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DE2749757C2 - - Google Patents

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DE2749757C2
DE2749757C2 DE19772749757 DE2749757A DE2749757C2 DE 2749757 C2 DE2749757 C2 DE 2749757C2 DE 19772749757 DE19772749757 DE 19772749757 DE 2749757 A DE2749757 A DE 2749757A DE 2749757 C2 DE2749757 C2 DE 2749757C2
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Guenter 6703 Limburgerhof De Vaeth
Manfred Dipl.-Chem. Dr. 6710 Frankenthal De Ohlinger
Hans-Joerg Dipl.-Ing. Dr. 6713 Freinsheim De Hartmann
Milan Dipl.-Ing. Dr. 6700 Ludwigshafen De Velic
Wulf Dipl.-Ing. Dr. 6710 Frankenthal De Muenzner
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BASF SE
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung magnetischer Aufzeichnungsträger mit einer auf einem nichtmagnetischen Trägermaterial haftfest aufgebrachten Magnetschicht, bestehend aus einem in einem organischen Polymerbindemittel und Zusatzstoffen feinverteilten nadelförmigen ferromagnetischen Chromdioxid, dessen Oberfläche mittels Reduktionsmittel gegen Abbau stabilisiert ist.
Die Herstellung von nadelförmigem ferromagnetischem Chromdioxid und die Verwendung dieses Materials für magnetische Aufzeichnungsträger ist in zahlreichen Patentschriften beschrieben. Magnetische Aufzeichnungsträger, die Chromdioxid enthalten, zeigen im allgemeinen anfänglich gegenüber Aufzeichnungsträgern auf Basis anderer magnetischer Oxide überlegene magnetische Eigenschaften. Es ist jedoch auch bekannt, daß die magnetischen Eigenschaften von Chromdioxid enthaltenden Aufzeichnungsträgern sich im Laufe der Zeit verschlechtern.
Ferromagnetisches Chromdioxid in Pulverform ist bei Ausschluß von Feuchtigkeit weitgehend stabil, auch ist eine Änderung der magnetischen Eigenschaften über lange Zeit nicht feststellbar. Es wurde aber beobachtet, da Chromdioxid sowohl von Wasser als auch von anderen Materialien, wie beispielsweise dem bei der Herstellung von magnetischen Aufzeichnungsträgern verwendeten organischen Polymerbindemitteln unter Zersetzung zu nichtmagnetischen Bestandteilen angegriffen wird. Bei magnetischen Aufzeichnungsträgern bedeutet dies neben einem Verlust bei den magnetischen und somit elektroakustischen Eigenschaften auch eine Beeinträchtigung der mechanischen Werte. Diese Verschlechterung wird bei höheren Temperaturen noch beschleunigt. Als Ursache hierfür wird die oxidative Wirkung von Chrom(VI)-Ionen angesehen, welche entweder auf Grund des Herstellungsprezesses dem Chromdioxid noch anhaften oder bei der Disproportionierung des Chromdioxids entstehen.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, diese Nachteile zu beseitigen. So beschreibt die US-PS 35 12 930 die Behandlung von Chromdioxid-Pulver mit einem Reduktionsmittel. Auf diese Weise wird an der Oberfläche eine Schutzschicht auf stabilen Chrom(III)-Verbindungen erzeugt. Nach anderen Verfahren werden Aluminiumoxid-Überzüge (US-PS 36 87 726) oder solche aus schwerlöslichen Metallphosphaten (US-PS 36 86 031) erzeugt. Auch das Aufbringen von Metallverbindungen, deren Kationen zur Bildung schwerlöslicher Chromate befähigt sind, ist bereits bekannt geworden. Die JA-OS 21 200/76 schlägt zur Umhüllung der Chromdioxid-Teilchen das oberflächliche Aufbringen magnetischer Eisenoxide vor.
