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DE2618223C2 - - Google Patents

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DE2618223C2
DE2618223C2 DE19762618223 DE2618223A DE2618223C2 DE 2618223 C2 DE2618223 C2 DE 2618223C2 DE 19762618223 DE19762618223 DE 19762618223 DE 2618223 A DE2618223 A DE 2618223A DE 2618223 C2 DE2618223 C2 DE 2618223C2
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DE
Germany
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ellipticin
hydroxy
methyl
iodomethylate
acetoxy
Prior art date
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Expired
Application number
DE19762618223
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English (en)
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DE2618223A1 (de
Inventor
Jean Bernard Le Pecq
Claude Paris Fr Paoletti
Nguyen Antony Hauts-De-Seine Fr Dat-Xoung
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Bpifrance Financement SA
Original Assignee
Agence National de Valorisation de la Recherche ANVAR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D471/00Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00
    • C07D471/02Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00 in which the condensed system contains two hetero rings
    • C07D471/04Ortho-condensed systems

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft den Gegenstand der Ansprüche. Die 9-Hydroxy-ellipticin- oder 9-Hydroxy-5,11-dimethyl-(6H)-pyrido- [4,3-b]-carbazol-derivate haben eine außergewöhnliche Wirksamkeit bei der Behandlung verschiedener Formen von Krebs gezeigt.
In der oben angegebenen Formel I steht der Rest R für eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatmen, wie Methyl, Ethyl, Propyl und iso-Propyl; R₁ repräsentiert H oder Methyl; R₂ bedeutet H oder Acyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatmen, wie Acetyl, Propionyl und Butyryl; und X stellt Halogen, wie Brom oder Jod, oder Acetoxy dar.
Besonders bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel I sind solche, in denen R eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatmen, R₁ und R₂ Wasserstoffatome und X Acetoxy bedeu­ ten.
In der französischen Patentanmeldung 22 48 828 ist bereits die Herstellung und therapeutische Verwendung von 9-Hydroxy-ellipticin beschrieben worden. Weiter wurde die Herstellung und therapeutische Verwendung eines Ellipticinderivates, nämlich des Lactates von 9-Methoxy-ellipticin, beschrieben. In neuen Untersuchungen (vgl. einen Artikel von G. Math´ et al in Rev. Europ. Etudes Clin. Biol, 15, (1970), Seite 541-545 sowie einen Artikel von J. Le Men et al, op. cit., Seite 534-538) wurde gezeigt, daß das Lactat von 9-Methoxy-ellipticin neben einer onkostatischen Wirkung auf die Leukämie L 1210 und den Tumor BP8 bei Mäusen eine Wirkung gegen akute myeloblastische Leukämie hat, sich jedoch zur Behandlung von akuter lymphoblastischer Leukämie und morbus Hodgkin unwirksam zeigt. Obgleich weiterhin das Lactat von 9-Methoxy-ellipticin bei Verabreichung nach dem Antigen eine immunodepressive Wirkung zeigt, wird diese Wirksamkeit bei Verabreichung an den Menschen nicht nachgewiesen. Das 9-Methoxy-ellipticin ist ein wesentliches Alkaloid der Blätter von Ochrosia.
Weiterhin gilt für das Lactat von 9-Methoxy-ellipticin wie für andere derzeit in der Humanmedizin zur Behandlung bestimmter Tumoren verwendete Verbindungen, wie z. B. Bis-β-chlorethylnitroso­ harnstoff, Amethopterin oder Methotrexat, Mercapto-6-purin, Fluor-5-uracil oder das Cyclophosphamid oder Endoxan, daß die durch diese Verbindungen gezeigte antitumorale Wirksamkeit nur bei starken Dosen nahe der lethalen Dosis oder DL₅₀ wesentlich wird. Daher wäre es, insbesondere bei der Humantherapie, sehr wichtig, daß aktive antitumorale Prinzip in Dosen verabreichen zu können, die von toxischen Dosen möglichst weit entfernt sind.
