DE3121555C2 - Verfahren zum Bearbeiten von Stahl mittels Laserstrahlung - Google Patents
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Abstract
Bei dem Behandlungsverfahren wird der Stahl durch ein Laserstrahlenbündel (16) derart behandelt, daß dieses sowie ein Gasstrahl (32) gleichzeitig auf einen Arbeitspunkt des Stahls gerichtet werden, um ein Plasma (34) um den Arbeitspunkt herum zu erzeugen. Ein anderer Gasstrahl (42) wird unter einem spitzen Winkel zur Austrittsrichtung des Laserstrahlenbündels zu dem Arbeitspunkt abgegeben, um das Plasma gegen die Stahloberfläche zu drücken, wobei durch Ändern des spitzen Austrittswinkels des zweiten Gasstrahls die Form und die Lage des Plasmas verändert werden kann.
Description
dadurch gekennzeichnet,
f) daß die Düse (30) um die Längsachse der ersten Bohrung (306J am Halter (58) drehbar ist.
2. Verfahren zum Bearbeiten von Stahl mittels einer Vorrichtung nach An:- iruch 1 mit einer auf
einen Arbeitspunkt des Stahls gerichteter Laserstrahlung und einem dazu koaxialen ersten Gasstrahl
zum Ausbilden einer Plasmawolke um den Arbeitspunkt herum, wobei zum Andrücken der
Plasmawolke an den Stahl ein zweiter Gasstrahl im spitzen Winkel zur Strahlrichtung des Laserstrahls
auf den Arbeitspunkt gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gasstrahl um die
Laserstrahlachse zum Einstellen der Ablenkrichtung der Plasmawolke gedreht wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Stahl nach dem Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung
zum Durchführen dieses Verfahrens, z. B. zum Schweißen, Härten, Bohren, Oberflächenabschrecken oder
Schneiden von Stahlgegenständen.
Aus der GB-PS 15 91 793 sind ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Metallen mittels
Laserstrahlung bekannt, wobei die durch einen zum Laserstrahl koaxialen Gasstrom im Bereich des
Werkstückes erzeugte Plasmawolke durch einen zweiten schräg auftreffenden Gasstrahl in ihrer Form
geändert werden kann.
Aus der DE-OS 23 38 514 ist es bekannt, mehrere Kühlmitteldüsen konzentrisch zur Strahlrichtung des
Laserstrahls anzuordnen. Eine Formänderung der Plasmawolke ist nicht vorgesehen und auch nicht
möglich, vielmehr bleibt diese bei jeder Betriebsbedingung symmetrisch zur Laserstrahlachse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der aus der GB-PS
91 793 bekannten Art anzugeben, daß eine einfache Einstellung der Richtung des zweiten Gasstrahls
möglich ist, um eine gezielte Ablenkung der Plasmawolke zu erreichen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst Dabei wird ein Gas zusammen
mit einem Laserstrahlenbündel abgegeben, um ein Plasma zu erzeugen; ein zweiter beweglicher Gasstrahl
drückt das Plasma in die gewünschte Richtung zu dem zu bearbeitendem Metall, etwa zur Frontseite eines
ίο Arbeitspunktes, beispielsweise einem Schweißpunkt
und einem Abschreckpunkt sowie den beiden Seiten einer Arbeitslinie. Besonders vorteilhaft ist dabei, daß
der Wirkungsgrad der Energieabsorption des Basismaterials erhöht wird, da die Position des geschmolzenen
Abschnitts des Metalls gesteuert werden kann und da die Ausdehnung des Plasmas minimal gehalten werden
kann, so daß man einen schmalen, tiefen, geschmolzenen Abschnitt erhält Dadurch ist es möglich, den von der
Wärme beeinflußten Bereich des Metalls sehr klein zu halten und beispielsweise eine Schwächung des
geschweißten Materials beim Schweißen zu vermeiden. Beim Abschrecken der Oberfläche von Stahl mit Hilfe
eines Laserstrahls kann die Tiefe des abgeschreckten Bereichs des Stahls gesteuert werden. Die Form des
erzeugten Plasmas kann dabei durch Ändern der Austrittsrichtung des das Plasma zusammendrückenden
Gasstrahls verändert werden. Die Veränderung der Form des Plasmas verursacht Änderungen in der Form
des erhitzten Teils des Stahls. Diese Maßnahmen können dazu eingesetzt werden, um die Bearbeitung
von Stahl unter Einsatz von einem oder mehreren Laserstrahlen zu verbessern.
