DE3004082C2 - Einrichtung zur Steuerung der Schwenkbewegung eines Radsatzes eines Schienenfahrzeuges in einer Kurve - Google Patents
Einrichtung zur Steuerung der Schwenkbewegung eines Radsatzes eines Schienenfahrzeuges in einer KurveInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Steuerung der Schwenkbewegung eines in zwei
Achslagern gelagerten Radsatzes eines Schienenfahrzeuges in einer Kurve, mit zwei je einem der beiden
Enden des Radsatzes zugeordneten, in vorbestimmten Betriebsstellungen festhaltbaren Stellgliedern, welche
an einem auf den Achslagergehäusen abgestützten Laufwerkrahmen angeordnet und je über eine Vorrichtung
zur Übertragung der SteUbewegung mit einem der Achslagergehäuse verbunden sind, und mit einer
Vorrichtung zum Verstellen der Stellglieder.
Es ist bekannt, die Radsätze des Schienenfahrzeuges beim Durchfahren einer Kurve jeweils im Sinne einer
Radiaisteiiung der Radsaizachsen um eine senkrecht zur Geleise-Ebene verlaufende Achse zu verschwenken, um
die Reibung zwischen den Radkränzen und den Schienen, und damit den auftretenden Verschleiß zu
verringern. Der für diesen Zweck optimale Radsatz-Einstellwinkel steht ·η direktem Verhältnis zur Krümmung
der Kurve und müßte idealerweise bei jeder Kurve zweckentsprechend gewählt und eingestellt werden.
Bei einer bekannten Vorrichtung zur Steuerung zweier einachsiger Lenkgestelle sind diese je über zwei
am Wagenkasten abgestützte pneumatische Federn horizontal verschwenkbar, deren Füllungen über ein
gemeinsames Ventil entsprechend der Kurvenkrümmung regelbar sind (DE-AS 12 15 192). Die Lenkgestelle
sind durch die pneumatischen Federn sowohl bei Geradeausfahrt als auch bei Kurvenfahrt nachgiebig
geführt; ein Festhalten der Radsätze in exakten, vorbestimmten Betriebsstellungen ist nicht möglich. Die
bekannte Vorrichtung erfordert eiue relativ aufwendige
Steueranlage.
Aus der DE-OS 23 20 323 ist es bekannt, die beiden
Achslager des Radsatzes mit hydraulischen Haltegliedern zu verbinden, weiche so gesteuert sind, daß die
Radsatzenden bei Geradeausfahrt in einer — nicht definierten — Mittelstellung starr, in der Kurve
hingegen nachgiebig geführt sind, wobei sich die Radsatzwelle jeweils entsprechend den zwischen Rad
und Schiene wickenden Kräften radial einstellen soll. Auch mit dieser bekannten Vorichtung kann die
Radsatzwelle nicht in vorbestimmten Radialstellungen festgehalten werden.
Bei einer aus der DE-AS 24 58101 bekannten
Vorrichtung zur Verringerung von seitlichen Bewegungen eines Schienenfahrzeuges werden jeweils beide
Räder des gleichen Radsatzes je für sich, nach Maßgabe des momentanen Schienenverlaufs, einzeln gegenüber
der Radsatzachse um eine senkrecht zur Geleise-Ebene durch das betreffende Rad verlaufende Achse verschwenkt.
Dabei wird beim Durchfahren einer Kurve jeweils nur das äußere Rad im Sinne einer Radialste!-
lung seiner Drehachse zur äußeren Schiene eingestellt, während das innere Rad in einer von der Radialstellung
seiner Drehachse wesentlich abweichenden und damit einen entsprechenden Verschleiß verursachenden Stellung
bezüglich der inneren Schiene gehalten wird. Die bekannte Vorrichtung, welche eine relativ aufwendige,
vielteilige Konstruktion erfordert, ist für die Steuerung
eines in sich starren, jeweils als Ganzes zu verstellenden
Radsatzes nicht geeignet
Bei einer bereits vorgeschlagenen Einrichtung der eingangs genannten Art sind die den beiden Enden des
Radsatzes zugeordneten Stellglieder miteinander gekuppelt und zum Zusammenwirken bei der Verschwenkung
des Radsatzes gesteuert (DE-OS 28 30 950). Wenn das eine Stellglied das zugehörige Radsatzende .in der
einen Richtung verschiebt, verschiebt das andere Stellglied das sndere Radsatzende in der entgegengesetzten
Richtung. Entsprechend wird der Radsatz um eine senkrecht zur Geleise-Ebene verlaufende Mittelachse
verschwenkt. Zur Ermöglichung dreier Radsatz-Winkelstellungen — einer Geradeausstellung, einer
Rechtsstellung und einer Linksstellung — erfordert diese Einrichtung Stellglieder mit mindestens dreistufigem
Hub. Im allgemeinen entspricht jeder Radsatz-Winkelstellung
eine eigene Betriebsstellung der gekuppelten Steilglieder. Zur Verwirklichung mehrerer, fein
abgestufter Radsatz-Winkelstellungen sind daher aufwendige Stellglieder mit vielstufigen Hüben notwendig.
