DE2745424A1 - Verfahren und vorrichtung zur trocknung und feinmahlung von kohle - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur trocknung und feinmahlung von kohleInfo
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Description
Anlage zum Patentgesuch der H 77/72
Klöckner-Humboldt-Deutz Gr/Wr
Ak tiengesel1schaft
vom 6. Okt. 1977
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Trocknung und Feinmahlung von Kohle zur Versorgung der Staubkohle-Feuerungen
einer aus Vorwärmstufe, Kalzinierstufe sowie Sinterstufe bestehenden Brennanlage, insbesondere zur Herstellung
von Zementklinker.
Die Erfahrungen mit, sowie die Sicherheitsanforderungen für
Kohlemahlanlagen, insbesondere zur Herstellung von Kohlenstaub für Feuerungszwecke, erfordern vor allem bei festen Brennstoffen mit einem relativ hohen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen die zuverlässige Inertisierung der gesamten Mahlanlage, oder zumindest der wesentlichen Anlagenteile, Mühle, Windsichter und Filter. Darüberhinaus erfordert der schwankende und häufig mit Spitzenwerten anfallende Feuchtegehalt der Rohkohle ein hochtemperiertes Trocknungsgas.
Kohlemahlanlagen, insbesondere zur Herstellung von Kohlenstaub für Feuerungszwecke, erfordern vor allem bei festen Brennstoffen mit einem relativ hohen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen die zuverlässige Inertisierung der gesamten Mahlanlage, oder zumindest der wesentlichen Anlagenteile, Mühle, Windsichter und Filter. Darüberhinaus erfordert der schwankende und häufig mit Spitzenwerten anfallende Feuchtegehalt der Rohkohle ein hochtemperiertes Trocknungsgas.
Es war bisher beim Stand der Technik vielfach üblich, den Standort
einer Mahltrocknungs-Anlage zur Versorgung der Feuerungen einer Zementanlage, speziell bei sehr langen Drehrohröfen, in
der Nähe der Brennerbühne zu wählen, und diese mit heißer Abluft aus dem Klinker-Kühlersystem zu versorgen.
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Hierzu wird beispielsweise auf das Blockschaltbild auf Seite 491,
ZKG, 1956, Heft No. 11 verwiesen, worin eine derartige Anlage dargestellt und beschrieben ist.
Die bekannte Anordnung und das damit praktizierte Verfahren sind jedoch in ihrer anerkannt unkomplizierten Anwendbarkeit
dadurch limitiert, daß das Mühlen-Umlaufgas nicht inert ist, weswegen beispielsweise bei der Verarbeitung von gasreicher
Kohle gewisse Risiken nicht auszuschließen sind« Die Aufbereitung solcher gasreicher Kohle erfordert, insbesondere mit
Rücksicht auf diese Risiken und in Anbetracht der laufend verschärften Sicherheitsanforderungen mit entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen eine möglichst weitgehende Inertisierung
der Mahlanlage.
Weiter spielt auch die Frage des Anfahrverhaltens der Gesamtanlage insofern eine Rolle, als vom Zünden des Brenners bis
zur Möglichkeit der Entnahme heißen Mühlengases aus dem Klinkerkühler eine beträchtliche Zeitspanne vergeht, welche mit
dem Anfahrvorrat aus einem entsprechend groß zu dimensionierenden Staubkohle-Vorratsbunker überbrückt werden muß.
Hieraus ergibt sich die Aufgabe der Erfindung, nämlich ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Trocknung und Feinmahlung
von Kohle für die Versorgung der Staubkohlefeuerung einer
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Brennanlage mit folgenden Kriterien zu schaffen:
a) bestmögliche Erfüllung hoher Sicherheitsanforderungen,
b) Erzielung eines größtmöglichen wärmewirtschaftlichen und
leistungsmäßigen Wirkungsgrad^ier Gesamtanlage,
c) Erzielung optimaler Verhältnisse für den Anfahrvorgang sowie für die Regelung,
d) optimale räumliche und funktioneile Integrierung zu einer Gesamt-Anlagen-Einheit.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Versorgung des Mahltrocknungsprozesses mit Trocknungsgas von
ausreichendem Inertisierungsgrad und Wärmeinhalt mindestens ein Teilstrom aus dem Gashaushalt der Vorwärmstufe und/oder
Kalzinierstufe abgezweigt und auf annähernd kürzestem Wege dem Mahltrocknungsprozeß zugeleitet wird.
