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Vorrichtung zum Binden von Drahtbunden
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Binden von Drantbunden
aus insbesondere Betonstahl-Stäben. Es sind bereits Binde vorrichtungen bekannt,
die sich zum Binden von Drahtbunden mit gleichbleibender Größe eignen. Diesen bekannten
Vorrichtungen haftet jedoch der Nachteil an, daß die Arbeitsbreite der Bindearme
jedesmal von Hand verstellt und neu gesichert werden maß, wenn eine Bundgröße verarbeitet
werden muß, die von der vorhergehenden abweicht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Binden von Drahtbunden zu schaffen, bei der die Arbeitsbreite der Bindearme
in Abhängigkeit von der Größe des zu bindenden Bundes selbsttätig einstellbar ist.
Darüber hinaus soll auch der Vorschub des Bindedrahtes in Abhängigkeit vom Bunddurchmesser
selbsttätig geregelt werden.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Arbeitsbreite
der Bindearme und der Vorschub des Bindedrahtes selbsttätig und in Abhängigkeit
vom Durchmesser des Drahtbundes einstellbar ist. Weitere vorteilhafte Merkmale des
Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die mit der Erfindung ersielbaren Vorteile bestehen einerseits darin,
daß die Verstellung der Bindearme
in Anpassung an die Größe der
Drahtbunde zeitsparend erfolgt, wodurch auch eine Erhöhung der Produktivität bei
gleichbleibender Ilaschinengröße ermöglicht ist.
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Zum anderen wird der Verschnitt des Bindedrahtes durch die Begrenzung
des Vorschubes und durch die genaue Einstellung der Bindearme auf ein Minimum reduziert.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden naher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einem teilweisen
Querschnitt, Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt längs der Linie II-II in Fig.
1, Fig. 3 eine Ubersicht über die Steuerung der Vorrichtung, Fig. 4a die Klemmarme
der Vorrichtung und ein Dosierzylinder für einen Bunddurchmesser glcich Null, Fig.
4b die Klemmarme der Vorrichtung und ein Dosierzylinder für einen beliebigen Bunddurchmesser.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Binden von Drahtbunden besteht
im wesentlichen aus einem Drillarm 4 mit zwei radial bewegbaren Bindearmen 8, 8
und zwei Paar Klemmarmen 50a, 50b bzw. 50c, 50d.
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Der Drillarm 4 ist in einem Joch 3 drehbar angeordnet, das über Rollen
zwischen zwei am Hauptrahmen 1 befestigten FUbJrungsschienen 2, 2 heb- und senkbar
angeordnet ist. In dem Joch 3 ist eine mit dem Drillarm 4 fest verotundene Hohlwelle
5 drehbar gelagert, in der wiederum eine Drillwelle 6 drehbar angeordnet ist. Auf
zwei FUhrungen 7, 72 ist je ein Klemmarm 8, 8' verschiebbar gelagert, an denen wiederum
hydraulisch betätigbare Greiferzangen 9, 9 angeordnet sind.
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Die zu bindenden Drähte, insbesondere Betonstahl-Stäbe 10 werden über
einen aus einzelnen Walzen 11, 112 bestehenden Rollgang in die Binde vorrichtung
transportiert. Mit Hilfe einer Rollen-Richt- und Vorschubvorrichtung 12 kann der
Bindedraht 13 von einer Vorratsspule 14 abgezogen und unter die zu bindenden Betonstahl-Stäbe
10 geschoben werden. Jeweils vor und hinter der Bindeebene B-B ist ein Paar von
Klemmarmen 50a, 50b bzw. 50c, 50d angeordnet.
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Die Klemmarme sind an ihren freien Enden mit konkav ausgebildeten
Klemmbacken 51a bis 51d versehen, wobei die konkav ausgebildeten Öffnungen 52a und
52b bzw. 52c und 52d aufeinander zu angeordnet sind.