Es wurden nun Derivate von 9-Hydroxy-ellipticin gefunden, die gegen zahlreiche Tumoren und insbesondere gegen die Leukämien L 1210 und P 388 bei Mäusen im Vergleich zu den oben genannten bekannten Verbindungen einschließlich 9-Hydroxy-ellipticin selbst eine eindeutig überlegene antitumorale Wirkung zeigen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden direkt oder indirekt aus 9-Hydroxy-ellipticin hergestellt, dessen Formel, Eigenschaften und Herstellungsverfahren in der oben genannten französischen Patentanmeldung angegeben sind.
Das Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen umfaßt die Reaktion von 9-Hydroxy-ellipticin mit einem entsprechenden Reagenz aus der Gruppe der einzusetzenden Alkylhalogenide, einem Säureanhydrid, Chlorwasserstoffsäure oder Soda unter entsprechendem vorherigem Schutz der Hydroxyfunktion in an sich bekannter Weise.
Bei der Alkylierungsreaktion werden insbesondere Methyl- und Ethyljodid eingesetzt.
Zur Herstellung des Ausgangs-9-hydroxy-ellipticins kann man gemäß der oben genannten französischen Patentanmeldung so vorgehen, daß man 9-Methoxy-ellipticin, z. B. mittels Pyridinhydrochlorid, Chlorwasserstoff, gesättigtem Eisessig, gasförmigem Bromwasserstoff oder Jodwasserstoffsäure demethyliert. Es wird jedoch bevorzugt, die Demethylierung von 9-Methoxy-ellipticin in Anwesenheit von Pyridinhydrochlorid, vorzugsweise mit einem vorher destillierten und umkristallisierten Pyridinhydrochlorid, durchzuführen, da man mit diesem Demethylierungsmittel reines 9-Hydroxy-ellipticin erhält, das von unerwünschten Neben­ produkten frei ist.
Das Demethylierungsmittel soll vorzugsweise in großem molarem Überschuß bezüglich des eingesetzten 9-Methoxy-ellipticins verwendet werden.
Das Ausgangs-9-methoxy-ellipticin kann durch Extraktion aus natürlichen oder synthetischen Quellen erhalten werden (vgl. u. a. die Artikel von J. W. Loder in Aust. J. Chem., (1967), 20, Seite 2715-2727 und J. Poisson und C. Miet in Ann. Pharm. Franc., (1967), 25, Seite 523).
Von den erhaltenen Verbindungen kann man besonders erwähnen:
das Jodmethylat von 9-Hydroxy-ellipticin
das Jodethylat von 9-Hydroxy-ellipticin
9-Acetoxy-ellipticin (Base)
das Jodmethylat von 9-Acetoxy-9-ellipticin
9-Acetoxy-6-methyl-ellipticin (Base)
das Jodmethylat von 9-Acetoxy-6-methyl-ellipticin
9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin (Base) und
das Jodmethylat von 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin.
Die Erfindung bezieht sich auch auf anticancerogene pharmazeutische Präparate, die eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I umfassen, wobei das Präparat z. B. als injizierbare Lösung oder als festes, per os zu verabreichendes Präparat vorliegen kann.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, insbesondere das Jodmethylat von 9-Hydroxy-ellipticin (in wasserlöslicher Form als Ace­ tat von 9-Hydroxy-2-methyl-ellipticin), das Jodmethylat von 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin und das Jodmethylat von 9-Acetoxy- 6-methyl-ellipticin, haben eine ganz außergewöhnliche und nicht vorhersehbare Wirsamkeit bei der Krebsbekämpfung. Durch diese Wirksamkeit ist eine 99,999%ige Zerstörung der leukämischen Zellen bei einem Inoculum von 10⁵-Zellen der Mäuseleukämie L 1210 zu erreichen, wobei die dazu notwendigen Dosen eindeutig unter der lethalen Dosis liegen; dies ist sowohl vom medizinischen als auch wirtschaftlichen Standpunkt ein wesentlicher Vorteil.