Hierbei ergibt sich der Vorteil, daß die entsprechend der Lehre der Erfindung an dieser Stelle vorgenommene Gasentnahme eine
Leistungssteigerung etwa entsprechend dem Verhältnis der entnommenen Menge zur Gesamtmenge und nicht etwa eine Verschlechterung
des spezifischen Wärmehaushaltes der Vorwärmstufe zur Folge hat.
Das abgezweigte Gas enthält im Durchschnitt nicht mehr als 3 bis 4 % freien Sauerstoff und annähernd 28 bis 34 Volumenprozente
C0_, wodurch es einen sehr guten Inertisierungsgrad
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besitzt, um selbst höchsten Ansprüchen bezüglich der Betriebssicherheit
einer Mahltrocknungsanlage für Kohle zu genügen. Darüberhinaus besitzt das Gas beispielsweise bei einem
Temperaturniveau von ca. 500° C einen ausreichenden Wärmeinhalt, um auch relativ feuchte Rohkohle während der Zerkleinerung genügend
zu trocknen.
In Ausgestaltung des Verfahrens wird mit Vorteil das Gas der vorletzten oder letzten Stufe eines die Vorwärmestufe bildenden
mehrstufigen Wärmetauschersystems entnommen.
Weitere Vorteile ergeben sich mit der Erfindung dadurch, daß die Kohlenstaub enthaltende Abluft der Mahlanlage vor dem Einleiten
in einen Filter mit Mineralstaub enthaltendem Abgas aus der Vorwärmstufe gemischt wird. Dadurch wird erreicht, daß die
durch Anreicherung mit Kohlenstaub und Falschluft im Inertisierungsgrad reduzierte Abgas-Atmosphäre auf einen höheren
Inertisierungsgrad gebracht wird.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird das Mischungsverhältnis
von Abluft zu Abgas nach Maßgabe der Staubgehalte so eingestellt, daß die Gasmischung etwa annähernd gleiche
Mengenanteile von Kohlenstaub und Gesteinsstaub enthält.
Diese Einstellung des Mischungsverhältnisses, welche zur Er-
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reichung eines definierten Inertisierungsgrades notwendig ist und über eine in vernünftiger Grenze freie Einstellmöglichkeit
der Mengenanteile von Abluft zu Abgas erreicht wird, kann erstmals mit der Erfindung dadurch praktiziert werden, daß die Gasmischung
einem von den Entstaubungsvorrichtungen der Brennanlage unabhängigen Filter zugeleitet wird.
Dabei ergeben sich weitere wesentliche Vorteile der Erfindung dadurch, daß das aus einer Mischung von Kohlenstaub und Gesteinsstaub
bestehende Entstaubungsprodukt des Filters als Zusatzbrennstoff in die Kalzinierstufe eingeleitet wird. Dadurch
wird erreicht, daß der im Entstaubungsprodukt enthaltene Brennstoff Kohlenstaub die bei seiner Verbrennung freiwerdende Warme
an einer hierfür besonders prädestinierten Stelle, nämlich dort abgibt, wo die Wärme für den endothermen Prozeß der Kalzinierung
benötigt wird.
Entsprechend den Kriterien des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Vorrichtung zu dessen Durchführung dadurch gekennzeichnet,
daß die Mahl-Trocknungs-Anlage im Bereich der Vorwärmstufe angeordnet ist.
In Ausgestaltung der Vorrichtung ist die Mahltrocknungsanlage
mit der Vorwärmstufe funktionell und/oder räumlich zu einer Anlageneinheit integriert.
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Dabei weist die VorwMrmstufe in ihrem abgasseitigen Bereich eine Einrichtung zur Gasentnahme auf, welche ein Regelorgan,
einen Abscheidezyklon mit gasdichter Austragsschleuse sowie einen dem Zyklon nachgeschalteten Heißgasventilator umfaßt.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin, daß die Mahltrocknungsanlage mit
einem von den Entstaubungseinrichtungen der Brennanlage funktionell unabhängigen Filter, vorzugsweise einem Elektrofilter
ausgestattet ist.
Infolge der mit dem Inertgas erreichten Inertisierung der Mahl-Trocknungsanlage kann es sich hierbei um einen Filter
der sogenannten normalen Bauart, das heißt einer nicht explosionsgeschützten Bauart handeln.
