DE2749757C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung magnetischer
Aufzeichnungsträger mit einer auf einem nichtmagnetischen
Trägermaterial haftfest aufgebrachten Magnetschicht, bestehend
aus einem in einem organischen Polymerbindemittel
und Zusatzstoffen feinverteilten nadelförmigen ferromagnetischen
Chromdioxid, dessen Oberfläche mittels Reduktionsmittel
gegen Abbau stabilisiert ist.
Die Herstellung von nadelförmigem ferromagnetischem Chromdioxid
und die Verwendung dieses Materials für magnetische Aufzeichnungsträger
ist in zahlreichen Patentschriften beschrieben. Magnetische
Aufzeichnungsträger, die Chromdioxid enthalten, zeigen
im allgemeinen anfänglich gegenüber Aufzeichnungsträgern auf
Basis anderer magnetischer Oxide überlegene magnetische Eigenschaften.
Es ist jedoch auch bekannt, daß die magnetischen Eigenschaften
von Chromdioxid enthaltenden Aufzeichnungsträgern sich
im Laufe der Zeit verschlechtern.
Ferromagnetisches Chromdioxid in Pulverform ist bei Ausschluß
von Feuchtigkeit weitgehend stabil, auch ist eine Änderung der
magnetischen Eigenschaften über lange Zeit nicht feststellbar.
Es wurde aber beobachtet, da Chromdioxid sowohl von Wasser als
auch von anderen Materialien, wie beispielsweise dem bei der
Herstellung von magnetischen Aufzeichnungsträgern verwendeten
organischen Polymerbindemitteln unter Zersetzung zu nichtmagnetischen
Bestandteilen angegriffen wird. Bei magnetischen Aufzeichnungsträgern
bedeutet dies neben einem Verlust bei den
magnetischen und somit elektroakustischen Eigenschaften auch
eine Beeinträchtigung der mechanischen Werte. Diese Verschlechterung
wird bei höheren Temperaturen noch beschleunigt. Als
Ursache hierfür wird die oxidative Wirkung von Chrom(VI)-Ionen
angesehen, welche entweder auf Grund des Herstellungsprezesses
dem Chromdioxid noch anhaften oder bei der Disproportionierung
des Chromdioxids entstehen.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, diese Nachteile zu beseitigen.
So beschreibt die US-PS 35 12 930 die Behandlung von
Chromdioxid-Pulver mit einem Reduktionsmittel. Auf diese Weise
wird an der Oberfläche eine Schutzschicht auf stabilen
Chrom(III)-Verbindungen erzeugt. Nach anderen Verfahren werden
Aluminiumoxid-Überzüge (US-PS 36 87 726) oder solche aus schwerlöslichen
Metallphosphaten (US-PS 36 86 031) erzeugt. Auch das
Aufbringen von Metallverbindungen, deren Kationen zur Bildung
schwerlöslicher Chromate befähigt sind, ist bereits bekannt geworden.
Die JA-OS 21 200/76 schlägt zur Umhüllung der Chromdioxid-Teilchen
das oberflächliche Aufbringen magnetischer Eisenoxide
vor.
Neben den obengenannten Nachteilen, welche bei der Herstellung
und Benutzung von Chromdioxid enthaltenden magnetischen Aufzeichnungsträgern
zu beachten sind, ist noch auf den beim Betreiben
solcher Magnetbänder häufig zu beobachtenden erhöhten
Kopfabschliff hinzuweisen. Dieser gegenüber solchen Magnetbändern
mit Eisenoxid als magnetischem Material und vor allem bei
Magnetköpfen aus Ferrit festzustellende stark vergrößerte Abschliff
stellt trotz aller Versuche der Optimierung der Magnetschichtzusammensetzung
ein beachtliches Problem dar.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, magnetische
Aufzeichnungsträger bereitzustellen, welche unter Benutzung
von Chromdioxid als magnetischem Material die damit verbundenen
und bekannten Vorteile besitzen, jedoch gleichzeitig eine
gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Stabilität der magnetischen
und mechanischen Eigenschaften auch unter ungünstigen
Klimaverhältnissen aufweisen und bei der Benutzung auf Aufzeichnungs-
und Wiedergabegeräten die bei Eisenoxid enthaltenden Magnetbändern
bekannten Werte für den Kopfabschliff ergeben. Eine
derartige Verbesserung der magnetischen Aufzeichnungsträger sollte
zudem in einfache Weise erfolgen können.
