DE2926541C3 - Vorrichtung zur Kompensation des jeweiligen radialen Spiels eines Wälzlagers in einer Lagerbohrung - Google Patents
Vorrichtung zur Kompensation des jeweiligen radialen Spiels eines Wälzlagers in einer LagerbohrungInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kompensation des jeweiligen radialen Spiels eines
Wälzkigers in einer Lagerbchrung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1. Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 8 51 865 bekannt.
Bei der bekannten Vorrichtung wird ein ringförmiges, in radialer Richtung verformbares Zwischenorgan in
den Zwischenraum zwischen den Teilen einer Friktionsverbindung eingeführt, wobei die radiale Abmessung
des Zwischenorgans dem radialen Spielraum so angepaßt ist, daß bei der Verbindung eine plastische
Verformung des Zwischenorgans entsteht. Nach einer besonderen Ausgestaltung besteht die Vorrichtung zur
■ Kompensation des radialen Spiels der Friktionsverbindung
aus einer im wesentlichen kreisförmigen Platte, die am Umfang eingeschnitten ist, um Zipfel zu bilden, die
im rechten Winkel zum ebenen Mittelteil der Platte aufgebogen sind; diese in einem Kreis dann angeordneten
Zipfel sind in sich gekrümmt, wobei ihre konkaven
Seiten nach außen gerichtet sind. Bei der Montage werden die in sich gekrümmten Zipfe! in den das radiale
Spiel bildenden Raum eingepreßt, wobei die Ausbauchung, die Wandstärke und die Breite sowie der
Abstand der Zipfel untereinander mit Rücksicht auf die Größe des Zwischenraums so gewählt ist daß der
gewünschte radiale Druck auf das Lager erhalten wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine demgegenüber hinsichtlich Fertigung und Montage
wesentlich vereinfachte Vorrichtung zur Kompensation des radialen Spiels zu schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspmchs 1 möglich. Die Gegenstände der Unteransprüche kennzeichnen
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Es ist zwar durch das DE-GM 19 47 760 bekannt bei Kreuzgelenken zur Axialsicherung von Nadellagerbüchsen
mit außen im Durchmesser kegelförmig verjüngten Deckelseiten geschlitzte Ringe mit dementsprechendem
Innenkonus axial vor den Nadellagern in den Augen der Gelenkgabeln mit gegen deren
Wandung nach außer-gerichteter radialer Vorspannung
formschlüssig festzulegen, jedoch dient dabei die Keilwirkung zwischen der kegelförmig verjüngten
Deckelseite und dem Innenkonus des geschützen Ringes ausschließlich der Verstärkung der Radialspannung des
Ringes in den Gelenkgabelaugen durch die zuvor axial in richtiger Zentrierungslage in die Gelenkgabelaugen
eingefügten Nadellagerbüchsen; eine Kompensation eines radialen Spiels zwischen Nadellager und Geienkgabelauge
ist nicht vorgesehen und aufgrund der Konstruktion und Festlegung von geschlitztem Ring
und Nadellagerbüchse auch nicht möglich.
Ein Hinweis auf die erfindungsgemäße Maßnahme zur Kompensation eines radialen Spiels kann auch nicht
der weiterhin bekannten DE-PS 8 44 233 entnommen werden, die ein mit einem gezielt beabsichtigten
radialen Spiel ausgestattetes, axial festeingespanntes Spindellager beschreibt, bei dem zur progressiven
Zunahme des Reibungswiderstandes gegen die Lagerbewegung bei der radialen Verschiebung des Lagers die
Lagerhülse von einem doppelkegelförmigen Federring umschlossen wird, gegen dessen Kegelflächen entsprechend
geformte Federringe axial andrückbar sind. Durch die Keilwirkung der Kegelflächen wird dabei die
axiale Andruckkraft der Federringe in eine der radialen Lagerbewegung bei größeren Ausschlägen allmählich
entgegenwirkende radiale Kraft umgesetzt: eine axiale Kraftausübung auf das Lager durch die axial vorgespannten
Federringe erfolgt dabei nicht.
Die erfindungsgemäß als Scheibe mit angeformtem keilförmigen Außenrand ausgebildete Vorrichtung zur
Kompensation des radialen Spiels läßt sich einerseits sehr einfach, insbesondere als einteiliges, keine weitere
Nachbearbeitung erforderndes Spritzteil herstellen und andererseits durch einfaches Zwisehenlegen bei der
Montage des Wälzlagers montieren, wobei dann unier Mitausnutzung der an sich vorhandenen axialen
Anstellkraft die Keilspitze dem jeweils gegebenen radialen Spiel entsprechend tief axial in den Spielraum
gedruckt wird. Die Scheibe mit dem angeformten keilförmigen Rand paßt sich dabei unter Einwirkung der
axialen Anstellkraft, die sich an der Keilschräge in eine axiale und eine radiale Kraftkomponente aufteilt, dem
gegebenenfalls veränderlichen radialen Spiel zwischen Wälzlageraußenring und Lagerbohrung an. Durch die
axiale Anstellkraft und die Ausbildung der erfindungsgemäßen Scheibe werden somit nicht nur durch
Bearbeitungstoleranzen gegebene Passungsspiele aufgehoben, sondern wird aucii ein passungsspielfreier
Lagersitz während des Betriebes gewährleistet, wenn sich die Größe des Lagerspiels z. B. durch Erwärmung
bei unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Lagerbohrung einerseits und Lager andererseits betriebsmäßig
verändert Die axiale Anstellkraft kann in an sich bekannter Weise durch eine entsprechende
axiale Anstellfeder oder auch durch eine insbesondere bei Verschiebeankermotoren bekannte elektromagnetische
in Axialrichtung auf den Läufer wirkende Kraft hervorgerufen werden.
Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß der
Keil mit einem unsymmetrischen Querschnitt mit einer ersten radial äußeren, parallel zur Lagerbohrung
verlaufenden und einer zweiten radial inneren konisch und in schrägem Anstellwinkel zur äußeren Umfangsfläche
des Wälzlagers verlaufenden Keilfläche versehen ist; dadurch ergibt sich einerseits eine gute geführte
Anlage der Keilscheibe in der Lagerbohrung und andererseits eine sicher gewährleistete Wirksamkeit der
Keilschräge zur Vermeidung eines unerwünschten radialen Spiels.
Wird darüber hinaus die Scheibe symmetrisch mit am Umfang jeder ihrer beiden Stirnseiten in der einen und
anderen Achsrichtung angeformtem ersten und zweiten Rand jeweils in Form eines Keiles ausgebildet, so wird
bei der Montage gleichzeitig auf einfache Weise die eine Axialkraft bewirkende und zur Anstellung des Lagers
vorgesehene Druckfeder zentriert und die Beachtung einer bestimmten Einschubseite der Scheibe überflüssig.
In vorteilhafter Weise kann die zur Kompensation des radialen Spiels ausgebildete Scheibe gleichzeitig als
Staubscheibe für das Wälzlager ausgebildet sein; in diesem Fall wird die Bohrung der Scheibe zweckmäßigerweise
bis nahe an den Wellendurchmesser gelegt, um offene Wälzlagerteile weitgehend gegen Eindringen
von Fremdkörpern zu schützen. Natürlich ist dabei die Scheibe so ausgebildet, daß sie am umlaufenden
Innenring des Wälzlagers nicht schleifeT kann.
Damit sich die Scheibe mit ihrem angeformten keilförmigen Rand je nach Maß des auszugleichenden
radialen Spiels den unterschiedlichen erforderlichen radialen Maßen des jeweiligen Anlagepunktes der
schrägen Keüfläche an der äußeren Umfangsfläche des Wälzlagers anzupassen vermag, ist eine gewisse
federnde Nachgiebigkeit des Materials, insbesondere bei geschlossenem umlaufenden Rand, zweckmäßig;
jedoch ist zur gezielteren Veränderung bzw. Festlegung der Federrate der Scheibe mit angeformten keilförmigen
Rand und zur optimalen Abstimmung zwischen dem Material der Scheibe und der andrückenden Axialkraft
nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Scheibe mit einem axial umlaufenden,
durch schlitzförmige Ausnehmungen unterbrochenen Rand versehen ist.
Die Erfindung sowie ihre vorteilhaften Ausgestaltungen werden im folgenden anhand in der Zeichnung
schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Darin zeigt
F i g. 1 in einem Teiüängsschnitt eine unsymmetrische
Scheibe,
Fig.2 in einem Teillängsschnitt eine symmetrische Scheibe,
Fig.3 eine Draufsicht auf eine Scheibe mit am
Umfang durch schlitzförmige Ausnehmungen unterbrochenem Rand,
F i g. 4 ein Schnittbild der Scheibe aus F i g. 3 gemäß Schnittverlauf IV-IV.
Gemäß Fig. 1, 2 ist eine Motorwelle 6 über ein Wälzlager 3 mit Innenring 32 und Außenring 31 in einer
Lagerbohrung 41 eines Lagerschildes 4 drehbar gelagert Zur Vermeidung einer Geräuschbildung durch
ein Lagerluft-Spiel zwischen dem Innenring 32 und den Kugeln 33 bzw. den Kugeln 33 und dem Außenring 31 ist
an sich die Maßnahme eines sogenannten »Vorspannens« oder »Anstellens« des Lagers bekannt, bei der
eine axiale Verschiebung zwischen Lageraußenring und Lagerinnenring durch eine Axialkraft vorgesehen ist
Zum Anstellen des Wälzlagers und damit zur Vermeidung einer Geräuschbildung aufgrund der Lagerluft
zwischen Außenring und Innenring i&' im vorliegenden
Fall eine Feder 1 vorgesehen, die als Schraubenfeder sich mit ihrem linken Ende an einer Schulter 42 des
Lagerschildes 4 in der Lagerbohrung 41 abstützt
Als weiterer Grund einer Geräuschbildung wurde ein Radialspiel zwischen der äußeren Umfangsfläche, d. h.
dem Außenring 31 des Wälzlagers 3 und der Lagerbohrung 41 des Lagerschildes 4 herausgefunden.