Neben den obengenannten Nachteilen, welche bei der Herstellung und Benutzung von Chromdioxid enthaltenden magnetischen Aufzeichnungsträgern zu beachten sind, ist noch auf den beim Betreiben solcher Magnetbänder häufig zu beobachtenden erhöhten Kopfabschliff hinzuweisen. Dieser gegenüber solchen Magnetbändern mit Eisenoxid als magnetischem Material und vor allem bei Magnetköpfen aus Ferrit festzustellende stark vergrößerte Abschliff stellt trotz aller Versuche der Optimierung der Magnetschichtzusammensetzung ein beachtliches Problem dar.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, magnetische Aufzeichnungsträger bereitzustellen, welche unter Benutzung von Chromdioxid als magnetischem Material die damit verbundenen und bekannten Vorteile besitzen, jedoch gleichzeitig eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Stabilität der magnetischen und mechanischen Eigenschaften auch unter ungünstigen Klimaverhältnissen aufweisen und bei der Benutzung auf Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräten die bei Eisenoxid enthaltenden Magnetbändern bekannten Werte für den Kopfabschliff ergeben. Eine derartige Verbesserung der magnetischen Aufzeichnungsträger sollte zudem in einfache Weise erfolgen können.
Es wurde nun gefunden, daß mit einem Verfahren zur Herstellung magnetischer Aufzeichnungsträger mit einer auf einem nichtmagnetischen Trägermaterial haftfest aufgebrachten Magnetschicht, bestehend aus einem in einem organischen Polymerbindemittel und Zusatzstoffen feinverteilten nadelförmigen ferromagnetischen Chromdioxid, dessen Oberfläche mittels Reduktionsmittel gegen Abbau stabilisiert ist, die gestellte Aufgabe gelöst werden kann, wenn bei der in einer wäßrigen Suspension mittels Reduktionsmitteln in bekannter Weise durchgeführten Stabilisierung des Chromdioxids eine wäßrige Lösung eines Eisen(II)salzes zugesetzt wird, danach die Eisen(II)ionen durch Zugabe wasserlöslicher Hydroxide oder Carbonate als Eisen(II)-hydroxid auf das Chromdioxid aufgefällt und diese Eisen(II)hydroxid-Auffällung anschließend durch Einleiten gasförmiger oder durch Zugabe von mit Wasser mischbaren Oxidationsmitteln in eine Eisen(III)-haltige oxidische Auffällung umgewandelt wird.
Das in den erfindungsgemäß hergestellten magnetischen Aufzeichnungsträgern enthaltene Chromdioxid ist das für den jeweiligen Typ des Aufzeichnungsträgers üblicherweise benutzte und nach bekannten Verfahren zumeist unter Zusatz von Dotierungselementen hergestellte Material. Dieses Chromdioxid wird nun vor der Dispergierung in den bekannten Polymerbindemitteln in einer wäßrigen Lösung eines Eisen(II)salzes und eines Reduktionsmittels für Metalloxide suspendiert. Als Eisen(II)salze finden alle in Wasser löslichen Salze, wie z. B. Chlorid, Sulfat, Nitrat, Verwendung, im allgemeinen werden jedoch Eisen(II)sulfat und Eisen(II)chlorid eingesetzt. Die Konzentration des Eisen(II)salzes beträgt zweckmäßigerweise zwischen 2 und 15 Teile je Gewichtsteil Chromdioxid. Als Reduktionsmittel eignen sich alle Verbindungen, die ein Standardoxidationspotential in sauren Medien von mehr als etwa -1,5 V haben und damit vorteilhaft als Reduktionsmittel für Metalloxide brauchbar sind. Geeignet sind beispielsweise Schwefelwasserstoff, Alkalibisulfit und Alkanole mit 1 bis 8 Kohlenwasserstoffatomen. Das Reduktionsmittel wird in einer Menge von 0,05 bis 50 Teilen pro Gewichtsteil zu behandelndes Chromdioxid eingesetzt.
