Baxter Travenol Laboratories, Inc.
Deerfield, 111., V.St.A. 28. Aug. 1979
Wiederverschließbarer Flüsslgkeits-Behaiter
Die Erfindung betrifft einen verbesserten wiederverschließbaren Flüssigkeits-Behälter.
Es sind einstückig geformte Behälter bekannt, bei denen der Verschluß über einen Aufreißabschnitt mit dem Behälterhals
verbunden ist. Zur Ermöglichung eines Austragens des Inhalts aus dem Behälter wird der Verschluß an diesem Aufreißabschnitt
vom Behälterhals getrennt und sodann abgenommen.
Im Fall von Behältern für medizinische Zwecke kann es sich beim Behälterinhalt um eine sterile Flüssigkeit handeln.
In diesem Fall sollte der Verschluß, wenn er einmal vom Behälterhals
getrennt worden ist, nicht mehr an diesem anbringbar sein. Andererseits ist es in bestimmten medizinischen
und pharmazeutischen Verwendungsfällen und dgl. häufig wünschenswert, daß der Verschluß nach dem Abnehmen und Ausgeben
eines Anteils des Behälterinhalts wieder am Behälterhals anbringbar ist. Für die Trennung des Verschlusses vom Behälterhals
sind bereits zahlreiche Arten von Vorrichtungen vorgeschlagen worden, von denen einige ein Wiederverschließen
des Behälters zulassen, andere dagegen nicht.
Die verschiedenen bisherigen Vorrichtungen zur Trennung
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des Verschlusses vom Behälterhals besitzen im allgemeinen
die Form eines äußeren Rings mit einem Innengewinde, das mit einem Außengewinde am Behälterhals zusammenwirkt.
Bei einer bestimmten Ausführungsform einer solchen Trenn- bzw.
Aufreißvorrichtung weist der Außenring an seiner Oberseite einen
nach innen ragenden Flansch auf, der sich an die Oberseite des Verschlusses anlegt und diesen, wenn der Außenring nach
unten geschraubt wird, abwärts drückt und dabei den Verschluß am Aufreißabschnitt (Sollbruchstelle) vom Behälterhals trennt.
Obgleich dieser Aufreißring den vorgesehenen Zweck erfüllt, sind nach dem öffnen des Verschlusses drei getrennte Teile
vorhanden, nämlich Flasche, Verschlußkappe und Aufreißring. Obgleich die Verschlußkappe wieder angebracht werden kann,
indem sie auf den Behälterhals aufgesetzt und der getrennte Aufreißring auf ersteren aufgeschraubt wird, erweist sich
dieses Wiederverschließen als ziemlich schwierig.
Eine andere bisherige Aufreißvorrichtung umfaßt einen
Außenring mit einem nach innen ragenden Flansch, der in eine um die Verschlußkappe umlaufende Ausnehmung eingreift. Wenn
der Außenring nach unten geschraubt wird, wird die Verschlußkappe am Aufreißabschnitt vom Behälterhals getrennt. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß diese Anordnung ziemlich schwierig zu fertigen ist, da hierbei außerordentlich enge Toleranzen
erforderlich sind, weil sonst ein Festsitz zwischen Aufreißvorrichtung und Verschlußkappe Schwierigkeiten aufwirft. Wenn
beispielsweise der Durchmesser der Verschlußkappe zu klein ist, vermag der Aufreißriny die Verschlußkappe nicht festzuhalten,
so daß sich eine ähnliche Funktion erqibt wie beim oben beschriebenen Aufreißring. Weiterhin hat sich dabei
gezeigt, daß beim Aufsetzen des Aufreißrinqs die Verschlußkappe versehentlich aufgebrochen werden kann.
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Bei einer anderen Art einer solchen Aufreißvorrichtung
sind mehrere nach innen ragende Finger vorgesehen, welche die Verschlußkappe unterhalb eines an ihr angeformten, nach
außen abstehenden Flansches umschließen. Wenn der Aufreißring nach oben geschraubt wird, reißt er die Verschlußkappe
in Aufwärtsrichtung vom Behälterhals ab. Diese Aufreißring-Anordnung vermag die Verschlußkappe nicht festzuhalten,
und sie stellt auch keine wiederverschließbare Anordnung dar.
Aufgabe der Erfindung ist damit insbesondere die Schaffung eines wiederverschließbaren Flüssigkeits-Behälters, bei dem
die Verschlußkappe von einem Aufreißring festgehalten wird, mit dessen Hilfe die Verschlußkappe in Abwärtsrichtung vom
Behälterhals trennbar ist.
