DE3041721A1 - Vorrichtung zum auftragen von mindestens einer schicht auf eine oberflaeche eines gutes - Google Patents
Vorrichtung zum auftragen von mindestens einer schicht auf eine oberflaeche eines gutesInfo
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Description
AGFA-GEVAERT
AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk
Patentabteilung HRS/m-c
-4. IUO
Vorrichtung zum Auftragen von mindestens einer Schicht auf eine Oberfläche eines Gutes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Auftragen von mindestens einer Schicht flüssigen
Beschichtungsmaterialies auf eine Oberfläche eines Gutes, insbesondere eines Bandes, mit einer nach
abwärts geneigt verlaufenden Gleitfläche, über die mindestens eine Schicht flüssigen Beschichtungsmateriales
herabfließt, bevor sie auf das Gut aufgeschichtet wird, mit in der Gleitfläche gelegenen Austrittsschlitzen
für die Zufuhr von Beschichtungsmaterial zu der Gleitfläche, mit Randleisten zur
seitlichen Führung der Schichten auf der Gleitfläche und mit einer am unteren Ende der Gleitfläche angeordneten
Abgabe des Beschichtungsmaterials an ein quer zur Fließrichtung des Beschichtungsmaterials
vorbeibewegtes Gut.
Eine Vorrichtung der obengenannten Art, die es ermöglicht, ein bewegtes, bandförmiges Trägermaterial so zu beschichten,
daß diskrete Schichten, d.h. gegenseitig
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unvermischte Schichten, gebildet werden, ist in der US-PS 2 761 791 aufgezeigt. Bei diesem Verfahren wird
die Oberfläche des zu beschichtenden, bandförmigen Trägermaterials an einem Beschichtungswulst vorbeibewegt,
in dem die Beschichtungsmaterialien der einzelnen
Schichten diskret angeordnet sind, so daß auf dem Trägermaterial eine Beschichtung aufgebracht wird, die aus
einer Mehrzahl diskreter, aufeinanderliegender Schichten gebildet ist. Die Beschichtungsmaterialien werden dem
Beschichtungswulst von einer geeigneten Beschichtungsvorrichtung
kontinuierlich zugeführt, beispielsweise von einem Gleitflächen-Gießer, der in geringem Abstand
von der Oberfläche des Trägermaterials angeordnet ist, so daß der Beschichtungswulst den Abstand zwischen dem
bandförmigen Trägermaterial und der Lippe der Beschichtungsvorrichtung
überbrücken kann. Die Stärke der Schichten, die mit Erfolg auf dem Trägermaterial
abgelegt werden können, hängt von dem Betriebsverhalten des Beschichtungswulstes ab und ist durch Faktoren wie
Laufgeschwindigkeit des Trägermaterials und physikalische Eigenschaften der Beschichtungsmaterialien
steuerbar.
Ein Nachteil des oben erwähnten Mehrfach-Beschichtungsverfahren
besteht darin, daß es normalerweise nötig ist, die unterste Schicht, d.h. die Schicht, die mit
dem bandförmigen Trägermaterial in Berührung kommt, aus einem Beschichtungsmaterial niedriger Viskosität
herzustellen und diese unterste Schicht mit einer hohen Naßbeschichtung aufzutragen. Bei dem erwähnten Verfahren
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hat z.B. die unterste Schicht typischerweise eine Viskosität im Bereich von etwa 3 bis 10 cps, und die
spezifische Naßbeschichtung liegt im Bereich von etwa 40 bis 100 cm3 Beschichtungsmaterial pro m2 Fläche
des Trägermaterials. Eine derartig hohe spezifische Naßbeschichtung und eine so geringe Viskosität wendet
man bei der untersten Schicht deshalb an, weil im Beschichtungswulst eine Turbulenz stattfindet. Wenn die
unterste Schicht eine beträchtliche Dicke hat und aus
TO einem Beschichtungsmaterial geringer Viskosität gebildet
ist, dann beschränkt sich diese Turbulenz gänzlich auf die unterste Schicht, so daß eine gegenseitige
Vermischung zwischen dem Beschichtungsmaterial der untersten Schicht und dem Beschichtungsmaterial der
unmittelbar darüberliegenden Schicht vermieden wird, selbst bei hohen Beschichtungsgeschwindigkeiten. Der
Ausdruck Turbulenz bezieht sich auf einen Scher- und Mischvorgang, bei dem es nicht unbedingt zur Wirbelbildung
kommt. Die genauen Eigenschaften dieser Turbulenz hängen von mehreren Faktoren ab, u.a. von den
