Firma ALFA ROMEO 8.ρ.Α., Mailand (Italien)
"Vorrichtung zum Regeln der Kraftstoff-Luft-Gemischzufuhr bei einem Verbrennungsmotor".
Bekannt ist die Rolle, die eine wirksame Regelung der Kraftstoff-Luft-Gemischzufuhr
bei Verbrennungsmotoren spielt hinsichtlich der Leistung, der Niedrighaltung des Giftstoffenteils
in der Abgaszusammensetzung und der Verringerung des
B en ζ inverbrauc he s.
Zu diesem Zweck ist eine genaue Regelung des Gemischverhältnisses neben der Zuflußmense des angesaugten Gemisches nicht
nur in der Stufe der thermischen Einstellung erforderlich,
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sondern auch während der WärmeZustandübergänge des Motors
sowie beim Betrieb unter außergewöhnlichen Bedingungen, wenn Änderungen in der Gemischzufuhr gegenüber dor Grundregelung
notwendig werden.
Zahlreiche Untersuchungen sind vornehmlich in jüngster Zeit durchgeführt v/orden, um die Fragen der Motorspeisung in solchen
außergewöhnlichen Betriebsverhältnissen zu lösen, und zv/ar sowohl beim Einspritz- als auch beim Ver^aserbetrieb,
um vor allem automatische Ausgleichvorrichtungen zu entwikkeln.
Aber die bisher vorgeschlagenen Vorrichtungen sind nicht immer in der Lage den Ausgleich in der für den Motorbedarf bestgeeigneten
V/eise auszuführen und außerdem sind sie in den meisten Fällen eher kompliziert aufgebaut, selbst in dem Fall,
wo ihre Einschaltung nur auf eine besondere Betriebsbedingung des Motors eingeschränkt ist, es folgt daraus: mangelnde Betriebssicherheit,
weil die Köglichkeit von Fehlleistungen und auch von Schäden größer sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer selbsttätig arbeitenden,
in ihrem Aufbau gegenüber der ihr zugedachten Leistungsfähigkeit verhältnismäßig einfachen, in ihrer Funktion
sehr genauen Ausgleichvorrichtung für die Gasgemischzufuhr, die sowohl bei 3inspritz- alc auch bei Vergasermotoren Verwendung
finden kann.
Eine solche Vorrichtung ermöglicht die automatische Regelung der Anteile und der Durchflußmenge des angesaugten Kraftstoffgemisches
in der Stufe der thermischen Einstellung des Hotors,
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den Ausgleich des Mischverhältnisses beim Betrieb in Höhenlagen und auch die Regelung der Durchflußmenge des angesaugten
Gasgemisches in der .Phase des Loslassens des mit der Drosselklappe
verbundenen Gaspedals.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung beruht auf dem Gedanken, das Mischverhältnis dadurch zu beeinflussen, daß auf die Dichte
der vom Motor angesaugten Luft eingewirkt wird; sie besteht aus Mitteln, die die Luftdichte in den verschiedenen Betriebsverhältnissen zu verändern bzv/. konstant zu halten vermögen,
so daß die Gewichtsmenge der angesaugten Luft und somit das Mischverhältnis des Kraftstoff-Luft-Gemisches gesteuert werden
kann.
Bekanntlich ist das Mischverhältnis A/B (Luft/Behzin) bei einem
Vergasermotor durch das Verhältnis zwischen der gewichtsmäßigen Durchflußmenge der angesaugten Luft(Q.) und der gewichtsmäßigen
Benzindurchflußmenge (QB) gegeben: α/* qa v σκ wa χ a
A/B = τ? = K —— rr
^B CfB "b ^B
wo K ein Koeffizient ist, der die Raumverhältnisse des Gemischzufuhrsystems
berücksichtigt, 6\ und C^ die Durchflußquerschnitte
für Luft und Benzin im Gemischzufuhrsystem, W. und Wß
Luft- bzw. Benzingeschwindigkeit durch die erwähnten Durchflußquerschnitte und /. und Jß die Wichte der Luft bzw. des Benzins
sind (es sei daran erinnert, daß die Wichte fi von der Dichte (5 des Verhältnisses /= C/g abhängig sind, wo g für Erdbeschleunigung
steht).
