DE2928562A1

DE2928562A1 - Verbundsicherheitsglasscheibe mit erhoehter energieabsorbierender und erhoehter splitterbindender wirkung

Info

Publication number: DE2928562A1
Application number: DE19792928562
Authority: DE
Inventors: Heinz Dr Phil Kunert
Original assignee: Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
Current assignee: Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
Priority date: 1979-07-14
Filing date: 1979-07-14
Publication date: 1981-01-29
Also published as: JPS5650147A; DE3069750D1; EP0022727A2; EP0022727A3; EP0022727B1

Description

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Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Verbundglasscheibe, insbesondere eine Windschutzscheibe für Kraftfahrzeuge, aus zwei Silikatglasscheiben und einer zwischen diesen angeordneten und mit diesen verklebten mehrschichtigen Verbundfolie.

Verbundsicherheitsglasscheiben finden in großem Umfang Anwendung als Windschutzscheiben in Kraftfahrzeugen. Die Kunststoff zwischenschicht hat dabei zwei Funktionen zu erfüllen: Sie soll einerseits im Fall eines Aufpralls die Penetration der Windschutzscheibe verhindern und durch plastische Verformung für eine gezielte Vernichtung der kinetischen Energie des auftreffenden Körpers sorgen, und andererseits beim Bruch der Scheibe die Splitter der Silikatglasscheibe binden.

Es ist bekannt, daß das Splitterbindungsvermogen und die Penetrationsfestigkeit bzw. die biomechanischen Eigenschaften einer Verbundglasscheibe in starkem Maße von dem Grad der Verklebung zwischen der Kunststoffschicht und den Silikatglasscheiben abhängt. Mit zunehmender Adhäsion nimmt das Splitterbindungsvermogen zu, während andererseits die Penetrationsfestigkeit und das Energieabsorptionsvermögen abnehmen. Man versucht daher, als Kompromiß einen mittleren Verklebungsgrad einzustellen, bei dem sowohl eine noch akzeptable Splitterbindung als auch eine hinreichende Penetrationsfestigkeit zu erwarten sind. Jedoch lassen sich mit allen bekannten Vorschlägen immer nur Kompromißlösungen erzielen, die wegen der grundsätzlich gegensätzlichen Auswirkung der Verklebung auf die beiden Sicherheitsfunktionen einer Verbundglasscheibe weder zu optimalen biomechanischen Eigenschaften noch zu einer optimalen Splitterbindung führen.

Es sind auch bereits Verbundglasscheiben bekannt, bei denen

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die Zwischenschicht zwischen den Silikatglasscheiben aus einer zweischichtigen Verbundfolie besteht (DE-rÄS 27 03 785). Bei dieser bekannten Verbundglasscheibe weist die der Stoßseite zugewandte Schicht der Verbundfolie eine hohe Haftung zu der angrenzenden Silikatglasscheibe, und die der Stoßseite abgewandte Schicht der Verbundfolie eine geringe Haftung zu der angrenzenden Silikatglasscheibe auf. Die Schicht mit hoher Haftung ist aber in diesem Fall nur eine spezielle dünne Kleberschicht, die außer der Verklebung zwischen der Weich-PVC-Schicht und der Glasscheibe keine andere Funktion hat. Bei dieser bekannten Verbundglasscheibe soll durch die hohe Haftung der Verbundfolie an der inneren Glasscheibe diese gezwungen werden, die bei einer Ausbeulung auftretende Krümmung vollständig anzunehmen, und so wegen ihrer geringen Elastizität in eine Vielzahl kleiner Glasbruchstücke zu zerbrechen.

Eine Erhöhung der Penetrationsfestigkext kann nach dem Stand der Technik durch eine stärkere Dimensionierung der Zwischenschicht oder durch Wahl eines Materials mit höherer Reißfestigkeit erreicht werden. Beiden Maßnahmen stehen aber biomechanische Bedenken entgegen, weil dadurch die Schwelle der für den menschlichen Schädel noch zulässigen Belastung überschritten wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbundglässcheibe zu schaffen, die bei hohem Splitterbindungsvermögen, eine erhöhte Penetrationsfestigkext und bessere biomechanische Eigenschaften aufweist als die bekannten Verbundsicherheitsglasscheiben.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verbundfolie aus wenigstens zwei Schichten besteht, und daß die Haftung zwischen den beiden Schichten der Ver-

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bundfolie wesentlich geringer ist als die Haftung der Verbundfolie an den Silikatglasscheiben, derart, da£ bei einer lokalen Verformung oder Ausbeulung der Verbundglasscheibe die Haftung der Verbundfolie an den Silikatglasscheiben erhalten bleibt, und die Schichten der Verbundfolie sich voneinander lösen.

Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Verbundglasscheibe wird bei einem Aufprall auf die Verbundglasscheibe der feste Kraftschluß zwischen den Silikatglasscheiben aufgehoben. Infolgedessen werden die Schichten der Verbundfolie in die Lage versetzt, bei weiter einwirkender Zugbelastung ein Verstreckungs- und Deformationsverhalten zu zeigen, das ihren Materialeigenschaften besser entspricht. Insbesondere läßt sich dadurch eine größere Dehnung der Schichten erreichen, so daß die Stoßenergie des auftreffenden Körpers auf einem größeren Deformationsweg absorbiert wird. Eine Rißbildung in der Zwischenschicht oder eine Penetration tritt daher erst nach einer größeren Dehnung und unter erhöhter Krafteinwirkung auf.

Durch die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe lassen sich also optimale Sicherheitseigenschaften erzielen, und das volle Verformungspotential der plastischen Folie für den Austausch der Bewegungsenergie des auftreffenden Körpers nutzen. Gleichfalls wird es dem auftreffenden Körper ermöglicht, seine Stoßenergie in möglichst viel Zertrümmerungsarbeit an den beiden Glasscheiben umzusetzen. Ferner treten in vermehrtem Maße Scherkräfte zwischen den einzelnen Schichten auf, die zusätzlich Bewegungsenergie durch haftende Reibung über größere Wege auffangen.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird nicht nur eine

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wesentliche Anhebung der Penetrationsgrenze erzielt, sondern gleichfalls ein "weicheres" Auffangen des Kopfes und somit eine Reduzierung des Risikos von stumpfen Schädelverletzungen und Hals-Nacken-Verletzungen erreicht. Ferner wird die Gefahr von Schnittverletzungen verringert, die aus dem Kontakt des auftreffenden Körpers mit der inneren Silikatglasscheibe resultiert.

Während also bei den bekannten Verbundglasscheiben» die eine feste Verklebung zwischen der Zwischenschicht und den -Silikatglasscheiben aufweisen, die biomechanischen Eigenschaften dadurch bestimmt werden, daß entlang den Bruchlinien des Glases übermäßige Spannungen auftreten, unter deren Wirkung die Folie fließt, sich einschnürt und bei weiterer Zugbelastung reißt, werden durch die Erfindung solche örtlichen Spannungspitzen stark vermindert, weil die feste Koppelung mit den verformungsstabilen Glasscheiben wenigstens auf einer Seite aufgehoben wird. Bereits durch eine einseitige "Entkoppelung" können aber Spannungsinhomogenitäten zumindest über einen großen Teil des Querschnitts der Schichten der Folie vermindert werden.

In Weiterbildung der Erfindung wird die Haftung zwischen den einzelnen Schichten der Verbundfolie so eingestellt, daß sie 10 bis 25 % des Wertes der Haftung zwischen der Verbundfolie und den Silikatglasscheiben beträgt:

Wenn die Verbundfolie zweischichtig ausgebildet ist, weist vorzugsweise die an die dem Stoß zugewandte Silikatglasscheibe angrenzende Schicht der Verbundfolie eine größere Dicke auf als die an die dem Stoß abgewandte Silikatglasscheibe angrenzende Schicht. Bei diesem asymmetrischen Aufbau der Verbundfolie übernimmt im wesentlichen die dem Stoß zugewandte Schicht die Wirkung der Energieabsorption.

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Hierbei kommt die molekulare Schichtung der Kunststoffe besonders zur Geltung, wodurch über der Dicke der Schicht ein Spannungsausgleich erreicht wird, so daß die durch das Fließen des Materials entstehenden Einschnürungen im wesentlichen nur auf der an dem Silikatglas anhaftenden Seite erfolgen. Da die Schicht der Verbundfolie mit der anliegenden Silikatglasscheibe fest verklebt ist, erfüllt sie gleichzeitig voll ihre Funktion der Splitterbindung.

