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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Beladen eines Platten-Abspielgerätes mit in einer Kassette untergebrachter
Platte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Einrichtung ist aus der DE-AS
24 53 154 bekannt.
Bei der bekannten Einrichtung muß die Kassette manuell in das Abspielgerät hineingeschoben und dann aus
diesem wieder herausgezogen werden. Dieser manuelle Betrieb führt verständlicherweise dazu, daß auf den
Sperrkörper unterschiedliche Druck- und Zugkräfte ausgeübt werden, mit der Folge, daß es zu einer unvollständigen
Arretierung der Platte oder zu Beschädigungen des Sperrkörpers kommen kann. Aus der US-PS
62 360 ist eine Einrichtung zum Beladen eines Platten-Abspielgeräts mit in einer Schutzkassette untergebrachten
Platten bekannt, bei welcher die Vorgänge des Einziehens und Ausstoßens der Kassette motorisch erfolgen.
Diese Einrichtung ist jedoch für Schutzkassetten mit abnehmbarer Abdeckkappe bestimmt, die vorab
manuell entfernt werden muß, was die Gefahr des Eindringens von Staub in die damit offene Kassette mit sich
bringt. Außerdem wird bei dieser Einrichtung nach dem Herausziehen der leeren Schutzhülle die Platte vertikal
zu den Abspielkopfen hin und von diesen weg bewegt, was eine Vielzahl von Verfahrensschritten und damit
eine Vielzahl von Fühlern erfordert, die den Aufbau der Einrichtung kompliziert und anfällig machen.
Eine weitere Beladeeinrichtung mit motorischem Transport ist aus der US-PS 41 45 726 bekannt. Dabei
wird die die Platte enthaltende Kassette an der Außenseite des Abspielgeräts angebracht und dann nur die
Platte selbst in das Innere des Abspielgeräts eingeführt Ein Detektor stellt fest, ob der Vorgang des Einziehens
der Platte in das Gerät vervollständigt ist und hält dann den Motor zum Antrieb eines Einziehschlittens an, der
in der eingezogenen Stellung gehalten wird, bis er wieder zum Herausschieben der Platte angetrieben wird.
Ein Nachteil dieser Einrichtung ist, daß sich die Platte bei den Einzieh- und Ausstoßvorgängen bereits außerhalb
der Schutzkassette befindet, was die Gefahr von Beschädigungen der Platte mit sich bringt insbesondere
im Fall der besonders empfindlichen Bildplatten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Einrichtung der eingangs erwähnten Art so auszubilden,
daß die Einzieh- und Ausstoßvorgänge motorisch erfolgen und dabei gewährleistet ist, daß der Motor auch
dann abschaltet, wenn die Bedienungsperson vergißt, die vom Transportmechanismus aus dem Gerät herausgeschobene
Kassette wegzunehmen. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs.
Gemäß der Erfindung wird also die Schutzkassette durch einen Elektromotor in das Abspielgerät eingezogen
und nach Herausnahme der Platte aus der Schutzkassette wird die leere Kassette wieder motorisch aus
dem Abspielgerät heraustransportiert. Selbst wenn in der Schutzkassette sich keine Platte befinden sollte, arbeitet
der entsprechende Transportmechanismus einwandfrei, ebenso in dem Fall, daß die Bedienungsperson
vergißt, die leere oder die Platte enthaltende Kassette nach dem Heraustransportieren vom Abspielgerät abzunehmen.
Erreicht wird dies durch die drei Schalter des Antriebsmotors, die automatisch eine Vorwärtsdrehung,
eine Rückwärtsdrehung und ein Anhalten des Motors bewirken.
Auf der Zeichnung zeigt
Fig. 1, 2 und 3 in perspektivischer Darstellung ein Abspielgerät, eine Schutzkassette und eine Platte der
hier interessierenden Art gemäß dem Stand der Technik, und
F i g. 4 in perspektivischer Darstellung, teilweise auseinandergezogen,
eine Einrichtung nach der Erfindung.
Gemäß F i g. 1 befindet sich in der Stirnwand des Gehäuses eines Abspielgerätes 1 eine öffnung 101 zum
Einführen einer Schutzkassette. Ferner befinden sich an dieser Stirnwand des Abspielgerätes 1 mehrere Betätigungsknöpfe
102 für die Wiedergabe, den Schnellauf, den Rücklauf usw. Gemäß F i g. 2 besitzt die Schutzkassette
2 die Form einer rechteckigen Schachtel, in welche durch die öffnung 201 ein Plattenhalter 4 und eine Platte
3 eingesetzt sind. Der Plattenhalter 4 weist einen quaderförmigen Schließkörper 401 auf, der die öffnung
201 der Kassette 2 verschließt, sowie einen Ringkörper 403 zum Haltern der Platte 3. Im Mittelbereich des
Schließkörpers 401 befindet sich eine Ausnehmung 402. Die Fig. 3 zeigt den Zustand, in welchem der Plattenhalter
4 und die Platte 3 sich in der Schutzkassette 2 befinden.
