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DE2843685C2 - Verfahren zur Beseitigung von Ölverschmutzungen unter Verwendung mikrobiell erzeugter Glycolipide - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung von Ölverschmutzungen unter Verwendung mikrobiell erzeugter Glycolipide

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DE2843685C2
DE2843685C2 DE2843685A DE2843685A DE2843685C2 DE 2843685 C2 DE2843685 C2 DE 2843685C2 DE 2843685 A DE2843685 A DE 2843685A DE 2843685 A DE2843685 A DE 2843685A DE 2843685 C2 DE2843685 C2 DE 2843685C2
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glycolipids
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Walter Dipl.-Volksw. Dr.rer.pol. 3500 Kassel Lindörfer
Walther Dipl.-Chem. Dr. 2848 Vechta Schulz
Fritz Prof. Dipl.-Chem. Dr. 3301 Stöckheim Wagner
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Wintershall AG
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    • B01D12/00Displacing liquid, e.g. from wet solids or from dispersions of liquids or from solids in liquids, by means of another liquid
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • C09K3/00Materials not provided for elsewhere
    • C09K3/32Materials not provided for elsewhere for absorbing liquids to remove pollution, e.g. oil, gasoline, fat
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    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • C10C3/007Working-up pitch, asphalt, bitumen winning and separation of asphalt from mixtures with aggregates, fillers and other products, e.g. winning from natural asphalt and regeneration of waste asphalt
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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Description

  • Die Technik bemüht sich weltweit, die Erdölvorräte durch Verbesserung der Verfahren zur technologischen Gewinnung zu erhöhen. Dazu gehören auch Verfahren zur Gewinnung von Erdöl aus Ölsanden.
  • Eine andere Aufgabe der Technik von gleicher Bedeutung liegt in der Beseitigung von Ölverschmutzungen, die an Ufern und Stränden als Folge von Tankerunfällen oder aufgrund menschlichen Fehlverhaltens entstehen können, durch Abtrennung von Ösen oder Erdölkohlenwasserstoffen aus deren festen oder festflüssigen Gemischen mit Erden, Sanden oder Rückständen. Weiter ist es eine Aufgabe der Technik, aus ölhaltigen Rückständen, insbesondere der Erdöl-Verarbeitung, die öligen Bestandteile abzutrennen, um eine Beseitigung durch Deponie oder durch Verbrennung dieses Ölanteiles zu vermeiden. Die Deponie größerer Mengen von mit Öl verunreinigten Erden und/oder Sanden ist mit erheblichen technischen Problemen belastet. Die Verbrennung von Ölen zur Erzeugung ölfreier Rückstände hat nicht nur den Nachteil des Transportes zur Verbrennungsanlage, sondern führt außerdem zu einer Belästigung der Umwelt durch SO2- und CO2-enthaltende Verbrennungsgase oder bei einer unvollständigen Verbrennung zur Rauchgasbildung.
  • Besondere technische Probleme ergeben sich im Zusammenhang mit Leckagen von Tankschiffen mit großer Kapazität in Küstennähe für die dadurch verunreinigten Erden bzw. Sande der Strände. Die Beseitigung solcher Ölschäden an langen Küsten erfordert einen sehr hohen Aufwand für Erfassung und Deponie oder für die Verbrennung der ölhaltigen Erden oder Sande. Dazu kommt, daß die Deponie solcher ölhaltigen Materialien bei ungenügender Abdichtung des Untergrundes und der seitlichen Begrenzungen zu dauerhaften, meist nur schwer kontrollierbaren Folgeschäden, beispielsweise durch Ölverseuchung des Grundwassers, führen kann.
  • Es können durch die Schwierigkeiten und Langwierigkeit der Beseitigung des Öls aus ölhaltigen Erden oder Sanden sowie durch die Deponie solcher Erden und Sande sowie ölhaltiger Rückstände erhebliche Störungen des ökologischen Gleichgewichts der Natur sowie der menschlichen Umwelt eintreten.