Es wurde nun gefunden, daß mit einem Verfahren zur Herstellung magnetischer
Aufzeichnungsträger mit einer auf einem nichtmagnetischen
Trägermaterial haftfest aufgebrachten Magnetschicht, bestehend aus
einem in einem organischen Polymerbindemittel und Zusatzstoffen
feinverteilten nadelförmigen ferromagnetischen Chromdioxid, dessen
Oberfläche mittels Reduktionsmittel gegen Abbau stabilisiert ist,
die gestellte Aufgabe gelöst werden kann, wenn bei der in einer wäßrigen
Suspension mittels Reduktionsmitteln in bekannter Weise durchgeführten
Stabilisierung des Chromdioxids eine wäßrige Lösung eines
Eisen(II)salzes zugesetzt wird, danach die Eisen(II)ionen durch
Zugabe wasserlöslicher Hydroxide oder Carbonate als Eisen(II)-hydroxid
auf das Chromdioxid aufgefällt und diese Eisen(II)hydroxid-Auffällung
anschließend durch Einleiten gasförmiger oder durch Zugabe von mit
Wasser mischbaren Oxidationsmitteln in eine
Eisen(III)-haltige oxidische Auffällung umgewandelt wird.
Das in den erfindungsgemäß hergestellten magnetischen Aufzeichnungsträgern
enthaltene Chromdioxid ist das für den jeweiligen Typ des Aufzeichnungsträgers
üblicherweise benutzte und nach bekannten Verfahren
zumeist unter Zusatz von Dotierungselementen hergestellte
Material. Dieses Chromdioxid wird nun vor der Dispergierung in
den bekannten Polymerbindemitteln in einer wäßrigen Lösung eines
Eisen(II)salzes und eines Reduktionsmittels für Metalloxide
suspendiert. Als Eisen(II)salze finden alle in Wasser löslichen
Salze, wie z. B. Chlorid, Sulfat, Nitrat, Verwendung, im allgemeinen
werden jedoch Eisen(II)sulfat und Eisen(II)chlorid eingesetzt.
Die Konzentration des Eisen(II)salzes beträgt zweckmäßigerweise
zwischen 2 und 15 Teile je Gewichtsteil Chromdioxid.
Als Reduktionsmittel eignen sich alle Verbindungen, die ein Standardoxidationspotential
in sauren Medien von mehr als etwa -1,5 V
haben und damit vorteilhaft als Reduktionsmittel für Metalloxide
brauchbar sind. Geeignet sind beispielsweise Schwefelwasserstoff,
Alkalibisulfit und Alkanole mit 1 bis 8 Kohlenwasserstoffatomen.
Das Reduktionsmittel wird in einer Menge von 0,05 bis 50 Teilen
pro Gewichtsteil zu behandelndes Chromdioxid eingesetzt.
In der wäßrigen Lösung aus Eisen(II)salz und Reduktionsmittel
wird das Chromdioxid durch intensives Rühren suspendiert. Die
Temperatur der wäßrigen Aufschlämmung kann zwischen 10 und 100°C
betragen. In diesen Ansatz wird nun die wäßrige Lösung eines Alkalihydroxids,
Alkalicarbonats, von Ammoniumcarbonat oder von
Ammoniak eingebracht und die Eisen(II)-Ionen in Form des Hydroxias
auf das Chromdioxid aufgefällt. Möglich ist auch die
Eingasung von NH₃ in die wäßrige Aufschlämmung zur Ausfällung
der Eisen(II)-Ionen. Anschließend wird durch Einleiten gasförmiger
Oxidationsmittel, wie Luft oder Sauerstoff oder durch Zugabe
von mit Wasser mischbaren Oxidationsmitteln, wie z. B.
