DE2813448B1 - Verfahren und Anlage zur Wiederaufbereitung von Altpapier - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Wiederaufbereitung von AltpapierInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederaufbereiten von Altpapier mit einer Grobauflösung in
einem Stofflöser, einer Vorsortierung, einer Eindickung auf Stoff dichten von über 10%, einer Behandlung in
einem Reaktionsturm in Anwesenheit von Deinking-Chemikalien, einer anschließenden Verdünnung der
Suspension und Flotierung in einer Flotationsvorrichtung.
Ein derartiges Verfahren ist z.B. in der DE-OS 11 674 beschrieben. Die Deinking-Chemikalien werden
dabei kurz vor dem Reaktionsturm bzw. dem Bleichturm in den Prozeß eingeleitet. In den Stofflöser
werden lediglich Chemikalien als Komplexbildner eingebracht. Mit diesem Verfahren wird zwar eine
relativ hohe Weiße des neu zu bildenden Papiers erreicht, aber das allgemeine Bestreben geht auf immer
höhere Weißegrade.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Wiederaufbereiten von
Altpapier zu schaffen, mit dem ohne wesentlich größeren Aufwand eine höhere Weiße erzielt werden
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil der Deinking-Chemikalien
bereits in den Stofflöser eingebracht wird und daß das vor dem Reaktionsturm bei der Eindickung anfallende
mit Druckfarben beladene Wasser in einer Nebenkreis-Flotationsvorrichtung flotiert und das dabei gewonnene
Klärwasser wieder in den Aufbereitungsprozeß zurückgeleitet wird.
Es wurde nämlich festgestellt, daß eine höhere Weiße erzielt wird, wenn bereits in den Stofflöser Deinking-Chemikalien
eingebracht werden. Durch diese Maßnahme setzt somit die Druckfarbenablösung bereits im
Stofflöser und nicht erst im Reaktionsturm ein. Die Folge davon ist jedoch, daß das bei der Eindickung vor
dem Reaktionsturm anfallende Eindickerwasser einen sehr starken Anteil an Druckfarbe aufweist. Dies würde
dazu führen, daß die Suspension immer mehr mit Druckfarbe angereichert wird, da das Wasser zur
Einsparung im Kreislauf geführt wird. Dadurch würde die Gefahr bestehen, daß Schmutzfarben in die Fasern
wieder eingerieben werden, die Eindickungsvorrichtung verdreckt und es zu Störungen im Aufbereitungsprozeß
kommt.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer zusätzlichen Flotationsvorrichtung in dem Nebenkreis
werden nun die bereits abgelösten Druckfarbeteilchen entfernt, so daß sich dieser Kreislauf nicht anreichern
kann. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auf diese Weise ohne besonderen Aufwand eine höhere
Weiße erhalten. Der in der Nebenkreis-Flotation abgeschiedene Schmutz, insbesondere die Druckfarbeteilchen,
stellen keinen Ballast mehr für den Reaktionsturm dar und gelangen so auch nicht mehr in die
Flotationsvorrichtung im Hauptkreis. Dadurch kann die Zellenzahl dieser Flotationsvorrichtung verringert werden,
so daß die Gesamtzahl der Flotationszellen aus Haupt- und Nebenkreis nicht höher liegen muß.
Dadurch, daß die Druckfarbeteilchen in konzentrierter Form in der Nebenkreis-FIotatiosvorrichtung anfallen,
wird die Wirksamkeit der Flotation sogar noch gesteigert, wodurch zusätzlich eine höhere Weiße oder
eine Chemikalieneinsparung erzielt werden kann.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß der Schaum der nach dem
Reaktionsturm angeordneten Flotationsvorrichtung zur Nachbehandlung in die Nebenkreis-Flotationsvorrichtung
eingeleitet wird.
Durch diese Maßnahme erfolgt eine sehr gute Ausnutzung der Flotationsvorrichtungen.
Eine erfindungsgemäße Anlage zur Durchführung des Verfahrens mit einem Stofflöser, einer Reinigungsvorrichtung,
einem Eindicker, einer Zuleitung für Deinking-Chemikalien, einem Reaktionsturm mit einer Verdünnungszone
im unteren Bereich und mit einer nachgeschalteten Flotationsvorrichtung besteht darin, daß der
Stofflöser mit einer Zufuhrleitung für Deinking-Chemikalien versehen ist und in dem Nebenkreis für das in
dem Eindicker anfallende Wasser eine Nebenkreis-Flotationsvorrichtung vorgesehen ist, von der aus eine
Rücklaufleitung für das Klärwasser in den Aufbereitungsprozeß mündet.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anlage ist vorgesehen, daß die Schaumabzugsleitung der dem
Reaktionsturm nachgeschalteten Flotationsvorrichtung
ORIGINAL INSPECTED
in die Nebenkreis-Flotationsvorrichtung mündet.
Von Vorteil ist es weiterhin, wenn für den in der Nebenkreis-Flotationsvorrichtung anfallenden Schaum
eine Zentrifuge vorgesehen ist, wobei für das in der Zentrifuge anfallende Klärwasser eine Rückleitung in
den Aufbereitungsprozeß vorgesehen ist.
