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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftfahrzeugsitz mit einem
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aus Vollschaumstoff, insbesondere hochelastischem Vollschaumstoff
bestehenden Sitzkissen, das in seinem hinteren, den Sitzh9ckern zugehörigen Bereich
eine relativ gesehen geringere Einsitztiefe als in seinem vorderen den Oberschenkeln
zugehörigen Bereich besitzt.
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Sitzkissen aus hochelastischem Vollschaumstoff bieten die Gewähr dafür,
daß die auf den Sitz wirkenden Restschwingungen des Federungssystems von Reifen
und Fahrwerksfederung optimal gedämpft werden, wobei das \/ollschaum-Sitzkissen
von einer Federung unterstützt sein kann. Es hat sich aber gezeigt, daß der hochelastische
Schaumstoff bei Belastung durch den Sitzenden sich über das Maß des anfänglichen
Zusammendrückens hinaus bei länger währender Belastung weiter setzt", d. h. sich
zusammendrückt. Dadurch wird die Sichtposition des Fahrers verändert, was aber nicht
erwUnscht ist. Die Abstützung des Körpers auf dem Sitz ist mit unterschiedlichen
Flächenpressungen verbunden, da unter den Sitzbeinhöckern die Hauptlast des Körpers
aufzunehmen ist. Dadurch erhöht sich nicht nur die Eindrucktiefe nach längerer Laufstrecke,
sondern auch die Durchblutung des Körpers wird durch das weiche Einsitzen beeinträchtigt.
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Es ist daher bereits bekannt, zur Erreichung eines erhöhten Sitzkomforts
eine spezielle Sitzdruckverteilung vorzunehmen in der Weise, daß der Sitzdruck unter
den Sitzbeinhöckern erhöht wird, der dann insbesondere nach vorne hin abfällt. Zu
diesem Zwecke ist in dem DE-GM 19 93 817 bei einem Fahrzeugsitz die Schaumstoffauflage
in sich
hdrtemaßig derart differenziert, daß im Oberschenkelbereich
ein sehr weicher Schaum und im Gesößbereich ein demgegenüber härterer Schaum angeordnet
ist. In der DE-AS 12 73 761 ist bei einem Sitz ein rückwertiger tiefer gelegener
Teil der 5itzflache eben und besteht aus hartem Material. Selbst wenn dieser von
steifen und planen Einlagen gebildete Teil überpolstert ist, so soll die Polsterung
nur so groß sein, daß die Beckenknochen die Polsterung zusammendrücken und auf der
harten Platte zu sitzen kommen. Während die Verwendung von hårtemaßig unterschiedlichen
Schaumstoffen bei einem Kraftfahrzeugsitz eine aufwendige und teuere Fertigung dorstelltD
gestaitet sich der Sitz nach der letztgenannten Druckschrift dadurch aufwendig,
daß die Sitzfläche in den rückwärtigen tiefer gelegenen Teil und einen vorderen
höher gelegenen Teil aufgeteilt ist, wobei beide Teile ebenfalls verschiedene Härte
aufweisen. Der aus hartem Material bestehende Teil der Sitzfläche, der praktisch
die Sitzoberflöche bildet, beeinträchtigt wiederum den Sitzkomfort. Die beiden bekannten
Anordnungen berücksichtigen auch nicht den Umstand, daß bei bestimmten Sitzpositionen
der Druck auf das Kreuzbein das zulässige Maß Uberschreitet.
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Die Erfindung hat sich die Aufgobe-gestellt, einen Kraftfahrzeugsitz
aus insbesondere hochelastischem Vollschaumstoff hinsichtlich des Sitzkomforts zu
verbessern, indem eine günstigere Druckverteilung erreicht wird, durch die die höchsten
spezifischen Drücke von den Sitzbeinhöckern aufzunehmen sind. Nach längerer Laufstrecke
erfolgt kein oder nur geringfügiges weiteres Setzen des Schaumstoffes. Dadurch werden
auch Falten in den Sitzbezügen im Bereich der Sitzbeinhöcker vermieden. Dies wird
erreicht ohne wesentlichen Mehraufwand in der der tigung.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß im hinteren Bereich
des Sitzkissens und unterhalb der Sitzoberflache ein etwa parallel zur Sitzoberfläche
verlaufendes plattenförmiges Teil geringer Wandstärke eingeschäumt ist, das im Bereich
des Kreuzbeines eine Ausnehmung aufweist und seitlich bis in die Randzonen des Sitzkissens
reicht und mit mehreren über seine Ausdehnung verteilte Durchbrechungen versehen
ist.
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Auf diese Weise wird die Einsitztiefe begrenzt, da durch die Belastung
des Sitzes das plattenförmige Teil der Bewegung des Schaumstoffes nach unten nicht
ohne weiteres folgt, da die Enden des plattenformigen Teiles in den Randzonen sich
nach oben und innen gegen das Becken des Sitzenden bewegen, wo sie sich gewissermaßen
abstützen. Durch die feste Verbindung des Teiles mit dem Schaumstoff, zu der die
Durchbrechungen im plattenförmigen Teil einen Beitrag leisten, wird das Teil inden
Randzonen auch verspannt, wodurch seine Bewegung in der Mittelzone nach unten gehemmt
wird. Durch die Ausnehmung im.Bereich des Kreuzbeines wird auf dieses in keiner
Sitzposition ein erhöhter Druck ausgeübt.
