-
Verfahren zur Herstellung von Belägen auf Böden, Wänden und dergleichen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Belägen auf Böden, Wänden
und dgl. unter Verwendung vorgefertigten Platten.
-
In der Praxis stellt sich häufig das Problem, Bodenflächen mit einem
Belag zu versehen, der je nach Art und Ort des Bodens bestimmten Anforderungen genügen
soll. Besondere Bedingungen ergeben sich dabei u.a. durch die gewünschte Dichtigkeit,
Isolierwirkung, mechanische Festigkeit sowie Resistenz gegen von außen einwirkende
Flüssigkeiten.
-
Zum Belegen und Isolieren von Terrassenund begehbaren Flachdächern
kann mit Bitumen gearbeitet werden, in das Bahnen, Folien oder andere Baumaterialien
verlegt werden. Da Bitumen durch Wärmeeinwirkung zum Schmelzen neigt, wird vor allem
bei Terrassen häufig noch eine obere Deckschicht aus Steinplatten, Zementestrich
oder Asphalt aufgebracht. Bei Flachdächern wird dagegen häufig eine relativ dicke
Deckschicht aus Kies auf die Bitumenisolierung geschüttet.
-
Bitumenisolierungen haben den Nachteil, daß sie mit der Zeit altern,
rissig und damit undicht werden. Außerdem kann schon beim Verlegen der jeweiligen
Schichten ein Stein oder ein scharfer Gegenstand durch die weiche Bitumenschicht
gedrückt werden und diese undicht machen. Ein besonderes Problem entsteht dann in
der Suche nach der undichten Stelle, da sich ein Durchtritt von Wasser und Feuchtigkeit
in einen unterhalb liegenden Raum meist nicht unmittelbar dort zeigt, wo die undichte
Stelle ist. So bleibt zur Behebung des Schadens häufig nur der Weg, die gesamte
Deckschicht zu entfernen und dann die Isolierschicht zu reparieren oder auch zu
entfernen und anschließend neu herzustellen. Gleiche Nachteile werden festgestellt,
wenn man etwa bei Flachdächern die Isolierung als Dachhaut aus Kunststoff-Folien
herstellt, die am Bau verklebt oder verschweißt werden müssen und die u.a. an den
jeweiligen Nahtstellen undicht sind oder undicht werden.
-
In letzter Zeit sind auch Böden, Terrassen und Flachdächer mit Kunststoff
beschichtet worden. Diese aus Kostengründen relativ dünn gehaltene Schicht ist zwar
meist begehbar und auch gegen Wärme resistent, sie hat aber einige unangenehme Eigenschaften.
-
Aufgrund der geringen Elastizität ergeben sich bei Bewegungen im Bau
Risse. Außerdem kann die Kunststoffschicht infolge eines von unten wirkenden Dampfdrucks
hochgedrückt und dabei zerstört werden.
-
Die Ursache hierfür ist darin zu sehen, daß in jedem Unterbau, also
etwa in einem zu beschichtenden Betonboden, stets ein gewisser Anteil eigener Feuchtigkeit
enthalten ist. Durch Heizungswärme oder
vor allem durch Strahlungswärme
aufgrund einer Sonneneinstrahlung wird diese Feuchtigkeit erhitzt, und es entsteht
Wasserdampf mit einem bestimmten Dampfdruck, der die Kunststoffbeschichtung anheben
und platzen lassen kann.
-
Man könnte diese Nachteile dadurch umgehen, daß man eine entsprechend
starke Schicht aus Kunststoff oder Kunststoffmörtel aufbringt. Abgesehen von den
hiermit verbundenen höheren Kosten ist mit der Verlegung solcher Beläge ein großer
Aufwand an bereitzustellenden Mischmaschinen und an geschultem Personal verbunden.
-
Schließlich ist auch zu beachten, daß bei entsprechend dicken Belägen
eine geringe Elastizität und eine gewisse Materialschrumpfung beim Aushärten des
Kunststoffes zu berücksichtigen ist, die zu Materialverwerfungen führen kann.
-
Sinngemäß treffen die vorstehenden Ausführungen auch auf Böden und
Wände von Naßräumen und solchen Räumen zu7 in denen mit Säuren oder Chemikalien
gearbeitet wird. Hier wird an Schwimmbäder, Toiletten,Hotelküchen, Wäschereien,
Brauereien, Molkereien, Färbereien usw. zu denken sein.
-
Auch bei solchen Räumen wird nach den bisher bekannten Verfahren auf
den zu isolierenden Boden Bitumen, Kunststoff-Folien od.dgl.
-
Materialien aufgebracht, die dann noch mit Mörtel beschichtet und
mit Fliesen, Klinkern oder anderen Steinzeugplatten als Deckschicht abgedeckt werden.
Bei solchen Belägen wird es sich im Laufe der Zeit nicht vermeiden lassen, daß trotz
einer anfänglich guten Verfugung der Deckschichtelemente Feuchtigkeit in die Fugen
oder
durch feine Risse wandern und sich im Untergrund festsetzen
wird.