Eine solche Konstruktion ist jedoch relativ teuer.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher die
Anzahl der möglichen Radsatz-Einstellwinkel ohne Beeinträchtigung der Betriebssicherheit im Vergleich
mit dem Vorbekannten auf wirtschaftliche Weise erhöht werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verstelleinrichtung zwei voreinander
unabhängig beeinflußbare Steuerelemente aufweist, über welche je eines der beiden dem gleichen Radsatz
zugeordneten Stellglieder betätigbar ist, wobei eine resultierende Stellung des Radsatzes durch die Kombination
der jeweiligen Stellungen der beiden Enden des Radsatzes bestimmt ist, derart, daß sich ein nach
Maßgabe der Richtung und der Krümmung der jeweiligen Kurve aus einer die Anzahl der vorbestimmten
Betriebsstellungen der Stellglieder übersteigenden Anzahl vorbestimmter Winkelwerte gewählter, resultierender
Radsatz-Einstellwinkel einstellt.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin,
daß durch die voneinander unabhängige Steuerung der Stellglieder eines Radsatzes die Anzahl der möglichen
Radsatz-Winkelstellungen ohne großen zusätzlichen Aufwand in der Steuervorrichtung über die Anzahl der
möglichen Hubstellungen der Stellglieder hinaus erhöht werden kann.
In den Unteransprüchen sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung hervorgehoben, weiche eine
vorteilhafte Anpassung ues Erfindungsgegenstandes an verschiedene Bedingungen ermöglichen.
Die Steiiglieder können je zwischen zwei Endstellungen
bewegbar sein, durch welche eine Geradeausstellung und zwei Winkelstellungen — eine Rechtsstellung
und eine Linksstellung — des Radsatzes bestimmt sind. Diese Ausführungsform ist besonders einfach und billig
und erfüllt den Zweck in vielen Fällen zufriedenstellend.
Nach einer anderen Ausführungsform können die Stellglieder je drei durch zwei Teilhübe eines Gesamthubes
bestimmte Betriebsstellungen aufweisen, durch welche eine Geradeausstellung, drei Rechtsstellungen
und drei Linksstellungen des Radsatzes bestimmt sind. Diese Ausführungsform erlaubt eine genauere Anpassung
des Schwenkhebels an die Krümmung der jeweils zu durchfahrender. Kurve.
Ferner können die Stellglieder je vier durch drei Teilhübe eines Gesamthubes bestimmte Betriebsstellungen
aufweisen, durch welche eine Geradeaussteliung, sechs Rechtsstellungen und sechs Linksstellungen des
Radsatzes bestimmt sind. Diese Ausführungsform ermöglicht eine besonders günstige, z. B. arithmetische
Stufung von fünf der sechs möglichen Radsatz-Winkelstellungen, so daß nahezu optimale Reibungs- und
Verschleißverhältnisse geschaffen werden können.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, welche, bei Verwendung relativ einfacher, wenig
ίο Wartung erfordernder Bauteile, eine exakte Übertragung
der Stellbewegungen gewährleistet, können die Steiiglieder je einen Teil eines Kolben-Zylinder-Aggregates
bilden, wobei die Übertragungsvorrichiungen je einen am Laufwerkrahmen schwenkbar gelagerten
is Hebel enthalten, welcher mit dem Stellglied und mit
einem am Achslagergehäuse befestigten, verschwenkbaren Arm in Antriebsverbindung steht.
Nach einer anderen Ausführungsiorm der Erfindung,
welche eine besonders kompakte Bauweise ermöglicht,
2u können die Übertragungsvorrichtungen je einen mit
einem am Achslagergehäuse befesv.gten, verschwenkbaren
A.rm in Antriebsverbindung stehenden, am Laufwerkrahmen drehbar gelagerten Exzenter aufweisen.
