DE3229256A1 - Kornorientiertes elektrostahlblech und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Kornorientiertes elektrostahlblech und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein kornorientiertes elektromagnetisches
Stahlblech oder -band (nachstehend als "Elektro stahlblech" bezeichnet) mit gleichmäßigen magnetischen Eigen
schaften, in dem die Kristalle eine hohe £ΐ1θΐ<ΟΟ1>
-Orientierung aufweisen, so daß das Stahlblech leicht in Walzrichtung
zu magnetisieren ist. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines solchen kornorientierten
Elektrostahlblechs.
Kornorientiertes Elektrostahlblech wird als weichmagnetisches Material hauptsächlich für Transformatorkerne und verschiedene
elektrische Maschinen und Vorrichtungen verwendet. Im Hinblick auf die Knappheit der elektrischen Energie und
die Notwendigkeit, Energie einzusparen, besteht in jüngerer Zeit ein zunehmendes Bedürfnis nach kornorientiertem Elektro
stahlblech mit einem geringeren Wattverlust als derjenige von herkömmlichen kornorientierten Elektrostahlblechen.
In der US-PS 3 872 704 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines kornorientierten Elektrostahlblechs beschrieben, bei dem hauptsächlich eine dispergierte Phase aus ausgeschiedenem
MnS ausgenutzt wird. Nach dem dort beschriebenen Verfahren wird eine Siliciumstahlbramme während des Warmwalzens
30 bis 200 Sekunden auf einer Temperatur von 950 bis 12000C
gehalten, um das MnS in Form von feinen, gleichmäßig verteilten Teilchen mit hoher Verteilungsdichte auszuscheiden
und dabei die magnetischen Eigenschaften des Endproduktes zu verbessern. Bei dieser Art von kornorientierten Elektrostahlblechen,
bei denen die dispergierten Phasen aus ausgeschiedenem MnS bestehen, wird jedoch die sekundäre Rekristallisation
unstabil, insbesondere bei einem hohen Dickenverminderungsverhältnis von über 60 % beim Kaltwalzen, wenn
ι das abschließende Kaltwalzen mit einem hohen Dickenverminderungsverhältnis
von 50 bis 80 % durchgeführt wird, um den Wattverlust des Produktes durch Verminderung der Makro-Korngröße
des Endprodukts weiter zu verbessern bei gleiehzeitiger Aufrechterhaltung der magnetischen Flußdichte des kornorientierten
Elektrostahlblechs. Diese Erscheinung führt zu einer Verschlechterung der magnetischen Eigenschaften des
erhaltenen Produktes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kornorientier~
tes Elektrostahlblech bereitzustellen, das die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist, und verbesserte magnetische
Eigenschaften, insbesondere im Hinblick auf den Wattverlust, aufweist und dabei gleichzeitig stabile Wattverlust-Eigenschaften
über die gesamte Länge des augewickelten Produktes zeigt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es,
ein Verfahren zur Herstellung eines kornorientierten Elektrostahlblechs mit gleichmäßigen magnetischen Eigenschaften
aufgrund einer feinen Verteilung der Ausscheidungen zu schaffen. Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein kornorientiertes Elektrostahlblech, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es
eine Dicke von 0,15 bis 0,50 mm aufweist, 2,0 bis 4,0 $>
Si, 0,050 bis 0,090 % Mn und 0,02 bis 0,2 $ Cu enthält, einen
Wattverlust W^a-q von höchstens etwa 1,19 W/kg und eine
magnetische Flußdichte B10 von mindestens etwa 1,86 Tesla
über die gesamte Länge des aufgewickelten Blechs aufweist und daß es hergestellt wurde nach einem Verfahren, das
eine Warmwalzstufe, in welcher die Ausgangstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes derart gesteuert wird,
daß sich die Temperatur des oberen Bereichs des warmgewalzten Stahlblechs im Bereich von 900 bis 10500C und die
Temperatur der mittleren und unteren Bereiche davon im Be-
reich von 950 bis 11500C befindet, sowie eine zweistufige
.umfaßt.