Dabei ist dieses Filter nach der Lehre der Erfindung so bemessen, daß es zu je mindestens 50 % seiner Durchsatzleistung
sowohl die Mühlen-Abluft als auch eine entsprechende Menge Abgas aus der VorwMrmstufe aufnimmt.
Die Unabhängigkeit in Funktion und Regelverhalten der beiden
Filter wird dadurch erreicht, daß das Filter der Mahltrocknungsanlage dem Abgasfilter der Vorwärmstufe parallel geschaltet
ist.
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Und schließlich ist in Ausgestaltung der Vorrichtung an die Austragsvorrichtung des Filters der Mahltrocknungsanlage eine
Fördereinrichtung, vorzugsweise eine Fall-Leitung angeschlossen, welche zur Einleitung des Entstaubungs-Produktes in die
Kalzinierungsstufe in diese mündet.
Dabei ergibt sich die genaue Lokalisierung der Einmündung des Zusatzbrennstoffes in die Kalzinierstufe aus dem Stand der
Technik, wonach die Einleitung von Zusatzbrennstoff sowohl unmittelbar im Bereich des Ofeneinlaufs erfolgen kann, als auch
beispielsweise in die Verbindungsleitung zwischen Drehrohrofen und Warmetauschersystem, oder gegebenenfalls in einen
dort angeordneten sogenannten Pyroclon, oder an anderen geeigneten Stellen der Kalzinierungsstufe. Dabei ergibt sich ein
weiterer Vorteil der Erfindung daraus, daß das Entstaubungsprodukt infolge seiner Zusammensetzung aus Kohlenstaub und
Wärmetauscherstaub, beispielsweise im Verhältnis ItI, eine
gefahrlos zu handhabende Mischung darstellt, welche erst bei Erhitzung auf Temperaturen oberhalb der Kohlevergasung und
bei Zufuhr von Sauerstoff zündfähig wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist beispielsweise in der Zeichnung veranschaulicht.
Diese zeigt das Blockschaltbild einer Brennanlage zur Herstellung von Zementklinker.
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Die Anlage weist einen Drehrohrofen 1 auf, dessen Brenner 2 mit Kohlenstaub aus der Leitung 3 sowie mit Primärluft aus dem
Gebläse 4 mit der Leitung 5 und dem Drosselorgan 6 versorgt wird. Dem Ofen 1 ist auf der Produktseite der Klinkerkühler 7
nachgeschaltet, dessen Kühlluft üblicherweise als heiße Sekundärluft ganz oder überwiegend in den Drehrohrofen 1 eingeführt
wird. Am anderen Ende des Drehrohrofens 1 befindet sich der Ofeneinlauf 8, an dem die Abgasleitung 9 angeschlossen ist,
welche, wie an sich bekannt, in den ersten Zyklon 10 des Wärmetauschersystems tangential einmündet. Daran schließen sich die
mit den Ziffern 11, 12, 13 bezeichneten Wärmetauscherstufen zwei, drei und vier an, welche zusammen mit dem Drehrohrofen
die Brennanlage darstellen. Dabei bilden im vorliegenden Anlagenbeispiel die Zyklone 13, 12, 11 des Wärmetauschersystems
die Vorwärmstufe, während die Kalzinierstufe den Bereich zwischen der Schnittlinie B-B und A-A, das heißt, den
Wärmetauscherzyklon 10 sowie den Teil des Drehrohrofens 1 zwischen Ofeneinlauf 8 und annähernd der Ofenmitte umfaßt.
Daran schließt sich die Sinterstufe an, welche annähernd von der Schnittlinie A-A bis zur Strahlungszone der Flamme reicht.
Die Wärmetauscherzyklone 12 und 13 stehen gasseitig durch die Leitung 14 in Verbindung. An das untere Ende dieser Leitung 14
ist die Gasentnahmevorrichtung für die Mahl-Trocknungsanlage
angeschlossen, welche die Leitung 15 mit dem Drosselorgan 16,
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den Abscheidezyklon 17 mit Austragsschnecke 18 und Zellenradschleuse
19 sowie den Heißgasventilator 20 umfaßt. An dieser Stelle entnommenes Gas hat beispielsweise ein
Temperaturniveau von ca. 500° C, es enthält ca. 3 bis 4 % freien Sauerstoff und ca. 28 bis 32 % CO2. In dieser Kondition
ist das Gas sowohl vom Standpunkt der Inertisierung als auch vom Standpunkt des Wärmeinhalts bestens für die Einleitung
in die Luftstrommahlanlage geeignet.
