DE2628558C2 - - Google Patents
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- C07D223/18—Dibenzazepines; Hydrogenated dibenzazepines
- C07D223/22—Dibenz [b, f] azepines; Hydrogenated dibenz [b, f] azepines
- C07D223/24—Dibenz [b, f] azepines; Hydrogenated dibenz [b, f] azepines with hydrocarbon radicals, substituted by nitrogen atoms, attached to the ring nitrogen atom
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung des Hydrochlorids des 4′-Chlor-
2-{[3-(10,11-dihydro-5H-dibenz(b,f)azepin-5-yl-propyl]-
methylamino}-acetophenons, das nachfolgend als "Lofepraminhydrochlorid"
bezeichnet wird. Die freie Base wird im folgenden
"Lofepramin" genannt.
Das Lofepraminhydrochlorid stellt eine Verbindung dar, die
sich - wie gefunden wurde - als klinisch wirksam gegen Störungen
des Zentralnervensystems erwiesen hat, insbesondere
zur Behandlung von psychischen Depressionen. Ein Verfahren
zur Herstellung Lofepraminhydrochlorid ist in der GB-PS
11 77 525 beschrieben, in der zugleich die Bedingungen breit
offenbart sind, unter denen die Umsetzung durchgeführt werden
kann. Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Arbeitsmethode,
bei der 10,11-Dihydro-5-[3-(methylamino)-propyl]
-5H-dibenz(b,f)azepin mit 2-Brom-4′-chloracetophenon
in Benzol in Gegenwart einer wäßrigen
Lösung von Natriumbicarbonat (Zweiphasensystem)
umgesetzt wird, wird von E. Eriksoo und O. Rohte in Arzneimittelforschung
20, Seiten 1561 bis 1569 (1970) beschrieben. Auch
diese bekannte Arbeitsmethode bietet jedoch Schwierigkeiten
bestimmter Art, insbesondere dann, wenn sie auf großtechnischen
Maßstab übertragen werden soll. So führen bereits
geringfügige, unbeabsichtigte Variationen der Verfahrensbedingungen
häufig zu verfärbten Produkten, die schwer zu
reinigen sind (vgl. hierzu das weiter unten angeführte Vergleichsbeispiel).
Insbesondere besteht eine der Schwierigkeiten darin, daß nach
dem bekannten Verfahren gemäß früher vorgeschlagenen Bedingungen
das Zwischenprodukt Lofepramin aus dem Lösungsmittel,
in dem es gebildet worden ist, nicht oder nicht in fester
Form isoliert werden kann. Weiterhin ist es bei der Anwendung
der bekannten Methode zur Herstellung von Aminhydrochloriden
durch Zugabe einer Lösung von Chlorwasserstoff in
einem organischen Lösungsmittel zur Base äußerst schwierig,
wenn nicht gar unmöglich, die richtige Chlorwasserstoffmenge
zuzuführen, besonders dann, wenn der genaue
Gehalt an der Base nicht bekannt ist. Die Menge des Chlorwasserstoffs
ist aber kritisch, da das Lofepraminhydrochlorid
durch einen Säureüberschuß schnell verfärbt wird.
Die Erfindung hat ein verbessertes Verfahren zum Ziel, bei
dem die oben angeführten Schwierigkeiten nicht auftreten.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch
- (I) Umsetzung von 10,11-Dihydro-5-[3-(methyl amino)-propyl]-5H-dibenz(b,f)azepin mit 2-Brom-4′-chloracetophenon, in einem Lösungsmittel, das aus der Gruppe Äthylacetat, Methyl-isobutylketon, Octanon-(2), Heptanon-(3), Diisobutylketon, tert.-Butylacetat, n-Butylacetat, n-Amylacetat, Äthyl-isobutyrat, Butanon, Cyclohexanon, Propylacetat und Isopropylacetat ausgewählt ist, in Gegenwart einer wäßrigen Phase, die einen pH-Wert von etwa 6 und 9 aufweist, wonach man die gebildete Ausfällung des Lofepramins in Stufe
- (II) isoliert und in Stufe
- (III) das isolierte Lofepramin in dessen Hydrochlorid überführt, die genannte Aufgabe gelöst wird.
