DE3331097C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen unter axialer Vorspannung in
einem Aufnahmematerial verankerbaren Dübel, bei dem, gegebenenfalls
unter Zwischenlage eines zu befestigenden Bauteils,
ein Widerlager des Dübels gegen das Aufnahmematerial
gespannt wird, wobei zwischen dem Widerlager und dem Aufnahmematerial
bzw. dem zu befestigenden Bauteil wenigstens
ein Federelement angeordnet ist.
Aus der DE 30 22 011 A1 ist ein Dübel bekannt, der eine gewölbte,
verformbare Unterlagscheibe verwendet, um im verformten
Zustand das aufgebrachte Anzugsdrehmoment anzuzeigen.
Ebenso werden Dübel für höhere Beanspruchung meist nach der
Verankerung im Aufnahmematerial in axialer Richtung vorgespannt.
Dieses Vorspannen ist weitgehend unabhängig davon,
ob die Verankerung des Dübels im Aufnahmematerial durch
einen Spreizvorgang, durch Kleben oder durch einen formschlüssigen
Eingriff erfolgt. Das Vorspannen ist insbesondere
dann von großer Bedeutung, wenn starke dynamische
Kräfte über die Anschlußkonstruktion auf die Dübel einwirken
oder wenn zur Aufnahme von Querkräften die zwischen dem
Aufnahmematerial und der Anschlußkonstruktion auftretende
Reibung mitgenutzt werden soll.
Untersuchungen haben gezeigt, daß die nach dem Setzen des
Dübels aufgebrachte Vorspannung innerhalb kurzer Zeit um
einen
wesentlichen Teil reduziert wird. Diese Reduktion der Vorspannung,
die auf ein "Fließen" bzw. Relaxieren des Aufnahmematerials
zurückzuführen ist, kann 30 bis 40% der ursprünglich
aufgebrachten Vorspannung betragen. Die Reduktion setzt unmittelbar
nach dem Aufbringen der Vorspannung ein, beträgt nach
etwa zwei Stunden ca. 25% und erreicht nach etwa sieben Tagen
rund 33%. In der Praxis bedeutet dies, daß die Dübel um rund
50% über die vorgesehene Gebrauchslast hinaus vorgespannt werden
müssen, um zu verhindern, daß die Vorspannung unter die
empfohlene Gebrauchslast abfällt und damit die Befestigung
nicht mehr sichergestellt ist. Das Vorspannen des Dübels auf
das 1,5fache der empfohlenen Gebrauchslast ist jedoch nur in
Einzelfällen beherrschbar.
Eine weitere bisher praktizierte Methode zur Vermeidung dieser
nachteiligen Erscheinung besteht darin, den Dübel nach dem Absinken
der Vorspannung um einen bestimmten Wert nachzuspannen.
Dieses Nachspannen ist sehr zeit- und kostenaufwendig und läßt
sich relativ schlecht kontrollieren. Außerdem ist die Zugänglichkeit
der Befestigung nach ausgeführter Montage oft sehr
eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dübel zu schaffen,
bei dem eine sich auf die Verankerung schädlich auswirkende
Reduktion der Vorspannung nicht auftritt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
maximale Spannkraft des Federelementes das 1,2- bis 1,5fache
der zulässigen Gebrauchslast des Dübels beträgt.
Das erfindungsgemäß in die Kette der durch das Vorspannen
beanspruchten Teile eingefügte Federelement mit der erwähnten Spannkraft gleicht Entspannungserscheinungen
des Aufnahmematerials aus.
Für eine
richtige Wirkung des Federelementes ist es wichtig, daß die
maximale Spannkraft des Federelementes
das 1,2- bis 1,5fache der zulässigen Gebrauchslast
des Dübels beträgt. Da bei Verwendung eines Federelementes
die aufgebrachte Vorspannung teilweise abgebaut werden kann,
ist damit sichergestellt, daß die Vorspannung nicht unter die
zulässige Gebrauchslast des Dübels absinkt.
