DE3048941C2

DE3048941C2 -

Info

Publication number: DE3048941C2
Application number: DE19803048941
Authority: DE
Inventors: Franz 5000 Koeln De Strack; Rainer Ing.(Grad.) 5068 Odenthal-Erberich De Schoeffl
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1980-12-24
Filing date: 1980-12-24
Publication date: 1988-11-24
Also published as: DE3048941A1

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einem Leitwerk der im Ober begriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.The invention relates to an empennage in the upper Concept of claim 1 specified type.

Leitwerke für aus einem Rohr abzufeuernde Flugkörper mit einklapp- oder faltbaren Leitwerksflügeln sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Sie sind mit mehr oder weniger aufwendigen Einrichtungen versehen, welche die Leitwerksflügel im angelegten Zustand arretieren und diese erst beim oder nach dem Abschuß zum Ausschwenken in die ausgestellte Position freigeben. Eine besonders einfache Einrichtung hierfür ist in der DE-PS 14 28 717 angegeben, gemäß der ein Haltering auf das hintere Ende des Leitwerkes aufgeschoben ist. Beim Abschuß bleibt der Haltering im Abschußrohr zurück und muß vor dem Laden des nächsten Schusses entfernt werden. Tail units for missiles to be fired from a pipe with retractable or foldable tail wings are in numerous embodiments are known. You are with more or provide less complex facilities, which lock the empennage wings in place and this only at or after the launch to swing out release into the issued position. A special one simple setup for this is in DE-PS 14 28 717 specified, according to which a retaining ring on the rear end the tail is postponed. The shot remains Retaining ring in the launch tube back and must be before loading the next shot.

Aus der DE-OS 26 03 756 ist ein Unterkalibergeschoß mit Stabilisierungsflügeln bekannt, bei dem ein scheiben förmiger Treibspiegel am Leitwerkkörper vorgesehen ist, der durch den Widerstand der anströmenden Luft von letzte rem entfernbar ist. Um bei einem Verschießen des Unter kalibergeschosses aus einem Rohr mit Mündungsbremse zu erreichen, daß der Ausklappvorgang der Stabilisierungs flügel erst nach Verlassen der Mündungsbremse eingeleitet wird, ist vorgesehen, daß sich der Treibspiegel geschoß seitig als die ausklappbaren Stabilisierungsflügel um hüllender kreiszylindrischer Hohlkörper fortsetzt. Der Hohlkörper bietet nach Verlassen der Mündungsbremse der anströmenden Luft ausreichenden Widerstand, um nach kurzer Flugstrecke mit dem Treibspiegel von dem Unterkaliberge schoß entfernt zu werden und damit den Ausklappvorgang der Stabilisierungsflügel einzuleiten. Die Folge davon ist jedoch, daß auf das Unterkalibergeschoß eine entsprechende, durch das "Abziehen" des Hohlkörpers bedingte abbremsende Wirkung ausgeübt wird.From DE-OS 26 03 756 is a sub-caliber floor Stabilizing wings known in which a washer shaped sabot is provided on the tail unit, by the resistance of the incoming air from last rem is removable. To when shooting the sub caliber bullet from a pipe with muzzle brake achieve that the unfolding of the stabilization wing only initiated after leaving the muzzle brake is provided that the sabot is shot sided as the fold-out stabilizing wing enveloping circular cylindrical hollow body continues. The Hollow body offers the after leaving the muzzle brake incoming air sufficient resistance to after a short Flight route with the sabot from the sub-caliber mountains shot to be removed and thus the unfolding process initiate the stabilizing wing. The consequence of this is however, that a corresponding, on the lower-caliber floor braking end caused by the "pulling off" of the hollow body Effect is exerted.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Leit werk mit einklapp- oder faltbaren Leitwerksflügeln deren Haltehülse möglichst einfach auszubilden, ohne daß diese nach dem Schuß gesondert aus dem Waffenrohr entfernt werden müßte und ohne daß das außenballistische Verhalten des Flugkörpers nachteilig beeinflußt wird. Das Leitwerk ist vorzugsweise für Rohrwaffenmunition, insbesondere Granaten, bestimmt, kann aber auch bei Rakten Anwendung finden.The invention has for its object in a guide factory with retractable or foldable tail wings Training sleeve as simple as possible, without this removed separately from the barrel after the shot would have to be and without the external ballistic behavior the missile is adversely affected. The tail unit is preferred for gun ammunition, in particular Grenades, definitely, but can also be used on rockets Find.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst entsprechend dem Kennzeichen des Anspruchs 1. Bei dem verbrennbaren Material kann es sich z. B. um Kunststoff wie PVC oder auch um Pappe handeln. Im Hinblick auf einen möglichst schnellen Abbrand beim Abschuß wird bevorzugt jedoch ein exotherm verbrennendes Material verwendet. Dabei kann es sich um einen chemisch mehr oder weniger einheitlichen Stoff oder um ein Gemisch unterschiedlicher Stoffe handeln, der bzw. die beim Abbrand keine Energie verbrauchen, sondern zu sätzlich Energie an das System abgeben und damit z. B. bei Mörsermunition eine innenballistische Leistungs steigerung bewirken. Das exotherm verbrennende Material enthält Treibmittelmasse, deren Anteil im jeweiligen Einzelfall wenigstens so groß zu wählen ist, daß die exotherme Umsetzung der Hülse zuverlässig gewährleistet ist.This object is achieved accordingly the characteristic of claim 1. With the combustible Material can be z. B. plastic such as PVC or to deal with cardboard. With regard to the fastest possible However, burnup on firing is preferred to be exothermic burning material used. It can be a chemically more or less uniform substance or are a mixture of different substances that that do not consume energy when they burn up, but to give additional energy to the system and thus z. B. an internal ballistic performance with mortar ammunition cause an increase. The exothermic burning material contains propellant mass, its proportion in each The individual case should be chosen at least so large that the Exothermic implementation of the sleeve reliably guaranteed is.