Chlorate oder Nitrate, das Eisen(II)hydroxid in bekannter Weise
in einen Eisen(III)-haltigen oxidischen Niederschlag in Form der
Eisen(III)oxidhydroxide, Goethit, Lepidokrokit oder Gemenge
beider, oder in Magnetit überführt. Durch das Auffällen der genannten
Eisenoxide auf das Chromdioxid wird dessen Gestalt nicht
verändert. Die entsprechend behandelten Teilchen, die, jeweils
bezogen auf die Menge Chromdioxid, einen Anteil von 1 bis 15 Gew.-%
Eisen(III)oxidhydroxid oder von 2 bis 35 Gew.-% an Magnetit auf
der Oberfläche aufweisen, haben eine durchschnittliche Teilchenlänge
von 0,1 bis 2,0 µm, insbesondere 0,4 bis 0,9 µm bei einem
Längen/Dicken-Verhältnis von 15 : 1 und einer nach BET bestimmten
Oberfläche zwischen 7 und 40 m²/g.
Ein solchermaßen behandeltes Chromdioxid kann nach an sich bekannten
Methoden zu den überraschend vorteilhaften magnetischen
Aufzeichnungsträgern verarbeitet werden. Dabei werden für die
Herstellung der Magnetschichten 2 bis 5 Gewichtsteile Chromdioxid
mit einem Teil eines Bindemittels bzw. -gemisches sowie den
geeigneten Dispergierhilfsmitteln, Gleitmitteln und weiteren üblichen
Zusatzstoffen in einer Gesamtmenge bis zu 10 Gew.-% des
Chromdioxids zu einer Dispersion verarbeitet.
Als Polymerbindemittel können hierfür die für solche Zwecke
bekannten Polymerbindemittel verwendet werden, wie Vinylchlorid-Copolymere,
Acrylat-Copolymere, Polyvinylacetale, wie Polyvinylformal
oder Polyvinylbutyral, höhermolekulare Epoxidharze, Polyurethane
und Gemische dieser und ähnlicher Bindemittel. Als vorteilhaft
haben sich die in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel
löslichen elastomeren und praktisch isocyanatgruppenfreien
linearen Polyesterurethane erwiesen, wie sie durch Umsetzung eines
Polyesters aus einer aliphatischen Dicarbonsäure mit 4 bis 6 C-Atomen,
wie Adipinsäure, und mindestens einem aliphatischen Diol
mit 3 bis 10 C-Atomen, wie 1,2- oder 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol,
Diäthylenglykol, Neopentylglykol oder 1,8-Octandiol, mit
einem Diisocyanat mit 6 bis 24 und insbesondere 8 bis 20 C-Atomen,
wie Toluylendiisocyanat oder 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan, bevorzugt
in Gegenwart einer kleineren Menge eines Glykols mit 4 bis
10 C-Atomen, wie 1,4-Butandiol, das eine Kettenverlängerung bewirkt,
hergestellt werden können. Bevorzugt sind solche Polyesterurethane
aus Adipinsäure, 1,4-Butandiol und 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan.
Bevorzugte Polyesterurethane haben eine Shore-Härte A
von 70 bis 100, eine Festigkeit von 400 bis 420 kp/cm² und eine
Dehnung von etwa 440 bis 560%. Gut bewährt haben sich auch Polymerbindemittel
auf der Basis eines Copolymerisates aus 70 bis 95
und insbesondere 75 bis 90 Gew.-% Vinylchlorid und 5 bis 30 und
insbesondere 10 bis 25 Gew.-% eines Alkylesters einer olefinisch
ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen, wie Acrylsäure,
Methacrylsäure oder Maleinsäure, und bevorzugt mit 1 bis 3 C-Atomen
im Alkylrest. Hervorzuheben sind hierbei die entsprechenden
Vinylchlorid-Copolymerisate mit mindestens einem C₁- bis C₃-Dialkylmaleinat,
wie Copolymerisate aus 70 bis 90 Gew.-% Vinylchlorid,
5 bis 15 Gew.-% Dimethylmaleinat und 5 bis 15 Gew.-% Diäthylmaleinat.
Der K-Wert nach H. Fikentscher (Cellulose-Chemie 30
(1931), Seite 58 ff) der besonders geeigneten Copolymerisate
liegt zwischen 40 und 60.