Bei großer Einspannlänge, d. h. beispielsweise wenn sich die Verankerung
des Dübels tief im Aufnahmematerial befindet, kann das
Maß der Ermüdung des Aufnahmematerials relativ groß sein. Um
auch in diesem Fall eine zu starke Reduktion der Vorspannung zu
vermeiden, ist es zweckmäßig, wenn das Federelement einen großen
Federweg aufweist. Um dies zu ermöglichen, ist es vorteilhaft,
daß das Federelement aus mehreren axial hintereinander
angeordneten Federn besteht. Durch das Hintereinanderanordnen
der Federn kann eine relativ "weiche" Federkennlinie erreicht
werden.
Da die Platzverhältnisse meist sehr beschränkt sind, ist vorzugsweise
das Federelement aus Tellerfedern gebildet. Tellerfedern
ermöglichen eine kompakte Bauweise bei großen Federkräften
und für den vorliegenden Anwendungsfall ausreichenden
Federweg. Durch entsprechendes Aufeinanderschichten von
Tellerfedern läßt sich praktisch jede beliebige Federkennlinie
erreichen. Bei einer allfälligen Überbelastung von Tellerfedern
werden diese flachgedrückt, jedoch nicht beschädigt.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildungsform besteht darin, daß
das Federelement aus Ringfedern gebildet ist. Ringfedern
sind ebenfalls bekannte, im Handel erhältliche und daher sehr
preiswerte Bauelemente. Die Bauweise von Ringfedernpaketen ist
ebenfalls kompakt und somit für die vorliegende Anwendung geeignet.
Neben Teller- und Ringfedern können selbstverständlich auch
andere Federelemente, wie beispielsweise schraubenlinienförmige
Druckfedern, verwendet werden. Diese benötigen bei vergleichbaren
Federkräften jedoch wesentlich mehr Raum. Bei Anwendungen,
in denen dieser Raum zur Verfügung steht, können ohne weiteres
solche Druckfedern verwendet werden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise
wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Dübel, vorgespannt,
nach dem Setzen,
Fig. 2 den Dübel gemäß Fig. 1 nach erfolgter, teilweiser
Relaxation des Aufnahmematerials,
Fig. 3 einen weiteren erfindungsgemäßen Dübel mit Mitteln
zur Erhaltung der Vorspannung.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßer, durch einen
Spreizvorgang verankerbarer Dübel ersichtlich. Dieser besteht
aus einem insgesamt mit 1 bezeichneten Ankerbolzen, der an seinem
rückwärtigen Ende einen als Widerlager dienenden Sechskantkopf
1a aufweist und in seinem vorderen Bereich mit einem Gewinde
1b versehen ist. Der Ankerbolzen 1 ist von einer insgesamt
mit 2 bezeichneten Dübelhülse umgeben. Die Dübelhülse 2
weist von ihrem vorderen Ende ausgehende, sich über einen Teil
ihrer Länge erstreckende Längsschlitze 2a auf. Die Längsschlitze
2a erleichtern das durch Einziehen eines Spreizkörpers 3
mittels des Ankerbolzens 1 erfolgende radiale Aufweiten der
Dübelhülse 2. Zwischen dem rückwärtigen Ende der Dübelhülse 2
und dem Schraubenkopf 1a ist eine Unterlagscheibe 4 angeordnet.
Der Dübel ist durch einen Spreizvorgang in einem Bohrloch 5a
eines insgesamt mit 5 bezeichneten Aufnahmematerials verankert.
Der Dübel dient zur Befestigung eines insgesamt mit 6 bezeichneten
Bauteils auf dem Aufnahmematerial 5. Das Bauteil 6 weist
zu diesem Zweck eine im wesentlichen dem Außendurchmesser der
Dübelhülse 2 entsprechende Durchgangsbohrung 6a auf. Zwischen
dem als Widerlager dienenden Sechskantkopf 1a bzw. der Unterlagscheibe
4 und dem Bauteil 6 ist ein Paket von mehreren Tellerfedern
7 angeordnet. Die Tellerfedern 7 sind je paarweise aufeinander
geschichtet und diese Tellerfedernpaare wechselweise
nach dem vorderen und dem rückwärtigen Ende des Dübels gerichtet.
Fig. 1 zeigt den Dübel unmittelbar nach Beendigung des Setzvorganges,
wobei die Tellerfedern 7 bis in den Bereich ihrer maximalen
Spannkraft vorgespannt sind.
