DE2621628C2 - Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine mit Gemischvorverdichtung im Kurbelkasten - Google Patents
Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine mit Gemischvorverdichtung im KurbelkastenInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
- Bei führeren Zweitaktmotoren wurde gewöhnlich das in den Zylinder einströmende Kraftstoff-Luft-Gemisch verwendet, um die Abgase aus dem Zylinder zu spülen, was zu Folge hatte, daß die hereinkommende Ladung oft zum Teil unverbrannt durch das Auspuffsystem in die Umgebung ausgestoßen wurde. Dies stellte ein Problem der Luftverschmutzung dar und hatte zudem einen ungünstigen Einfluß auf eine sparsame Kraftstoffverwendung. Es wurden deshalb auch schon Zweitaktmotoren gebaut, bei denen vor dem Einlassen des Kraftstoffluftgemisches Spülluft in den Zylinder eingeführt wird, um die Abgase hinauszuspülen. Dazu wird im allgemeinen ein Teil der während des Aufwärtshubes des Kolbens in den Kurbelkasten strömenden Frischluft in eine Hilfskammer geleitet, worauf die Hilfskammer vom Kurbelkasten getrennt wird, damit sich die in der Hilfskammer befindliche Frischluft nicht mit dem im Kurbelkasten gebildeten Gemisch vermischt. Beim Abwärtshub des Kolbens wird zunächst die in der Hilfskammer befindliche Frischluft und danach das im Kurbelkasten gebildete und vorverdichtete Gemisch in den Brennraum geführt.
- Es ist bereits eine Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine dieser im Oberbegriff des Anspruches 1 beschriebenden Art bekannt, bei der die Hilfskammer eine in Zylinderachsenrichtung obere und eine untere Verbindungsöffnung zum Inneren des Zylinders aufweist (US-PS 11 13 456). Über die obere Verbindungsöffnung und eine den Kolbenmantel durchsetzende Öffnung wird beim Auswärtshub des Zylinders bereits zu einem relativ frühen Zeitpunkt eine Verbindung zwischen der Hilfskammer und dem Kurbelkasten hergestellt. Wegen des zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehr ausgeprägten Unterdruckes im Kurbelkasten stellt sich keine besonders intensive Strömung von Frischluft durch die Hilfskammer zum Kurbelkasten ein. Um das im unteren Teil der Hilfskammer noch befindliche Gemisch aus dieser zu entfernen, wird deshalb gegen Ende des Aufwärtshubes die zusätzliche untere Verbindungsöffnung freigegeben, durch die das Gemisch in den Kurbelkasten abgesaugt wird.
- Beim Abwärtshub bleibt zunächst die untere Verbindungsöffnung der Hilfskammer mit dem Kurbelkasten verbunden, so daß die Gefahr besteht, daß im Kurbelkasten gebildetes Gemisch sich mit der in der Hilfskammer befindlichen Luft mischt. Eine Abtrennung der Hilfskammer vom Kurbelkasten erfolgt erst dann, wenn der Kolben mit seiner Unterkante auch die untere Verbindungsöffnung überfahren hat.
- Die Abtrennung der Hilfskammer vom Kurbelkasten wird außerdem beim Abwärtshub des Kolbens bereits wieder aufgehoben, wenn die den Kolbenmantel durchsetzende Öffnung die obere Verbindungsöffnung der Hilfskammer ereicht. Das erfolgt zu einem Zeitpunkt, bei welchem der Kolben von seinem unteren Totpunkt noch weit entfernt ist. Auch ab diesem Zeitpunkt besteht deshalb wieder die Gefahr, daß im Kurbelkasten gebildetes Gemisch in die Hilfskammer einströmt.
- Bei der bekannten Konstruktion besteht deshalb in hohem Maße Gefahr und Veranlassung, daß Gemisch aus dem Kurbelkasten in die Hilfskammer eindringt, so daß beim Ausstoßen der Füllung der Hilfskammer in den Verbrennungsraum in Wirklichkeit nicht reine Luft sondern wiederum Luft und Gemisch in die Brennkammer gelangt, was mit den vorne beschriebenen Nachteilen verbunden ist.
- Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch Einbringung unvermischter, vorgelagerter Spülluft in den Zylinder eine weitgehend kraftstoffverlustfreie Zylinderspülung zu erreichen.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
- Die Anordnung der Hilfskammer sowie der die Hilfskammer mit dem Verbrennungsraum einerseits und mit dem Kurbelkasten andererseits verbindenden Mittel ist so getroffen, daß die Verbindung der Hilfskammer mit dem Kurbelkasten beim Verdichtungshub des Kolbens erst kurz vor dem Eintritt des Kolbens in den oberen Totpunkt herstellbar ist, daß die Abtrennung der Hilfskammer von dem Kurbelkasten beim Expanionshub erfolgt, kurz nachdem der Kolben den oberen Totpunkt verlassen hat, und daß diese Abtrennung erhalten bleibt, bis der Kolben den unteren Totpunkt nahezu erreicht hat.
- Wenn der Kolben den oberen Totpunkt nahezu erreicht hat, hat sich im Kurbelkasten ein hoher Unterdruck aufgebaut. Nach dem Verbinden der Hilfskammer mit dem Kurbelkasten entsteht eine intensive Einströmung von Frischluft durch die Hilfskammer in den Kurbelkasten, so daß schon zu diesem Zeitpunkt alle eventuell in der Hilfskammer noch verbliebenen Gemischreste in den Kurbelkasten gesaugt werden. Außerdem ist die Kontaktzeit der angesaugten Frischluft mit dem Gemisch so gering, daß keine unerwünschte Vermischung der angesaugten Frischluft in der Hilfskammer mit dem Gemisch eintreten kann. Beim Abwärtshub erfolgt bereits kurz nach Verlassen des oberen Totpunktes eine vollständige Abtrennung der Hilfskammer vom Kurbelkasten; diese Abtrennung bleibt erhalten, bis der Kolben den unteren Totpunkt erreicht hat. Dadurch ist die Gefahr, daß im Kurbelkasten gebildetes Gemisch in die Hilfskammer gelangt, vollständig ausgeschlossen. Erst kurz vor Erreichen des unteren Totpunktes wird zunächst die Verbindung vom Kurbelkasten zur Hilfskammer geöffnet, so daß die darin gebildete Frischluft unter Druck gesetzt wird, und sodann die Verbindung von der Hilfskammer zum Verbrennungsraum geöffnet, so daß nacheinander unvermischte Spülluft und danach vorverdichtetes Gemisch in den Brennraum geleitet wird.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine von der Hilfskamer unabhängige Überströmverbindung zwischen dem Kurbelkasten und dem Verbrennungsraum nach der Herstellung der Verbindung zwischen der Hilfskammer und dem Verbrennungsraum herstellbar ist. Damit wird erreicht, daß nach dem Spülen das vorverdichtete Gasgemisch über gesonderte, großdimensionierte und damit widerstandsarme Wege dem Verbrennungsraum zugeführt wird. Es ist zwar bereits eine Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine bekannt, bei der zwei voneinander unabhängige Kanäle in den Verbrennungsraum münden (FR-PS 20 55 146). Die eine stellt einen herkömmlichen Überströmkanal dar, durch den das im Kurbelkasten vorverdichtete Gemisch dem Verbrennungsraum zugeführt wird. Der zweite geht vom Gemischansaugkanal aus zum Verbrennungsraum, so daß keine Spülluft sondern wiederum nur Gemisch zugeführt wird.