Die Erfindung bezweckt damit speziell die Schaffung eines wiederverschließbaren, einstückig geformten Behälters
mit einem Aufreißring, der einfach und ohne die Gefahr für ein versehentliches Trennen der Verschlußkappe vom Behälterhals
am Behälter anbringbar ist.
Dieser Behälter soll dabei insbesondere einfach aufgebaut und einfach herzustellen sein.
In spezioller Ausgestaltung bezieht sich die Erfindung
auf einen wiederverschließbaren medizinischen Behälter für die Aufnahme und Abgabe steriler Flüssigkeiten unter Verwendung
einer Verschlußkappe, die von einem Aufreißring mit leicht flexiblen Fingern festgehalten wird, wobei die
Verschlußkappe mittels des Aufreißrings vom Behälterhals trennbar ist, wenn der Aufreißring auf dem Behälterhals nach
unten geschraubt wird.
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Die genannte Aufgabe wird bei einem wiederverschließbaren Flüssigkeits-Behälter mit einem eint., Abgabeauslaß festlegenden
Halsteil und einer den Auslaß verschließenden Verschlußkappe, die mittels eines Sollbruch- bzw. Aufreißabschnitts
mit dem Behälterhals verbunden ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verschlußkappe einen nach außen
ragenden, umlaufenden Halteansatz und eine in Abwärtsrichtung auf Abstand von diesem angeordnete, nach außen verlaufende
Auflagefläche aufweist, daß der Behälterhals mit einem
Außengewinde versehen ist und daß ein mit einem Innengewinde zur Verbindung mit dem Außengewinde versehener Außenring
vorgesehen ist, der mehrere nach innen gerichtete, leicht flexible Finger aufweist, welche die Verschlußkappe zwischen
Halteansatz und Auflagefläche umschließen, wobei der Außenring,
wenn er nach unten gedreht wird, gegen die Auflagefläche
andrückt und dabei die Verschlußkappe am Aufreißabschnitt vom Behälterhals trennt, während beim in Aufwärtsrichtung
erfolgenden Abschrauben des Außenrings die Finger am Halteansatz angreifen.
In bevorzugter Ausführungsform bilden Behälterhals, Aufreißabschnitt und Verschlußkappe einen einstückigen Formteil.
Die flexiblen Finger besitzen einen Innendurchmesser, der kleiner ist als der Außendurchmesser des Halteansatzes,
doch sind sie ausreichend biegsam bzw. flexibel, um beim erstmaligen Aufschrauben des Außenrings auf den Behälterhals
federnd über den Halteansatz hinwegzugleiten. Dabei rasten
die Finger in den zwischen Halteansatz und Auflageflüche
der Verschlußkappe befindlichen Zwischenraum ein.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung anhand ber beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines
wiederverschließbaren Behälters mit Merkmalen nach der Erfindung,
Fig. 2 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen
Längsschnitt durch den Behälter, in welchem der Außenring auf den Behälter aufgesetzt
und die Verschlußkappe noch nicht vom Behälterhals getrennt ist, und
Fig. 3 eine Fig. 2 ähnelnde Darstellung, in welcher
die Verschlußkappe jedoch in ihrem vom Behälterhals getrennten bzw. wiederaufgesetzten
Zustand dargestellt ist.
Der in den Figuren nur teilweise dargestellte Flüssigkeits-Behälter
10 aus Kunststoff umfaßt einen Flaschenteil 12, einen von diesem nach oben ragenden und mit einem Außengewinde
20 versehenen Halsteil 14 sowie eine Verschlußkappe 16,weldie eine öffnung 18 im Halsteil 14 luftdicht verschließt.
Die Verschlußkappe 16 ist mit dem Halsteil 14 über einen umlaufenden Sollbruch- bzw. Aufreißabschnitt 22 verbunden.
Verschlußkappe 16, Aufreißabschnitt 22, Behälterhals 14
und Flaschenteil 12 sind vorzugsweise durch Blasformen einstückig miteinander hergestellt. Der Kunststoff des Behälters
ist vorzugsweise ein im Autoklaven behandelbares Material, falls der Behälter für medizinische Zwecke vorgesehen ist,
beispielsweise für die Aufnahme steriler Flüssigkeiten, wie Normalsalzlösung, steriles Wasser und dgl.
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Die in den Fig. 2 und 3 näher veranschaulichte Verschlußkappe 16 umfaßt eine Oberseite 24 mit einem davon nach unten
abgehenden Seitenwandteil 26, der seinerseits einen nach
außen ragenden, in der Nähe der Oberseite 24 um die gesamte Verschlußkappe 16 umlaufenden Halteansatz 28 (retaining abutment)
aufweist. Eine von letzterem nach unten verlaufende, im wesentlichen lotrechte Hauptfläche 30 geht in eine nach außen herumgezogene
Widerlager- oder Auflagefläche 32 über, die eine von
unteren Ende der Hauptfläche 30 nach außen abgehende Schulter bildet und von welcher aus ein lotrechter Abschnitt 34 nach
unten verläuft, der bei 36 nach innen herumgezogen ist und in den Aufreißabschnitt 22 übergeht, welcher die Verschlußkappe
16 mit dem Auslaß 18 des Behälterhalses 14 verbindet.
