DE29605809U1

DE29605809U1 - Scherenlager für Flügel

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Publication number: DE29605809U1
Application number: DE29605809U
Authority: DE
Original assignee: Mayer and Co
Current assignee: Mayer and Co
Priority date: 1996-03-28
Filing date: 1996-03-28
Publication date: 1997-07-24
Anticipated expiration: 2006-03-29

Description

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P/ho-M 4432

Die Erfindung betrifft ein Scherenlager für Flügel von Fenstern, Türen und dergleichen mit einem Lagerbock und einer einem Scherenarm zugeordneten Lagerhülse, die mittels eines Lagerstift.s verschwenkbar zwischen gegenseitig beabstandeten Lageraugen des Lagerbocks gehaltert ist.

Ein bekanntes Scherenlager dieser Art weist als Lagerstift einen Vierkantstift auf, der formschlüssig in eine sich mitdrehende Kunststoffbuchse eingesetzt ist. Die sich zwischen Kunststoffbuchse und Lagerhülse ergebende Reibung bewirkt die angestrebte Bremsung. Nachteilig ist dabei vor allem, daß sich vor Beginn der Bremswirkung ein ausgeprägtes Spiel ergibt und daß vor allem nach einem Aushängen des jeweiligen Flügels, d.h. nach dem bei dem bekannten Scherenlager bei jedem Schwenkwinkel des Flügels möglichen Herausziehen des Lagerstifts, das erneute Einhängen des Flügels problematisch ist, weil die erforderliche Ausrichtung zwischen dem Vierkantstift und den entsprechenden Ausnehmungen in der Kunststoffbuchse und den Lageraugen schwierig und wegen fehlender Sichtüberprüfungsmöglichkeit nur sehr schwer durchführbar ist.

Die Tatsache, daß der Vierkantstift auch bei gekipptem Flügel aus dem Lager gezogen werden kann, stellt überdies einen wesentlichen Nachteil im Zusammenhang mit der geforderten Einstiegsicherheit dar.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein gebremstes Scherenlager der eingangs angegebenen Art in der Weise auszubilden, daß die Bremswirkung trotz einfachen Aufbaus praktisch spielfrei wirksam und gleichzeitig die Einstiegssicherheit erhöht wird.

Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß der Lagerstift in zumindest einem der Lageraugen formschlüssig und drehfest aufgenommen ist und zumindest im Bereich der Lagerhülse eine von der Kreisform abweichende Querschnittsfläche aufweist, und daß zwischen der Lagerhülse und dem Lagerstift wenigstens eine bezüglich der Lagerhülse drehfeste Kunststoffhülse vorgesehen ist, in der der Lagerstift unter Verformung der als Bremse wirkenden Kunststoffhülse verdrehbar ist.

Aufgrund der drehfesten Kunststoffhülse und der durch die Verformung dieser Kunststoffhülse mittels des in die Kunststoffhülse formschlüssig eingreifenden unrunden Lagerstifts wird ein definierter und wirksamer Bremseffekt ab jedem Beginn einer Schwenkbewegung des Flügels, d.h. ohne Auftreten eines Spiels, gewährleistet.

Da der Lagerstift bevorzugt zylindrisch ausgebildet ist und zumindest eine sich über seine wirksame Länge erstreckende Abflachung aufweist, die mit einer komplementären Haltefläche einer Stiftaufnahmeöffnung in wenigstens einem Lagerauge formschlüssig zusammenwirkt, wird erreicht, daß der Lagerstift nur in einer ganz bestimmten Stellung, vorzugsweise in der Schließstellung des Flügels herausgezogen und damit der Flügel vom Lager gelöst werden kann. Aufgrund dieser definierten Lösestellung und aufgrund der Tatsache, daß in dieser Stellung eine gegenseitige Ausrichtung der das Herausziehen und Einschieben des Lagerstifts ermöglichenden Flächen zwangsläufig gegeben ist, läßt sich auch das erneute Verbinden des Flügels mit dem Lager problemlos und praktisch in Blindmontage durchführen.

Die Kunststoffhülse kann sowohl eine kreisförmige Außenumfangskontur als auch im Bereich der Abflachung des formschlüssig eingreifenden Lagerstifts einen Flachbereich auf-

weisen, da in beiden Fällen durch die Verformung der Kunststoffhülse die erwünschte Bremswirkung erzielt wird. Durch die unterschiedliche Gestaltung kann eine mehr oder weniger starke Bremsung erreicht werden.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen, in der Figurenbeschreibung sowie in der Zeichnung angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel· der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in der Zeichnung zeigt:

Figur 1 eine schematische Teil-Querschnittsdarstellung eines Scherenlagers nach der Erfindung;

Figur 2 eine Aufrißdarstellung des Lagerstifts des

Scherenlagers nach Figur 1;

Figur 3 eine Teil-Schnittdarstellung durch den Bereich der axialen Lagerstifthalterung, und

Figur 4 eine schematische Darstellung der Lagerhülse

des Scherenlagers nach Figur 1.