Kaltwalzstufe/ wobei das abschließende Kaltwalzen des
Kaltwalzstufe/ wobei das abschließende Kaltwalzen des
L J
warmgewaltzen Stahlblechs mit einem Dickenverminderungsverhältnis von 50 bis 8o % durchgeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung des genannten kornorientierten Elektrostahlblechs
mit niedrigem Wattverlust, bei dem eine Siliciumstahlbramme mit einem Gehalt von höchstens 0,085 Gewichtsprozent C, 2,0
bis 4,0 Gewichtsprozent Si, 0,050 bis 0,090 Gewichtsprozent Mn und 0,010 bis Ο,ΟβΟ Gewichtsprozent S warmgewalzt, kaltge«
walzt und schlußgeglüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Siliciumstahlbramme zusätzlich 0,02 bis 0,2 Gewichtsprozent
Cu enthält, die Ausgangstemperatur des abschließenden WarmwäLzschrittes
derart gesteuert wird, daß die Temperatur im oberen Bereich des warmgewalzten Blechs im Bereich von 900 bis
1050°C und die Temperatur der mittleren und unteren Bereiche davon im Bereich von 950 bis 11500C liegt und das abschließende
Kaltwalzen mit einem Dickenverminderungsverhältnis von 50 bis 80 # durchgeführt wird.
zur Verbesserung des Wattverlustes eines kornorientierten Elektrostahlblechs ist es erforderlich, seine magnetische
Plußdichte zu erhöhen und den Makrokorn-Durchmesser des Endprodukts zu vermindern und dabei die erhöhte magnetische
Plußdichte beizubehalten. Um dies zu erreichen, muß der abschließende Kaltwalzschritt mit hohem Kaltwalz-Dickenverminderungsverhältnis
von 50 bis 80 % durchgeführt werden. Im Fall eines Siliciumstahl, in dem die dispergierten Phasen
aus ausgeschiedenem MnS allein bestehen, kann ein abschließendes Kaltwalz-Dickenverminderungsverhältnis von βθ %
oder mehr jedoch eine !Instabilität der sekundären Rekristallisation
beim Schlußglühen verursachen. Dieser Nachteil ist vermutlich auf die Tatsache zurückzuführen, daß die aus ausgeschiedenem
MnS bestehenden dispergierten Phasen schwach sind. Es wurden deshalb verschiedene Untersuchungen zur Überwindung
des genannten Nachteils durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, daß bei Verwendung eines Siliciumstahls mit
L J
ι einer bestimmten Menge Kupfer eine Stabilisierung der sekundären
Rekristallisation auch bei hohem abschließenden Kaltwalz-Dickenverrainderungsverhältnis von 50 bis 80 %, insbesondere
von 60 bis 80 %, erreicht werden kann« Auf der
Grundlage dieser Entdeckung wurde ein kornorientiertes Elektrostahlblech
nach den in der JP-OS 4-8-69720 (1973) beschriebenen
Warmwalzbedingungen hergestellt. Das dabei erhaltene Stahlblech weist erheblich verbesserte magnetische
Eigenschaften auf. Jedoch ist in dem unter den genannten Warmwalzbedingungen hergestellten kornorientierten Elektrostahlblech
die Gleichmäßigkeit der magnetischen Eigenschaften über die gesamte Länge der erhaltenen Spule noch unbefriedigend.
Die mittleren und unteren Bereiche der warmgewalzten Spule in Längsrichtung weisen eine gröbere Makrokorngröße
als der obere Bereich auf. Im Endprodukt zeigen diese Bereiche auch eine geringere magnetische Plußdichte
als der obere Bereich. Die Verbesserung der magnetischen Eigenschaften in den mittleren und unteren Bereichen ist
somit nicht erheblich, da die magnetischen Eigenschaften der Spule in ihrer Längsrichtung ungleichmäßig sind. Zur
Bestimmung der Gründe für die Ungleichmäßigkeit der magnetischen Eigenschaften wurde der Ausscheidungszustand der
aus ausgeschiedenem CUgS bestehenden dispergierten Phasen
im warmgewalzten Blech mit Hilfe eines Elektronenmikroskops
25 geprüft.
Nach dem Verfahren der Erfindung kann nicht nur ein kornorientiertes
Elektrostahlblech mit der üblichen Dicke von 0,28 bis 0,50 mm (11 mil) hergestellt werden, sondern es
können auch kornorientierte Bleche mit einer Dicke von 0,25 mm (9 mil) oder 0,15 mm (6 mil) erhalten werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung weiter
erläutert.
35
L J
Die Figuren IA bis C und 2A bis C sind Elektronenmikroskop-Aufnahmen,
die den Ausscheidungszustand der aus ausgeschiedenem CUgS bestehenden dispergierten Phasen im oberen (Fig.