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Die Klemmarme 50a bis 50d sind unterhalb der durch die Walzen 11,
11' gegebenen Transportbahn der Betonstahl-Stäbe dergestalt gelagert, daß die beiden
links und die beiden rechts von der Transportbahn der Betonstahl-Stäbe angeordneten
Klemmarme 50a und 50c bzw. 50b und 50d åeweils auf einer Welle 53a bzw. 53b befestigt
sind. Die Klemmarme 50a bis 5Qd sind Jeweils paarweise durch Zahnsegmente 54a und
54b bzw. 54c und 54d formschlüssig miteinander verbunden. Einer der Klemmarme, z.B.
der Klemmarm 50b, ist durch einen Hydraulikzylinder 55 um seine Lagerung bewegbar.
Die Bewegung der anderen Klemmarme 50a, 50c und 50d ergibt sich durch die formschlttssige
Verbindung
der Zahnsegmente 54a usw. und durch die feste Verbindung jeweils zweier Klemmarme
durch eine gemeinsame Welle 53a bzw. 53b. Es können aber auch zwei Klemmarme durch
je einen Zylinder bewegbar sein.
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Zur Zeit des Bindedraht-Vorschubes befinden sich die Klemmarme 50a
usw. in ihrer Grundstellung: sie sind auseinandergefahren (vgl. Fig. 3). Gleichzeitig
befindet sich das Joch 3 abweichend von der in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Stellung in einer oberen Stellung, in der es durch das Gegengewicht 15 über die
an der Welle 16 starr befestigte Hebel 17, 18 gehalten wird, wobei das Joch 3 über
eine Gelenkstange 19 mit dem Hebel 17 verbunden ist. Das Gegengewicht 15 ist dabei
vorteilhafterweise so bemessen, daß sein über den Hebel 18 ausgeübtes Moment größer
ist als das von dem Joch 3 über den Hebel 17 ausgeübte l4oment.
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Nach erfolgtem Vorschub des Bindedrahtes 13 werden die klemmarme durch
den mit dem Klemmarm 50b verbundenen rydfaulikzylinder 55 zusammengefahren, bis
die auf den Rollen 11, 11' flach liegenden Betonstahl-Stäbe zu einem runden Bund
zusammengedrückt sind. An dem dem Hydraulikzylinder 55 gegenüberliegenden Klemmarm
50a sind zwei Dosierzylinder 56 und 57 gelenkig angeordnet.
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Beim Zusammenfahren der Klemmarme 50a usw. drückt der Dosierzylinder
56 Öl in einer bestimmten Menge q durch das geöffnete, in der Stellung a befindliche
Ventil 58 in den Ölmotor 29. Das Ventil 59 nimmt die Stellung b ein und ist damit
verschlossen. Durch die genannte Ventilstellung gelangt die Ölmenge q in den Motor
29, der die Drillwelle 6 über ein Zahnradvorgelege 26, 27, 28 antreibt. Die auf
Führungen 7, 7' gleitenden Bindearme 8, 8' werden dabei über die an ihnen befestigten
Zahnstangen
30, 30 von dem auf der Drillwelle 6 angeordneten Zahnrad 31 in Richtung auf die
Drillwelle 6 zubewegt. Die enge q ist dabei so bemessen, daß die Bindearme 8, 8'
von ihrer äußersten - in Fig. 3auswezogenen - Stellung jeweils um eine Strecke 1()
in eine Stellung gebracht werden, in der die Schnittkanten der Greiferzangen 9,
9 der Bindearme 8, 8 einen Abstand entsprechend der Arbeitsbreite L voneinander
aufweisen, wobei sich die Arbeitsbreite L aus dem Umfang U des aus Betonstahl-Stäben
bestehenden Bundes und einer Verdrillzugabe 2 11 zusammensetzt. Da das Bund zu einem
etwa kreisrunden Querschnitt zusammengedrückt wird, kann man die Arbeitsbreite L
überschläglich mit der Abhängigkeit U = f(D) = L0 - 2 1(D) # ff D + 2 lt beschreiben,
wobei L0 der Abstand zwischen den Bindearmen 8 und 8t in ihrer äußersten Ausgangsstellung
und D der Durchmesser des Bundes ist. Für die Strecke 1(D) ergibt sich damit die
lineare Beziehung
wobei Cn und C2 zwei Konstanten bedeuten.