Die pH-Wert-Einstellung der wäßrigen Phase geschieht mit einer
inerten Puffersubstanz. Diese Beobachtung, daß nämlich die
Verbindung Lofepramin als Reaktionsprodukt aus diesen beiden
Ausgangsmaterialien spontan auskristallisiert werden kann,
wenn man das spezifische Lösungsmittel verwendet, das nach
der Lehre der Erfindung vorgeschrieben ist
bildet die Grundlage
für die vorteilhaften Ergebnisse, die in der ersten Stufe
der vorliegenden Erfindung erhalten werden, und sie war in der
Tat nicht voraussehbar. Die Nichtvoraussehbarkeit der Erfindung
und ihrer überraschenden Ergebnisse ist um so
bemerkenswerter, wenn man sie im Licht der früheren Erfahrungen
betrachtet, die mit nahe verwandten Verbindungen
des gleichen allgemeinen Typs und derselben allgemeinen
Struktur gewonnen worden waren, welche Verbindungen
dann, wenn man sie aus analogen Reaktionskomponenten
und in denselben Lösungsmitteln, wie sie bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, herzustellen versuchte,
nicht als Reaktionsprodukte kristallisiert werden
konnten.
Zur Durchführung der Stufe (III), der Überführung des in
der vorangehend beschriebenen Weise aus Stufe (II) erhaltenen
Lofepramins in das Hydrochlorid, wird dieses dann
gemäß Stufe (IIIa) in einem flüssigen Chlorkohlenwasserstoff,
der nicht mehr als 2 Kohlenstoffatome aufweist und in dem
wenigstens ein Kohlenstoffatom sowohl Wasserstoff- als auch
Chloratome trägt, insbesondere in einem Lösungsmittel, wie
Methylenchlorid, Chloroform, 1,1,-Dichloräthan, 1,2-Dichloräthan
und Trichloräthylen, gelöst und gemäß Stufe (IIIb) mit
einem Überschuß wäßriger Salzsäure, vorzugsweise mit wenig
mehr als der äquivalenten Menge dieser Säure - für gewöhnlich
unter Rühren -, vermischt, wodurch das Hydrochlorid in
der organischen Phase oder an der Grenzfläche zwischen der
organischen Phase und der wäßrigen Phase durch Umsetzung
der stöchiometrischen Menge des Lofepramins und des Chlorwasserstoffs
gebildet wird. Das Hydrochlorid bleibt in der
organischen Phase, aus der es leicht gewonnen werden kann.
Der Überschuß der Salzsäure in der wäßrigen Phase beträgt
vorzugsweise nicht mehr als etwa 50% über die stöchiometrische
Menge hinaus, und zwar lediglich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit.
Das Hydrochlorid wird dann gemäß Stufe (IIIc)
aus der Lösung in dem organischen Lösungsmittel vermittels
Eindampfen bis zur Trockne, gegebenenfalls im Vakuum, isoliert,
und der Rückstand kann dann in einem organischen
Lösungsmittel, wie Butanon, gelöst und daraus leicht auskristallisiert
werden.
Diese zweite Stufe der erfindungsgemäßen Arbeitsweise,
umfaßt eine völlig unkonventionelle Lösung des Problems der
Bildung des Salzsäure-Additionssalzes des bestimmten freien
basischen tertiären Amin-Zwischenprodukts durch dessen
Kontakt mit einer wäßrigen Phase, die eine gelöste,
über die zur vollständigen Umsetzung mit dem Zwischenprodukt
erforderliche Menge hinausgehende Menge Salzsäure enthält,
wobei das Zwischenprodukt in einem bestimmten
Typ einer organischen Phase gelöst ist. Sie beugt jenen Nachteilen
vor, die bei den vorbekannten praktischen Methoden zur
Herstellung des gleichen Endprodukts aus denselben beiden
Reaktionskomponenten in Erscheinung treten, und sie ermöglicht
die Gewinnung des gewünschten Salzsäure-Additionssalzes
in einer bisher unerreichten Reinheit und ohne die unerwünschte
Verfärbung, die das Produkt aufwies, das man nach
den bisher verfügbaren Prozeduren erhielt, und zwar trotz
des Umstandes, daß ein beträchtlicher Überschuß an Salzsäure
verwendet werden kann, der wiederum ein genaues Abmessen der
Mengen der Reaktionskomponenten unnötig macht.