Um die antitumorale Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen zu testen, wurde ihre Wirksamkeit gegen die Leukämien L 1210 oder P 388 bei Mäusen untersucht.
Der die Leukämie L 1210 bei Mäusen darstellende Versuchstumor wird derzeit häufig zur Auswertung aller in der Humantherapie tatsächlich angewendeten antitumoralen Verbindungen verwendet (vgl. z. B. C. C. Zubrod in Proc. Nat. Acad. Sci. USA 69, (1972), Seite 1942-1947). Das so experimentell geschaffene Tumorsystem erlaubt eine sehr genaue, quantitative Auswertung der Wirksamkeit einer Testverbindung und somit auch einen objektiven Vergleich zwischen den entsprechenden Wirksamkeiten unterschiedlicher Verbindungen, z. B. nach den von Skipper, Schabel und Wilcox in Cancer Chemother. Rep., 35, (1964), Seite 1-111 und 45, (1965), Seite 5-28 beschriebenen Verfahren.
In der Praxis wurden Mäuse verwendet, die intraperitoneal ein Inoculum von Zellen der Leukämie L 1210 erhalten hatten, wobei die Hälfte der Mäuse 24 Stunden nach der genannten lumorinoculation eine intraperitoneale Injektion einer einmaligen Dosis einer Testverbindung erhielten; die andere Hälfte der Mäuse erhielt eine Injektion eines identischen Volumens an inaktivem Lösungsmittel und diente als Kontrollreihe. Die Mäuse jeder Versuchreihe wurden in beliebiger Weise getrennt. Ein erster Routineversuch erlaubte die Bestimmung der Sterblichkeit durch Toxizität und somit die Fest­ legung sublethaler Dosen.
In der auf diesem Gebiet üblichen Weise wurden diejenigen Tiere als geheilt angesehen, die nach mehr als 45 Tagen nach der Inoculation der Tumorzellen überlebten.
So konnte man die Sterblichkeit durch Toxizität unter Einwirkung einer einmaligen Injektion einer Verbindung bei unterschiedlichen Dosen (sublethale DL₅₀ und DL₁₀₀ Dosen) bestimmen und die Zahl der Überlebenden einer Tiergruppe auswerten, der nur eine sublethale Dosis einer erfindungsgemäßen Verbindung injiziert worden war.
Die Überlebensquote wurde durch statistische Analyse der Versuchsergebnisse unter Vergleich mit den für die Kontrollreihe erhaltenen Ergebnissen nach bekannten Methoden von Mann-Whitey und Wilcoxon berechnet; der Prozentsatz der durch die Behandlung getöteten Leukämiezellen wurde nach dem von Skipper et al in den oben genannten Artikeln beschriebenen Verfahren berechnet, wobei als Grundlage jeweils die Erhöhung des durchschnittlichen Überlebens in Abwesenheit von Überlebenden oder der Prozentsatz an Überlebenden angenommen wurde.
Zur Auswertung der therapeutischen Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen wurden die Dosen der Verbindung 30 Tage lang mit der sublethalen Dosis verglichen, der man den Wert 1 gab. Diese sublethale Dosis hat sich tatsächlich für die erfin­ dungsgemäßen Verbindungen als leichter bestimmbar erwiesen als die DL₁₀, der sie übrigens sehr nahe liegt und die gewöhnlich als Bezug für die Auswertung der therapeutischen Wirksamkeit von Verbindungen auf Antitumorwirkung angenommen wird (vgl. Skipper et al, ibid.).
Die therapeutische Wirkung auf die Leukämie P 388 bei Mäusen ist vergleichbar derjenigen gegen die Leukämie L 1210 bei denselben Dosen, wobei das Protokoll identisch ist.
