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B e s c h r e i b u n g Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung für eine
Sucherkamera Die Erfindung betrifft eine Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung zur
Verwendung in einer Sucherkamera gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, mit der eine
Scharfeinstellung mittels gekoppelter Bewegung eines seine eigene Optik aufweisenden
Entfernungsmessers und einer Scharfeinstell-Vorrichtung erzielt wird.
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Bekanntlich weist eine Sucherkamera einen Entfernungsmesser mit eigene
Optik zur ~.. fernungsbestimmung zum Aufnahmeobjekt mittels Dreiecksmessung (Triangulation)
und eine einer Abbildungsoptik zugeordnete Scharfeinstell-Vorrichtung auf, die beide
so miteinander verbunden sind, daß das scharfeingestellte Aufnahmeobjekt im Gesichtsfeld
des Entfernungsmessers durch Verschieben der Abbildungsoptik beim Drehen eines Entfernungseinstellringes
wahrgenommen wird. Im Gegensatz zur einäugigen Spiegelreflexkamera, bei der die
Abbildungsoptik verschoben wird, um unmittelbar eine Scharfeinstellung zu erhalten,
ist für die Sucherkamera eine Vorrichtung erforderlich, die eine betriebsmäßige
Kopplung zwischem dem Entfernungsmesser und der Scharfeinstell-Vorrichtung der Abbildungsoptik
herstellt.
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Ein Beispiel eines Entfernungsmessers und einer Scharfeinstell-Vorrichtung
einer Abbildungsoptik in einer herkömmlichen Sucherkamera soll anhand von Fig. 1-3
näher erläutert werden. Fig. 1 zeigt die Optik eines Entfernungsmessers mit zwei
Objektivfenstern, die einen bestimmten Abstand voneinander haben, so daß durch beide
Fenster eingeführte Abbildungen einem gemeinsamen Gesichtsfeld zugeführt werden,
um den Abstand zum Aufnahmeobjektiv anhand des Überlappungsverhältnisses der beiden
Abbildungen feststellen zu können. Gemäß Fig. 1 gelangt von einem Aufnahmeobjekt
R kommendes und durch eins der Objektivfenster einfallendes Licht durch eine Objektivlinse
1 und einen feststehenden Halbspiegel 2 auf ein Okular 3.
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Das durch das andere Fenster einfallende Bricht vom Aufnahmeobjekt
R wird von einem am Punkt Q schwenkbar gelagerten Dreht spiegel 4 auf den feststehenden
Halbspiegel 2 und von dort auf das Okular 3 reflektiert. Zwischen dem Halbspiegel
2 und dem Drehspiegel 4 ist eine Zusatzlinse 5 angeordnet.
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Wenn bei der hier beschriebenen optischen Anordnung eine Einstellung
auf unendlich vorliegt, ist der Drehspiegel 4 parallel zum Halbspiegel 2 unter einem
Neigungswinkel von 45° gegenüber einer die Punkte P und Q verbindenden Linie angeordnetO
Um den Abstand zu dem in endlicher Entfernung liegenden Aufnahmeobjekt R zu bestimmen,
wird der Drehspiegel 4 so lange gedreht, bis die beiden durch das Okular 3 sichtbaren
Abbildungen zusammenfallen, wodurch das Aufnahmeobjektiv automatisch in Scharfeinstellung
gelangt, nämlich auf die Filmoberfläche fokussiert ist, wenn der Abstand zum Aufnahmeobjekt
R festliegt. In Fig. 1 ist der Abstand dg zum Aufnahmeobjekt durch den Drehwinkel
o des Drehspiegels 4 und die Länge der Basislinie 1 ausgedrückt: d0 20 Pig. 2 zeigt
als Beispiel eine Vorrichtung, die eine
Kopplung zwischen dem beschriebenen
Entfernungsmesser und einer Scharfeinstell-Vorrichtung einer Abbildungsoptik herstellt.
Die Abbildungsoptik weist eine Vielzahl von Linsen 6a, 6b, 6c auf, die von einem
Objektivtubus 7 abgestützt sind, der seinerseits in einer an einem Kameragehäuse
8 festangebrachten Hülse 9 verschiebbar aufgenommen ist.