Vom dem Heißgas-Ventilator 20 führt eine Gasleitung 21 zur Aufgabeseite 22 der Rohrmühle 23.
Die im vorliegenden Beispiel dargestellte und beschriebene Gasstrom-Trocken-und Mahlanlage umfaßt ferner den Rohkohlebunker
24 mit dem dosierenden Austragsorgan 25, welches Rohkohle durch eine gasdichte Dappelpendelschleuse 26 in die Aufgabe
22 der Rohrmühle 23 einschleust. An der Austragsseite der Rohrmühle ist ein senkrechter Schacht 28 angeordnet, welcher
in den Luftstromsichter 29 mündet. Der Sichter 29 scheidet
Fertigprodukt und Grieße. Die Grieße werden mit einer schematisch durch den Pfeil 30 angedeuteten Fördereinrichtung zur
Mühleneintragsschleuse 26 zurückgeführt, während das Fertigprodukt Kohlenstaub durch den Luftstrom der Reingasleitung
in den Abscheider 32 eingebracht wird, worin der Kohlenstaub von der Mühlenabluft getrennt wird. Der Kohlenstaub wird durch
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die gasdichte Schleuse 33 und die Fördereinrichtung 34 in den Kohlenstaubbunker 35 abgegeben.
Die mit einem Rest von Kohlenstaub beladene Mühlen-Abluft
wird durch die Leitung 36 mit dem Regelorgan 37 der Saugseite des Ventilators*?zugeführt.
Von diesem führt eine Verbindungsleitung 39 mit dem Regelorgan 40 zu dem separaten Elektrofilter 41 der Mahl-Trocknungsanlage
sowie nach den Erfordernissen des Mahlprozesses zum Einlauf und/oder Auslauf 27 der Mühle 23.
Der Kohlenstaubbunker 35 ist, wie an sich bekannt, mit einer Umwälz-Einrichtung ausgestattet, welche das dosierende Aus—
tragsorgan 42, den Elevator 43, die Materialweiche 44 sowie die Rückführleitung 45 umfaßt. Die Fördereinrichtung 34 ist mit der
dosierenden Abzugseinrichtung 46 ausgestattet, welche den Kohlenstaub in beliebig einstellbarer Menge/Zeit durch die
Leitung 47 dem Staubförderorgan 48 zuführt. Dieses fördert, wie ebenfalls an sich bekannt, den Kohlenstaub beispielsweise
mittels Förderluft durch die Leitungen 49, 3 zum Brenner 2 des Drehrohrofens 1.
Die, wie bereits erläutert, aus den Wärmetauschzyklonen 11, 12, 13 bestehende Vorwärmstufe weist an ihrem abgasseitigen Ende die
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Materialaufgabe 50 für das Gesteins-Rohmehl auf, und ferner die Abgasleitungen 51 51' welche gemeinsam an die Saugseite des
Abgasventilators 52 angeschlossen sind. Dieser fördert das Abgas der Brennanlage durch die Leitung 53 zu dem der Brennanlage
zugehörigen E-Filter 54. Von der Leitung 53 zweigt eine Gas-Leitung 55 ab, welche mit dem Regelorgan 56 ausgestattet
ist. An der Verbindungsstelle 57 vereinigen sich die Rohrleitungen
55 und 39 zu einer gemeinsamen Abgasleitung 58, welche in das der Mahltrocknungsanlage zugeordnete E-Filter
einmündet; diese Schaltung bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß das Filter 41 das parallele Abgasfilter 54 entlastet.
An die Sammelspitzen 59, 59* des E-Filters 41 ist die Austragsschnecke
60 angeschlossen, welche das Entstaubungsprodukt mit der als Verbindungslinie 61 angedeuteten Fördereinrichtung
zum Ofeneinlauf 8 des Drehrohrofens zurückführt.
Das Entstaubungsprodukt, welches nach Maßgabe der Staubgehalte der dem E-Filter 41 zugeführten Teilströme von Mühlenabluft
und Brennanlagen-Abgas so kontrolliert wird, daß es im Mittel beispielsweise 50 Gewichtsprozente Gesteinsstaub und 50 Gewichtsprozente
Kohlenstaub enthält, wird mit einer Temperatur von ca. 100° C in den Ofeneinlauf 8 eingeschleust, wo es bei
einem Temperaturniveau zwischen ca. 800° C bis 1100° C mit dem freien Sauerstoff aus der Atmosphäre des Ofens 1 infolge der
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schlagartigen Erhitzung spontan reagiert und verbrannt wird.