So konnte man feststellen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen, und insbesondere das Jodmethylat von 9-Hydroxy-ellipticin (in Form des wasserlöslichen Acetates von 9-Hydroxy-2- methyl-ellipticin), das Jodmethylat von 9-Hydroxy-6- methyl-ellipticin und das Jodmethylat von 9-Acetoxy-6-methyl-ellipticin bei Dosen weit unter der lethalen Dosis die Abtötung von bis zu 99,999% leukämischer Zellen bei einem Inoculum von 10⁵ der Mäuseleukämie L 1210 erlauben; dies ist im Vergleich zu den entsprechend der Literatur bei derselben Tumormaterie und mit den derzeit tatsächlich in der Humanmedizin eingesetzten, oben genannten Produkten erzielten Eigenschaften sehr außergewöhnlich.
Selbstverständlich ist es besonders in der Humantherapie besonders wichtig, die aktiven Verbindungen in Dosen verwenden zu können, die möglichst weit von toxischen Dosen entfernt sind.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Beispiel 1 Jodmethylat von 9-Hydroxy-ellipticin a) Herstellung des 9-Hydroxy-ellipticins
Eine Mischung aus 1 Gew.-Teil 9-Methoxy-ellipticin, erhalten durch Extraktion aus Ochrosia maculata von der Insel R´union, und 3-11 Gew.-Teilen Pyridinhydrochlorid wurde 30-90 Minuten unter mildem Rückfluß erhitzt. Die Reaktionsmasse färbte sich dunkelbraun, wurde auf gestoßenes Eis gegossen und der gebildete Niederschlag getrocknet und einige Male mit Eiswasser gewaschen und dann aus Methanol umkristallisiert. Die erhaltenen Kristalle hatten eine orange Farbe.
Der Schmelzpunkt des kristallinen Produktes lag deutlich über 330°C. Die allgemeine Formel dieses Produktes, von dem man feststellen konnte, daß es mit 1 Mol Methanol kristallisiert war, betrug C₁₈H₁₈N₂O₂, was die allgemeine Formel C₁₇H₁₄N₂O für das reine 9-Hydroxy-ellipticin ergab, dessen Molekulargewicht 262 betrug.
Elementaranalyse:
berechnet:
C 73.53; H 5.17; N 9.53; O 10.88%;
gefunden:
C 73.50; H 5.35; N 9.48; O 10.84%.
Das IR-Spektrum der erhaltenen Verbindung zeigte bei 3100 cm-1 das charakteristische Band der -OH-Gruppe.
Das Massenspektrum zeigte eine Molekularspitze M⁺262 und die Analyse durch Dünnschichtchromatographie mit einem Tonerdeträger und einer 28 : 2 Mischung aus Benzol : Ethanol als Eluierungsmittel ergab ein Rf von 0.44.
b) Herstellung der Titelverbindung
1 g 9-Hydroxy-ellipticin wurde in 10 ml Diemthylformamid (rein und wasserfrei) gelöst, worauf 3 g Methyljodid zugefügt wurden. Nach mehrstündigem Stehen wurde der Niederschlag getrocknet und mit wasserfreiem Ether gewaschen.
Das erhaltene kristalline Produkt bestand aus feinen, leuchtend orangegelben, bis 330°C nicht schmelzenden Kristallen. Beim Halogentest (Kupferfaden in der Flamme) zeigte sich ein positives Ergebnis.
Die allgemeine Formel dieser Verbindung war C₁₈H₁₇N₂OJ und ihr Molekulargewicht 404.248;
Elementaranalyse:
berechnet:
C 53.48; H 4.25; N 6.93; J 31.39%;
gefunden:
C 53.78; H 4.30; N 6.89; J 31.20%.
Beispiel 2 Jodethylat von 9-Hydroxy-ellipticin
Das Verfahren von Beispiel 1b) wurde unter Verwendung eines molaren Ethyljodidüberschusses anstelle der 3 g Methyljodid wiederholt.
Die allgemeine Formel der erhaltenen Verbindung war C₁₉H₁₉N₂OJ und ihr Molekulargewicht 418.27;
Elementaranalyse:
berechnet:
C 54.55; H 4.58; N 6.70; J 30.34%;
berechnet:
C 54.42-54.50; H 4.48-4.55; N 6.63-6.65; J 30.22%.