Die Steuerung der Verklebung zwischen den einzelnen Schichten der Verbundfolie kann mit bekannten Mitteln, beispielsweise durch geeignete Behandlung der Folien an der Grenzfläche, etwa durch Auftragen eines Trennmittels, erfolgen. In besonders zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann zwischen die einzelnen Schichten der Verbundfolie eine weitere Schicht in Form einer Trennfolie zwischengeschaltet werden, die für die Trennung der beiden Schichten im Fall einer Verformung sorgt.

In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung weist die Verbundfolie einen dreischichtigen Aufbau auf, wobei die mittlere Schicht auf beiden Seiten eine verminderte Haftung zu den äußeren Schichten aufweist. Bei stoßförmiger Belastung löst sich somit die mittlere Folie auf beiden Seiten von den angrenzenden Schichten und kann durch diese beidseitige Entkoppelung ihre Wirkung als energieabsorbierende Schicht voll zur Geltung bringen. Selbstverständlich können an Stelle einer losen Verklebung dieser stoßabsorbierenden Mittelfolie auch beidseitig Trennfolien vorgesehen werden, die für die Trennung der stoßabsorbierenden Folie von den beiden Außenschichten im Falle einer Verformung sorgen. Diese Ausftihrungsform der Erfindung mit einem

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fünfschichtigen Aufbau der Verbundfolie entspricht in besonders hohem Maße den biomechanischen Erfordernissen einer Verbundwindschutzscheibe.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung werden für den Fall, daß zwischen den erfindungsgemäß vorgesehenen Schichten eine "Trenn-" oder "Entriegelungsfolie" zwischengeschaltet ist, hierfür Materialien gewählt, die spröde sind und eine geringe Reißfestigkeit aufweisen» Solche Folien können mit den anliegenden Schichten fest verklebt werden, und die "Entkoppelung" der Schichten erfolgt dann dadurch,daß diese Folie selbst bei der Dehnung des Verbundes aufgerissen bzw, in kleine Teile zerrissen wird, wodurch die haftende Verbindung zwischen den anliegenden Folien aufgehoben wird. Vorteilhafterweise besteht eine solche Trennfolie aus einem Material, das wesentlich spröder und reißempfindlicher ist als die angrenzenden Schichten oder aus einem Material, das gegenüber den angrenzenden Schichten eine wesentlich verminderte Fließspannung bei gleicher Dehnung aufweist.

Erfindungsgemäß aufgebaute Verbundglasscheiben weisen eine Reihe weiterer bemerkenswerter Vorteile auf, durch die ihre biomechanischen Eigenschaften erheblich verbessert werden, nämlich:

- Maximale Energieabsorption durch optimale Ausnutzung der Verformungsfähigkeit der ■. entkoppelten Kunststoffschicht;

- Möglichkeit der Verwendung von Kunststoffen für die energieabsorbierende Schicht, deren Eigenschaften speziell auf die biomechanischen Erfordernisse zugeschnitten sind;

- Zusätzliche Vernichtung von Stoßernergie durch die reibende Relativbewegung zwischen den entkoppelten Schichten im Zuge der weiteren Auswölbung der Scheibe.

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- Zusätzliche Vernichtung von Stoßenergie durch auftretende Scherkräfte bei einer größeren Anzahl von Klebeverbindungen zwischen den einzelnen Schichten.

Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Von den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine Verbundglasscheibe im Querschnitt mit

einer zweischichtigen asymmetrisch aufgebauten Zwischenfolie;

Fig. 2 eine Verbundglasscheibe mit einer zweischichtigen Zwischenfolie, mit einer Trennfolie zwischen den Schichten, ebenfalls im Querschnitt;

Fig. 3 eine Verbundglasscheibe mit einer dreischichtigen Zwischenfolie, ebenfalls im Querschnitt;

Fig. 4 eine Verbundglasscheibe mit einer aus fünf

Schichten bestehenden Zwischenfolie wiederum als Darstellung im Querschnitt, und

Fig. 5 die in Fig. 3 dargestellte Verbundglasscheibe mit einer zusätzlichen Splitterschutzschicht.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform besteht die Verbundglasscheibe, die als Windschutzscheibe für ein Kraftfahrzeug eingesetzt werden soll, aus der nach außen gerichteten Silikatglasscheibe 1 von 3 mm Dicke, der zum Fahrzeuginnenraum gerichteten Silikatglasscheibe 2 von 2 mm Dicke, und der zwischen diesen beiden Silikatglasscheiben angeordneten Zwischenschicht 3 aus Polyvinylbutyral. Die Zwischen-