Für eine exakte Übertragung der relativ kleinen Versteübewegungen ist es besonders zweckmäßig,
wenn der Exzenter drehfest mit einem Zahnrad verbunden ist, und wenn das Stellglied oder ein damit
verbundener Antriebsteil eine mit dem Zahnrad kämmende Verzahnung aufweist
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung anhand der Zeichnung schematisch
dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine Teilansicht mit einem Teilschnitt eines mit
s> einer Radsatz-Steuereinrichtung versehenen Schienenfahrzeuges,
Fig.2 die mit der Steuereinrichtung nach der Fig. 1
möglichen Stellungen des zugehörigen Radsatzes in einer schematischen Grundrißdarstellung,
•»ο Fig.3 eine Teilansicht mit einem Teilschnitt einer
Steuereinrichtung in einer abgewandelten Ausführungs fOT'. J,
F i g. 4 die mit der Steuereinrichtung nach der F i g. 3 möglichen Stellungen des zugehörigen Radsatzes in
■>"> einer schematischen Grundrißdarstellung,
Fig.5 eine Teilansicht mit einem Teilschnitt einer
Radsatz-Steuereinrichtung in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform,
Fig.6 eine Teilansicht mit einem Teilschnitt einer
in Steuereinrichtung in einer weiteren abgewandelten
Ausführungsform, und
F i g. 7 die mit der Steuereinrichtung nach der F i g. 6 möglichen Stellungen des zugehörigen Radsatzes in
einer schematischen Grundrißdarstellung.
5'' Gemäß F i g. 1 ist ein Laufwerkrahmen 1 des Schienenfahrzeuges, beispielsweise ein Fahrzeugrahmen oder ein Drehgestellrahmen, über Primärfedern 2 auf einen Radsatz 3 abgestützt, von dem nur ein Ende mit den zugehörigen Vorrichtungen dargestellt ist bo Jedem der beiden Enden des Radsatzes 3 ist ein an der Oberseite des Rahmens 1 befestigtes Kolben-Zylinder-Aggregai 4 zugeordnet, dessen als Stellglied dienender Kolben 5 zwischen zwei vorbestimmten Endstellungen, einer vorderen Stellung und einer hinteren Stellung, in Längsrichtung des Rahmens 1 verschiebbar ist. Der Kolben 5 ist mit einer Kolbenstange 6 versehen, welche in Längsrichtung gegen den Radsatz 3 weist.
5'' Gemäß F i g. 1 ist ein Laufwerkrahmen 1 des Schienenfahrzeuges, beispielsweise ein Fahrzeugrahmen oder ein Drehgestellrahmen, über Primärfedern 2 auf einen Radsatz 3 abgestützt, von dem nur ein Ende mit den zugehörigen Vorrichtungen dargestellt ist bo Jedem der beiden Enden des Radsatzes 3 ist ein an der Oberseite des Rahmens 1 befestigtes Kolben-Zylinder-Aggregai 4 zugeordnet, dessen als Stellglied dienender Kolben 5 zwischen zwei vorbestimmten Endstellungen, einer vorderen Stellung und einer hinteren Stellung, in Längsrichtung des Rahmens 1 verschiebbar ist. Der Kolben 5 ist mit einer Kolbenstange 6 versehen, welche in Längsrichtung gegen den Radsatz 3 weist.
Die Zylinder der Aggregate 4 sind je über zwei
Druckleitungen 32 und 33 an ein eigenes Steuerorgan 31
angeschlossen. Die Sleuerorgane 31 sind je über Verbindungsleitungen 34 und 35 an eine gemeinsame
Quelle 36 eines z. B. hydraulischen Druckmittels angeschlossen und sind über nicht dargestellte, an sich
bekannte Steuermittel je für sich zwischen zwei Schaltstellungen 0 und I verstellbar, in welchen die
Druckmittelzufuhr zur Leitung 32 oder zur Leitung 33 freigegeben wird. Die Schaltstellungen 0 und I sind in
der Fig. 1 vereinfacht als Stellungen eines Verstellhebels 37 veranschaulicht. Die Steuersignale zur Verstellung
des Steuerorgans 31 können in bekannter Weise — nach Maßgabe der Richtung und der Krümmung der
jeweils zu durchfahrenden Kurve — z. B. vom Führerstand des Fahrzeuges aus gegeben werden.
