DE3335009A1 - Verfahren zur elektrolytischen verzinkung von stahl - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen verzinkung von stahlInfo
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- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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- C25D3/02—Electroplating: Baths therefor from solutions
- C25D3/22—Electroplating: Baths therefor from solutions of zinc
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrolytischen Verzinkung
von Stahl mittels schwefelsaurer, wäßriger Zink-Elektrolytlösungen.
Es ist bekannt, Oberflächen aus Stahl durch kathodische Schaltung in schwefelsauren wäßrigen Zinkelektrolyten mit einem metallischen
Zinküberzug zu versehen. Derartig behandelte Stahlflächen zeichnen sich durch eine wesentlich verbesserte Korrosionsbeständigkeit
gegen Freibewitterung unter den verschiedensten Klimabeanspruchungen aus.
Sofern eine zusätzliche Aufbringung von Anstrichen und ähnlichen Beschichtungsstoffen beabsichtigt ist, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, die Zinkoberflächen zuvor durch Behandlung mit einer wäßrigen sauren Phosphatierungslösung, insbesondere mit
einer Zinkphosphatlösung mit einer Phosphatschicht zu überziehen. Hierdurch werden im Vergleich zu unbehandelt lackiertem Zink die
Haftung und Korrosionsbeständigkeit des Duplexsystems Lack + Zink wesentlich erhöht.
Die Phosphatierbäder für die Zinkbehandlung enthalten insbesondere
Zink und Phosphat als die Schichtausbildung bestimmende Komponenten. Daneben können zur Modifizierung der Schichtbildu-ng
noch weitere Kationen, wie Nickel, Kupfer, Kalzium, Mangan und
COPY
Alkalimetall zugegen sein. Zur Beschleunigung der Schichtbildung werden Oxidationsmittel, z.B. aus der Gruppe Nitrat, Chlorat,
Nitrit, Peroxid, organische Nitroverbindungen, mitverwendet. Weitere mögliche Zusätze sind u.a. Fluorid, komplexes Fluorid,
Chlorid, organische Polyhydroxykarbonsäure, komplexe Phosphate und Tenside. Die Bäder werden im Tauch-, Spritz/Tauch- und
Spritzverfahren bei Temperaturen von üblicherweise 30 bis 70 C und Behandlungszeiten von beispielsweise 0,5 bis 5 min angewendet
(W. Rausch, "Die Phosphatierung von Metallen", E.G. Leuze-Verlag, Saalgau/Württ. 1974).
Falls Elektrolytzinkflächen phosphatiert werden sollen, die durch öl- und Fettfilme verunreinigt sind, muß der Phosphatierung eine
meist alkalisch-wäßrige Entfettung vorausgehen. Zwischen Entfettung
und Phosphatierung wird mit Wasser gespült.
Im Anschluß an die Phosphatierung wird mit Wasser gespült und danach üblicherweise noch mit einer passivierenden Nachspülung
nachbehandelt.
Nach der Anwendung der Phosphatierung auf verzinkte Stahloberflächen
werden häufig auf der an sich einheitlich deckenden Phosphatschicht kleine weißliche Stippen beobachtet, die sich bei
mikroskopischer Betrachtung als Beizgrübchen mit am Rand angehäuften Kristallen erweisen. Während des Kontaktes mit der Phosphatierungslösung
überzieht sich die Zinkoberfläche mit zpnehmender Phosphatierzeit praktisch vollständig mit Phosphatschicht,
wobei allerdings aus noch unbekannten Gründen einzelne Punkte mit einem Durchmesser von 0,1 bis 1 mm verbleiben, an denen die Beizwirkung
der Phosphatierungslösung andauert. Das hohe, aus den Beizgrübchen stammende Zinkionenangebot führt am Rande der Grübchen
zur Ausfällung von tertiärem Zinkphosphat, das wie der Rand eines Kraters aufwächst. Bei der anschließenden Lackierung markieren
sich die Stippen als kleine Erhebungen im Lackfilm und verursachen kostspielige Schleifarbeit.
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Eine lokale Korrosion der Zinkoberfläche kann aber auch während
der Reinigungs- und Spülprozesse auftreten. Insbesondere beim Reinigen entstehen Kristallausblühungen mit einer flächenparallelen
Ausdehnung von mehreren Millimetern.
Sowohl die während des Reinigens als auch während des Phosphatierens
mögliche Stippehbildung kann zwar durch spezielle Formulierung der Behandlungslösungen unterbunden werden. Dieser Weg
bedeutet jedoch eine Beschränkung der Variationsbreite für die Zusammensetzung der Behandlungslösungen und erschwert Optimierungen,
die zur Erreichung anderer Ziele, beispielsweise zur Verbesserung von Lackhaftung und Korrosionsschutz, wünschenswert
wären. Aus diesem Grunde besteht Bedarf an verzinkten Oberflächen, die die Erscheinung der Stippenbildung weniger oder gar
nicht zeigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur elektrolytischen Verzinkung bereitzustellen, das die vorgenannten Nachteile nicht
aufweist, insbesondere nicht mit der erwähnten Stippenbildung bei der nachfolgenden Behandlung verbunden ist.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung derart ausgebildet wird, daß man die Verzinkung mit einer Elektrolytlösung vornimmt, die eine oder
mehrere. Sauerstoffsäuren des Schwefels mit einer Oxidationszahl des Schwefels von +5 bis +1 enthält.