-
Die hierbei möglichen Schäden durch Dampfdruck wurden schon erläutert.
Außerdem entsteht vor allem in Brauereien und Molkereien durch diese nicht beim
Reinigungsvorgang erfaßbaren Flüssigkeiten eine Fäulnisbildung und damit verbunden
eine unangenehme Geruchsentwicklung.
-
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen die aufgezeigten
Nachteile beseitig werden. Demnach soll ein kostengünstig und einfach durchzuführendes
Verfahren insbesondere zum Belegen von Böden und Wänden vorgeschlagen werden, das
auf Dauer eine einwandfreie Isolierung und einen haltbaren Belag gewährldistet.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das eingangs erwähnte Verfahren nach
der Erfindung so ausgestaltet! daß die Platten nach dem Verlegen mit einer durchgehenden
Deckschicht aus Kunststoff beschichtet werden.
-
Vor allem zur Schaffung einer guten Haftung der Platten auf dem zu
isolierenden Untergrund und zu einem evtl. erforderlichen Ausgleich von Unebenheiten
wird es vorteilhaft sein, vor dem Vorlegen der eine Zwischenschicht bildende Platten
den zu belegenden Untergrund mit einer relativ dünnen Grundschicht aus Kunststoff
von flüssiger bzw. fließender Konsistenz zu beschichten, die beim Aushärten mit
den auf ihr verlegten Platten eine Verbindung eingeht.
-
Obwohl die Grundschicht zweckmäßigerweise aus Kunststoff hergestellt
werden sollte, kämen als weitere Materialien auch Bitumen,
Beton
od.dgl. infrage.
-
Wenn Kunststoff zur Herstellung der Grundschicht verwendet wird, kann
mit einem Reaktions-Kunstharz gearbeitet werden, das mit I3ärtern versetzt flüssig
auf den Untergrund aufgetragen wird und mit den gleich danach zu verlegenden Platten
eine innige Verbindung eingeht.
-
Die zur Herstellung des Zwischenkörpers verwendeten Platten werden
im Hinblick auf ihr Gewicht so gewählt, daß sie einem oberhalb des belegten Untergrunds
aufgrund von Wärmeeinwirkung zu erwartenden Dampfdruck einwandfrei entgegenwirken
können. Praktische Versuche haben gezeigt, daß man mit einer zwischen Ao bis 20
mm liegenden Plattendicke einwandfreie Ergebnisse erzielt, wenn als Plattenmaterial
Kunststoffmörtel gewählt wird. Hierbei handelt es sich um einen Kunststoff als Bindemittel
für Quarzsand oder andere Füllstoffe. Im übrigen wird die zu wählende Plattendicke
nach dem jeweiligen Plattenmaterial und Anwendungsfall ausgerichtet. Wenn also eine
starke Wärmeeinwirkung zu erwarten ist, wird man die Platten entsprechend dicker
vorzusehen haben als bei Fällen, wo eine geringe Wärmeeinwirkung und damit kaum
Dampfdruck zu erwarten ist. Im übrigen kommen neben Kunststoffmörtel als Plattenmaterial
auch andere Materialien in Betracht, wie etwa Beton oder Holz.
-
Eine gute Verbindung der Zwischenschicht mit der Grundschicht und
der Deckschicht kann dadurch gewährleistet werden, daß die Platten
zumindest
auf ihren Breitseiten grobporig ausgebildet werden. Zum gleichen Zweck können die
Platten auch mit Durchbrechungen versehen werden, die von ihrer Oberseite bis zu
ihrer Unterseite durchgehen. In solchen Fällen könnte man sich ggfs. eine Grundschicht
aus Kunststoff ersparen, da beim Aufbringen der Deckschicht auf die verlegten Platten
flüssiger Kunststoff durch die Durchbrechungen bis auf den Untergrund gelangen wird
und dort für eine gute Verbindung der Deckschicht und der Zwischenschicht mit dem
Untergrund sorgen wird. Im gleichen Sinne wirkt das Deckschichtmaterial, das zwischen
den Plattenfugen bis zum Untergrund gelangen wird.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Gewährleistung einer guten Verbindung
ist darin zu sehen, daß die Platten zumindest auf ihren Breitseiten freie reaktionsfähige
Moleküle aufweisen, die eine Verbindung mit der Grundschicht und Deckschicht eingehen.
Wenn ohne Grundschicht gearbeitet wird, brauchten verständlicherweise solche Moleküle
nur auf der Plattenseite vorgesehen zu werden, auf der später die Deckschicht aufgebracht
wird.
-
Die Farbe der oberen Deckschicht wird im allgemeinen die endgültige
Farbe und ornamentale Wirkung des Belags bestimmen. Allerdings können die Platten
auch auf ihrer der Deckschicht zugewandten Breitseite Ornamente aufweisen oder mit
Ornamenten versehen werden, die auf der Oberseite des Belags sichtbar sind und zur
Wirkung kommen, wenn die Deckschicht aus klarsichtigem Kunststoff hergestellt wird.