Figur 1 zeigt einen Lagerbock 1 mit Lageraugen 2 und einer Schrauböffnung 3 zur Befestigung des Lagerbocks, insbesondere an einem Blendrahmen.

Zwischen den gegenseitig beabstandeten Lageraugen 2 des Lagerbocks ist eine Lagerhülse 4 angeordnet, die mit einem Lagerschenkel 5 versehen ist, mit dem beispielsweise ein Ausstellarm gekuppelt werden kann.

Lagerbock 1 und Lagerhülse 4 werden durch einen Lagerstift 6 zusammengehalten, der die Schwenkachse bildet. Zwischen dem Lagerstift 6 und der im vorliegenden Falle als gerollte Hülse ausgebildeten Lagerhülse 4 ist eine Kunststoffhülse 7 angeordnet, die einen Ansatz 8 aufweist, welcher in einen Spalt 10 zwischen dem freien Ende der Lagerhülse 4 und dem Lagerschenkelteil 5 eingreift und die Kunststoffhülse 7 gegen Verdrehung sichert.

Der Lagerstift 6 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet, besitzt jedoch - wie dies in Figur 2 zu sehen ist über seine wirksame Länge eine Abflachung 9, und der derart gestaltete Lagerstift 6 greift in die Kunststoffhülse 7 formschlüssig ein. Diese Kunststoffhülse 7 ist im Bereich der Abflachung 9 des Lagerstiftes 7 komplementär ausgebildet, d.h., daß die Kunststoffhülse 7 eine entsprechende Gegenfläche 16 aufweist.

Es ist aber darauf hinzuweisen, daß die Kunststoffhülse 7 nicht notwendigerweise in diesen Bereich auch an ihrer Außenkontur abgeflacht sein muß, sie kann vielmehr auch eine kreisrunde Außenkontur besitzen.

Wie die Figur 2 zeigt, ist der Lagerstift 6 außerhalb seines eine unrunde Querschnittsfläche 14 besitzenden Bereichs mit Nuten 18 versehen, in die zur Axialfixierung Federelemente, wie z.B. das in Figur 3 gezeigte Federelement 13, eingreifen können.

Figur 3 zeigt einen Teilschnitt durch ein Lagerauge 2 des Lagerbocks 1, wobei eine Lageraugenausnehmung 17 zur Aufnahme einer S-förmig gebogenen Feder 13 vorgesehen ist, die in die entsprechende Nut 15 des Lagerstifts 6 eingreift.

Die Figur 3 zeigt auch die Umfangskontur der Stiftaufnahmeöffnung 11 im Lagerauge 2, und in diese Stiftaufnahmeöffnung 11 greift der Lagerstift 6 formschlüssig ein, wobei die Abflachung 9 des Lagerstifts 6 an der Haltefläche 12 der Stiftaufnahmeöffnung 11 anliegt und somit der Lagerstift 6 drehfest gehalten wird.

Figur 4 zeigt die Lagerhülse 4 mit dem zugehörigen Lagerschenkelteil 5 und läßt erkennen, daß bevorzugt anstelle einer einteiligen Kunststoffhülse zwei Kunststoffhülsen 7, 7' Verwendung finden, die von den beiden Enden der Lagerhülse 4 her eingesteckt werden können.

Das Scherenlager nach der Erfindung funktioniert wie folgt:

Wenn ein mittels eines nicht dargestellten Scherenarms und mit dem Lagerschenkelteil 5 verbundener Flügel aus der in Figur 1 gezeigten, einer Schließlage entsprechenden Lage geschwenkt wird, dann nimmt die Lagerhülse 4 die Kunststoffhülse 7 drehend mit, was aufgrund der Drehfixierung des Lagerstifts 6 zu einer sofortigen Verformung der Kunststoffhülse 7 durch Aufweitung und/oder Komprimierung und damit zu einer entsprechenden Bremswirkung führt. Diese Bremswirkung wird verzögerungs- bzw. spielfrei sofort bei Beginn der Schwenkbewegung erzielt und sie ist während der gesamten Schwenkbewegung des Flügels in gleichmäßiger Weise wirksam.

