DE2631224C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von beim Aufschluß von titanhaltigen Materialien mit Schwefelsäure entstehenden Gasen und Dämpfen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von beim Aufschluß von titanhaltigen Materialien mit Schwefelsäure entstehenden Gasen und DämpfenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von beim Aufschluß von
titanhaltigen Materialien mit Schwefelsäure entstehenden Gasen und Dämpfen, wobei in den Phasen des
Aufschlusses, in denen große Gas- und Dampfmengen auftreten, diese Gase und Dämpfe innerhalb eines
Kondensatorrohres durch einen aus einer rotierenden Flüssigkeit gebildeten Hohlzylinder geführt und die
Dämpfe dabei mindestens teilweise kondensiert werden, wobei die Flüssigkeit getrennt vom Aufschluß gesammelt
wird.
Der Aufschluß von titanhaltigen Materialien kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß das
gemahlene titanhaltige Material mit -konzentrierter Schwefelsäure in der Kälte vermischt wird und in einem
Behälter die Reaktion durch Zufuhr von Wasserdampf oder durch die Zugabe von Wasser oder verdünnter
Schwefelsäure gestartet wird. Es setzt eine heftige Reaktion ein, wobei sich die Mischung stark erhitzt.
Dabei verdampfen das gebildete Reaktionswasser, das im titanhaltigen Material noch enthaltende Wasser und
das Wasser, das für den Start der Reaktion zugegeben wurde. Die Verdampfung erfolgt zunächst schlagartig,
und es werden im Zeitraum von 10 bis 15 Minuten große Dampfmengen frei, die unter Umständen Reaktionsprodukte,
flüssige Schwefelsäure, Schwefeloxide und auch titanhaltiges Ausgangsmateria! mitreißen können. Dieser
Zeitraum wird im folgenden auch »Schwallphase« genannt
Es ist bekannt, diese Dampfmengen in einem Fallfilmkondensator zu behandeln und dabei niederzuschlagen
und die mitgerissenen schädlichen Bestandteile gleichzeitig auszuwaschen (Chem. Ind. XXIII, Februar
1971, Seiten 89 bis 91). Hierbei wird oberhalb mehrerer Reaktoren nach einem in der DE-PS 8 43 419 beschriebenen
Verfahren ein Kondensatorrohr angeordnet, in dessen Oberteil Wasser oder eine andere Flüssigkeit
derart eingeführt wird, daß an der Rohrwandung ein aus schnell rotierender Flüssigkeit gebildeter Hohlzylinder
aufgebaut wird, in dem die Flüssigkeit spiralförmig nach unten fließt.
An diesem Hohlzylinder findet mit dem aufsteigenden Dampf ein Wärme- und Stoffaustausch statt, durch den
der gebildete Wasserdampf kondensiert wird und die mitgerissenen Feststoffteilchen, ^lnssigkeitströpfchen
sowie schädliche Gase ausgewaschen werden.
Es ist zwar mit dem bekannton Verfahren möglich, den beim Aufschluß entstehenden Dampf weitgehend
zu kondensieren und auch mitgerissene Feststoffteilchen und Flüssigkeitströpfchen weitgehend zu entfernen.
Es gelingt aber nicht, insbesondere während der Schwallphase, schädliche Gase, insbesondere SO2, oder
andere mitgerissene saure Bestandteile stets so weit zu entfernen, daß die Gefahr der Überschreitung der
vorgeschriebenen Emissionswerte im Abgas ausgeschaltet wird. Außerdem wird das bekannte Verfahren
aus wirtschaftlichen Gründen nur in der Schwallphase eingesetzt, nicht dagegen in den übrigen Phasen des
Aufschlusses. Auch in diesen übrigen Phasen besteht aber die Gefahr, daß das Abgas zu große Mengen an
schädlichen Verunreinigungen enthält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache und zuverlässige Weise die Reinigung der beim
Aufschluß entweichenden Gase und Dämpfe so vorzunehmen, daß während der gesamten Dauer des
Aufschlusses die Emissionswerte im Abgas nicht überschritten werden.