-
Vor allem in solchen Fällen sollte das Deckschichtmaterial besonder
kratzfest
sein.
-
Zur erstellung der Ornamente auf der einen Plattenbreitseite kann
so vorgegangen werden, daß sich die Ornamente als Druck auf einem Träger befinden,
der jeweils aiif den Platten aufgebracht ist. Als Trägermaterialien klonen beispielsweise
Folien infrage, die mit beliebigen Motiven bedruckt sein können Im allgemeinen wird
es ausreichen, wenn die Fugen zwischen den verlegten Platten beim Verlegen der Deckschicht
mit Deckschichtmaterial gefüllt werden. Wenn allerindgs relativ starke Materialdehnungen
oder Bewegungen im Bauuntergrund zu erwarten sind, wird es sich als zweckmäßig erweisen,
die Fugen zwischen den Platten mit einem dauerelastischen Material zu fiillen, bevor
anschließend hieran die Deckschicht aufgeträgen wird.
-
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich eine
Reihe von vielen Vorteilen erreichen. Auf einige wird noch einmal nachfolgend kurz
eingegangen.
-
Das Arbeiten mit vorgefertigten Platten aus Kunstharzmörtel oder anderen
geeigneten Materialien ist vom Nosten- und Arbeitsaufwand her gesehen weitaus güisLiger
als das Auftragen eines durchgehenden Kunststoffmörtelbodens. Platten aus Kunststoffmörtel
können nämlich bei fabrikmäßiger Fertigung so hergestellt werden, daß der Anteil
der Füllstoffe entsprechend höher ist, als bei einer kontinuierlichen Verlegetechnik
am Bau selbst, zumal dort nicht
immer die geeigneten und billigsten
Füllstoffe zur Verfügung stehen. Weiterhin können die Eigenschaften der Platten
bei einer Vorfabrikation einfacher eingestellt und beim Herstellungsverfahren überwacht
werden. Außerdem ergibt sich bei Verwendung solcher Platten eine relativ einfache
Ver]egetechnik.
-
Sollte einmal eine undichte Stelle im Belag auftreten, so ist sie
optisch sofort an der Oberfläche der Deckschicht zu erkennen und kann einfach repariert
werden, ohne daß wie bisher der Belag insgesamt oder teilweise entfernt zu werden
braucht.
-
Im übrigen werden evtl. Unebenheiten des Untergrundes relativ einfach
beim Auftragen der Grundschicht ausgeglichen werden können.
-
Wenn relativ große Unebenheiten, beispielsweise Höhenunterschiede
von 5 cm und mehr, vorliegen, wird man zweckmäßigerweise die Grundschicht aus verhältnismäßig
billigem Beton herstellen. Da auf einer frischen oder noch nicht völlig abgebundenen
Betonschicht Platten aus Kunststoffmörtel nicht haften würden und da aus Zeitgründen
meist nicht zwei bis drei Wochen bis zum Abbinden der Betongrundschicht gewartet
werden kann, wird folgender Weg zur Lösung dieses Problems gegangen.
-
Es kommen in solchen Fällen vorgefertigte Platten zur Anwendung, die
aus zwei Schichten bestehen, nämlich einer unteren Schicht aus Beton und einer oberen
Schicht aus Kunststoffmörtel. Solche Platten können verständlicherweise auch auf
frischem Beton verlegt
werden, da dieser dann ohne weiteres eine
gute Verbindung mit der Betonschicht der Platten eingehen wird. Die obere Kunststoffmörtelschicht
der Platten wir wie bei den vorher erläuterten Möglichkeiten eine gute Verbindung
zur abschließenden Deckschicht schaffen. Anstelle von Beton für die Grundschicht
und die eine Plattenschicht könnte sinngemäß auch Bitumen zur Anwendung kommen.
-
Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, daß das Anwendungsgebiet
für das beschriebene Verfahren alle mit Beschichtungen bzw.
-
Belägen der erwähnten Art zu versehende Böden oder Wände erfaßt.
-
Bei Wänden wäre nur darauf zu achten, daß nach dem Aufbau der Zwischenschicht
das Deckschichtmaterial hinsichtlich seiner Konsistenz so zu wählen ist, daß es
nach dem Auftragen und damit während des Aushärtevorganges nicht zu fließen beginnt.
Spezielle Anwendungsgebiete ergeben sich durch das Belegen von Industrieböden, Böden
und Wänden von Naßräumen, Flachdächern, Terrassenböden, Böden von Sporthallen und
Sportplätzen. Bei Belägen für Sportplätze wird man jedoch vorzugsweise elastische
Füllstoffe, wie Kork und Gummigranulat, für die Platten und zweckmäßigerweise relativ
elastisch bleibendes Material für die Deckschicht zu wählen haben.