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Zweckmäßig ist das plattenförmige Teil in einem Abstand von der Sitzoberfläche
eingeschäumt, der mindestens der halben Höhe des Sitzkissens entspricht. Der Abstand
des plattenförmigen Teiles vorn der Sitzoberfläche richtet sich jedoch nach der
Härte des Schaumstoffes, nach dem angenommenen Durchschnittsgewicht des Insassens
und schließlich auch danach, ob der Schaumstoff auf einer Federung ruht oder auf
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in einer unnachgiebigen Blechform. Die Lage des Teiles muß daher nach
den jeweiligen Kriterien bestimmt werden.
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In vorteilhafter Weise verläuft das plattenförmige Teil in den seitlichen
Randzonen des Sitzkissens schräg nach oben, wodurch-sich in den Randzonen eine bessere
Abstützung und Verspannung ergibt.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes
mit dem Becken und der Wirbelsäule eines-Insassens, Fig. 2 einen Kraftfahrzeugsitz
mit einer weggeschnittenen Hälfte in perspektivischer-Ansicht, Fig. 3 das plattenförmige
Teil ebenfalls in perspektivischer Ansicht und Fig. 4 einen Schnitt durch das Sitzkissen
nach Linie IV - IV in Fig. 1.
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Der Kraftfahrzeugsitz 2 in Fig. 1 besteht aus dem Sitzkissen 4 sowie
der Rückenlehne 6 mit der KopfstUtze 8. Von- der auf dem Sitz 2 sitzenden Person
10 sind das Becken mit den Sitzbeinhqckern 12 und das Kreuzbein 14 mit der Wirbelsäule
16 angedeutet. Der Aufbau des Sitzes 2 ist in Fig. 2 näher dargestellt, wobei der
Aufbau für die Erfindung nur insofern ausschlaggebend ist, als das Sitzkissen 4
von einem insbesondere hochelastischen Vollschaumstoff 18 gebildet ist, der oben
und seitlich von einem Sitzbezug 20 umgeben wird. Der Sitzbezug 20 ist in Ublicher
Weise mit Schaumstoffstreifen zur Bildung eines
Pfeifenmusters versehen.
Das Sitzkissen 4 liegt auf einer Federung 22 auf, die von zickzack- oder mäanderförmigen
Federstreifen gebildet ist, die mit dem Sitzrahmen 24 verbunden sind. Von der Rückenlekne
6, auf die es hier nicht ankommt, sind ebenfalls der Rahmen 26, die Federung 28,
die Polsterung 30 aus Roßhaar sowie der Bezug 32 ersichtlich.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, ist im hinteren Bereich des
Sitzkissens 4 ein plattenförmiges Teil 36 in dem Vollschaumstoff 18 eingeschöumt.
Das Teil 36 befindet sich in der unteren Hälfte oder dem unteren Drittel der Höhe
des Sitzkissens 4, was abhängig ist von der Schaumstoffhärte, der Federung 22 und
dem angenommenen Gewicht des Fahrzeuginsassens. Das Teil 36 weist etwa in der Mitte
eine Ausnehmung 38 auf, die im Bereich des Kreuzbeines 14 (Fig. 1) liegt, das somit
keine härtere Unterstützung erfährt, die nicht wünschenswert ist. Die Ausnehmung
38 ist im Åusführungsbeispiel kreisrund ausgebildet und hat einen Durchmesser von
etwa einem fünftel bis zu einem sechstel der Breite des Sitzkissens. Das plattenförmige
Teil 36 kann aus Stahlblech oder einem Kunststoff bestehen und weist, wie Fig..
" zeigt, Durchbrechungen 40 auf, die so ausgebildet sind, daß sich Stege 42 ergeben,
die strahlenförmig von etwa der Ausnehmung 38 aus nach außen verlaufen. Die Enden
der nach den seitlichen Randzonen verlaufenden Steige 42 sind mittels eines Quersteges
44 miteinander verbunden0 Die Stege 42 verlaufen in den seitlichen Zonen schräg
nach aufwärts, wie die Fig. 3 und 4 deutlich erkennen lassen.
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Die nach dem hinteren Sitzende gerichteten strahlenförmigen Stege
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sind nicht miteinander verbunden. Die Zwischenräume zwischen
diesen und die Durchbrechungen 40 bewirken, daß der Schaumstoff an diesen Stellen
nicht unterbrochen wird, so daß eine gute Einbettung des Teiles 36 im Schaumstoff
erfolgt und dieses in seiner Ebene sich nicht etwa relativ zum Schaumstoff bewegen
kann. Nach der Sitzvorderkante zu ist das plattenförmige Teil 36 ebenfalls durch
einen Quersteg 48 geradlinig abgeschlossen, was jedoch keine Voraussetzung bildet,
Das Teil 36 kann auch nach vorne hin strahlenförmig auslaufen, wobei dann die strahlenförmigen.Stege
verschieden weit nach vorne reichen können, um gegebenenfalls noch eine gewisse
Unterstützung der Oberschenkel zu erreichen.
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Das Teil 36 besitzt eine solche Wandstärke, daß es gemäß dem Material,
aus dem es besteht, eine gewisse Steifigkeit besitzt. Ist es aus Kunststoff, z.
B. im Spritzverfahren hergestellt, so können die strahlenförmigen Stege 42, 46 zur
Erhöhung ihrer Biegesteifigkeit auch einen T-förmigen Querschnitt aufweisen.
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