DE3225490C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein die Zementierung von
Öl- und Gasquellen, speziell des Ringraums zwischen
deren Bohrlochverkleidung und deren Bohrloch, mit Hilfe
eines Zementschlamms, der einen hydraulischen Zement,
20 bis 135 Gewichtsteile Wasser, 0,02 bis 50 Gewichtsteile
Aluminiumpulver als Gasbildner, jeweils bezogen
auf 100 Gewichtsteile trockenen Zements, und einen die
Reaktionsgeschwindigkeit des Aluminiumpulvers herabsetzenden
Hemmstoff enthält.
Solche Zementzusammensetzungen und Verfahren, insbesondere
auf der Basis von hydraulischem Zement, dienen zur
Abdichtung oder Zementierung von Bohrlöchern, die unterirdische
Formationen durchdringen und eine Bohrlochverkleidung
enthalten. Dabei wird zur Zementierung von
Bereichen, die unter Druck stehendes Gas enthalten, ein
in dem Zement verteiltes, stabilisiertes Gas mit kontrollierter
Geschwindigkeit erzeugt, so daß der Austritt und
Durchfluß von Gas aus der Formation in das Bohrloch oder
den Ringraum durch den Gegendruck des in den Zementschlamm
vor dessen Abbindung und Härtung eingeschlossenen Gases
unterdrückt oder unter Kontrolle gehalten wird.
Zur Produktion von Kohlenwasserstoffen aus unterirdischen
Formationen wird die unterirdische Formation gewöhnlich
dadurch zementiert oder abgedichtet, daß ein wäßriger
Zementschlamm in den Ringraum zwischen der Rohrleitung
und der Formation eingepumpt wird. Beim Einbringen von
Zement in den Ringraum zwischen der Bohrlochverkleidung
und einer diese umgebenden unterirdischen Formation wird
der Zementschlamm im allgemeinen innerhalb der Bohrlochverkleidung
nach unten und außerhalb der Bohrlochverkleidung
durch den Ringraum hindurch nach oben gefördert.
Gelegentlich wird der Zement auch unmittelbar
in den Ringraum an der Außenseite der Bohrlochverkleidung
eingebracht. Wird der Zementschlamm zunächst durch die
Bohrlochverkleidung gefördert, so wird der darin enthaltene
Zementschlamm durch ein geeignetes Fluid in den
Ringraum verdrängt.
In einigen Fällen enthalten die Bereiche, die dem mit
Zement angefüllten Ringraum benachbart sind, fossiles Gas,
das unter beträchtlichem Druck steht. Es kann dann ein
Gasübertritt aus der Formation in den Ringraum erfolgen,
der die Bohrlochverkleidung umgibt, nachdem der Zementschlamm
in den Ringraum eingebracht worden ist und bevor
dieser ausreichend abgebunden und erstarrt ist, um ein
Durchdringen des Gases zu verhindern. Dieses Gas kann durch
den Ringraum und durch den Zement hindurch an die Oberfläche
oder in andere unterirdische Bereiche gelangen, wobei
ein bleibender Durchflußkanal oder ein hochdurchlässiger
Zement entsteht und der Gasübertritt auch nach der endgültigen
Härtung des Zementschlamms fortdauert. Ein solcher
Gasübertritt ist für die Langzeitbeständigkeit und die
Dichtwirkung des Zements in dem Ringraum schädlich und tritt
oft in einem Umfang auf, der eine kostspielige Ausbesserung
durch eine Druckzementierung erfordert, um den Gasübertritt
zu unterdrücken. Ein solcher Gasübertritt kann kurz nach dem
Ersatz des Zements und vor dessen erstem Abbinden großvolumige
Gasausbrüche verursachen.
Der Gasübertritt erfolgt, obwohl der anfängliche hydrostatische
Druck der Zementschlammsäule in dem Ringraum den Gasdruck in
der Formation, aus dem das Gas austritt, bei weitem übersteigt.
Theoretisch kann ein Gasübertritt in den Ringraum unter zwei
unterschiedlichen Bedingungen im Bohrloch erfolgen.
Die erste Bedingung, unter der man glaubt, daß der Gasübertritt
erfolgen kann, besteht in einem teilweisen Abbinden,
Erstarren oder Dehydratisieren in einem speziellen oder isolierten
Teil des zementierten Ringraums. Die Ursache dafür
liegt in einer teilweisen Dehydratisierung, in der längeren
Einwirkung höherer Temperaturen auf den Zement und dergleichen.
Dadurch wird die Übertragung des hydrostatischen Drucks auf
den Zement im Ringraum unterhalb dieser Stelle verhindert oder
eingeschränkt.
Die zweite Bedingung, unter der ein Gasübertritt eintreten
kann, besteht in einem Ausbleiben der Übertragung hydrostatischen
Drucks, wenn sich der gesamte zementierte Ringraum
im gleichen Zustand der physikalischen Dehydratisierung
und chemischen Hydratisierung befindet, ohne daß das vorerwähnte
teilweise lokalisierte Abbinden erfolgt. In diesem
Zustand ist der Zement durch die Hydratisierung oder Erstarrung
nicht mehr in einem flüssigen Zustand, hat aber
auch noch nicht den festen Zustand erreicht, so daß er nicht
mehr wie ein echtes hydraulisches System wirkt oder sich
verhält. In diesem Zustand der Hydratisierung überträgt die
Zementsäule nicht mehr den gesamten hydrostatischen Druck
nach Art einer echten Flüssigkeit oder eines flüssigen
Schlamms. Danach entsteht innerhalb des Ringraums ein Druckabfall
und anschließend ein Gasübertritt, wenn das Zementvolumen
durch Flüssigkeitsverlust oder durch Schrumpfung
infolge chemischer Hydratisierung abnimmt.