Zur Herstellung der Chromdioxid-Dispersion wird das im Rahmen
der Erfindung behandelte Material mit der Lösung des Bindemittels
und unter Zusatz der geeigneten Dispergierhilfsmittel,
Gleitmittel und weiteren üblichen Zusätzen in eine Dispergiereinrichtung,
z. B. einer Topfkugelmühle oder einer Rührwerkskugelmühle,
eingebracht. Die so erhaltene Dispersion wird filtriert
und mit einer üblichen Beschichtungsmaschine, z. B. mittels
eines Linealgießers, auf den nicht-magnetischen Träger in
ein oder mehreren dünnen Schichten oder auf einen mit einer anderen
Magnetschicht bereits versehenen Magnetogrammträger in
dünner Schicht aufgetragen. In der Regel wird dann eine magnetische
Ausrichtung der Chromdioxidteilchen in der aufgetragenen
Schicht vorgenommen, bevor die flüssige Beschichtungsmischung
auf dem Träger getrocknet wird, was zweckmäßigerweise während
etwa 2 bis 5 Minuten bei Temperaturen von etwa 50 bis 90°C geschieht,
wenn es sich um Aufträge auf thermoplastische Träger,
z. B. Folien, handelt. Durch Hindurchführen der resultierenden
Magnetschichten zwischen geheizten und polierten Walzen bei bevorzugt
etwa 60 bis 80°C lassen sich dann die Magnetschichten
noch glätten und verdichten. Die Dicken der Magnetschichten betragen
im allgemeinen 3 bis 20 und insbesondere 8 bis 15 µm.
Die erfindungsgemäß hergestellten magnetischen Aufzeichnungsträger
weisen die bekannt guten elektroakustischen und Video-Kenndaten bekannter
Chromdioxid-Magnetbänder auf, besitzen jedoch zusätzlich
eine beachtlich verbesserte Stabilität der magnetischen
Eigenschaften auch bei ungünstigen Klimabedingungen und bewirken
bei ihrer Benutzung auf handelsüblichen Video-Recordern,
welche mit Ferritköpfen ausgestattet sind, einen gegenüber bekannten
Chromdioxid-Magnetbändern wesentlich verminderten Kopfabschliff.
Wie die Kopfabschliffmessungen zeigen, werden mit den
erfindungsgemäß hergestellten Aufzeichnungsträgern Werte für den Kopfabschliff
erreicht, die denjenigen üblicher Gamma-Eisen(III)oxid
enthaltender Aufzeichnungsträger gleichkommen. Um dies zu erreichen,
bedarf es jedoch der gemäß der Erfindung nötigen Kombination
bei der Chromdioxid-Behandlung vor der Einarbeitung in
das Bindemittel. Sowohl die einzelnen Schritte der Behandlung
getrennt angewandt, wie auch die vorbekannte Abmischung von
Chromdioxid mit magnetischen Eisenoxiden, ergeben nicht die
überraschend vorteilhaften Werte bei den resultierenden magnetischen
Aufzeichnungsträgern.
Die Erfindung sei anhand folgender Beispiele und Vergleichsversuche
näher erläutert. Die in den nachstehenden Beispielen
und Vergleichsversuchen genannten Teile und Prozente beziehen
sich, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht, Volumenteile
verhalten sich zu Teilen wie Liter zu Kilogramm.
In einem mit einem Dissolverrührer ausgestatteten Behälter werden
in 360 Teilen Wasser 7,71 Teile einer 30%igen Eisen(II)chloridlösung
und 1,8 Teile Natriumsulfit gelöst. Dazu werden
unter intensivem Rühren 30 Teile Chromdioxid gegeben. Innerhalb
von 30 Minuten wird die Suspension unter ständigem Rühren auf
45°C aufgeheizt und dann solange 10%ige Natronlauge zudosiert,
bis ein pH von 10 eingestellt ist. Das dabei ausfallende Eisenhydroxid
wird durch Einleiten von 700 Volumenteilen Luft je
Stunde innerhalb von 5 Stunden in Magnetit umgewandelt. Nach dem
Abfiltrieren und Auswaschen des Feststoffanteils wird dieser bei
80°C an Luft getrocknet. Die Oberfläche des so behandelten
Chromdioxids weist danach 5 Gew.-% Magnetit auf.
An dem resultierenden Material werden folgende Messungen durchgeführt:
- 1. Magnetische Eigenschaften Die magnetischen Eigenschaften werden mittels eines Schwingmagnetometers in einem Meßfeld von 160 kA/m bei einer mittleren Probendichte von 1,2 g/cm³ bestimmt, und zwar die Koerzitivfeldstärke H c in (kA/m), sowie die spezifische Remanenz Mr/ρ und die spezifische Magnetisierung Ms/p in (nTm³/g).