- Bei der erfindungsgemäßen Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine steht die Hilfskammer vorzugsweise einerseits über einen von der Kolbenoberkante gesteuerten Hilfsschlitz und andererseits über einen mit einer den Kolbenmantel durchsetzenden Öffnung in Flucht bringbaren Druckschlitz mit dem Zylinderinneren in Verbindung, wie in der US-PS 11 13 456 schon dargestellt ist. Dabei sind jedoch erfindungsgemäß Hilfsschlitz und Druckschlitz jeweils in Zylinderumfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet, so daß sie vollkommen getrennt arbeiten und nicht, wie bei der bekannten Anordnung, die Öffnung des Kolbens nacheinander sowohl mit dem Hilfsschlitz als auch mit dem Druckschlitz zusammenwirkt. Bezogen auf die Zylinderachsenrichtung ist die Hilfsschlitzanordnung sowie die gegenseitige Anordnung von Druckschlitz und Öffnungen im Kolbenmantel derart, daß bei Annährung des Kolbens an den unteren Totpunkt zuerst eine Überlappung von Druckschlitz und Öffnung und erst danach eine Freigabe des Hilfsschlitzes erfolgt. Dadurch wird zuerst die Hilfskammer mit dem Kurbelkasten verbunden und die Frischluftfüllung der Hilfskammer unter Druck gesetzt, während die Verbindung der Hilfskammer mit dem Verbrennungsarm erst danach erfolgt, so daß eine intensive Spülströmung und eine schnelle Gemischfüllung gegeben ist.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hilfskammer den Zylinder etwa kreisbogenförmig umgibt und über mehrere in Zylinderumfangsrichtung versetzt angeordnete Hilfsschlitze mit dem Zylinderinneren verbunden ist, so daß eine wirkungsvolle Steuerung des Spülstromes bzw. des Füllstromes möglich ist.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1 eine fragmentarische, halbschematische Schnittansicht etwa nach der Linie 1-1 der Fig. 1, einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine, in der verschiedene Merkmale der Erfindung verkörpert sind, wobei der Kolben nächst dem unteren Totpunkt gezeigt ist;
- Fig. 2 eine fragmentarische Schnittansicht nach der Linie 2-2 der Fig. 4 der in Fig. 1 gezeigten Brennkraftmaschine;
- Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche Schnittansicht, wobei jedoch der Kolben am oberen Totpunkt gezeigt ist;
- Fig. 4 eine Schnittansicht nach der Linie 4-4 der Fig. 2, wobei der Kolben weggelassen ist;
- Fig. 5 eine Schnittansicht nach der Linie 5-5 der Fig. 2, wobei der Kolben weggelassen ist;
- Fig. 6 eine fragmentarische Schnittansicht ähnlich der Fig. 2, wobei jedoch der Kolben in einer Zwischenstellung zwischen oberem und unterem Totpunkt gezeigt ist.
- In den Fig. 1-6 ist ein erfindungsgemäßer Verbrennungsmotor 11 gezeigt. Der Motor 11 weist einen Block 13 auf, der eine Brennkammer 15 in Form eines Zylinders und ein von der Brennkammer 15 ausgehendes Kurbelgehäuse 17 einschließt. In der Brennkammer 15 ist ein Kolben 19 hin- und herbeweglich, der in der Brennkammer 15 und in dem Kurbelgehäuse 17 bei seiner Bewegung periodisch Zustände relativ hohen und relativ niedrigen Druckes erzeugt.
- Der Kolben 19 ist in üblicher Weise mit eine Kolbenstange 21 verbunden, die ihrerseits an eine das Kurbelgehäuse 17 durchziehende Kurbelwelle 23 angeschlossen ist.
- Wie in der Praxis üblich, steht die Brennkammer 15 mit einem Auslaßschlitz 25 in Verbindung, der sich durch den Block 13 erstreckt und einen oberen Rand 26 hat, der von dem Kopfende 27 des Zylinders einen solchen Abstand "A" hat, daß der Auslaßschlitz 25 geöffnet wird, wenn der Kolben 19 vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt läuft.