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schicht 3 ist eine aus den beiden Schichten 4 und 5 hergestellte Verbundfolie, wobei die Schicht 4 eine geringere Dicke aufweist als Schicht 5. An der Grenzfläche 6 sind die Schichten 4 und 5 unter Zwischenschaltung eines geeigneten Trennmittels, etwa eines Silikonöls oder einer Zusammensetzung, wie sie in der DE-OS 28 09 440 beschrieben ist, so miteinander verbunden, daß sie unter der Wirkung in ihrer Ebene wirkenden Scherkräfte sich voneinander lösen, sobald die Scherkräfte eine gewisse Größe überschreiten. An den Grenzflächen 7 sind die Glasscheiben 1 und 2 dagegen einer haftungserhöhenden Behandlung unterworfen worden, beispielsweise durch Aufbringung eines geeigneten Primers oder einfachheitshalber bei Verwendung von Polyvinylbutyral durch Einstellung einer geringen Folienfeuchte etwa zwischen 0,2 und 0,4 %. Die Haftung der Zwischenschichten wird so eingestellt, daß an den Grenzflächen 7 die Haftfestigkeit 6 bis 10 Einheiten des Pummeltests beträgt. Das entspricht einer Zug-Scher-Festigkeit von 20 bis 30 kg/cm², gemessen nach dem für die Messung der Festigkeit von Kleberverbindungen üblichen Schertest nach ASTM D 3165-73. Die Ausführung der Proben und des Tests ist auch in "Analysis and Testing of Adhesive Bands", Academic Press New York, San Francisco, London 1977, S. 10 ff beschrieben. Die Verbindung an der Grenzfläche 6 zwischen den beiden Schichten 4 und 5 beträgt dagegen, nach dem gleichen Test gemessen, 2 bis 5 kg/cm².

Bei der bei einem Aufprallunfall auftretenden Verformung der Verbundglasscheibe lösen sich die Schichten an der Grenzfläche 6 voneinander, während die Schichten 1 und 4, und ebenso die Schichten 2 und 5, fest miteinander verbunden bleiben. Wenn z.B. für die Schicht 4 eine 0,19 mm lind für die Schicht 5 eine 0,57 mm dicke Folie aus Polyvinylbutyral

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verwendet wird, ist die gesamte Zwischenschicht 3 ebenso dick wie bei den bekannten üblichen Windschutzscheiben. Bei der erfindungsgemäßen Behandlung und Ausbildung der Grenzflächen 6, 7 und 8 läßt sich jedoch gegenüber den bekannten Verbundglasscheiben eine Verbesserung der Penetrationsfestigkeit um 30 % und eine Verbesserung der Splitterbindung um etwa 100 % erreichen.

Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel mit einer asymmetrisch aufgebauten Verbundfolie 9, die aus einer etwa 0,2 mm dicken Schicht 10 aus Polyvinylbutyral, einer etwa 0,6 mm dicken Schicht 11 aus Polyvinylbutyral, und einer zwischen diesen beiden Polyvinylbutyralschichten 10, 11 angeordneten Trennfolie 12 besteht. Die Trennfolie gewährleistet bei Zugbelastung eine gezielte Entkoppelung der Schichten 10 und 11. An den Grenzflächen 7 weist die Verbundfolie 9 eine hohe Haftung zu den Glasscheiben 1 und 2 auf. Die Trennfolie 12 kann eine sehr dünne Folie aus Polyester, einem Zellulosederivat oder einem anderen transparenten Kunststoff sein. Sie weist eine relativ geringe Adhäsion zu den anliegenden Schichten 10 und 11 auf, so daß sie bei einer Verformung der Verbundglasscheibe bei einem Aufprallunfall dafür sorgt, daß die biomechanisch wichtigere Kernschicht 11 von der splitterbindenden Schicht 10 gelöst wird.

Die Trennfolie 12 kann auch aus einem relativ spröden Kunststoff bestehen, der nur eine geringe Reißfestigkeit aufweist. Die Entkoppelung der Schichten 10 und 11 voneinander erfolgt dann dadurch, daß unter der Wirkung der bei einer Ausbeulung der Verbundglasscheibe auftretenden Zug- und Scherspannungen innerhalb der einzelnen Schichten die Trennfolien 12 ohne wesentliche Dehnung in kleine Bruch-

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stücke zerrissen werden, während die Schichten 10 und 11 sich unter der Wirkung der Zugspannungen dehnen. Infolgedessen vergrößern sich die Oberflächen der Schichten 10 und 11, während die Trennfolien 12 ohne wesentliche Vergrößerung ihrer Oberfläche zerreißen, so daß dadurch die gewünschte Entkoppelung erfolgt.