Jede dieser beiden Bedingungen für sich führt dazu, daß die
Säule ganz oder teilweise vom hydrostatischen Druck entlastet
wird, so daß Gas in den Ringraum übertreten und durch die
Zementsäule hindurchtreten kann.
Interessanterweise ist der erstarrte oder teilweise abgebundene
Zement, auch wenn er nicht in der Lage ist, den
vollen hydrostatischen Druck aufrechtzuerhalten oder zu
übertragen, nicht hinreichend fest oder so weit abgebunden,
daß er das Eindringen von Gas in den Ringraum und die Aufwärtsbewegung
des Gases verhindern könnte. Nach den am
meisten verbreiteten theoretischen Vorstellungen tritt eine
Abnahme des absoluten Volumens ein, wenn die Zementsäule
nicht mehr den vollen hydrostatischen Druck übertragen kann,
und dadurch wird der Porendruck des noch halb-plastischen
Zementschlamms reduziert. Fällt der Porendruck unter den
Gasdruck der Formation, so tritt Gas aus der Formation in
das Bohrloch über, und es bilden sich Gasdurchtrittskanäle
aus, falls der Zement noch nicht hinreichend erstarrt ist,
um das Durchdringen des Gases zu verhindern. Der Porendruck
wird hauptsächlich durch zwei Mechanismen vermindert, nämlich
durch die Hydratisierungsreaktion des Zements und
durch den Verlust von Filtrat an die benachbarte, durchlässige
Formation.
Probleme durch den Gasübertritt nach der Zementierung von
Bohrlochverkleidungen sind bei verschiedenen Bohrlocharbeiten
beobachtet worden. Dabei tritt das Gas innerhalb von
1 bis 7 Stunden nach Einbringen des Zements an der Oberfläche
aus. Vielfach fließt das Gas jedoch nicht bis zur Erdoberfläche,
sondern tritt in Niederdruckbereiche ein, wodurch
eine gasführende Verbindung zwischen den verschiedenen Zonen
hergestellt wird.
Die Verwendung eines Zementschlamms, der ein darin verteiltes,
stabilisiertes Gas enthält, zur Verhinderung des
Gasübertritts ist bekannt (DE-OS 30 17 091). Der Zementschlamm
enthält genug Gas, um einen Eintritt von unter Druck
stehendem Gas in den Zement oder einen Übertritt von Gas um
den Zement herum zu verhindern, bevor der Zement ausreichend
abgebunden oder erstarrt ist, um das Durchdringen von Gas
zu verhindern. Durch seine Kompressibilität verringert das
eingeschlossene Gas den Umfang des Druckabfalls, der durch
die Volumenabnahme des Zementschlamms entsteht. Es wird angegeben,
daß das Gas vorzugsweise in dem Zement am Einsatzort
gebildet wird, wozu Metalle verwendet werden, die mit
alkalischen Lösungen oder Wasser unter Wasserstoffentwicklung
reagieren, wobei bevorzugt Aluminiumpulver eingesetzt wird.
Ein solcher Zementschlamm enthält beispielsweise einen hydraulischen
Zement, 20 bis 135 Gewichtsteile Wasser, 0,02
bis 5,0 Gewichtsteile Aluminiumpulver als Gasbildner, jeweils
bezogen auf 100 Gewichtsteile trockenen Zements, und
einen die Gasbildung beeinflussenden Zusatz.
Es ist bei aluminiumhaltigen Zementschlämmen weiterhin bekannt,
aliphatische Sorbitanester als Dispergiermittel für
die Zementpartikel (GB-PS 15 87 425) oder bei Anwesenheit
von feinverteiltem, basischen Magnesiumcarbonat zur Abbindebeschleunigung
Triethanolamin als Dispergiermittel für diesen
Abbindebeschleuniger zu verwenden (DE-AS 10 72 539). Bei
aluminiumhaltigen, Gasbeton bildenden Zementschlämmen, deren
Aluminiumteilchen mit einem Oberflächenfilm aus C₆- bis C₂₄-
Fettsäuren versehen sind, wird eine zu heftige Gasentwicklung
und ein dadurch bedingtes, nachfolgendes Zusammenfallen
des Gasbetons verhindert, wenn oberflächenaktive C₂- bis C₄-
Alkanolamide von C₈- bis C₂₄-Fettsäuren, insbesondere Diamide
im Gemisch mit den betreffenden C₂- bis C₄-Dialkanolaminen
zugegeben werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Zementzusammensetzung und ein Verfahren für die Zementierung
von Öl- oder Gasquellen in unterirdischen Formationen
anzugeben, bei dem die Geschwindigkeit der Wasserstoffentwicklung
in dem aluminiumhaltigen Zementschlamm
kontrolliert erfolgt, insbesondere so, daß am Einsatzort
ein Gasdurchtritt aus den Formationen durch den Zementschlamm
wirksam unterbunden wird.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Verwendung
von Sorbitanmono-oleat, Sorbitandioleat, Sorbitantrioleat
oder Triethanolamin als Hemmstoff gelöst.
