-
-
Kontakteinrichtung zum widerstandsarmen Verbinden
-
der Endstücke zweier Hochstrom-Su Ealeiter Die Erfindung bezieht sich
auf eine Kontakteinrichtung zum widerstandsarmen Verbinden der Endstücke zweier
auf eine kryogene Betriebstemperatur abzukühlender stabilisierter Hochstrom-Supraleiter,
die zwischen zwei Klemmstücken anzuordnen sind, zwischen denen bei der Montagetemperatur
eine vorbestimmte Klemmkraft mechanisch einstellbar ist. Eine derartige Kontakteinrichtung
ist beispielsweise aus der DE-AS 1 615 591 bekannt.
-
Mit Hochstrom-Supraleitern, die Leiterlängen von mehreren Kilometern
haben, lassen sich supraleitende Großmagnete aufbauen, wie sie beispielsweise für
das sogenannte Large-Coil-Task (LCT)-Projekt zur Entwicklung eines Fusionsreaktors
mit toroidalem Magnetfeld erforderlich sind (vgl. z.B. "Kerntechnik", 20. Jahrgang,
1978, Nr. 6, Seiten 274 bis 281 oder "Proc. 8th, Symp. Engng. Probl. Fusion Research",
IEEE Pub.No. 79CH1441-5NPS, 1979, Seiten 1169 bis 1173). Die Fertigungslangen der
entsprechenden Supraleiter, die mit einem normalleitenden Material wie z.B. Kupfer
oder Aluminium stabilisiert sind, betragen dagegen meist nur wenige Kilometer, so
daß mehrere Leiterstücke an Enden miteinander verbunden werden müssen. Die Verbindung
zwischen zwei Endstücken kann dabei mit entsprechenden Kontakteinrichtungen durch
Zusammenklemmen und gegebenenfalls durch Verlöten
erfolgen. So
sind z.B. für den Magneten des genannten LCT-Projektes 13 Kontaktstellen zwischen
kupferstabilisierten Hochstrom-Supraleitern erforderlich.
-
Die Hochstrom-Supraleiter für derartige Großmagnete müssen Nennströme
von z.B. über 10 kA tragen können.
-
Trotz dieser hohen Ströme wird an den Kontaktstellen ein Kontaktwiderstand
in der Größenordnung von gefordert. Ferner sollte der Kontakt auch keinen Alterungsprozessen
unterliegen, wie sie z.B. durch thermische Zyklen zwischen der kryogenen Betriebstemperatur
der Supraleiter und der Raumtemperatur auftreten können.
-
Aus der DE-AS 1 615 591 ist eine Kontakteinrichtung bekannt, mit der
die Endstücke zweier bandförmiger Supraleiter mechanisch aneinanderzufügen sind.
Die Kontakteinrichtung enthält hierzuzwei Klemmstücke bzw. Andruckplatten und eine
mechanische Einstellvorrichtung. Diese Einstellvorrichtung weist eine Welle auf,
mit der über Gestänge Nocken zu betätigen sind, welche mittels der Klemmstücke die
zu verbindenden Supraleiterendstücke unter einer vorbestimmten Klemmkraft miteinander
unmittelbar in Kontakt bringen und in dieser Stellung festhalten.
-
Die entsprechende Mechanik der bekannten Kontakteinrichtung ist jedoch
verhältnismäßig aufwendig und erlaubt eine widerstandsarme Verbindung nur für Ströme
bis einige 100 A, während z.B. der LCT-Hochstrom-Supraleiter 15 k4 zu tragen hat.
-
Ferner ist aus der DE-PS 1 241 886 eine Klemmvorrichtung zum Verbinden
der Endstücke zweier drahtförmiger Supraleiter bekannt. Diese Klemmvorrichtung
enthält
einen U-förmigen Klemmkörper aus Stahl, Klemmbacken aus Kupfer, die innen mit supraleitenden
Schichten überzogen sind, und mehrere Druckschrauben, mittels derer die Klemmbacken
zusammenpreßbar sind. Zwischen die Klemmbacken werden die zu V§rbindenden Endstücke
der Supraleiter eingefügt und zusammengepreßt. Der Preßdruck ist dabei bei allen
Temperaturen infolge der Federwirkung des U-förmigen Klemmkörpers praktisch unverändert.
