DE3327945A1 - Geschoss mit einem nutzlastteil und einem antriebsteil - Google Patents
Geschoss mit einem nutzlastteil und einem antriebsteilInfo
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Description
RHEINMETALL GMBH Düsseldorf, den 4.7.1983
Akte R 864 _ 3»- Bs/Sch
Geschoß mit einem Nutzlastteil und einem Antriebsteil
Die Erfindung betrifft ein Geschoß mit einem Nutzlastteil und einem Antriebsteil.
Aus Rohrwaffen, z. B. einem Artilleriegeschütz, verschossene Geschosse haben bei optimaler Rohrerhöhung eine begrenzte
Reichweite, die im wesentlichen durch die Anfangsgeschwindigkeit
und daher letztlich durch den Energieinhalt der Treibladung begrenzt ist.
Es ist bereits bekannt (DE-OS 31 48 407), die Reichweite eines derartigen Geschosses durch einen zusätzlichen Antrieb,
beispielsweise ein Staustrahltriebwerk, zu vergrößern,
das nach dem Abfeuern gezündet wird und dem Geschoß einen zusätzlichen Impuls verleiht. Das sich an den Nutzlastteil
des Geschosses anschließende Staustrahltriebwerk vergrößert
dessen Baulänge in nachteiliger Weise, so daß es in herkömmliehen
Geschützen mit einem vorgegebenen Ladungsraum nicht ohne weiteres verwendbar ist. Auch wenn durch Modifikationen
des Ladungsraums eine Verwendung derartiger Geschosse denkbar wäre, ist eine Handhabung derartiger überlanger
Geschosse in Panzerhaubitzen wegen des dort vorhandenen
geringen Raumangebots nahezu völlig ausgeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschoß der eingangs genannten Art bereitzustellen, das infolge
seiner kurzen Bauweise aus eingeführten Waffen zu verschießen ist, und das insbesondere auch in beengten Kampfräumen,
wie z. B. Panzerhaubitzen, verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. ■'
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Die ,Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt .
Fig. 1: das Geschoß in Ruhelage bzw. Abschußposition;
Fig. 2: das Geschoß in Flugposition;
Fig. 3: einen Querschnitt durch den Antriebsteil des Geschosses entlang Linie 3-3 der Fig. 2;
Fig. 4: eine Vorderansicht des Geschosses aus Blickrichtung 4-4 der Fig. 2.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein aus einem
Nutzlastteil 12 und einem Antriebsteil 11 bestehendes Geschoß 10 im Ruhezustand bzw. in Abschußposition. Dabei umgibt der
Antriebsteil 11, bei dem es sich zweckmäßig um ein Staustrahl-
triebwerk handelt, den Nutzlastteil 12 des Geschosses 10 koaxial. Auf diese Weise ergibt sich eine stark verkürzte Bauweise
des Geschosses 10, die die Verwendung des Geschosses bei herkömmlichen Waffenanlagen und insbesondere auch in
räumlich beengten Kampfräumen, wie in Panzerhaubitzen, ermöglicht. Das zusätzliche Antriebsteil 11 verleiht dem Geschoß
nach dem Abfeuern aus einem Waffenrohr einen Zusatzantrieb
und ermöglicht dadurch eine vergrößerte Reichweite des
Geschosses. Währetid herkömmliche Artilleriegeschosse Entfernungen
bis zu etwa 30 km überbrücken können, läßt sich die Reichweite eines Geschosses mit einem Zusatzantrieb etwa bis
auf 50 km steigern.
Heckseitig ist das Geschoß 10 mittels einer Treibscheibe 13 verschlossen, die den Druck, der sich im Waffenrohr beim
,Abschuß entwickelnden Treibladungsgase auf das Geschoß 10 überträgt. Zentralaxial in der Treibscheibe 13 ist eine
Bohrung 13* angeordnet, durch die Treibladungsgase in den heckseitigen Bereich des Anteriebsteils 11 eindringen können,
der zum Vorderteil des Geschosses hin durch eine Scheibe 20 abgedichtet ist. Eine Verriegelung verhindert dabei, daß
unter dem Druck der Treibladungsgase, die durch die Öffnung 3* in der Treibscheibe 13 eingedrungen sind, sich der
Nutzlastteil 12 des Geschosses nach vorn bewegt. Auf sehr einfache und zweckmäßige Weise kann für diese Verriegelung
die Trägheitskraft des Nutzlastteile 12 während der Beschleunigungsphase
herangezogen werden. Dazu sind die Bohrung 13* in der Treibscheibe 13 sowie das Volumen der Kammer 11' des
Antriebsteils 11 so zu dimensionieren, daß die durch den
Druck der eingeströmten Treibladungsgase ausgeübte Kraftwir—
kung geringer ist, als die·Trägheitskraft des Nutzlast teils
12 während der Beschleunigungsphase im Waffenrohr. Da nach dem Verlassen des Waffenrohrs keine Trägheitskräfte mehr auf ·
das Geschoß wirken, können nun die in die Kammer 11* eingeschlossenen Gase den Nutzlastteil 12 nach vorne schieben und
die durch die Verlagerung des Nutzlastteils 12 entriegelte Treibscheibe 13 mit zeitlicher Verzögerung nach hinten ausstoßen.
