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Bezeichnung : Operationstisch mit hydraulisch bewegbaren
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Tischelementen"
Die Erfindung richtet sich auf einen
Operationstisch mit hydraulisch bewegbaren Tischelementen, insbesondere Tischplattenteil
und Tischsule, sowie einer an einem Ausleger in den Arbeitsbereich der bedienenden
Person ragenden Mehrfachsteuerung mit einem Wahlhebel fUr die einzelnen Verstellfunktionen.
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Bei einem bekannten Operationstisch (DE-OS 26 12 800) werden die T-ischplattenteile
und auch die Höhenverstellung sowie die Verschwenkung des Tisches über eine Vielfachhydraulik
betätigte die von einer Steuerung beaufschlagt wird, welche an einem T-ischrahmenteil
unterhalb des Tisches drehbar angeordneten Auslegerarm vorgesehen ist. Die im Kopf
des Auslegerarmes untergebrachten Steuerventile werden von einem dreh- und schwenkbar
angeordneten Seuerhebel direkt beaufschlagt, wobei die Steuerventile über Kippschwenkzapfen
betätigt werden. Der Steuerhebel ist direkt in einer gekrümmten Führungsplatte mit
einem darin ausgebildeten Mehrfach-H-FUhrungsschlitz, den er durchsetzt, geführt.
Neben diesem die Tischoberteilfunktionen bestimmenden Steuerhebel ist an dem bekannten
Steuerkopf noch ein weiterer, für das Heben und Sen' en des Tischoberteiles zuständiger
Wahlhebel vorgesehen.
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Nachteilig an dem bekannten Operationstisch und insbesondere dessen
Steuerung ist es, daßalle hydraulischen Steuerleitungen bis in den Ausleger geführt
werden mdss?n, da
sich dort die Steuerventile befinden. Dies hat
zur Folge, daß die Verschwenkbarkeit und damit die Mobilität des Auslegers durch
diese Bauweise sehr stark beschränkt ist und zum anderen die Konstruktion sehr aufwendig
und damit unwirtschaftlich ist. Aus Platzgründen ist auch nur eine beschränkte Anzahl
von steuerbaren Zylindern möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, die die Steuerung
eines Operationstisches mit technisch einfachen Mitteln und damit eine wirtschaftliche
Lösung möglich macht, die insbesondere eine sehr weitgehende Verschwenkbarkeit des
Auslegers ermbficht und nicht auf eine bestimmte Anzahl von Steuerfunktionen beschränkt
ist.
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Gleichzeitig soll mit einfachen Mitteln eine Einhandbedienung gewährleistet
sein, d.h. die den Tisch bedienende Person sollte lediglich eine Hand benutzen messen,
um die Steuerfunktion auszuführen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Übertragung
der über den Wahlhebel eingestellten Steuerfunktionen im Auslegerarm ein ein Mehrfachverstellventil
im Fußbereich der Standsäule des Operationstisches beaufschlagendes mechanisches
Stellgetriebe vorgesehen ist.
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Ein mechanisches Stellgetriebe hat den entscheidenden Vorteil, daß
seine Herstellung sehr wirtschaftlich ist,
seine Schaltung sehr
präzise und die Steuerventile in einen Bereich verlegt werden können, der sehr kurze
Wege zu-IäBt und der insbesondere keinerlei räumlichen Beschränkungen unterliegt,
so daß ein hydraulisches Mehrfachgetriebe eine Vielzahl von Aggregaten zusteuern
in der tage ist. Für die Erfindung bedeutet dies> daß z.B. Heben und Senken ebenso
wie rrschwenken einzelner Tischteile und Kippen und Drehen des Tisches über einen
einzigen Wahlhebel am Steuerkopf vorprogrammiert werden kann, so daß eine echte
Einhandbedienung gegeben ist.
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In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die durch den Wahlhebel
am Kopf des Auslegerarmes aufgebrachte Drehbewegung über Kegelradgetriebe und die
Hub- und Senkbewegung ber schwenkbar gelagerte Schwingen erfolgt. In Verbindung
mit dem Mehrfachstellventil bedeuten diese mechanischen Mittel eine sehr einfache
und sehr genaue Stellmöglichkeit, insbesondere, wenn das Mehrfachstellventil mit
einer Steuerzylinder-Kolbeneinheit ausgerüstet ist, die die Drehbewegungen ebenso
ausführen kann, wie die Hub-und Senkbewegungen.
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Als vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn zur exakten Positionierung
der einzelnen Schaltstellungen im Kopfbereich des Steuerzylinders eine von einem
Führungsstift abtastbare Kulissensteuerfläche vorgesehen ist. Diese Kulissensteuerflächen
führen den cu steuernden Körper seh genau.
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Dies bedeutet, daß das gesamte mechanische Stellgetriebe auch ggf.
vorkommende geringfügige, durch Toleranzen bedingte Abweichungen der Steuerwege
dennoch zur exakten Positionierung des Mehrfachstellventiles ausgleichen kann, da
der unmittelbare, das Ventil beaufschlagende Bereich eben durch diese Kulissensteuerflächen
exakt bewegt wird.