Als Oxidationszahl ist hierbei die Ladung verstanden, die ein Atom (des Schwefels) im Molekül haben würde, wenn das Molekül
ausschließlich aus Ionen bestünde.
Unter dem Begriff schwefelsaure Zink-Elektrolytlösungen sind
solche Elektrolyte verstanden, die einen pH-Wert unter 5 besitzen und - neben Zink - zumindest einen erheblichen Anteil an Sulfationen
aufweisen. Weitere Anionen, die zugegen sein können, sind z.B. Chlorid, Acetat, Zitrat und Borsäure. Als weitere Kationen
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kann der Elektrolyt z.B. Ammonium, Alkali, Aluminium, Eisen, Nickel, Blei, Antimon, Zinn, Erdalkali enthalten, wobei diese dem
Elektrolyten bewußt zur Beeinflussung seiner Eigenschaften zugesetzt sein können oder über das Ansatz- und Ergänzungswasser die
Anoden oder sonstige Quellen zufällig oder unbeabsichtigt in diesen gelangen.
Die Elektrolytlösungen, werden meist oberhalb Raumtemperatur und bei Kathodenstromdichten zwischen beispielsweise 1 und
100 A/dm eingesetzt. Die Elektrolyse erfolgt üblicherweise so lange, bis ein Zinküberzug mit einer Dicke zwischen 2 und
15 ,um abgeschieden ist. Das Verfahren wird vorzugsweise im kontinuierlichen Durchlauf für die Verzinkung von Stahlband eingesetzt.
Es ist jedoch auch für die Behandlung von Trommel- und Gestellware anwendbar. Im Anschluß an die Verzinkung wird mit
Wasser gespült und in der Regel mit geeigneten Mitteln zur Vermeidung von Weißrostbildung bei Lagerung und Versand, beispielsweise
mit wäßrigen ölemulsionen, nachbehandelt. Verzinktes Band wird häufig zur Glättung der Oberfläche und/oder zur Verbesserung
der Zieheigenschaften leicht nachgewalzt.
Die innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens einzusetzenden
Sauerstoffsäuren des 1- bis 5-wertigen Schwefels können in Form der Säuren, der Salze oder der Säureanhydride in den Elektrolyten
eingebracht werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die Verzinkung
mit einer Elektrolytlösung vorzunehmen, die als Sauerstoffsäure des Schwefels schweflige Säure (H2SO3; Oxid.-Zahl
4), Sulfoxylsäure (H2SO2; Oxid.-Zahl 2), dithionige Säure
(H2S2O4; Oxid.-Zahl 3) und/oder Thioschwefelsäure
(H2S3O3; Oxid.-Zahl 2) bzw. Salze oder Anhydride hiervon
enthält.
Weiterhin ist es vorteilhaft, die Konzentration der Sauerstoffsäuren
des Schwefels im Elektrolyten auf einen Viert zwischen 0,05 und 10 g/l, vorzugsweise zwischen 0,1 und 2,0 g/l, einzustellen.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher und beispielsweise
erläutert.
Blanke, fettfreie Tiefziehbleche aus Stahl wuden nach folgendem
allgemeinem Arbeitsgang behandelt:
1) Beizen; 10 Gew.-% H2SO4; 5 g/l Fe(II) als Sulfat; 5 g/l
Fe(III) als Sulfat; 3 s Tauchen bei Raumtemperatur;
2) Spülen mit Wasser und Abquetschen;
3) Elektrolytische Verzinkung mit einer Elektrolytlösung, die
120 g/l Zn als ZnSO . 7H2O, p.A.
4 g/l H2SO4 (100 Gew.-%)
0,3 g/l Fe(II) als Sulfat 0,2 g/l Fe(III) als Sulfat ggf. Zusätze
enthält, und bei 55 0C unter leichtem Rühren und 20 A/dm
-Kathodenstromdichte mit Feinzinkanoden als Gegenelektroden zur Anwendung kommt. Elektrolysedauer 80 s.
4) Spülen mit Wasser;
5) Spülen mit vollentsalztem Wasser und Abquetschen;
6) Trocknen.
Die so elektrolytisch verzinkten Bleche wurden folgendermaßen weiterbehandelt: .
