DE2749006B2 - Elektronische Korrektureinrichtung für eine Pendeluhr - Google Patents
Elektronische Korrektureinrichtung für eine PendeluhrInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft eine elektronische Korrektureinrichtung für eine Pendeluhr mit mechanischem Werk
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Korrektureinrichtung dieser Art ist bereits bekannt (DE-OS 26 02 226). Bei dieser Korrektureinrichtung
sind entweder zwei Regelspulen vorgesehen, von denen eine auf jeder Seite des Pendels angeordnet
ist Dabei werden an die eine Spule Beschleunigungssignale gegeben, während an die andere Spule Verzögerungssignale
gegeben werden. Bei einer zweiten Ausführungsform dieser bekannten Korrektureinrich- '
tung sind vier Spulen vorgesehen, von denen je zwei an
jeder Seite des Pendels angeordnet sind. Hierbei können zwei Spulen auch bifilar gewickelt sein, was
zwar an sich die Zahl der Spulen verringert, jedoch den Aufwand zur Herstellung der Spulen vergrößert.
Bei dieser bekannten Einrichtung besteht der Nachteil, daß bei Vorhandensein zweier Spulen eine
auftretende Unregelmäßigkeit erst relativ spät korrigiert
werden kann. Bei Vorhandensein von vier Spulen erhöht sich der Aufwand zur Korrektur der Pendelschwingung,
Darüber hinaus erfordert die bekannte Korrektureinrichtung einen außerordentlich hohen
Schaltungsaufwand, wobei zusätzlich an die Genauigkeit der Einzelteile der Schaltung hohe Anforderungen
gestellt werden müssen.
Ebenfalls bekannt ist eine Korrekturisinrichtung (DE-AS 23 53 200), bei der nur eine Spule benötig* wird.
Mit Hilfe dieser Spule wird auf ein schwingungsfähiges System ein veränderbares Rückstelldrehmoment
ausgeübt Um hier eine Korrektur in Richtung auf schnelleres und langsameres Laufen der Uhr zu
ermöglichen, muß die Eigenschwingung des schwingt mgsfähigen- Systems ohne die Korrektureinrichtung
derart eingestellt sein, daß sie um den maximalen Korrekturbereich kleiner ist als die gewünschte
Sollfrequenz. Dies führt nicht nur dazu, daß während des
Betriebes ständig eine Korrektur erfolgt was zu einem erhöhten Stromverbrauch führt, sondern auch dazu, daß
bei Ausfall der Korrektureinrichtung die Uhr eine außerordentlich große Abweichung von ihrer Sollfrequenz
besitzt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Korrektureinrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die mit geringerem Aufwand, weiter verbesserter
Genauigkeit und schnellerem Ansprechen arbeitet und bei der der Stromverbrauch möglichst gering
gehalten werden soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Korrektureinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 vor.
Der so geschaffene Proportionalregler arbeitet mit digitalem Phasenvergleich, und zwar so, daß die
Korrektur unmittelbar beim Auftreten der geringsten Abweichung vorgenommen wird. Ein besonderer
Vorteil liegt darin, daß jeweils einem Beschleunigungssignal ein um 180" versetztes Verzögerungssigna]
zugeordnet ist und umgekehrt Diese an sich durch die digitale Korrektureinrichtung ungewollt entstehende
Erscheinung wird durch die besondere Ausbildung und Anordnung der Regelspule, die in beiden Umkehrstellungen
des Pendels wirksam ist, nutzbringend eingesetzt, so daß auf das Pendel keine unsymmetrische
Korrekturkraft aufgebracht wird. Trotzdem kann mit einer Regelspule gearbeitet werden.
Vorzugsweise kann die Regelspule eine solche axiale Länge haben, daß der in sie hineinreichende Permanentmagnet
während dir gesamten Pendelbewegung in
ihrem unmittelbaren Bereich bleibt Dadurch wird eine weiche Kraftaufbringung mit höchstem Wirkungsgrad
gewährleistet
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann eine Abschalteinrichtung vorgesehen
sein, die die Korrektureinrichtung bei Pendelstillstand unwirksam macht Beim Stillstand des Pendels
würde sonst die Korrektureinrichtung ständig stellen: »geht (viel zu) langsam« und würde ein dauerndes
Beschleunigungssignal abgeben, das jedoch unwirksam wäre. Dadurch würde ein relativ hoher Energieverbrauch
entstehen. Durch die Abschalteinrichtung wird sichergestellt, daß die Korrektureinrichtung beispielsweise
auch mit einer Batterie betrieben werden kann, ohne daß diese sich bei Pendelstillstand schnell entlädt.