Fig. 2 zeigt das Geschoß 10 in Flugposition, die das Geschoß nach dem Verlassen des Waffenrohrs einnimmt.
- y-
Die Treibladungsgase haben den teleskopartig im Antriebsteil
11 verschiebbar gelagerten Nutzlastteil 12 des Geschosses nach vorn bewegt, so daß nunmehr Nutzlastteil 12 und Antriebsteil
11 in Axialrichtung hintereinander angeordnet sind. Nun kann auch der als Staustrahltriebwerk ausgebildete.
Antriebsteil 14 in,*Funktion treten, der über einen als •Ringdi f f us or 17, 19 ausgebildeten Lufteinlauf und eine
heckseitig angeordnete Düse 21 verfügt. Der Festtreibstoff
15 (Fig. 3) ist ringmantelförmig auf der Innenwandung des
rohrförmig ausgebildeten Antriebs teils 14 aufgebracht. Der Mantel des Festtreibstoffs 15 ist lediglich durch
achsaparalIeI angeordnete Laufstege 14 unterbrochen, die mit
dem Antriebsteil 11 fest verbunden sind und ein leichtes Gleiten des teleskopartig in die Flugposition verschiebbaren
Nutzlast teils 12 ermöglichen. In Fig. 3, die einen Querschnitt durch den Antriebsteil 11 des Geschosses 10 entlang
der Linie 3-3 nach Fig. 2 zeigt, sind vier dieser Laufstege 14 dargestellt. Je nach den Erfordernissen können auch
weniger, z. B. drei Laufstege 14 oder mehr Laufstege vorgesehen werden.
Noch vor dem Vorgleiten des Nutzlastteils 12, zweckmäßig mit
dem Lösen der Verriegelungsmittel synchronisiert, wird die
Dichtscheibe 20 in Heckrichtung ausgestoßen. Das Ablösen dieser Dichtscheibe 20 (Fig. 1) erfolgt zweckmäßig durch eine in
der Figur nicht dargestellte pyrotechnische Ladung.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht des Geschosses 10 mit Blickrichtung
aus 4-4 gem. Fig. 2 und läßt die Klappleitwerke 16 erkennen, die in Abschußposition (Fig. 1) noch an den Mantel des Antriebsteils
11 angelegt waren und sich erst nach dem Abschuß des Geschosses 10 entfaltet haben.
Claims (6)
- Rheinmetall GmbH Düsseldorf, den 4.7.1983Akte R 864 . Bs/SchPatentansprüche1/ Geschoß mit Nutzlastteil und einem Antriebsteil, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsteil (11) das Nutzlastteil (12) koaxial umgibt und daß das Nutzlastteil (12) teleskopartig verschiebbar im Antriebsteil (11) gelagert ist.
- 2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsteil (11) waffenseitig durch eine Treibscheibe (13) mit einer zentralaxialen · Bohrung (13*) abgeschlossen ist.
- 3. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch g:ekennzeichnet, daß ein heckseitiger Bereich (11*) des Antriebs teils (11) durch eine Dichtscheibe (20) gasdicht abgeschlossen ist.
- 4. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsteil (11) des Geschosses (10) als Staustrahltriebwerk mit einem Ringdiffusor (17, 19) , einer Düse (21) und einem zentral ange-ordneten Verbrennungsraum (11**) ausgebildet ist.
- 5. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für den Betrieb des Antriebsteils (11) ein Festtreibstoff (15) vorgesehen ist, der ringmantelfprmig auf der Innenwand der rohrförmig ausgebildeten zentralen Brennkammer (H'') angeordnet ist.• fc i' -
- 6. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurchgekennzeichnet, daß innerhalb des Festtreibstoffs (15) achsparallel verlaufend eine Mehrzahl von Laufstegen 14 angeordnet ist. "
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