physikalischen Eigenschaften der Beschichtungsmaterialien und der Beschichtungsgeschwindigkeit. Der Umstand,
daß bei dem erwähnten bekannten Verfahren eine hohe spezifische Naßbeschichtung und geringe Viskosität bei
der untersten Schicht eingehalten werden müssen, kann beträchtliche Nachteile mit sich bringen, da eine
dicke Schicht niedrig viskosen Beschichtungsmaterials eine große Menge Wasser enthält, die anschließend in
einem Trocknungsvorgang wieder entfernt werden muß. Um
die Arbeitsbedingungen, wie sie für erfolgreiches Mehrfach-Wulstbeschichten hierbei erforderlich sind,
einhalten zu können, ist eine starke Verdünnung des
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die unterste Schicht bildenden Beschichtungsmaterials
erforderlich. Je stärker die Verdünnung, desto größer ist jedoch die anschließend beim Trocknungsvorgang zu
entfernende Wassermenge, und wenn die Wassermenge zu groß wird, kann der Fall eintreten, daß die Leistungsfähigkeit
der Trockungsvorrichtung überschritten wird. In diesem Falle richtet sich die Beschichtungsgeschwindigkeit
nach der Absetz- und/oder Trocknungszeit, was zur Folge haben kann, daß die Beschichtung mit
ungünstig niedriger Arbeitsgeschwindigkeit durchgeführt werden muß, um die Gefahr zu vermeiden, daß die Absetz-
und/oder Trockner-Kapazität überschritten wird. Außerdem ergibt sich der Nachteil, daß die Leistungsfähigkeit
derjenigen Einrichtungen vergrößert werden muß, die dazu dienen, die Beschichtungsmaterialien bereitzustellen,
wenn die Beschichtungsmaterialien im Interesse der Erleichterung des Beschichtungsvorganges verdünnt
werden müssen. Dadurch ergibt sich ein bemerkenswerter Anstieg der Einrichtungskosten.
Um die geschilderten Nachteile zu beheben, ist aus der
amerikanischen Patentschrift üS-4 001 024 bekannt, eine dünne und niedrigviskose unterste Schicht zusätzlich
zu den übrigen dickeren und höher viskosen Schichten aus einem Gleitflächengießer austreten zu lassen, die
als Transportschicht und Gleitschicht für die übrigen Schichten dient, wobei eine Vermischung der untersten
Schicht mit der direkt darüberliegenden Schicht in Kauf genommen wird.
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Durch dieses Verfahren wird insgesamt eine Verringerung der gesamten Auftragsmenge ermöglicht, da die zweitunterste
Schicht, infolge der dünnen untersten Schicht, mit normaler Dicke und Viskosität verwendet werden kann,
c Aber es wird eine weitere Schicht benötigt, die bei einem Gleitflächengießer nur aus dem untersten Austritts spalt
austreten kann, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Eine Verbesserung des Abfließens der Schichten aus den
übrigen Austrittsspalten der Gleitfläche wird nicht
IQ erreicht. Die Zusatzschicht kann auch ein Antrocknen
von Feststoffteilchen der Beschichtungslösungen auf der Gleitfläche, an den Austrittsschlitzen oder an den
Gießerkante nicht verhindern und erlaubt keine Verringerung der Randwülste, die beim Aufbringen der
-ic Schichten auf die Bahn an deren Rändern entstehen und
eine erhebliche Verlängerung der Trockenzeiten für die Bahn erfordern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der es
2Q auf einfache Weise möglich ist, Gleitflächengießer für
das Wulstbeschichtungs- oder das Vorhangbeschichtungsverfahren mit dünnen Hilfsschichten auf den Gleitflächen
zu versehen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der einleitend genannten Ausbildung gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Gleitflächen zwischen den Austrittsschlitzen und/oder die Einrichtung zur Abgabe des
Beschichtungsmaterials am unteren Ende der Gleitfläche
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aus einem porösen Material mit einer definierten Porenweite bestehen und über Hohlräumen angeordnet sind und
den Hohlräumen Flüssigkeiten zugeführt sind, die infolge ihres statischen Druckes oder durch Kapillareinwirkung
durch das poröse Material an der Oberfläche der Gleitfläche und/oder an der Einrichtung zur Abgabe
des Beschichtungsmaterials austreten.