- Weiter werden in üblicher Weise die Brennkammer 15 und das Kurbelgehäuse 17 durch die Kolbenbewegung miteinander in Verbindung gebracht, nachdem der Auslaßschlitz 25 geöffnet worden ist und während der Kolben zum unteren Totpunkt hin läuft, wenn der Druck im Kurbelgehäuse annähernd sein Maximum hat. Diese Verbindung wird durch einen oder mehrere (in dem gezeigten Beispiel zwei) Überströmkanäle 29 hergestellt, die dazu dienen, Kraftstoff-Luft-Gemisch vom Kurbelgehäuse 17 in die Brennkammer strömen zu lassen. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch kann auf irgendeine bekannte Weise durch Druckänderung in das Kurbelgehäuse eingeführt werden. In der dargestellten Konstruktion erstrecken sich die Überströmkanäle 29 in dem Motorblock 13 und sind zur Brennkammer 15 und zum Kurbelgehäuse 17 hin offen, wenn sich der Kolben 19 am unteren Totpunkt befindet. Hierzu münden die Überströmkanäle 29 in die Brennkammer 15 durch Überströmschlitze 31, deren obere Ränder 33 vom Kopfende 27 des Zylinders einen Abstand "B" haben, der größer ist als der Abstand "A". Vorzugsweise ist das Kurbelgehäuse 17 in ständiger Verbindung mit den Überströmkanälen 29. Hierzu weist der Kolben 19 einen Mantel 35 auf, der entlang seinem unteren Rand Ausschnitte 37 hat, die eine Verbindung zwischen den Überströmkanälen 29 und dem Kurbelgehäuse 17 herstellen.
- Es ist eine Anordnung getrennt von den Überströmkanälen, aber gesteuert durch die periodische Druckänderung im Kurbelgehäuse vorgesehen, um Luft, die nichts mit dem Kraftstoff-Luft-Gemisch zu tun hat, in die Brennkammer 15 zu einer vom Zeitpunkt der Herstellung der Verbindung zwischen der Brennkammer 15 und dem Kurbelgehäuse 17 durch die Überströmkanäle verschiedenen Zeit einzuleiten. Vorzugsweise wird Luft in die Brennkammer 15 nach dem Öffnen des Auslaßschlitzes 25 und vor Beginn der Einführung von Kraftstoff-Luft-Gemisch in die Brennkammer 15 durch Verbinden der Überströmkanäle 29 mit der Brennkammer 15 eingeleitet. Diese vorausgehende Lufteinspeisung dient einem zweifachen Zweck, nämlich die Spülung zu unterstützen und Luft in das Auspuffsystem zu liefern, die zur Verbrennung von etwa noch unverbranntem Kraftstoff in demselben genutzt werden kann. Diese vorausgehende Lufteinspeisung vermindert auch den Verlust von unverbranntem Kraftstoff-Luft- Gemisch durch den Auslaßschlitz.
- Doch ist die Erfindung nicht auf die Einleitung von Luft vor Beginn der Einführung von Kraftstoff-Luft-Gemisch beschränkt, sondern kann auch in der Weise ausgeübt werden, daß Luft nach Beginn der Einführung des Kraftstoff-Luft-Gemisches eingeleitet wird, um dadurch eine geschichtete Ladung vorzusehen.
- Zum Einleiten der Luft unabhängig von dem Kraftstoff-Luft-Gemisch können verschiedene Anordnungen verwendet werden. In der dargestellten Konstruktion besteht diese Anordnung aus einer sich in Umfangsrichtung erstreckenden Hilfskammer 51 (siehe Fig. 5), die von den Überströmkanälen 29 abgesondert ist, sowie aus Vorrichtungsteilen, die in Abhängigkeit von dem periodischen Kurbelgehäusedruck betätigbar sind, um die Kammer 51 mit Druckluft zu versorgen, und aus Elementen zum Herstellen einer Verbindung der Hilfskammer 51 mit der Brennkammer 15 nach dem Vorsehen der Druckluft. In der gezeigten Konstruktion ist die Hilfskammer 51 mit der Brennkammer 15 durch einen oder mehrere Hilfsschlitze 53 (in dem gezeigten Beispiel zwei in Umfangsrichtung beabstandete Schlitze) verbindbar, deren obere Ränder 55 von dem Kopfende 27 des Zylinders einen Abstand "C" haben, der größer ist als der Abstand "A", aber kleiner als der Abstand "B", so daß die Hilfsschlitze 53 während des Kolbenhubes zum unteren Totpunkt nach dem Öffnen des Auslaßschlitzes 25 und vor dem Öffnen der Überströmschlitze geöffnet werden.
