-
Lukenabdeckung
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lukenabdeckung der im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 genannten Art.
-
Bei Schiffen mit im Verhältnis zur Decksfläche großen, insbesondere
langen Luken sind Verformungen der Lukensülle unveruieidlich, die einmal statisch
auf die Belastung des Schiffskörpers durch die Ladung zurückzuführen sind und zurn
andern durch dynamische Beanspruchungen des.KOrpers im Seegang. Statische Belastungen
durch die Ladung können zu einem Einfall oder Ausfall des Lukensülls führen, das
dann eine mehr oder weniger große Krümmung nach innen oder außen erfährt. Dynamische
Belastungen des Schiffskörpers führen zu Verwindungen der Lukensülle.
-
Die genannten Verformungen können Größehordnungen annehmen, bei denen
es bei der sonst üblichen Festlegung der Lukendeckel
an beiden Längsrändern
auf den Längssüllen zu Zerstörungen der Befestigungsmittel kommt. Um diese Probleme
zu vermeiden, ist es bekannt, eine formschlüssige Querverriegelung vorzusehen, die
in der Schließste]3ung lediglich zwischen einem ier Längssülle und der darauf aufliegenden
Längskante der Lukendeckel wirksam ist. Diese Verriegelung kann beispielsweise in
Form von Verriegelungskeilen vorgesehen werden, die beispielsweise am Lukensüll
vorgesehen sind und in entsprechende Aufnahmenuten an der Unterseite der Deckel
eingreifen, wenn die Deckel in die Schließstellung abgesenkt werden. Durch die Querverriegelung
tritt andererseits das Problem auf, daß die einzelnen Deckel mit ihren Längskanten
in etwa tangential zu den Krümmungen der Längssülle liegen, die diese unter Belastung
erfahren. Bei einer bekannten Lukenabdeckung mit Faltdeckelpaaren wird eine Möglichkeit
vorgesehen, daß die Einzeldeckel sich tatsächlich in etwa tangential zum.Verformungsbogen
der Längssülle einstellen können. Zu diesem Zweck sind die Gelenke als Langlöcher
ausgebildet, die in der Schließstellung eine Winkelbewegung wischen den einzelnen
Lukendeckeln ermögTichen. Gelenke mit Langlöchern sind bei derartigen Lukenabdeckungen
mit erheblichen Deckelgewichten starken Belastungen ausgesetzt, die zu einer Gefährdung
der Gelenkbolzen und der Gelenkbohrungen führen. Weiter ist es unvermeidlich', daß
sich der Dichtungsdruck in de Querfugendichtungen teilweise verringert, insbesondere,
wenn es sieh um Querfugendichtungen handelt, die mit einer MboSgummileiste an einem
Deckel und einer starren Dichtungsleiste am anderen Deckel versehen ist. Es besteht
daher zusatzlbch die Gefahr, daß es zu Undichtigkeiten in den Dichtungen kommt;
wobei zu beachten ist, daß starke dynamische Verformungen deS Schiffskörpers verbunden
mit entsprechend großen Relativbewegungen der Deckel zueinander normalerweise dann
auftreten, wenn auch mit einem erheblichen Wasseranfall gerechnet werden muß.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lukenabdeckung der genannten Art
so weiter zu entwickeln, daß eine erhöhte Sicherheit gegen das Eindringen von Wasser
durch die Querfugendichtungen gewährleistet wird.
-
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Lukenabdeckung, bei der die
Einzeldeckel über normale Verbindungselemente mit zylindrischen Gelenkbohrungen
verbunden sind, dadurch gelöst, daß in der Stoßfuge oberhalb der üblichen Querfugendichtung
eine zweite Dichtungsanordnung vorgesehen ist, die eine Entwässerungsrinne und eine
schlauchförmige Dichtungswulst aufweist und für den vertikalen Fugenspalt an den
Seitenwänden der Deckel eine Schwallwasserdichtung vorgesehen ist.
-
Durch die Verwendung normaler Gelenkverbindungen mit zylindrischen
Gelenkbohrungen kommt es im wesentlichen lediglich in der mittleren Stoßfuge zu
Winkelbewegungen zwischen den Deckeln.