In der wäßrigen Lösung aus Eisen(II)salz und Reduktionsmittel wird das Chromdioxid durch intensives Rühren suspendiert. Die Temperatur der wäßrigen Aufschlämmung kann zwischen 10 und 100°C betragen. In diesen Ansatz wird nun die wäßrige Lösung eines Alkalihydroxids, Alkalicarbonats, von Ammoniumcarbonat oder von Ammoniak eingebracht und die Eisen(II)-Ionen in Form des Hydroxias auf das Chromdioxid aufgefällt. Möglich ist auch die Eingasung von NH₃ in die wäßrige Aufschlämmung zur Ausfällung der Eisen(II)-Ionen. Anschließend wird durch Einleiten gasförmiger Oxidationsmittel, wie Luft oder Sauerstoff oder durch Zugabe von mit Wasser mischbaren Oxidationsmitteln, wie z. B. Chlorate oder Nitrate, das Eisen(II)hydroxid in bekannter Weise in einen Eisen(III)-haltigen oxidischen Niederschlag in Form der Eisen(III)oxidhydroxide, Goethit, Lepidokrokit oder Gemenge beider, oder in Magnetit überführt. Durch das Auffällen der genannten Eisenoxide auf das Chromdioxid wird dessen Gestalt nicht verändert. Die entsprechend behandelten Teilchen, die, jeweils bezogen auf die Menge Chromdioxid, einen Anteil von 1 bis 15 Gew.-% Eisen(III)oxidhydroxid oder von 2 bis 35 Gew.-% an Magnetit auf der Oberfläche aufweisen, haben eine durchschnittliche Teilchenlänge von 0,1 bis 2,0 µm, insbesondere 0,4 bis 0,9 µm bei einem Längen/Dicken-Verhältnis von 15 : 1 und einer nach BET bestimmten Oberfläche zwischen 7 und 40 m²/g.
Ein solchermaßen behandeltes Chromdioxid kann nach an sich bekannten Methoden zu den überraschend vorteilhaften magnetischen Aufzeichnungsträgern verarbeitet werden. Dabei werden für die Herstellung der Magnetschichten 2 bis 5 Gewichtsteile Chromdioxid mit einem Teil eines Bindemittels bzw. -gemisches sowie den geeigneten Dispergierhilfsmitteln, Gleitmitteln und weiteren üblichen Zusatzstoffen in einer Gesamtmenge bis zu 10 Gew.-% des Chromdioxids zu einer Dispersion verarbeitet.
Als Polymerbindemittel können hierfür die für solche Zwecke bekannten Polymerbindemittel verwendet werden, wie Vinylchlorid-Copolymere, Acrylat-Copolymere, Polyvinylacetale, wie Polyvinylformal oder Polyvinylbutyral, höhermolekulare Epoxidharze, Polyurethane und Gemische dieser und ähnlicher Bindemittel. Als vorteilhaft haben sich die in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel löslichen elastomeren und praktisch isocyanatgruppenfreien linearen Polyesterurethane erwiesen, wie sie durch Umsetzung eines Polyesters aus einer aliphatischen Dicarbonsäure mit 4 bis 6 C-Atomen, wie Adipinsäure, und mindestens einem aliphatischen Diol mit 3 bis 10 C-Atomen, wie 1,2- oder 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol, Diäthylenglykol, Neopentylglykol oder 1,8-Octandiol, mit einem Diisocyanat mit 6 bis 24 und insbesondere 8 bis 20 C-Atomen, wie Toluylendiisocyanat oder 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan, bevorzugt in Gegenwart einer kleineren Menge eines Glykols mit 4 bis 10 C-Atomen, wie 1,4-Butandiol, das eine Kettenverlängerung bewirkt, hergestellt werden können. Bevorzugt sind solche Polyesterurethane aus Adipinsäure, 1,4-Butandiol und 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan. Bevorzugte Polyesterurethane haben eine Shore-Härte A von 70 bis 100, eine Festigkeit von 400 bis 420 kp/cm² und eine Dehnung von etwa 440 bis 560%. Gut bewährt haben sich auch Polymerbindemittel auf der Basis eines Copolymerisates aus 70 bis 95 und insbesondere 75 bis 90 Gew.-% Vinylchlorid und 5 bis 30 und insbesondere 10 bis 25 Gew.-% eines Alkylesters einer olefinisch ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen, wie Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure, und bevorzugt mit 1 bis 3 C-Atomen im Alkylrest. Hervorzuheben sind hierbei die entsprechenden Vinylchlorid-Copolymerisate mit mindestens einem C₁- bis C₃-Dialkylmaleinat, wie Copolymerisate aus 70 bis 90 Gew.-% Vinylchlorid, 5 bis 15 Gew.-% Dimethylmaleinat und 5 bis 15 Gew.-% Diäthylmaleinat. Der K-Wert nach H. Fikentscher (Cellulose-Chemie 30 (1931), Seite 58 ff) der besonders geeigneten Copolymerisate liegt zwischen 40 und 60.