-
Mit dieser Klemmvorrichtung kann der geforderte geringe Kontaktwiderstand
jedoch nur für sehr geringe Stromstärken von beispielsweise 40 A erreicht werden.
-
Kontaktverbindungen zwischen kupferstabilisierten Hochstrom-Supraleitern
durch Pressen und Verlöten sind z.BX in der Veröffentlichung '8IEEE Transactions
on Magnetics1,, Volle MAG-17, Nr. 1, Januar 1981, Seiten 69 bis 72 allgemein untersucht.
Einzelheiten entsprechender Kontakteinrichtungen gehen aus dieser Veröffentlichung
nicht hervor.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Kontakteinrichtung
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß mit ihr die genannten Forderungen
für supraleitende Großmagnete zu erfüllen sind. Insbesondere soll eine einfache,
kostengünstige Herstellung und Fertigung der widerstandsarmen Verbindung zwischen
Hochstrom-Supraleitern ermöglicht werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Klemmstücke
mit kreissegmentartigen Querschnitten vorgesehen werden, welche auf ihren den Endstücken
der Supraleiter zugewandten Seiten supraleitende
Teile enthalten,
kraftschlüssig von einem hohlzylindrisch ausgebildeten Rahmenelement umgeben sind
und aus einem Material mit einem mittleren Dehnungskoeffizienten bestehen, der um
ein vorbestimmtes Maß kleiner als der mittlere Dehnungskoeffizient des Materials
des Rahmenelementes ist, so daß sich beim Temperaturübergang von der Montagetemperatur
auf die Betriebstemperatur der Supraleiter eine zusätzliche Preßkraft einstellt,
die größer als die vorbestimmte, mechanisch eingestellte Klemmkraft ist.
-
Aus der DE-PS 23 24 371 ist zwar ein Kurzschlußelement zum Schließen
eines supraleitenden Strompfades mit einem beweglichen Klemmstück bekannt, das eine
Kontaktplatte mit einer Schicht aus supraleitendem Material enthält (Fig. 3). Bei
diesem Kurzschlußelement wird der Kontakt erst bei der kryogenen Betriebstemperatur
durch eine hydraulisch oder pneumatisch zu betätigende Schließvorrichtung hervorgerufen.
Abgesehen davon, daß die entsprechende Schließvorrichtung konstruktiv verhältnismäßig
aufwendig ist, kann mit ihr auch nur eine verhältnismäßig geringe Klemmkraft erzeugt
werden, so daß nur entsprechend kleine Ströme widerstandsarm zu übertragen sind.
-
Die mit der erfindungsgemäßen Gestaltung der Kontakteinrichtung verbundenen
Vorteile sind insbesondere in dem einfach zu fertigenden, segmentierten Aufbau des
Kontaktes zu sehen. Zur Montage braucht die Kontakteinrichtung nur über die zu verbindenden
Endstücke der Supraleiter geschoben und eine Klemmung mit verhältnismäßig geringer
Klemmkraft vorgenommen zu werden. Bei einer anschließenden Abkühlung auf die kryogene
Betriebstemperatur wird dann aufgrund der
unterschiedlichen thermischen
Schrumpfung der verschiedenen Materialien eine zusätzliche Preßkraft zur Verbesserung
der elektrischen und mechanischen Eigenschaften des Kontaktes ausgenutzt.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Kontakteinrichtung nach der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
-
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und deren in den Unteransprüchen
gekennzeichneten Weiterbildungen wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren
Fig. 1 bis 3 zwei Querschnitte bzw. ein Längsschnitt durch eine Kontakteinrichtung
nach der Erfindung schematisch veranschaulicht sind.