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Wie aus den Figuren 4a und 4b ersichtlich, ergibt sich eine ähnliche
lineare Abhängigkeit von D auch für die Ölmenge q = q(D), nämlich
oder q (D) = CD - C4 D wobei C3 und C4 wieder konstruktiv vorgebbare gonstanten
sind.Durch eine geeignete Vorgabe der Parameter A, la' lb kann man C2 gleich C4
machen und damit für 1(D) und q(D) die gleiche Abhängigkeit dl/dD = dq/dD erreichen.
Damit ist auch 1(D) unmittelbar durch l(q) auszudrücken.
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Wenn die Drillarme 8, 8t die durch die Arbeitsbreite L definierte,
in Fig. 3 strichpunktiert dargestellte Stellung einnehmen, kann das Joch 3 mit der
Drillwelle 4 in die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Arbeitsstellung abgesenkt werden.
Dazu wird die Kolbenstange 20 des Hydraulikzylinders 21 eingefahren, wodurch der
an der tolbenstange 20 angelenkte und mit der Welle 16 starr verbundene Hebel 22
und der Hebel 17 nach links gedreht und das Joch 3 nach unten abgesenkt wird. In
der unteren Stellung des Joches 3 befindet sich der Bindedraht 13 in dem offenen
Winkel zwischen dem Bindearm 8 und der Greiferzange 9.
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Anschließend werden die Greiferzangen 9, 9t durch die Hydraulikzylinder
24, 24 betätigt, wodurch der Bindedraht zunächst in bekannter Weise abgeschnitten
und'dann bei beiden Bindearmen geklemmt wird.
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Daraufhin wird der Hydraulikzylinder 21 entspannt, das Joch 3 wird
durch die Wirkung des Momentes des Gegengewichtes 15 hochgefahren. Gleichzeitig
wird das Ventil 58 in die Stellung b und das Ventil 59 in die Stellung a gebracht.
Dadurch treibt der Motor 29 die Drillwelle 6 an, wodurch die Drillarme weiter auf
die Drillwelle 6 zu in die in Fig. 3 gestrichelt dargestellte Stellung bewegt werden.
Durch diese Maschinenbewegung wird der
Bindedraht 13 um diezu bindenden
Betonstahl-Stäbe 10 gebracht. Wenn die Zahnstangen 30, 30' an Anschläge 38, 38'
angelaufen sind, wird der Drillarm 4 zwangsläufig im gleichen Drehsinn und mit der
gleichen Drehzahl wie die Drillwelle 6 mitgedreht. Bei dieser Maschinenbewegung
wird der Bindedraht 13 verdrillt. Die Drahtenden werden nach dem Drillvorgang durch
Öffnen der Greiferzangen 9,9' freigegeben.
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Nach dem Drillvorgang wird das Ventil 59 in die Stellung c gebracht,
wodurch der Motor 29 in der für den Rücklauf notwendigen Richtung mit öl versorgt
wird und die Bindearme wieder in ihre Ausgangsposition zurückgebracht werden. Gleichzeitig
wird das Ventil 58 in die Stellung c gebracht, so daß der Dosierzylinder 56 die
entsprechende Menge Öl aus dem Behälter 60 nachsaugen kann, wenn die Klemmarme durch
den Hydraulikzylinder 55 wieder auseinandergezogen werden.
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Durch den Klemmarm 50a wird noch ein weiterer Dosierzylinder 57 betätigt:
beim Zusammenfahren der Klemmarme drückt der Dosierzylinder 57 eine in ähnlicher
Weise vom Durchmesser des zu bindenden Bundes abhängigen Ölmenge in den Verstellzylinder
61. Durch den Verstellzylinder 61 wird ein mit einem (nicht dargestellten) Endschalter
versehener Anschlag 62, durch den der Vorschub des Bindedrahtes 13 begrenzt wird,
in Abhängigkeit vom Dutchmesser des zu bindenden Bundes in eine Stellung bewegt,
bei der lediglich eine geringe, vorgebbare Länge 1w als Verschnitt anfällt. Dadurch
ist eine Minimierung des Bindedrahtverbrauches ermöglicht. Beim Auseinanderfahren
der flauarme 50a usw. wird der Anschlag 62 über die hydraulische Kopplung des Dosierzylindere
57 und des Verstellßylinders 61 wieder zurückbewegt.
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