Ein auf die Verschlußkappe 16 aufgesetzter Aufreiß- oder
Außenring 40 ist mit einem linksgängigen Innengewinde 42 versehen, das mit dem Außengewinde 20 des Behälterhalses 14
zusammenwirkt. Die Außenfläche 44 des Außenrings 4O kann mit
einer Rändelung oder Riffelung 46 zur Erleichterung der Beta tigunq versehen sein. Der Außenring 40 entspricht vollständig
dem Außenring gemäß der US-PS 4 093 093.
In seinem oberen Bereich weist der Außenring 4O einen
nach innen ragenden Flanschteil 48 auf, der mehrere leicht flexible, nach innen und oben gerichtete Finger 50 trägt,
welche die Hauptfläche 30 umschließen. Sobald die Finger 50 auf der Verschlußkappe 16 in ihre vorgesehene Position gebracht
worden sind, verbleiben sie in dieser Position relativ zur Verschlußkappe 16. Die Flexibilität der Finger wird vorzugsweise
dadurch erreicht, daß der Außenring 40 als einstückiger Formteil ausgebildet wird.
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Nach dem Formen des Behälters unter Einschluß seines Flüssigkeitsinhalts in an sich bekannter Weise wird der Außenring
40 abwärts auf den Behälterhals 14 aufgeschraubt. Die
Finger 50 bilden dabei eine Ringanordnung mit einem Innendurchmesser,
der kleiner ist als der Außendurchmesser des Halteansatzes 28 und derjenige der Auflagefläche 32. Bei der
Abwärtsbewegung des Außenrings spreizen sich die Finger 50 bei ihrer Verlagerung über eine abgerundete Fläche 52 nach
außen auf, um dann in die durch die Hauptfläche 30 bestimmte Ausnehmung unter dem Halteansatz 28 einzurasten. Die Behälteranordnung
kann mit dem in der Position gemäß Fig. 2 befindlichen Außenring 4O in den Handel gebracht werden.
Wenn die Verschlußkappe 16 vom Behälterhals 14 getrennt ■werden soll, wird der Außenring 40 relativ zum Behälterhals
14 nach unten gedreht. Dabei wird die Unterseite 54 des Flanschteils 48 an die Auflagefläche 32 angedrückt, wobei die Verschlußkappe
16 nach unten gedrückt und auf die in Fig. 3 gezeigte Weise vom Behälterhals getrennt wird. Anschließend
kann die Verschlußkappe durch Abschrauben des Außenrings 40 vom Behälterhals 14 abgenommen werden, wobei Außenring 40 und
Verschlußkappe 16 miteinander verbunden bleiben. Mit anderen
Worten: die Verschlußkappe 16 ist "unverlierbar" mit dem Außenring 40 verbunden, wobei diese Verbindung im Gebrauch der Anordnung
erhalten bleibt.
Wenn die Verschlußkappe 16 wieder am Behälterhals 14
angebracht werden soll, wird einfach der Außenring 4O auf den Behüitethals 14 aufgeschraubt, bis Verschlußkappe 16 und
Behälterhals 14 die in Fig. 3 gezeigte Relativstellung zueinander einnehmen.
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Mit der Erfindung wird somit ersichtlicherweise ein einstückig geformter Kunststoff-Behälter geschaffen, der nach
dem Trennen des Verschlusses von seinem HaIsteil wiederverschließbar
ist und der einen Außen- bzw. Aufreißring aufweist, der - wenn er einmal an der Verschlußkappe angebracht ist mit
letzterer verbunden bleibt. Da diese Verbindung mittels flexibler Finger erfolgt, die sich beim Aufsetzen des Außenrings
auf die Verschlußkappe aufspreizen und dann unter einen Halteansatz der Verschlußkappe einrasten, können für Außenbzw.
Aufreißring und Behälter größere Toleranzen zugelassen werden, ohne hierdurch die Wirkungsweise zu beeinträchtigen.
Außerdem wird erfindungsgemäß die Gefahr für ein ungewolltes Aufbrechen des Behälters beim Anbringen des Aufreißrings
weitgehend ausgeschaltet.
Selbstverständlich sind dem Fachmann verschiedene Änderungen und Abwandlungen möglich, ohne daß vom Rahmen der
Erfindung abgewichen wird.
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