Eine erfindungsgemäße Zementzusammensetzung zur Lösung
dieser Aufgabe enthält Di-isopropylamin als Hemmstoff.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß dem Zementschlamm Di-isopropylamin
als Hemmstoff zugesetzt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Zementzusammensetzung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Zementzusammensetzung gelten auch für die Zementzusammensetzungen,
bei denen die vorgenannten Sorbitanoleate oder
Triethanolamin als Hemmstoffe verwendet werden.
Die Zementzusammensetzungen nach der Erfindung können zusätzlich
auch einen Flüssigkeitsverlustzusatz enthalten.
Solche Zementzusammensetzungen können nicht nur im Zusammenhang
mit Öl- und Gasquellen, sondern auch bei Wasserbohrlöchern
und sogar bei in der Erde verlegten Förderleitungen
eingesetzt werden.
Die nachfolgend verwendeten Ausdrücke wie "Abbindezeit"
und dergl. entsprechen der üblichen Terminologie, die in
Zusammenhang mit der Zementierung von Ölquellen verwendet
wird, vgl. das Bulletin 10-C des American Petroleum
Institute.
Als stabiles Volumen ist das Gasvolumen am Einsatzort
definiert, das vorliegt, nachdem die wäßrige Phase mit
gelöstem Gas gesättigt ist und irgendwelche Reaktionen
zwischen dem erzeugten Gas und anderen Komponenten des
Zementschlamms hinreichend vollständig abgelaufen sind,
so daß vor Ablauf der Abbindezeit keine wesentliche Abnahme
des Gasvolumens erfolgt. Das entwickelte Gas muß,
um ein stabiles Gasvolumen zu bilden, in der wäßrigen
Phase des Zementschlamms nur begrenzt löslich sein und
darf nicht unter den Temperatur- und Druckbedingungen
am Einsatzort verflüssigt werden.
Das Nutzvolumen ist definiert durch ein Verhältnis von
wenigstens 0,10 Volumenteilen unter Standardbedingungen pro
Volumenteil des gasfreien Zementschlamms; das Nutzvolumen
entspricht der Gasmenge, die erforderlich ist, um eine
Zunahme der Kompressibilität am Einsatzort um wenigstens
25% im Vergleich zu dem gasfreien Zementschlamm zu erzielen.
Zur Entwicklung des Gases in dem Zement am Einsatzort wird
Aluminium verwendet. Aluminium reagiert mit den in dem
Zementschlamm enthaltenen Hydroxiden oder mit dem darin
enthaltenen Wasser unter Wasserstoffentwicklung. Die in
den Zementschlamm eingebrachte Aluminiummenge wird so
gewählt, daß sie ausreicht, um die Kompressibilität des
Zementschlamms unter Bohrlochbedingungen um wenigstens
25% gegenüber dem aluminiumfreien Zementschlamm zu erhöhen.
Dazu enthält der Zementschlamm wenigstens 0,1 Vol.-
Teil des stabilisierten, eingeschlossenen Gases pro Volumenteil
des Zementschlamms, wobei die Gasmenge mit zunehmender
Bohrlochtiefe zunimmt. Die in dem Zementschlamm eingeschlossene
Gasmenge liegt im allgemeinen zwischen 0,5 und
50 Vol.-%, bezogen auf das Volumen des Zementschlamms=100,
wobei der tatsächliche Anteil von den in dem Bohrloch herrschenden
Temperatur- und Druckbedingungen und in geringerem
Ausmaß von anderen, in dem Zementschlamm enthaltenen Zusätzen
abhängt.
Im Fall von Wasserstoff ist es möglich, die Menge des Gases
zu bestimmen, die in den Zementschlamm eingeschlossen sein
muß, damit eine Kompressibilitätserhöhung von 25% gegenüber
dem gasfreien Zementschlamm erzielt wird. Dazu dienen die
folgenden Gleichungen:
Nutzvolumen = 0,1 (Ph/2000)1,1428
Vol.-% Gas (unter Bohrlochbedingungen)=0,1 (Ph/1750)2,144
In den Gleichungen ist Ph der Druck an der Zementierungsstelle;
die Gleichungen basieren auf einem angenommenen
Druckabfall von Ph von 10% und auf einer Netto-Kompressibilität
des Zementschlamms von 30 · 10⁶ relativen
Volumeneinheiten pro bar.
Zur Aufrechterhaltung des hydrostatischen Drucks durch Gasentwicklung
innerhalb des Zementschlamms am Einsatzort ist
es wünschenswert, dem Zementschlamm Mittel zur Steuerung des
Flüssigkeitsverlusts zuzusetzen, da sonst die zur Aufrechterhaltung
des hydrostatischen Drucks erforderlichen Gasvolumina
zu groß werden. In einigen Fällen sollte dabei
auch ein Dispersions- und Stabilisierungsmittel für das entwickelte
Gas vorhanden sein.