-
Der Aufbau einer Hochstrom-Kontakteinrichtung nach der Erfindung ist
aus den in Fig. 1 und 2 gezeigten Querschnitten ersichtlich, die in Längsrichtung
der zu verbindenden Supraleiterstücke versetzt angelegt sind. In den Figuren sind
gleiche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die in den Figuren allgemein
mit 2 bezeichnete Kontakteinrichtung ist insbesondere zum widerstandsarmen Verbinden
von bandförmigen Hochstrom-Supraleitern geeignet, wie sie z.B. den genannten Veröffentlichungen
Kerntechnik und nProc. 8th. Symp. Engng. Probl. Fus. Res." zu entnehmen sind. Die
Kontakteinrichtung 2 weist ein starres, hohlzylindrisches Rahmenelement 3 auf, in
dessen Innenraum mit kreisförmigem Querschnitt zwei Klemmstücke 4 und 5 mit jeweils
gleichgroßem, kreissegmentartigem Querschnitt angeordnet sind. Zwischen den beiden
Klemmstücken ist ein schlitzartiger Zwischenraum 6 mit etwa rechteckigem Querschnitt
freigehalten, in dem die zu verbindenden Endstücke 7 und 8 zweier
bandförmiger
Hochstrom-Supraleiter nebeneinanderliegend anzuordnen sind. Diese beiden Endstücke
7 und 8 des Supraleiters sind zwischen den Klemmstücken 4 und 5 so einzuklemmen,
daß die geforderte widerstandsarme Verbindung zwischen den Endstücken über die Klemmstücke
erfolgt. Die Klemmstücke sind deshalb auf ihren den Endstücken 7 und 8 zugewandten
Seiten mit supraleitenden Teilen versehen, welche die geforderten-hohen Ströme zu
übertragen in der Lage sind. Die Anordnung dieser Teile geht aus Fig. 3 näher hervor.
Um eine gute Kühlung dieser in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellten Teile aus supraleitendem
Material zu gewährleisten, bestehen die Klemmstücke vorteilhaft aus einem thermisch
gut leitenden Material.
-
Während gemäß den Fig. 1 und 2 das untere Klemmstück 4 nur aus einem
einzigen Bauteil besteht, das formschlüssig an der Innenwand des Rahmenelementes
3 anliegt und mittels einer Schraube 9 dort gehalten wird, setzt sich das obere
Klemmstück 5 aus einem mittels einer Schraube 10 in dem Rahmenelement 3 befestigten
Haltesegment 11 mit ebenfalls kreissegmentartigem Querschnitt und zwei gleichgroßen
Druckplatten 12 und 13 zusammen, die durch einen parallel zur Längsrichtung der
Leiterendstücke 7 und 8 verlaufenden Trennspalt 14 voneinander beabstandet sind.
Die Halteschrauben 9 und 10 haben im wesentlichen nur die. Aufgabe,das Herausfallen
des Klemmstückes 4 bzw. des Haltesegmentes 11 bei der Montage zu verhindern. Das
Haltesegment 11 und die Druckplatten 12 und 13 nehmen einen kreissegmentartigen
Querschnitt des Innenraumes des Rahmenelementes 3 ein, der etwa die Größe des einteiligen
Klemmstückes 4 hat. Die beiden Druckplatten
12 und 13 werden durch
Schrauben 15 und 16, die in dem formschlüssig an der Innenwand des Rahmenelementes
3 anliegenden Haltesegment 11 geführt sind, auf die Endstücke 7 und 8 der Supraleiter
mit einer vorbestimmten Kontaktkraft gepreßt. Die beiden Druckplatten sind durch
zwei quer bezüglich der Leiterlängsrichtung verlaufende Haltestangen 17 geführt,
die in zwei ovalen Langlöchern 18 des Rahmenelementes 3 gelagert sind. Diese Konstruktion
erlaubt aufgrund des geteilten Druckplattensystems einen großen Freiraum zwischen
dem einteiligen Klemmstück 4 und den Druckplatten 12 und 13 des zusammengesetzten
Klemmstückes 5. Ein solcher Freiraum ist für eine einfache Montage unerläßlich.
