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Hamburg, den 8. Dezember 1977
Vorrichtung zum Einfüllen von Papierstapeln in Schachteln
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einfüllen von Papierstapeln in Schachteln mit einer ersten Aufnahme
für einen Papierstapel, die in Richtung auf einen Zuförderer für die Papierstapel hin offen ist, und die einen
steuerbaren Boden zum Freigeben des Papierstapels aufweist, und mit einer unterhalb der ersten Aufnahme angeordneten
zveiten Aufnahme für eine Schachtel, der ein Zuförderer für leere Schachteln und ein Abförderer für gefüllte
Schachteln zugeordnet sind.
Es ist eine Vorrichtung der vorgenannten Art bekannt, bei der die Aufnahme für den Papierstapel in vertikaler Richtung
bewegbar ist, wobei sie in einer oberen Position einen Papierstapel,, der von einem Zuförderer gegen einen Anschlag
gefördert wurde, und der von einem Stößel dann quer zu seiner Zufuhrrichtung in die Aufnahme bewegt wird,
aufnimmt und in einer unteren Position den Papierstapel an eine Schachtel abgibt, wobei Klappen an den beiden
gegenüberliegenden Seitenwänden der Aufnahme, die den Boden der Aufnahme bilden und den Papierstapel tragen, aufgeschwenkt
werden und hierbei in die Schachtel tauchen, so daß diese für das Füllen von den Klappen in Position
und offen gehalten wird. Das Einfüllen von Papierstapeln in Schachteln ist insofern problematisch, als die Innenabmessungen
der Schachteln recht genau dem Format der Papierbogen entsprechen und die Schachteln keine große Formstabilität
aufweisen, so daß sich je nach Bauart der Schachteln zwei oder alle vier Seitenwände mehr oder weniger
ausbeulen, wodurch die Eckkanten der Schachteln nach
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innen gezogen werden und das Einfüllen behindern. Die an der bekannten Vorrichtung in die Schachtel schwenkenden
Klappen gewährleisten das ordnungsgemäße Füllen, wobei aber zum Abfördern der gefüllten Schachtel die Aufnahme
zunächst wieder aufwärts bewegt werden muß, damit die Klappen von der gefüllten Schachtel freikommen. Hierauf
kann die gefüllte Schachtel durch eine leere Schachtel ersetzt werden, und es können die Klappen wieder in die
Aufnahme geschwenkt werden, worauf erst dann ein weiterer Papierstapel in die Aufnahme geschoben werden kann, die
darauf zum Füllen der nächsten Schachtel wieder abgesenkt wird. Aufgrund der vielen aufeinanderfolgenden Bewegungen
für jeden FüllVorgang kann die Leistung der bekannten Vorrichtung nicht beliebig gesteigert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Einfüllen von Papierstapeln in Schachteln mit hoher
Leistung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die erste Aufnahme ortsfest über der zweiten Aufnahme
angeordnet ist, und daß der Boden der ersten Aufnahme von zwei translatorisch in einer Ebene bewegbar gelagerten,
den Papierstapel tragenden Stützen gebildet wird, denen Antriebsmittel zum synchronen Bewegen in entgegengesetzten
Richtungen zugeordnet sind. Das synchrone Bewegen der beiden Stützmittel, das zweckmäßigerweise sehr schnell erfolgt,
hat einen freien Fall des Papierstapels in die in der zweiten Aufnahme gehaltene Schachtel zur Folge.
Die Stützmittel können dann sofort wieder in ihre Ausgangslage zurückbewegt werden und einen weiteren Papierstapel
aufnehmen, während zur gleichen Zeit die gefüllte Schachtel durch eine leere ersetzt wird. Die Leistung einer solchen
Vorrichtung is^praktisch nur durch die natürliche Beschleu-
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nigung (freier Fall des Stapels) begrenzt und wird ausschließlich von den Zu- und Abförderern bestimmt.
Um zu gewährleisten, daß die Schachteln für den Füllvorgang
ihre Sollgestalt annehmen, ihre Seitenwände also nicht ausgebeult sind, weist gemäß einem weiteren Merkmal
die zweite Aufnahme zwei parallele Führungen mit einem der Schachtelbreite entsprechenden Abstand zueinander sowie
zugeordnete Förder- und Positionierungsmittel für die Schachteln auf. In der Regel sind zwei gegenüberliegende
Seitenwände der Schachteln doppelwandig ausgebildet und daher relativ stabil. Werden bei einer solchen Schachtel
die beiden anderen Wände von außen gestützt, nehmen die Schachteln eine zum Füllen geeignete Form an. Eine definierte
Ausrichtung eines Papierstapels über einer Schachtel wird in einer weiteren Ausgestaltung dadurch erreicht,
daß die zwei Führungen parallel zu der der offenen Seite der ersten Aufnahme gegenüberliegenden Wand dieser Aufnahme
verlaufen. Zum angestrebten einfachen Aufbau der Vorrichtung trägt bei, daß die zwei Führungen der zweiten Aufnahme
ortsfest angeordnet sind, in die auf einer Seite der Zuförderer für leere Schachteln mündet und an die sich auf
der gegenüberliegenden Seite in gleicher Richtung der Abförderer für gefüllte Schachteln anschließt. Als Förderund
Positionierungsmittel ist der zweiten Aufnahme ein Schrittförderer mit Mitnehmern für die Schachteln zugeordnet.
