einen Teil der Koksschüttung bilden.
Um eine schnelle und wirksame Vermischung zwischen dem Heißgas, welches im Plasmagenerator erzeugt wird, und dem pulverförmigen,
kohlenstoffreichen zugeführten Brennstoff zu erreichen, wird das Heißgas durch die Öffnung des Plasmagenerators
in die Vergasungskammer eingebracht. Dies wird dadurch erreicht, daß dem Trägergas eine Drehbewegung während seines
Durchganges durch den Plasmagenerator erteilt wird, wodurch der pulverförmige Brennstoff eine Drehbewegung erreicht, bevor
er in die Vergasungskammer eintritt, und/oder indem der Plasmagenerator und/oder die Zuführung für kohlenstoffreichen
Brennstoff derart angeordnet werden, daß sie tangential in die Vergasungskammer einmünden. Dadurch wird das Heißgas dazu
gebracht, sich beim Eintritt in die Vergasungskammer auszudehnen, wobei diese Turbulenz einen äußerst kurzen Mischraum
ergibt.
Die Erfindung wird nachstehend im einzelnen anhand der beiliegenden
Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigt, erläutert.
Die Figur zeigt eine Vergasungsanlage mit einer Vergasungskammer 1 und einem mit Koks 3 gefüllten Schachtofen 2.
Die Vergasungskammer 1 besitzt ein wassergekühltes Außengehäuse 4 und eine feuerfeste Auskleidung 5, und ist Vorzugs-
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weise im wesentlichen zylindrisch. Vorzugsweise werden zusammen
mit einem Schachtofen mehrere Vergasungskammern vorgesehen.
Der Schachtofen 2 besitzt einen unteren Schlackenauslaß 6 und einen oberen GAsauslaß 7. Koks in grobstückiger Form wird dem
Schachtofen durch eine gasdichte Speiseeinrichtung 8 in der Gicht des Schachtofens zugeführt. Die Vergasungskammer 1 führt
in den unteren Teil des Schachtofens, von wo aus das Gas durch die Koksschüttung nach oben strömt und durch den Gasauslaß 7
nach außen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dient der Schlackenauslaß 6 für die Vergasungskammer 1 und den
Schachtofen 2.
Der Vergasungskammer ist zumindest ein Brenner zugeordnet, welcher bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem
Plasmagenerator 9 besteht. Der Plasmagenerator ist mit der
Vergasungskammer über eine Ventileinrichtung 10 verbunden. Oxidierungsmitte1 wird in den Plasmagenerator durch eine
Speiseleitung 13 eingebracht. Das Oxidierungsmittel kann aus einem Trägergas bestehen, welches durch den Plasmagenerator
geführt wird, oder es kann ein getrenntes Trägergas verwendet werden. Das im Plasmagenerator erzeugte heiße turbulente Gas
wird in die Vergasungskammer durch die Öffnung 12 des Plasmagenerators
eingebracht. Der kohlenstoffreiche Brennstoff, vorzugsweise in pulveriger Form, wird mit Hilfe eines Transportgases
durch die Speiseleitung 13 in einen Ringraum 14 eingebracht, welcher konzentrisch um den Plasmagenerator herum
angeordnet ist, und/oder mittels einer Lanze 15, welche eben-
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falls verwendet, werden kann, um irgendein Additiv wie beispielsweise
ein Schlackenbildner zuzuführen.
Lanzen 16 und 17 sind ebenfalls im Schachtofen vorgesehen,
um erforderlichenfalls zusätzliches Oxidierungsmittel wie beispielsweise H0O oder CO0 zuzuführen, um die physikalische
überhitze im Gas auszunutzen. Dadurch wird auch die Steuerung der Temperatur und der Zusammensetzung des Gases möglich.
Am Ende der Vergasungskammer, dicht an der Koksschüttung, ist
ein erster Meßfühler 18 angeordnet, während ein zweiter Meßfühler 19 im Gasauslaß 7 des Schachtofens zur Messung der
Temperatur und/oder zur Analysierung des Gases vorgesehen ist. Diese beiden Meßfühler ermöglichen eine Steuerung des Prozesses
durch Regelung der von außen zugeführten Energie und/oder durch Veränderung der Ströme an zugeführtem Material.
Während die Figur nur ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt, sind
viele andere Lösungen ebenfalls möglich. Beispielsweise können die Plasmageneratoren oder Plasmabrenner tangential am Umfang
der Vergasungskammer angeordnet werden, um einen zirkulierenden Strom in der Vergasungskammer zu erzeugen.
Außerdem kann, um die Schlackenabtrennung zu erleichtern, die Vergasungskammer vertikal angeordnet werden, oder die
Vergasungskammer und der Schachtofen können getrennte Schlackenauslässe haben.