-
Gemäß der Erfindung sind das hohlzylinderförmige Rahmenelement 3 und
die von ihm eingeschlossenen Klemmstücke 4 und 5 aus Werkstoffen gefertigt, die
bei einer Abkühlung von der Montagetemperatur, im allgemeinen Raumtemperatur, auf
die kryogene Betriebstemperatur der Supraleiter, im allgemeinen Heliumtemperatur,
unterschiedlich schrumpfen. Durch die Wahl eines Materials für das Rahmenelement
3, dessen mittlerer Dehnungskoeffizient um ein vorbestimmtes Maß, insbesondere um
mindestens 20 % größer ist als der mittlere Dehnungskoeffizient des Materials, aus
dem die Klemmstücke 4 und 5 gefertigt sind, wird bei einer kraftschlüssigen Verbindung
von dem Rahmenelement 3 und den von ihm umfaßten Klemmstücken 4 und 5 ein zusätzlicher
Anpreßdruck im Kontaktbereich erzeugt, der vorteilhaft größer als die bei der Montage
mittels der Schrauben 15 und 16 hervorgerufene Klemmkraft ist. Durch diese zusätzliche
Preßkraft wird bekanntlich der Kontaktwiderstand zwischen den Endstücken 7 und 8
der Supra-
leiter und den an ihnen anliegenden supraleitenden Teilen
der Klemmstücke 4 und 5 noch weiter verringert. Außerdem werden Alterungserscheinungen
durch Setzvorgänge bei wiederholtem Aufwärmen und Abkühlen, d.h. bei thermischen
Zyklen vermieden.
-
Als Material für das Rahmenelement 3 ist insbesondere Aluminium oder
eine Aluminiumlegierung geeignet, während die Klemmstücke 4 und 5 aus Gründen einer
guten Wärmeleitfähigkeit insbesondere aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigt
sein können.
-
Der notwendige Kraftschluß bei der Montage zwischen den Klemmstücken
4 und 5, insbesondere zwischen den Druckplatten 12 und 13 einerseits und dem mechanisch
stabilen Rahmenelement 3 andererseits kann durch eine Keilschraube 19 in Verbindung
mit einer konischen Ausfräsung bzw. Bohrung des zwischen den beiden Druckplatten
12 und 13 ausgebildeten Trennspaltes 14 erreicht werden, in den die Keilschraube
hineinragt. Die Keilschraube 19 ist ebenfalls -in dem Haltesegment 11 geführt. Die
beiden Druckplatten lassen sich dann gegen die Innenwand des hohlzylindrischen Rahmenelementes
3 pressen, so daß beim Abkühlen die thermisch erzeugte Umfangs spannung in dem Rahmenelement
in die zusätzlich wirksame Druckspannung auf den Leiterkontakt umgesetzt wird.
-
Die Montage der Endstücke 7 und 8 der bandförmigen Supraleiter kann
noch weiter erleichert werden, indem man zumindest einige der an den Endstücken
anliegenden Flächen der Klemmstücke 4 und 5 rinnenförmig gestaltet. So sind gemäß
dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 in der den Endstücken 7
und
8 zugewandten Seite des einteiligen Klemmstückes 4 der Bandform der Supraleiterendstücke
7 und 8 angepaßte rinnenartige Vertiefungen und stegartige Seitenteile 20 ausgebildet,
so daß eine weitgehend unverrückbare Lage der Leiterendstücke gewährleistet ist.
Auch bei anderen Leiterformen kann eine entsprechende Anpassung der Flächen der
Klemmstücke an die jeweilige Leiterform vorgesehen sein, um so durch einen guten
Formschluß zwischen den Klemmstücken und den zu verbindenden Leiterstücken eine
gute Klemmung zwischen diesen Teilen zu erhalten.
-
Die Kontakteinrichtung 2 nach der Erfindung ist insbesondere auch
zum widerstandsarmen Verbinden von Leitertypen geeignet, die dem für das genannte
LCT-Projekt vorgesehenen Leiter entsprechen. Bei diesem Leitertyp handelt es sich
um einen kabelförmigen, etwa rechteckigen Röbelstableiter mit verseilten NbTi/Cu-Einzelleitersträngen,
die auf einem Flachblechkern verlötet sind. Da die Längsausdehnung der Kontakteinrichtung
2 im allgemeinen wesentlich kürzer als die Verseilschlaglänge dieses Röbelstableiters
ist und dessen einzelnenLeiterstränge untereinander weitgehend isoliert sind, müssen
die einzelnen Leiterstränge sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite des Röbelstableiters
miteinander verbunden werden. Nur auf diese Weise ist nämlich eine gleichmäßige
Stromverteilung über den gesamten Leiterquerschnitt und somit eine Degradation der
aus dem Röbelstableiter gewickelten Spule zu vermeiden. Hierzu ist, insbesondere
für derartige Leitertypen, als Maßnahme zur Reduzierung des Kontaktwiderstandes
erfindungsgemäß vorgesehen, daß die den Endstücken 7 und 8 der Supraleiter zugewandten
Flächen
der Klemmstücke 4 und 5 mit supraleitenden Teilen versehen
sind. Dies kann beispielsweise durch eine verhältnismäßig dicke Beschichtung der
Kontaktflächen mit einem solchen Material erfolgen, wobei gewährleistet sein muß,
daß diese supraleitenden Schichten den geforderten hohen Strom zu übertragen in
der Lage sind. Eine weitere besonders vorteilhafte Möglichkeit ist aus dem in Fig.