Als Antriebsmittel zum schnellen synchronen Bewegen der Stützen in entgegengesetzten Richtungen weist die Vorrichtung
für jede Stütze einen pneumatischen Zylinder auf, wobei beide Zylinder mittels eines gemeinsamen
Stellgliedes steuerbar sind. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß die den Stapel tragenden Flächen der Stützen
zur Papierstapelmitte hin geneigt verlaufen. Entsprechend der Form der Stützen nimmt der Papierstapel auf diesen die
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Form eines flachen V an, so daß er zuerst mit seiner Mitte in die Schachtel fällt. Die vom Papierstapel verdrängte
Luft kann nach den Seiten hin aus der Schachtel entveichen. Auch wenn die Schachtel von ihrem Förderer nicht
exakt unter dem Stapel positioniert vird, können sich die Blätter des Stapels bei einer derartigen Stapelverformung noch an einer Seitenwand der Schachtel in diese
hineinfächern. Dem einfachen Aufbau und der einfachen Arbeitsweise der Vorrichtung ist es weiterhin förderlich,
wenn der Zuförderer für die Papierstapel ein Bahnförderer ist, der unmittelbar in die erste Aufnahme mündet. Üblicherweise
wird der Zuförderer für die Papierstapel von kontinuierlich umlaufenden Förderbändern gebildet, wobei
dann in weiterer Ausgestaltung der ersten Aufnahme ein Mitnehmer für die Papierstapel aufweisender Überführungsförderer vorgeordnet ist. Zweckmäßigerweise sind dieser
Überführungsförderer und der der zweiten Aufnahme zugeordnete Schrittförderer mit einem gemeinsamen Antrieb verbunden .
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Die Erfindung wird anhand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorrichtung zum Einfüllen von Papierstapeln in Schachteln gemäß Schnittlinie
I-I in Figur 2,
Figur 2 die Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer
Ansicht nach Schnittlinie II-II in Figur 1,
Figur 3 eine Draufsicht der Vorrichtung.
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Hauptbestandteile der Vorrichtung sind eine ortsfeste erste Aufnahme 1 für Papierstapel 2 mit einem vorgeordneten
Zuförderer 3, eine unter der ersten Aufnahme 1 angeordnete zweite Aufnahme 4 für Schachteln 6 mit in einer Linie vorgeordnetem
Zuförderer 7 für leere Schachteln 6 und nachgeordnetera Abförderer 8 für gefüllte Schachteln 6* sowie
ein der zweiten Aufnahme 4 zugeordnetes Förder- und Positionierungsmittel 9 für die Schachteln 6 und ein gemeinsamer
Hauptantrieb in Form eines Getriebes 11, welches in einem Maschinengestell 12 der Vorrichtung untergebracht
ist.
Die erste Aufnahme 1 wird von einer dem Zuförderer 3 gegenüberliegenden,
einen Anschlag für die Papierstapel 2 bildenden ortsfesten Wand 13 und einem steuerbaren Boden in
Form zweier in einer Ebene bewegbar gelagerter Stützen 14a und 14b mit zur Papierstapelmitte hin geneigt verlaufenden
Stützflächen 16a bzw. 16b gebildet. Die Stützen 14a und 14b weisen seitliche Begrenzungen der Aufnahme 1
darstellende Wände 17a bzw. 17b auf, die in .Richtung
auf den Zuförderer 3 zum Bilden eines Einlaufes für die Papierstapel 2 abgewinkelt sind. Zum synchronen Bewegen
der Stützen 14a und 14b in entgegengesetzten Richtungen sind diese jeweils an einer Kolbenstange 18a bzw. 18b
eines Antriebsmittels in Form eines pneumatischen Zylinders 19a bzw. 19b befestigt, die über Leitung 21 und 22 und
über ein gemeinsames Stellglied in Form eines Elektromagnetventils 23 mit einer Druckluftquelle 24 verbindbar
sind. Das Elektromagnetventil 23 wird von einem Steuergerät 26, z.B. einer Nockenscheibe mit Näherungsinitiator, betätigt,
welches von dem Getriebe 11 antreibbar ist.
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Der Zuförderer 3 ist als Bahnförderer ausgebildet und besteht aus mehreren, parallel zueinander angeordneten, um
Walzen 27 und 28 gelenkten, kontinuierlich umlaufenden Förderbändern 29. Die Walze 27 steht mit dem Getriebe 11 in
Verbindung. Zum Einschieben der Papierstapel 2 über eine Führung 30 in die erste Aufnahme 1 ist dieser ein Überführungsförderer
31 vorgeordnet. Dieser besteht aus zwei, oberhalb der Förderbahn der Papierstapel 2 angeordneten
Kettenpaaren 32a und 32b, die um Kettenräderpaare 33a, 34a bzw. 33b, 34b gelenkt sind, und die jeweils einen nach
unten ragenden Mitnehmer 36a bzw. 36b tragen. Die Kettenräder 34a und 34b sind über nicht gezeigte Wellen und
Kegelräder mit der Walze 27 kinematisch verbunden, was durch eine strichpunktiert gezeichnete Linie angedeutet ist.