-
Durch die Zusatzdichtung mit einer schlauchförmigen Dichtungswulst
ist es möglich, die Dichtigkeit mit Hilfe der Zusatzdichtung auch dann aufrecht
zu erhalten, wenn Relativbewegungen zwischen den Deckelstirnseiten auftreten, die
zu einem Undichtwerden der EIauptquertugendichtung führen. Diese können sowohl in
der Horizontalen Wie auch bei unterschiedlicher Beladung der beiden Deckelgruppen
aufgrund der unterschiedlichen Durchbiegung der Deckel vertikal auftreten. Die Dichtungen
in den übrigen QuerSugen der einzelnen Deckel behalten ihre Dichtwirkung, da zwischen
diesen Deckeln nur minimale Winkelbewegungen in der Ebene auftreten.
-
Um einen Wasserstau in der Fuge zwischen den Querrändern der oberen
Beplankung der aneinander angrenzenden Deckel zu vermeiden, ist zweckmäßig an der
Stirnseite des Deckels, der dem die Dichtungswulst tragenden Deckel gegenüberliegt,
eine querverlaufende Rinne mit einem aufrechten Schenkel angeordnet, der die Anlage
für die Dichtungswulst bildet. Die Querrinne ist
vorzugsweise unterhalb
des Spaltes zwischen den Querrändern der oberen Beplankung der beiden angrenzenden
Deckel vorgesehen.
-
Zweckmäßig ist es, unterhalb der mit der Dichtungswulst zusammenwirkenden
Rinne am selben Deckel eine weitere, querverlaufende Rinne vorzusehen, die so breit
ist, daß sie die Dichtungsfuge zwischen der Dichtungswulst und dem aufrechten Schenkel
der oberen Rinne übergreift. Auf diese Weise kann Wasser, das unter Umständen doch
noch durch die Zusatzdichtung eindringt, abgeleitet werden, bevor es die Hauptquerdichtung
erreicht, die unter Umständen nicht mehr zuverlässig abdichtet.
-
Aus baulichen Gründen kann die Dichtungswulst u.U. an den Seiten der
Stoßfuge nicht nach unten herunter bis auf die Längsdichtung geführt werden. Aus
diesem Grunde ist es zweckmäßig, an der Seite des Fugenstoßes eine getrennt wirkende
Dichtungseinrichtung vorzusehen. Diese kann eine den Spalt zwischen den Rändern
der Seitenwände unterhalb der Dichtungswulst abdeckende Streifendichtung aufweisen,
die membranartig gegen eine vertikale Leiste gedrückt wird, wenn Wasseranfall durch
überkommende Seen seitlich gegen die Deckelwand auftritt, andererseits aber durch
Abheben die Entwässerung der Fugenrinnen erlaubt, wenn die Rinnen Wasser führen.
-
Weitere Merkmale und zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der
weiteren Unteransprüche.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
-
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Lukenabdeckung gemäß der Erfindung.
-
Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
-
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Oberkante eines Längssülls und
der Längskante eines darauf aufruhenden Lukendeckels.
-
Fig. 4 zeigt eine in größerem Maßstab gezeichnete Ansicht des Stoßes
benachbarter Deckel gemäß dem Pfeil IV in Fig. 1.
-
Fig. 5 zeigt einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4.
-
Fig. 6 zeigt einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 4.
-
Fig. 1 zeigt in Draufsicht schematisch ein Lukensüll mit einer Lukenabdeckung
im geschlossenen Zustand. Das Lukensüll 2 weist Längssülle 4, 6 und Quersülle 8,
10 auf. Die Luke ist verschlossen durch eine Lukenabdeckung mit zwei Abdeckungshälften
12, 14, die beispielsweise aus jeweils zwei Faltdeckelpaaren bestehen, von denen
der an das Quersüll. 8 bzw. 10 angrenzende Deckel 16 bzw. 18 in bekannter Weise.am
Quersüll oder einem vor dem Quersüll liegenden Bauteil angelenkt ist, In der Schließstellung
stoßen die beim Schließen vorlaufenden Lukendeckel 20 bzw. 22 mit ihren vorlaufenden
Rändern gegeneinander.
-
Sie bilden dabei eine Querfuge 24, innerhalb der die Deckel stirnseitig
gegeneinander abgedichtet sind. Einzelheiten dieser Abdichtung sind in Fig. 2 wiedergegeben.
Die Lukendeckel sind in bei Faltdeckelpaaren üblicher Weise mit Laufrollen versehen.
-
Diese Laufrollen sind auf einem der Längssülle - hier auf dem Längssüll
4 - quergeführt, während sie auf dem anderen Längssüll.