Für den Fachmann war es überraschend, daß durch die Verwendung von porösem Material für die Gleitflächen
und die Zuführung von Flüssigkeiten aus unter den Gleitflächen gelegenen Hohlräumen durch das poröse
Material an die Gleitfläche eine extrem dünne Hilfsschicht erzeugt werden kann, auf der die Schichten des
Beschichtungsmaterials unter Schwerkraft erheblich besser gleiten, als auf den bisher bekannten Gleitflächen
von Kaskaden- oder Vorhanggießern.
überraschenderweise wird ein Ansammeln oder Antrocknen
von Feststoffteilchen an den Austrittsschlitzen, an den Gleitflächen und auch an der Gießerkante oder
an. dem Gießerschnabel verhindert.
Durch die aus den Poren und Kapillaren des porösen Materials austretende Hilfsschicht ist es möglich,
zur Beschichtung der Bahn erheblich dünnere Schichten mit hohen Viskositäten zu verwenden und so in erheblichem
Maße Energie bei der Trocknung der aufgebrachten Schichten einzusparen.
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• · ■·
-S-
Bei einer vorhandenen Trockenstrecke mit einer bestimmten Trockenleistung kann eine Bahn durch die lösungsmittelarmen
hochviskosen Schichten mit erheblich höheren Geschwindigkeiten getrocknet werden, zumal auch bei
der Beschichtung die Abfließeigenschaften der Beschichtungslösungen von der Gleitfläche durch die Hilfsschichten
verbessert werden.
Ein weiterer erheblicher Vorteil der Vorrichtung liegt darin, daß die einzelnen Schichten zum Beispiel bei
der Herstellung photographischer Materialien in ihren physikalischen und phototechnischen Eigenschaften exakt
aufeinander abgestimmt werden können. Dies gilt in besonderem Maße für die unterste Schicht, die für die
Haftung auf der Oberfläche eines Gutes, zum Beispiel einer Film- oder Papierbahn, entscheidend ist. So kann
mit der Vorrichtung der Grenzschicht der untersten Schicht, die auf der zu beschichtenden Bahn zu liegen
kommt, kurz vor der Berührung mit der Bahn eine genau definierte Menge Gleit- oder Netzmittel zugeführt werden.
Dadurch, daß statt die gesamte Schicht nur die Grenzschicht das Netzmittel oder Gleitmittel aufnimmt, kann
in erheblichem Maße Netz- oder Gleitmittel eingespart werden. Innerhalb der kurzen Zeit zwischen der Benetzung
der Grenzschicht der untersten Schicht und dem Auftreffen auf die Bahn erfolgt keine Diffusion des Netzoder
Gleitmittels in die oberen Schichten, wodurch bessere Voraussetzungen für die Haftung weiterer Schichten
in einem nachträglichen Auftragen eines weiteren Beschichtungspaketes gegeben sind.
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-X-
Die porösen Materialien können metallische, keramische, gläserne oder aus Kunststoffen hergestellte Sinterplatten
sein, die aus einem gut benetzungsfähigen Material mit einheitlicher Festkörperoberflächenspannung bestehen und
so ausgewählt sind, daß durch die Poren und Kapillare eine definierte Menge Flüssigkeit gleichmäßig über
die Flächen der Sinterplatten austritt.
Als besonders vorteilhaft zeigen sich Sinterplatten, die aus Edelstahllegierungen hergestellt werden, zum
1Q Beispiel V4A (ein Werkstoff nach DIN 14404) . Das
Material wird aus vorselektiertem Metallpulver unter Schutzgas in einem Sinterofen hergestellt. Die Metallteilchen
haben eine amorphe Struktur und bilden beim Sintern ohne Bindemittel untereinander mehrfache
Schweißähnliche Verbindungen.
Das Sintermaterial wir drucklos hergestellt, wodurch eine hohe Durchlässigkeit erreicht wird. Es kann
daher eine Material und eine Porengröße von fünf bis zwanzig Mikren und einer Dicke von 1,5 bis 5 mm
für die Gleitflächen und ein Profilmaterial mit einer Porengröße von zehn bis 40 Mikron verwendet werden,
wobei aus dem P rofilmaterial die Abflußkante für die Gleitfläche herausgearbeitet wird. Das Sintermaterial
ist in allen Größen und Dicken und in vielen Formen lieferbar und läßt sich gut verarbeiten.