Die zweite Aufnahme 4 weist als Boden eine Gleitbahn 37 sowie zwei aus der Wand 13 und einer entsprechend der Breite
der Schachteln 6 von dieser entfernt angeordneten Wand 38 gebildeten parallele, ortsfeste Führungen für die Schachteln
6 auf. Das Förder- und Positionierungsmittel 9 ist als Schrittförderer ausgebildet und besteht aus einem auf Rollen
41 gelagerten und in Schienen 42 hin- und herfahrbaren Schlitten 43 mit auf Achsen 44 schwenkbar gelagerten Mitnehmern
46, denen ein an-sich bekannter und daher nicht gezeigter
Stellmechanismus zum Wegschwenken während des Rückhubes des Schlittens 43 zugeordnet ist. In der Gleitbahn
37 sind für die Mitnehmer 46 entsprechende Schlitze vorgesehen. Der Schlitten 43 ist über einen Kurbeltrieb
47 und eine Koppel 48 mit dem Getriebe 11 verbunden, an
das auch der Zuförderer 7 und der Abförderer 8 für leere Schachteln 6 bzw. gefüllte Schachteln 6· angeschlossen
sein können. Das Getriebe 11 selbst kann mit einem Hauptantrieb einer vorgeordneten Fertigungsstraße zum Herstellen
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der Papierstapel 2, die auch Lagen genannt werden, in Verbindung stehen, so daß die Einfüllvorrichtung taktgerecht
zu den angelieferten Papierstapeln arbeitet.
Wirkungsweise der Vorrichtung:
Es wird von dem in der Zeichnung dargestellten Zustand ausgegangen, bei dem der überftihrungsförderer 31 gerade
einen Papierstapel 2 in die erste Aufnahme 1 einschiebt und das Förder- und Positionierungsmittel 9 eine leere
Schachtel 6 in der zweiten Aufnahme 4 positioniert hat. Während der Überführungsförderer 31 den Papierstapel 2
in Richtung auf die Wand 13 der ersten Aufnahme 1 vorschiebt, vird der Schlitten 43 des Förder- und Positionierungsmittels
9 über den Kurbeltrieb 47 in Richtung auf den Zuförderer 7 zurückgefahren, wobei die Mitnehmer
46 unter die Gleitbahn 37 geschwenkt werden, so daß sie beim Rückhub des1 Schlittens 43 nicht mit den leeren
Schachteln 6 kollidieren. Mit dem Umlenken der Mitnehmer 36a und 36b des Überführungsförderers 31 um die Kettenradpaare
33a bzw. 33b erreicht der Papierstapel 2 seine Endposition in der ersten Aufnahme 1, worauf das Elektromagnetventil
23 von dem Steuergerät 26 erregt wird, so daß es seinen gezeigten Schaltzustand ändert. Die pneumatischen
Zylinder 19a und 19b werden an ihrer der Kolbenstange 18a bzw. 18b zugewandten Seite mit Druckluft beaufschlagt,
so daß die Kolbenstangen 18a und 18b die Stützen 14a bzw. 14b praktisch schlagartig in horizontaler
Richtung unter dem Papierstapel 2 wegziehen. Dieser fällt in die darunter positionierte Schachtel 6, die hierauf von
den zwischenzeitlich wiederaufgerichteten Mitnehmern 46
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des nunmehr vorbewegten Schlittens 43 auf den Abförderer geschoben wird. Gleichzeitig wird von den hinteren Mitnehmern
46 eine zwischenzeitlich von dem Zuförderer 7 bereitgestellte leere Schachtel 6 in die zweite Aufnahme
4 überführt. Die als ortsfeste Führungen dienenden Wände 1 3 und 38 fixieren hierbei die Kontur der Schachtel,
so daß sich die mit den Wänden 13 und 38 in Kontakt befindlichen Seitenwände der Schachtel 6 nicht ausbeulen
können.
Die Stützen 14a und 14b sind unmittelbar nach dem Herabfallen des Papierstapels 2 durch Entregen des Elektromagnetventils
23, welches darauf wieder in den gezeigten Schaltzustand zurückgekehrt ist, von den pneumatischen Zylindern
19a und 19b bzw. von deren Kolbenstangen 18a bzw. 18b in
die gezeigte Position zurückbewegt worden, in der sie einen folgenden Papierstapel 2 aufnehmen können, der von
dem Zuförderer 3 an die Führung 30 herangebracht und hier von den um die Kettenräder 34a und 34b gelenkten Mitnehmern
36a bzw. 36b erfaßt und dann vorgeschoben wird. Das vorbeschriebene Arbeitsspiel wiederholt sich im Maschinentakt,
d.h. synchron zu der Papierstapelzufuhr.
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