Beispiel 3 9-Acetoxy-ellipticin
1 g 9-Hydroxy-ellipticin wurde in 20 ml über Kaliumhydroxid getrocknetem Pyridin gelöst, und unter magnetischem Rühren wurde eine Lösung aus 3 g Essigsäureanhydrid in 10 ml Pyridin zugefügt.
Die orangefarbene Lösung wurde zuerst schwarz, dann wurde sie rot und klar. Nach Verdünnen mit Wasser wurde der gebildete Niederschlag getrocknet und in CHCl₃ gelöst. Die Chloroformlösung wurde mit Wasser gewaschen, auf Na₂SO₄ getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel entfernt. Nach Umkristallisation aus Benzol erhielt man 1 g Produkt in Form feiner gelber bei 282°C schmelzender Kristalle.
Die Analyse durch Dünnschichtchromatographie mit einem Träger aus Silicagel und einer 24/6 Mischung aus Benzol/Ethanol lieferte ein Rf von 0.40.
Die allgemeine Formel der Verbindung war C₁₉H₁₆N₂O₂+1/2 H₂O und ihr Molekulargewicht 304.33+9=313.33.
Elementaranalyse:
berechnet:
C 73.14; H 5.47; N 8.98%;
gefunden:
C 73.07-73.21; H 5.73-5.75; N 8.65-8.81%.
Die Ergebnisse einer weiteren analytischen Kontrolle und Differenzierung zwischen 9-Hydroxy-ellipticin und 9-Acetoxy-ellipticin sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Herstellung des Chlorhydrates der Titelverbindung
In reinem, wasserfreiem Dimethylformamid gelöstes 9-Acetoxy- ellipticin (Base) wurde mit einer Etherlösung von gasförmigem Chlorwasserstoff behandelt. Der gebildete Niederschlag wurde getrocknet, mit wasserfreiem Ether gewaschen und aus absolutem Ethanol unter erneuter Ausfällung aus wasserfreiem Ether umkristallisiert.
Die gebildeten, feinen gelben Kristalle zersetzten sich ohne Schmelzen unter Verkohlung bei etwa 300°C. Die obige Verbindung hatte die allgemeine Formel C₁₉H₁₆N₂O₂+1/2 H₂O, HCl.
Beispiel 4 Jodmethylat von 9-Acetoxy-ellipticin
1 g 9-Acetoxy-ellipticin (Base) wurde in 10 ml reinem, wasserfreiem Dimethylformamid gelöst. Unter magnetischem Rühren wurden 3 g Methyljodid zugefügt. Nach 3 Stunden wurde der gebildete Niederschlag getrocknet und mit wasserfreiem Ether gewaschen. Man erhielt feine gelbe Kristalle mit einem Schmelzpunkt von <330°C.
Die allgemeine Formel der Verbindung war C₂₀H₁₉N₂O₂J und ihr Molekulargewicht 446.286.
Elementaranalyse:
berechnet:
C 53.82; H 4.29; N 6.28; J 28.52%;
gefunden:
C 53.70-53.92; H 4.15-4.18; N 6.30-6.35; J 28.45%.
Beispiel 5 9-Acetoxy-6-methyl-ellipticin (Base)
1 g 9-Acetoxy-ellipticin wurde in 10 ml reinem wasserfreiem (mit Molekularsieb behandeltem) Dimethylformamid gelöst. Dann wurde 0,1 g Natrium­ hydrid (50%ige Suspension in Öl), das vorher einige Male mit wasserfreiem Ether gewaschen worden war, zugefügt.
Unter magnetischem Rühren bei Zimmertemperatur wurde 0.453 g Methyljodid eingeführt. Nach 30 Minuten langem Rühren wurde mit Wasser verdünnt und zwei Mal mit je 25 ml CHCl₃ extrahiert. Die Chloroformlösung wurde mit Wasser gewaschen, auf Na₂SO₄ getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel entfernt.
Nach Umkristallisation aus einer Mischung aus 1 Volumen Ethanol und 4 Volumen Benzol erhielt man feine gelbe Kristalle. Die Analyse durch Dünnschichtchromatographie mit einem Träger aus Silicagel und einer 24/6 Mischung aus Benzol/Ethanol als Eluierungsmittel ergab ein Rf von 0.50.