Es sind viele Stoffe bekannt, die den Umfang und die Geschwindigkeit
des Flüssigkeitsverlusts aus dem Zementschlamm
nach dem Einbringen in den Ringraum verringern. Auch andere
Zusätze, die dem bei Ölquellen verwendeten Zement aus anderen
Gründen beigemischt werden, wie Verzögerer oder Dispersionsmittel
zeigen in einigen Fällen ebenfalls die Fähigkeit, den
Flüssigkeitsverlust zu vermindern. Der Flüssigkeitsverlust
aus Zementschlamm wird in weitem Umfang nach einem Standardtest
bestimmt (API RP 10-B), nach dem unter standardisierten
Bedingungen die Filtratmenge eines Schlamms bestimmt wird,
die in einer bestimmten Zeit durch ein Standardsieb einer
bestimmten Fläche hindurchtritt. Unter diesen Bedingungen
ergeben die Zementzusammensetzungen nach der Erfindung
Flüssigkeitsverluste unter 1000 cm³ in 30 Min. bei einer
Temperatur von 38°C, wobei die Maschenweite 0,044 mm
und der Druck 6,9 bar beträgt und der Flüssigkeitsverlust
durch in dem Zementschlamm enthaltene Flüssigkeitsverlustmittel
oder durch die äußeren Bedingungen bestimmt wird.
Vorzugsweise beträgt unter diesen Bedingungen der Flüssigkeitsverlust
nicht mehr als 850 cm³, wobei Flüssigkeitsverluste
unter 500 cm³ am stärksten bevorzugt werden.
Bei Verwendung bestimmter seltener und besonderer Zementzusammensetzungen
können diese für den Flüssigkeitsverlust
angegebenen Grenzen nicht optimal
sein. In diesen Fällen ist ein anderes brauchbares Maß für
den zuverlässigen Flüssigkeitsverlust dadurch gegeben, daß
dieser nicht größer als 75%, vorzugsweise nicht größer als
50% des Flüssigkeitsverlusts ist, der für das einfache
Gemisch aus Zement und Wasser allein charakteristisch ist.
Der vorstehend erwähnte Standardtest zur Bestimmung des Flüssigkeitsverlusts
erfaßt verschiedene Verhältnisse nicht die
in einem Bohrloch tatsächlich existieren können. Zwei davon
sind die folgenden:
- (1) Formationen niedriger Durchlässigkeit, die mit Gas oder Öl oder beiden gesättigt sind. In diesem Fall kann der tatsächliche Flüssigkeitsverlust aus dem Zementschlamm im Bohrloch niedriger sein als der im Standardtest gemessene Flüssigkeitsverlust. In dem Maße, wie die Durchlässigkeit der Formation abnimmt, wird die Geschwindigkeit, mit der Flüssigkeit verloren gehen kann, durch die Durchlässigkeit der Formation entsprechend der Gleichung von Darcy für den radialen Fluß und entsprechend der Wirkung des in der Formation enthaltenen Fluids beeinflußt;
- (2) Der während der Bohrung abgelagerte Bohrschlamm wird bei der Zementierung nicht vollständig entfernt und begrenzt den Flüssigkeitverlust aus dem Zementschlamm.
Es ist daher in einigen Fällen möglich, daß durch die äußeren
Bedingungen, die vor und während der Zementierung in dem Bohrloch
bestehen, der Flüssigkeitsverlust aus dem Zementschlamm
ausreichend beeinflußt wird. Diese Bedingungen sind jedoch
nicht mit Sicherheit vollständig zu bestimmen, so daß tatsächlich
auch dann Flüssigkeitsverlustzusätze verwendet
werden, wenn die Bohrlochbedingungen den Flüssigkeitsverlust
hinreichend beschränken. Es mag in einigen Fällen aus der
Erfahrung bekannt sein, daß solche Bedingungen bestehen, so
daß in diesen Fällen die Kontrolle des Flüssigkeitsverlusts
nicht notwendigerweise durch Zusatz spezieller Chemikalien
zur Kontrolle des Flüssigkeitsverlusts vorgenommen werden
muß.
Jede mit den vorstehend beschriebenen Kriterien übereinstimmende
Methode zur Begrenzung des Flüssigkeitsverlusts
aus dem Zementschlamm kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Anwendung finden, soweit sie mit den übrigen vorgenannten
Bedingungen vereinbar ist. Einige solche, gut
bekannten Flüssigkeitsverlustzusätze sind Cellulosederivate
wie Hydroxymethylhydroxyethyl-zellulose, Hydroxyethyl-
zellulose, Lignin, Ligninsulfonate, Polyacrylamide, modifizierte
Polysaccharide, polymerisierte aromatische Sulfonate,
von Guargummi abgeleitete Verbindungen oder Mischungen von
zwei oder mehr der vorstehend genannten Substanzen. Vorzugsweise
wird eine handelsübliche Mischung eines Cellulosederivats
oder modifizierten Polysaccharids mit einem Dispergiermittel
aus einem polymerisierten aromatischen Sulfonat
verwendet, das z. B. durch Polykondensation einer aromatischen
Sulfonsäure mit Formaldehyd erhalten wird. Die
Menge des eingesetzten Flüssigkeitsverlustzusatzes liegt im
Bereich von 1,5 bis 3,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
trockenen Zements.