Die den Hohlräumen unter den Sinterplatten zugeführten Flüssigkeiten sind Gleit- und Netzmittel oder auch
andere Flüssigkeiten, die durch einen statischen Druck,
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mittels Pumpen oder durch Kapillareinwirkung durch die
Sinterplatten auf die Gleitfläche austreten und unter den Beschichtungsflüssigkeiten eine dünne Hilfsschicht
bilden.
Als Gleit- oder Netzmittel zur Verbesserung der Gleiteigenschaften
für photographische Emulsionen oder andere hydrophile Kolloidschichten können beispielsweise
verwendet werden, nicht-ionische oberflächenaktive Mittel, wie Saponin (Steroid-Typ), Alkylenoxidderivate
(wie Polyethylenglykol, Polyethylenglykol/Polypropylenglykol-Kondensate,
Polyethylenglykolaklkyl- oder -alkylaryläther, Polyethylenglykolester,
Polyethylenglykolsorbitansäure, PoIyalkylenglykolalkylamine
oder -amide, Polyethylenoxidaddukte von Silicoren), Glycidolderivate (wie
Alkynelbernsteinsäurepolyglyceride, Alkylphenolpolyglyceride),
Fettsäureester von mehrwertigen Alkoholen, Alkylester von Saccharose, Urethane oder Äther davon
und dergleichen; anionische oberflächenaktive Mittel, die eine Säuregruppen, wie z.B. eine Carboxylgruppe,
eine Sulfogruppe, eine Phosphorgruppe, eine Schwefelsäureester
gruppen, eine Phosphorsäureestergruppe und
dergleichen enthalten, wie z.B. Sap&nin vom Triterpenoid-Typ, Alkylcarbonate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate,
Alkylnaphthalinsulfate, Alkylsulfate,
Alkylphosphate, N-Acyl-N-alkyltaurine, SuIfobernsteinsäureester,
SuIfoalkylpolyoxyethylenalkylphenylather,
Polyoxyehtylenalky!phosphate und dergleichen;
amphotere oberflächenaktive Mittel, wie
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Aminosäuren, Aminoalkylsulfonsäuren, Aminoalkylsulfate
oder -phosphate, Alkylbetaine, Aminimide, Aminoxide und dergleichen; kationische oberflächenaktive
Mittel, wie aliphatische oder aromatische quaternäre Ammoniumsalze, heterocyclische quaternäre
Ammoniumsalze, wie Pyridinium- oder Imidazoliumsalze und dergleiche, Phosphonium- oder Sulfoniumsalze,
die aliphatische oder heterocyclische Ringe enthalten, und dergleichen.
Es ist natürlich auch möglich oberflächenaktive Mittel für andere Zwecke den auf den GIeitflachen
herabfließenden Emulsionen zuzusetzen, zum Beispiel
Antistatika zur Verhinderung von elektrostatischen Aufladungen, Mittel zur Verbesserung der Emulsions dispersion,
Mittel zur Verhinderung der Haftung oder Mittel zur Verbesserung der photographischen
Eigenschaften wie Härtungsmittel, insbesondere Schnellhärtungsmittel, chemische Kuppler, Stabilisatoren,
U-V-Absorber, Sensibilisatoren und dergleichen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Sinterplatten austauschbar und lösbar über den Hohlräumen angeordnet
sind. Durch das Lösen der Sinterplatten wine/ ein Reinigen der Vorrichtung erleichtert und
durch das Austauschen der Sinterplatten ist es möglich, zum Beispiel durch die Wahl von Sinterplatten mit bestimmten Poren- oder Kapillargrößen,
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- yr-
If
die Gleitflächen den verschiedensten Anforderungen von Gießproblemen anzupassen. Eine normale Anpassung
ist bereits durch den statischen Druck oder den Pumpendruck, mit dem die Gleit- oder
Netzmittel gegen die Sinterplatten gedrückt werden, in weiten Grenzen möglich.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsart der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Gleitfläche im
Bereich des unteren Endes breiter ist und beidseitig mit Hohlräumen zur Aufnahme von die Oberflächenspannung
der Beschichtungsflüssigkeiten verringerenden Flüssigkeiten
vorgesehen sind, die mit Sinterplatten abgedeckt sind.