Fig. la eine schematische Darstellung zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Laser-Schweißverfahrens, Fig. Ib eine schematische Darstellung zur Erläuterung
des Neigungswinkels des Gasstrahls,
F i g. 2a eine schematische Querschnittsansicht einer
durch Laser-Schweißen erhaltener· Schweißnaht, wobei
das Plasma nicht gesteuert wurde.
Fig. 2b eine Querschnittsansicht der mit dem erfindungsgemäßen Laser-Plasmaschweißverfahren erhaltenen
Schweißnaht, wobei das Plasma gesteuert wurde,
F i g. 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Laser-Schweißverfahrens, wobei
zwei Basismaterialien mit unterschiedlichen Dicken verschweißt wurden,
Fig. 4a eine Querschnittsansicht der mit dem Laser-Schweißverfahren gemäß Fig. 3 erhaltenen
Schweißnaht, wobei die Plasmasteuerung unzureichend war, und
Fig.4b eine Querschnittsansicht der mit dem Laser-Schweißverfahren gemäß F i g. 3 erhaltenen
Schweißnaht, wobei die Plasmasteuerung ausreichend war, und
Fig.5 eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer Laser-Schweißvorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Nach Fig. la ist eine Düse 40 zum Abgeben eines Gasstrahl unter einem Neigungswinkel gegenüber einer Düse 30 vorgesehen, mit der das Lascrstrahlenbündel 16 und das das Plasma erzeugende Gas 32 koaxial zugeführt werden. Ein Gasstrahl 42 wird zur Oberfläche des Gegenstandes 26 gemäß Fig. la abgegeben. Die Mittellinie I2 der Düse 40 oder des Gasstrahls 42 hat (Fig. Ib) Winkel λ und Φ zur Mittellinie /ι des Laserstrahlenbündeis 16. Falls die Mittellinie /ι des Laserstrahls die z-Achse und die Schweißlinie (z. B. die
Nach Fig. la ist eine Düse 40 zum Abgeben eines Gasstrahl unter einem Neigungswinkel gegenüber einer Düse 30 vorgesehen, mit der das Lascrstrahlenbündel 16 und das das Plasma erzeugende Gas 32 koaxial zugeführt werden. Ein Gasstrahl 42 wird zur Oberfläche des Gegenstandes 26 gemäß Fig. la abgegeben. Die Mittellinie I2 der Düse 40 oder des Gasstrahls 42 hat (Fig. Ib) Winkel λ und Φ zur Mittellinie /ι des Laserstrahlenbündeis 16. Falls die Mittellinie /ι des Laserstrahls die z-Achse und die Schweißlinie (z. B. die
in F ί g. 3 gezeigte stumpfe Fläche 14) die x-Achse ist, so
hat eine Projektion der Mittellinie h des Gasstrahls 42
auf die durch die x- und z-Achsen definierte Ebene einen Winkel Φ zur x-Achse (90° — θ zur z-Achse) und einen
Winkel « auf der durch die x- und y-Achse definierten
Ebene (Winkel λ zur x-Aehse}. Der Winkel o. kann
entweder positiv oder negativ sein. Wenn Gasstrahl 42 in dieser Weise abgegeben wird, so bewirkt er ein
Andrücken des Plasmas 34 gegen die Oberfläche des Materials, da der Geschwindigkeitsvektor des Gasstrahls
eine Komponente in Richtung der z-Achs2 aufweist, d. h. in Elickenriphtung des Gegenstandes 26.
Dadurch wird ein tiefgeschmolzener Abschnitt ausgebildet Der Geschwindigkeitsvektor des Gasstrahls 42
weist ferner Komponenten in Richtung der x- und y-Achsen auf. Die x-Komponente bewirkt ein Andrükken
des Plasmas 34 gegen einen Teil der zu schweißenden Basismaterialien, so daß die Energie des
Plasmas zum Erwärmen dieses Teils wirksam ausgenutzt wird. Dies bewirkt eine Zunahme des Schweißwirkungsgrades.