Die beiden Enden des Radsatzes 3 sind je in einem Achslager gelagert, dessen Gehäuse 7 einen Arm 8
aufweist, der in Längsrichtung des Rahmens 1 in Richtung zum Aggregat 4 ragt. Der Arm 8 ist um die
RäuSüiZäCnSc 3 VcrSCnWcfiköür Und Zusammen ffiii dem
entsprechenden Ende des Radsatzes 3 annähernd in Längsrichtung des Rahmens 1 verschiebbar. Durch
Verschiebung des Armes 8 kann das Ende des Radsatzes 3 in Längsrichtung verschoben und damit der Radsatz 3
um eine Achse verschwenkt werden, die durch das in der Fig. 1 nicht sichtbare Ende des Radsatzes 3 senkrecht
zur Geleise-Ebene verläuft.
An den beiden Seiten des Rahmens 1 ist als Vorrichtung zur Übertragung der Stellbewegung auf
das betreffende Gehäuse 7 je ein zweiarmiger Hebel 10 vorgesehen. Dieser ist an einer am Rahmen 1 fest
angeordneten Konsole 11 um eine in Querrichtung des Rahmens 1 verlaufende Achse verschwenkbar gelagert.
Der eine Arm des Hebels 10 weist ein Langloch 14 auf und ist an der Kolbenstange 6 angelcnkt, sein anderer
Arm ist am verschwenkbaren Arm 8 des Gehäuses 7 angelenkt.
Die Schwenkbewegung des Hebeis 10 ist durch zwei im Rahmen 1 fest angeordnete Anschläge 12 und 13
begrenzt, durch welche zugleich die beiden Endstellungen des Kolbens 5 festgelegt sind. Dem Hub H des
Kolbens 5 entspricht an dem am Arm 8 angelenkten Ende des Hebels 10 ein Abstand x, welcher die etwa
horizontale Verschiebung des entsprechenden Radsatzes darstellt.
Wenn sich die Kolben 5 auf beiden Seiten des Radsatzes 3 in derselben Stellung befinden, nimmt der
Radsatz 3 eine z. B. der Schaltstellung 0 entsprechende Geradeausstellung G ein, in der die Radsatzachse 9 in
rechtem Winkel zu der in der Fig.2 durch den Pfeil P
angedeuteten Fahrtrichtung bei Geradeausfahrt steht. Wenn durch entsprechende Beaufschlagung eines der
Aggregate 4 die Kolben 5 in zueinander unterschiedliche Stellungen gebracht werden, kann der Radsatz 3
zwei mögliche Stellungen, eine Rechtsstellung R und eine Linksstellung L, einnehmen, indem das betreffende
Radsatzende in eine der Schaltstellung /entsprechende Schwenkstellung gebracht wird, wie dies in der F i g. 2
angedeutet ist Dabei ist der Einstellwinkel Wdurch die
Endstellungen der Kolben 5 und die maßgebenden < Abmessungen des Hebels 10 bestimmt. Der in der
Fig.2 durch χ bezeichnete horizontale Abstand entspricht der in der F i g. 1 durch χ bezeichneten
horizontalen Komponente der Schwenkbewegung des unteren Armes des Hebels 10. t
Mit Aggregaten 4 mit zwei Entstellungen können also insgesamt drei verschiedene Radsatz-Stellungen G,
L und R eingestellt werden. Die für die getrennte Betätigung der Sleuerorgane 31 notwendige, an sich
bekannte hydraulische oder pneumatische Steuervorrichtung gewährleistet eine einwandfreie Betriebssicherheit.
Die Steuereinrichtung nach F i g. 3 enthält ein an sich bekanntes zweistufiges Kolbcn-Zylinder-Aggregat 15.
welches einen mil der Kolbenstange 6 verbundenen Stellkolben 16 und einen größeren Durchmesser
aufweisenden, losen Steuerkolben 17 enthält, der im Zylinder beweglich geführt ist. Der Zylinder ist über drei
Druckleitungen 42, 43 und 44 an ein Steuerorgan 41 angeschlossen, welches drei Schaltstellungen 0, I, Il
aufweist. Die rechte Endstellung des die Slellbewegung gewährleistenden Stellkolbens 16 ist von der Stellung
des Steuerkolbens 17 abhängig. Dieser kann durch entsprechende Beaufschlagung des Aggregates 15 in
bekannter Weise zwei mögliche Endstellungen einnehmen, welche zwei Teilhübe A und ßdes Stellkolbens 16
begrenzen, der dadurch drei mögliche Betriebssteliungen einnehmen kann.