Die als Blockschaltbild rein schematisch dargestellte Anlage zeigt die wesentlichen Merkmale der Erfindung, welche darin
bestehen, daß die Mahltrocknungsanlage mit der Vorwärmstufe 11, 12, 13 der Brennanlage funktionell und räumlich zu einer Anlageneinheit
integriert ist. Dies wird dadurch erreicht, daß der Abgriff für das Trocknungsgas an die vorletzte Zyklonstufe
12 angeschlossen ist und auf kürzestem Wege mit der Leitung 21 zur Mahleinrichtung 23 der Mahltrocknungsanlage geführt
ist» Dabei wird vorteilhaft die hierfür vorgesehene Leitung 21 als sogenannte Fall-Leitung, das heißt mit steilem
Gefälle auf kürzestem Wege so an die Mühle 23 herangeführt, daß sich an keiner Stelle der Leitung Staubablagerungen bilden
können.
Eine weitere funktioneile Integration zwischen der Brennanlage und der Mah!trocknungsanlage ergibt sich mit der Schaffung der
abgasseitigen Verbindung beider Anlagen mit den Leitungen 39 und 55. Hierdurch wird erreicht, daß die Mühlenabluft, welche
durch Frischlufteinfall sowie Beimengung flüchtiger Bestandteile der Kohle und Beladung mit feinsten Kohlenstaubpartikeln
ihre Inertisierung mindestens teilweise verloren hat, durch beliebige Beimischung von Abgas aus der Brennanlage wieder
inertisiert wird. Das bringt den weiteren Vorteil mit sich,
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daß das E-Filter 41 der Mahlanlage in einer wirtschafltich
günstigen Normalausstattung ausgeführt sein kann, anstelle einer explosionsgeschützten Ausführung, welche entsprechend
der Sonderbauart außerordentlich hohe Investitionskosten verursachen würde.
Durch die bereits erwähnte Mischung der Gase aus Brennanlage und Mühle ergibt sich darüber hinaus noch der weitere Vorteil,
daß das L'ntstaubungsprodukt in seiner Zusammensetzung beliebig gesteuert werden kann, wodurch beispielsweise eine gefahrlos
zu handhabende Mischung 1 : 1 aus Kohlenstaub und Gesteinsstaub entsteht, deren Verbrennung im Bereich der Vorwärmstufe
oder der Kalzinierstufe den thermischen Wirkungsgrad der Brennanlage günstig beeinflußt.
Dabei wird gleichzeitig das Gebläse 52 der Vorwärmstufe sowie das E-Filter 54 entlastet, wodurch insgesamt auch die Leistungs
fähigkeit der Anlage verbessert wird.
Schließlich ergeben sich für eine Anlage nach der Erfindung auch noch besonders günstige Verhältnisse beim Anfahren. Schon
kurze Zeit nach dem Zünden des Brenners wird die Anlage unter vorsichtiger Aufgabe von Rohmehl verhältnismäßig schnell auf
Betriebstemperatur gebracht. Bereits kurze Zeit später steht
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dann in der Rohrleitung 14 Abgas in genügender Menge, mit der erforderlichen Temperatur sowie mit dem erforderlichen
Gehalt an C0„ zur Verfugung, um nachfolgend auch die Mahl-Trocknungsanlage
in Gang setzen zu können. Zu diesem Zweck wird zunächst bei geschlossenem Hegelorgan
und geöffnetem Regelorgan 56 durch die Leitungen 53, 55, 58 das E-Filter 41 mit Inertgas überflutet. Gleichzeitig oder
anschließend kann auch der Mühlenkreislauf der Mahlanlage mit Inertgas überflutet werden, bevor die Rohkohle aufgegeben wird.
Durch die räumlich möglichst nahe Zuordnung der Mahl-Trocknungsanlage
zur Brennanlage und insbesondere zu deren Wärmetauschersystem werden, im übrigen kürzestmögliche Verbindungs-Rohrleitungen
21, 53, 55, 58 sowie kürzeste Transportstrecken erreicht. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß diese Leitungen
mindestens größtenteils als Fall-Leitungen ausgeführt werden können, wodurch gefährliche und/oder schädliche Ablagerungen
darin weitestgehend vermieden werden.