Die-y-Komponente drückt das Hasma 34
an die linke oder rechte Seite der Schweißlinie, uad zwar
je nach der Größe des Winkels α stark oder nur in geringem Maße. Diese Funktion der y-Komponente ist
zum Schweißen von zwei Basismaterialien mit unterschiedlichen Dicken außerordentlich wirkungsvoll, wie
nachstehend näher erläutert wird. Wenn der Gasstrahl in schräger Richtung, wie vorstehend ausgeführt, zur
Plasmamasse geblasen wird, wird ferner der Umfangsbereich der Plasmamasse durch den Gasstrahl abgekühlt
und in eine lediglich aufheizende Gasatmosphäre umgewandelt, so daß lediglich der Mittelteil der
Plasmamasse im Plasmazustand verbleibt; in diesem Mittelabschnitt wird eine aktive Energiezufuhr zur
Schweißnaht der Basismaterialien bewirkt Dies führt zu einer Minimalisierung der Plasmamasse, so daß
beispielsweise der Oberflächenbereich des geschmolzenen Teils reduziert und in den geschmolzenen Teil
umgewandelt wird. Daher wird ein schmaler, tiefgeschmolzener Teil erhalten.
In Fig. Ib bedeutet der Pfeil Fdie Schweißrichtung,
d. h. die Bewegungsrichtung des Laserstrahls 16 relativ zum Werkstück 26.
Die Plasmasteuerv/irkung des dos Plasma zusammendrückenden
Gasstrahls wird mit Bezug auf die F i g. 2a und 2b beim Stumpfschweißen zweier Basismaterialien
10 und 12 näher erläutert Die F i g. 2a zeigt den Fall, bei dem keine Pissmasteuerung vorgenommen
wird, während die F i g. 2b den Fall mit Plasmasteuerung erläutert. In Fig.2a hat der geschmolzene, schraffierte
Teil 11 die Form eines Weinglases, während in Fig.2b
der geschmolzene Abschnitt 11 faßförmig ist Der Vergleich dieser geschmolzenen Abschnitte zeigt
deutlich, daß die Plasmasteuerung außerordentlich wirkungsvoll ist, um einen schmalen, tiefgeschmolzenen
Abschnitt gemäß Fig.2b zu erhalten. Im Falle der
F i g. 2b ist die Richtung des das Plasma zusammendrükkenden Gasstrahls gegeben durch den Winkel « = 0°
und θ=45».
Gemäß Fig.3 werden zwei Basismaterialien IC und
12 mit unterschiedlicher Dicke miteinander verschweißt. Bei verschiedenen Bearbeitungsprozessen in
der Eisen- und Stahlindustrie werden eine große Anzahl von Schweißverfalireii angewendet. Beispielsweise wird
nach dem Warmwalzen ein Stahlband abgebeizt, geglüht und kaltgewalzt Bei diesen Verfahren werden
Stahlband-Spulen miteinander stumpf verschweißt Im letzteren Fall ist das Mate *i«l dieser Spulen unterschiedlich
dick, beispielsweise 6 mm bei der Stahlbandspule und 3 mm bei der Anfangsspde. In F i g. 3 ist die dickere
Spule durch das Basismaterial 10 und die dünnere Spule durch das Basismaterial 12 angedeutet Wenn diese
Basismaterialien durch übliches Laserstrahlschweißen miteinander verschweißt werden sollen, werden die
Laserstrahlbündel gemäß den gestrichelten Linien 166 eingestrahlt In diesem Fall wird ein nicht zu
verschweißender Teil des Bäsismaterials 10 geschmolzen.
Um dies zu vermeiden, werden die Laserstrahlenbündel gemäß den durchgezogenen Linien 16 ausgerichtet
wobei der Teil des Basismaterials 12, der von der stumpfen Fläche 14 einen Abstand aufweist, geschmolzen
wird. In beiden Fällen kann jedoch ein zufriedenstel-Iendes Schweißergebnis nicht erreicht werden. Demgegenüber
wird hier das Plasma 34 gegen das Basismaterial 10 gedrückt indem der Gasstrahl 42 unter einem
geeigneten Neigungswinkel λ abgegeben wird. In
diesem Fall werden geschmolzene AKchnitte ausgebildet
die die beiden Seilen der sumpfen Fläche
überbrücken, und diese Basismaterialien 10 und 12 können fest entlang der stumpfen Räche 14 miteinander
verschweißt werden.
Die F;g.4a und 4b sind Querschnittsansichten der
Basismaterialien mit unterschiedlicher Dicke, die mit dem beschriebenen Verfahren verschweißt worden sind.