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Am Objektivtubus 7 ist ein Entfernungseinstellstift 10 fest angebracht,
der in einen geneigten Schlitz 9a (siehe Fig0 3) in der feststehenden Hülse 9 eingreift,
so daß beim Drehen eines hier nicht gezeigten Entfernungseinstellringes der Stift
10 im Winkel um die optische Achse der Linsen bewegt wird, wodurch eine Bewegung
der Linsen 6a-6c in Richtung der optischen Achse entsprechend der durch den Schlitz
9a bestimmten Begrenzung hervorgerufen wird. Innerhalb des Objektivtubus 7 ist eine
Aperturblende 11 angeordnet, deren Stellung von einem hier nicht gezeigten Blendeneinstellglied
gesteuert wird, um die jeweils gewünschte Blendenöffnung zu erzielen.
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Am hinteren Ende des Objektivtubus 7 ist ein Verriegelungsstift 12
befestigt, dessen freies Ende 12a an einem Ende 13a eines Verbindungshebels 13 anliegt,
der auf einem Stift 14 schwenkbar gelagert ist. Der Verbindungshebel 13 steht normalerweise
unter Vorspannung einer Schraubenfeder 15, die ihn entgegen dem Uhrzeigersinn um
den Stift 14 zu drehen bestrebt ist. Folglich wird das Ende 13a in Anlage am freien
Ende 12a des Verriegelungsstiftes 12 gehalten. Am anderen Ende des Verbindungshebels
13 ist ein Stift 17 festangebracht, der in Anlage an der Kante 17a eines Schwenkarms
17 in der Nähe seines einen Endes gehalten ist. Im anderen Ende des Schwenkarmes
ist eine Hohlwelle 18 fest angebracht, die fest auf einer Stützwelle 19 sitzt. Der
Schwenkarm 17 wird von einer Schraubenfeder 20 im Uhrzeigersinn um die Stützwelle
19 gedreht, so daß die Kante 17a in Anlage am Stift 16 gehalten wird. Der Drehspiegel
4, der einen Teil der Entfernungsmesseroptik bildet, ist in der Hohlwelle 18 fest
angebracht, die gemeinsam mit dem Schwenkarm 17 drehbar ist.
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Wenn bei der so aufgebauten bekannten Vorrichtung ein hier nicht
gezeigter Entfernungseinstellring zwecks Scharfeinstellung gedreht wird, wird der
Objektivtubus 7, der die Linsen 6a-6c trägt, entweder vorwärts oder rückwärts in
Richtung der optischen Achse bewegt, wodurch der mit ihm verbundene Verriegelungsstift
12 in Richtung der optischen Achse bewegt wird, wie durch einen doppelköpfigen Pfeil
A in der Fig.
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angedeutet. Dementsprechend wird der Verbindungshebel 13 im Winkel'um
den Stift 14 bewegt, um eine Winkelbewegung des am Stift 16 am Hebel 13 anliegenden
Schwenkarmes 17 um die Stützwelle 19 zu bewirken. Da die Hohlwelle 18, die mit dem
Schwenkarm 17 in einem Stück ausgebildet ist, den Drehspiegel 4 fest abstützt, stellt
der Winkel, um den der Schwenkarm 17 bewegt wird, unmittelbar den Drehwinkel des
Drehspiegels 4 dar.
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Angenommen der Verriegelungsstift 12 wird in Fig0 2 gesehen vorwärtsbewegt,
um die Linsen 6a-6c in Vorwärtsrichtung mitzunehmen, dann wird der Verbindungshebel
13 und der Schwenkarm 17; wie durch Pfeile B und C angedeutet,entgegen dem Uhrzeigersinn
geschwenkt. Wenn umgekehrt der Verriegelungsstift 12 nach hinten bewegt wird, drehen
sich Verbindungshebel 13 und Schwenkarm 17 im Uhrzeigersinn. Da der Verbindungshebel
13 und der Schwenkarm 17 jeweils durch eine Schraubenfeder 15 bzw.
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20 angehalten sind, der Bewegung des Verriegelungsstiftes 12 exakt
zu folgen, ist gewährleistet, daß die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Linsen
6a-6c zwangsläufig an den Drehspiegel 4 übertragen wird.