-
6 in Querrichtung frei verschiebbar sind. Wie in Fig. 3 wiedergegeben,
sind auf der Seite der Lukendeckel über dem Längssüll
4 die Laufrollen
25 beidseitig mit Spurkränzen 26 versehen, mit denen eine auf dem SAllrand 28 aufliegende
Führungsschiene 30 übergriffen wird. Auf der gegenüberliegenden Seite, die zeichnerisch
nicht veranschaulicht ist, sind einfache zylindrische Räder vorgesehen, die unmittelbar
auf dem Süllrand 28 abrollen oder auf darauf angeordneten ebenen Bahnen.
-
Im Bereich des Längssülls 4 sind weiter Querverriegelungen vorgesehen,
die hier mit am Süllrand befestigten Keilelementen 32 gebildet sind, die in der
Schließstellung von U-förmigen Gegenelementen 34 übergriffen werden, die an der
Unterseite des Deckels vorgesehen sind. über diese Querverriegelung werden die Lukendeckel
in Abständen der Hauptquerträger mit dem Längssüll in Querrichtung verriegelt, so
daß die Deckel jeweils an den Verriegelungsstellen vom Längssüll 4 mitgenommen werden,
falls das Längssüll 4 Bewegungen ausführt. Bei solchen Bewegungen kann sich das
Längssüll 6 frei unter den Deckeln bewegen. Bei. einem Einfall des LängssÜlls 4,
bei dem es beispielsweise die gestrichelte Lage (Maß "a") einnimmt, öffnet sich
die Querfuge 24 zwischen den Deckeln 20 und 22 keilförmig, wobei sich der Abstand
zwischen den Deckeln im Bereich des Längssülls 6 vergrößert. Bei einem Ausfall des
Längssülls 4 erweitert sich die Querfuge 24 keilförmig zum Längssüll 4 hinb Im übrigen
folgen die beiden Lukendeckelabschnitte 12 und 14 insgesamt dieser Winkelbewegung,
wobei zwischen den einzelnen Deckeln lediglich erinfügige Winkelbewegungen in der
Ebene auftreten, und zwar im Rahmen der Toleranzen der Gelenkverbindungen. Um Verklemmungeh
in den Querverriegelungen zu vermeiden, können diese nit entsprechendem Seitenspiel
versehen werden, so daß auch im Bereich des Längssülls 4- eine gewisse Relativbewegung
innerhalb der Querverriegelungen möglich ißt. Entsprechend sind die Laufrollen zu
bemessen.
-
Die Dichtungsanordnung im Bereich der Stoßfuge 24 ist im einzelnen
in Fig. 2 dargestellt. An der Stirnseite des Deckels 20 ist ein Deckelquerträger
mit. einem geschlossenen Steg 36 vorgesehen, der mit seinem oberen Rand unten gegen
die obere Beplankung 38 des Deckels 20 und mit seinem unteren Rand mit einem Flansch
40 verschweißt ist. Der Deckel 22 weist auf seiner Stirnseite einen entsprechenden
Steg 42 mit einem unteren Flansch 44 auf. Der Steg 42 stößt gegen die obere Beplankung
46 des Deckels 22. Außen vor dem Steg 42 ist eine quer verlaufende Aufnahmenut 48
vorgesehen, in der eine streifenförmige Dichtung 50 untergebracht ist. Mit dieser
Dichtung arbeitet eine starre Dichtungsleiste 52 zusammen, die vor dem Steg 36 des
Deckels 20 angeordnet ist und hier durch die Wulst eines Wulstprofils 54 gebildet
ist, das sich quer erstreckt und mit seinem unteren Rand mit dem Flansch 40 verschweißt
ist. Das Wulstprofil 54 bildet dabei mit dem Flansch 40 und dem Steg 36 eine breite
Rinne 55, die sich quer vor der Stirnseite des Deckels 20 erstreckt und an ihren
beiden Enden mit Ablauföffnungen 56 versehen ist.