Die F i g. 4a zeigt einen Fall, wo die Plasmasteuerung unzureichend vorgenommen worden ist, während die
Fig.4b einen Fall darstellt bei dem die Plasmasteuerung
in zufriedenstellender Weise vorgenommen worden ist Ein Vergleich dieser Fälle zeigt deutlich, daß
der geschmolzene Abschnitt durch Verwendung des das Plasma andrückenden Gasstrahls in vorteilhafter Weise
verschoben werden kann.
In dem Fall, wo das Schweißen entlang einer gekrümmten Schweißlinie vorgenommen werden soll,
muß die Plasmaandruckrichtung entsprechen^ der Schweißlinie geändert werden, in diesem Fall wird der
Gasabgabewinkel « so geändert, daß er mit der Richtung der gekrümmten Schweißlinie am Schweißpunkt
konform geht und daß das Plasma gegen den Schweißabschnitt des Basismaterials gedlückt wird.
Falls erforderlich, kann der Gasabgabewinkel <x größer oder kleiner als die Tangente an der Schweißlinie
'5 ausgebildet werden, um das Plasma stärker an eines der
stumpf anstoßenden Basismaterialien zu drücken.
Die Fig.5 zeigt eine Querschnittsansicht einer beispielhaften Schweißdüse. Gemäß F ί g. 5 weist diese
Schweißdüse eine Linse 50 aus KCl auf, durch die die
so Konvergenz und die Abbildung des Laserstrahlbündels
bewirkt wird und die durch einen Linsenhalter 52 gehalt: η wird; die Düse 30 wird durch Halter 54,56 und
58 gehalten. Die Düse 30 ist ferner mit einer Bohrung 306 versehen, durch die das Laserstrahlbündijl und der
Gasstrahl zum Erzeugen des Plasmas geführt werden. Das das Plasma erzeugende Gas wird der Düse 30 durch
eine Gaszuführußgsbohrung 54a zugeführt. Die Düse 30 ist am Halter 58 frei drehbar um die Längsachse der
Bohrung 30b befestigt. Die Drehstellung der Düse 30 wird durch eine Schraube 60 fixiert Der Halter £3 ist an
seinem unteren Abschnitt mit einer Düse 62 versehen, durch die ein Schutzgas abgegeben wird. Die Düse 62 ist
mit einer Bohrung 67a zum Einleiten des Schutzgases, mit Bohrungen 62i>
zum Abgeben des Schutzgases sowie mit einer Bohrung 62c zum Einleiten eines Gasstrahls versehen. Ein Rohr oder ein Schlauch 64 zum
Zuführen des Gasstrahls ist in die Bohrung 62c eingesetzt Die Düse 39 ist an ihrem unteren
Umfangsabschnitt mit einer Ringnut 30a versehen, die mit der Unterseite der Düse über eine Bohrung 30c
verbunden ist. Die Bohrung 30c weist eine geringere Querschnittsfläche als die Bohrung 30i>
auf. Da die Bohrung 62cder Düse 62 in der Nut 30a endet, wird das
durch das Rohr oder den Schlauch 64 zugeführte Gas über die Bohrung 63c, die Nut 30a und die Bohrung 30c
zu einem Arbeitspunkt P abgegeben. Da die Düse 30 drehbar ist, kann der Austrittswinkel λ des Gasstrahls
durch Drehen der Düse 30 in der gewünschten Weise eingestellt werden. In der in Fig.5 dargestellten
Vorrichtung liegt der Gasaustrittswinkel θ fest.
In der vorstehend erläuterten Schweißdüse ist die kleine, leichte Düse 30 drehbar und das Rohr oder der
Schlauch 64 für die Gaszufuhr stationär, d. h., es ist an der Düse 62 befestigt. Dadurch kann der Gasaustrittswinkel
ex. leicht durch Drehen der Düse 30 gesteuert
werden. Die automatische Steuerung des Winkels λ kann leicht dadurch ausgeführt werden, daß man die
Düse 30 mit Hilfe eines Servomotors dreht.
Diese automatische Steuerung ermöglicht einen geeigneten und automatischen Schweißvorgang, beispielsweise
entlang einer gekrümmten Schweißlinie.