Die Kombination dieser beiden Arbeitsstufen zu einem ein
Ganzes bildenden Arbeitsprozeß ermöglicht es, daß diese Vorteile
zusammen mit Ausbeuten und Umwandlungsgraden in bisher
nicht erreichter Höhe mit Leichtigkeit erzielt werden.
Bei der zur Bildung des Lofepramins durchgeführten Hauptreaktion
stellen Äthylacetat und Methyl-isobutylketon die bevorzugt in Frage kommenden Lösungsmittel dar.
Die Umsetzung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von
etwa 10 bis 40°C, insbesondere bei Raumtemperatur, d. h.
bei 20 bis 25°C, durchgeführt. Zu den geeigneten Puffersubstanzen
gehören Alkalibicarbonate, -carbonate und -phosphate.
Das nach der erfindungsgemäßen, oben angegebenen Arbeitsweise
erhaltene Lofepraminhydrochlorid weist eine beträchtlich
verbesserte Reinheit und ein wesentlich verbessertes
Aussehen auf, und das Verfahren eignet sich, wie gefunden
wurde, gut für eine Herstellung in großtechnischem Maßstab.
Das Produkt kann für den beabsichtigten Zweck ohne weitere
Reinigung verwendet werden.
Die Erfindung soll nun durch die nachstehenden Beispiele,
die keinerlei einschränkenden Charakter haben, näher erläutert
werden.
50 kg 10,11-Dihydro-5-[3-(methylamino)-propyl]-5H-dibenz-
(b,f)azepinhydrochlorid werden in 150 l Wasser gelöst, und
es werden 50 l Äthylacetat zugegeben, und darauf folgt ein
Zusatz von 16,8 l einer wäßrigen 10molaren Natriumhydroxidlösung.
Die Temperatur wird auf 20 bis 24°C eingestellt. Dann
werden 22,2 kg Natriumbicarbonat zugegeben, woran sich ein
Zusatz von 42,4 kg 2-Brom-4′-chloracetophenon in vier gleichen
Portionen alle 15 Minuten anschließt, wobei das Reaktionsgemisch
intensiv gerührt wird. Das Rühren wird 2 Stunden
lang fortgesetzt, und während dieser Zeit tritt ein
weißer Niederschlag auf. Der aus Lofepramin bestehende Niederschlag
wird dann abfiltriert und mit 50 l Wasser, mit
50 l Methanol und zum Schluß wieder mit 50 l Wasser ausgewaschen.
Das so erhaltene Zwischenprodukt wird in 100 l
Methylenchlorid gelöst und 1 Stunde mit einer Lösung von
13 l konzentrierter Salzsäure in 50 l Wasser verrührt. Die
Methylenchloridlösung wird abgetrennt, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und danach im Vakuum zur Trockne
eingedampft.
Der ölige Rückstand wird aus 175 l Butanon auskristallisiert,
und es werden 66 kg Lofepraminhydrochlorid vom Schmelzpunkt
152 bis 154°C erhalten, was einer Gesamtausbeute von etwa
88% entspricht.
Es wird die Arbeitsweise des Beispiels 1 wiederholt, wobei
an Stelle des in Beispiel 1 verwendeten Äthylacetats Methylisobutylketon,
Cyclohexanon, Butanon, Propylacetat und Isopropylacetat
benutzt werden. Es werden analog Ergebnisse
erhalten.