Zur Gasentwicklung in dem Zementschlamm wird Aluminium verwendet,
und seine Menge ist dadurch bestimmt, daß die Volumenkonzentration
des Gases in dem Zementschlamm mit dem Druck
zunimmt, da die Kompressibilität, die von einem bestimmten
Volumenanteil des in dem Zementschlamm entwickelten Gases herrührt,
mit zunehmendem Druck abnimmt. Beispielsweise ist ein
Anteil von nur 0,62 Gewichtsteilen Aluminium, bezogen auf
100 Gewichtsteile trockenen Zements, erforderlich, um 5 Vol.-%
Wasserstoff in einem typischen Zementschlamm für die Zementierung
nach einem API-Standard-Verfahren für eine Teufe von
1,83 km zu erzeugen, und diese Gasmenge bewirkt bei dieser
Tiefe eine Kompressibilität von 183,2 · 10⁶ relativen Volumeneinheiten
pro bar. Zur Zementierung nach dem API-Standard
verfahren für eine Teufe 4,267 km sind 1,1 Gewichtsteile
Aluminium erforderlich, um in dem Zementschlamm das gleiche
Gasvolumen zu erzeugen; unter diesen Bedingungen beträgt die
Kompressibilität des Zementschlamms nur 62,5 · 10⁶ relative
Volumeneinheiten pro bar. Dieser Vergleich beruht auf der
Verwendung eines einfachen Zementschlamms mit einer anfänglichen
Kompressibilität von 28 · 10⁶ relativen Volumeneinheiten
pro bar.
Die Gasmenge, die unter bestimmten Temperatur- und Druckbedingungen
durch eine vorgegebene Aluminiummenge entwickelt
wird, kann mit beträchtlicher Genauigkeit vorhergesagt werden.
Daraus kann die erzielbare Kompressibilitätszunahme berechnet
werden. So kann beispielsweise unter den Zementierungsbedingungen
nach einem API-Standardverfahren für eine Teufe
von 3,048 km bei Zusatz von 1 Gewichtsteil Aluminium/100 Gewichtsteile
eines Standard-Portlandzements mit einem Flüssigkeitsverlustzusatz
eine Kompressibilität von wenigstens
100 · 10⁶ relativen Volumeneinheiten pro bar errechnet werden.
Um eine vorzeitige Erstarrung des Zementschlamms, die normalerweise
in Gegenwart von Aluminium eintritt und die
Fähigkeit des Zementschlamms zur Übertragung von hydrostatischem
Druck verringert, zu verhindern, kann es bei einigen
Zementschlämmen notwendig werden, eine geringe Menge eines
Erdalkalihalogenids, vorzugsweise von Calciumchlorid, zuzusetzen.
Dadurch wiederum wird manchmal der Zusatz eines Verzögerers
notwendig, um den beschleunigenden Effekt des Erdalkalihalogenids
zu kompensieren und die Verdickungszeit
geringfügig zu erhöhen.
Es wurde nun gefunden, daß bei Mischung des Zementschlamms
mit Aluminium die Reaktion des Aluminiums unter Wasserstoffentwicklung
rasch eintritt und der Wasserstoff in vielen
Fällen vor dem gewünschten Zeitpunkt, beispielsweise vor
dem Einbringen des Zementschlamms in den Ringraum, freigesetzt
wird. Dadurch wird das zur Entwicklung des Wasserstoffs
eingesetzte Aluminium unwirksam. Zusätzlich ist zu
beachten, daß Wasserstoffgas extrem leicht entzündbar ist
und seine Entwicklung zu ungeeigneter Zeit sehr gefährlich
werden kann. Aus diesem Grunde wird dem Zementschlamm ein
chemischer Hemmstoff beigefügt.
Der chemische Hemmstoff, der dem Zementschlamm nach der
Erfindung hinzugefügt wird, besteht aus Fettsäureestern von
Sorbitan wie Sorbitanmonooleat, Sorbitandioleat, Sorbitantrioleat,
aus Triethanolamin oder Di-isopropylamin. In Gegenwart
dieser Hemmstoffe wird die Geschwindigkeit der Freisetzung
von Wasserstoff wirksam verringert und bewirkt, daß
die Freisetzung von Wasserstoff in dem Zement zu dem jeweils
gewünschten Zeitpunkt erfolgt.
Die Menge des chemischen Hemmstoffs in dem Zementschlamm
hängt von der Zeit ab, die für die Verzögerung der Reaktion
des Aluminiums zur Wasserstoffbildung verlangt wird, so daß
dafür keine festgesetzten oberen und unteren Grenzwerte bestehen.
Es hat sich herausgestellt, daß allgemein die Menge
des Hemmstoffs in dem Zementschlamm im Bereich von 0,1 bis
50,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des
Aluminiums, beträgt.
Die Reaktionsgeschwindigkeit des Aluminiumpulvers wurde der
Temperatur proportional gefunden, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit
mit der Temperatur zunimmt. Zusätzlich wird
die Reaktionsgeschwindigkeit des Aluminiums auch durch die
Zusätze zu dem Zementschlamm beeinflußt. Beispielsweise verzögern
einige übliche Verzögerer und Flüssigkeitsverlustzusätze
die Reaktionsgeschwindigkeit, während Calciumchlorid
oder die Kombination von Salz und Natriumthiosulfat in den
meisten Fällen die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen.
Die Reaktionswärme bei der Gasentwicklung mit Aluminiumpulver
ist relativ hoch, und aus diesem Grunde werden dem Zementschlamm
in vielen Fällen Verzögerer beigefügt, um zu verhindern,
daß die Verdickungszeit entsprechend den Temperaturänderungen
durch die Reaktion des Aluminiums unzulässig geändert
wird. Hinsichtlich der exothermen Reaktion des Aluminiums muß
auch erwähnt werden, daß die Wirksamkeit des Aluminiumpulvers
gegen einen Gasübertritt in dem Bohrloch weiterhin darauf beruht,
daß die Temperaturzunahme der Zementsäule am Einsatzort
eine thermische Ausdehnung verursacht, die dazu beiträgt, den
Rückgang des Porendrucks dadurch zu kompensieren, daß die
Geschwindigkeit der Volumenabnahme insgesamt verringert wird.