Die Abschalteinrichtung kann vorzugsweise so eingerichtet sein, daß sie den Quarz-Schwinger bzw.
seine Stromversorgung abschaltet, die übrige Korrek-
tureinriehtung jedoch betriebsbereit läßt. So kann diese
das Wiederanläufen des Pendels selbst feststellen und sofort wieder in Funktion treten, ohne daß ein manueller
Eingriff nötig wäre,
Die Abschalteinrichtung kann vorteilhaft ein Integrierglied enthalten, das bei längerem Ausbleiben des
Pendelimpulses die Abschaltung der Stromversorgung des Quarz-Schwingers bewirkt.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im folgenden näher
erläutert Es zeigt
Fi g. 1 eine schematische Darstellung einer Pendeluhr
mit einem Blockschaltbild der elektronischen Korrektureinrichtung und
F i g. 2 ein Diagramm, das. in zeitlicher Abfolge jeweils
untereinander die Quarz-Impulse Q, die Pendelimpulse Pund die Verzögerungsimpulse Vsowie die Beschleunigungsimpulse
B zeigt
In Figil ist schematisch eine Pendeluhr 11 mit
mechanischem Werk dargestellt, die an ihrem Pendel 12 zwei stabförmige Permanentmagneten 13,14 aufweist
Der Permanentmagnet 13 ragt in eine Regelspule 15 hinein, während der Permanentmagnet 14 in eine
Fühlerspule 16 hineinragen kann. Die Spulen, und insbesondere die Regelspule 15, sind axial derart
bemessen, daß der Permanentmagnet während der gesamten Pendelbewegung in ihrem unmittelbaren
Bereich bleibt Zu diesem Zweck hat im vorliegenden Falle sowohl der Permanentmagnet als auch die Spule
relativ große axiale Abmessungen. Es könnte jedoch auch nur einer von beiden über die entsprechenden
axialen Abmessungen verfügen.
Zur Vereinfachung der Darstellung sind zwei gesonderte Magnete auf der gleichen Seite des Pendels
angeordnet Die beiden Spulen können jedoch auch auf einer Seite des Pendels angebracht sein, und die
Permanentmagneten können unter Umständen zusammengefaßt sein. Es ist auch möglich, die beiden Spulen in
gewisser Weise räumlich einander anzuordnen, wobei jedoch die Funktionen von Fühler- und Regelspule
getrennt bleiben sollten.
Die Fühlerspule 16 erzeugt im Zusammenwirken mit dem Permanentmagneten 14 einen sinusförmigen
Pendelimpuls, der bei einem »Sekundenpendel« eine Frequenz von 0,5 Hertz hat
Der Uhr 11 ist eine elektronische Korrektureinrichtung
17 zugeordnet Da diese in sehr einfacher und
kleiner Bauausführung herstellbar ist ist sie normalerweise leicht in jede Pendeluhr räumlich zu integrieren.
Die elektronische Korrektureinrichtung 17 besitzt einen Quarz-Schwinger 18, beispielsweise einen handelsüblichen
Qvarz-Oszülator von 4,19 MHz, an den ein
elektronischer Teiler 19 angeschlossen ist der die Ausgangsfrequenz des Quarz-Schwingers 18 auf eine
der Pendelfrequenz entsprechende Frequenz herunterteilt Der Teiler 19 gibt einen Rechteckimpuls ab, also in
dem erwähnten Beispiel einen 0,5-Hz-Rechteckimpuls.
Dieser im folgenden als Quarzimpuls Q bezeichnete impuls wird einem Vergleicher 20 zugeführt
Der Vergleicher 20 erhält ferner einen !'endelimpuls P, der auf dem ursprünglichen, von der Fühlerspule 16
erzeugten Pendelimpuls von einem Verstärker/Trigger 21 erzeugt wird. Auch dieser Pendelimpuls P liegt am
Vergleicher in Form eines Rechteckimpulses vor, der (bei genau gehender Uhr) die gleiche Frequenz hat wie
der Quarzimpuls Q.