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Als Alternative kann zum Bewegen des Objektivtubus 7 auch ein schneckenartiges
System benutzt werden0 Gleichgültig wodurch die Bewegung hervorgerufen wird, ist
die Vorrichtung, die die Verriegelungsverbindung zwischen dem Entfernungsmesser
und der Scharfeinstell-Vorrichtung der Abbildungsoptik herstellt, so aufgebaut,
daß sie eine Winkelbewegung des Drehspiegels in Abhängigkeit von einer Bewegung
der Aufnahmelinsen, ähnlich wie im Zusammenhang mit der gezeigten Verriegelungsvorrichtung
beschrieben hervorruft.
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Es liegt au. der Hand, daß bei einer die Abbildungsoptik bildenden
Aufnahmelinse eine sphärische Aberration vorliegt, die verursa-ht, daß der optimale
Brennpunkt in Abhängigket von einer Änderung der Blendenöffnungszahl (Öffnungsverhäl@mis)
entsprechend der Wahl der Blendeneinstellung verlagert wiw, Außerdem wir'- der Brennpunkt
entsprechend der Entfernung zum Aufnahmeobjekt verschoben.
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Hierzu ist im einzelnen in Fig0 4-9 das Verhältnis zwischen der Vergrößerung,
eingetragen auf der Ordinate (Abstand zum Aufnahmeobjekt), und dem Brennpunkt, eingetragen
auf der Abszisse, graphisch dargestellt, wobei unterschiedliche Werte des Blendenverhältnisses
der Abbildungsoptik als Parameter gewähl@ sind. Die durchgezogen gezeichnete Kurve
a stellt die Verlegerung ds Brennpunktes bei offener Blende dar, während die @estrichelte
Kurve b die Verlagerung des Brennpunktes bei teilweiser Verringerung der Blendenöffnung
z.B. um zwei Schritte darstellt.
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Der Brennpunkt der Abbildungsoptik wird entsprechend a anderung des
Blendenwertes verschoben. Je nach der Vergrößerung kann die Verlagerung des Brennpunktes
sich linear ändern, wie Fig. 4 zeigt. Gemäß einer Alternative kann sie sich auch
nicht linear ändern, wie aus Fig. 5-7 hervorgeht0 Gemäß einer weiteren Alternative
kann die Verlagerung des Brennpunktes bei einer Änderung des Blendenwertes auch
unabhängig vom Ausmaß der Vergrößerung konstant bleiben, wie in zeigt 8 und 9 gezeigt
In Fig, 4 stellen die winkelförmigen Kurven c und d die bjektivleistung dar, wobei
die beste Beistung an der Spitze liegt. Wenn die Blende um zwei Schritte verändert
wird, steigt die Tiefenschärfe im wesentlichen auf den zweifachen ursprünglichen
Wert an. So wird mit der Abbildungsoptik der Brennpunkt auf verschiedene Weise je
nach dem Blendenwert oder der Blendenöffnungszahl hauptsächlich wegen der sphärischen
Aberration der Abbildungsoptik verlagert.
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Bei einer herkömmlichen Abbildungsoptik ist das optische System so
ausgelegt, daß die Verlagerung des Brennpunktes auf die Abbildungstiefe und Tiefenschärfe
begrenzt ist.
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Bei einer oben im Zusammenhang mit Fig0 1-3 beschriebenen herkömmlichen
Sucherkamera, bei der der Entfernungsmesser mit der Scharfeinstell-Vorrichtung der
Abbildungsoptik verriegelt ist, ist jedoch die Abbildungsoptik so ausgelegt, daß
die Scharfeinstellung genau auf die Filmoberfläche fällt, wenn die Diaphragmablende
offen ist. Wird die Blende verkleinert, so ist die Aufnahmelinse unter Umständen
nicht exakt auf die Filnioberfläche fokussiert, so daß sie genaugesagt unscharf
eingestellt ist, obwohl im Entfernungsmesser Doppelbilder zusammenfallen.