Es wurde demgemäß ein neues Verfahren zum Behandeln von beim Aufschluß von titanhaltigen
Materialien mit Schwefelsäure entstehenden Gasen und Dämpfen gefunden, wobei in den Phasen des Aufschlusses,
in denen große Gas- und Dampfmengen auftreten, diese Gase und Dämpfe innerhalb eines Kondensatorrohres
durch einen aus einer rotierenden Flüssigkeit gebildeten Hohlzylinder geführt und die Dämpfe dabei
mindestens teilweise kondensiert werden, wobei die Flüssigkeit getrennt vom Aufschluß gesammelt wird.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß während der gesamten Dauer des Aufschlusses an
mehreren Stellen in verschiedener Höhe in das Kondensatorrohr eine alkalische Flüssigkeit in den
Strom des Gas-Dampf-Gemisches in feinen Tropfen eingesprüht wird, die alkalische Flüssigkeit getrennt
vom Aufschluß gesammelt und in den Phasen des Aufschlusses, in denen keine großen Gas- und
Dampfmengen auftreten, mindestens teilweise im Kreislauf den Einsprühvorrichtungen im Kondensatorrohr
wieder zugeführt wird.
Es ist bereits bekannt, Spruhapparate für die
Gaswäsche einzusetzen (Ulimanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 2,1972, Seite 592).
Die vorliegende Erfindung betrifft nicht eine normale Gaswäsche mit Sprühapparaten, sondern ein kombiniertes
Wasch-Kondensationsverfahren unter extrem schwierigen Bedingungen, auf das die bekannten
Verfahren der Gaswäsche nicht einfach übertragen werden können. Während der Schwallphase traen vor
allem in der unteren Hälfte des Kondensatorrohres extrem hohe Geschwindigkeiten von beispielsweise
über 30 m/s auf, die zwar nach oben hin abnehmen, aber
auch am Ausgang des Kondensatorrohres noch ansehnliche Werte erreichen, die oberhalb der maximalen Gasgeschwindigkeit
liegen, bei der Gegenstromsprühtürme eingesetzt werden können (siehe W.S. Normen »Absorption,
Distillation and Cooling Towers«, 2. unveränderte Auflage 1962, Seite 398).
Es ist auch bekannt, die Abgase von Schwefelsäu-. chersteliungsanlagen mit Hilfe von alkalischen Flüssigkeiten
zu reinigen (Duecker und West, »The Manufacture of Sulfuric Acid« 1959 (Neudruck 1971) Robert j5
E. Krieger Publishing Co, Seiten 346 bis 349). Die bekannten Verfahren für die Reinigung der Abgase von
Schwefelsäureherstellungsanlagen sind nicht für das vorliegende Verfahren geeignet, weil diese Abgase eine
völlig andere Zusammensetzung als die vorliegenden Aufschlußabgase aufweisen und unter ganz anderen
Bedingungen als hier anfallen. Während die A-jfschlußabgase
zu etwa 90% aus Wasserdampf bestehen, größere Mengen an mitgerissenen Feststoffe und
Schwefelsäuretröpfchen enthalten und mit einer Temperatur bis zu etwa 170°C anfallen, sind die Abgase der
Schwefelsäureherstellung wasserdampffrei und enthalten im wesentlichen neben Stickstoff, Sauerstoff und
CO2 nur geringe Mengen Schwefelsäure und besitzen nur eine Temperatur vou etwa 70 bis 80°C, die ίο
wesentlich niedriger ist als bei den Aufschlußabgasen. Überdies falk.11 im Gegensatz zu den Aufschlußabgasen
die Abgase bei der Schwefelsäureherstellung über längere Zeiträume gleichmäßig in viel geringeren
Mengen an als während der Schwallphase des 5ί vorliegenden Verfahrens.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, daß es optimale Wirksamkeit mit einem
sparsamen Alkaliverbrauch koppelt und überdies leicht den jeweiligen Verhältnissen nicht nur von Aufschluß zu
Aufschluß, sondern auch innerhalb des einzelnen Aufschlusses angepaßt werden kann.
Die Wirksamkeit der alkalischen Flüssigkeit ist zum einen von ihrer Alkalität abhängig: Je alkalischer die
Flüssigkeit ist, desto wirksamer ist der Reinigungseffekt. Zum anderen hängt die Wirksamkeit von der Tropfengröße
ab: Je kleiner die Tropfen sind. d. h. mit je größerer Feinheit die alkalische Flüssigkeit in den
Gas-Dampfstrom eingedüst wird, desto größer ist die Wirksamkeit Zum dritten spielt die Verweildauer der
Tropfen im Gas-Dampfstrom eine Rolle: Mit steigender Verweildauer steigt die Wirksamkeit Die Verweildauer
ist nicht nur von der Tropfengröße abhängig, sondern auch von den Abmessungen des Kondensatorrohres und
der Strömungsgeschwindigkeit im Gas-Dampfgemisch.