7) Alkalisches Reinigen mit einem Reiniger, enthaltend
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6/9 | g/i | Na2B4O7 . | 10H2O |
2,3 | g/i | Na2SiO3 . | 5H2O |
1/5 | g/i | Na5P3O10 | |
1,5 | g/i | Na4P2O7 | |
1,5 | g/i | Na3Po4 | |
1/4 | g/i | Tensid |
während 5 min im Tauchen bei 60 C;
8) Spülen mit Wasser;
9) Aktivierendes Vorspülen mit einer Dispersion, die 2 g/l eines Gemisches aus Titanphosphat und Dinatriumphosphat
enthält, während 1 min im Tauchen bei 40 0C;
10) Zinkphosphatieren mit einer Phosphatierungslösung, die
1,51 g/l Zn 1,00 g/l Ni 4,80 g/l Na 16,08 g/l P2O5
3,06 g/l ClO3 2,19 g/l NO3 0,40 g/l Cl
0,6 g/l Na-m-nitrobenzolsulfonat
enthält, und
ca. 1,8 Punkte Freie Säure (entsprechend einem Verbrauch von ca 1,8 ml N/10 NaOH bei Titration
einer Badprobe von 10 ml gegen Dimethylgelb) sowie
ca. 28 Punkte Gesamt-Säure (entsprechend einem Verbrauch von ca. 28 ml N/10 NaOH bei Titra-
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tion einer Badprobe von 10 ml gegen Phenolphthalein)
aufweist;
Behandlungsform: 5 min Tauchen bei 60 C;
11) Spülen mit Wasser;
12) Spülen mit vollentsalztem wasser;
13) Trocknen.
Der Zink-Elektrolytlösung gemäß Verfahrensschritt 3) wurden unterschiedliche Mengen Natriumthiosulfat, Natriumsulfit, Natriumdithionit
und Natriumformaldehyd-sulfoxylat zugegeben. Menge und Art des Zusatzes sind in der nachfolgenden Tabelle, die zudem
die Versuchsergebnisse zusammenfassend wiedergibt, aufgeführt.
copy
Verzin- | zinkungsbad | Na2S2O3 | -3 · | Dicke | 8 | 3335009 | |
Tabelle | der | ||||||
Zink | 8 | Stippenzahl | |||||
Zusatz zum | ohne | Aussehen der | 8 | in der | |||
0,1 g/l | Na2SO3 | Zinkschicht | 8 | Phosphatschicht | |||
i | 9 | ||||||
0,3 g/l | 9 | ||||||
1/0 g/l | silbergrau | 8 | mittel | ||||
3,0 g/l | Na2S2O4 | silber | schicht | 8 | |||
10,0 g/l | hellgrau | ( ,um) | 8 | sehr wenig | |||
0,3 g/l | hellgrau | 6 - | 9 | keine | |||
1,0 g/l | mittelgrau | 8 | keine | ||||
3,0 g/l | Na-formalde- | mittelgrau | 7 - | 8 | keine | ||
10,0 g/l | hyd-sulfoxylat | dunkelgrau | 6 - | 8 | keine | ||
0,3 g/l | hellgrau | 6 - | 9 | keine | |||
1/0 g/l | mittelgrau | 7 - | 8 | keine | |||
3,0 g/l | dunkelgrau | ■7 .1 | 7 | keine | |||
10,0 g/l | dunkelgrau | 6 - | 7 | keine | |||
0,3 g/l | hellgrau | 6 - | 8 | keine | |||
1,0 g/l | mittelgrau | •7 _ | keine | ||||
3,0 g/l | mittelgrau | 7 - | keine | ||||
10,0 g/l | dunkelgrau | 6 - | keine | ||||
silbergrau | 6 - | stark | |||||
hellgrau | 6 - | wenig | |||||
hellgrau | •7 _ | sehr wenig | |||||
hellgrau | 6 - | keine | |||||
6 - | |||||||
5 - | |||||||
6 - | |||||||
COPY
Die Versuchsergebnisse lassen erkennen, daß bei der elektrolytischen
Verzinkung in Gegenwart von Sauerstoffsäuren des Schwefels, in denen die Oxidationszahl des Schwefels +5 bis +1
beträgt, Zinkschichten entstehen, die bei der anschließenden Phosphatierung zu praktisch keiner Stippenbildung führen. Dieses
Ergebnis wird bei Einsatz anorganischer Sauerstoffsäuren bereits bei äußerst geringen Gehalten erzielt. Lediglich bei Verwendung
von Natrium-Formaldehyd-sulfoxylat sind etwas höhere Zusätze zum
Elektrolyt erforderlich.
Claims (3)
1. Verfahren zur elektrolytischen Verzinkung von Stahl mittels schwefelsaurer, wäßriger Zink-Elektrolytlösungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verzinkung mit einer Elektrolytlösung vornimmt, die eine
oder mehrere Sauerstoffsäuren des Schwefels mit einer Oxidationszahl des Schwefels von +5 bis +1 enthalt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ) man die Verzinkung mit einer Elektrolytlösung vornimmt,
die als Sauerstoffsäure des Schwefels schweflige Säure (H2SO3), Sulfoxylsäure (H2SO2),
dithionige Säure (H2S2O4) und/oder Thioschwefelsäure
(H2S2O3) bzw. Salze oder Anhydride hiervon
enthält.
i j fi
3. Verfahren nach Anspruch*"!* oder''"£', dadurch gekennzeichnet,
daß man die Ve^zin'k'üng mit ^i-ne'r Elektrolytlösung
vornimmt, die die Sauerstoff.säuren des Schwefels in
einer Menge von 0,05 bis 10 g/l, vorzugsweise von 0,1 bis 2 g/l, enthält.
copy
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Legal Events
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