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Diese Unschärfe läßt sich korrigieren, wenn man die Aufnahmelinse
geringfügig in Richtung der optischen Achse bewegt. Da der Entfernungsmesser aber
mit der Abbildungsoptik exakt verriegelt ist, können bei einer solchen Korrektur
die Doppelbilder innerhalb des Entfernungsmessers nicht zur Koinzidenz gebracht
werden, so daß sich hieraus eine Schwierigkeit ergibt. Bei bekannten optischen Geräten,
wie Kameras besteht also das Problem, daß eine Einrichtung nötig ist, mit der eine
exakte optische Scharfeinstellung einer Abbildungsoptik erzielbar ist, wenn eine
größere Verlagerung des Brennpunktes in Abhängigkeit von einer reduzierten Diaphragmablende
vorliegt. Für optische Systeme mit Entfernungsmesser sind bereits verschiedene Untersuchungen
und Versuche zur uberwindung dieses Problems unternommen worden, einschließlich
einer Verbesserung des Verriegelungsmechanismus zwischen dem Entfernungsmesser und
der Pokussierbewegung der Aufnahmelinse, einem Ausgleichamittel für die Verlagerung
des Brennpunktes in Abhängigkeit von einer Änderung der Blendenöffnungszahl. Wenn
es möglich ist, eine exakte Scharfeinstellung durch Verlagerung des Brennpunktes
in Abhängigkeit von der Blendenöffnungszahl zu erreichen ist, läßt sich insbesondere
ein unscharfer Zustand,
der aus einer Änderung des Blendenwertes
resultiert, vermeiden und vermutlich eine ausgezeichnete Objektivleistung erzielen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das genannte Bedürfnis durch Schaffung
einer Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung für eine Sucherkamera zu befriedigen,
die eine exakte Scharfeinstellung für jeden Blendenwert bei einer Abbildungsoptik
ermöglicht, bei der eine größere Verlagerung des Brennpunktes in Abhängigkeit von
einer Veränderung des Blendenwertes vorliegt, und die außerdem die Feststellung
der Scharfeinstellung mittels des Entfernungsmessers ähnlich wie bei der bekannten
Anordnung erlaubt.
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Diese Aufgabe ist für die eingangs genannte Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung
dadurch gelöst, daß erfindungsgem eine Kopp lungs- bzw.Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen ist, die eine betriebsmäßige Verbindung zwischen dem Entfernungsmesser
und der Scharfeinstell-Vorrichtung einer Abbildungsoptik herstellt. In dieser Verriegelungsvorrichtung
ist ein Korrekturglied angeordnet, welches die Ausgangsstellung für die Winkelbewegung
eines Drehspiegels in Abhängigkeit von der Blendeneinstellung einer Aperturblende
festlegt. Lediglich durch die Anordnung des Korrekturgliedes ist eine wirksame Korrektur
des Brennpunktes möglich. Folglich wird eine Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung
geschaffen, für die keine komplizierte Konstruktion nötig ist und die wirtschaftliche
Vorteile bietext, Gemäß der Erfindung ist in der Scharfeinstell-Vorrichtung der
Abbildungsoptik, die mit dem Entfernungsmesser verriegelt ist, dafür Vorsorge getroffen,
daß der zur Voreinstellung-einer Blendenöffnung benutzte Blendenring zum Bewegen
der Linse der Abbildungsoptik unabhängig vom Entfernungsring benutzt werden kann,
so daß die durch das Einstellen der Blende verursachte Verlagerung des Brennpunktes
automatisch ausgeglichen
werden kann. Es wird also eine Scharfe
ins tell-Korrekturvorrichtung geschaffen, mit der die Korrektur der Verlagerung
des Brennpunktes ohne jede Handbetätigung wirksam erzielbar ist0 Mit einer für eine
Sucherkamera bestimmten Scharfeinstell-Eorrekturvorrichtung kann also die Verlagerung
des Brennpunktes einer Abbildungsoptik korrigiert werden, die sich bei einer Änderung
der Blendenöffnung einer Aperturblende ergibt. Dabei ist ein Entfernungsmesser mit
der Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung der Abbildungsoptik durch eine Verriegelungsvorrichtung
betriebsmäßig gekoppelt. In der Verriegelungsvorrichtung oder der Scharfeinstell-Vorrichtung
ist eine Einrichtung vorgesehen, die die Verlagerung des Brennpunktes beim Einstellen
der jeweiligen Blendenöffnung korrigiert.