IA und 2A), mittleren (Fig. IB und 2B) und unteren (Fig. IC
und 2C) Bereich des warmgewalzten Blechs zeigen, das nach einem herkömmlichen Verfahren bzw. nach dem Verfahren der
Erfindung erhalten wurde. Fig. 3 zeigt den Temperaturbereich, innerhalb dessen die Ausgangstemperatur der abschließenden
Warmwalzstufe im Verfahren der Erfindung eingestellt werden soll.
Als Ergebnis der Prüfung des Ausscheidungszustandes der aus
ausgeschiedenem CUgS bestehenden dispergierten Phasen im
warmgewalzten Blech wurde festgestellt, daß kein großer Unterschied
in der Gesamtmenge der ausgeschiedenen Sulfide in den drei Bereichen der warmgewalzten Spule besteht, daß
aber die CUgS-Teilchen in den mittleren und unteren Bereichen
der warmgewalzten Spule eine Neigung zur Aggregation
besitzen; vgl. Fig. IA und B. 20
Im Hinblick auf diese Beobachtung wurden verschiedene Untersuchungen
zur Steuerung der Größe und Verteilung der ausgeschiedenen CUpS-Teilchen im Siliciumstahlblech durchgeführt.
Damit konnte ein Verfahren geschaffen werden, mit dem Elektrostahlblech mit hoher magnetischer Flußdichte in hoher
Ausbeute und Stabilität hergestellt werden kann, indem bestimmte Warmwalzbedingungen angewendet werden. Im Verfahren
der Erfindung wird die Ausgangstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes derart kontrolliert, daß die Temperatur
im oberen Bereich des Stahlblechs im Bereich von 900 bis 10500C und die Temperatur der mittleren und unteren Bereiche
davon im Bereich von 950 bis 1150°C liegt. Dies führt zu dem Ergebnis, daß die Größe der im Stahlblech ausgeschiedenen
CuoS-Teilchen über die gesamte Länge des warm-
or C-
gewalzten Bleches gleichmäßig ist. Der Begriff "Ausgangstemperatur"
bezeichnet die Temperatur beim Verlassen (Ausgang) des abschließenden Warmwalzschrittes.
L J
-δι Vorzugsweise wird die Temperatur des Silieiumstahls über
die ganze Länge des Stabs vor dem Durchführen des abschließenden Warmwalzens auf 11000C eingestellt, um die Größe der
im Stahlblech ausgeschiedenen MnS-Teilchen zu steuern, wäh~
rend gleichzeitig eine Temperatur gesichert wird, die sich zur Steuerung der folgenden Ausscheidung der CUgS-Teilchen
eignet.
Die Elektronenmikroskop-Aufnahmen der Pig. 2A, 2B und 2C
zeigen den gleichmäßigen Zustand der aus CUpS bestehenden
ausgeschiedenen dispergierten Phase im oberen, mittleren und unteren Bereich des Stahlblechs, das unter Anwendung des
vorstehend beschriebenen besonderen Walmwalzens hergestellt
wurde. 15
Die Grenzen der Herstellungsbedingungen im Verfahren der Erfindung werden nachstehend erläutert.
Bei einem Kohlenstoffgehalt des Silieiumstahls über 0,085 %
werden nicht nur die magnetischen Eigenschaften des erhaltenen Produktes unbefriedigend, sondern es ist auch lange
Zeit zum Entkohlungsglühen erforderlich, was vom wirtschaftlichen Standpunkt nachteilig ist. Der maximale Kohlenstoffgehalt
ist deshalb auf 0,085 % begrenzt. 25
Silicium ist ein wirksames Element zur Erniedrigung des Wattverlusts von kornorientiertem Elektrostahlblech. Bei
einem Siliciumgehalt unter 2,0 % ist seine den Wattverlust vermindernde Wirkung unbefriedigend. Andererseits kann ein
30
zu hoher Siliciumgehalt Rißbildung beim Kaltwalzen des Stahlblechs verursachen und erschwert deshalb das Kaltwalzen.
Der maximale Siliciumgehalt im Siliciumstahl beträgt deshalb 4,0 #.