Zur Herstellung der Chromdioxid-Dispersion wird das im Rahmen der Erfindung behandelte Material mit der Lösung des Bindemittels und unter Zusatz der geeigneten Dispergierhilfsmittel, Gleitmittel und weiteren üblichen Zusätzen in eine Dispergiereinrichtung, z. B. einer Topfkugelmühle oder einer Rührwerkskugelmühle, eingebracht. Die so erhaltene Dispersion wird filtriert und mit einer üblichen Beschichtungsmaschine, z. B. mittels eines Linealgießers, auf den nicht-magnetischen Träger in ein oder mehreren dünnen Schichten oder auf einen mit einer anderen Magnetschicht bereits versehenen Magnetogrammträger in dünner Schicht aufgetragen. In der Regel wird dann eine magnetische Ausrichtung der Chromdioxidteilchen in der aufgetragenen Schicht vorgenommen, bevor die flüssige Beschichtungsmischung auf dem Träger getrocknet wird, was zweckmäßigerweise während etwa 2 bis 5 Minuten bei Temperaturen von etwa 50 bis 90°C geschieht, wenn es sich um Aufträge auf thermoplastische Träger, z. B. Folien, handelt. Durch Hindurchführen der resultierenden Magnetschichten zwischen geheizten und polierten Walzen bei bevorzugt etwa 60 bis 80°C lassen sich dann die Magnetschichten noch glätten und verdichten. Die Dicken der Magnetschichten betragen im allgemeinen 3 bis 20 und insbesondere 8 bis 15 µm.
Die erfindungsgemäß hergestellten magnetischen Aufzeichnungsträger weisen die bekannt guten elektroakustischen und Video-Kenndaten bekannter Chromdioxid-Magnetbänder auf, besitzen jedoch zusätzlich eine beachtlich verbesserte Stabilität der magnetischen Eigenschaften auch bei ungünstigen Klimabedingungen und bewirken bei ihrer Benutzung auf handelsüblichen Video-Recordern, welche mit Ferritköpfen ausgestattet sind, einen gegenüber bekannten Chromdioxid-Magnetbändern wesentlich verminderten Kopfabschliff. Wie die Kopfabschliffmessungen zeigen, werden mit den erfindungsgemäß hergestellten Aufzeichnungsträgern Werte für den Kopfabschliff erreicht, die denjenigen üblicher Gamma-Eisen(III)oxid enthaltender Aufzeichnungsträger gleichkommen. Um dies zu erreichen, bedarf es jedoch der gemäß der Erfindung nötigen Kombination bei der Chromdioxid-Behandlung vor der Einarbeitung in das Bindemittel. Sowohl die einzelnen Schritte der Behandlung getrennt angewandt, wie auch die vorbekannte Abmischung von Chromdioxid mit magnetischen Eisenoxiden, ergeben nicht die überraschend vorteilhaften Werte bei den resultierenden magnetischen Aufzeichnungsträgern.
Die Erfindung sei anhand folgender Beispiele und Vergleichsversuche näher erläutert. Die in den nachstehenden Beispielen und Vergleichsversuchen genannten Teile und Prozente beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht, Volumenteile verhalten sich zu Teilen wie Liter zu Kilogramm.
Beispiel 1
In einem mit einem Dissolverrührer ausgestatteten Behälter werden in 360 Teilen Wasser 7,71 Teile einer 30%igen Eisen(II)chloridlösung und 1,8 Teile Natriumsulfit gelöst. Dazu werden unter intensivem Rühren 30 Teile Chromdioxid gegeben. Innerhalb von 30 Minuten wird die Suspension unter ständigem Rühren auf 45°C aufgeheizt und dann solange 10%ige Natronlauge zudosiert, bis ein pH von 10 eingestellt ist. Das dabei ausfallende Eisenhydroxid wird durch Einleiten von 700 Volumenteilen Luft je Stunde innerhalb von 5 Stunden in Magnetit umgewandelt. Nach dem Abfiltrieren und Auswaschen des Feststoffanteils wird dieser bei 80°C an Luft getrocknet. Die Oberfläche des so behandelten Chromdioxids weist danach 5 Gew.-% Magnetit auf.
An dem resultierenden Material werden folgende Messungen durchgeführt:
  • 1. Magnetische Eigenschaften Die magnetischen Eigenschaften werden mittels eines Schwingmagnetometers in einem Meßfeld von 160 kA/m bei einer mittleren Probendichte von 1,2 g/cm³ bestimmt, und zwar die Koerzitivfeldstärke H c in (kA/m), sowie die spezifische Remanenz Mr/ρ und die spezifische Magnetisierung Ms/p in (nTm³/g).