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Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten
anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigt: Figo 1 ein optisches System eines bekannten Entfernungsmessers; Fig. 2 eine
bekannte Vierriegelungsvorrichtung zwischen einem Entfernungsmesser und einer Scharfeinstell-Vorrichtung
einer Abbildungsoptik; Fig. 3 eine Seitenansicht eines Objektivtubus und einer feststehenden
Hülse gemäß Fig. 2; Fig. 4-9 graphische Darstellungen der Verlagerung des Brennpunktes
der Abbildungsoptik verursacht durch eine Änderung des Blendenwertes, wobei der
Brennpunkt auf der Abszisse und die Vergrößerung auf der Ordinate eingetragen ist;
Fig. 10 ein Schema des der Erfindung zugrundeliegenden Prinzips; Figo 11 eine Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung
für eine Sucherkamera gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig,
12 einen Schnitt durch eine Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 13 eine Seitenteilansicht eines Blendenringes
und eines Verbindungsstiftes gemäß Fig. 12; Fig. 14 eine Seitenteilansicht eines
Entfernungsringes und eines Verbindungsstiftes gemäß Fig. 12; Fig, 15 einen Teilschnitt
durch einen Entfernungsring und einen Verriegelungsstift gemäß Fig0 12.
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Anhand von Fig. 10 soll zunächst das grundlegende Prinzip der Erfindung
erläutert werden, welches es ermöglicht, die relative Stellung zwischen einem Drehspiegel
4 und einem Aufnahmeobjektiv 6 in Abhängigkeit von einer Ankerung der Öffnungszahl
bzw. des Blendenwertes zu ändern. Angenommen ein Aufnahmeobjekt befindet sich in
gegebenem Abstand vom Aufnahmeobjektiv 6, dann wird der Winkel @, den der
Drehspiegel 4 mit der optischen Achse entsprechend der Entfernung zum Aufnahmeobjekt
einnimmt, festgelegt, wenn diese Entfernung mit Hilfe des verriegelten Entfernungsmessers
entsprechend festgestellt wird. Das Aufnahme objektiv 6 wird entsprechend dem Winkel
§ in gegebener Entfernung L von einer Filmoberfläche 21 angeordnet. Wenn der Blendenwert
(Öffnungszahl) unter Beibehaltung dieses Zustandes geändert wird, verlagert sich
der Brennpunkt entsprechend. Diese Verlagerung ist durch a gekennzeichnet. Und es
wird auf der Filmoberfläche 21 ein unscharfes Bild erzeugt, wenn nicht das Aufnahmeobjektiv
6 bewegt wird, um diese Verlagerung d auszugleichen. Der Ausgleich läßt sich ganz
einfach durch Vorwärtsbewegen des Aufnahmeobåektivs 6 erreichen. Das führt jedoch
zu einer Winkelbewegung des Drehspiegels 4, der mit dem Aufnahmeobjektiv 6 verriegelt
ist. Da der Entfernungsmesser nichts mit einem bestimmten Blendenwert zu tun hat,
stellt eine Winkelbewegung des Drehspiegels 4 für den Entfernungsmesser einen unscharfen
Zustand dar. Das beruht darauf, daß der Drehwinkel 8 in aber einstimmung mit der
Entfernung zum Aufnahmeobjekt bestimmt wird. Bei einem Entfernungsmesser, bei dem
Doppelbilder zur
Koinzidenz gebracht werden, werden also beim Herstellen
des Ausgleichs die Doppelbilder im Entfernungsmesser geringfügig gegeneinander versetzt.
Folglich kann keine Korrektur in Abhängigkeit von der Entfernung erfolgen Um für
jede beliebige Entfernung eine Korrektur des Brennpunkts möglich zu machen, muß
eine Korrekturvorrichtung vorgesehen sein, die es ermöglicht, den Abstand L zwischen
der Filmoberfläche 21 und dem Aufnahmeobjektiv 6 entsprechend der Summe (L + a )
einzustellen, wenn die Doppelbilder im Entfernungsmesser zusammenfallen. Wenn diese
Korrektur erreicht wird, bedeutet dies, daß das Verhältnis G <-> L für eine
offene Blende zu einem Verhältnis 8<-iL + A für einen bestimmten Blendenwert
abgewandelt wird. Der optimale Brennpunkt wird also unabhängig vom Blendenwert auf
der Filmoberfläche hergestellt. Zur Verwirklichung dieses Prinzips ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung entsprechend konstruiert0 Fig. 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem eine Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung in einer Verriegelungsvorrichtung
zwischen einem Entfernungsmesser und einer Scharfeinstell-Vorrichtung einer Abbildungsoptik
angeordnet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel bewirkt eine Winkelbewegung des Drehspiegels
4 eine Korrektur der Verlagerung A des Brennpunktes. Da die Verriegelungsvorrichtung
selbst den gleichen Aufbau hat wie in Fig. 2 gezeigt, sind den Teilen gemäß Fig.