Wegen des in den Schwallphasen herrschenden starken Gas-Dampfgemischausstoßes muß das Kondensatorrohr
einen großen Querschnitt aufweisen. Um einen ausreichenden Reinigungseffekt zu erhalten, muß
dieser Querschnitt ausreichend mit Flüssigkeitsteilchen der alkalischen Flüssigkeit gefüllt werden, wobei deren
Alkalität nicht zu niedrig sein darf. Um eine ausreichende Reinigung des Gas-Dampf-Gemisches zu
erreichen, ist daher ein erheblicher Alkali-Verbrauch erforderlich, wenn die alkalische Flüssigkeit nur an einer
Stelle eingeführt wird; anderenfalls ist die Reinigungswirkung unzureichend.
Es wurde überraschenderweise ge'nnden, daß der
Alkaüverbrauch gesenkt und die RefiUfnrigswirkurig
gleichzeitig gesteigert werden kann, wenn die alkalische Flüssigkeit an mehreren Stellen in den Gas-Dampf-Strom
eingeführt wird. Wegen der erforderlichen Kondensationswirkung des aus der rotierenden Flüssigkeit
gebildeten Hohlzylinders muß das Kondensatorrohr eine gewisse Höhe haben; es bietet daher
ausreichend Platz, um die alkalische Flüssigkeit in mehreren Zonen mit ausreichend großen gegenseitigen
Abständen einzuführen, ohne daß unbedingt die Vorrichtung dafür gegenüber dem bekannten Verfahren
vergrößert werden muß. Es ist eine ausreichende Verweilzeit der alkalischen Flüssigkeit gewährleistet,
und zwar auch dann, wenn sie zur besseren Wirksamkeit in sehr kleinen Tropfen eingeführt wird. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die aus dem Kondensatorrohr gesammelte
alkalische Flüssigkeit in ihrer Aikalität gemäß den jeweiligen Erfordernissen außerhalb des Kondensatorrohres
neu eingestellt werden kann, ehe sie im Kreislauf in dar Kondensatorrohr zurückgeführt wird. Mit der
Kreislaufrückführung ist eine beträchtliche Einsparung an Alkali verbunden.
Es empfiehlt sich allerdings, die alkalische Flüssigkeit nur in den Phasen des Aufschlusses un Kreislauf
zurückzuführen, in denen keine starke Gas-Dampf-Entwicklung stattfindet. In Phasen starker Gas-Dampf-Entwicklung
soll im allgemeinen die gesamte alkalische Flüssigkeit aus dem Kondensatorrohr abgezogen und
verworfen werden, da sie in diesen Phasen zu stark verunreinigt und mit der rotierenden Flüssigkeit des
Hohlzylinders sowie den kondensierten Dämpfen verdünnt ist.
Da aber diese Phasen im Vergleich zur gesamten im
allgemeinen mehrstündigen Aufschlußdauer nur kurz sind, tritt der hierdurch entstehende Alkaliverlust
gegenüber dem gesamten Alkaliumlauf nur wenig ins Gewicht und kann deshalb in Kauf genommen werden.
Die alkalische Flüsigkeit kann an jeder Stelle mit gleicher Alka'ität, in gleicher Menge und mit dem
gleichen Verteilungsgrad in das Kondensatorrohr eingeführt werden. Eine bevorzugte Ausfülirungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Zufuhr der alkalischen Flüssigkeit an jeder Stelle
hinsichtlich Konzentration und/oder Menge und/oder Verteilungsgrad getrennt geregelt wird. Es ist auch
möglich, hinsichtlich der Regelung mehrere Einführungsstellen jeweils zusammenzufassen. Der Vorteil dieser
Verfahrensweise besteht darin, daß die Zufuhr der alkalischen Flüssigkeit den jeweiligen Erfordernissen an
der jeweiligen Stelle des Kondensatorrohres jederzeit optimal angepaßt werden kann. So kann beispielsweise
in einer tiefer gelegenen EinfUhrungsstcllc der Verteilungsgrad der alkalischen Flüssigkeit erhöht werden,
weil hier die Gefahr, daß alkalische Flüssigkeit wegen ihrer Feinteiligkeit aus der Vorrichtung ausgetragen
wird, geringer ist als an höher gelegenen Stellen.