Die Verbindung hatte die allgemeine Formel C₂₀H₁₈N₂O₂ und ein Molekulargewicht von 318.378.
Elementaranalyse:
berechnet:
C 75.46; H 5.70; N 8.80%;
gefunden:
C 75.42-75.38; H 5.75-5.82; N 8.63-8.50%.
Beispiel 6 Jodmethylat von 9-Acetoxy-6-methyl-ellipticin
1 g 9-Acetoxy-6-methyl-ellipticin (Base) wurde in 10 ml reinem wasserfreiem Dimethylformamid gelöst. Nach Zugabe von 3 g Methyljodid wurde 3 Stunden stehen gelassen.
Der Niederschlag wurde getrocknet und mit wasserfreiem Ether gewaschen. Die erhaltene Verbindung bestand aus feinen gelben, bei 330°C nicht schmelzenden, sich bei etwa 335°C zersetzenden Kristallen; sie hatte die allgemeine Formel C₂₁H₂₁N₂O₂J und ein Molekulargewicht von 460.313.
Elementaranalyse:
berechnet:
C 54.83; H 4.60; N 6.09; O 6.96; J 27.59%;
gefunden:
C 54.66; H 4.56; N 5.88; O 7.22; J 27.48%.
Beispiel 7 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin (Base)
1 g 9-Acetoxy-6-methyl-ellipticin (Base) wurde in 10 ml absolutem Ethanol gelöst. Unter magnetischem Rühren wurden einige Tropfen Natronlauge einer Dichte d : 1.33 bis zu einem pH-Wert von 9 zugefügt.
Nach 30 Minuten langem Rühren wurde mit wasserfreiem Ether ausgefällt, getrocknet und mit Ether gewaschen; so erhielt man gelbe Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 314-315°C.
Die erhaltene Verbindung hatte die allgemeine Formel C₁₈H₁₆N₂O und ein Molekulargewicht von 276.32.
Elementaranalyse:
berechnet:
C 78.25; H 5.83; N 10.13; O 5.79%;
gefunden:
C 78.20-78.08; H 5.75-5.65; N 10.06; O 5.55%.
Die Ergebnisse einer weiteren analytischen Kontrolle und Differenzierung zwischen 9-Acetoxy-ellipticin, 9-Acetoxy-6-methyl- ellipticin und 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin sind in der folgenden Tabellle aufgeführt:
Beispiel 8 Jodmethylat von 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin
1 g 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin (Base) wurde in 10 ml reinem wasserfreiem Dimethylformamid gelöst. Unter magnetischem Rühren wurden 3 g Methyljodid zugefügt und dann weitere 2 Stunden gerührt. Der gebildete Niederschlag wurde getrocknet und mit wasserfreiem Ether gewaschen und lieferte feine gelbe Kristalle mit einem F. über 330°C.
Die erhaltene Verbindung hatte die allgemeine Formel C₁₉H₁₉N₂OJ und ein Molekulargewicht von 418.26.
Elementaranalyse:
berechnet:
C 54.59; H 4.57; N 6.69; J 30.34%;
gefunden:
C 54.90-55.01; H 4.64-4.59; N 6.31-6.39; J 30.20%.
Pharmakologische Untersuchungen 1) Jodmethylat von 9-Hydroxy-ellipticin
Zu Testzwecken wurde die Verbindung in wasselösliche Form, d. h. in das Acetat von 9-Hydroxy-2-methyl-ellipticin, umgewandelt. Dazu wurde eine gegebene Menge des Jodmethylates von 9-Hydroxy-ellipticin (hergestellt gemäß Beispiel 1b) in einer Mindestmenge reinen Dimethylformamids gelöst. Durch Zugabe von destilliertem Wasser wurde auf 50% verdünnt und auf einer Kolonne (Pasteur Pipette) aus "Amberlite CG-50" absorbiert. Nach Waschen mit einem Volumen an destilliertem Wasser, das etwa das 10fache des Kolonnenvolumens betrug, wurde mit 0,1 molarem Chlorwasserstoff eluiert.
