DE3238708A1

DE3238708A1 - Dekorative, farbige schichtstoffplatte

Info

Publication number: DE3238708A1
Application number: DE19823238708
Authority: DE
Inventors: Ulrich Dr Heitmann; August Kranz
Original assignee: Metzeler Schaum GmbH
Current assignee: Metzeler Schaum GmbH
Priority date: 1982-10-19
Filing date: 1982-10-19
Publication date: 1984-04-19
Also published as: IT1167213B; CH663575A5; IT8323095V0; IT8323034A0; IT8323034A1

Description

Dekorativerfarbige Schichtstoffplatte
Die Erfindung betrifft eine dekorative,farbige Schichtstoffplatte aus mindestens zwei mit aushärtbaren Harzen getränkten Lagen Papier.
Derartige Schichtstoffplatten aus harzgetränkten Papieren werden z.B. nach der DE-PS 21 24 139 dadurch hergestellt, daß mehrere Lagen einer Kernschicht aus Natron-Kraftpapier, das nach der DE-OS 28 00 762 üblicherweise ein Flächengewicht von unter 100 g/m2 und damit eine Dicke von etwa 0,2 mm aufweist, mit einem aushärtbaren Harz getränkt und mit einer Lage aus einem ebenfalls harzgetränkten Dekorpapier, bei dem hohe Anforderungen an die Papierqualität gestellt sind, da dies die Sichtfläche darstellt, verpreßt und unter Wärme zu einem fest verbundenen Schichtstoff ausgehärtet werden. Mit derartigen Schichtstoffplatten, die im allgemeinen zur Verkleidung von Möbelfronten oder Türen dienen, lassen sich jedoch nur einfarbige oder entsprechend der Einfärbung des Dekorpapiers gemusterte und ggf. flach geprägte Oberflächen herstellen.
Will man jedoch farbig abgesetzte und/oder mit Einfräsungen versehene Oberflächen oder Fronten schaffen, so ist dies mit herkömmlichen Schichtstoffplatten aus harzgetränkten Papierlagen nicht möglich, da diese nur eine Gesamtstärke von etwa 0,8 bis 1,2 mm aufweisen. Deshalb wurden dafür bisher dünne Holzschichten,in die entsprechende Muster eingefräst sind, aufeinandergeklebt und dann entsprechend ein- oder mehrfarbig lackiert.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, unterschiedlich eingefärbe Thermoplastplatten zu verwenden, bei denen zumindest in die oberste Platte ein entsprechendes Muster eingefräst oder eingeschnitten ist, so daß beim Aufeinanderkleben dieses Muster dann andersfarbig erscheint.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine dekorative Schichtstoffplatte zu schaffen, die in sich ein oder mehrfarbig gestaltet ist und unmittelbar mit entsprechenden Einfräsungen versehen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die einzelnen Papierlagen aus holzfreiem, mit Polyesterharz getränktem Dekorpapier mit einem Flächengewicht von mindestens 300 g/m2 bestehen und in der Masse eingefärbt sind.
Zweckmäßigerweise beträgt das Flächengewicht 350 - 450 2 insbesondere 380 - 400 g/m2.
Dabei können die einzelnen Papierlagen unterschiedlich eingefärbt sein.
In Weiterbildung der Erfindung weist die oberste Lage ornamentale Einfräsungen bis zur Freilegung mindestens der Oberfläche einer der nachfolgenden Lagen auf.
Bei einem derartigen Aufbau einer Schichtstoffplatte aus mindestens zwei und zweckmäßigerweise' drei Lagen hochwertiger Dekorpapiere, die jeweils voll durchgefärbt sind, ergibt sich somit eine Schichtstoffplatte von etwa 2,5 mm Stärke, die dann durch Fräsen direkt bearbeitet und mit entsprechenden kassettenförmigen oder anderen ornamentalen Mustern in einfarbiger oder mehrfarbiger Gestaltung versehen werden kann. Dies wird im wesentlichen durch die Verwendung hochwertige Dekorpapiere mit einer Einzelstärke von 0,7 bis 0,8 mm erreicht, die mit Polyesterharz voll durchtränkt werden können. Dadurch lassen sich diese Papiere zu einer gleichmäßig dicken Platte in Länge und Breite verarbeiten.
Anhand einer schematischen Zeichnung ist der Aufbau einer Schichtstoffplatte nach der Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch den grundsätzlichen Aufbau einer Schichtstoffplatte, Fig. 2 eine Aufsicht auf eine mit Einfräsungen unterschiedlicher Tiefe versehene Schichtstoffplatte und Fig. 3 einen Querschnitt durch die Schichtstoffplatte entsprechend der Schnittlinie III-III nach Fig. 2.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, besteht die Schichtstoffplatte 1 erfindungsgemäß beispielsweise aus den Dekorpapieren 2, 3 und 4 und jeweils einer Polyesterharzschicht 5 und 6 zur Verbindung der Papiere 2 und 3 bzw. 3 und 4.