Ferner ist von wesentlicher Bedeutung, daß im Zuge eines Aushängevorgangs des Flügels die Lagerhüslse 4 vom Lagerbock 1 nur in einer bestimmten Lage, nämlich vorzugsweise der Schließlage getrennt werden kann, da der Lagerstift 6 nur in dieser bestimmten Lage herausgezogen werden kann, da nur in dieser Lage eine gegenseitige Ausrichtung der Flächen 9, 12 und 16 gegeben ist. Diese Ausrichtung liegt auch zwangsläufig beim erneuten Einhängen eines Flügels dann vor, wenn der

Flügel in die Schließlage gebracht wird, da dann der Lagerstift S problemlos und praktisch in Form einer Blindmontage eingeschoben werden kann. Dies hat eine wesentliche Erhöhung der Einstiegsicherheit zur Folge, da auch in einer Kipplage des Flügels, wo eine Zugänglichkeit des Lagerbocks 1 von
außen gegeben ist, eine Blockierung des Lagerstifts S gegeben ist und der Lagerstift 6 demgemäß nicht herausgezogen
werden kann.

Somit wird durch die Erfindung neben einer wirksamen und
spielfreien Bremsung auch eine in der Praxis wichtige Erhöhung der Einstiegsicherheit erreicht.

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P/ho-M 4432

BEZUGSZEICHENLISTE

1	Lagerbock
2	Lagerauge
3	Schrauböffnung
4	Lagerhülse
5	Lagerschenkelteil
6	Lagerstift
7, 7'	Kunststoffhülse
8	Blockieransatz
9	Abflachung
10	Spalt
11	Stiftaufnahmeöffnung
12	Haltefläche
13	Feder
14	Querschnittsfläche
15	Haltenut
16	Gegenfläche
17	Lageraugenausnehmung

Claims

P/ho-M 4432 Ansprüche

1. Scherenlager für Flügel von Fenstern, Türen und dergleichen mit einem Lagerbock (1) und einer einem Scherenarm zugeordneten Lagerhülse (4), die mittels eines Lagerstifts (6) verschwenkbar zwischen gegenseitig beabstandeten Lageraugen (2) des Lagerbocks (1) gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Lagerstift (6) in zumindest einem der Lageraugen (2) formschlüssig und drehfest aufgenommen ist und zumindest im Bereich der Lagerhülse (4) eine von der Kreisform abweichende Querschnittsfläche (14) aufweist, und daß.zwischen der Lagerhülse (4) und dem Lagerstift (&bgr;) wenigstens eine bezüglich der Lagerhülse (4) drehfeste Kunststoffhülse (7, 7') vorgesehen ist, in der der Lagerstift (6) unter Verformung der als Bremse wirkenden Kunststoffhülse (7, 7') verdrehbar ist.

2. Scherenlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß der Lagerstift (6) zylindrisch ausgebildet ist und zumindest eine sich über seine wirksame Länge erstreckende Abflachung (9) aufweist, die mit einer komplementären Haltefläche (12) einer Stiftaufnahmeöffnung (11) in wenigstens einem Lagerauge (2) formschlüssig zusammenwirkt.

3. Scherenlager nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet , daß der Lagerstift (6) formschlüssig in die Kunststoffhülse (7, 7') eingreift.

&iacgr; *

4. Scherenlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Abflachung (9) am Lagerstift (6) und die komplementäre Haltefläche (12) am Lagerauge (2) bei geschlossenem Flügel fluchtend oder deckungsgleich zu der der Lagerst if tabf lachung (9) entsprechenden Gegenfläche (16) der Kunststoffhülse (7, 7¹) verlaufen.

5. Scherenlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Lagerhülse (4) einen Spalt (10) aufweist, in den ein Blockieransatz (8) der Kunststoffhülse (7, 7¹) eingreift.

6. Scherenlager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Lagerhülse (4) als gerollte Hülse ausgebildet und der Spalt (10) zwischen dem freien Ende des Hülsenbandes und dem Lagerschenkelteil (5) gelegen ist.

7. Scherenlager nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Kunststoffhülse (7, 7') eine kreisförmige Umfangskontur aufweist und der Blockieransatz (8) in Form eines in Axialrichtung verlaufenden Stegs ausgebildet ist.

8. Scherenlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Kunststoffhülse (7, 7') über ihren Umfang zumindest im wesentlichen gleiche Wandungsstärke besitzt und im Bereich der über den Lagerstift (S) verformbaren Gegenfläche (16) nach außen einen Flachbereich (17) besitzt.

9. Scherenlager nach einem der vorhergenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Kunststoffhülse aus zwei Teilhülsen {7, 7') besteht, die von beiden Seiten in die Lagerhülse (4) einschiebbar sind.

10. Scherenlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der Lagerstift (6) mittels zumindest einer in einer Lageraugenausnehmung (17) aufgenommenen und in eine Haltenut (15) des Lagerstifts (6) eingreifenden Feder (13) axial gehaltert ist.