Es wird darauf hingewiesen, daß man in der Praxis schnell arbeiten muß, und zwar in einer Dauer nicht über 60 Minuten, da die Lösung metastabil ist.
Das Eluierungsmittel wurde mit einer 1N Natriumhydroxidlösung bis zu einem pH-Wert von 12 alkalisch gemacht und 30 Minuten stehen gelassen. Der gebildete Niederschlag wurde auf einer Spezialsterilisationsmembran filtriert und mit 0,01 molarer NaOH-Lösung gewaschen. Dann wurde dieser Niederschlag in einer 0,1 molaren CH₃COOH-Lösung aufgenommen. Der pH-Wert wurde mit einer 0,1N Natriumhydroxidlösung auf 5,5 eingestellt und man erhielt eine klare Lösung des Acetates von 9-Hydroxy-2-methyl- ellipticin.
Die biologische Wirksamkeit dieser Verbindung wurde an zwei Leukämieformen, nämlich Leukämie L 1210 und P 388, bei Mäusen getestet.
Die sublethale Dosis DL₀ betrug 5 mg/kg Körpergewicht der Versuchstiere.
A) 20 weiblichen Mäusen des Stammes DBA/2 im Alter von 2-3 Monaten wurde intraperitoneal ein Tumorinoculum aus 10⁵-Leukämiezellen L 1210 verabreicht. Nach 24 Stunden erhielt die Hälfte der Mäuse eine einmalige intraperitoneale Injektion einer unterschiedlichen Dosis der Testverbindung, während die andere Hälfte der Mäuse auf demselben Wege ein gleiches Volumen an Lösungsmittel erhielt; die letztgenannte Gruppe diente als Kontrollreihe. Die Mäuse in jeder Versuchsreihe wurden willkürlich aufgeteilt.
Die mehr als 45 Tage überlebenden Tiere wurden als geheilt angesehen. Als Basis der therapeutischen Wirksamkeit der er­ findungsgemäßen Verbindungen wurde die sublethale Dosis DL₀, nämlich 5 mg/kg, angenommen.
Die folgende Tabelle I gibt die Ergebnisse unterschiedlicher Dosen an injizierter aktiver Verbindung.
Tabelle I
Therapeutische Wirkung unterschiedlicher Dosen (bei einmaliger intraperitonealer Injektion) des Acetates von 9-Hydroxy- 2-methyl-ellipticin auf ein Tumorinoculum aus 10⁵-Leukämiezellen L 1210
Es wurde wie unter A) gearbeitet, wobei jedoch die Mäuse ein Tumorinoculum aus 10⁵-Leukämiezellen P 388 injiziert erhielten. Die durch das Acetat von 9-Hydroxy-2-methyl-ellipticin gezeigte therapeutische Wirksamkeit auf diese Mäuseleukämie P 388 war ähnlich wie im Fall der Mäuseleukämie L 1210 bei denselben Dosen.
Aus den obigen Ergebnissen, insbesondere der obigen Tabelle I, kann geschlossen werden, daß
  • 1. das Acetat von 9-Hydroxy-2-methyl-ellipticin in Dosen wirksam ist, die 10 Mal schwächer sind als die von 9-Hydroxy-ellipticin zur Erzielung vergleichbarer Ergebnisse. Dies ist von erheblichem praktischem und wirtschaftlichem Interesse, weil ein Teil der Probleme, wie z. B. die Löslichkeit des Produktes oder seine Injektionsweise, stark verringert wird und gleichzeitig die Behandlungskosten erheblich vermindert werden;
  • 2. das Acetat von 9-Hydroxy-2-methyl-ellipticin, das aktiver als 9-Hydroxy-ellipticin bei sublethaler Dosis ist, 99,999% der Tumorzellen abtötet, während 9-Hydroxy-ellipticin nur 99,99% dieser Zellen unter denselben Bedingungen (d. h. bei einem gleichen Inoculum) abtötet.