Die erforderliche geringe Bruch- und Reißfestigkeit der Trennfolie kann entweder durch entsprechende Dickendimensionierüng oder auch durch, systematisches Aufbringen von Schwachstellen, wie Kerbstellen, oder durch Einbringen von Fremd- und Füllstoffen in die Folie erzielt werden. Ein sprödes Bruchverhalten kann zusätzlich durch eingebrachte Spannungen erreicht werden, und zwar mit Hilfe thermischer Prozesse. Innere Spannungen können gleichfalls durch das Herauslösen niedermolekularer Bestandteile zusätzlich vergrößert werden. Für die Trennfolie sollten hartelastische spröde Kunststoffe mit hohem Vernetzungsgrad vorgesehen werden wie vernetztes Polyester oder auch kristalline Kunststoffe.

Die Entkoppelungsfunktion kann auch von einer Trennfolie übernommen werden, die aus einem Kunststoff mit einer sehr geringen Fließspannung besteht, also bereits bei sehr geringer Zugspannungsbelastung außerordentlich dehnungsfähig ist. Da die dieser Trennfolie anliegenden Folien wesentlich aus einem Material mit wesentlich höherer Fließspannung aufgebaut sind, entsteht die Entkoppelung bei Zugbelastung der Verbundfolie 9 durch den Fließvorgang molekularer Schichten innerhalb dieser Trennfolie. Kunststoffe dieser Art sind durch einen außerordentlich geringen Vernetzungsgrad und schichtenparallele Molekularstrukturen gekennzeichnet.

Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer symmetrisch

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aufgebauten Verbundfolie 14, die aus einer Kernschicht und je einer Schicht 16 auf jeder Seite der Kernschicht besteht. Die Schichten 15 und 16 bestehen wiederum jeweils aus für die Herstellung von konventionellem Verbundglas üblichem Polyvinylbutyral. Die Schichten 16 sind mit den angrenzenden Silikatglasscheiben 1 bzw. 2 derart verklebt, daß sie an den Grenzflächen 7 eine gleich gute hohe Haftung aufweisen. Die Haftung an den Grenzflächen 6 zwischen den Schichten 15 und 16 ist so stark herabgesetzt, daß bei einer Verformung der Verbundglasscheibe sich die einzelnen Schichten der Verbundfolie entlang der beiden Grenzflächen 6 voneinander lösen. Da beide Schichten 16 auch bei stärkerer Verformung an dem Glas haften, wirken diese Schichten als splitterbindende Schichten, während die von diesen Schichten 16 unbeeinflußte Kernschicht 15 nach dem Lösen entlang der Grenzflächen 6 ihre Wirkung als energieabsorbierende Schicht voll entfalten kann.

Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Im Unterschied zu der zuletzt beschriebenen Ausführungsform besteht die Verbundfolie 18 aus insgesamt fünf Schichten, nämlich der die Funktion der Energieabsorption übernehmenden Kernschicht 19, den beiden für die Splitterbindung sorgenden Schichten 20, sowie den beiden zwischen die Schichten 19, 20 zwischengesclialteten Trennfolien 21. Die Schichten 19 und 20 können wiederum aus Polyvinylbutyral bestehen.

Die Zusammensetzung der Schichten 20 kann verschieden sein von der Zusammensetzung der Kernschicht 19, und zwar derart, daß die Schichten 20 im Hinblick auf die Klebewirkung zu den Glasscheiben und auf die übrigen für die Splitterbindung erforderlichen Eigenschaften optimiert sind, während

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die Kernschicht 19 ausschließlich im Hinblick auf ihre biomechanischen Eigenschaften optimiert ist. Die Trennfolien 21 können sehr dünne Folien aus Polyester, einem Zellulosederivat oder einem anderen transparenten Kunststoff sein. Sie weisen eine relativ geringe Adhäsion zu den anliegenden Schichten 19 und 20 auf, so daß sie bei einer Verformung der Verbundglasscheibe bei einem Aufprallunfall dafür sorgen, daß die biomechanisch wichtige Kernschicht 19 von den splitterbindenden Schichten 20 gelöst wird.