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Die Vorteile der Erfindung liegen neben den oben genannten insbesondere
auch noch darin, daß eine derartige Schaltung besonders gut geeignet istj in exp
lo explosionsgeschützten Räumen angewendet zu werden, da auf elektrische Schaltelemente
vollständig verzichtet wird und die Hydraulik entsprechend sehr viel einfacher deswegen
gekapselt werden kann, da sie sich nicht im Ausleger, sondern ausschließlich im
Fußbereich des Operationstisches befindet.
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Sollte, z.B. zum Einsatz in anderen Fällen, eine elektrische Versorgung
möglich sein, kann auch die Hydraulikpumpe elektromotorisch angetrieben werden.
In diesem Fall sieht die Erfindung vor, daß zum An- und Abschalten eines die Hydraulik
beaufschlagenden Antriebsmotores eine von der Hub- und Senkbewegung und/oder der
Drehbewegung der Schaltelemente beaufschlagter Schaltnocken im Kopfbereich des Steuerzylinders
vorgesehen ist. Zweckmäßig ist es, daß am Umfang des Steuerzylinders entsprechend
der notwendigen Verstellsbfne doppelt wirkende Rückschlagventile vorgesehen sind,
die je nach Stellung des Steuerkolbens
blockiert oder zum Durchfluß
des Hydraulik- oder Pneumatikmediums beaufschlagbar sind.
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Um eine möglichst große Mobilität zur gewährleisten, insbesondere
eine Möglichkeit, den Steuerkopf auf beiden Seiten des OpeFationstisches je nach
Gegebenheiten zur Verfügung zu habeng d.h. eine Möglichkeit, die beim Stand der
Technik nicht gegeben ist, sieht die Erfindung vor, daß der den Steuerkopf tragende
Auslegerarm in einem stumpfen Winkel von dem Fußbereich der Standsäule waagerecht
ausgehend nach oben abgeknickt und drehbar angeordnet ist.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgesehen, daß
die Gallenbank aus zwei in der Tischquerrichtung über eine gemeinsame Gelenkschiene
miteinander verbundene Teilplatten mit seitlichen, das versehentliche Eingreifen
verhindernden Abschirmblechen besteht. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß z.B.
bei Operationstischen nach dem eingangs genannten Stand der Technik es zu Verletzungen
dann kommen kann, wenn die benutzende Person versehentlich beim Betätigen, insJesondere
beim Absenken von Tischelementen, sich mit einer Hand am Tischrahmen festhält, so
daß die absenkenden Tischelemente Finger abquetschen können u. dgl. mehr.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn wie dies die Erfindung ebenfalls in
weiterer Ausgestaltung vorsieht, die Sperrung
von Verstellwegen,
insbesondere die Sperrung der Beinplatten, über einen über ein Exenter gesteuerten
außen verzahnten Sperrstift erfolgt, der in der Sperrlage in innen verzahnte Zahnkränze
an den gegeneinander zu sperrenden Elementen eingreift. Diese Art der Verriegelung
von Operationstischelementen ist insbesondere sehr wirkungsvoll und sehr präzise,
wobei gleichzeitig vergleichsweise große Kräfte auf gesperrte Tischelemente ausgeübt
werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibunt sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt
in Fig. 1 eine vereinfacht wiedergegebene perspektivische Darstellung eines Operationstisches
nach der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt durch den Auslegerarm mit Steuerkopf und
Mehrfachverstellventil, Fig. 3 in perspektivischer Darstellung ein Sperrelement
und in Fig. 4 eine Seitenansicht auf die Gallenbank gemäß Schnittlinie IV-IV in
Fig. 1.
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Der in Fig. 1 allgemein mit 1 bezeichnete Operationstisch
wird
von einem Standfuß 2, einer Standsäule 3 und einem Tischrahmenteil 4 gebildet, auf
und an dem sich einzelne Tischplattenelemente befinden.
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Direkt auf dem Tischrahmenteil 4 ist ein ggf. hydraulisch anhebbares
Tischelement 5 befestigt. In Richtung des Kopfendes schließt ich daran die aus zwei
über eine Gelenkschiene 6 miteinander verbundenen Tischplattenteilen 8 und 9 bestehende
sogenannte Gallenbank 7 an. Eine angehobene Position der Gallenbank 7 ist in Fig.
4 wiedergegeben. Daran anschließend ist noch am Tischrahmen 4 ein ggf. wiederum
verschwenkbares weiteres Tischelement 10 befestigt.
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Einsteckbar in den Tischrahmen 4 ist in Fig. 1 noch ein Kopfteil 11
dargestellt. Am Fußende ist am Tischrahmen 4 beidseitig je ein in der Tischebene
nach außen verschwenkbares Fußteil 12 und 13 in Lagerböcken 14 befestigt. Die Schwenkbarkeit
der Fußteile 12 und 13 nach außen ist mit dem Pfeil 14 angedeutet. Ein Doppelpfeil
15 soll die Auf-und Absenkbarkeit der einzelnen Fußteile 12 und 13 über ein in Fig.