Obiges Verhältnis kann weiter ausgebaut werden, nachdem der
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von der Luft durch den entsprechenden Durchflußquerschnitt erlittene Druckabbau dem vom Benzin durch den entsprechenden
Durchflußquerschnitt erlittenen Druckabbau gleich ist:
<5A
A/B = K "ULJl
= κ (n,cO
ß lü
wo K (n,<*) ein von den Raumverhältnissen im Vergaser und
vom Betriebszustand des Motors abhängiger Koeffizient ist, welcher Zustand von zwei vorgewählten Motorparametern bestimmt
ist, nämlich: η = Motordrehzahl, «X = Neigungswinkel der Drosselklappe.
Ärücksichtigt man das die V/ichte Y ., den Druck pA und die
Pa
Temperatur TA miteinander verbindende Verhältnis / . -—^— ,
A Q A 1A
so sieht man, wie die Umgebungsbedingungen das Mischverhältnis beeinflussen.
Bei normalen Umgebungsbedingungen (Luftdruck und Meereshöhe
gleich Null, mittlere Temperatur 15° - 200C), bleibt die
V/ichte der Luft / . praktisch konstant, genauso wie ^β; das
Mischverhältnis nimmt dann im ganzen Betriebsbereich des Γιο-tors vorgewählte Werte an: das gilt sowohl bei dem soeben betrachteten
Fall der Vergasermotoren als auch bei Einspritzmotoren, die mit einem Regler versehen sind, der den Kraftstoff
abhängig von den als Indizes für den jeweiligen Betriebszustand des Motors vorgewählten Motorparametern dosiert.
Davon stammt der Gedanke, eine Ausgleichvorrichtung für das Mischverhältnis zu schaffen, die darauf beruht, die Wichte der
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vom Motor angesaugten Luft durch die Steuerung des Luftdrukkes künstlich zu beeinflussen: die Vorrichtung bewirkt in der
vom Motor angesaugten Luftströmung einen Druckabbau, der nach einem gemäß dem gewünschten Änderungsgesetz des I'iischverhältnisses
vorgewählten Gesetz variierbar ist; insbesondere erlaubt die Vorrichtung eine Anreicherung des vom Motor angesaugten
Gemisches während der Anwärmungsstüfe nach einem Start bei Kaltzustand, und sie erlaubt auch Abweichungen des Mischverhältnisses
gegenüber der Sichwerte infolge Veränderung der Umgebungsbedingungen zu verhindern; dabei kommen als stärkste
Veränderungen die Anreicherungen beim Betrieb des Motors in Höhenlagen infolge der allmählichen Senkung des Außenluftdruckes
vor; die erfindungsgemäße Vorrichtung vermag in der Stufe der thermischen Einstellung den Druck der vom Motor angesaugten
Luft und somit seine Wichte konstant zu halten. Damit bleibt auch das Mischverhältnis gleich, unabhängig von
den Veränderungen der Umgebungsbedingungen.
Die Vorrichtung erlaubt außerdem die Durchflußmenge der vom Motor während der Anwärmungsstufe und auch nach Loslassen des
Gaspedals angesaugten Luft zu regeln und insbesondere zu erhöhen, da die Vorrichtung mit Mitteln versehen ist, die dazu
geeignet sind, den Neigungswinkel der Drosselklappe bzw. der Drosselklapjjen für die Gemischzufuhr zu variieren. Bekanntlich
ist eine Erhöhung der vom Motor angesaugten Luft während der Anwärmungsstufe erforderlich, um innere Widerstände zu
überwinden. Es ist erwiesen, daß eine solche Erhöhung auch beim Loslassen des Gaspedals von Vorteil ist, um die Dichte
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des vom Motor angesaugten Gemisches zu steigern und eine
restlose Verbrennung zu fördern.