3 gezeigten Längsschnitt durch die in den Fig. 1 und 2 angedeutete Kontakteinrichtung
ersichtlich. Der Längsschnitt ist dabei durch die mit III in Fig. 2 bezeichnete
Schnittlinie gelegt. Teile aus Fig. 3, die mit Teilen aus Fig. 1 und 2 übereinstimmen,
sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Gemäß Fig. 3 geschieht die elektrische
Verbindung der einzelnen Leiterstränge 22 eines Röbelstableiters, beispielsweise
des Endstückes 7 oder 8, durch mehrere quer bezüglich der Ausdehnungsrichtung des
Endstückes 7 liegende Verbindungsleiterstücke 23.'Bei diesen Leiterstücken handelt
es sich um ebenfalls stabilisierte Supraleiter, die jedoch vorteilhaft als Kompaktleiter
ausgeführt sind. Im Fall, daß diese supraleitenden Verbindungsstücke 23 außenstabilisiert
sind, wird vorteilhaft das Verhältnis von Stabilisierungsmaterial zu supraleitendem
Material möglichst niedrig gewählt.
-
Insbesondere wird ein Verhältnis kleiner als 2, vorzugsweise kleiner
als 1,5 vorgesehen. Dann sind nämlich die normalleitenden Bereiche zwischen der
Kontaktfläche und der supraleitenden Schicht in den Verbindungsleiterstücken 23
sehr dünn und verursachen so nur einen entsprechend geringen Spannungsabfall in
der Kontaktzone. Besonders geeignet sind auch supraleitende Verbindungsleiterstücke,
die nur eine sehr dünne Hülle aus stabilisierendem Material haben und deren stabilisierendes
Material sich im
wesentlichen in dem von dem supraleitenden Material
eingeschlossenen Querschnitt befindet. Gegebenenfalls können auch Leiterstücke vorgesehen
werden, bei denen sich das supraleitende Material außen befindet.
-
Die Verbindungsleiterstücke 23 sind in entsprechend gestalteten Führungsnuten
eingelegt, die in den beiden Druckstücken 12 und 13 und dem einteiligen Klemmstück
4 auf den den Endstücken 7 und 8 der zu verbindenden Hochstrom-Supraleiter zugewandten
Seiten gegebenenfalls mit geringem Untermaß eingearbeitet sind.
-
Im Falle eines reinen Klemm- bzw. Preßkontaktes werden die überstehenden,
den zu verbindenden Supraleiterendstücken zugewandten Oberflächen der supraleitenden
Verbindungsleiterstücke 23 noch mit einem den Kontaktübergangswiderstand vermindernden
Material wie z.B. Indium, Silber oder Gold vorbehandelt. Zweckmäßigerweise werden
auch beide Oberflächen der zu kontaktierenden Leiterendstücke oder auch nur diese
Oberflächen mit entsprechenden Schichten versehen.
-
Anschließend werden mit annähernd gleichmäßiger Betätigung der Schrauben
15, 16 und 19 die Druckplatten 12 und 13 in Position gebracht und wird nachfolgend
die-Klemmung mittels der Schrauben 15 und 16 mit der vorbestimmten Klemmkraft erzeugt.
Durch Abkühlung der Kontakteinrichtung wird dann noch aufgrund der unterschiedlichen
mittleren Dehnungskoeffizienten des Rahmenelementes 3 und der in ihm eingeschlossenen
Klemmstücke 4 und 5 die zusätzliche Preßkraft erzeugt, die vorteilhaft größer ist
als die vorbestimmte, bei Raumtemperatur eingestellte Klemmkraft mittels der Schrauben
15 und 16.