Als Treibmittelmasse können beispielsweise Nitrocellulose, zwei-, drei- und mehrbasige Pulver - wie sie aus der Treibstoffchemie bekannt sind -, sogenannte Composite- Treibstoffe - wie sie aus der Raketentechnik bekannt sind - und/oder Mischungen von Explosivstoffen mit Binde mitteln verwendet werden. Als Explosivstoffe sind z. B. Oktogen oder Hexanitrostilben und als Bindemittel insbe sondere Polyesterharze, aber auch Polyurethane oder andere einwandfrei verbrennende Kunststoff geeignet.For example, nitrocellulose, two-, three- and multi-base powders - like those from the Fuel chemistry are known - so-called composite Fuels - as they are known from rocket technology are - and / or mixtures of explosives with a bandage means are used. As explosives z. B. Octogen or hexanitrostilben and in particular as a binder special polyester resins, but also polyurethanes or others perfectly burning plastic.

Das erfindungsgemäße Leitwerk weist mindestens zwei Leit werksflügel auf, die im Transport- und Ladezustand einge klappt oder gefaltet sind und die nach dem Abschuß in an sich bekannter Weise aufgeklappt und arretiert werden. Im eingeklappten oder gefalteten Zustand werden die Leit werksflügel von der verbrennbaren Hülse ganz oder teilwei se umschlossen. Vorzugsweise wird die Hülse die Leitwerks flügel ganz umschließen, um diese z. B. vor mechanischer Beschädigung zu schützen. Die Hülse wird beim Abschuß entzündet und verbrennt, so daß die Leitwerksflügel frei gegeben sind, das zeitraubende separate Entladen der Hülse aus dem Abschußrohr entfällt und eine abbremsende Wirkung bezüglich des außenballistischen Verhaltens des Flugkörpers vermieden wird.The tail unit according to the invention has at least two Leit factory wing on, in the transport and loading state folds or are folded and after the launch in can be opened and locked in a known manner. In the folded or folded state, the guide factory wing of the combustible sleeve in whole or in part enclosed. Preferably, the sleeve becomes the tail unit Completely enclose the wings in order to B. before mechanical Protect damage. The pod is at launch ignites and burns, leaving the tail wings free are given, the time-consuming separate unloading of the Sleeve from the launch tube is omitted and a braking one Effect on the foreign ballistic behavior of the Missile is avoided.