Die Vorrichtung kann - wie erwähnt - sowohl bei einem Vergasermotor
als auch bei einem Einspritzmotor Verwendung finden, aber nur soweit der Einspritzregler nicht auf dem Speisungsdruck als Motorpararaeter beruht. Die Vorrichtung läßt sich
in beiden Fällen unter leichten Konstruktionsänderungen anwenden, die hauptsächlich von den unterschiedlichen Merkmalen
der beiden Gasgemischzufuhrsystemen abhängen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit ersten Ventilmitteln, die in der von der vom Motor angesaugten Luft durchströmten Leitung stromab von den
üblichen, vom Fahrer mit dem Gaspedal betätigten, am Eingang der Leitungen für die Gasgemischzufuhr zum Motor angeordneten
Drosselmitteln eingebaut sind, mit einer ersten Membrankapsel, bei der die Membrane mit den ersten Ventilmitteln beweglich
verbunden ist, wobei ein Hohlraum der Membrankapsel mit der Außenluft in Verbindung steht und der andere Hohlraum der Kapsel
über eine genau bemessene öffnung mit der von der Luft stromab von den ersten Ventilmitteln durchströmten Leitung
und über eine erste Öffnung veränderbaren Querschnitts, die durch Ventilmittel gesteuert wird, die mit einem Element in
Wirkverbindung stehen, das einen Druck fühlt, der von dem Umgebungsdruck abhängig ist, und über eine zv/eite veränderbare
öffnung, die durch Ventilmittel gesteuert wird, die mit einem
für die Betriebstemperatur des Motors empfindlichen Fühlelement in Wirkverbindung steht, ebenfalls mit der Außenluft ver-
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bunden ist, während federnde Mittel, die mit der Membrane in Berührung stehen, die Kraft ausgleichen, die sich aus der
Differenz der auf beide herabranenseiten wirkenden Drucke ergibt, und außerdem mit Sperrmitteln versehen ist, die mit erwähnten,
üblichen Drosselventilmitteln zusammenspielen und dazu geeignet sind, die Endstellung der üblichen Drosselventilmittel
zu verändern, wobei diese Sperrmittel mit der Membrane einer zweiten Membrankapsel in Wirkverbindung stehen
und ein Hohlraum derselben Kembrankapsel mit der Luftleitung
stromab von den ersten Ventilmitteln verbunden ist, während der andere Hohlraum der Membrankapsel zumindest mit einer
Motorspeisungsleitung stromab von den üblichen Drosselmitteln über eine zweite>
genau bemessene öffnung in Verbindung steht und ebenfalls mit der Außenluft über eine dritte Öffnung veränderbaren
Querschnitts, die durch Ventilmittel gesteuert wird, die mit einem für die Betriebstemperatur des Motors
empfindlichen Fühlelement in V/irkverbindung steht, mifc der
Außenluft verbunden ist, wobei federnde Mittel, die mit der zweiten Membrane in Berührung stehen, die Kraft, die sich aus
der Differenz der auf die beiden Seiten der Membrane wirkenden Drucke ergibt, ausgleichen.
Eines der hauptsächlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ihr einfacher Aufbau gegenüber den vielfachen Punktionen, die sie übernehmen kann; aber Merkmale und Vorteile
der Erfindung können besser verstanden werden, wenn man die Ausführungsformen der Erfindung betrachtet, die als nicht
einschränkende Beispiele in Fig. 1 und 2 dargestellt sind;
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in Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Regelvorrichtung in einer für einen Benzineinspritzmotor geeigneten Ausführunjsforra, in
Fig. 2 ist dieselbe Regelvorrichtung in einer für einen Vergasermotor geeigneten Ausführungsform gezeigt.
In Fig. 1 bezeichnet .10 die von der vom Motor angesaugten Luft durchströmte Leitung und 11 eine Vordrosselklappe, deren Drehzapfen
12 in der Leitung 10 gelagert ist. Mit dem Drehzapfen 12 ist das. Endeeines Hebels 13 drehfest verbunden, der mit
seinem anderen Ende an der Stange 1A- angelenkt ist, welche an
der Scheibe 15 angelenkt ist, die an der mittleren Stelle einer mit 16 bezeichneten Membrane befestigt ist; der Rand der
Membrane 16 ist zwischen den Flanschen der zv/ei Schalen 17 und 18 einer als Ganzes mit 19 bezeichneten Kapsel eingepresst.
Der eine Hohlraum 20 der Kapsel 19 steht mit der Außenluft über die Öffnung 21 und der andere Hohlraum 22 derselben Kapsel
mit dem Hohlraum 2A- in Verbindung, welcher seinerseits
durch die öffnung 25 veränderbaren Querschnitts mit der Außenluft und durch die genau bemessene öffnung 26 mit dem Hohlraum
27 verbunden ist, welcher mit dem Abschnitt der Leitung 10 stromab von der Vordrosselklappe 11 in freier Verbindung
steht.
Mit 29 ist eine stark nachgiebige Feder bezeichnet, die im Hohlraum 22 der Kapsel 19 untergebracht ist und auf die Membrane
16 wirkt, um die durch die unterschiedlichen, auf die zwei Seitenflächen der Membrane wirkenden Drucke entstehende
Kraft auszugleichen.
Der Querschnitt der Öffnung 25 wird durch ein Nadelventil 30
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bestimmt, das am Dosensatz 31 befestigt ist, welcher im Hohlraum 27 untergebracht und an einem Ende der Wandung der Leitung
10 befestigt ist.
Der Dosensatz 31 vernimmt den Luftdruck sowie die Luftdruckveränderungen
im Höhlraum 17, welcher - wie bereits erwähnt mit dem Abschnitt der Leitung 10 stromab von der Vordrosselklappe
11 in freier Verbindung steht: Druckabnahmen im Hohlraum 27 gegenüber den Sollwerten bewirken Verlängerungen am
Dosensatz 31 und somit Verschiebungen der Nadel vom Nadelventil 30 in Schließrichtung der öffnung 25; Druckzunahmen im
Hohlraum 27 verursachen dagegen Verkürzungen vom Dosensatz 31 und somit Verschiebungen der Nadel 30 in Richtung der Freigabe
der Öffnung 25. Der Hohlraum 24- steht außerdem mit der Außenluft über die Leitung 31 und eine zweite öffnung 33 veränderbaren
Querschnittes in Verbindung; der Querschnitt der öffnung 33 wird jeweils von einem der Verschlußkegel eines
als Doppelkegelventil ausgebauten Nadelventils 34- bestimmt,
dessen Absperrglied mit einem Fühler 35 verbunden ist, der für die Temperatur des Motors, z.B. die Temperatur der durch
die nur teilweise dargestellte Leitung 36 fließenden Kühlflüssigkeit,
empfindlich ist.
Mit 37 ist das Saugrohr zum Motor bezeichnet, an das die Leitung
10 angeflanscht werden soll, und in dem der Drehzapfen 38 der Drosselklappe 39 gelagert ist; am Drehzapfen 38 ist
ein Hebel 40 befestigt, der mit dem (nicht dargestellten) Gaspedal
des Kraftfahrzeuges verbunden ist; am Drehzapfen 38 ist
auch ein Kreissektor 41 befestigt, an dem die Führungsrille
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eines Bowdenzuges 4-2 ausgespart ist, welcher etwas lose sitzt
und bei einem gewissen Spiel den Kreissektor 41 mit einem zweiten Kreissektor 43 verbindet, der dem anderen gleich ist
und mit dem Drehzapfen 12 der Vordrosselklappe 11 fest verbunden ist.
Der Kreissektor 41 ist mit einem Arm 44 versehen, der eine
Schraube 45 und eine Kutter 46 für die Einstellung des Endanschlages
der Drosselklappe 39 trägt; die Schraube 45 liegt an einem als Keil 47 ausgebildeten beweglichen Anschlag an,
der seinerseits an einem als Rolle 48 ausgebildeten, feststehenden
Anschlag anliegt. Der Keil 47 ist an der Stange 49 angelenkt,
die ihrerseits am Teller 50 der Membrane 51 einer
zweiten, als Ganzes mit 52 bezeichneten Membrankapsel angelenkt
ist; der Rand der Membrane 51 ist zwischen den Flanschen
der beiden Schalen 53, 54 der Kapsel 52 eingepresst.
Der mit 55 bezeichnete Hohlraum der Kapsel 52 steht über die Leitung 55 mit dem stromaufwärts von der Drosselklappe 39 befindlichen
Abschnitt der leitung 37 in Verbindung; der andere Hohlraum der Kapsel, der mit 57 bezeichnet ist, steht über die
Leitung 53 und die genau bemessene öffnung 59 mit dem stromab von der,Drosselklappe 39 befindlichen Abschnitt der Leitung
37 und außerdem über die Leitung 60 und die öffnung 61 veränderbaren
Querschnittes mit der Außenluft in Verbindung, wobei der Durchflußquerschnxtt durch das zweite Absperrglied des
doppelkegeligen Nadelventils 34 bestimmt wird.
Wenn der Motor in kaltem Zustand ist, steuert der Fühler 35 das Absperrglied so an, daß es die öffnung 33 völlig freigibt
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und die öffnung 61 verschließt, während bei thermisch eingestelltem
Motor die öffnung 33 verschlossen und die öffnung 61
völlig freigegeben wird.
Eine sehr nachgiebige Feder 62 ist im Hohlraum 57 der Kapsel 52 eingesetzt und gleicht die durch den Unterschied zwischen
den zwei auf die beiden Seitenflächen der Membrane wirkenden Drucke entstehende Kraft aus.
In der Folge wird die Wirkungsv/eise der oben beschriebenen
Vorrichtung in Bezug auf die Kontrolle des Druckes der vom Motor bei Änderung der Höhenlage angesaugten Luft geschildert,
Wenn einmal bei Änderung der Höhenlage der als gleichbleibend gewünschte Druckwert der angesaugten Luft gewählt wurde, ist
der Zustand des Dosensatzes 31 d.h. die Größe seiner Verlängerung festgelegt, wenn der im Hohlraum 27 und somit in der Leitung
10 stromab von der Vordrosselklappe 11 herrschende Druck diesen Wert annimmt; Abweichungen des Druckes der angesaugten
Luft von diesem Wert verursachen entweder eine weitere Verlängerung oder Kürzung des Dosensatzes 31.
In Bezug auf die Form des Dosensatzes 31 nimmt der Durchflußquerschnitt
der öffnung 25 verschiedene Werte an und es wechselt das Verhältnis zwischen diesem Querschnitt und dem Querschnitt
der unveränderlichen öffnung 26; bei thermisch eingestelltem
Motor nimmt der Druck im Hohlraum 22 der Membrankapsel 19 - nachdem die öffnung 33 vom Nadelventil 34 verschlossen
ist - unterschiedliche Werte an, die zwischen dem Wert des Raumdruckes und dem des in der Leitung 10 stromab von der
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Vordrosselklappe 11 herrschenden Druckes liegen, und zwar abhängig vom Wert des Verhältnisses zwischen den Querschnitten
der Öffnungen 25 und 26.
Bei Druckänderungen im Hohlraum 22 verschiebt sich die Membrane 16 - unter der Wirkung der Spannung der Feder entgegenwirkenden
Kraft, die durch den Druckunterschied an beiden Seiten der Membrane entsteht - bis sie neue Gleichgewichtsstellungen
annimmt; dadurch wird die Drosselklappe 11 von der Membrane 16 so betätigt, daß sie in der Leitung 10 verschiedene
Durchflußquerschnitte für die Luft freigibt, und insbesondere, daß die Drosselklappe bei Zunehmen der Höhenlage
aufgeht, so daß ein Druckabbau im Gleichlauf mit der Abnahme des Umgebungsdruckes erfolgt, und zwar in dem Maß, daß der
in der Leitung 10 stromab der Vordrosselklappe 11 herrschende Druck in jeder Höhenlage praktisch konstant bleibt.
Die Kontrolle des Druckes der angesaugten Luft bei Änderung der Betriebshohenlage ermöglicht die Regelung des Mischverhältnisses
im Kraftstoff-Luft-Genisch und verhindert die Abweichungen, die sonst bei Änderung des Druckes und der Dichte
der Außenluft infolge Änderung der Höhenlage eintreten wurden.
Bei thermisch eingestelltem Motor bleibt die zweite Membrankapsel 52 untätig, es sei denn, beim Betrieb bei freigelassenem
Gaspedal; wenn sich der Motor in betriebswarmem Zustand befindet, ist die öffnung 61 völlig offen und der Druck im
Hohlraum 57 der Kapsel 52, der einen Mittelwert zwischen dem Außenluftdruck und dem in der Leitung 37 stromab von der Dros-
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seiklappe 39 herrschenden Druck entspricht, v/eicht vom atmosphärischen
Druck nur wenig ab, selbst wenn der Druck in der Leitung 37 stromab von der Drosselklappe 39 den niedrigen V/ert
aufweist, der dem Leerlaufbetrieb des Motors entspricht; bei diesen Bedingungen wird die Membrane 51 von der Feder 62 nach
oben verschoben und der Keil 47 dringt mit seinem dünnsten Abschnitt zwischen den festen Anschlag 48 und die Schraube 45
ein; so geht die Drosselklappe 39 beim Leerlaufbetrieb in die Stellung über, die den kleinsten Durchfluß zuläßt.
Nur während des Zustandes der Freilassung des Gaspedals, solange die Drehzahl des Motors noch hoch ist, erreicht der
Druck in der Leitung 37 stromab der Drosselklappe infolge der Schließung derselben so niedrige Werte, so daß im Hohlraum 57
der Kapsel 52 - obwohl die Öffnung 61 offen steht - der Druck
um eine Menge abnimmt, die ausreicht, um die Spannung der Feder 62 zu überwinden, so daß der Keil 47 nach unten verschoben
wird und die Drosselklappe einen größeren Spalt freigibt, und eine Stellung sozusagen des "schnellen Leerlaufs" einnimmt;
wenn aber die Kotordrehzahl unter einen bestimmten V/ert sinkt und sich dem Leerlauf annähert, nimmt der Druck im Hohlraum
57 wieder zu, bis die durch den unterschiedlichen Druck auf beiden Seiten der Membrane entstandene Kraft die Spannung
der Feder nicht mehr zu überwinden vermag und der Keil 47 wieder nach oben verschoben werden kann, wodurch es der Drosselklappe
39 ermöglicht wird, in die Stellung kleinster öffnung überzugehen, die dem Leerlaufbetrieb des Motors entspricht,
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Zwischen Drosselklappe 39 und Vordrosselklappe 11 ist eine
Wirkverbindung vorgesehen worden, die aus dein Bowdenzug 4-2
besteht; der Bowdenzug ist etwas lose eingebaut, so daß die Vordrosselklappe während des größten Teils des Aufschließhubes
der Drosselklappe frei ist, sich unabhängig zu bewegen; erst im letzten Abschnitt des Aufschließhubes der Drosselklappe
ist die Vordrosselklappe mit der Drosselklappe fest verbunden, so daß sie sich beide gemeinsam drehen und dadurch die
Vordrosselklappe gezwungen ist, über die durch die Membrankapsel 19 bestimmte Stellung hinaus aufzugehen.
Somit wird bei voller Leistung die Druckangleichung aufgehoben,
gleich in welcher Höhenlage der Motor läuft, und der Druck der angesaugten Luft ist dem atmosphärischen Luftdruck gleich
oder nahezu gleich; dadurch wird erreicht, daß die Dichte der angesaugten Luft höher ist, als man haben würde, wenn die Angleichungsvorrichtung
nicht ausgeschaltet würde, was den Vorteil einer stärkeren Füllung des Motors und einer Steigerung
der abgegebenen Leistung mit sich bringt.
Wie bereits erwähnt, vermag die erfindungsgemäße Vorrichtung auch das Mischverhältnis zu regeln, wenn der Motor noch kalt
läuft während der Stufe der Anwärmung und zwar ebenfalls durch
Regelung der Dichte der angesaugten Luft.
Solange die Motortemperatur noch niedriger ist als die normale Betriebstemperatur, steuert der Fühler 35» der sich von
der Temperatur abhängig verformt, das Nadelventil 34· so an,
daß dieses die Öffnung 33 freigibt und die öffnung 61 schließt.
Dabei wird der Hohlraum 22 der Kapsel 19 mit der Außenluft
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über den Hohlraun 24-, und außer durch die Öffnung 24 (die bei
der Angleichung der. Höhenlage mitwirkt) auch durch diese weitere öffnung 33 in Verbindung gesetzt: der Druck im Hohlraum
22, der - wie bereits gesagt - einen Mittelwert zwischen dem atmosphärischen Luftdruck und dem in der Leitung 10 stromab
der Vordrosselklappe 11 herrschenden Druck aufweist, nimmt zu gegenüber dem Fall, bei dem die öffnung 33 geschlossen ist
und neigt dazu, sich dem Wert des atmosphärischen Druckes anzunähern.
Die Vordrosselklappe 11 wird dabei von der Membrane 16 so betätigt,
daß sie sich weiter schließt und in der Luftströmung eii η größeres. Druckgefalle erzeugt; die dadurch entstandene,
kleinere Dichte der angesaugten Luft ruft selbsttätig eine Anreicherung des dem Motor zugeführten Gemisches hervor. Die
Größe dieser Anreicherung hängt von dem öffnungszustand der
Vordrpsselklappe 11 und - infolge des oben Gesagten - vom Durchflußouerschnitt der Öffnung 33 und von der Temperatur
des Motors ab; aber bei einer bestimmten Temperatur ist sie bei Änderung der Durchflußmenge der angesaugten Luft gleichbleibend.
Unter diesen Bedingungen bleibt die andere, vom doppelten Nadelventil
34- kontrollierte öffnung 61 geschlossen, und daher
baut sich im Hohlraum 57 der Kembrankapsel 52 der gleiche
Druck auf, der in der Leitung 37 stromab von der Drosselklappe 39 herrscht; dieser Druck ist klein genug, um auf die Membrane
51 niit einer Kraft zu wirken, die die Spannkraft der Feder
62 ausgleicht und eine Senkung des Keiles 4-7 bewirkt, so daß
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sich die Drosselklappe 39 teilweise öffnet und in die Lage versetzt ist, dem Motor die erforderliche Luftmenge zu liefern,
die zum Überwinden der inneren Reibungen und zum 7%ntwickeln
der Selbsthalteleistung gebraucht wird.
In der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Pig. 2, die sich für einen Vergasermotor eignet, sind alle in
Pig. 1 dargestellten Teile vorhanden, die daher mit gleichen Zahlen bezeichnet sind; hinzu kommt die Leitung 63, die an
der einen Seite an der Leitung 10 und an der anderen Seite an der Leitung 37 angeflanscht ist.
Die Leitung 63 ist mit einem Venturirohr 64- versehen, in dessen
Einschnürungsquerschnitt die Zerstäuberdüse 65 mündet, die das Benzin für die Speisung des Motors bei mittleren und
hohen Leistungen liefert.
In der Wand derselben Leitung 63 ist auch ein kleiner Kanal
66 ausgespart, der stromauf des Venturirohrs 64 mündet, welcher mit der lüftungsleitung für das (nicht dargestellte)
Schwiraraergehäuse des Vergasers und auch mit den Luftbremsen
der Benzinstrahlen in Verbindung steht.
Die Vorrichtung arbeitet sinngemäß wie die Vorrichtung nach Fig. 1; bei der Vorrichtung nach Pig. 2 - nachdem es sich um
Vergasers1" ei sun·7* handelt bei der die Abgabe der Benzinstrsh—
len vom Druckgefälle abhängt, dem die Strahlen unterliegen wird
durch die Decke des Schwimmernehäuses und durch das Luftbremsenrohr der gleiche, geregelte Druck der angesaugten
Luft, d.h. der nach einem vorbestimmten Gesetz während der
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Anwärmung des Motors veränderliche Druck übertragen, so daß
die Benzinabgabe mit dem Verhalten des Druckes der angesaugten Luft variiert, wobei ein vorgewähltes Variationsresetz
des Kischverhaltnxsses verwirklicht wird und der bei Änderungen
der Höhenlage im wesentlichen konstant gehaltene Druck übertragen wird, so daß Schwankungen bei der Benzinabgabe infolge
des bei verschiedenen Höhenlagen geänderten atmosphärischen Druckes vermieden werden, und eine genaue Kontrolle des
Mischverhältnisses ermöglicht ist.
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