Das in der Zeichnung dargestellte und vorstehend erläuterte Block-Schaltbild einer für die Erfindung beispielhaften Anlage
kann unter Beibehaltung der erfindungswesentlichen Merkmale weitgehend modifiziert werden. Beispielsweise kann die Luftstrommahlanlage
mit beliebigen Zerkleinerungsmaschinen wie Schlag-, Prall-, oder Hammermühlen ausgestattet sein, es
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können anstelle von Elektrofiltern grundsätzlich auch andere Filtertypen verwendet werden und schließlich sind die Stellen
zur Entnahme des Trocknungsgases sowie zur Einleitung des Entstaubungsgases nach Maßgabe des spezifischen Lay-Outs einer
jeden Anlage innerhalb der die grundsätzlichen Bedingungen erfüllenden Grenzen denkbar und daher im Rahmen der Erfindung
zulässig.
Alle derartigen Einrichtungen fallen jedoch unter die Erfindung, sofern sie einem der folgenden Patentansprüche genügen.
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L e e r s e i t e
Claims (14)
- . KHD-/>e - H 77/72Patentansprüchelly Verfahren zur Trocknung und Feinmahlung von Kohle zur Versorgung der Staubkohle-Feuerungen einer aus Vorwärmstufe, Kalzinierstufe sowie Sinterstufe bestehenden Brennanlage, insbesondere zur Herstellung von Zementklinker, dadurch gekennzeichnet, daß zur Versorgung des Mahltrocknungsprozesses mit Trocknungsgas von ausreichendem Inertisierungsgrad und Wärmeinhalt mindestens ein Teilstrom aus dem Gashaushalt der Vorwärmstufe und/oder Kalzinierstufe abgezweigt und auf annähernd kürzestem Wege dem Mahltrocknungsprozeß zugeleitet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas vorzugsweise einem abgasseitigen Teil der Vorwärmstufe entnommen wird.
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas der vorletzten oder letzten Stufe eines die Vorwärmstufe bildenden mehrstufigen Wärmetauschersystems entnommen wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstaub enthaltende Abluft der Mahlanlage vor dem Einleiten in einen Staubfilter mit Mineralstaub enthaltendem Abgas aus der Vorwärmstufe gemischt wird.- 17 -90982 3/0008 ORIGINAL INSPECTED2/46424KHD H 77/72
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis von Abluft zu Abgas nach Maßgabe der Staubgehalte so eingestellt wird, daß die Gasmischung etwa annähernd gleiche Mengenanteile von Kohlenstaub und Gesteinsstaub enthält.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasmischung einem von den Entstaubungsvorrichtungen der Brennanlage unabhängigen Filter zugeleitet wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das aus einer Mischung von Kohlenstaub und Gesteinsstaub bestehende Entstaubungsprodukt des Filters als Zusatzbrennstoff in die Kalzinierstufe eingeleitet wird.
- 8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahl-Trocknungsanlage im Bereich der Vorwärmstufe (11, 12, 13) angeordnet ist.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahl trocknungsanlage mit der Vorwärmstufe (11, 12, 13) funktionell und/oder räumlich zu einer Anlageneinheit integriert ist.- 18 -909823/0008KHD H 77/72
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmstufe (11, 12, 13) in ihrem abgasseitigen Bereich (14) eine Einrichtung zur Gasentnahme aufweist, welche ein Regelorgan (16), einen Abscheidezyklon (17) mit gasdichter Austragsschleuse (18) sowie einen dem Zyklon (17) nachgeschalteten Heißgasventilator (20) umfaßt.
- 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahltrocknungsanlage mit einem von den Entstaubungseinrichtungen (54) der Brennanlage funktionell unabhängigen Filter (41), vorzugsweise einem Elektrofilter ausgestattet ist.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter (41) in seiner Kapazität so bemessen ist, daß es zu je mindestens 50 % seiner Durchsatzleistung sowohl die Abluft der Kohlenmühle (23) als auch mindestens einen der Menge dieser Abluft annähernd gleichen Teilstrom der Vorwärmstufe (11, 12, 13) aufnimmt.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter (41) der Mahltrocknungsanlage einem Abgasfilter (54) der Vorwärmstufe (11, 12, 13) parallel geschaltet ist.- 19 -909823/0008KHD H 77/72
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an die Austragsvorrichtung (59, 60) des Filters (41) der Mahltrocknungsanlage eine Fördereinrichtung, vorzugsweise eine Fall-Leitung (61) angeschlossen ist, welche zur Einleitung des Entstaubungsproduktes in die Kalzinierstufe (8, 9, 10) in diese mündet.909823/0008
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