- Leerseite
Claims (16)
- Andrejewski, Honke & Partner Patentanwälte -Diplom-PhysikerDr. Walter AndrejewskiDiplom-IngenieurDr.-Ing. Manfred HonkeDiplom-PhysikerDr. Karl Gerhard MaschAnwaltsakte: 4300 Essen 1, Theaterplatz 3, Postf. 10 0262 477/E-th 9. November 1984PatentanmeldungSKF Steel Engineering ABP. 0. Box 202S-813 00 HOFORS, SchwedenVerfahren zur Erzeugung eines Heißgases aus einem kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterial.Patentansprüche. 1. Verfahren zur Herstellung eines hauptsächlich aus CO und H„bestehenden Heißgases aus einem kohlenstoffreichen Ausgangsmaterial, bei welchem das Ausgangsmaterial in pulveriger Form zusammen mit Oxidationsmitteln und wahlweise auch einem Schlackenbildner mit Hilfe eines Transportgases in eine Vergasungskammer eingebracht, in derselben partiell verbrannt und zumindest partiell vergast wird, dadurch gekennzeichnet, daß die entstehende Gasmischung in einen Schachtofen (2) ein-Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essengeleitet wird, welcher eine Schüttung aus festem, kohlenstoffreichem, grobstückigem Material enthält, und der physikalische Wärmegehalt der aus der Vergasungskammer (1) austretenden Gasmischung in der Schüttung (3) aus grobstückigem Material ausgenutzt wird, um den Gehalt an Kohlendioxid und Wasser im Gas zu reduzieren, und daß der Gaserzeugungsprozeß derart gesteuert wird, daß das den Schachtofen (2) verlassende Gas eine derartige Temperatur und Zusammensetzung hat, daß es sich für den Einsatz in einem nachfolgenden Verfahrensschritt eignet.
- 2. Verfahren nach Anspruch T, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel 0^f ΗοΟ/ C02 O(^er Luft bzw. eine Mischung davon verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die benötigte Energie in der Kammer (1) erzeugt wird, indem ein Überschuß an Luft und/oder Sauerstoffgas mit einem maximalen H^O-Gehalt von 20% zugeführt wird, welcher mit einem Teil des kohlenstoffreichen Ausgangsmaterials exothermisch oder autothermisch reagiert.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergasungskammer (1) von außen her Wärmeenergie zugeführt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Wärmeenergie mittels eines in einem Plasmagenerator (9) erhitzten Trägergases zugeführt wird.Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergas aus einer Gruppe ausgewählt wird, welche aus O2, H2O, Luft und CO + H2 + CO2 + H3O enthaltendem Umlaufgas besteht, oder aus Mischungen von zwei oder mehr Bestandteilen dieser Gruppe.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgas aus dem Oxidierungsmittel besteht.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Umlaufgas zum Einblasen von pulverförmigem, kohlenstoffreichem Ausgangsmaterial verwendet wird.
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wahlweise für die Materialzufuhr und/oder als Trägergas verwendeter Wasserdampf teilweise oder insgesamt mit Hilfe von in einem unter Druck stehenden Kühlsystem in wassergekühlten Teilen der Anlage erhitztem Kühlmittel erzeugt wird.
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Plasmagenerator (9) austretende heiße Trägergas in Drehung versetzt wird, bevor es in die Vergasungskammer (1) eingebracht wird, und daß der pulverförmige, kohlenstoffreiche Brennstoff konzentrisch rund um den in die Vergasungskammer einströmenden Heißgasstrom eingebracht wird.Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen4 -
- 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der physikalische Wärmegehalt des aus der Vergasungskammer (1) austretenden Gases ausgenutzt wird, um von außen her in die Koksschüttung eingeblasenes und Kohlendioxid und/oder Wasser enthaltendes Gas in Kohlenmonoxid und Wasserstoff umzuwandeln.
- 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaserzeugungsprozeß dadurch gesteuert wird, daß der Kohlendioxidgehalt oder das Sauerstoffpotential in der Gasmischung vor und/oder hinter dem koksgefüllten Schachtofen (2) analysiert wird.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlacke getrennt aus der Vergasungskammer (1) und aus dem koksgefüllten Schachtofen (2) abgelassen wird.
- 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlacke aus der Vergasungskammer (1) in den Schachtofen (2) geleitet und aus diesem die gesamte Schlacke abgelassen wird.
- 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefel-Akzeptoren in Pulverform in die Vergasungskammer (1) und/oder in grobstückiger Form in den Schachtofen (2) eingeblasen werden.Andrejewsld, Honice & Partner, Patentanwälte in Essen
- 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in der Vergasungskammer (1) in Drehung versetzt wird und dadurch eine die Innenwandung (5) der Vergasungskammer schützende Schlackenschicht ausbildbar ist.
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