Die Trennfolien 21 können aber gleichfalls auch aus einem relativ spröden Kunststoff bestehen, der nur eine geringe Bruch- oder Reißfestigkeit aufweist. Die Entkoppelung der Schichten 19 und 20 voneinander erfolgt dann, wie bereits unter Fig. 2 beschrieben, durch die unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften der Schichten 21 zu den Schichten 20 und der Schicht 19, die gegenüber den anliegenden Folien aus einem Material mit wesentlich geringerer Fließspannung bestehen, also bei gleicher Zugspannungsbelastung gegenüber den anliegenden Folien eine weit größere Dehnungsfähigkeit aufweisen.

In Fig. 5 schließlich ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, die sich dadurch auszeichnet, daß auf der dem Fahrzeuginnern zugewandten Oberfläche der Silikatglasscheibe 2 eine weiche, selbstheilende Splitterschutzschicht 23 angeordnet ist, wie sie beispielsweise in der DE-AS 22 28 299 beschrieben ist. Die Verbundfolie 22 kann dabei einen Aufbau haben, wie er in einem der vorangehenden Beispiele beschrieben ist. :

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Claims

2928582 VE 424 Anmelder: Vereinigte Glaswerke GmbH, 5100 Aachen Verbundglasscheibe mit erhöhterenergieabsorbierender und erhöhter splitterbindender Wirkung Patentansprüche

1. Verbundglasscheibe, insbesondere Windschutzscheibe für Kraftfahrzeuge, aus zwei Silikatglasscheiben und einer zwischen diesen angeordneten und mit diesen verklebten mehrschichtigen Verbundfolie, d a d u r c h gekennzeichnet , daß die Verbundfolie aus wenigstens zwei Schichten besteht, und daß die Haftung zwischen den beiden Schichten der Verbundfolie wesentlich geringer ist als die Haftung der Verbundfolie an den Silikatglasscheiben, derart, daß bei einer lokalen Verformung oder Ausbeulung der Verbundglasscheibe die Haftung der Verbundfolie an den Silikatglasscheiben erhalten bleibt, und die Schichten der Verbundfolie sich voneinander lösen.

2. Verbundglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung zwischen den Schichten der Verbundfolie 10 bis 25 % des Wertes der Haftung zwischen der Verbundfolie und den Silikatglasscheiben beträgt.

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3. Verbundglasscheibe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an die stoBabgewandte Silikatglasscheibe angrenzende Schicht der Verbundfolie eine geringere Dicke aufweist als die an die stoßzugewandte Silikatglasscheibe angrenzende Schicht.

4. Verbundglasscheibe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schichten der Verbundfolie unter Zwischenschaltung einer Trennschicht miteinander verbunden sind.

5. Verbundglasscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht in Form eines die Haftung vermindernden Mittels in pulverisierter oder flüssiger Form auf die Grenzfläche der Verbundfolie aufgebracht ist.

6. Verbundglasscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht eine zusammenhängende transparente Folie aus einem Kunststoff ist.

7. Verbundglasscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfolie aus einem Material besteht, das gegenüber dem Material der angrenzenden Schichten eine geringere Bruchfestigkeit infolge Sprödigkeit aufweist.

8. Verbundglasscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfolie aus einem Material besteht, das gegenüber dem Material der angrenzenden Schichten eine geringere Reißfestigkeit aufweist.

9. Verbundglasscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfolie aus einem Material besteht, das gegenüber dem Material der angrenzenden Schichten eine verminderte

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Fließspannung bei gleicher Dehnung aufweist.

10. Verbundglasscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundfolie aus drei Schichten besteht, die jeweils durch eine Trennschicht bzw. Trennfolie voneinander getrennt sind.

11. Verbundglasscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10/ dadurch gekennzeichnet, daß die an die Silikatglasscheiben angrenzenden Schichten der Verbundfolie aus Polyvinylbutyral bestehen.

12. Verbundglasscheibe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß alle drei Schichten der Verbundfolie aus Polyvinylbutyral bestehen.

13. Verbundglasscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Trennschicht bzw. Trennfolie voneinander getrennten Schichten der Verbundfolie unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.

14. Verbundglasscheibe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Trennschicht bzw. Trennfolie voneinander getrennten Schichten der Verbundfolie aus unterschiedlichen Materialien bestehen.

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