35
Mangan, Schwefel und Kupfer sind für die Ausscheidung von Inhibitoren notwendige Elemente. Sie bilden disperglerte
L J
Phasen, die für das Wachstum der sekundären Rekristallisationskörner
wichtig sind. Wenn der Gehalt an Mangan, Schwefel oder Kupfer unter 0,030 %, 0,010 % bzw. 0,020 % liegt,
ist die absolute Menge an MhS und CUgS, die als dispergierte
Phasen ausgeschieden werden, unbefriedigend. Dies führt dazu, daß eine ausreichende sekundäre Rekristallisation
nicht stattfindet. Im Hinblick auf Mangan und Schwefel kann bei einem Mangangehalt über 0,090 # und einem Schwefelgehalt
über O,o6o % eine ausreichende Menge zum Ausscheiden von MnS und CUpS als dispergierte Ausscheidungsphasen im
Siliciumstahl nicht erreicht werden, da in diesem Fall Mangan und Schwefel nicht in ausreichendem Maße in Form einer
festen Lösung in der Stahlmatrix bei den üblichen Temperaturen (1200 bis l400°C), auf die die Siliciumstahlbramme erhitzt
wird, gelöst werden. Als Folge davon kann eine ausreichende sekundäre Rekristallisation nicht erfolgen. Auch
der maximale Kupfergehalt im Siliciumstahl soll auf 0,2 % begrenzt werden, da bei einem Kupfergehalt über 0,2 % der
Wirkungsgrad der Bearbeitung des Siliciumstahls in den Stufen des Entzunderns und entkohlenden Glühens verschlechtert
ist. Als Ergebnis dieser Feststellungen soll der Gehalt an Mangan, Schwefel und Kupfer im Siliciumstahl auf die Bereiche
von 0,030 bis 0,090 %, 0,010 bis Ο,θ6θ % bzw. 0,02 bis
0,2 % begrenzt werden.
Eine Siliciumstahlschmelze mit einem Gehalt an den vorstehend genannten Elementen in den erwähnten Bereichen
wird in üblicher Weise zu einer Bramme gegossen oder durch Stranggießen zu einer Bramme oder einem Block verarbeitet.
Die Bramme oder der Block werden auf eine Temperatur von 1200 bis l400°C erhitzt. Das besondere Warmwalzen nach dem
Verfahren der Erfindung wird nachstehend beschrieben.
Wenn die Ausgangstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes
im oberen Bereich des Stahlblechs 1050°C übersteigt, wird der Ausscheidungsgrad der Sulfide leicht unbefriedi-
L J
gend, so daß die sekundäre Rekristallisation unstabil wird. Liegt die Temperatur im oberen Bereich dagegen unter 90O0C,
dann erfolgt Aggregation der CUgS-Teilchen, was auch einen
Nachteil darstellt. Wenn die Temperatur der mittleren und
c O
unteren Bereiche des Stahlblechs unter 950 C liegt, aggregieren
die ausgeschiedenen CUgS-Teilchen in derartigem Ausmaß,
daß ihre Inhibitorwirkung drastisch vermindert wird. Es findet dann eine Vergröberung der Makrokörner im Produkt
statt,und es entstehen Streifen. Wenn die Temperatur in den mittleren und unteren Bereichen andererseits über
II50 C liegt, dann ist die Ausscheidung von Cu2S so unzureichend,
daß das Endprodukt verschlechterte magnetische Eigenschaften und anomales magnetisches Verhalten zeigt.
Im Verfahren der Erfindung soll deshalb die Eingangstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes Im Bereich von
1100 bis 1250oC und die Ausgangstemperatur des abschließenden
Warmwalzschrittes im Bereich von 900 bis 1050, vorzugsweise von 950 bis 10000C, im oberen Bereich des Stahlblechs
sowie von 950 bis II50, vorzugsweise von 1000 bis 11000C, in seinen mittleren und unteren Bereichen liegen.
Fig. j5 zeigt den Temperaturbereich, innerhalb dessen die
Ausgangstemperatur einzustellen ist. Eine Aussangstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes, die in dem in Fig.
gezeigten Bereich liegt, kann durch Steuerung des Entzunderns
oder durch Einstellung der Umdrehungszahl der Walzen beim Grobwalzen oder Endwalzen erreicht werden. Wenn die
Eingangstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes über 1250oC beträgt, zeigt sich eine Neigung zu unbefriedigen-
der Sulfidausscheidung, so daß die sekundäre Rekristallisation unstabil wird und das Endprodukt anomal grobe Körner
enthält, die während der Stufe des Aufheizens der
Bramme entstanden sind. Liegt die Eingangstemperatur des
abschließenden Warmwalzschrittes dagegen unter 11000C, dann
35
aggregieren die ausgeschiedenen Sulfidteilchen in solchem Ausmaß, daß ihre Inhibitor-Wirkung drastisch vermindert
L J
r "" " 3223256~ι
- Ii -
wird. Dies führt zu unstabiler sekundärer Rekristallisation.