In Fig. 2 ist die Relaxation des Aufnahmematerials 5 etwas übertrieben
dargestellt. Die Tellerfedern 7 sind um das Maß "s"
entspannt. Dieses Maß "s" ist jedoch in der Praxis meist so
gering, daß durch die Tellerfedern 7 die vorhandene Vorspannung
weitgehend erhalten bleibt. Ein Nachspannen des Dübels ist
somit nicht erforderlich. Das erfindungsgemäße Anordnen von
Tellerfedern 7 hat weiterhin den Vorteil, daß auch unterschiedliche
Längenänderungen infolge von Temperaturunterschieden weitgehend
ausgeglichen werden und nicht zu einer wesentlichen Veränderung
der Vorspannung führen. Ein weiterer Vorteil der Tellerfedern
7 besteht darin, daß bei schockartiger Lasteinwirkung
auftretende Belastungsspitzen "geglättet" werden und ein
Lockern oder eine Beschädigung des Dübels vermieden wird.
In Fig. 3 ist eine durch eine aushärtbare Masse verankerbare,
insgesamt mit 11 bezeichneten Ankerstange ersichtlich. Die Ankerstange
11 weist an ihrem vorderen Ende eine Mischschneide
11a auf und ist über ihre gesamte Länge mit einem Gewinde 11b
versehen. Der vordere Bereich der Ankerstange 11 ist von einer
Verbundmasse 12 umgeben. Auf das rückwärtige Ende der Ankerstange
11 ist eine Sechskantmutter 13 aufgeschraubt. Die Sechskantmutter
13 stützt sich auf einer Unterlagscheibe 14 ab. Das
insgesamt mit 15 bezeichnete Aufnahmematerial ist mit einem
Bohrloch 15a versehen. Das Bohrloch 15a ist im Durchmesser etwas
größer als der Außendurchmesser der Ankerstange 11. Anschließend
an das Aufnahmematerial 15 ist ein insgesamt mit 16
bezeichnetes, zu befestigendes Bauteil angeordnet. Das Bauteil
16 weist eine Durchgangsbohrung 16a für die Ankerstange 11 auf.
Der vordere Bereich der Ankerstange 11 ist durch die Verbundmasse
12 im Aufnahmematerial 15 verankert. Der rückwärtige Bereich
der Ankerstange 11 ist dagegen frei und kann vorgespannt
werden. Zwischen der sich an der Sechskantmutter 13 abstützenden
Unterlagscheibe 14 und einer weiteren, sich auf dem Bauteil
16 abstützenden Unterlagscheibe 17 sind Ringfedern 18,
19, 20 angeordnet. Die Ringfedern 18, 19, 20 dienen demselben
Zweck wie die Tellerfedern 7 in den Fig. 1 und 2. Beim Setzvorgang
bzw. nach dem Aushärten der Verbundmasse 12 werden die
Ringfedern 18, 19, 20 durch Aufbringen eines Drehmomentes an
der Sechskantmutter 13 vorgespannt. Ein Relaxieren des Aufnahmematerials
15 wird dabei durch teilweises Entspannen der Ringfedern
18, 19, 20 weitgehend ausgeglichen. Das zu befestigende
Bauteil 16 wird somit stets gegen das Aufnahmematerial 15 gespannt.
Durch die entstehende Reibung zwischen Aufnahmematerial
15 und Bauteil 16 können aufzunehmende Querbelastungen von der
Ankerstange 11 ferngehalten werden.
Claims (4)
1. Unter axialer Vorspannung in einem Aufnahmematerial verankerbarer
Dübel, bei dem, gegebenenfalls unter Zwischenlage
eines zu befestigenden Bauteils, ein Widerlager
des Dübels gegen das Aufnahmematerial gespannt wird,
wobei zwischen dem Widerlager und dem Aufnahmematerial
bzw. dem zu befestigenden Bauteil wenigstens ein Federelement
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die maximale Spannkraft des Federelementes das 1,2- bis
1,5fache der zulässigen Gebrauchslast des Dübels beträgt.
2. Dübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federelement aus mehreren axial hintereinander angeordneten
Federn besteht.
3. Dübel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement aus Tellerfedern
(7) gebildet ist.
4. Dübel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federelement aus Ringfedern (18,
19, 20) gebildet ist
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- 1983-08-29 DE DE19833331097 patent/DE3331097A1/de active Granted
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