  • Daraus ergibt sich die Aufgabe, eine leicht realisierbare Möglichkeit der Abtrennung der gebundenen Öl-Phase aus Erden, Sanden oder Rückständen zu finden, die die bekannten und technisch aufwendigen Verfahren verbessert und deren Nachteile vermeidet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das ölhaltige Gemisch mit einer wäßrigen Lösung oder Dispersion, die die mikrobiell erzeugten Glycolipide in einer Konzentration von 0,01 bis 5,0 g/l enthält, zu einer Trübe vermischt wird, von der die aus der wäßrigen Phase aufsteigende ölhaltige Phase abgetrennt wird.
  • Mit der Erfindung ist es möglich, die Abtrennung der gebundenen Öl-Phase aus Erden und/oder Sanden oder Rückständen so durchzuführen, daß mit möglichst kurzen Transportwegen die Öl-Phase rasch und praktisch vollständig von der festen oder fest-flüssigen Phase abgetrennt wird. Es ist dann möglich, die praktisch ölfreien Materialien ohne Gefahr für die Natur und die Umwelt zu deponieren oder zu verteilen.
  • Durch das Verfahren der Erfindung besteht weiter die vorteilhafte Möglichkeit, das ökologische Gleichgewicht der Natur möglichst rasch und weitgehend wieder herzustellen und Schäden für Wasser und Luft möglichst weitgehend zu verringern oder zu verhindern.
  • Es ist bereits aus der DE-PS 24 10 267 bekannt, zur Gewinnung von Erdöl bei der Sekundärförderung durch Fluten dem Flutwasser Wirkstoffe aus mikrobiell erzeugten Kulturlösungen zuzugeben.
  • Weiter ist aus der DE-OS 26 46 506 bekannt, zur Erhöhung der Ölausbeute beim Fluten von Erdöl-Lagerstätten nichtionogene, grenzflächenaktive Stoffe zu verwenden. Es werden dazu auch wäßrige Dispersionen von Glycolipiden bestimmter Strukturen als Zusatz zum Flutwasser vorgeschlagen. Hieraus konnte jedoch die Möglichkeit nicht abgeleitet werden, Glycolipide zur Abtrennung von Öl-Phasen aus Erden und/oder Sanden oder ölhaltigen Rückständen zu verwenden. Dies liegt daran, daß bisher nur der Zusatz von Glycolipiden zum Flutwasser zur Einführung in die erdölhaltige Lagerstätte für möglich erachtet worden ist. Erden und Sande und Rückstände sind keine Lagerstätten im Sinne der Sekundärförderung. Vielmehr weisen diese Erden, Sande und Rückstände andere Strukturen auf. Diese Materialien sind keine Gesteine, sondern sie bestehen aus nebeneinander liegenden Teilchen, die zwischen diesen Teilchen Hohlräume und Kapillaren bilden. Derartige Materialien können durch Einführung oder Erhöhung der wäßrigen Phase ohne mechanische Zerteilung beweglich werden. Dagegen bestehen ölhaltige Gesteine aus einer, gegebenenfalls von Kapillaren durchzogenen Struktur, die aber erst mechanisch zerkleinert werden muß, bevor damit das Verfahren der Erfindung durchgeführt werden kann.
  • Zuckerester, die beispielsweise nach dem Verfahren der US- PS 40 32 702 synthetisiert sind, bewirken die Abtrennung der Öl-Phase aus festen und/oder fest-flüssigen Materialien nach eigenen Untersuchungen nicht.
  • Das Verfahren der Erfindung bietet den technischen Vorteil, daß die Öl-Phase von den ölhaltigen Materialien, wie ölhaltigem Sand, kontinuierlich oder diskontinuierlich rasch abgetrennt werden kann.
  • Das Verfahren der Erfindung bietet den Vorteil, daß die einzusetzende Dispersion der mikrobiell erzeugten Glycolipide unabhängig von der Verwendung im Bedarfsfall erzeugt und auf Vorrat gehalten werden kann.