2 entsprechende Teile der Verriegelungsvorrichtung mit den gleichen Bezugszeichen
versehen, ohne daß ihre Beschreibung wiederholt wird.
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Die Korrekturvorrichtung gemäß der Erfindung, die in der Verriegelungsvorrichtung
angeordnet ist, weist ein Korrekturglied 22 auf, welches beim Einstellen eines bestimmten
Wertes einer Blende 11 in Form einer Aperturblende bewegbar ist.
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Das Korrekturglied 22 ist in Form eines Armes vorgesehen, der an einem
Ende an einem Verbindungszapfen 24 schwenkbar gelagert
ist, welcher
seinerseits an einem Ende 23a eines Verriegelungshebels 23 fest angebracht ist.
In der Nähe des freien Endes und an einer Seite hat der Arm ein Nockenprofil 22a
und ist in einen Raum zwischen dem Mitnehmerstift 16 am Verbindungshebel und einem
am freien Ende eines Schwenkarms 17 fest angebrachten Drehstift 17b und aus diesem
Raum bewegbar. Das Nockenprofil 22a hat eine Gestalt, die der optischen Reaktion
der Abbildungsoptik bzw0 der Linsen 6a-6c entspricht. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
steht das Nockenprofil 22a mit dem Mitnehmerstift 16 in Beruhrung; aber das Nockenprofil
22a kann auch am freien Ende des Korrekturgliedes 22 zur Anlage am Drehstift 17b
ausgebildet sein. Gemäß einer Alternative kann es auch an den entgegengesetzten
Kanten des Korrekturgliedes 22 in der Nähe des freien Endes desselben ausgebildet
sein0 Der das Korrekturglied 22 an seinem Ende 23a abstützende Verriegelungshebel
23 ist B-förmig gestaltet und an einem ortsfesten Stift 25 drehbar gelagert. Das
andere Ende 23b des Verriegelungshebels 23 ist mit einem hier nicht gezeigten Blendenring
verbunden, der das Voreinstellelement für den Blendenwert darstellt. Der Blendenring
ist so angeordnet, daß er um die optische Achse des Objektivs drehbar ist, damit
ein bestimmter Blendenwert der Blende 11 eingestellt werden kann.
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Beim Einstellen einer bestimmten Blendenöffnung wird der Verriegelungshebel
23 in der einen oder anderen durch den doppelköpfigen Pfeil E angedeuteten Richtung
im Winkel bewegt.
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Wenn der Blendenring gedreht wird, damit ein gewünschter Blendenwert
bzw. eine Öffnungszahl für die Blende 11 eingestellt werden kann, dreht sich der
Verriegelungshebel 23 z.B. entgegen dem Uhrzeigersinn um den Stift 25. Folglich
wird das Korrekturglied 22 in Fig. 11 gesehen nach links bewegt, und ein Teil des
Nockenprofils 22a, welches vom freien Ende einen Abstand hat, gelangt zwischen die
Stifte 16, 17b, wodurch der Abstand zwischen diesen Stiften geändert wird. Dabei
bleibt
der Objektivtubus 7 ortsfest und folglich bewegt sich der
Schwenkarm 17 entgegen dem Uhrzeigersinn und bewirkt eine Winkelbewegung des Drehspiegels
4. Dadurch kann das Verhältnis zwischen dem Winkel O und der Entfernung L geändert
werden.
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Der hier beschriebene Vorgang entspricht einer Korrektur beim Andern
der Blendenöffnung von einem kleineren zu einem größeren Wert. Wird die Blendenöffnung
in entgegengesetztem Sinn geändert, so wird der Verriegelungshebel 23, der Schwenkarm
17 und das Korrekturglied 22 in entgegengesetzter Richtung bewegt.