Nachstehend wird noch die Kaltwalzstufe des Verfahrens der Erfindung beschrieben. Das Kaltwalzen wird nach einem üblichen
doppelten Kaltwalzverfahren durchgeführt, das ein erstes Kaltwalzen, Zwischenglühen und ein zweites Kaltwalzen
einschließt, nach dem Entkohlungs- und Schlußglühen durchgeführt werden.
Der in der Erfindung verwendete Siliciumstahl muß als notwendige
Legierungselemente Mangan, Schwefel und Kupfer in den vorstehend bezeichneten Mengen enthalten. Ferner kann
der Stahl Spurenmengen von Zinn zum Zweck der Verminderung der Korngröße der Kristalle enthalten, wodurch ein weiter
verminderter Wattverlust im Endprodukt erreicht wird. Der Zinngehalt beträgt vorzugsweise höchstens 0,10 %.
Durch eine Verminderung des Phosphorgehalts im Siliciumstahl auf ein besonders niedriges Maß kann die Menge an
Phosphor-Einschlüssen vermindert werden, so daß ein besonders günstiger Ausscheidungszustand der dispergierten Phasen
erreicht wird, der eine wirksame Verbesserung der magnetischen Flußdichte und Verminderung des Wattverlustes im
Endprodukt zur Folge hat. Zur Verminderung der Menge der Einschlüsse vom Phosphor-Typ und um damit die vorstehend
genannten Ergebnisse zu erreichen, darf der Phosphorgehalt höchstens 0,01 % betragen. Bei einem Phosphorgehalt über
0,01 % können die genannten günstigen Eigenschaften kaum erreicht werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Es werden drei Arten von Siliciumstahlschmelzen mit den in nachstehender Tabelle I angegebenen Zusammensetzungen
hergestellt. Die Schmelzen werden sodann zu Brammen mit
L J
r ι
- 12 -
ι einer Dicke von 250 mm stranggegossen. Die erhaltenen Brammen
werden auf eine Temperatur von 1200 bis 14OO°C erhitzt
und hierauf unter den in Tabelle I angegebenen Bedingungen warmgewalzt, wobei eine Spule aus warmgewalztem Band mit
einer Dicke von 2,5 mm erhalten wird. Das warmgewalzte Band wird dann einem zweistufigem Kaltwalzen mit Zwischenglühen
unterzogen, das bei einer Temperatur von 8500C 5 Minuten
lang durchgeführt wird. Beim zweistufigen Kaltwalzen wird die zweite Stufe mit einem Kaltwalz-Dlckenverminderungsverhältnis
von 65 % ausgeführt. Es werden Stahlbänder mit einer Enddicke von 0,30 mm erhalten. Die Stahlbänder werden hierauf
in feuchtem Wasserstoff bei einer Temperatur von 82K)0C
3 Minuten lang entkohlungsgeglüht. Die entkohlten Stahlbänder
werden schließlich 20 Stunden bei einer Temperatur von 11700C in Wasserstoffatmosphäre schlußgeglüht. Die erhaltenen
Endprodukte zeigen die in Tabelle II aufgeführten Eigenschaft en.