Bevorzugt wird die Hülse nach Anspruch 2 aus einem exo therm verbrennbaren Papier oder Karton hergestellt, das bzw. der zumindest im wesentlichen aus Nitrocellulose und Cellulose besteht, wobei abbrandregulierende, stabili sierende usw. Stoffe zugesetzt sein können. Vorzugsweise ist der Nitrocelluloseanteil höher als 50 Gew.-%. Der im Einzelfall verwendete Anteil richtet sich u. a. nach dem gewünschten Abbrandverhalten, aber auch nach der gefor derten Zugfestigkeit, die mit steigendem Celluloseanteil zunimmt. Ein solches Papier bzw. ein derartiger Karton ist z. B. in der GB-PS 9 09 391 beschrieben.The sleeve according to claim 2 is preferably made of an exo thermally combustible paper or cardboard manufactured or at least essentially from nitrocellulose and Cellulose exists, with burn-regulating, stabili substances etc. can be added. Preferably the nitrocellulose content is higher than 50% by weight. The one in Percentage used depends on a. after this desired burning behavior, but also according to the gefor tensile strength with increasing cellulose content increases. Such paper or cardboard is z. B. described in GB-PS 9 09 391.

Die Hülse aus exotherm verbrennenden Material kann auf grund ihres Energieinhaltes nach Anspruch 3 als zusätz liche Treibladung einer Granate verwendet werden und dadurch deren Leistung steigern. Die Hülse kann vor der Treibladung einer Granate oder vor dem Treibsatz einer Rakete entzündet werden. Bevorzugt ist nach Anspruch 4 jedoch vorgesehen, mittels der Verbrennungsgase der Treibladung oder des Treibsatzes, welche die Hülse um strömen, diese zu entzünden.The sleeve made of exothermic burning material can because of their energy content according to claim 3 as an additional propellant charge of a grenade are used and thereby increasing their performance. The sleeve can before Propellant charge of a grenade or before a propellant charge Rocket will be ignited. Is preferred according to claim 4 however, provided by means of the combustion gases of the Propellant charge or propellant charge which surrounds the sleeve flock to ignite them.

Bei Raketen kann die Hülse in bekannter Weise auch die elektrische Kontaktverbindung zum Abschußrohr aufnehmen. Nach Zündung des Raketentreibsatzese wird die Hülse durch den Abgasstrahl angezündet, so daß sie verbrennt. Auf diese Weise entfällt das anschließende zeitraubende Ent laden der Hülse. Weiterhin werden auch keine Bremskräfte auf die Rakete durch ein eventuelles "Abziehen" der Hülse ausgeübt.In the case of rockets, the sleeve can also, in a known manner Make electrical contact to the launch tube. After firing the rocket propellant, the sleeve is through lit the exhaust gas jet so that it burns. On this eliminates the subsequent time-consuming Ent load the sleeve. Furthermore, there are no braking forces on the rocket by possibly "pulling off" the sleeve exercised.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungs beispiel gezeigt und wird anhand dieses nachstehend noch näher erläutert. Es zeigtThe invention is in the drawing in one embodiment example shown and will be based on this below explained in more detail. It shows

Fig. 1 eine Mörsergranate im Längsschnitt und Fig. 1 is a mortar grenade in longitudinal section and

Fig. 2 einen Querschnitt durch das Leitwerk der Mörser granate. Fig. 2 shows a cross section through the tail of the mortar grenade.

Gemäß Fig. 1 ist in die Granatenhülle 1, die mit Spreng stoff 2 gefüllt ist, über die Mundlochbuchse 3 der in der Ansicht gezeigte Aufschlagzünder 4 eingeschraubt. Der Boden 5 weist die Verlängerung 6 auf, die einerseits das Leitwerk 7 und andererseits die Treibladung 8 aufnimmt. Letztere besteht in bekannter Weise aus Einzelladungen 9, die je nach gewünschter Schußweite vor dem Laden abge nommen werden können. FIG. 1 is in the grenade casing 1, the material with explosive is filled 2, screwed on the mouth socket hole 3 of the impact fuze 4 shown in the view. The bottom 5 has the extension 6 , which on the one hand receives the tail unit 7 and on the other hand the propellant charge 8 . The latter consists in a known manner of individual charges 9 , which can be removed depending on the desired range before loading.