In einigen Fällen ist die Temperaturzunahme durch die Reaktion
des Aluminiums sogar groß genug, um die Verfestigung und
das erste Abbinden zu beschleunigen, wodurch die Übergangszeit
verkürzt wird. Die kürzere Übergangszeit vermindert
die Volumenabnahme durch Flüssigkeitsverlust und führt am Ende
der Übergangszeit zu einem hohen Porendruck.
Um die jeweils erwünschte Dauer und Geschwindigkeit der Gasentwicklung
zu bestimmen, wird vorzugsweise zunächst vor dem
Einbringen des Zements die anfängliche Abbindezeit des Zementschlamms
bestimmt. Dies kann durch die Untersuchung des Temperaturprofils
des Zementschlamms geschehen. Diese Versuche
werden vorzugsweise so durchgeführt, daß dem Zementschlamm
die gaserzeugenden Zusätze und die chemischen Inhibitoren in
ungefähr gleichwertigen Mengen zu denen zugefügt werden, die
auch für die Zementzusammensetzung verwendet werden, die in
den Ringraum eingebracht wird.
Das Aluminium und der chemische Hemmstoff können der Zementzusammensetzung
nach irgend einer der allgemein bekannten
Methoden zugegeben werden. Nach einem Verfahren wird das
Aluminium mit Ethylenglykol vermischt und der Hemmstoff
dieser Mischung zugesetzt; anschließend wird diese Mischung
in den Zementschlamm eingeführt, während er in die unterirdische
Formation eingebracht wird. Nach einem anderen Verfahren
wird der Hemmstoff zum Ethylenglykol gegeben und eine
Mischung mit Aluminium hergestellt, die mit Wasser verrührt
wird, und anschließend zur Herstellung des Zementschlamms
trockener Zement zugefügt.
Auf Grund der vorstehenden Betrachtungen kann bei der Gasentwicklung
durch die Kombination von Aluminium mit einem
Hemmstoff die Menge des Aluminiums variiert werden, sie
wird aber im allgemeinen im Bereich von 0,02 bis 5 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile trockenen
Zements, liegen. Die Menge des chemischen Hemmstoffs kann
zwischen 0,1 und 50,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des Aluminiums, liegen. Die Anteile der Komponenten
in dem Gas entwickelnden Material ändern sich
je nach der Tiefe des Bohrlochs.
Die Zementzusammensetzung enthält im allgemeinen einen
anorganischen hydraulischen Zement, Wasser in einer Menge
im Bereich von 20 bis 135, vorzugsweise von 35 bis 60 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile trockenen
Zements, gegebenenfalls einen Flüssigkeitsverlustzusatz in
einer Menge im Bereich von 1,5 bis 3,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile trockenen Zements, Aluminium in
wechselnder Menge, aber gewöhnlich in einem Bereich von
0,02 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
trockenen Zements, und einen Hemmstoff in einer Menge im
Bereich von 0,1 bis 50,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des Aluminiums. Zusätzlich kann die Zementzusammensetzung
noch Calciumchlorid oder andere anorganische
Beschleuniger enthalten, die eine vorzeitige Erstarrung des
Zements verhindern. Calciumchlorid wird in einer Menge von
0,1 bis 3, vorzugsweise 2 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
trockenen Zements, zugegeben.
Im allgemeinen wird vorzugsweise Portlandzement wegen seiner
niedrigen Kosten, seiner Verfügbarkeit und seiner allgemeinen
Anwendbarkeit eingesetzt, jedoch können auch andere Zemente
wie Pozzolanzemente, Gipszemente und Zemente mit hohen Tonerdegehalten
verwendet werden. Am stärksten werden in den
meisten Fällen Zemente der API-Klassen H und G vorgezogen,
obwohl auch Zemente anderer API-Klassen eingesetzt werden
können. Die Kennzahlen dieser Zemente sind in der API-Vorschrift
10-A angegeben. Eine sehr brauchbare und wirksame
Grundzusammensetzung des Zementschlamms enthält Zement der
API-Klasse H, der mit Wasser und den übrigen Zusätzen vermischt
wird, wobei die so erhaltene Mischung eine Dichte
von 1,2 bis 2,4 g/cm³ hat.
Für die Herstellung der Zementzusammensetzung kann Wasser
jeder Herkunft verwendet werden, vorausgesetzt, daß es
keine zu großen Mengen an organischen Verbindungen oder
Salzen enthält, die die Stabilität der Zementzusammensetzung
beeinflussen.
Dem Zementschlamm können verschiedene Arten gut bekannter
üblicher Zusätze zugefügt werden, um die Eigenschaften des
anfänglich abgebundenen Zements, die Abbindezeiten oder die
Härtungsgeschwindigkeiten des Zementschlamms zu modifizieren.
Solche Zusätze sind unter anderem viskositätserhöhende Zusätze,
Dispergiermittel und Zusätze zur Gewichtseinstellung.
Zusätzliche Dispergiermittel können vorgesehen werden, um
die Verwendung geringerer Wassermengen zu erleichtern und
eine hohe Festigkeit des abgebundenen Zements zu fördern.