Die Schichtstoffplatte 1 weist ferner sowohl auf der Unterseite eine Polyesterharzschicht 7 und auf der Oberseite eine entsprechende Polyesterharzfeinschicht 8 auf.
Die einzelnen Dekorpapiere 2, 3 und 4 bestehen dabei aus hochwertigem holzfreiem Papier mit einem Flächengewicht von mindestens 300 g/m2, d.h. einer Stärke von jeweils 0,7 - 8 mm. Sie sind dabei in der Masse voll durchgefärbt und zwar alle drei Papiere in der gleichen Farbe oder mit jeweils unterschiedlicher Farbgebung.
Bei der Herstellung der Schichtstoffplatte 1 werden die einzelnen bereits eingefärbten Dekorpapiere 2, 3 und 4 zunächst getrocknet und dann mit Polyesterharz durchdringend getränkt, wobei im allgemeinen vor dem Zusammenführen der einzelnen Bahnen auf diese noch eine gesonderte Schicht Polyesterharz aufgetragen wird. Zur besseren Führung der Plattenbahn bei der Pressung und Aushärtung kann dabei auf der Ober- und Unterseite jeweils noch eine nicht näher dargestellte Trennpapierschicht mitlaufen, die nach dem Aushärten von der fertigen Platte 1 wieder abgezogen wird.
Die vollständig ausgehärtete Schichtstoffplatte 1 kann dann - wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist - direkt durch Fräsen bearbeitet und mit ornamentalen Mustern versehen werden, wobei diese Bearbeitung zweckmäßigerweise jedoch erst dann erfolgt, wenn die Schichtstoffplatte auf die beispielsweise zu verkleidende Möbelfront oder Tür aufgebracht ist. Nach dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind in die Schichtstoffplatte 1 beispielsweise eine Nut 10 bis zum Anschnitt des mittleren Dekorpapiers 3 und eine senkrecht dazu verlaufende abgestufte Nut 11 bis zum Anschnitt des unteren Dekorpapiers 2 vorgesehen; und in einem weiter innen liegenden Bereich eine quadratische Ausfräsung 12 bis zum Anschnitt des mittleren Dekorpapiers 3.
Wenn man nun davon ausgeht, daß beispielsweise das untere Dekorpapier 2 grün, das mittlere Dekorpapier 3 gelb und das oberste-Dekorpapier 4 rot eingefärbt sind, so wird sich bei den gezeigten Einfräsungen nach Fig. 2 und 3 die stehengebliebenen Oberflächenabschnitte 8 rot darstellen, während die Einfräsung 10 und die Ausnehmung 12 sowie die beiden neben der Nut 11 stehengebliebenen Absätze 13 und 14 gelb erscheinen, während der Nutgrund 11 grün ist.
Da dabei die einzelnen Dekorpapiere durchgefärbt sind, wird auch eine geringfügig stärkere Einfräsung keine Veränderung der gewünschten Farbgestaltung bewirken, so daß gewisse Toleranzen der Einfrästiefe für das gewünschte Dekor unschädlich sind.
Selbstverständlich ist es auch möglich, sämtliche Dekorpapierlagen der Schichtstoffplatte in der gleichen Farbe einzufärben, wobei sich dann relieffartige Fräsmuster ergeben.
Insgesamt ergeben sich mit einer derartigen Schichtstoffplatte weiter Anwendungsmöglichkeiten einer entsprechenden dekorativen Gestaltung, die nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele und auf die beispielsweise angegebene Anzahl verwendbarer Lagen beschränkt sind.

Claims

Patentansprüche Dekorativerfarbige Schichtstoffplatte aus mindestens ei mit aushärtbaren Harzen getränkten Lagen Papier, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die einzelnen Papierlagen (2, 3, 4) aus holzfreiem, mit Polyesterharz getränktem Dekorpapier mit einem Flächengewicht von mindestens 300 g/m2 bestehen und in der Masse eingefärbt sind.
2. Dekorative Schichtstoffplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengewicht 350 -450 g/m2 , insbesondere 380 - 400 g/m2 beträgt.
3. Dekorative Schichtstoffplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Papierlagen (2, 3, 4) unterschiedlich eingefärbt sind.
4. Dekorative Schichtstoffplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Lage (4) ornamentale Einfräsungen (10, 11, 12) bis zur Freilegung mindestens der Oberfläche einer der nachfolgenden Lagen (3, 2) aufweist.