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Fig0 12 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei
dem eine Scharfeinstell-Korrekturvorrichtung in einer Scharfeinstell-Vorrichtung
einer Abbildungsoptik angeordnet ist, die mit einem Entfernungsmesser verriegelt
ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Verlagerung des Brennpunktes
durch eine Bewegung des Aufnahmeobjektivs um eine vom Blendenwert abhängige Entfernung
ausgeglichen0 Gemäß Fig. 12 stützt ein Objektivtubus 27 Linsen 26a, 26b ab, die
eine Abbildungsoptik bilden, und ist in einem Innenrahmen 33 verschiebbar aufgenommen.
Am Objektivtubus 23 und am Innenrahmen 33 ist jeweils eine entsprechende Führungsvorrichtung
vorgesehen, die eine Bewegung des Objektivtubus 27 innerhalb des Innenrahmens 33
in Richtung der optischen Achse ermöglichen. Außerhalb des Innenrahmens 33 ist ein
um die optische Achse drehbarer Blendenring 34 angeordnet, der zum Einstellen eines
gewünschten Blendenwertes einer Blende 31 in Form einer Aperturblende im Innern
des Objektivtubus 27 gedreht werden kann. Im Blendenring 34 ist teilweise ein geneigter
Schlitz 34a (siehe Figo 13) ausgebildet, mit dem ein am Objektivtubus 27 befestigter
Mitnehmerstift 35 in Eingriff steht, der vom Objektivtubus seitlich vorsteht und
sich durch eine im Innenrahmen 33 vorgesehene Öffnung 33a erstreckt. Der Kopf des
Mitnehmerstiftes 35 paßt in eine mit einem Entfernungsring 36 einstückig ausgebildete
Gabel 36a.
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Der Entfernungsring 36 ist innerhalb einer an einem Kameragehäuse
28 befestigten, feststehenden Hülse 29 außerhalb des Blendenringes 34 und des Innenrahmens
33 drehbar angebracht. Die Gabel 36a ist von einem aufrechten Teil 36c eines L-förmigen
Elements 36b begrenzt, welches sich vom Entfernungsring nach innen erstreckt (siehe
Figo 14). Der Innenrahmen 33 ist am Kameragehäuse 28 mittels einer Halteplatte 37
befestigt, siehe Fig. 12.
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Die so aufgebaute Scharfeinstell-Vorrichtung der Abbildungsoptik
ist über die Verriegelungsvorrichtung mit dem Entfernungsmesser (siehe Fig. 2) mit
Hilfe eines Verriegelungsstiftes 32 verbunden. Der Verriegelungsstift 32 entspricht
dem in Fig. 2 gezeigten Verriegelungsstift 12 und ist in einem am Kameragehäuse
28 befestigten Führungsrohr 38 in Richtung der optischen Achse bewegbar aufgenommen.
Das freie Ende des Verriegelungsstiftes 32 greift in eine im Entfernungsring 36
ausgebildete geneigte Nut 39 ein (siehe Fig. 15). Die geneigte Nut 39 ist so gestaltet,
daß ihr Boden in Richtung der optischen Achse geneigt ist. Das andere Ende des Verriegelungsstiftes
32 steht normalerweise unter Vorspannung eines Verbindungshebels der Venriegelungsvn
ichtung, so daß das freie Ende in Anlage am Betten der geneigten Nut gehalten wird.
Folglich bewegt sich beim Drehen des Entfernungsringes 36 der Verriegelungsstift
32 in Richtung der optischen Achse entsprechend der Gestalt des geneigten Nutbodens
und ruft eine Winkelbewegung des Drehspiegels im Entfernungsmesser hervor.
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Wenn die Blende 31 eine Stellung einnimmt, bei der die Öffnung um
zwei Schritte verkleinert wird, wird der Brennpunkt bei voller Öffnung der Blende
nach vorn verschoben.
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Folglich müssen die Aufnahmelinsen 26a, 26b um ein entsprechendes
Ausmaß nach hinten verschoben werden, damit eine entsprechende Korrektur des Brennpunktes
erreicht wird.