Mit den Aggregaten 15 kann der Radsatz 3 sieben verschiedene Stellungen, eine Geradeausstellung G, drei
Rechtsstellungen R\, Ri, Rj und drei Linksstellungen L\,
L.2, Li einnehmen, wie der Fig.4 zu entnehmen ist.
Wenn die möglichen Teilhübe A und S des Stellkolbens 16 z. B. '/j bzw. Vj des Gesamthubes H betragen,
ergeben sich entsprechende horizontale Verschiebungen
a = -y und b =
2 a-
der Radsatzenden. Damit werden zweckdienlich Inkremente
zwischen den möglichen Einstellwinkeln erzielt. Auch die bei dieser Ausführungsform notwendige
Steuervorrichtung ist einfach und billig.
Bei der Ausführungsform nach der '.'ig.5 ist als
Übertragungsvorrichtung ein Exzenter 19 vorgesehen, welcher an einer mit dem Laufwerkrahmen 1 verbundenen
Konsole drehbar gelagert ist. Der Exzenter 19 überträgt die Stellbewegung aiif einen mit dem
Achslagergehäuse 7 starr verbundenen Arm 20, welcher an seinem dem Radsatz 3 abgewendeten Ende eine den
Exzenter 19 aufnehmende Bohrung 26 aufweist. Durch Verdrehung des Exzenters 19 wird dem Arm 20 eine
Verschiebung aufgezwungen, die die Verschwenkung .v des Radsatzes 3 hervorruft. Als Stellglied ist ein
Kolbenteil eines am Rahmen 1 befestigten Kolben-Zylinder-Aggregates 21 vorgesehen. Der Kolbenteil ist
zwischen zwei Endstellungen beweglich und weist zwei Stellkolben 22 auf, welche durch eine als Zahnstange
ausgebildete Kolbenstange 23 miteinander verbunden sind. Die Kolbenstange 23 steht mit einem Zahnrad 18
im Eingriff, welches mit dem Exzenter 19 fest verbunden ist und diesen bei Verschiebung der Kolbenstange 23
mitdreht Durch die beiden Endstellungen der Stellkolben
sind, ähnlich wie bei der Ausführung nach der F i g. 1, drei mögliche Radsatzstellungen bestimmt
Bei geeigneter Auslegung des Zahnrades 18 und des Exzenters 19 kann der Kolbenhub H eine Drehung des
Exzenters 19 um 180" bewirken, so daß die Verschwenkung χ des Radsatzes 3 durch die beiden Totpunktlager
des Exzenters 19 bestimmt ist, in denen allfällige, über
den Arm 20 eingeleitete Zug- und Bremskräfte auf die Konsole 10 übertragen werden, ohne die Kolben 22 zu
belasten.
Der Exzenter 19 kann auch durch einen Drehantrieb z. B. einen hydraulischen Schwenkmotor mit ein- oder
mehrstufigem Schwenkzylinder, unmittelbar angetrieben
werden.
Die Steuereinrichtung nach F i g. 6 enthält ein Kolben-Zylinder-Aggregat 24 mit zwei loserKSteuerkolben
25. welche im Zylinder je zwischen zwei Kndstellungen beweglich sind, wobei sie in bekannter
Weise drei Teilhübe C. D und E der durch eine Kolbenstange 27 miteinander verbundenen Stellkolben
22 i-egrenzen. Die Kolbenstange 27 ist mit einem Zapfen 28 versehen, der in ein gabelförmiges Ende 29
eines Hebels 10' eingreift, welcher über den Arm 8 mit einem in der F i g. 6 nicht dargestellten Radsatz-Achslager
gekoppelt ist. Der Zylinder ist über vier Druckleitungen 52, 53, 54 und 55 an ein Steuerorgan 51
angeschlossen, welches vier Schaltstellungen 0, I1 II, III
aufweist. Durch geeignete Beaufschlagung des Aggregates 24 können somit die beiden Stellkolben 22 vier
mögliche Betriebsstellungen einnehmen.