Reibungsverminderer, die die Beweglichkeit der nicht abgebundenen
Zusammensetzung fördern und diese leichter durch
den Ringraum pumpen lassen, können dem Zementschlamm in
Mengen bis zu 2,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
trockenen Zements, zugesetzt werden. Falls dies für bestimmte
Zementierungsbedingungen von Vorteil ist, können
dem Zementschlamm auch Zuschläge wie Ligninsulfonate beigefügt
werden, die sowohl als Dispergiermittel, als auch
als Abbindeverzögerer wirksam sind.
Beschleuniger wie lösliche anorganische Salze können zusätzlich
zum Calciumchlorid in Mengen bis zu 8 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile trockenen Zements, zugegeben
werden. Verzögerer werden im allgemeinen in Mengen von
0,1 bis 5,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
trockenen Zements, verwendet.
Als typisch werden hier für die verschiedenen Arten von
Feinstoffen oder Füllstoffen Flugasche, Quarzmehl, feiner
Sand, Diatomeenerde, leichtgewichtige Gemenge und Hohlkugeln
genannt. Die Verwendung solcher Materialien ist in
der Technik gut verstanden; sie können über weite Konzentrationsbereiche
eingesetzt werden, solange sie mit der
Stabilität des Gases in der Zementzusammensetzung verträglich
sind.
Wie bereits angegeben, besitzen einige der vorgenannten
üblichen Zusätze die Fähigkeit, unzulässig hohe Flüssigkeitsverluste
aus dem Zementschlamm während der Härteperiode
zu verhindern.
Eine bevorzugte Zementzusammensetzung enthält Portlandzement
der API-Klasse H, 35 bis 60 Gewichtsteile Wasser, 1 Gewichtsteil
eines Flüssigkeitsverlustzusatzes, 2 Gewichtsteile
Calciumchlorid, 0,1 bis 1,5 Gewichtsteile Aluminium,
jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile trockenen Zements,
und 0,5 bis 50,0 Gewichtsteile Sorbitanmonooleat, bezogen
auf 100 Gewichtsteile des Aluminiums. Diese Zusammensetzung
ist für die Zementierung von Bohrlöchern im Bereich
einer Tiefe von 30,5 bis 6000 m sehr wirksam.
Zur weiteren Erläuterung werden nachfolgend einige Beispiele
gegeben.
In Laboratoriumsversuchen wurde ein Zementschlamm aus
Zement der Art Klasse H und 48% Wasser hergestellt,
dem Aluminium und ein chemischer Hemmstoff zur Verringerung
der Reaktionsgeschwindigkeit des Aluminiums
zur Wasserstoffbildung zugesetzt wurden. Die entwickelte
Wasserstoffmenge wurde zu verschiedenen Zeiten bestimmt.
Der erste Versuch enthielt keinen Hemmstoff und wurde
nur zur Erläuterung durchgeführt. Die Menge des entwickelten
Wasserstoffs wurde nach üblichen Laboratoriumsverfahren
bestimmt. Die Versuchsergebnisse sind in Tab. I
dargestellt.
Die Daten in Tabelle I zeigen ganz klar, daß in Anwesenheit
der Hemmstoffe die Reaktion des Aluminiums in dem
Zementschlamm verzögert ist.
Es wurden eine Reihe von Versuchen durchgeführt, um die
Wirksamkeit verschiedener chemischer Hemmstoffe zu bestimmen.
Der Zementschlamm, dem der Hemmstoff zugesetzt
wurde, bestand jeweils aus 100 Teilen Zement (Klasse H),
46 Teilen Wasser und 0,17 Teilen Aluminium. Diesem Zementschlamm
wurden die verschiedenen Anteile an Hemmstoff hinzugefügt.
In den Versuchen Nr. 2, 3, 5, 6, 8 und 9 wurden
dem Wasser der Hemmstoff, der Zement und am Ende das Aluminium
hinzugefügt, in den Versuchen 4, 7, 10 wurden dem
Wasser der Hemmstoff, das Aluminium und dann der Zement
hinzugefügt. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle II
dargestellt.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die Hemmstoffe die
Entwicklungsgeschwindigkeit des Wasserstoffgases wirksam
reduzieren.
Es wurde eine Versuchsreihe mit verschiedenen Zementen und
unterschiedlichen Mengen von Sorbitanmonooleat und Aluminium
durchgeführt. Die Zementschlämme wurden in eine Versuchszelle
eingebracht und verschiedenen Drücken ausgesetzt. Die
Wassermäntel, die die Versuchszelle umgeben, werden auf
verschiedene Temperaturen im Bereich von 49 bis 110°C
erhitzt.
Während jedes Versuchs wird nach Druckbeaufschlagung der
Versuchszelle und nach Beginn des Aufheizens des im Wassermantel
umlaufenden Wassers die Temperatur im Inneren der
Versuchszelle ständig gemessen. In bestimmten Intervallen
werden dadurch Kompressibilitätsmessungen vorgenommen, daß
der Versuchsdruck um 10% erhöht und verringert wird und
das erforderliche Volumen bestimmt wird. Aus diesen Werten
wird mit Hilfe der Korrekturwerte des Systems die Kompressibilität
des Zementschlamms berechnet. Das vorhandene
Wasserstoffvolumen wird aus der effektiven Kompressibilität
von Wasserstoff unter den Versuchsbedingungen und aus der
Kompressibilität des unreagierten Zementschlamms berechnet.