Dieses Lagerspiel 5 soll in Fig. 1, 2 den radialen Abstand a aufweisen.
Erfindungsgemäß ist nun zur Vermeidung dieses Radialspiels zwischen dem rechten Ende der Axialdruckfeder
1 und dem Außenring 31 des mit seinem Innenring 32 auf der Motorwelle 6 zumindest kraftschlüssig
fixierten Wälzlagers 3 eine Scheibe 2 mit einem axial angeformten Rand in Form eines zum
Außenring 31 des Wälzlagers 3 gerichteten Keils 21 vorgesehen und der Keil 21 durch die axiale
Vorspannkraft der Axialdruckfeder 1 in den Spielraum 5 zwischen dem Wälzlager 3 und der Lagerbohrung 41 im
Sinn° eines Ausgleichs des jeweiligen radialen Spiels a gedruckt. Die Scheibe 2 ist zweckmäßigerweise
gleichzeitig als Staubscheibe für das Wälzlager 3 ausgebildet, derart, daß die Innenbohrung der ocheibe 2
bis nahe an den äußeren Durchmesser der Motorwelle 6 reicht und im Bereich des Innenringes 32 in Abstand zu
diesem gehalten ist, so daß ein Schleifen am umlaufenden Innenring 32 vermieden ist.
F i g. 1 zeigt eine Scheibe mit nur an der einen rechten Stirnseite in Form eines Keiles angeformtem Rand und
F i g. 2 eine symmetrische Ausführung der Scheibe 2 mit an beiden Stirnseiten gleichartig angeformtem Rand in
Form eines Keiles.
Lei oer Ausführung nach Fig. 2 wird damit sowohl eine Zentrierung der Axialandruckfeder 1 an der linken
Stirnseite der Scheibe 2 als auch eine Verhinderung des radialen Spiels durch den Keil an der rechten Stirnseite
der Scheibe 2 erreicht; außerdem ergibt sich bei einer symmetrischen Sch Jbenausführung nach F i g. 2 der
Vorteil, daß bei der Montage die Beachtung einer besonderen Aufsteckseite überflüssig wird.
In vorteilhafter Weise ist der Keil des ei'ien Randes
(Fig. 1) bzw. beider Ränder (Fi g. 2) jeweils mit einem
unsymmetrischen Querschnitt mit einer ersten radial äußeren, parallel zur Lagerbohrung 41 verlaufenden
Keüfläche 211 und einer zweiten radial inneren, konisch und in schrägem Anstellwinkel zur äußeren Umfangsfläche
des Wälzlagers 3 verlaufenden Keüfläche 212 versehen.
Wie insbesondere aus Fig. 3, 4 ersichtlich, sind die
beiden stirnseitig in Form eines Keiles ausgebildeten umlaufenden Ränder durch .im Umfang verteilte, dünne
schlitzförmige Ausnehmungen 23-27 unterbrochen. Durch Anzahl und Ausführung dieser Unterbrechungen
kann die Federrate der Keilscheibe gezielt verändert werden, was eine optimale Abstimmung zwischen dem
Material der Keilscheibe und der axialen Federkraft der Axialdruckfeder 1 ennoglicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Kompensation des jeweiligen radialen Spiels eines Wälzlagers in einer Lagerbohrung
mit Hilfe einer dem Wälzlager stirnseitig vorgelagerten Scheibe mit an ihrem Umfang axial
angeformtem, in den radialen Spielraum ragenden, im Sinne einer bestimmten radialen Verspannung
ausgebildeten Vorsprung, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem durch eine Feder (1)
axial vorgespannten Wälzlager (3) eine Scheibe (2) mit einem axial angeformten Rand in Form eines zur
äußeren Umfangsfläche des Wälzlagers gerichteten Keils (21) vorgesehen und der Keil durch die axiale
Vorspannkraft der Feder in den Spielraum (5) zwischen Wälzlager und Lagerbohrung gedruckt ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
da£ der Keil (21) mit einem unsymmetrischen Querschnitt mit einer ersten (211) radial
äußeren, parallel zur Lagerbohrung (41) verlaufenden und einer zweiten (212) radial inneren, konisch
und in schrägem Anstellwinkel zur äußeren Umfangsfläche des Wälzlagers (3) verlaufenden Keiifläche
versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) symmetrisch mit
am Umfang jeder ihrer beiden Stirnseiten in der einen und anderen Achsrichtung angeformtem
ersten und ziveiten Rand (21; 22) jeweils in Form eines Keils ausgebildet ist (F i g. 2).
4. Vorrichtung nach einem dir Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) mit angeformtem Keil als einstückig». >
Kunststoffspritzteil ausgebildet ist
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2)
gleichzeitig als Staubscheibe für das Wälzlager (3) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (2) mit
einem axial umlaufenden, durch schlitzförmige Ausnehmungen (23—27) unterbrochenen Rand
versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, insbesondere nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (2) federnd nachgiebig ausgebildet ist
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