Im Vergleicht 20 v.ird ein digitaler Phasenvergleich
zwischen dem Pendflimpt'ls fund dem Quarzimpuls Q
durchgeführt Der Vergleicher erzeugt Veraögerungsimpulse
V und Beschleunigungsimpulse B, die der Regelspule 15 zugeführt werden und. dort eine
entsprechende anziehende bzw, abstoßende Wirkung auf den Permanentmagneten 13 und damit das Pendel
12 ausüben,
Der Vergleicher folgt dabei folgenden Bedingungen (Wahrheitstafel);
P | Q | V | B |
0 | 0 | 0 | 0 |
L | 0 | L | 0 |
0 | L | 0 | L |
L | L | 0 | 0 |
M puls Q noch ein Pendelimpuls P vorliegt so entsteht
weder ein Verzögerungsimpuls K noch ein Beschleunigungsimpuls B (siehe auch F i g. 2). Dagegen wird ein
Verzögerungsimpuls erzeugt wenn ein Vendelimpuls, jedoch kein Quarzimpuls, vorliegt während bei der
umgekehrten Konstellation ein Beschleunigungsimpuls erzeugt wird. Wenn sowohl Pendel- als auch Quarzimpuls
vorhanden sind, wird kein Ausgangsimpuls erzeugt Nach dieser Wahrheitstafel werden also die in F i g. 2
schraffiert gezeichneten Verzögerungs- bzw. Beschleunigungsimpulse erzeugt (jeweils an den mit 22
bezeichneten Stellen).
Aus dieser Wahrheitstafel geht jedoch hervor, daß beim Verschwinden des zuerst auftretenden Impulses
(F i g. 2 von links nach rechts erst des Pendelimpulses P und dann des Quarzimpulses Q) die jeweils umgekehrte
Bedingung vorliegt so daß am Impulsende der jeweils umgekehrte Impuls erzeugt wird (Fig.2 zuerst
Beschleunigungsimpuls und dann ein Verzögerungsimpuls).
■to Statt diese Impulse, die bei dem geschilderten
einfachen Aufbau der Korrektureinrichtung jeweils die Wirkung der vorherigen Impulse wieder aufheben oder
zumindest zu einem unerwünschten Stromverbrauch führen würden, zu unterdrücken, werden diese in
«5 gleicher Weise der Regelspule 15 zugeführt, wie die
umgekehrt gerichteten Impulse. Durch die Tatsache, daß die Rechteckimpulse jeweils identische positive und
negative Impulslängen haben, erscheinen diese in F i g. 2 nicht schraffiert dargestellten Impulse jeweils um 180°
gegenüber den anderen Impulsen versetzt In dieser Lage befindet sich dann aber das Pendel auch um 180°
gegenüber der Anfangslage versetzt, so daß dieser Impuls in gleicher Weise korrigierend wirkt Somit wird
trotz Anordnung nur einer einzigen Regelspule eine Beeinflussung des Pendels (Zurückhaltung oder Beschleunigung
des Ganges) an beiden Umkehrpunkten des Pendels erzielt. Hs ist festzustellen, daß durch die
Trennung von Fühler- und Regelspule die Elektronik besonders einfach und zuverlässig ausgebildet werden
kann. Außer dem beschriebenen induktiven Fühler sind auch andere Arten von berührungslosen Fühlern
möglich, beispielsweise kapazitiv, optisch/elektrisch oder dergleichen wirkende Fühler. Es ist auch müglich,
die Regelspule in anderer Weise anzuordnen, beispiels-
f>5 weise unter dem Pendel. Es ist jedoch in jedem Falle
vorteilhaft den elektromechanischen Wandler so auszubilden, daß er zumindest an beiden Umkehrpunkten,
d. h. bevorzugt über die ganze Pendelschwingung,
wirksam ist. In diesem Falle ist die optimale Ausnutzung
der erzeugten Regelsignale möglich.