Mit den Aggregaten 24 sind dreizehn verschiedene
Radsatzstellungen möglich, d. h. eine Geradcausstellung G, sechs Rechtsstellungen Ri, R2, R>, Ra, R;, Rt und sechs
Linksstellungen Li, L2, Ls, Li, L·,, Lt, wie dies in der
Fig. 7 angedeutet ist. Wenn die Teilhübe C, D und Fder
Stellkolben 22 z. B.
2 . 1 . 4
— bzw. — bzw. —
— bzw. — bzw. —
ic des Gesamthubes H betragen, entsprechen
horizontale Verschiebungen
horizontale Verschiebungen
2
χ
bzw. d = — bzw. e =
4 .ν
Bei der dargestellten Anordnung wird erreicht, daß fünf von den sechs möglichen Radsatzstellungen pro Seite
arithmetisch gestuft sind.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Einrichtung zur Steuerung der Schwenkbewegung eines in zwei Achslagern gelagerten Radsatzes ■>
eines Schienenfahrzeuges in einer Kurve, mit zwei je einem der beiden Enden des Radsatzes zugeordneten,
in vorbestimmten Betriebsstellungen festhaltbaren Stellgliedern, weiche an einem auf den,
Achslagergehäusen abgestützten Laufwerkrahmen ι ο angeordnet und je über eine Vorrichtung zur
Übertragung der SteUbewegung mit einem der Achslagergehäuse verbunden sind, und mit einer
Vorrichtung zum Verstellen der Stellglieder, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvor- ·5
richtung zwei voneinander unabhängig beeinflußbare Steuerorgane (3t, 41 bzw. 51) aufweist, über
weiche je eines der beiden dem gleichen Radsatz (3) zugeordneten Stellglieder (Kolben 5, 16 bzw. 22)
betätigbar ist, wobei eine resultierende Stellung des Radsaties(3) durch die Kombination der jeweiligen
Stellungen der beiden Enden des Radsatzes (3) bestimmt ist, derart, daß sich nach Maßgabe der
Richtung und der Krümmung der jeweiligen Kurve ein aus einer die Anzahl der vorbestimmten
Betriebsstellungen der Stellglieder übersteigenden Anzahl vorbestimmter Winkelwerte gewählter,
resultierender Radsatz-Einstellwinkel einstellt
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellglieder (Kolben 5 bzw. 22) je so
zwischen zwei Endstellungen bewegbar sind, durch welche eme Geradeausstellung (G) und zwei
Winkelstellungen v< eine Rechtsstellung (R) und eine Linksstellimg (Lf — des Radsatzes (3) bestimmt
sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellglieder (Kolben 16) je drei durch zwei Teilhübe (A und B) eines Gesamthubes
(H) bestimmte Betriebsstellungen aufweisen, durch welche eine Geradeausstellung (G), drei Rechtsstel- -w
lungen (Ri, R2, R\) und drei Linksstellungen (L\, L2,
Lj) des Radsatzes (3) bestimmt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellglieder (Kolben 22) je vier
durch drei Teilhübe (C, D und E) eines Gesamthubes -»5
(H) bestimmte Betriebsstellungen aufweisen, durch welche eine Geradeausstellung (G), sechs Rechtsstellungen
(Ru R1, R3, Ra, R5, R6) und sechs
Linksstellungen (Lh L2, L3, U, L% U) des Radsatzes
(3) bestimmt sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellglieder (Kolben
5, 16 bzw. 22) je einen Teil eines Kolben-Zylinder-Aggregates (4,15,21 bzw. 24) bilden und daß die
Übertragungsvorrichtung je einen am Laufwerkrah- « men (1) schwenkbar gelagerten Hebel (10 bzw. 10')
enthalten, welcher mit dem Stellglied (Kolben 5, 16 bzw. 22) und mit einem am Achslagergehäuse (7)
befestigten, verschwenkbaren Arm (8) in Antriebsverbindung steht. so
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsvorrichtungen
je einen mit einem am Achslagergehäuse (7) befestigten, verschwenkbaren Arm (20) in
Antriebsverbindung stehenden, am Laufwerkrah- Μ men (1) drehbar gelagerten Exzenter (19) aufweisen.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (19) drehfest mit einem
Zahnrad (18) verbunden ist und daß das Stellglied (Kolben 22) oder ein damit verbundener Antriebsteil
(Kolbenstange 23) eine mit dem Zahnrad (18) kämmende Verzahnung aufweist.
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