F i g. 4 zeigt das Abspielgerät 1 mit abgenommenem Gehäuse. Dabei sind auf einem Chassis 10 parallel und
mit Abstand zueinander zwei schienenartige Führungen
11 und 11' angebracht, die sich in derselben Höhe befin-1en
wie die öffnung 101 für das Einführen der Schutzkassette
2. Die Führungen 11 und 11' werden durch aufrechtstehende Winkel 100 und 100' gehauen. In ihren
Mittelbereich sind die Führungen 11 und 11' ausgeschnitten, wobei in die auf beiden Seiten befindlichen
Ausschnitte eine quer verlaufende Beladewelle 12 greift, die beidseits mit Gewindespindeln 13 und 13' versehen
ist. Die entgegengesetzten Enden der Beladewelle 12 sind in Lagern von Konsolen 16 und 16' gelagert, deren
untere Enden auf der oberen Oberfläche des Chassi·. 10 befestigt sind. Ein Antriebsmotor 17 ist an der Stützkonsole
100 befestigt, und zwar an einer Stelle nahe der Gewindespindel 13. Ein vom Motor 17 angetriebenes
Rad 18 ist über einen Treibriemen 19 mit einem Antriebsrad 40 der Gesindespindel 13 verbunden, so daß
die Beladewelle 12 über die Gewindespindel 13 vom Motor 17 antreibbar ist. In die Gewindespindeln 13 und
13' greifen Zahnräder 20 und 20', an deren unteren Oberflächen Treibräder 21 und 21' befestigt sind, die aus
einem Material mit großem Reibungskoeffizienten, etwa Gummi, bestehen. Die Zahnräder 20 und 20' befinden
sich hinter den Spindein 13 und 13', d. h. an der Seite der noch zu erläuternden Sperrvorrichtung 6. Stifte 211
und 211' durch die Drehmittelpunkte der Räder 21 und
21' sind in öffnungen von Hebeln 41 und 41' gelagert.
Die Hebel 41 und 4Γ sind an ihrem einen Ende an Stiften 42 und 42' gelagert, die ihrerseits an umgebogenen
Teilen der Stützkonsolen 100 und 100' befestigt sind. An den anderen Enden der Hebel 41 und 41' befinden sich
Öffnungen 411 und 411' zum Verankern des einen Endes
von Federn 43 und 43', deren andere Enden mit ausgebogenen Vorsprüngen 44 und 44' des Chassis 10 verbunden
sind. Die Hebel 41 und 41' sind somit durch die Federn 43 und 43' so belastet, daß sie sich gegen die
Innenseite der Stützkonsolen 100 und 100' bewegen, wobei die Verschwenkbewegung dieser Hebel dann beendet
ist, wenn ihre anderen Enden 413 und 413' gegen die Stützkonsolen 100 und 100' zur Anlage kommen.
Auf diese Weise können die Räder 21 und 21' in den Bewegungsweg der einzuführenden Kassette 2 kommen.
Der Motor 17 befindet sich in einer öffnung 45 des Chassis 10 und wird durch aufgebogene Laschen 46 derart
gehalten, daß sich sein Antriebsrad 18 an der Außenseite der Stützkonsole 100 befindet.
An der Führungsschiene 11 ist ein Schalter 25 angeordnet,
der zum Betätigen des Motors 17 in Vorwärts-Drehrichtung dient. An einem Teil der Führungsschiene
11 ist ein Fenster ausgeschnitten. Durch dieses Fenster hindurch ragt ein beweglicher Kontakt 251 des Schalters
25 und gelangt somit in den Weg der Schutzkassette 2. Wird die Schutzkassette 2 in der Einzugrichtung ein
kurzes Stück eingeschoben, dann wird der bewegliche Kontakt 251 gegen seinen stationären Gegenkontakt
gedruckt, mit der Folge, daß der Motor 17 in Vorwärtsrichtung eingeschaltet wird. Vorwärtsrichtung bedeutet
dabei, daß sich die Spindel 20' im Uhrzeigersinn und die Spindel 20 gegen den Uhrzeigersinn dreht, mit der Folge,
daß die Schutzkassette 2 in Einzugrichtung weitergeschoben wird.