Es wird die Arbeitsweise des Beispiels 1 wiederholt, wobei
an Stelle des in Beispiel 1 verwendeten Methylenchlorids
Chloroform, 1,1-Dichloräthan, Trichloräthylen und 1,2-Dichloräthan
benutzt werden. Es werden analoge Ergebnisse
erhalten.
10,11-Dihydro-5-[3-(methylamino)-propyl]-5H-dibenz(b,f)-
azepinhydrochlorid (5,7 kg) werden in 15 l Wasser gelöst,
wonach 0,753 kg NaOH und 2,02 kg NaHCO₃ der erhaltenen
Lösung zugesetzt werden.
Es werden 35 l Benzol und danach 4,24 kg 2-Brom-4′-chloracetophenon
in vier gleichen Portionen alle 15 Minuten
zugegeben, wobei das Reaktionsgemisch intensiv gerührt
wird. Das Rühren wird bei Raumtemperatur 2 Stunden lang
fortgesetzt. Die wäßrige Phase wird abgetrennt und verworfen.
Die organische Phase wird mit 1 l 2-m-wäßriger Salzsäure
und Wasser gewaschen, und es werden 6,2 l einer 3-m-Lösung
von Chlorwasserstoff in Äthyläther zugegeben. Das
entstandene Gemisch wird im Vakuum zur Trockne eingedampft
und der Rückstand in 25 l Butanon gelöst. Nach dem Abkühlen
kristallisiert das Lofepraminhydrochlorid in Form grünstichig
grauer Kristalle aus, und es wird abfiltriert. Die
Ausbeute beträgt 5,2 kg, der Schmelzpunkt liegt bei 150
bis 152°C. Durch Umkristallisation aus Butanon wird die
Verfärbung nicht beseitigt. Technisch unbefriedigende Ergebnisse
werden auch erhalten, wenn die Umsetzung in Toluol,
Methylenchlorid, Chloroform, Aceton, Methylacetat, Methanol
und Äthanol durchgeführt wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung des Hydrochlorids von
4′-Chlor-2-{[3-(10,11-dihydro-5H-dibenz(b,f)azepin-5-yl)-
propyl]-methylamino}-acetophenon (Lofepramin-hydrochlorid)
der Formel
durch Umsetzung von 10,11-Dihydro-5-[3-(methylamino)-
propyl]-5H-dibenz(b,f)azepin mit 2-Brom-4′-chloracetophenon
unter Anwendung eines Zweiphasensystems,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Stufe
- (I) in einem Lösungsmittel, das aus der Gruppe Äthylacetat, Methyl-isobutylketon, Butanon, Cyclohexanon, Propylacetat, Octanon-(2), Heptanon-(3), Diisobutylketon, tert.-Butylacetat, n-Butylacetat, n-Amylacetat, Äthylisobutyrat oder Isopropylacetat ausgewählt ist in Gegenwart einer wäßrigen Phase, die einen pH-Wert zwischen etwa 6 und 9 aufweist, durchführt, die gebildete Ausfällung des Lofepramins in Stufe
- (II) isoliert und in Stufe
- (III) das isolierte Lofepramin in dessen Hydrochlorid überführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe
- (IIIa) das aus der Stufe (II) isolierte Lofepramin in einem flüssigen Chlorkohlenwasserstoff, der nicht mehr als 2 Kohlenstoffatome aufweist und in dem wenigstens ein Kohlenstoffatom sowohl Wasserstoff als auch Chloratome trägt, löst, in Stufe
- (IIIb) die so erhaltene Lösung mit einer wäßrigen Salzsäure in einer Menge, die der Menge des gelösten Lofepramins zumindest äquivalent ist, vermischt und in Stufe
- (III) das entstandene Lofepraminhydrochlorid aus der organischen Phase gewinnt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das halogenierte Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel aus der Stoffgruppe
Methylenchlorid, Chloroform, 1,1-Dichloräthan,
1,2-Dichloräthan und Trichloräthylen ausgewählt ist.
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