Aus dem Volumenanteil wird der Massenanteil des Wasserstoffs
berechnet und in Prozent von umgesetztem Aluminium ausgedrückt.
Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle III dargestellt.
Tabelle III zeigt, daß der Hemmstoff für die Verzögerung
der Gasbildungsgeschwindigkeit aus Aluminium sehr wirksam
ist. Die Verzögerung der Gasbildung wird auch durch die
Temperatur und den Druck beeinflußt.
In einem Feldversuch wurde die Bohrlochverkleidung einer
Offshore-Bohrung im Golf von Mexico zementiert. Der Durchmesser
der Bohrlochverkleidung betrug 24,5 cm und die gesamte
Teufe der Bohrung betrug 2180 m.
Der Zementschlamm bestand aus einer Mischung von Zement der
API-Klasse H mit Wasser, die 2 Gewichtsteile Calciumchlorid,
1,0 Gewichtsteile eines handelsüblichen Flüssigkeitsverlustzusatzes,
0,331 Gewichtsteile Aluminium und 0,0099 Gewichtsteile
Sorbitanmonooleat enthielt. Der Zementschlamm hatte
eine Dichte von 1,845 k/cm³. Dieser Zementschlamm wurde zur
Zementierung des Bohrlochs verwendet. Die Zementierung war
insgesamt erfolgreich und aus dem zementgefüllten Ringraum
des Bohrlochs trat kein Gas an die Oberfläche aus.
Claims (20)
1. Verwendung von Sorbitanmonooleat, Sorbitandioleat,
Sorbitantrioleat oder Triethanolamin als Hemmstoff
für die Gasbildung in Zementzusammensetzungen, die
zur Zementierung von Öl- und Gasquellen dienen und
einen hydraulischen Zement, 20 bis 135 Gewichtsteile
Wasser und 0,02 bis 5,0 Gewichtsteile Aluminiumpulver
als Gasbildner, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile
trockenen Zements, enthalten.
2. Zementzusammensetzung zur Zementierung von Öl- und
Gasquellen, enthaltend einen hydraulischen Zement,
20 bis 135 Gewichtsteile Wasser und 0,02 bis 5,0 Gewichtsteile
Aluminiumpulver, jeweils bezogen auf
100 Gewichtsteile trockenen Zements, und einen die
Reaktionsgeschwindigkeit des Aluminiumpulvers herabsetzenden
Hemmstoff, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hemmstoff Di-isopropylamin ist.
3. Zementzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung 0,1 bis 50,0 Gewichtsteile
Hemmstoff, bezogen auf 100 Gewichtsteile
Aluminiumpulver, enthält.
4. Zementzusammensetzung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung einen
Flüssigkeitsverlustzusatz enthält.
5. Zementzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsverlustzusatz aus der
Gruppe: modifizierte Polysaccharide, polymerisierte
aromatische Sulfonate und deren Mischungen ausgewählt
ist.
6. Zementzusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung mindestens 0,2 Gewichtsteile
des Flüssigkeitsverlustzusatzes, bezogen
auf 100 Gewichtsteile trockenen Zements, enthält.
7. Zementzusammensetzung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung einen
eine frühzeitige Gelbildung verhindernden Beschleuniger
enthält.
8. Zementzusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleuniger Calciumchlorid ist.
9. Zementzusammensetzung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zement aus der Gruppe:
Portlandzement, Puzzolanzement, Gipszement, Zement mit
hohem Tonerdegehalt ausgewählt ist.
10. Verfahren zur Zementierung des Ringraums zwischen
einer Bohrlochverkleidung und einem Bohrloch, bei
dem ein Zementschlamm aus einem hydraulischen Zement,
20 bis 135 Gewichtsteilen Wasser, 0,02 bis 5,0 Gewichtsteilen
Aluminiumpulver, jeweils bezogen auf
100 Gewichtsteile trockenen Zements, und einem die
Reaktionsgeschwindigkeit des Aluminiums herabsetzenden
Hemmstoff in den Ringraum eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Zementschlamm Di-isopropylamin
als Hemmstoff zugesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zementschlamm ein Flüssigkeitsverlustzusatz
zugesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsverlustzusatz aus der Gruppe:
modifizierte Polysaccharide, polymerisierte aromatische
Sulfonate und deren Mischungen ausgewählt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsverlustzusatz als
eine Mischung aus einem Cellulosederivat und einem
polymerisierten aromatischen Sulfonat zubereitet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Zementschlamm mindestens
0,2 Gewichtsteile des Flüssigkeitsverlustzusatzes, bezogen
auf 100 Gewichtsteile trockenen Zements, zugesetzt
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zementschlamm einen eine frühzeitige
Gelbildung verhindernden Beschleuniger enthält.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleuniger aus der Gruppe: Alkalihalogenid,
Erdalkalihalogenid ausgewählt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß als Beschleuniger Calciumchlorid gewählt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zement aus der Gruppe: Portlandzement,
Puzzolanzement, Gipszement, Zement mit hohem
Tonerdegehalt ausgewählt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Einbringen des Zementschlamms
in den Ringraum in dem Zementschlamm ein Gasvolumen
von 0,5 bis 50 Volumenteilen, bezogen auf 100 Volumenteile
des Zementschlamms, entwickelt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Zementschlamm 0,1 bis 50,0 Gewichtsteile
Di-isopropylamin, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des Aluminiumpulvers, zugesetzt werden.
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