- 2. Chromatgehalt Hierzu werden 1 g Chromdioxid in 100 cm³ Wasser aufgeschlämmt. Die Suspension wird 5 Minuten bis zum Kochen erhitzt und dann nach 10 Minuten mit 10 cm³ 1n-Schwefelsäure angesäuert. Die entstandene Menge Chrom(VI)-Ionen wird anschließend im Colorimeter anhand der Diphenylcarboxid-Farbreaktion bestimmt und in mgCr6+/gCrO₂ angegeben.
Die am Material des Beispiels 1 bestimmten Meßwerte sind in
Tabelle 1 angegeben.
7,8 Teile FeSO₄ · 7H₂O und 1,5 Teile Natriumsufit werden mit
500 Teilen Wasser in einem Kessel aufgelöst. Unter kräftigem
Rühren werden 30 Teile des in Beispiel 1 eingesetzten Chromdioxids
eingetragen. Mit dem Dissolverrührer wird eine Suspension
hergestellt und anschließend innerhalb von 40 Minuten auf
45°C erwärmt. Bei dieser Temperatur wird während 30 Minuten
mittels 81 Teilen 25%igen Ammoniaks Eisen(II)hydroxid niedergeschlagen.
Nach weiterem Erhitzen auf 70°C wird eine Stunde
bei dieser Temperatur gerührt und daraufhin eine Lösung von
7,5 Teilen Ammoniumnitrat in 40 Teilen Wasser innerhalb von
20 Minuten zugegeben. Die Suspension wird nun eine weitere
Stunde bei 70°C gerührt, dann abfiltert, der Niederschlag
ausgewaschen und bei 105° an Luft getrocknet. Die auf dem
Chromdioxid aufgefällte Menge Magnetit entspricht 7,5 Gew.-%.
Die Meßergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
In 450 Teilen einer 2,6%igen NaOH-Lösung werden 25 Teile des
in Beispiel 1 eingesetzten Chromdioxids aufgeschlämmt. Dazu
werden unter kräftigem Rühren innerhalb von 30 Minuten gleichzeitig
8,8 Teile einer 30,7%igen Eisen(II)chloridlösung und
6,25 Teile einer 20%igen Natriumsulfitlösung zugetropft. Nach
Beendigung der Eisen(II)hydroxid-Ausfällung wird zwei Stunden
gerührt und anschließend in die Suspension bei einer Temperatur
von 25°C 10 Stunden lang Luft eingeblasen. Dabei beträgt die
Luftmenge in der ersten Stunde 200, in der zweiten Stunde 400,
in der dritten Stunde 600 und ab der vierten Stunde 1200 Volumenteile.
Nach dieser Zeit ist die Oxidation des Eisen(II)hydroxids
zum Eisen(III)hydroxid abgeschlossen. Nach dem Abfiltrieren
und Auswaschen des mit Eisen(III)oxidhydroxid belegten
Chromdioxids wird dieses bei 110°C an Luft getrocknet. Die
ausgefällte Menge an Eisen(III)oxidhydroxid entspricht 7,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtmaterial. Die Meßwerte zu den magnetischen
Eigenschaften und zum Chromatgehalt sind in Tabelle 1 angegeben.
Es wird wie bei Beispiel 1 verfahren, jedoch wird dem Ansatz
kein Natriumsulfit zugegeben. Das resultierende Chromdioxid
weist auf der Oberfläche 5 Gew.-% Magnetit auf. Die weiteren
Meßwerte sind in Tabelle 1 aufgeführt.
In einem Behälter werden in 360 Teilen Wasser 1,8 Teile Natriumsulfit
gelöst und unter starkem Rühren 30 Teile Chromdioxid, wie
in Beispiel 1 eingesetzt, suspendiert. Nach 30 Minuten wird die
Suspension auf 45°C erwärmt und zwei Stunden bei dieser Temperatur
gerührt. Nach dem Abfiltrieren wird das Chromdioxid ausgewaschen
und bei 110°C an Luft getrocknet. Die Meßwerte sind
in Tabelle 1 angegeben.
An dem in den vorhergehenden Beispielen und Versuchen eingesetzten
Chromdioxid werden ohne weitere Behandlung die magnetischen
Eigenschaften und der Chromatgehalt bestimmt.