Es ist bekannt, den Randwulst beim Beschichten von Bahnen dadurch zu verringern, daß die Randleisten auf
den Gleitflächen zur Begrenzung der Begußbreite am unteren Ende der Gleitfläche unter einem Winkel nach
außen gerichtet sind. Hierdurch wird die Verdickung der Schichten, die an den Randleisten durch die Oberflächenspannung
entsteht, teilweise wieder ausgeglichen. Hierzu muß aber die unterste Schicht insgesamt einen
erheblichen Anteil an Netzmitteln besitzen, um eine Benetzung auch der verbreiterten Gleitfläche bewältigen
zu können. Durch die alleinige oder zusätzliche Anbringung von besonderen Hohlräumen zur Aufnahme von Netz- und
Gleitmitteln in diesem erweiterten Gleitflächenbereich und die Abdeckung der Hohlräume mit Sinterplatten kann
in einfacher Weise, und nur für diesen Bereich, die
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Oberflächenspannung gesteuert so reduziert werden, daß sich der Randwulst an die Dicke der normalen Schichtdicke
angleicht. Der Randwulst auf der beschichteten Bahn kann so vermieden oder erheblich reduziert werden,
wodurch zusätzlich eine weitere Energieeinsparung und eine Erhöhung der Maschinengeschwindigkeit erreicht
werden kann.
Die Vorrichtung zeichnet sich weiter dadurch aus, daß sie sowohl zur Beschichtung von Bahnen nach dem WuIstbeschichtungsverfahren
(Kaskadenverfahren) verwendet werden kann, wobei sich am unteren Ende der Gleitfläche
eine Gießerkante befindet, an der die Bahn auf einer Gießwalze in kurzem Abstand vorbeigeführt wird, als auch,
daß sie in ebenso vorteilhafter Weise, zur Beschichtung von Bahnen nach dem Vorhanggießverfahren einsetzbar
ist, wobei sich am unteren Ende der Gleitfläche eine schnabelartige Verlängerung der Gleitfläche befindet,
über die die Beschichtungsflüssigkeit abfließt und sich als frei fallender Vorhang auf eine darunter bewegte
Bahn auflegt.
Für beide Beschichtungsverfahren ist die Ausbildung der Gleitflächen aus porösem Material die gleiche. Bei
beiden Gießern ist am unteren Ende der Gleitfläche eine Gießerkante angeordnet, die ebenfalls mit einem porösen
Material versehen ist und mit einem Gleitmittel benetzt wird, so daß die Gießerkante von einer Hilfsschicht
umgeben ist. Die Gießerkanten unterscheiden sich nur in ihrer Form, wobei die für das Wulstbeschichtungsverfahren
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eine Form besitzt, an der sich mit Hilfe eines Unterdruckes
zwischen Bahn und Gießerkante ein Wulst während die Gießerkante beim Vorhanggießverfahren
vorteilhafterweise schnabelförmig, als sogenannter Schnabelgleitflächengießer, ausgebildet ist, wodurqh
sich bei dieser Ausführungsform die Schichten i von der Gießerkante lösen und als frei fallender
auf eine darunter bewegte Bahn gelegt werden können,
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Gleitflächen-'
gießer für das Wulstbeschichtungsverfahren
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Gleitflächengießer für das Vorhangbeschichtungsverfahren
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Gleitflächengießers
mit verbreiterter Gleitfläche im Bereich der Gießerkante.
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Teil eines Gleitflächengießers
mit Randleiste.
Fig. 1 zeigt eine schematisphe Darstellung einer Ausführungsform
eines Gleitflächengießers 1 für das Wulstbeschichtungsverfahren. Ein oder mehrere Beschichtungsflüssigkeiten
5, 6 werden Verteilerrohren 2 durch
Pumpen zugeführt und steigen über die gesamte Breite der
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ORIGINAL INSPECTED
• ft » · *
Gleitflächen 4 in Austrittsschlitzen 3 zur Gleitfläche auf und fließen infolge der Schwerkraft die Gleitflächen
4 hinab, fließen übereinander und erreichen die Gießerkante 12. An der Gießerkante 12 wird ein zu beschichtendes
Gut, zum Beispiel eine Materialbahn 14 mit einer Gießerwalze 15 in geringem Abstand Vorbeigeführt.