  • 2. Chromatgehalt Hierzu werden 1 g Chromdioxid in 100 cm³ Wasser aufgeschlämmt. Die Suspension wird 5 Minuten bis zum Kochen erhitzt und dann nach 10 Minuten mit 10 cm³ 1n-Schwefelsäure angesäuert. Die entstandene Menge Chrom(VI)-Ionen wird anschließend im Colorimeter anhand der Diphenylcarboxid-Farbreaktion bestimmt und in mgCr6+/gCrO₂ angegeben.
Die am Material des Beispiels 1 bestimmten Meßwerte sind in Tabelle 1 angegeben.
Beispiel 2
7,8 Teile FeSO₄ · 7H₂O und 1,5 Teile Natriumsufit werden mit 500 Teilen Wasser in einem Kessel aufgelöst. Unter kräftigem Rühren werden 30 Teile des in Beispiel 1 eingesetzten Chromdioxids eingetragen. Mit dem Dissolverrührer wird eine Suspension hergestellt und anschließend innerhalb von 40 Minuten auf 45°C erwärmt. Bei dieser Temperatur wird während 30 Minuten mittels 81 Teilen 25%igen Ammoniaks Eisen(II)hydroxid niedergeschlagen. Nach weiterem Erhitzen auf 70°C wird eine Stunde bei dieser Temperatur gerührt und daraufhin eine Lösung von 7,5 Teilen Ammoniumnitrat in 40 Teilen Wasser innerhalb von 20 Minuten zugegeben. Die Suspension wird nun eine weitere Stunde bei 70°C gerührt, dann abfiltert, der Niederschlag ausgewaschen und bei 105° an Luft getrocknet. Die auf dem Chromdioxid aufgefällte Menge Magnetit entspricht 7,5 Gew.-%.
Die Meßergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 3
In 450 Teilen einer 2,6%igen NaOH-Lösung werden 25 Teile des in Beispiel 1 eingesetzten Chromdioxids aufgeschlämmt. Dazu werden unter kräftigem Rühren innerhalb von 30 Minuten gleichzeitig 8,8 Teile einer 30,7%igen Eisen(II)chloridlösung und 6,25 Teile einer 20%igen Natriumsulfitlösung zugetropft. Nach Beendigung der Eisen(II)hydroxid-Ausfällung wird zwei Stunden gerührt und anschließend in die Suspension bei einer Temperatur von 25°C 10 Stunden lang Luft eingeblasen. Dabei beträgt die Luftmenge in der ersten Stunde 200, in der zweiten Stunde 400, in der dritten Stunde 600 und ab der vierten Stunde 1200 Volumenteile. Nach dieser Zeit ist die Oxidation des Eisen(II)hydroxids zum Eisen(III)hydroxid abgeschlossen. Nach dem Abfiltrieren und Auswaschen des mit Eisen(III)oxidhydroxid belegten Chromdioxids wird dieses bei 110°C an Luft getrocknet. Die ausgefällte Menge an Eisen(III)oxidhydroxid entspricht 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtmaterial. Die Meßwerte zu den magnetischen Eigenschaften und zum Chromatgehalt sind in Tabelle 1 angegeben.
Vergleichsversuch 1
Es wird wie bei Beispiel 1 verfahren, jedoch wird dem Ansatz kein Natriumsulfit zugegeben. Das resultierende Chromdioxid weist auf der Oberfläche 5 Gew.-% Magnetit auf. Die weiteren Meßwerte sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Vergleichsversuch 2
In einem Behälter werden in 360 Teilen Wasser 1,8 Teile Natriumsulfit gelöst und unter starkem Rühren 30 Teile Chromdioxid, wie in Beispiel 1 eingesetzt, suspendiert. Nach 30 Minuten wird die Suspension auf 45°C erwärmt und zwei Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach dem Abfiltrieren wird das Chromdioxid ausgewaschen und bei 110°C an Luft getrocknet. Die Meßwerte sind in Tabelle 1 angegeben.
Vergleichsversuch 3
An dem in den vorhergehenden Beispielen und Versuchen eingesetzten Chromdioxid werden ohne weitere Behandlung die magnetischen Eigenschaften und der Chromatgehalt bestimmt.