Zusammensetzung,
Si
VA
ISsI. Al Gesamt N
Ca
übliche Legierung
0,043
3,15
0,060
0,017 0,002 0,0025 Qr01
Legierung gemäß Erfindung
0,043 3,15 0,060 0,026 0,002
0,0025 0,03
0,043
3,14
0,060
0,026
0,002
0;0025
0,18
oben Temperatur
vor Beendigung Mitte des Warmwalzens, C unten
1170 1110 1070
1200 1150 1100
1170 1110 1070
1200 1150 UOO
Ausgangstempe- oben
ratur am Ende des Warmwalzens
Warmwalzbedin-Kunp;
unten
930 930 940 a*
980 1000 1020 b**
930
940
940
a*
980 1000 1020 b**
US-PS-3 872.704
Warmwalzbedingung gemäß Erfindung
Warmwalzbedingung gemäß Erfindung
Makro- korn des Pro dukts |
übliche Le- | gut | Korngröße | Tabelle II | Magnetische Eigenschaften | 5IO | h | Mitte | ^7/50 | 8IO | unten | 1 | 3IO | OO | |
gierung | dukts | ViL7/50 | NJ CD Jl |
||||||||||||
Bedingung | a* | Durchschnitt von, oben. ^.7/50 Mitte u.Unten |
,85T | 28 W/kg | 1,84 T | r84T | |||||||||
Legierung | gut | oben | 1,30 W/kg | 1 | |||||||||||
Ά | 6f0 1,24 W/kg | ||||||||||||||
b** | ,87 | 19 | 1,86 | ,87 | |||||||||||
Legierung | gut | 1 | h | 1,18 | 1 | ||||||||||
B | 8 1,18 | ||||||||||||||
a* | ,86 | 26 | 1,85 | ,86 | |||||||||||
Legierung | gut | 1 | h | 1,24 | 1 | ||||||||||
B | 7,0 1,20 | ||||||||||||||
,87 | 18 | 1,86 | ,86 t! l |
_ ■ | |||||||||||
1 | 1,18 | ||||||||||||||
7,6 1,17 | |||||||||||||||
1 | |||||||||||||||
* : Warmwalzen gemäß US-PS 3 872 704
** : Warmwalzen gemäß Erfindung
r
" π
- 15 -
1 Beispiel 2
Eine Siliciumstahlschmelze mit einem Gehalt von 0,04j5 %
C, 3,14 $>
Si, Ο,ΟβΟ £ Mn, 0,026# S, 0,002 % lösliches Al,
0,0025 % Gesamtstickstoff und 0,l8 % Cu wird mit Ο,θ8 % Sn
versetzt. Der erhaltene Stahl und der herkömmliche Stahl mit der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung werden zur
Herstellung von Brammen mit einer Dicke von 250 mm stranggegossen.
Die erhaltenen Brammen werden auf eine Temperatur von 1200 bis l400°C erhitzt und unter der Bedingung b) von
Tabelle I warmgewalzt. Es werden Spulen aus warmgewalzten Bändern mit einer Dicke von 2,5 mm erhalten. Die warmgewalzten
Bänder werden dann in zwei Stufen mit Zwischenglühen kaltgewalzt. Das Kaltwalzen wird J>
Minuten bei einer Temperatur von 8500C durchgeführt. Dabei wird die zweite Kaltwalzstufe
mit einem Dickenverminderungsverhältnis von 65 % durchgeführt. Es werden Stahlbänder mit einer Enddicke von
0,> mm erhalten. Diese Bänder werden 3 Minuten bei einer
Temperatur von 84o°C in feuchtem Wasserstoff entkohlend geglüht. Schließlich werden die entkohlten Bänder 20 Stunden
bei einer Temperatur von II70 C in Wasserstoffatmosphäre
schlußgeglüht. Die erhaltenen Produkte zeigen die in Tabelle III angegebenen Eigenschaften.
L J
Tabelle III nj
co ro cn
co
Korngröße des Produkts |
^7/50 | oben | Magnetische Eigenschaften | unten | ^7/50 | 8IO | |
(ASTM Nr.) Durchschnitt |
1,24 W/ks 1,16 |
Mitte | 1,30 WAS 1 lt16 1 |
,84 T ,86 |
|||
von oben, Mitte und unten · |
1,85 T 1,87 |
> ^7/50 ho | |||||
übliche Le gierung a* Legierung gemäß Er findung |
6,0 8,0 |
1,28 WAS 1|84 T 1,16 1,86 |
|||||
* : Warmwalzen gemäß-US-PS 5 872 704
ΟΛ
.
.
- 17 - ■" "
1 Beispiel. 3
Eine Silieiurastahlschmelze wird derart behandelt, daß sie
0,043 % C, 3,14 £ Si, 0,060 % Mn, 0,026 # S, 0,002 % lösliches
Al, 0,0025 % Gesaratstickstoff und 0,18 % Cu enthält,
und daß ihr Ehosphorgehalt auf das niedrige Maß von 0,006 % vermindert wird. Der erhaltene Siliciumstahl wird
dann zu einer Bramme mit einer Dicke von 250 mm stranggegossen.