Um sicherzustellen, daß die Bohrung 306 zur Abgabe des Gasstrahls zufriedenstellend arbeitet, sollten vorzugsweise
der Druck, die Druckverteilung, der Gasabgabewinkel sowie die Gasart in geeigneter Weise
ausgewählt werden. Als Gas zur Erzeugung des Plasmas ist Helium (He) mit hoher elektrolytischer Dissoziationsspannung
gegenüber Argon (Ar) oder Stickstoff (N2) bevorzugt. Die elektrolytische Dissoziationsspannung
des Heliums beträgt 24,588 V, während die von Ar 15,760 V und die von N2 14,53 V beträgt. In diesem ist
Helium (He) besonders bevorzugt, da dieses für die erforderliche minimale Erzeugung des Plasmas besonders
wirkungsvoll ist. Ferner ist es bevorzugt, daß das Helium mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit zugeführt
wird. Ein auf eine hohe Temperatur erhitztes Gas mit zweiatomigen Molekülen befindet sich in einem
energetisch hohen Zustand wegen seiner kinetischen Energie und seiner elektronischen Anregungsenergie.
Daher neigt das Gas im vorstehend erläuterten Zustand leicht zur Konversion in ein Plasma. In vorteilhafter
Weise liegt der Gasaustrittswinkel tx im Bereich von -90° bis +90" und der Winkel θ im Bereich von 30 bis
80°. Wenn der Winkel θ nahe oder gleich 0° liegt, wird das Plasma lediglich entlang der Oberfläche des
Basismaterials geblasen. In diesem Fall ist das Ergebnis im wesentlichen gleich dem, wenn kein Gas verwendet
wird,d. h. kein Plasma erzeugt wird.
Wie vorstehend ausgeführt können das das Plasma erzeugende Gas und das das Plasma steuernde Gas aus
einer Gruppe verschiedener Gase ausgewählt werden, etwa aus Argon (Ar), Helium (He) und Stickstoff (N2).
Von diesen Gasen verursachen Argon (Ar) und Helium (He) keinerlei Probleme. Wenn jedoch Stickstoff (N2)
verwendet wird, wird der erhitzte Abschnitt nitriert. Wenn daher eine Nitrierung nicht erwünscht ist, wird
vorzugsweise der Einsatz von Stickstoff vermieden.
Zwei rostfreie Stahlbänder (SUS 304) von jeweils 3 mm Dicke werden an ihren abgescherten Enden
miteinander stumpf verbunden. Die stumpfe Fläche wird mit einem Laserstrahlenbündel durch eine Bestrahlungsbohrung
von 3 mm Durchmesser unter Verwendung eines Lasers gemäß F i g. 5 bestrahlt, wobei durch
die Bohrung ein ein Plasma erzeugendes Heliumgas
abgegeben wird. Der Laser weist eine Ausgangsleistung von 2 kW auf und ist mit einer Fokussrerungslinse mit
einer Brennweite von 7,62 cm versehen. Gleichzeitig mit der Bestrahlung durch das Laserstrahlbündel wird ein
das Plasma kontrollierendes Heliumgas zu dem mit dem Laserstrahlenbündel bestrahlten Abschnitt mit einer
Strömungsgeschwindigkeit von 10 Liter/Minuten durch eine Bohrung von I mm Durchmesser abgegeben.
Dadurch wird die stumpf anliegende Oberfläche verschweißt. In diesem Fall betrugen die Austrittswinkel
θ und α 45° bzw. 0° d. h., der das Plasma steuernde Gasstrom wird entlang der Schweißlinie abgegeben.
Das das Plasma erzeugende Heiliumgas wird mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 20 Liter/Minuten abgegeben,
und die Schweißgeschwindigkeit beträgt 15 m/Sekunden.
Die Qualität der so gebildeten Schweißnaht der rostfreien Stahlbänder wird mit Hüle eines wiederholten
Biegetests mit einem Biegewinkel von 90° abgeschätzt. Die Ergebnisse werden nachstehend
zusammen mit Ergebnissen aus bekannten Schweißverfahren aufgeführt:
Verfahren | Anzahl der |
wiederholten | |
Biegevorgänge | |
Verfahren nach Beispiel 1 | 43 |
Laserplasmaverfahren | 10 |
(ohne Plasmasteuerung) | |
TIG-Schweißverfahren | 25 |
SAW-Schweißverfahren | 5 |
Abbrennstumpfschweißen | 16 |
Aus den vorstehenden ErgeDnissen zeigt sich, daß die Sehweißfestigkeit der erhaltenen Schweißnaht dem
Stand der Technik deutlich überlegen ist.