3 näher dargestelltes Kupplungselement zi andeuten.
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Die wesentlichen Teile des Kupplungselementes 16 stellen zwei mit
einer axialen Innenverzahnung versehene Kupplungsteile 17 und 18 dar wobei eines
der Elementnteile
im am Lagerbock 14 gelagerten Teilabschnitt eines
Auslegers 19 befestigt ist, während das andere Teil im weitergeführten Bereich des
Auslegers 19 an einem Fußteil angeordnet ist. Ein über einen Exenterhebel 20 in
Richtung des Doppelpfeiles 21 (Fig. 3).bewegbarer außen verzahnter Sperrkopf 22
kann die beiden innen verzahnten Elemente 17 und 18 gegeneinander sperren oder aber
sich zur Entsperrung nur in einem der beiden Teile befinden und z.B. über Federkraft
in Sperrstellung gezogen werden, sobald der Verstellwinkel eines Fußelementes erreicht
ist.
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Für die Erfindung besonders wichtig, ist ein in einem stumpfen Winkel
abgewinkelter Auslegerarm 23, der an seinem freien Ende einen Wahlhebel 24 in einem
Ausleger- bzw.
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Steuerkopf 25 trägt, mit dem die einzelnen Steuerfunktionen der Tischbewegung
in Einhandbedienung vorgewählt werden können. Das dem Steuerkopf 25 abgewandte Ende
26 des Auslegerarmes 23 ist am Standfuß des Operationstisches 1 drehbar in Richtung
des Doppelpfeiles 27 gelagert.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist im Auslegerkopf 25 der Wahlhebel 24
entsprechend dem Doppelpfeil 28 heb- und senkbar und gemäß Doppelpfeil 29 um eine
mit 30 bezeichnete Mittelachse verdrehbar.
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Betrachtet man zunächst die Drehbewegung in Richtung des
Doppelpfeiles
20 um eine Mittelachse 30, so wird diese über eine Drehgelenkwelle 31 durch den
Auslegerarm 23 hindurch auf ein Kegelrad 32 im anderen Ende 26 des Auslegerarmes
23 übertragen. Das Kegelrad 32 wirkt mit einem dazu senkrecht angeordneten weiteren
Kegelrad 33 zusammen, dessen Drehung bei entsprechender Drehbewegung des Wahlhebnls
24 auf einen Kolben 48 in einem Zylinder 34 eines mit 35 bezeichneten Mehrfachverstellventiles
übertragen wird. Das Mehrfachverstellventil 35 befindet sich im Inneren des Standfußes
2 und trägt auf seiner Außenseite eine Vielzahl von doppelt wirkenden Rückschlagventilen
36, die die Hydraulikzylinder des Operationstisches beaufschlagen.
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Zur Schaltung des Mehrfachverstellventiles 35 ist nicht nur eine Verdrehung
des Kolben 48 notwendig, sondern in gleicher Weise auch dessen Verstellung in axialer
Råchtung, d.h. in Richtung des Doppelpfeiles 37, entsprechend dem Doppelpfeil 28
in Bezug auf den Wahlhebel 24. Diese Bewegung wird über eine mechanische Schwinge
38 Ubertragen, die mittig schwenkbar in einem Lagerbock-39, aufgehängt und über
Federn 40 federbeaufschlagt ist.
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Ein Gestänge 41 überträgt die Bewegung des Wahlhebels 24 auf ein freies
Ende 42 der Schwinge 38, die über Richtungsumkehr diese Bewegung auf eine Zug- bzw.
Druckstange
43 überträgt, die wiederum in Wirkverbindung mit dem
Kolben 48 steht.
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Zur Präzisierung der Schaltbewegungen ist unmittelbar im Bereich des
Mehrfachverstellventiles ortsfest ein Führungsstift 44 vorgesehen, der eine nicht
näher dargestellte Kulissensteuerfläche 45 abtastet. Insbesondere bei elektromotorischen
Antrieben können neben dieser Füh--rungsstift/Kulissenflächensteuerung auch Schaltnocken
47 zum Inbetriebsetzen oder Außerbetriebsetzen des Elektromotors vorgesehen sein,
je nach Schaltweg.
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In Fig. 4 ist noch angedeutet, daß die Teilplatten 8 und 9 der Gallenbank
7 mit seitlichen Abschirmblechen 46 versehen sind, die ein Eingreifen unter den
Tisch bei angehobener Stellung verhindern.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So kann
insbesondere statt der mechanischen Schwinge auch ein Bodenzubehör od. dgl. vorgesehen
sein, wobei dann z.B. eine federkraftgesteuerte Rückstelleinrichtung vorgesehen
ist. Auch kann vorgesehen sein, den Auslegerarm 23 zusätzlich nochmals gelenkig
auszubilden5 wenn dies notwendig werden sollte. Auch kann die Erfindung auf, elektrische
Schalter einwirken. Es muB nicht entsprechend der Beschreibung ein Mehrfachverstellventil
35 sein u. dgl. mehr.
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