-
Neben der reinen Klemmverbindung kann bei der-Kontakteinrichtung nach
der Erfindung auch eine Lötverbindung vorgesehen werden. Hierzu werden die Kontaktflächen
der Endstücke 7 und 8 der zu verbindenden Supraleiter und die ihnen zugewandten
Kontaktflächen der Klemmstücke 4 und 5 einschließlich der in ihnen eventuell vorhandenen
supraleitenden Verbindungsleiterstücke 23 zunächst mit einem Lot, beispielsweise
aus Zinn, Indium oder aus einer Silber-Zinn-Legierung, beschichtet und dann verpreßt.
Mit der Pressung werden die Klemmstücke aufgeheizt, die gleichzeitig als Lötvorrichtungen
wirken können.
-
Hierzu dienen Lötpatronen, die in die aus den Querschnitten der Fig.
1 und 2 ersichtlichen Bohrungen 24 in dem unteren einteiligen Klemmstück 4 sowie
in den Druckstücken 12 und 13 des zusammengesetzten Klemmstückes 5 eingeführt werden.
Wie aus Fig. 1 ferner hervorgeht, kann ein Knopfthermometer 25 vorgesehen sein,
um eine Überhitzung der Supraleiter, beispielsweise über 3000C,zu vermeiden.
-
Die Bohrungen 24, die sich zweckmäßig in unmittelbarer Nähe der Kontaktflächen
befinden, werden vorteilhaft im Betriebszustand der Supraleiter und der Kontakteinrichtung
von dem die Supraleiter kühlenden Kühlmedium durchströmt. In dieses Medium ist im
allgemeinen die gesamte Kontakteinrichtung eingetaucht.
-
In Verbindung mit einer guten Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Werkstoffe
garantiert dies eine optimale Abfuhr der ohmschen Verluste aus dem Kontaktbereich.
-
Um den geforderten geringen Widerstand der Verbindung der supraleitenden
Endstücke 7 und 8 zu gewährleisten, kann die Kontakteinrichtung in Längsrichtung
der Endstück entsprechend lang gestaltet sein.
-
Daneben ist es auch möglich, mehrere vergleichsweise kürzere Kontakteinrichtungen
in Längsrichtung hintereinandergereiht vorzusehen.
-
Gemäß einem entsprechenden konkreten AusfUhrungsbeispiel wurde ein
verlöteter Kontakt untersucht.
-
Dabei wurden fünf Kontakteinrichtungen mit jeweils etwa 40 mm Länge
unmittelbar hintereinander angeordnet. Jede dieser Kontakteinrichtung hatte ein
hohlzylindrisches Rahmenelement 3 von 90 mm Durchmesser und 3 mm Wandstärke aus
Aluminium. Die Klemmstücke 4 und 5 bestanden aus Kupfer. Als Supraleiterendstücke
7 und 8 wurden Röbelstableiter mit 23 um einen flachen Blechkern aus Stahl verseilten
NbTi/Cu-Einzelleitem verwendet. Die Querschnittsmaße dieser Endstücke betrugen jeweils
7,6 mm x 38,5 mm. In die Kontaktflächen des einteiligen Klemmstückes 4 sowie der
Druckstücke 12 und 13 waren jeweils 9 unisolierte außenstabilis ierte NbTi/Cu-Verbindungsleiterstücke
23 mit einem Querschnitt von jeweils 3,6 mm x 1,8 mm eingelassen. Alle Kontaktflächen
waren vorverzinnt. Mit fünf derartigen Kontakteinrichtungen wurde nach der Verlötung
ein Kontaktwiderstand von 2 x 10-1°SQ bei einem Strom von 15 kA ermittelt. Da der
Strom sich nach der Theorie gleichmäßig über die einzelnen Kontakteinrichtungen
verteilt, bedeutet dies für eine einzelne Kontakteinrichtung einen Widerstand von
etwa 10-9 g. Bezieht man diesen Widerstand auf die Kontaktfläche, so ergab sich
ein Oberflächenwiderstand von 1,8 x 10 8Q cm2.
-
15 Patentansprüche 3 Figuren
Leerseite