-
Oberhalb der Dichtung 50, 52 ist vor dem Steg 42 des Deckels 22 eine
schlauchförmige Wulstdichtung 58 vorgesehen, die an einem quer verlaufenden Steg
60 befestigt ist und beispielsweise aus einem entsprechend gefalteten Flachgummistreifen
gebogen sein kann, der dabei mit seinen Längsrändern 64, zwischen denen ein Abstandsstreifen
66 angeordnet ist, gegen den Steg 60
mit dem Längsrand 64 abdichtend verschraubt ist. Dem Dichtungswulst 58 gegenüber
ist wiederum in Querrichtung mitdem Steg 36 des Deckels 20 ein Winkelprofil 68 verschweißt,
und zwar so, daß eine Rinne 69 gebildet wird mit einem aufrechten Rinnenschenkel
70, gegen den sich außen die Wulstdichtung 58 anlegt. Die Rinne ist an beiden Seiten
mit nach außen führenden öffnungen 72 versehen. Die oberen Beplankungen 38 und 46
der
beiden Deckel 20 und 22 sind so angeordnet, daß der Spalt 711
zwischen den Querrändern silber der oberen sinne liegt. Die schlauchförmige Dichtungswulst
58 hat in entspanntem Zustand einen etwa kreisförmigen Querschnitt und einen erheblichen
Vertc)rmungsweg, über den der Dichtungsdruck im wesentlicher aufrecht erhalten wird.
Bei Winkelverlagerungen der an die gemeinsame Stoßfuge angrenzenden Querränder der
Deckel 20 und 22 kann somit die obere Dichtung 58, die hier eine Zusatzdichtung
zur Hauptdichtung 50 bildet, auch erheblichen Abstandsänderungen ohne wesentliche
Minderung der Dichtwirkung folgen.
-
Die Querbewegungen können dabei so groß sein, daß die Dichtwirkung
der Hauptdichtung 50 erheblich vermindefr oder sogar ganz aufgehoben wird.
-
Überkommendes Wasser, das über den Spalt 74 eindringt, gelangt zunächst
in die obere Rinne 69 und wird hier seitlich durch die stirnseitig vorgesehenen
Öffnungen 72 abgeleitet.
-
Es kann sich also kein Wasserstau ausbilden bzw. ein Wasserst;lu wird
schnell abgebaut. Die untere Rinne 55 übergreift in Richtung auf die Stirnseite
des Deckels 22 die Dichtungsfuge zwischen der Außenseite des Rinnenschenkels 70
und der Dichtung wulst. Eventuell durch die Zusatzdichtung eindringendes Wasser
gelangt damit unmittelbar in die untere Rinne 52 und kann aus dieser stirnseitig
ablaufen. Es ist daher zusätzlich zu der Zusatzdichtung sichergestellt, daß eindringendes
Wasser weitgehend daran gehindert wi.rd, Überhaupt an die Hauptdichtung zu g,eangen.
-
Der Pugenspalt an den Seitenwänden der Deckel benachbarter Deckelabschnitte
ist in Fig. 4 dargestellt. Wie i.n den Schnitten nach Fig. 5 und 6 ersichtlich,
ist zum Schutze gegen den Wasser schwall ü.berkommender Seen von der Seite eine
Schwallwasserdichtung außerhalb der Deckelseiterlwände und der innen i.n Nachbarschaft
der Deckelwand befindlicien Deckeldichtung angeordnet.
-
Der horizontale Spalt 74 zwischen den Deckelbeplankungen setzt sich
in den Deckelseitenwänden in dem vertikalen Spalt 76 fort, am Deckel 20 ist seitwärts
des Spaltes 76 in geringem Abstand ein ungleichschenkliger Winkel 78 als Dichtungshalter
angeschweißt. Sein langer Schenkel liegt in geringem Abstand vor der Deckelseitenwand
und parallel zu dieser. Nach oben hin ist der Dichtungshalter mit einer Deckplatte
80 abgedeckt.
-
Zum Spalt 76 zwischen den Deckelseitenwänden hin ist die Streifendichtung
82 mit Durchgangsschrauben 84 am Dichtung halter 78 verschraubt. Das Dichtungsgegenlager
fiir das Streifengummi 82 wirts durch ein arn Nachbardeckel 22 gleichgerichtet mit
dem Dichtungshalter 78 angeschweißtes Vierkantprofil 86 gebildet. Es erfährt wie
der Dichtungshalter 78 ebenfalls nach oben eine Abdeckung, hier durch einen ungleichschenkligen
Winkel 88.
-
i;3LJ Schwal wasser von außen wird der Gummistreifen 82 gegen das
Dichtungswiderlager 86 gedrückt und verhindert auf diese Weise den Durchtritt des
Wassers durch den Spalt 76 zwischen den Deckelseitenwänden und die Beaufschlagung
der Seitenstoß-Hauptdichtung an den Deckeln. Sonst kann der Entwässerungskanal 52
innerhalb der Schwallwasserdichtung der Fuge durch seine Ablauföffnung 56 entwässern,
wobei der Dichtungsstreifen 82 der Ab auf am Dichtungswiderlager 86 freigibt.
-
Leerseite