Es werden 9 Gewichtsteile eines gemäß Vergleichsversuch 2 hergestellten
Chromdioxids mit 1 Gewichtsteil des kobalthaltigen
Gamma-Eisen(III)oxids nach Vergleichsversuch 6 gleichmäßig
vermischt. Die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Ein handelsübliches Gamm-Eisen(III)oxid wird in gleicher Weise,
wie bereits beschrieben, untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 aufgeführt.
Entsprechend den Angaben in der DT-OS 25 20 379 wird ein kobalthaltiges
Gamma-Eisen(III)oxid hergestellt und daran die
magnetischen Eigenschaften bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 angegeben.
In einer 2000 Volumenteile fassenden zylindrischen Stahlmühle,
2000 Teile Stahlkugeln mit einem Durchmesser zwischen 4 und
8 mm enthaltend, werden 230 Teile eines gemäß Beispiel 1 behandelten
Chromdioxids, 7 Teile Sojalecithin, 6 Teile eines Gemisches
flüssiger Fettsäureester, 2 Teile eines Gemisches von
Fettsäuren mit einem Schmelzpunkt zwischen 52° und 60°C,
220 Teile eines Gemisches aus gleichen Teilen Tetrahydrofuran
und Methyläthylketon sowie 400 Teilen einer 15%igen Bindemittellösung,
hergestellt durch Lösen von 39 Teilen eines elastomeren,
thermoplastischen Polyurethans (erhalten gemäß
DT-AS 11 06 959 aus Adipinsäure, 1,4-Butandiol und 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan)
und 21 Teilen eines Vinylchlorid-Polymerisats
aus 80 Teilen Vinylchlorid, 10 Teile Dimethylmaleinat
und 10 Teilen Diäthylmaleinat in 400 Teilen eines
Gemisches aus gleichen Teilen Tetrahydrofuran und Methyläthylketon
eingebracht. Die Mischung wird 5 Tage dispergiert, die
erhaltene Dispersion unter Druck durch eine Glasfaser-Papier-Filterschicht
filtriert und auf einer üblichen Beschichtungsmaschine
mittels eines Linealgießers in einer solchen Dicke
auf eine 12 µm dicke Polyäthylenterephthalat-Folie aufgebracht,
daß sich nach dem Trocknen und Kalandrieren eine Trockenschichtstärke
von 4,8 µm ergibt. Unmittelbar nach dem Aufgießen der
flüssigen Dispersion werden die nadelförmigen Chromdioxidteilchen
durch ein Magnetfeld längs der Aufzeichnungsrichtung
orientiert. Die Oberfläche der Magnetschicht weist eine mittlere
Rauheit Rz, gemessen nach DIN 4756, Blatt 1, Abschn. 2.3.3,
von 0,07 bis 0,08 µm auf. Die beschichtete Folie wird für die
weitere Prüfung in 1/2-Zoll breite Magnetbänder geschnitten.
Die Magnetbänder werden folgenden Tests unterzogen:
- 1. Magnetische Eigenschaften
Die Bestimmung der magnetischen Eigenschaften der resultierenden Magnetbänder erfolgt mittels eines Schwingmagnetometers bei einem Meßfeld von 160 kA/m. Dabei wird die Koerzitivfeldstärke Hc in kA/m, die remantente Magnetisierung Mr und die Sättigungsmagnetisierung M S in mT gemessen, sowie der Ausrichtfaktor R F als der Quotient aus der Remanenz längs der magnetischen Vorzugsrichtung zu derjenigen in Querrichtung errechnet. - 2. Stabilität
Zur Ermittlung der Stabilität der Magnetbänder gegen den Verlust der magnetischen Eigenschaften unter ungünstigen klimatischen Bedingungen werden Bandproben in einem Klimaschrank eine Woche lang bei 65°C und 95% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Der Abfall der Sättigungsmagnetisierung nach Lagerung wird, bezogen auf den Anfangswert vor der Klimabehandlung, als Stabilitätsverlust A in Prozent angegeben. - 3. Kopfabschliff
Der Kopfabschliff wird mit Hilfe eines Meßmikroskops bestimmt und in µm angegeben. Zu diesem Zweck wird ein 530 m langes Magnetband 75 Stunden im Revisierbetrieb (entsprechend 100 Durchläufen) auf einem handelsüblichen VCR-Recorder betrieben und der Kopfabschliff an den serienmäßigen Ferrit-Magnetköpfen gemessen. - 4. Dauerstand