Zwischen der Bahn 14 und der Gießerkante 12 bilden die Schichten 5, 6 einen Wulst 13, aus dem sich die Schichten
5, 6 auf die vorbeigeführte Bahn 14 auflegen. Die Wulstbildung kann in Üblicher Weise durch einen angelegten
Unterdruck gesteuert werden.
Die Gleitfläche 4 besteht aus einem porösen Material wie Sinterplatten 7, die aus einem Sinterhartmetall,
aus Keramik, gesintertem Glas bestehen oder aus Kunststoff gefertigt sind. Die Sinterplatten decken Hohlräume
8 unter der Gleitfläche 4 ab, in die aus Behältern 10, 11 mit statischem,über die Höhe der
Behälter einstellbarem, Druck oder über Dosierpumpen ein Netz- oder Gleitmittel mittels Verteilerrohren 9
eingeführt wird. Das Netz- oder Gleitmittel durchdringt die Sinterplattan 7 von innen nach außen und benetzt
die Gleitfläche 4 mit einer dünnen Hilfsschicht auf der die Schichten 5 und 6 die Gleitfläche 4 hinabgleiten.
Am Ende der Gleitfläche 4 befindet sich die Gießerkante 12, die ebenfalls aus porösem Material gefertigt ist
und vollkommen mit Netz- oder Gleitmittel benetzt ist, so daß sich die unterste Schicht 6 leicht und gleichmäßig
über die Breite von der Gießerkante 12 ablöst und sich mit der stark benetzten Grenzschicht an die Bahn
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14 anlegt und an dieser haftet. Die Menge des Netzoder Gleitmittels kann hierbei in einfacher Weise
durch die Änderung der Höhe der.Netzmittelbehälter 10, T)
eingestellt werden.
Die Gleitflächen 4 liegen formschlüssig auf den Hohlräumen auf und dichten diese so ab, daß das Netz- oder
Gleitmittel nur nach der Gleitfläche 4 hin austreten kann. Zur Reinigung der Hohlräume 8 und der Sinterpla-f^en
7 können die Sinterplatten 7 abgenommen werden. Auqh können für eine Gießeinrichtung verschiedenartige Sinterplatten mit verschiedenen Porengrößen und Kapillargrößen
vorgesehen sein, die nach Bedarf eingebaut werden. Im allgemeinen werden jedoch keine Sinterplatten mit verschiedenen
Porengrößen benötigt, da die Dicke der Hilfsschicht aus Netz- oder Gleitmittel in weiten
Bereichen alleine durch Änderung des statischen Druckes einstellbar ist.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung für das Vorhangbeschichtungsverfahren.
Mit einer derartigen Vorrichtung können ein bis zwölf (oder auch mehr) einzelne Schichten aus den
Verteilerrohren 2 durch durch die Austrittsschlitze auf die Gleitfläche 4 gebracht werden. Mit Schwerkraft
fließen diese Schichten auf der Gleitfläche 4 hinab, 5 fließen übereinander und erreichen den Schnabel 16
des Vorhanggießers. Am Schnabel 16 lösen sich die Schichten gemeinsam ab und fallen als freifallender
Vorhang 17 über eine Höhe von 5 bis 20 cm auf eine
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-γί-
senkrecht unter dem Schnabel waagrecht vorbeigeführte Bahn 14, die über eine Gießwalze. 15 umgelenkt werden
kann, um die Bahn 14 an der Auftreffstelle zu unterstützen. Die Darstellung der Vorrichtung ist rein
schematisch, wobei die üblichen für einen einwandfreien Beguß notwendigen Hilfsmittel, wie Randführungen, Luftschilder
und andere bekannte Einrichtungen nicht dargestellt wurden.
Die Zuführung des Netz- oder Gleitmittels erfolgt wie -jQ bei Fig. 1 beschrieben in analoger Weise. Lediglich der
unterste Hohlraum 8 ist größer ausgeführt, um mehr Netz- und Gleitmittel aufnehmen zu können und auch den
Schnabel 16 bis an seine unterste Spitze mit Netzoder Gleitmittel zu versehen. Hierdurch wird die Oberflächenspannung
beim Ablösen der untersten, die übrigen Schichten tragenden Schicht erheblich reduziert und ein
gleichmäßiges Ablösen von der Kante des Schnabels 16 gewährleistet. Eine Verkrustung oder ein Ansetzen von
BeSchichtungsmaterialien durch Antrocknen wird vermieden.