Ein zum Betätigen des Motors 17 in Rückwärts-Drehrichtung
dienender Schalter 26 ist an der Oberseite der erwähnten Sperrvorrichtung 6 angebracht, die mit der
öffnung 402 des Plattenhalters 4 korrespondierende Klinken 61 und 62 aufweist. Der Schalter 26 für die
Rückwärtsdrehung ist so angeordnet, daß sein beweglicher Kontakt so lange offengehalten wird, bis die
Schutzkassette 2 gegen die Sperrvorrichtung 6 zur Anlage kommt, wobei dann der Kontakt geschlossen wird,
wenn die Sperrvorrichtung 6 durch die eingesetzte Schutzkassette 2 eine Druckbelastung erfährt, womit
dann der Motor 17 seine Drehrichtung ändert
Das eine Ende 413 des Hebels 41 trägt einen dritten Schalter 50, der die Drehung des Motors 17 unterbricht.
Der Schalter 50 weist einen Kontakt 501 auf, der üblicherweise gegen die Stützkonsole 100 angedrückt ist,
weil der Hebel 41 durch die Feder 43 belastet ist
Die Schalter 25,26 und 50 sind mit dem Motor 17 über
einen geeigneten elektrischen Schaltkreis verbunden, der sicherstellt, daß der Motor 17 in der gewünschten
Weise in Vorwärts- oder Rückwärts-Richtung anläuft oder angehalten wird.
Wenn die Schutzkassette 2 durch die Öffnung 101 hindurch in das Abspielgerät 1 eingeführt wird, dann
bewegt sich die Kassette 2 unter beidseitiger Führung durch die Führungen 11 und 11' in den tieferen Bereich
des Abspielgeräts 1 hinein. Dabei wird dann der Vorwärts-Schalter 25 geschlossen, wie oben bereits erläutert
worden ist. Damit dreht sich dann der Motor 17 in Vorwärts-Richtung. Die Folge ist, daß über den Riemen
19 die Beladewelle 12 und die Spindeln 13 und 13' gedreht werden und ihrerseits das Zahnrad 2C im Gegenzeigersinn
und das Zahnrad 20' im Uhrzeigersinn drehen. Dabei werden die Reibräder 21 und 21' mitgedreht
und schieben die Schutzkassette 2 weiter in das Abspielgerät 1 hinein, weil die Räder 21 und 21' aus einem
Material von hohem Reibungskoeffizienten bestehen und durch die Federn 43 und 43' beidseits gegen die
Kassette 2 gepreßt werden. Sobald die Kassette 2 an dem Sperrkörper 6 anschlägt, wird der Plattenhalter 4
arretiert. Durch den Druck auf Kassette 2 gegen den Sperrkörper 6 wird der Schalter 26 geschlossen und der
Motor 17 dreht sich in umgekehrter Richtung, mit der Folge, daß die Welle 12, die Gewindespindeln 20 und 20'
und die Reibräder 21 und 21' ihre Drehrichtung umkehren und die Kassette 2 in Richtung aus dem Gerät hinaus
antreiben. Wenn das Vorderende der Kassette 2 bei der Ausschubbewegung von den Rädern 21 und 2Γ freigegeben
worden ist, kann die Kassette 2 von Hand vollständig aus dem Gerät herausgenommen werden, wobei
der Umkehrschalter 26 geöffnet wird und den Motor 17 anhält. Das Öffnen des Schalters 26 erfolgt also erst
beim manuellen Herausziehen der Kassette 2, mit der Folge, daß der Motor 17 dann weiterlaufen würde, wenn
die Bedienungsperson die Kassette 2 im Gerät steckenläßt. Der dritte Schalter 50 dient nun dazu, diese Gefahrenquelle
auszuschließen. Beim Einziehvorgang werden die Räder 21 und 21' nach außen gedrückt, so daß der
Hebel 41 sich um seinen Stift 42 in Richtung gegen den Uhrzeigersinn dreht und dabei den Schalter 50 öffnet.
Beim Ausschiebvorgang dagegen wird der Schalter 50 wieder geschlossen, und zwar sobald die Räder 21 und
21' die Kassette 2 freigegeben haben. Diese Schaltvorgänge werden dazu genutzt, beim Ausschubvorgang
den Motor 17 auch dann abzuschalten, wenn die Kassette 2 von der Bedienungsperson im Gerät steckengelassen
wird. Schaltungsmäßig ist dies beispielsweise dadurch zu erreichen, daß der Schalter 50 mit dem Motor
17 in Reihe liegt und durch eine Diode überbrückt ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen