DE2721957A1 - Verfahren zum messen der verteilung der anodenstroeme in chloralkalielektrolysezellen - Google Patents
Verfahren zum messen der verteilung der anodenstroeme in chloralkalielektrolysezellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum indirekten Messen der Verteilung der Anodenströme in nach dem Amalgam-Verfahren betriebenen
Chloralkalielektrolysezellen.
Beim Betreiben von Chloralkalielektrolysezellen ist die Verteilung
der Anodenströme von besonderem Interesse. Nach Deutscher Auslegeschrift 2 352 372 ist ein Verfahren zum Messen der Verteilung
der Anodenströme in Elektrolysezellen bekannt. Man mißt temperaturkompensiert den Spannungsabfall in den Stromzuführungen
der Anoden oder in den sogenannten Stromschienen, die mehrere Anoden mechanisch und elektrisch verbinden. Durch Aufsummieren aller
so gemessenen Teilströme und durch Division durch ihre Anzahl wird ihr Mittelwert gebildet. Mit diesem Mittelwert werden die
einzelnen Teilströme verglichen und deren Abweichung festgestellt,
überschreitet die Abweichung irgendeines Teilstromes einen vorgegebenen
Wert, wird Alarm ausgelöst, oder es wird der Abstand aller
Anoden von der Kathode um eine bestimmte Strecke vergrößert.
Nachteilig ist die erforderliche Temperaturkompensation, die notwendige
Verstärkung des nur wenige Millivolt betragenden Spannungsabfalls, und daß die so festgestellte Stromverteilung nur eine
Aussage über die Belastung der Anoden bzw. der Anodengruppen zuläßt und nicht über den Anoden-Kathodenabstand. Die Kurzschlußgefahr
kann somit nicht Schlussigerv;eise erkannt werden. Ein weiterer
Nachteil des bekannten Verfahrens ist darin zu sehen, daß die Strom verteilung nur in Fließrichtung der Quecksilberkathode gmessen v/erden
kann; eine Messung der Stromverteilung quer zu dieser Fließrichtung ist nicht möglich.
Es besteht demnach die Aufgabe, ein Verfahren zum Messen der Verteilung
der Anodenströme zu schaffen, bei dem eine Temperaturkompensation entfallen kann, die zu messenden elektrischen Werte so
groß sind, daß eine Verstärkung derselben nicht notwendig wird, das Meßergebnis ein direktes Maß für den Anoden-Kathoden-Abstand
darstellt und für Metallanoden bei sonst unveränderten Betriebsbedingungen (konstanter Anoden-Kathoden-Abstand, konstante Soleleitfähigkeit)
eine Aussage über die Aktivität der Anoden zuläßt.
809847/0275
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum indirekten Messen der Verteilung der Anodenströme in Chloralkalielektrolysezellen, die
nach dem Amalgam-Verfahren betrieben werden, gelöst, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Verteilung der Anodenströme durch Messen der Zellenspannungen zwischen den Stromzuführungen der Anoden
und der Quecksilberkathode unter Ausschluß von Potentialverschiebungen im Bereich der Chloralkalielektrolysezelle festgestellt
wird.
Unter den Begirff Anode sollen einzelne Anoden, mehrere Anoden (Anodenverbände), die durch sogenannte Stromschienen mechanisch
und elektrisch verbunden sind, und/oder Anodengruppen, bestehend aus mehreren Anodenverbänden, verstanden werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Verteilung
des Anodenstromes sowohl in Fließrichtung der Quecksilberkathode als auch quer dazu zu messen. Mißt man zum Beispiel die Zellenspannungen
an beiden Seiten der Elektrolysezelle zwischen den Stromzuführungen der Anoden und der Kathode, so kann aus den
Unterschieden der Spannungen, gemessen jeweils zwischen auf gleicher Höhe liegenden Anoden und Kathode, ein ungleicher Anoden-Kathoden-Abstand
quer zur Fließrichtung der Quecksilberkathode festgestellt werden. Ebenso kann das Messen der Spannungsverteilung mit einer
einzigen Messung des Gesamtzellenstromes zur Ermittlung des durch die Anoden fließenden Stromes benutzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden beispielsweise
anhand der Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Chloralkalielektrolysezelle
mit angeschlossenem Mikrorechner. Figur 2 zeigt den Vergleich zwischen Strom- und Spannungsverteilung
beim Messen der Spannungsverteilung an einer Zelle mit Potentialverschiebungen nach dem Stand der Technik.
Figur 3 zeigt den Vergleich zwischen Strom- und Spannungsverteilung beim Messen der Spannungsverteilung unter Ausschluß von Potentialverschiebungen
gemäß der Erfindung.
..4
809847/027S
Die Chloralkalielektrolysezelle 1 besitzt z.B. zwölf Stromschienen
4 mit je zwei Anoden 2. Die Elektrolysezelle ist meß- und regeltechnisch mit einem Mikrorechner 3 verbunden. Auf beiden Seiten
der Elektrolysezellen werden zwischen den Stromschienen 4 und der Kathode die Spannungen mit Spannungsmesser 5 abgegriffen und über
den Erfassungsteil 6 des Rechners 3 zyklisch gemessen. Im Verarbeitungsteil
7 des Mikrorechners 3 wird die Spannungsverteilung längs und quer zur Quecksilberflußrichtung aus den einzelnen
Spannungsmeßwerten ermittelt und ein Spannungsmittelwert gebildet. Die Einzelspannungen werden mit dem Spannungsmittelwert
verglichen. Treten Abweichungen über einen vorgegebenen Wert auf, so wird der Abstand der Anoden 2 bzw. des Anoden^verbandes 8
zur Kathode durch Betätigung der Stellglieder 9 verstellt bis die Gleichverteilung der Spannung innerhalb der zulässigen Abweichung
liegt. Mit der Messung des Gesamtstromes mittels Strommesser 10 kann mit Hilfe der Spannungsverteilung die Strombelastung
jeder Anode ermittelt werden.
In den Figuren 2 und 3 sind auf der Abszisse die Anoden i= 1 in Fließrichtung des Quecksilbers aufgetragen, auf der linken
Ordinate die Stromverteilung in % und auf der rechten Ordinate die Spannungsverteilung in %. Figure 3 zeigt, daß beim Messen der
Zellenspannungen gemäß Erfindung die Stromverteilungskurve mit der Spannungsverteilungskurve zusammenfällt. Beim Messen der Zellenspannungen
an einer Zelle mit Potentialverschiebungen differieren beide Kurven erheblich, wie Fig. 2 zu entnehmen ist. Der Index i
kennzeichnet die Anode; m ist der Index für Mittelwert, und η bedeutet
die Anzahl der Anoden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet als besonderen Vorteil, daß
der Mittelwert aus den Einzelspannungen der gemessenen Spannungs verteilung zum Regeln der Zellenspannung benutzt werden kann.
Unter Ausschluß von Potentialverschiebungen im Bereich der Elektrolysezelle soll verstanden werden, daß keine ohm'sehen Verbindungen
zvfechen den stromführenden Teilen und den übrigen elektrisch
leitenden Teilen der Zelle vorhanden sind.
809847/0275
Claims (1)
- Verfahren zum Messen der Verteilung der Anodenströme in ChloralkalieelektrolysezellenPATENTANSPRUCHVerfahren zum indirekten Messen der Verteilung der Anodenströme in Chloralkalielektrolysezellen, die nach dem Amalgam-Verfahren betrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilung der Anodenströme durch Messen der Zellenspannungen zwischen den Stromzuführungen der Anoden und der Quecksilberkathode unter Ausschluß von Potentialverschiebungen im Bereich der Elektrolysezellen festgestellt wird.809847/0275..2ORIGINAL INSPECTED
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