Vergleichsversuch 4
Es werden 9 Gewichtsteile eines gemäß Vergleichsversuch 2 hergestellten Chromdioxids mit 1 Gewichtsteil des kobalthaltigen Gamma-Eisen(III)oxids nach Vergleichsversuch 6 gleichmäßig vermischt. Die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Vergleichsversuch 5
Ein handelsübliches Gamm-Eisen(III)oxid wird in gleicher Weise, wie bereits beschrieben, untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Vergleichsversuch 6
Entsprechend den Angaben in der DT-OS 25 20 379 wird ein kobalthaltiges Gamma-Eisen(III)oxid hergestellt und daran die magnetischen Eigenschaften bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1
Beispiel B1
In einer 2000 Volumenteile fassenden zylindrischen Stahlmühle, 2000 Teile Stahlkugeln mit einem Durchmesser zwischen 4 und 8 mm enthaltend, werden 230 Teile eines gemäß Beispiel 1 behandelten Chromdioxids, 7 Teile Sojalecithin, 6 Teile eines Gemisches flüssiger Fettsäureester, 2 Teile eines Gemisches von Fettsäuren mit einem Schmelzpunkt zwischen 52° und 60°C, 220 Teile eines Gemisches aus gleichen Teilen Tetrahydrofuran und Methyläthylketon sowie 400 Teilen einer 15%igen Bindemittellösung, hergestellt durch Lösen von 39 Teilen eines elastomeren, thermoplastischen Polyurethans (erhalten gemäß DT-AS 11 06 959 aus Adipinsäure, 1,4-Butandiol und 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan) und 21 Teilen eines Vinylchlorid-Polymerisats aus 80 Teilen Vinylchlorid, 10 Teile Dimethylmaleinat und 10 Teilen Diäthylmaleinat in 400 Teilen eines Gemisches aus gleichen Teilen Tetrahydrofuran und Methyläthylketon eingebracht. Die Mischung wird 5 Tage dispergiert, die erhaltene Dispersion unter Druck durch eine Glasfaser-Papier-Filterschicht filtriert und auf einer üblichen Beschichtungsmaschine mittels eines Linealgießers in einer solchen Dicke auf eine 12 µm dicke Polyäthylenterephthalat-Folie aufgebracht, daß sich nach dem Trocknen und Kalandrieren eine Trockenschichtstärke von 4,8 µm ergibt. Unmittelbar nach dem Aufgießen der flüssigen Dispersion werden die nadelförmigen Chromdioxidteilchen durch ein Magnetfeld längs der Aufzeichnungsrichtung orientiert. Die Oberfläche der Magnetschicht weist eine mittlere Rauheit Rz, gemessen nach DIN 4756, Blatt 1, Abschn. 2.3.3, von 0,07 bis 0,08 µm auf. Die beschichtete Folie wird für die weitere Prüfung in 1/2-Zoll breite Magnetbänder geschnitten.
Prüfung
Die Magnetbänder werden folgenden Tests unterzogen:
  • 1. Magnetische Eigenschaften
    Die Bestimmung der magnetischen Eigenschaften der resultierenden Magnetbänder erfolgt mittels eines Schwingmagnetometers bei einem Meßfeld von 160 kA/m. Dabei wird die Koerzitivfeldstärke Hc in kA/m, die remantente Magnetisierung Mr und die Sättigungsmagnetisierung M S in mT gemessen, sowie der Ausrichtfaktor R F als der Quotient aus der Remanenz längs der magnetischen Vorzugsrichtung zu derjenigen in Querrichtung errechnet.
  • 2. Stabilität
    Zur Ermittlung der Stabilität der Magnetbänder gegen den Verlust der magnetischen Eigenschaften unter ungünstigen klimatischen Bedingungen werden Bandproben in einem Klimaschrank eine Woche lang bei 65°C und 95% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Der Abfall der Sättigungsmagnetisierung nach Lagerung wird, bezogen auf den Anfangswert vor der Klimabehandlung, als Stabilitätsverlust A in Prozent angegeben.
  • 3. Kopfabschliff
    Der Kopfabschliff wird mit Hilfe eines Meßmikroskops bestimmt und in µm angegeben. Zu diesem Zweck wird ein 530 m langes Magnetband 75 Stunden im Revisierbetrieb (entsprechend 100 Durchläufen) auf einem handelsüblichen VCR-Recorder betrieben und der Kopfabschliff an den serienmäßigen Ferrit-Magnetköpfen gemessen.