  • Das Verfahren der Erfindung bietet den Vorteil, daß es in einfachen Behältern oder in bekannten Schwimm-Maschinen durchgeführt werden kann. Es sind lediglich einfache Vorrichtungen notwendig, wie die Zuführung des ölhaltigen Materials und der die Glycolipide enthaltenden Dispersion, der Überlauf bzw. die Absaugung für das abgetrennte Öl und eine Pumpe zur Förderung des ölfreien Materials, wie Sand, mit der wäßrigen Phase.
  • Das Verfahren der Erfindung benötigt daher keine hohen Investitionen. Dieser Vorteil ist insofern von Bedeutung, als der Ort, die Zeit und Menge des abzutrennenden Öles nicht vorbekannt sind und nicht geplant werden können. Es kann aber die maximale Kapazität eines Ölunfalls und damit der Bedarf an Glycolipid enthaltender Dispersion geschätzt werden.

Claims (12)

1. Verfahren zur Beseitigung von Ölverschmutzungen durch Abtrennung von Ölen oder Erdölkohlenwasserstoffen aus deren festen oder fest-flüssigen Gemischen mit Erden, Sanden oder Rückständen unter Verwendung mikrobiell erzeugter Glycolipide, dadurch gekennzeichnet, daß dieses ölhaltige Gemisch mit einer wäßrigen Lösung oder Dispersion, die die mikrobiell erzeugten Glycolipide in einer Konzentration von 0,01 bis 5,0 g/l enthält, zu einer Trübe vermischt wird, von der die aus der wäßrigen Phase aufsteigende ölhaltige Phase abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Glycolipide eingesetzt werden, die aus Mono-, Di- oder Oligosacchariden mikrobiell gewonnen worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Glycolipide Mono- und Diester aus α, α&min;-Trehalose und langkettigen α-Alkyl-β-Hydroxyfettsäuren eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bei der mikrobiellen Erzeugung der Glycolipide anfallende Rohextrakt als Glycolipid eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Glycolipide solche eingesetzt werden, die unter Verwendung der Mikroorganismen Nocardia rhodochrous spezies oder Mycobacterium phlei aus einem Gemisch von Alkanen mit 12 bis 19 C-Atomen im Molekül oder aus Rohöl in an sich bekannter Weise erzeugt worden sind.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung oder Dispersion der Glycolipide auf die ölhaltigen Gemische aufgedüst wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung oder Dispersion der Glycolipide von unten oder seitlich in die ölhaltigen Gemische eingebracht wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der öligen Phase durch Schweretrennung erfolgt, wobei eine solche Menge Wasser oder wäßrige Salzlösung oder Meerwasser der fest-wäßrigen, ölhaltigen Phase zugegeben wird, die ausreicht, ein rascheres Aufsteigen der spezifisch leichteren Öl- Phase zu bewirken.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem ölhaltigen Gemisch Meerwasser oder mit Steinsalz angereichertes Wasser zur Erhöhung des Unterschiedes der spezifischen Gewichte der wäßrigen Phase zur Öl-Phase zugegeben wird.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der öligen Phase durch flotative Trennung erfolgt, wobei dem ölhaltigen Gemisch eine solche Menge Wasser zugegeben wird, die ausreicht, durch Einblasen von Luft ein Anheften der Öltröpfchen an Luftblasen und dadurch ein rascheres Aufsteigen der Öl-Phase zu bewirken.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtränkung der ölhaltigen Erden und/ oder Sande oder Rückstände mit einer Mischung von Wasser und Dispersion der Glycolipide erfolgt oder diese Komponenten für sich gleichzeitig oder getrennt in solchen Mengen zugegeben werden, die ausreichen, die aus den Hohlräumen und Kapillaren der Erden, Sande oder Rückstände austretende Öl-Phase aus der wäßrigen Phase aufsteigen zu lassen, wobei das Verhältnis Glycolipide zu Öl für die praktisch vollständige Abtrennung der Öl-Phase ausreichend eingestellt wird.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Öl-Phase Ölspalter zugesetzt werden.
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