Die Anzahl der Stellen, an denen die alkalische Flüssigkeit zugeführt wird, kann je nach den Betriebserfordernissen und der Größe des Kondensatorrohres in
weitem Maße frei gewählt werden. Es ist beispielsweise oft günstig, die alkalische Flüssigkeit an drei bis vier
Stellen zuzuführen.
Eine weitere günstige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das
Gas-Dampf-Gemisch nach Durchtritt durch den aus der rotierenden Flüssigkeit gebildeten Hohlzylinder eine
Verweilzone durchströmt, ehe es in den Abgaskamin austritt.
Hierdurch wird die Verweilzeit der alkalischen Flüssigkeit vergrößert. Es besteht die Möglichkeit, diese
Flüssigkeit auch an oben gelegenen Stellen des Kondensatorrohres sehr feinteilig einzuführen, ohne
daß die Gefahr besteht, daß Flüssigkeitströpfchen von den abziehenden Gasen mitgerissen werden. Diese
Verfahrensweise ist insbesondere auch dann vorteilhaft, wenn die Strömungsgeschwindigkeit des Gas-Dampf-Gemisches innerhalb des Kondensatorrohres groß ist.
Eine für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung wird in der Zeichnung erläutert. Diese Vorrichtung besteht aus einem
oder mehreren Aufschlußreaktoren (1), einem mit diesem Aufschlußreaktor bzw. diesen Aufschlußreaktoren verbundenen im wesentlichen senkrecht angeordneten Kondensatorrohr (2), das sich seitlich versetzt
oberhalb des Aufschlußreaktors bzw. der Aufschlußreaktoren befindet, einer Zuführung für rotierende
Flüssigkeit (3) im oberen Teil des Kondensatorrohres (2) und einem Sammler (5) am unteren Ende des
Kondensatorrohres (2), der mit einer Auslaßleitung (6) und einer Rückführleitung (7) versehen ist Die
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Einsprühvorrichtungen (4) für alkalische Flüssigkeit in
verschiedener Höhe in das Kondensatorrohr (2) einmünden.
Das Kondensatorrohr (2) und die Zuführung für die rotierende Flüssigkeit (3) können beispielsweise in an
sich bekannter Weise wie in »Chem. Ind. XXIII, Februar
1971, Seiten 89 bis 91« beschrieben ist, gebaut sein. Die
Einsprühvorrichtungen (4) für alkalische Flüssigkeit können ebenfalls in an sich bekannter Weise gebaut
sein. Vorteilhaft ist es oft, als Einsprühvorrichtungen in
der Achse des Kondensatorrohres angeordnete nach unten gerichtete Düsen zu verwenden.
Unmittelbar oberhalb des Kondensatorrohres (2)
kann ein Verweilbehälter (8) angeordnet sein.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
unmittelbar oberhalb des Kondensatorrohres (2) ein Verweilbehälter (8) angeordnet ist, in den eine
Einsprühvorrichtung (9) für alkalische Flüssigkeit einmündet Durch diese Ausgestaltung der Vorrichtung
wird die Reinigungswirkung weiter erhöht
Eine vorteilhafte Ausgestaltung dieser Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Verweilbehälter (8)
im Vergleich zum Kondensatorrohr (2) erweitert ist
Diese Bauart hat den Vorteil, daß im Verweilbehälter durch die Vergrößerung des Querschnittes eine
Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit der durchströmenden Gase bewirkt wird: damit wird die
Verweilzeil der Gase erhöht und die Gefahr, daß Tröpfchen der alkalischen Flüssigkeit in den Abgaskamin mitgerissen werden, weiter verringert.
Eine günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß die Rückführleitung (7)
für die alkalische Flüssigkeit in ein Auffrischgefäß (10) einmündet, welches mit einer oder mehreren Zuführungen (H) für Zusätze versehen ist und aus dem eine oder
mehrere Leitungen (12) zum Befördern der aufgefrischten alkalischen Flüssigkeit zu den Einsprühvorrichtungen (4) bzw. (9) abgehen. Es können auch Absetzbehälter und/oder Filter zum Abscheiden von mitgeführten
oder im Auffrischgefäß gebildeten Feststoffen vorgesehen sein: desgleichen sind oft Rühreinrichtungen, z. B.
mechanische Rührer oder Gasrührer, zweckmäßig. In der vom Auffrischgefüß abgehenden Leitung bzw.