Die erhaltene Bramme wird auf eine Temperatur von 1200 bis l400°C erhitzt und unter der Bedingung b) gemäß
Tabelle I warmgewalzt. Es wird eine Spule aus warmgewalzten Band mit einer Dicke von 2,5 mm erhalten. Das warmgewalzte
Band wird in zwei Stufen mit Zwischenglühen kaltgewalzt, und zwar in 3 Minuten bei einer Temperatur von
8500C. Die zweite Kaltwalzstufe wird mit einem Dickenverminderungsverhältnis
von 65 % durchgeführt, wobei ein Stahlband mit einer Enddicke von 0,3 mm erhalten wird.
Das Stahlband wird dann 3 Minuten bei einer Temperatur von 84O°C in feuchtem Wasserstoff entkohlend geglüht.
Schließlich wird das entkohlte Stahlband 20 Stunden bei
20 einer Temperatur von 11700C in Wasserstoffatomosphäre
schlußgeglüht. Die Eigenschaften des erhaltenen Endprodukts sind in Tabelle IV aufgeführt.
L J
oben | "1.7/50 | ho | Tabelle IV | unten | "l7/50 | ho | 322925 | OO | |
.,16 WAg 1 | ,87 T | 1,17 WAg 1 | *87 T | CD | I | ||||
Korngröße des Produkts - |
Magnetische Eigenschaften | ||||||||
(ASTM Nr.) Durchschnitt- |
Mitte | ||||||||
v.on oben, Mitte und nnfcpn |
^7/50 ho | ||||||||
Legierung gemäß Er- 3 0 j finduhg f |
lr16 WAg If87 T | ||||||||
Claims (7)
1. Kornorientiertes Elektrostahlblech, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine Dicke von 0,15 bis 0,50 mm aufweist, 2,0 bis 4,0 % Si, 0,050 bis 0,090 $
Mn und 0,02 bis 0,2 % Cu enthält, einen Wattverlust von höchstens etwa 1,19 W/kg und eine magnetische Flußdichte
B10 von mindestens etwa 1,86 Tesla über die gesamte
Länge des aufgewickelten Blechs aufweist und daß es hergestellt wurde nach einem Verfahren, das eine Warmwalzstufe,
in welcher die Ausgangstemperatur des abschllessenden Warmwalzschrittes derart gesteuert wird, daß sich die
Temperatur des oberen Bereichs des warmgewalzten Stahlblechs
im Bereich von 900 bis 105O0C und die Temperatur der
mittleren und unteren Bereiche davon im Bereich von 950 bis II50 C befindet, sowie eine zweistufige Kaltwalzstufe
umfaßt, wobei das abschließende Kaltwalzen des warmgewalzten Stahlblechs mit einem Dickenverminderungsverhältnis
ι von 50 bis 8o $ durchgeführt wird.
2. Verfahren zur Herstellung des kornorientierten Elektrostahlblechs
gemäß Anspruch 1, wobei eine Siliciumstahlbramme
mit einem Gehalt von höchstens 0,085 Gewichtsprozent C, 2,0 bis 4,0 Gewichtsprozent Si, 0,030 bis 0,090 Gewichtsprozent
Mn und 0,010 bis Ο,ΟβΟ Gewichtsprozent S warmgewalzt, kaltgewalzt
und schlußgeglüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Silieiumstahlbramme zusätzlich 0,02 bis 0,2 Gewichtsprozent
Cu enthält, die Ausgangstemperatur des abschließenden VfermwaLzschrittes
derart gesteuert wird, daß die Temperatur im oberen Bereich des warmgewalzten Blechs im Bereich von 900 bis
10500C und die Temperatur der mittleren und unteren Bereiche
davon im Bereich von 950 bis 11500C liegt und das abschließende
Kaltwalzen mit einem Dickenverminderungsverhältnis von 50 bis 80 % durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eingangstemperatur des abschließenden Warmwalzschrittes
20 1100 bis 1250oC beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur im oberen Bereich des Blechs 950 bis 10000C beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß
die . Temperatur in den mittleren und unteren Berei-
■ chen des Blechs 1000 bis HOO0C betragt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphorgehalt der Silieiumstahlbramme höchstens 0,010
Gewichtsprozent beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silieiumstahlbramme höchstens 0,1 Gewichtsprozent Zinn enthält.
L J
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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