Die Angabe der Dauerstandzeit ist die Zeitspanne (in Minuten), in der eine Bildaufzeichnung auf einem handelsüblichen VCR-Recorder als Standbild, d. h. bei stehendem Magnetband und rotierendem Kopfrad, bis zum ersten Pegeleinbruch wiedergegeben werden kann. - 5. Signal-Rauschabstand
Der Signal-Rauschabstand S/N ist das Verhältnis des Effektivwertes des Störsignals zum Bildsignal, gemessen in Dezibel. Die Rauschspannung wird mit einem RHODE & SCHWARZ-Video-Störspannungsmesser nach CCIR bei eingeschaltetem Tiefspaß (5 MHz obere Bandgrenze) und eingeschaltetem Hochpaß (100 kHz untere Bandgrenze) mit einer Aufzeichnung eines 30% Bildsignals auf einem handelsüblichen Recorder gemessen. Die angegebenen Zahlenwerte in Dezibel beziehen sich auf die Bildsignalspannung von 0,7 V und werden aus mehreren Messungen ermittelt, jeweils bezogen auf den Standard-Signal-Rauschabstand von 50 dB.
Die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
In gleicher Weise, wie in Beispiel B1 beschrieben, werden Magnetbänder
hergestellt, jedoch wird bei Beispiel B2 das resultierende
Chromdioxid des Beispiels 2 und bei Beispiel B3 dasjenige
des Beispiels 3 eingesetzt. Die Meßergebnisse sind in Tabelle
2 angegeben.
Es wird wie in Beispiel B1 verfahren, jedoch werden für die Versuche
V1 bis V4 jeweils die magnetischen Materialien der entsprechenden
Vergleichsversuche 1 bis 4 eingesetzt. Die Meßergebnisse
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Analog zur Verfahrensweise gemäß Beispiel B1 werden mit den
Gamma-Eisen(III)oxid-Materialien der Vergleichsversuche 5 und 6
die Vergleichsversuche V5 und V6 durchgeführt. Damit jedoch die
elektrische Leitfähigkeit der resultierenden Magnetbänder mit
denen der vorhergehenden Beispiele und Vergleichsversuche vergleichbar
ist, werden jeweils 6 Gew.-% des magnetischen Materials
durch einen handelsüblichen Leitfähigkeitsruß ersetzt.
Die Ergebnisse der Messungen an den hergestellten Magnetbändern
sind in Tabelle 2 aufgeführt. Jedoch kann auf Grund der niedrigen
Koerzitivfeldstärke bei Versuch V5 kein vergleichbarer
Meßwert für den Signal-Rauschabstand angegeben werden, da sich
dieses Band mit dem für die Messung benutzten Video-Recorder
nicht im optimalen Arbeitspunkt betreiben läßt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung magnetischer Aufzeichnungsträger
mit einer auf einem nichtmagnetischen Trägermaterial
haftfest aufgebrachten Magnetschicht, bestehend aus einem
in einem organischen Polymerbindemittel und Zusatzstoffen
feinverteilten nadelförmigen ferromagnetischen Chromdioxid,
dessen Oberfläche mittels Reduktionsmittel gegen Abbau
stabilisiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei der in
einer wäßrigen Suspension mittels Reduktionsmitteln in
bekannter Weise durchgeführten Stabilisierung des Chromdioxids
eine wäßrige Lösung eines Eisen(II)salzes zugesetzt
wird, danach die Eisen(II)ionen durch Zugabe wasserlöslicher
Hydroxide oder Carbonate als Eisen(II)hydroxid auf
das Chromdioxid aufgefällt und diese Eisen(II)hydroxid-Auffällung
anschließend durch Einleiten gasförmiger oder
durch Zugabe von mit Wasser mischbaren Oxidationsmitteln
in eine Eisen(III)-haltige oxidische Auffällung umgewandelt
wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die bei der Oxidation der Eisen(II)hydroxid-Auffällung
entstehende Eisen(III)-haltige oxidische Auffällung aus
Goethit, Lepidokrokit, Gemengen von Goethit und Lepidokrokit
oder Magnetit besteht.
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