Leitungen sind Pumpen und/oder Dosiereinrichtungen (13) angeordnet.
Wenn eine getrennte Regelung der den einzelnen Einsprühvorrichtungen zugeführten alkalischen Flüssigkeitsanteile vorgenommen werden soll, ist eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorteilhaft, dl··, dadurch gekennzeichnet ist. daß das Auffrischgefäß in mehrere Abteilungen (14) aufgeteilt ist, wobei
jede Abteilung getrennt mit einer oder mehreren Zuführungen (II) für die Zusätze versehen ist und aus
jeder Abteilung eine getrennte Leitung (12) abgeht, die zu jeweils einer Einsprühvorrichtung (4) bzw. (9)
und/oder einer Gruppe mehrerer Einsprühvorrichtungen (4) bzw. (9) hinführt. Jede dieser Leitungen ist mit
Pumpen und/oder Dosiereinrichtungen (13) versehen.
Es kann auch ein einheitliches nicht unterteiltes Auffrischgefau (iö) vorgesehen sein, aus dem zu jeweils
einer Einsprühvorrichtung (4) bzw. (9) und/oder Gruppe mehrerer Einsprühvorrichtungen (4) bzw. (9) getrennt
eine Leitung (12) abgeht, wobei jede Leitung getrennt mit einer Pumpe und/oder Dosiereinrichtung (13)
versehen ist
Die Auslaßleitung (6) aus dem Sammler (5) unterhalb des Kondensatorrohres (2) dient insbesondere zum
Abführen der alkalischen Flüssigkeit in den Schwallphasen, in denen der Zylinder aus der rotierenden
Flüssigkeit im Kondensatorrohr aufgebaut ist Die alkalische Flüssigkeit wird dann mit der rotierenden
Flüssigkeit und dem Kondensat zusammen abgeführt Die Auslaßleitung (6) mündet in bekannter Weise
entweder direkt im Kanal oder wird einer Abwasseraufbereitungsanlage zugeführt
Es ist möglich, auch in den übrigen Phasen des Aufschlusses gegebenenfalls ständig oder zu gewissen
Zeiten einen Anteil der alkalischen Flüssigkeit durch die Auslaßleitung (6) abzuführen. Diese Verfahrensweise ist
unter Umständen angebracht, um eine übermäßige Anreicherung von Verunreinigungen in der alkalischen
Flüssigkeit zu verhindern, oder sie ist unter Umständen go dann erforderlich, wenn das Volumen der alkalischen
Flüssigkeit im Kreislauf zunimmt Anstatt oder neben der Auslaßleitung (6) aus dem Sammler können eine
oder mehrere weitere Auslässe in der Rückführleitung (7) und/oder im Auffrischgefäß (10) vorgesehen sein.
Die alkalische Flüssigkeit kann zum Beispiel eine
wäßrige Lösung eines Hydroxids oder Carbonats eines Alxaliions oder des Ammoniumions oder eine Erdalkalimetallhydroxidlösung sein. Besonders vorteilhaft ist
eine Natriumhydroxidlösung. Die rotierende Flüssigkeit, die den Zylinder im Kondensatorrohr bildet, kann in
bekannter Weist aus Wasser oder wässerigen Lösungen bestehen, z. B. aus Meerwasser. Nähere Angaben
können aus den im Stand der Technik genannten Veröffentlichungen entnommen werden. Aus ihnen geht
auch i'ie Art und Weise hervor, in der der rotierenden Flüssigkeitszylinder gebildet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die beschriebene Vorrichtung sind insbesondere für den diskontinuierlichen
Aufschluß geeignet. Das Verfahren kann aber auch für die Behandlung der Gase und Dämpfe
angewendet werden, die bei kontinuierlich durchgeführten Aufschlüssen entstehen. Selbstverständlich muß eine
hierfür geeignete Vorrichtung dem jeweiligen Aufschlußverfahren angepaßt werden.
Durch folgendes Beispiel wird die Erfindung näher erläutert:
Es wurde ein 25 m langes Kondensatorrohr (2) mit einem lichten Durchmesser von 1,6 m verwendet. 13 m
oberhalb der Abgaszuführung (15) aus einem Aufschlußreaktor (I) war eine ringförmige Zuführung für
rotierende Flüssigkeit (3) angeordnet, die mit Schlitzen versehen war. durch die diese Flüssigkeit tangential in
das Kondensatorrohr eingeführt werden konnte. In Abständen von 3, 6,5, 10 und 15 m oberhalb der
AbgaszufUhrung (15) aus dem Aufschlußreaktor (1) war je eine Düse (4) bzw. (9) für alkalische Flüssigkeit im
Kondensatorrohr angeordnet.