- Um Druckluft in der Hilfskammer 51 vorzusehen, wird atmosphärische Luft in die Hilfskammer 51 eingeleitet und danach die Luft unter Druck gesetzt. Beides geschieht durch die periodische Druckänderung im Kurbelgehäuse 17. Im einzelnen ist die Hilfskammer 17 mit einem oder mehreren Zungenventilen 59 versehen, die bei einem Zustand niedrigen Druckes in der Kammer öffnen und eine Verbindung mit der Atmosphäre herstellen, um Luft in die Hilfskammer 51 einströmen zu lassen, und die während der Phase eines verhältnismäßig hohen Druckes in der Kammer schließen, um ein Austreten von Luft aus der Hilfskammer zu verhindern.
- Die periodische Druckänderung im Kurbelgehäuse wird mit der Hilfskammer 51 während jedes Motorzyklus mit Hilfe von Elementen verbunden, die aus einem oder mehreren Druckschlitzen 61 (siehe Fig. 3 und6) bestehen - in dem gezeigten Beispiel ist es einer -, die selektiv die Hilfskammer 51 mit dem Kurbelgehäuse 17 verbinden. Genauer verbindet der Schlitz 61 mit dem Kurbelgehäuse 17, wenn sich der Kolben 19 nahe dem oberen Totpunkt befindet und wenn sich der Koben 19 nahe dem unteren Totpunkt befindet.
- Wenn sich der Kolben nahe dem oberen Totpunkt befindet, d. h. wenn der Druck im Kurbelgehäuse relativ niedrig ist und die Hilfsschlitze 53 durch den Kolben 19 verschlossen sind, ist die Hilfskammer 51 dem niedrigen Druck im Kurbelgehäuse 17 ausgesetzt und es strömt Luft durch die Zungenventile 59 in die Hilfskammer 51 ein. Die Verbindung zwischen der Hilfskammer 51 und dem Kurbelgehäuse 17 bei niedrigem Druck im Kurbelgehäuse kann nach Bedarf noch durch eine oder mehrere Öffnungen oder nach unten offene Ausschnitte 63 im Kolbenmantel 35 an einer solchen Stelle verbessert werden, daß sie mit dem Druckschlitz 61 in Deckung kommen.
- Während der Kolben 15 vom oberen Totpunkt nach unten läuft, wird der Druckschlitz 61 durch den Kolbenmantel 35 verschlossen und die in die Hilfskammer 51 eingeleitete Luft wird dort eingeschlossen. Danach kommt bei der weiteren Bewegung des Kolbens 15 zum unteren Totpunkt hin und vor dem Öffnen der Überströmschlitze 31, wenn der Druck im Kurbelgehäuse 17 relativ hoch ist, der Druckschlitz 61 in Deckung mit einer Öffnung 65 im Kolbenmantel, die den relativ hohen Druck im Kurbelgehäuse 17 mit der Luft in der Hilfskammer 51 in Verbindung bringt. Diese Verbindung kann entweder vor oder nach dem Öffnen der Hilfsschlitze 53 zur Brennkammer 51 hergestellt werden, es ist jedoch vorzuziehen, daß diese Verbindung erfolgt kurz bevor die Hilfsschlitze 53 geöffnet werden, so daß die in der Hilfskammer 51 enthaltene Luft zum Zeitpunkt des Öffnens der Hilfsschlitze 53 unter Druck steht. Ungeachtet des Zeitpunktes des Unterdrucksetzens der Luft strömt jedoch die Druckluft in die Brennkammer 15, um die Abgase auszuspülen, bevor das Kraftstoff-Luft-Gemisch aus den Überströmkanälen 29 die Brennkammer 15 betritt.
- Unmittelbar nach dem Einströmen von Druckluft in die Brennkammer 15 werden die Überströmkanäle 29 geöffnet, so daß Kraftstoff-Luft-Gemisch infolge des relativ hohes Druckes im Kurbelgehäuse 17 durch die Überströmkanäle 29 aus dem Kurbelgehäuse in die Brennkammer 15 überströmt. In dem dargestellten Beispiel ist ins Auge gefaßt, daß die Hilfsschlitze 53 nach einer Drehung der Kurbelwelle um etwa 15° nach dem Öffnen des Auslaßschlitzes 25 öffnen und daß die Überströmschlitze 31 nach einer Drehung der Kurbelwelle um etwa 5° nach dem Öffnen der Hilfsschlitze 53 aufmachen.