Die Treibladung 8 wird durch den in die Schraube 10 ein gesetzten Treibsatzanzünder 11 über die Anzündladung 12 entzündet. Treibsatzanzünder 11 und Anzündladung 12 sind in der Ansicht gezeigt. Die Anzündladung 12 wird durch die Druckfeder 13 gegen den Treibsatzanzünder 11 gedrückt. Das Leitwerk 7 besitzt die eingeklappten Leitwerksflügel 14, die auf der Achse 15 mit Hilfe der Druck/Drehfeder 16 in bekannter Weise dreh- und verschiebbar sind. Die Hül se 17, die durch die radialen Stifte 18 gesichert ist, schützt das Leitwerk während des Transportes und des La dens und hält die Leitwerksflügel 14 zusammen. Diese Hülse 17 ist aus verbrennbarem Material wie z. B. Papier, bestehend aus Nitrocellulose und Zellstoff, hergestellt. Beim Abschuß der Granate entzündet die Treibladung 8 die Hülse 17, die dadurch verbrennt. Dadurch können nach Verlassen des Abschußrohres die Leitwerksflügel 14 auf klappen, ohne das Reste der Hülse 17 im Abschußrohr ver bleiben und so den Verschuß der nächstfolgenden Granate verhindern könnten.The propellant charge 8 is ignited by the propellant lighter 11 inserted into the screw 10 via the ignition charge 12 . Propellant lighter 11 and ignition charge 12 are shown in the view. The ignition charge 12 is pressed against the propellant lighter 11 by the compression spring 13 . The empennage 7 has the retracted empennage wings 14 , which can be rotated and displaced on the axis 15 with the aid of the compression / torsion spring 16 in a known manner. The sleeve 17 , which is secured by the radial pins 18 , protects the empennage during transport and loading and holds the fin 14 together. This sleeve 17 is made of combustible material such. B. paper made of nitrocellulose and cellulose. When the grenade is fired, the propellant charge 8 ignites the sleeve 17 , which thereby burns. As a result, after leaving the launch tube, the empennage wings 14 can fold open without the remainder of the sleeve 17 remaining in the launch tube and could thus prevent the next grenade from being fired.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Granate aus Fig. 1 in Ebene des Leitwerkes ohne Hülse 7 und dementsprechend ausgeklappten Leitwerksflügeln 14. Die Achsen 15 für die Leitwerksflügel 14 sind an dem der Treibladung 8 zuge wandten Ende in Lagerböcken 19 gelagert. Dadurch können beim Abschluß die Treibladungsgase ungehindert zwischen die Lagerböcke 19 einströmen und damit von innen an die Hülse 17 gelangen und diese anzünden. FIG. 2 shows a section through the grenade from FIG. 1 in the plane of the tail unit without a sleeve 7 and accordingly tail unit wings 14 folded out. The axes 15 for the empennage wings 14 are supported at the end of the propellant charge 8 in bearing blocks 19 . As a result, the propellant gases can flow freely between the bearing blocks 19 at the end and thus reach the sleeve 17 from the inside and ignite it.

Claims

1. tail unit for missiles to be fired from a tube, in particular grenades, with retractable or foldable tail fins and a sleeve holding them in the folded or folded state, characterized in that the sleeve ( 17 ) consists of combustible material.

2. tail unit according to claim 1, characterized in that the sleeve ( 17 ) consists of a material with at least 20 wt .-%, preferably at least 50 wt .-%, nitrocellulose.

3. tail unit according to claim 1 or 2, characterized in that the sleeve ( 17 ) is part of the propellant charge ( 8 ) of a grenade.

4. tail unit according to one of claims 1 to 3, characterized in that the sleeve ( 17 ) from the combustion gases of a propellant charge ( 8 ) or a rocket propulsion plant is flammable.