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Gemäß der Erfindung erfolgt diese Korrektur automatisch beim Einstellen
der Blendenöffnung. Insbesondere wird bei einem Drehen des Blendenringes 34 in einer
durch Pfeil F angedeuteten Richtung um die optische Achse zur vollen Öffnung der
Blende ein im Blendenring 34 ausgebildeter geneigter Schlitz 34a (siehe Figo 13)
in eine gestrichelt gezeigte Stellung 34aA versetzt. Der Mitnehmerstift 35 greift,
wie Figo 14 zeigt, in die mit dem Entfernungsring 36 einstückig ausgebildete Gabel
36a ein, und da der Entfernungsring 36 unbewegt bleibt, kann sich der Mitnehmerstift
35 nicht seitlich bewegen. Beim Drehen des Membranringes 34 um die optische Achse
wird also der Mitnehmerstift 35 in eine in Fig. 13 gestrichelt gezeigte Lage 35A
versetzt, d.h. in eine Stellung, die in Richtung der optischen Achse nach hinten
verlagert ist. Diese Verlagerung des Mitnehmerstiftes 35 nach hinten geht mit einer
entsprechenden Bewegung des mit dem Stift einstückigen Objektivtubus 27 einher,
wodurch eine Rückwärtsbewegung der Linsen 26a, 26b bewirkt wird, damit eine Korrektur
des Brennpunktes erfolgen kann. Wenn in Abhängigkeit von der Änderung des Blendenwertes
die Korrektur des Brennpunktes automatisch durchgeführt worden ist, kann der Entfernungsring
36 zwecks Scharfeinstellung auf ein Aufnahmeobjekt gedreht werden. Der Verriegelungsstift
32 bewegt sich dann entsprechend der Gestalt der geneigten Nut 39 in Vorwärts- bzw.
Rückwärtsrichtung, wodurch eine Winkelbewegung des Drehspiegels im Entfernungsmesser
mit Hilfe der Verriegelungsvorrichtung gemäß Fig0 2 hervorgerufen wird.
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Beim Drehen des Entfernungsringes 36 wird der Mitnehmerstift 35 gemeinsam
mit der Gabel 36a im Winkel bewegt. Diese Winkelbewegung des Mitnehmerstiftes 35
ist jedoch durch den im Blendenring 34 ausgebildeten geneigten Schlitz 34a begrenzt,
so daß die Linsen 26a, 26b bei einer Bewegung des Mitnehmerstiftes 35 in Richtung
der optischen Achse zur Scharfeinstellung entweder nach vorn oder nach hinten bewegt
werden. Auf diese Weise sind der Entfernungsmesser und die Aufnahmelinsen miteinander
verriegelt, wobei die in Abhängigkeit vom Blendenwert
erzielte
Korrektur beibehalten bleibt.
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Die obige Beschreibung gilt für Aufnahmelinsen mit negativer sphärischer
Aberration. Liegt eine positive sphärische Aberration vor, so kann die Korrektur
in entgegengesetzter Richtung mit entsprechendem Ergebnis vorgenommen werden. Es
sei noch erwähnt, daß die Erfindung nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt ist, sondern auch in einer Anordnung Verwendung finden kann, in der die
Zusatzlinse 5 gemäß Fig. 1 in verriegeltem Verhältnis mit dem Blendenwert bewegt
wird0 Aus der Beschreibung geht hervor, daß die Erfindung eine wirksame Korrektur
des Brennpunktes durch Betätigen des Drehspiegels oder des Blendenringes der Abbildungsoptik
einer Sucherkamera ermöglicht.
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Es ist ersichtlich, daß beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig0 11, bei
dem eine Korrektur des Brennpunktes durch Bewegen des Drehspiegels erreicht wird,
der Entfernungsmesser unmittelbar nach Vornahme der Korrektur nicht scharfeingestellt
ist.
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Daraus ergibt sich jedoch keine Schwierigkeit, weil eine ordnungsgemäß
scharfeingestellte Abbildung auf der Filmoberfläche entsteht, wenn die Scharfeinstellung
als Ergebnis der Bewegung der Aufnshmelinsen erreicht ist, die bei Vornahme eines
Scharfeinstellvorganges unter Beobachtung im Entfernungsmesser vorsichgeht. Beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 12 wird die Korrektur des Brennpunktes durch den
üblichen Vorgang des Drehens des Blendenringes zum Einstellen einer Blendenöffnung
erzielt, so daß kein besonderer Vorgang zum Erzielen der bestmöglichen Abbildung
nötig ist. Diese Anordnung ist also für praktische Zwecke sehr vorteilhaft.
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L e e r s e i t e