Claims (10)
1. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine mit Gemischvorverdichtung im Kurbelkasten, bei welcher in einer dem oberen Totpunkt nahen Stellung des Kolbens (19) eine Strömungsverbindung von dem Kurbelkasten (13) über eine Hilfskammer (51) und mindestens ein Ansaugventil (59) zur Atmosphäre besteht, diese Hilfskammer (51) während des Kolbenübergangs vom oberen Totpunkt zum unteren Totpunkt von dem Kurbelkasten (13) trennbar und im Bereich des unteren Totpunkts erneut mit dem dann unter erhöhtem Druck stehenden Kurbelkasten (13) und danach mit dem Verbrennungsraum (15) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Hilfskammer (51) mit dem Kurbelkasten (13) beim Verdichtungshub des Kolbens erst kurz vor dem Eintritt des Kolbens (19) in den oberen Totpunkt herstellbar ist, daß die Abtrennung der Hilfskammer (51) von dem Kurbelkasten (13) beim Expansionshub erfolgt, kurz nachdem der Kolben (19) den oberen Totpunkt verlassen hat, und daß diese Abtrennung erhalten bleibt, bis der Kolben (19) den unteren Totpunkt nahezu erreicht hat.
2. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Hilfskammer (51) unabhängige Überströmverbindung (29, 31) zwischen dem Kurbelkasten (13) und dem Verbrennungsraum (15) nach der Herstellung der Verbindung zwischen der Hilfskammer (51) und dem Verbrennungsraum (15) herstellbar ist.
3. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Hilfskammer (51) einerseits über einen von der Kolbenoberkante gesteuerten Hilfsschlitz (53) und andererseits über einen mit einer den Kolbenmantel (35) durchsetzenden Öffnung (65) in Flucht bringbaren Druckschlitz (61) mit dem Zylinderinneren in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß Hilfsschlitz (53) und Druckschlitz (61) jeweils in Zylinderumfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet sind.
4. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf die Zylinderachseneinrichtung, die Hilfsschlitzanordnung sowie die gegenseitige Anordnung von Druckschlitz (61) und Öffnung (65) im Kolbenmantel derart ist, daß bei Annäherung des Kolbens (19) an den unteren Totpunkt zuerst eine Überlappung von Druckschlitz (61) und Öffnung (65) und danach eine Freigabe des Hilfsschlitzes (53) erfolgt.
5. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskammer (51) den Zylinder etwa kreisbogenförmig umgibt und über mehrere in Zylinderumfangsrichtung versetzt angeordnete Hilfsschlitze (53) mit dem Zylinderinneren verbunden ist.
6. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfschlitzoberkanten (55) vom oberen Ende des Zylinders eine Abstand (C) haben, welcher größer als der Abstand (A) der Oberkante (26) eines in der Zylinderwand ausgebildeten Auslaßschlitzes (25) ist.
7. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Überströmverbindung durch wenigstens einen in der Zylinderwand ausgebildeten Überströmkanal (29) gebildet ist, dessen oberes Ende jeweils über einen Überströmschlitz (31) mit der Brennkammer (15) und dessen unteres Ende jeweils über eine Verbindungsöffnung mit dem Kurbelkasten (17) verbunden ist.
8. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (33) des Überströmschlitzes (31), vom oberen Ende des Zylinders einen Abstand (B) hat, welcher gleich oder größer als der Abstand (C) der Oberkante (55) des Hilfsschlitzes (53) ist.
9. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei sich etwa diametral gegenüberliegende Überströmkanäle (29) vorgesehen sind.
10. Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabe der Hilfsschlitze (53) durch den Kolben (19) beim Abwärtshub nach einer Kurbelwellendrehung von etwa 15° nach dem Öffnen des Auslaßschlitzes (25) und die Öffnung der Überströmschlitze (31) nach einer Kurbelwellendrehung von etwa 5° nach dem Öffnen der Hilfsschlitze (53) erfolgt.
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