Zwei rostfreie Stahlbänder von jeweils 6 mm Dicke werden an ihren abgeschnittenen Ende aneinander
stumpf angelegt. Die stumpfe Fläche wird in der gleichen Weise wie bei Beispiel 1 verschweißt, jedoch
mit den folgenden anderen Parametern: 5 kW Laserausgangsleistung, 12,7 cm Brennweite der Fokussierungslinse
(Sammellinse), Strömungsgeschwindigkeit des das Plasma steuernden Heliumgases durch eine Bohrung
mit 1 mm Durchmesser: 15 Liter/Minute, Strömungsgeschwindigkeit des das Plasma erzeugenden Hehumgases
durch eine Bohrung mit 3 mm Durchmesser: 30 Liter/Minute. Die Austrittswinkel θ und « für das das
Plasma steuernde Heliumgas betragen 45° bzw. 0°. Die Schweißgeschwindigkeit, bei der eine Unternaht stabil
produziert wird, wurde ermittelt Das Ergebnis ist
nachstehend zusammen mit dem Ergebnis eines anderen Laser-Schweißverfahrens aufgeführt:
Verfahren
Schweißgeschwindigkeit
Verfahren nach Beispiel 2 2,1 m/min
Anderes Laser-Schweißverfahren 1,3 m/min
Aus den vorstehenden Ergebnissen zeigt sich, daß das Schweißen mit einer Schweißgeschwindigkeit durchgeführt
werden kann, die etwa das l,6fache eines anderen Laserschweißverfahrens beträgt.
Ein rostfreies Stahlband mit 3 mm Dicke und ein rostfreies Stahlband mit 6 mm Dicke werden an ihren
mechanisch abgescherten Kanten stumpf aneinander angelegt Die stumpfe Fläche wird entsprechend dem
Verfahren gemäß Beispiel 1 verschweißt, wobei jedoch der Brennpunkt des Laserstrahlenbündels um 1 mm zu
dem Band mit 3 mm Dicke versetzt wurde und die
Austrittswinkel θ und <x für das das Plasma steuernde
Gas 45° bzw. 90° betrugen.
Die Schweißnaht der so verschweißten, rostfreien Stahlbänder wurde in der gleichen Weise wie bei
Beispiel 1 untersucht. Das Ergebnis ist zusammen mit Ergebnissen bekannter Schweißverfahren nachstehend
dargestellt:
Verfahren
Anzahl der
wiederholten
Gemäß Beispiel 3
Laser-Schweißverfahren
SAW-Schweißverfahren Abbrenn-Stumpfschweißen
33 oder mehr
kein Schweißen
15 bis 20
15 bis 2C
kein Schweißen
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Schweißfestigkeit der erhaltenen Schweißnaht dem Stand derTechnik deutlich überlegen ist.
Claims (1)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von Stahl mit
a) einer Sammellinse (50) zum Fokussieren eines Laserstrahls (16) auf einen Arbeitspunkt im
Bereich des Stahls,
b) einer in Strahlrichtung hinter der Linse (50) angeordneten Halterung (54,56, 58) mit einem
Durchlaß für den fokussierten Laserstrahl,
c) einer Einrichtung (54a,J zum Abgeben eines
ersten Gasstrahls (32) koaxial zum Laserstrahl (16) in den Durchlaß.
d) einer in Strahlrichtung hinter der Halterung angeordneten Düse (30), durch die der Laserstrahl
(16) und der erste Gasstrahl (22) durch eine erste Bohrung (30b) zueinander koaxial auf
den Arbeitpsunkt (P) unter Bildung einer Plasmawolke (34) gerichtet austreten, und mit
e) einer zweiten Bohrung (30ς) in der Düse (30) zur
Abgabe eines zweiten zum Arbeitspunkt gerichteten Gasstrahls (42), dessen Geschwindigkeitsvektor
eine Komponente in Richtung des ersten Gasstrahls (32)sufweist,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3121555A DE3121555C2 (de) | 1981-05-29 | 1981-05-29 | Verfahren zum Bearbeiten von Stahl mittels Laserstrahlung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3121555A DE3121555C2 (de) | 1981-05-29 | 1981-05-29 | Verfahren zum Bearbeiten von Stahl mittels Laserstrahlung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3121555A1 DE3121555A1 (de) | 1982-12-23 |
DE3121555C2 true DE3121555C2 (de) | 1983-11-17 |
Family
ID=6133571
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3121555A Expired DE3121555C2 (de) | 1981-05-29 | 1981-05-29 | Verfahren zum Bearbeiten von Stahl mittels Laserstrahlung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3121555C2 (de) |
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