Für den Spezialisten ist es klar, daß dieses Ergebnis, obgleich es sich dabei nur um ein Hunderstel Prozent handelt, von äußerster Wichtigkeit ist, weil es in der Chemotherapie des Krebses entscheidend ist, maximale, zu einer vollständigen Heilung führende Ergebnisse erzielen zu können.
2) Jodmethylat von 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin
Obgleich diese Verbindung wesentlich löslicher ist als das unter 1) getestete Jodmethylat von 9-Hydroxy-ellipticin, wurde dasselbe Verfahren des Löslichmachens unter Bildung des entsprechenden Acetates angewendet.
Die sublethale Dosis DL₀ betrug 50 mg/kg. Nach dem unter 1) beschriebenen Verfahren erhielt man die in Tabelle II genannten Ergebnisse.
Tabelle II
Therapeutische Wirkung unterschiedlicher Dosen (bei einmaliger intraperitonealer Injektion) des Jodmethylates von 9-Hydroxy- 6-methyl-ellipticin auf ein Tumorinoculum aus 10⁵-Zellen
Aus der obigen Tabelle geht folgendes hervor:
der therapeutische Index des Jodmethylates von 9-Hydroxy-6- methyl-ellipticin ist äußerst hoch;
bei einer Dosis gleich dem 1/100 der sublethalen Dosis wurde noch immer eine sehr hohe Wirksamkeit festgestellt, wobei 90% der Leukämiezellen abgetötet wurden.
Bei einer nur 1/10 der sublethalen Dosis betragenen Dosis war die festgestellte Wirksamkeit so, daß 99,96% der Leukämiezellen getötet wurden; dies entspricht der therapeutischen Wirkung, die man mit 9-Hydroxy-ellipticin nur bei sublethaler Dosis erreichen kann, d. h. mit 10fach erhöhten, injizierten Mengen, die in jedem Fall zu nahe bei der lethalen Dosis liegen, um annehmbar zu sein. Zur Zeit scheint es tatsächlich keine andere Substanz zu geben, die bei diesem Versuchssystem der Leukämie L 1210 einen ebenso hohen therapeutischen Index besitzt.
Unter denselben Versuchsbedingungen bei sublethaler Dosis liegt die antitumorale Wirkung des Jodmethylates von 9-Hydroxy- 6-methyl-ellipticin mit 99,999% abgetöteten Leukämiezellen wesentlich über denjenigen von 9-Hydroxy-ellipticin, die nur 99,99% beträgt.
3) Jodmethylat von 9-Acetoxy-2-methyl-ellipticin
Durch ähnliche Versuche wie unter 1) konnte festgestellt werden, daß die antitumorale Wirksamkeit des Jodmethylates von 9-Acetoxy-2-methyl-ellipticin derjenigen des Jodmethylates von 9-Hydroxy-6-methyl-ellipticin vergleichbar ist. Die sublethale Dosis betrug 50 mg/kg.
Bei dieser sublethalen Dosis und unter den unter 1) angegebenen Versuchsbedingungen erhielt man eine 99,999%ige Abtötung der Leukämiezellen.

Claims (3)

1. 9-Hydroxy-ellipticinderivate der allgemeinen Formel I. in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet oder entfallen kann, wobei im letztgenannten Fall das Stickstoffatom in 2-Stellung nicht quaternisiert ist, R₁ ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe darstellt, R₂ ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe mit 1 bis 4 Kohlen­ stoffatomen bedeutet und X ein Halogenid- oder Acetoxy-Anion ist oder entfallen kann, ausgenommen 9-Hydroxy- ellipticin.
2. 9-Hydroxy-2-methyl-ellipticinacetat.
3. Verwendung der Verbindungen nach den Ansprüchen 1 und 2 als Arzneistoffe.
DE19762618223 1975-04-25 1976-04-26 9-hydroxy-ellipticin-derivate Granted DE2618223A1 (de)

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