In F i g. 1 ist dargestellt, daß die Stromversorgung des
Quarzes 18 zur Anregung seiner Schwingung von einer Batterie 23 über eine Abschalteinrichtung 24 erfolgt. >
Die Abschalteinrichtung ist, ebenso wie der Verstärker/ Trigger 21, an die Fühlerspule 16 angeschlossen und
erhält also das Fühlersignal. Die Abschalteinrichtung enthält ein Integrierglied, eine Kombination von einem
Kondensator und einem Widerstand (in der Praxis der Eingangswiderstand des Verstärkergliedes). Somit wird
ein Integrierglied mit einer relativ großen Zeitkonstantc von ca. 5 Minuten geschaffen. Der Kondensator wird bei
Vorhandensein des Fühlersignals, d. h. des periodischen Pendelimpulses, aufgeladen. In diesem Zustand ist ein r,
Trigger 25 durchgeschaltet und der Quarz 18 bekommt Versorgungsspannung.
Wenn jedoch das Pendel stehenbleibt, wenn die Pendelfrequenz also Null wird, dann entlädt sich der
Kondensator über den relativ großen Widerstand. Bei ji> dieser Bedingung schaltet dann der Trigger 25 ab und
der Quarz bekommt keine Versorgungsspannung mehr. Es liegt dann die Bedingung vor: Pendelfrequenz gleich
Null und Quarzfrequenz gleich Null, so daß bei an sich weiter betriebsbereiter Elektronik weder ein Verzögerungsnoch
ein Beschleunigungssignal erzeugt wird, d. h. auch praktisch kein Energieverbrauch stattfindet.
Beim Wiederanlaufen des Pendels (Aufziehen der stehengebliebenen Uhr) lädt sich der Kondensator in
der Abschalteinrichtung wieder auf, der Trigger 25 schaltet erneut durch und die Korrektureinrichtung
arbeitet wieder. Es wird also nicht die Elektronik selbst abgeschaltet, sondern nur der Quarz, so daß eine
Angleichung zwischen Quarzfrequenz und Pendelfrequenz gegeben ist und die Korrektureinrichtung
»Übereinstimmung beider Signale« feststellt.
Es ist noch zu bemerken, daß trotz der Unsymmetrie, die bei der einseitigen Anordnung der Regelspule am
Ausführungsbeispiel gegeben ist, keine Nachteile für das Korrekturverhaiten auftreten.
Hier/u 2 Mliiii Zciclinunecn
Claims (6)
1. Elektronische Korrektureinrichtung for eine
Pendeluhr mit mechanischem Werk und einem elektromechanischen! Wandler, be· der ein Vergleicher
ein aus der Pendelbewegung durch einen berührungslosen Fühler abgeleitetes Ist-Signal mit
durch einen Frequenzteiler aus der Schwingung eines Quarzes abgeleiteten Taktimpulsen vergleicht to
und in Abhängigkeit von der gegenseitigen Phasenlage der Quarz- und Fühlersignale dem elektromechanischen
Wandler Verzögerungs- oder Beschleunigungssignale zuführt, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Wandler (19,21) enthält, der aus dem Quarz- und dem Fühlersignal Rechtecksignale (P, Q)
erzeugt, zwischen denen ein digitaler Vergleich stattfindet, und
daß der Vergleicher (20) der einzigen Regelspule
(15) des elektromechanischen Wandlers Verzögerangs- odtr Beschleunigungssignale (V. B) sowie
entgegengesetzte, um 180° phasenverschobene Signale fö V) zuführt
2. Korrektureinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der berührungslose Fühler (16)
eine gesonderte Fühlerspule ist
3. Korrektureinrichtung nacht Ansprach 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelspule (15) eine solche axiale Länge hat, daß der in sie
hineinreichende Permanentmagnet (13) während der gesamten Pendelbewegung in ihrem unmittelbaren
Bereich bleibt
4. Korrektureinrichteng nacL einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abschalteinrichtung (24) vorgesehen ist, die die
Korrektureinrichtung (17) bei Pendelstillstand unwirksam macht
5. Korrektureinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschalteinrichtung (24)
den Quarzschwinger (18) abschaltet
6. Korrektureinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß die Abschalteinrichtung (24) ein
Integrierglied enthält, das bei längerem Ausbleiben des Pendelimpulses die Abschaltung der Stromversorgung
(23) des Quarzschwingers (18) bewirkt
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