Im Aufschlußreaktor (1) wurden 18 t einer aus ilmenit
gewonnenen Elektroofenschlacke mit Schwefelsäure aufgeschlossen. Durch die Zuführung für rotierende
Flüssigkeit (3) wurden zu Beginn des Aufschlusses während der 10 Minuten dauernden Schwallphase
120OmVh Seewasser von Raumtemperatur eingeführt. Durch die drei unteren Düsen (4) für die alkalische
Flüssigkeit wurden je !0 mVh 2,5prozentige Natronlauge,
durch die oberste Düse (9) lOmVh 4prozenii£C·
Natronlauge in das Kondensatorrohr eingedüst. Nach Beendigung der Schwallphase v/urde die Zuführung der
Natronlauge durch die drei unteren Düsen (4) fortgesetzt. Hierbei wurde sie aus dem Sammler (5)
durch die Rückführleitung (7) und die Leitungen (12) direkt im Kreislauf in die Düsen (4) zurückgeführt.
Während der Schwallphase hatten die gereinigten Abgase einen SOrGehalt von 45 mg/m3 und danach
einen SCVGehalt von 13 mg/m3.
Wurde unter den gleichen Bedingungen, jedoch ohne Zufuhr von Natronlauge gearbeitet, dann wiesen die
während der Schwallphase das Kondensatorrohr verlassendenAbgaseeinenSOrGehalt von461 mg/m3 auf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Behandeln von beim Aufschluß von titanhaltigen Materialien mit Schwefelsäure
entstehenden Gasen und Dämpfen, wobei in den Phasen des Aufschlusses, in denen große Gas- und
Dampfmengen auftreten, diese Gase und Dämpfe innerhalb eines Kondensatorrohres durch einen aus
einer rotierenden Flüssigkeit gebildeten Hohlzylinder geführt und die Dämpfe dabei mindestens
teilweise kondensiert werden, wobei die Flüssigkeit getrennt vom Aufschluß gesammelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß während der gesamten Dauer des Aufschlusses an mehreren Stellen in verschiedener Höhe in das Kondensatorrohr
eine alkalische Flüssigkeit in den Strom des Gas-Dampf-Gemisches in feinen Tropfen eingespmht
wird, die alkalische Flüssigkeit getrennt vom Aufschluü gesammelt und in den Phasen des
Aufschlusses, in denen keine großen Gas- und Dampfmengen auftreten, mindestens teilweise im
Kreislauf den Einsprühvorrichtungen im Kondensatorrohr wieder zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr der alkalischen Flüssigkeit
an jeder Stelle hinsichtlich Konzentration und/oder Menge und/oder Verteilungsgrad getrennt geregelt
wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas-Dampf-Gemisch
nach Durchtritt durch den aus der rotierenden Flüssigkeit gebildeten Hohlzylirider eine Verweilzone
durchströmt, ehe es m»Jen Abgaskamin austritt.
4. Vorrichtung zur DurchfiiS..-ung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, bestehend aus einem
oder mehreren Aufschlußreaktoren (1), einen mit diesem Aufschlußreaktor bzw. diesen Aufschlußreaktoren
verbundenen im wesentlichen senkrecht angeordneten Kondensatorrohr (2), das sich seitlich
versetzt oberhalb des Aufschlußreaktors bzw. der Aufschlußreaktoren befindet, einer Zuführung für
rotierende Flüssigkeit (3) im oberen Teil des Kondensatorrohres (2) und einem Sammler (5) am
unteren Ende des Kondensatorrrohres (2), der mit einer Auslaßleitung (6) und einer Rückführleitung (7)
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Einsprühvorrichtungen (4) für alkalische Flüssigkeit
in verschiedener Höhe in das Kondensatorrohr (2) einmünden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar oberhalb des Kondensatorrohres
(2) ein Verweilbehälter (8) angeordnet ist, in den eine Einsprühvorrichtung (9) für alkalische
Flüssigkeit einmündet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verweilbehälter (8) im Vergleich
zum Kondensatorrohr (2) erweitert ist.
|O
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