In Fig. 3 ist eine spezielle Anwendung der Sinterplatten 7 dargestellt. Es ist normal, daß die Schichten, wenn sie
die Gleitfläche 4 herabfließen, durch Randleisten 18 beidseitig geführt werden müssen. Durch die Oberflächenspannung
haben die Schichten das Bestreben, an den Randleisten 18 hochzusteigen, wodurch eine Verdickung in
diesem Bereich entsteht, während unmittelbar daneben die Schichten dünner werden und dann unten an der Gießer-
AG 1746
kante abreißen können. Die Randverdickungen ihrerseits fließen als verdickte Schichten, von der Gießerkante afc)
auf die Bahn und bilden Randwülste. Die Randwülste sind bestimmend für die Trockenzeit einer Bahn nach dem
Begießen, da die Bahn erst aufgewickelt werden kann^ wenn
alle Teile, also auch die Randwülste trocken sind. Allein
wegen der Randwülste sind daher Trockenzeiten und -strecken erforderlich, die 20 bis 40 % langer se^n mü^ps
als die für die für die normale Schicht benötigten, TO Die Randwülste sind außerdem nicht verwendbar und wer4en
in einem späteren Arbeitsgang beidseitig abgeschnitten·
Zur Verringerung der Randwülste ist unter anderem be-*
kannt, die Randleisten 18 im unteren Bereich der Gleitfläche 4 nach außen um einen Betrag a abzuwinkein,
so daß die Gleitfläche 4 kurz vor der Gießerkante 12 eine Breite b + 2a hat. Der Randwulst wird so vermindert,
da die Schichten sich im Randbereich ausdehnen und hierzu Beschichtungsmaterial benötigen und somit
die Schichtdicken reduzieren. Hierdurch entsteht die Gefahr, daß die verdünnten Schichten reißen, wenn
die Vorrichtung für das Vorhanggießverfahren nach Fig. verwendet wird, oder daß beim Wulstbeschichtungsverfahren
nach Fig. 1 Störungen im Begießwulst entstehen, wodurch ein streifiger Beguß im Randbereich entsteht, der
ebenfalls nicht verwendbar ist.
Eine erhebliche Verbesserung wird erreicht, wenn unter den erweiterten Bereichen a Hohlräume 19 angeordnet
sind, die mit Sinterplatten 7 abgedeckt sind und die
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WSPECTED
Hohlräume 19 aus Behältern 20 über Ventile 21 und Rohrverbindungen 17 mit einem Netz- oder Gleitmittel
beschickt werden. Die durch die Verteilerrohre 2 zugeführten Beschichtungsflüssigkeiten steigen in den
Austrittsschlitzen 3 zur Gleitfläche 4 hoch und fließen übereinander und infolge der Schwerkraft die Gleitfläche
4 in der Breite b hinab. Die sich an den Randleisten bildende Verdickung der Schichten erreichen die sich
über den Sinterplatten 7 bildende Hilfsschicht aus
IQ Gleit- oder Netzmitteln und folgen, unter gleichzeitiger
Verdünnung, der um die Beträge a nach außen verbreiterten Gleitfläche 4. Hierbei entstehen nur geringfügige
Verdünnungen der benachbarten Schicht und die Randverdickungen gleichen sich aus, so daß die auf
die Bahn auftreffenden Schichten fast keine Randverdickung
zeigen und die Trockenzeit erheblich verkürzt werden kann.
Die erweiterten Randleisten 18 mit darunter angeordneten
Sinterplatten sind in Fig. 3 als alleinige Verbesserung dargestellt. Es kann natürlich auch bei der Vorrichtung
eine Gleitfläche 4 mit Sinterplatten 7 wie in den Fig. 1 und 2 beschrieben, verwendet werden. Die Gleitfläche
kann im unteren Bereich eine Sinterplatte 7 besitzen, die sich über die Breite b + 2a erstreckt, wobei die
Hohlräume 8, 19 für diesen Bereich gemeinsam oder getrennt ausgebildet und mit Netz- und Gleitmittel beschickt
werden können.