Nachfolgend ist anhand der Figur ein Verfahrensschema der Erfindung näher beschrieben.
In einem Stofflöser 1 wird Altpapier 2 in Ballenform eingebracht Gleichzeitig werden über eine Leitung 3 to
Wasser und eine Zufuhrleitung 4 Deinking-Chemikalien und gegebenenfalls weitere Chemikalien zugegeben.
Der grob aufgelöste Stoff gelangt anschließend in eine Reinigungs-Sortiereinrichtung 5. Diese Einrichtung
kann z.B. von der Art sein, wie sie in der DE-OS 2514162 beschrieben ist. Die Entwässerung der
Suspension auf einen Wert von über 10% Stoffdichte, vorzugsweise ca. 20%, erfolgt auf einem Banddruckfilter
6. Anschließend gelangt die so eingedickte Suspension in einen Chemikalienmischer 7, wobei
vorher oder gleichzeitig über eine Zuleitung 8 weitere Deinking-Chemikalien, z. B. Peroxid, zugegeben werden
können. Nach entsprechender Vermischung der Chemikalien mit der Suspension in dem Mischer 7 gelangt der
Stoff in einen Reaktionsturm 9, in dem er vorzugsweise für 1 bis 3 Stunden bei einer Stoffdichte von ca. 20%
verbleibt. Nach einer Verdünnung durch Zugabe von Wasser über eine Leitung 10 auf ca. 4% wird der Stoff
aus dem Reaktionsturm 9 ausgeschleust und gelangt nach einem Entstipper 11 in eine Flotationsvorrichtung
12. Der von Verunreinigungen, insbesondere von Druckfarben, befreite Stoff wird in 13 einer Feinsortierung
unterzogen und in einer Eindickungsvorrichtung 14 auf Werte zwischen 6 und 25% Trockengehalt
eingedickt und anschließend weiter zur Papiermaschine, gegebenenfalls nach einer Bleiche in 15, transportiert.
Das bei der Eindickeinrichtung 14 anfallende Filtratwasser wird in die Leitung 10 zurückgeführt (ggf. auch in
Leitung 3).
Das in dem Banddruckfilter 6 anfallende mit Druckfarben und anderen Verunreinigungen beladene
Wasser wird über eine Leitung 16 einer Nebenkreis-Flotationsvorrichtung 17 zugeführt, von der aus das
gereinigte Wasser in die Leitung 3 zurückgeführt wird. Der in der Flotationsvorrichtung 17 anfallende Schaum
wird einer Zentrifuge 18 zugeleitet, in der der Schlamm abgetrennt und das zurückgewonnene Wasser der
Flotationsanlage 12 zugegeben wird. Das in der Zentrifuge 18 anfallende Wasser kann gegebenenfalls
auch an anderer Stelle in den Aufbereitungsprozeß eingeleitet werden. Der in der Flotationsvorrichtung 12
anfallende Schaum wird über eine Schaumabzugsleitung 19 zur Nachflotation der Flotationsvorrichtung 17
zugeführt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Wiederaufbereitung vom Altpapier mit einer Grobauflösung in einem Stofflöser,
einer Vorsortierung, einer Eindickung auf Stoffdichten von über 10%, einer Behandlung in einem
Reaktionsturm in Anwesenheit von Deinking-Chemikalien, einer anschließenden Verdünnung der
Suspension und einer Flotierung in einer Flotationsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Deinking-Chemikalien bereits in den Stofflöser (1) eingebracht wird und
daß das vor dem Reaktionsturm (9) bei der Eindickung anfallende, mit Druckfarbeteilchen beladene
Wasser in einer Nebenkreis-Flotationsvorrichtung (17) flotiert und das dabei gewonnene
Klärwasser wieder in den Aufbereitungsprozeß zurückgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum der nach dem Reaktionsturm
(9) angeordneten Flotationsvorrichtung (12) zur Nachbehandlung in die Nebenkreis-Flotationsvorrichtung
(17) geleitet wird.
3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Stofflöser, einer
Reinigungsvorrichtung, einem Eindicker, einer Zuleitung für Deinking-Chemikalien, einem Reaktionsturm mit einer Verdünnungszone im unteren Bereich
und mit einer nachgeschalteten Flotationsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Stofflöser (1)
mit einer Zufuhrleitung (4) für Deinking-Chemikalien versehen ist und in dem Nebenkreis für das in
dem Eindicker (6) anfallende Wasser eine Flotationsvorrichtung (17) vorgesehen ist, von der aus eine
Rücklaufleitung für das Klärwasser in den Aufbereitungsprozeß mündet.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumabzugsleitung (19) der Flotationsvorrichtung
(12) in die Nebenkreis-Flotationsvorrichtung (17) mündet.
5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß für den in der Nebenkreis-Flotationsvorrichtung
(17) anfallenden Schaum eine Zentrifuge (18) vorgesehen ist, wobei für das in der
Zentrifuge anfallende Klärwasser eine Rückleitung in den Aufbereitungsprozeß vorgesehen ist.
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| 8235 | Patent refused |