  • 4. Dauerstand
    Die Angabe der Dauerstandzeit ist die Zeitspanne (in Minuten), in der eine Bildaufzeichnung auf einem handelsüblichen VCR-Recorder als Standbild, d. h. bei stehendem Magnetband und rotierendem Kopfrad, bis zum ersten Pegeleinbruch wiedergegeben werden kann.
  • 5. Signal-Rauschabstand
    Der Signal-Rauschabstand S/N ist das Verhältnis des Effektivwertes des Störsignals zum Bildsignal, gemessen in Dezibel. Die Rauschspannung wird mit einem RHODE & SCHWARZ-Video-Störspannungsmesser nach CCIR bei eingeschaltetem Tiefspaß (5 MHz obere Bandgrenze) und eingeschaltetem Hochpaß (100 kHz untere Bandgrenze) mit einer Aufzeichnung eines 30% Bildsignals auf einem handelsüblichen Recorder gemessen. Die angegebenen Zahlenwerte in Dezibel beziehen sich auf die Bildsignalspannung von 0,7 V und werden aus mehreren Messungen ermittelt, jeweils bezogen auf den Standard-Signal-Rauschabstand von 50 dB.
    Die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Beispiele B2 und B3
In gleicher Weise, wie in Beispiel B1 beschrieben, werden Magnetbänder hergestellt, jedoch wird bei Beispiel B2 das resultierende Chromdioxid des Beispiels 2 und bei Beispiel B3 dasjenige des Beispiels 3 eingesetzt. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Vergleichsversuche V1 bis V4
Es wird wie in Beispiel B1 verfahren, jedoch werden für die Versuche V1 bis V4 jeweils die magnetischen Materialien der entsprechenden Vergleichsversuche 1 bis 4 eingesetzt. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Vergleichsversuche V5 und V6
Analog zur Verfahrensweise gemäß Beispiel B1 werden mit den Gamma-Eisen(III)oxid-Materialien der Vergleichsversuche 5 und 6 die Vergleichsversuche V5 und V6 durchgeführt. Damit jedoch die elektrische Leitfähigkeit der resultierenden Magnetbänder mit denen der vorhergehenden Beispiele und Vergleichsversuche vergleichbar ist, werden jeweils 6 Gew.-% des magnetischen Materials durch einen handelsüblichen Leitfähigkeitsruß ersetzt.
Die Ergebnisse der Messungen an den hergestellten Magnetbändern sind in Tabelle 2 aufgeführt. Jedoch kann auf Grund der niedrigen Koerzitivfeldstärke bei Versuch V5 kein vergleichbarer Meßwert für den Signal-Rauschabstand angegeben werden, da sich dieses Band mit dem für die Messung benutzten Video-Recorder nicht im optimalen Arbeitspunkt betreiben läßt.
Tabelle 2

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung magnetischer Aufzeichnungsträger mit einer auf einem nichtmagnetischen Trägermaterial haftfest aufgebrachten Magnetschicht, bestehend aus einem in einem organischen Polymerbindemittel und Zusatzstoffen feinverteilten nadelförmigen ferromagnetischen Chromdioxid, dessen Oberfläche mittels Reduktionsmittel gegen Abbau stabilisiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei der in einer wäßrigen Suspension mittels Reduktionsmitteln in bekannter Weise durchgeführten Stabilisierung des Chromdioxids eine wäßrige Lösung eines Eisen(II)salzes zugesetzt wird, danach die Eisen(II)ionen durch Zugabe wasserlöslicher Hydroxide oder Carbonate als Eisen(II)hydroxid auf das Chromdioxid aufgefällt und diese Eisen(II)hydroxid-Auffällung anschließend durch Einleiten gasförmiger oder durch Zugabe von mit Wasser mischbaren Oxidationsmitteln in eine Eisen(III)-haltige oxidische Auffällung umgewandelt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Oxidation der Eisen(II)hydroxid-Auffällung entstehende Eisen(III)-haltige oxidische Auffällung aus Goethit, Lepidokrokit, Gemengen von Goethit und Lepidokrokit oder Magnetit besteht.
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US3512930A (en) * 1969-05-07 1970-05-19 Du Pont Stabilized ferromagnetic chromium dioxide

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