AG 1746
9 9 ··· · · 99 9
it
Eine Verringerung des Randwulstes wird nach Fig. 4 auch
dadurch erreicht, daß die Randleisten 18 selbst auf der der Gleitfläche 4 des GIeitflächengießers 1 zugewandten
Seite aus einer Sinterplatte 7 bestehen, die durch die Kanäle 22 in den Randleisten 18 mit Netz-
und Gleitmittel heschickt werden. An den mit Sinterplatten 7 belegten Kanten der Randleisten 18 bildet
sich dann ebenfalls eine Hilfsschicht, die die Oberflächenspannung
der Schichtränder reduziert und das Hochsteigen der Schichten 5, 6 an den Randleisten
18 und somit den Randwulst auf der Bahn vermindert. Diese speziellen Randleisten 18 können sowohl bei einem
normalen Gleitflächengießer als auch bei einem Gleitflächengießer 1 der in Fig. 1 und 2 beschriebenen
Art Anwendung finden.
AG 1746
Claims (9)
- P atentan SprücheVorrichtung zum Auftragen von mindestens einer Schicht flüssigen Beschichtungsmaterials auf eine Oberfläche eines Gutes, insbesondere eines Bandes, mit einer nach abwärts geneigt verlaufenden Gleitfläche, über die mindestens eine Schicht flüssigen Beschichtungsmaterials herabfließt, bevor sie auf das Gut aufbeschichtet wird, mit in der Gleitfläche gelegenen Auatrittsschlitzen für die Zufuhr von BeSchichtungsmaterial zu der Gleitfläche, mit Randleisten zur seitlichen Führung der Schichten auf der Gleitfläche und mit einer am unteren Ende der Gleitfläche angeordneten Einrichtung zur Abgabe des Beschichtungsmaterials an ein quer zur Fließrichtung des Beschichtungsmaterials vorbeibewegtes Gut, dadurch gekennzeichnet, daßdie Gleitfläche (4) zwischen den Austrittsschlitzen (3) und die Einrichtung zur Abgabe des Beschichtungsmaterials (12, 16) am unteren Ende der Gleitfläche(4) aus einem porösen Material (7) mit einer definierten Porenweite bestehen und über Hohlräumen (8, 19) angeordnet sind und den Hohlräumen (8, 19) Flüssigkeiten zugeführt sind, die infolge ihres statischen Druckes oder durch Kapillareinwirkung durch das poröse Material (7) an der Oberfläche der Gleitfläche (4) und an der Einrichtung (12, 16) zur Abgabe des Beschichtungsmaterials austreten.AG 1746ORIGINAL INSPECTED
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die porösen Materialien (7) metallische, keramische, gläserne oder aus Kunststoffen hergestellte Sinterplatten (7) sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterplatten (7) aus einem gut benetzungsfähigen Material mit einheitlicher Festkörperoberflächenspannung bestehen und so ausgewählt sind, daß durch die Poren und Kapillare eine definierte Menge Flüssigkeit gleichmäßig über die Flächen der Sinterplatten .(7) austritt.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Hohlräumen (8, 19) unter den Sinterplatten (7) zugeführten Flüssigkeiten Gleit- und Netzmittel sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterplatten (7) austauschbar und lösbar über den Hohlräumen (8, 19) angeordnet sind.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (4) im Bereich des unteren Endes breiter ist und beidseitig mit Hohlräumen (19) zur Aufnahme von die Oberflächenspannung der Beschichtungsflüssigkeiten verringerenden Flüssigkeiten vorgesehen sind, die mit Sinterplatten (7) abgedeckt sind.AG 1746
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randleisten (18) an der der Gleitfläche (4) zugewandten Seite mit Sinterplatten (7) versehen sind, die ihrerseits über einen Kanal (22) mit einer Flüssigkeit beschickbar sind.
- 8. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7 zur Beschichtung von Bahnen (14) nach dem Wulstbeschichtungsverfahren (Kaskadenverfahren), wobei sich am unteren Ende der Gleitfläche (4) eine Gießerkante (12) befindet, an der die Bahn (14) auf einer Gießwalze (15) in kurzem Abstand vorbeigeführt wird.
- 9. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7 zur Beschichtung von Bahnen (14) nach dem Vorhanggießverfahren, wobei sich am unteren Ende der Gleitfläche (4) eine schnabelartige Verlängerung (16) der Gleitfläche (4) befindet, über die die Beschichtungsflüssigkeit abfließt und sich als; frei fallender Vorhang (17) auf eine darunter bewegte Bahn (14) auflegt.AG 1746
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-
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