DE2605106A1 - Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von alkoholischen phosphorsaeureloesungen aus sauren phosphaten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von alkoholischen phosphorsaeureloesungen aus sauren phosphatenInfo
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Description
Hoechst Aktiengesellschaft
HOE 76/H 004
HOE 76/H 004
Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von alkoholischen Phosphorsäurelösungen
aus sauren Phosphaten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von alkoholischen Phosphorsäurelösungen
aus sauren Phosphaten oder deren Gemische in Gegenwart von Wasser und einer starken Mineralsäure durch Extraktion
mit Alkoholen.
Bei verschiedenen technischen Prozessen fallen saure Phosphate bzw. Phosphatgemische als Lösungen oder
Schlämme mit hohem Salzgehalt an. So wird beispielsweise Rohphosphorsäure, bei dem Aufschluß von Rohphosphaten
mit Schwefelsäure entsteht, durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln gereinigt, wobei neben
der organischen Extraktphase große Mengen einer wäßrigen Raffinatphase erhalten .werften. die im wesentlichen
aus einem Gemisch saurer Phosphate, hauptsächlich Eisen-, Aluminium- und Magnesiumphosphate, besteht.
Saure Eisen- oder Aluminiumphosphate fallen auch bei der chemischen zbw. elektrochemischen Behandlung von
Metallen in phosphorsauren Bädern an.
Um das in den vorgenannten Salzen oder Salzgemischen gebundene PpOc in Form freier Phosphorsäure zu gewinnen,
sind bereits verschiedene Verfahren beschrieben worden, die jedoch hinsichtlich der erzielten Ausbeute
und des Reinheitsgrades der Phosphorsäure nicht zufriedenstellend sind (DT-PS 1 667 559, DT-OS 2 029 564).
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So werden beispielsweise die sauren Phosphate mit konzentrierter Mineralsäure, im allgemeinen Schwefelsäure,
umgesetzt, wobei Phosphorsäure freigesetzt und die entsprechenden Salze der Mineralsäure gebildet werden. Da
es sich hierbei um eine Gleichgewichtsreaktion handelt, wird ein Überschuß an Mineralsäure eingesetzt, um das
PpOt- des Phosphates möglichst quantitativ in Phosphorsäure
umzuwandeln.
Das Reaktionsgemisch enthält infolgedessen stets freie
Mineralsäure.
Wegen der relativ guten Löslichkeit der gebildeten Salze können die freigesetzte Phosphorsäure und die
restliche Mineralsäure nicht durch Filtration abgetrennt werden. Vielmehr wird das Reaktionsgemisch mit
solchen organischen Lösungsmitteln extrahiert, in denen die Säuren löslich, die Salze jedoch nicht oder nur
geringfügig löslich sind. Zu diesen Lösungsmitteln zählen neben Äthern, Aminen, Estern und Ketonen insbesondere
mittelkettige Alkohole wie Isopropanol, Butanol
oder Amylalkohol.
Bei der Extraktion des Reaktionsgemisches wird demnach neben"der wäßrigen Salzphase, die aus Salzen der eingesetzten
Mineralsäure und nicht umgesetzten Phosphaten besteht, eine organische phosphor- und mineralsäurehaltige
Extraktphase erhalten.
Nach anderen Extraktionsreinigungsverfahren für Phosphorsäure erfolgt keine Abtrennung der in der freien
Phosphorsäure enthaltenen sauren Phosphate sondern beide Komponenten werden gemeinsam mit Hilfe eines organischen
Lösungsmittels in Gegenwart überschüssiger Mineralsäure extrahiert. Auch dabei wird das in den Phosphaten enthaltene
PpOp, 2Uni großen Teil in Phosphorsäure umge-
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wandelt, wobei aber wiederum Extrakte mit hohem Mineralsäuregehalt
gebildet werden.
In jedem Fall muß die organische Extraktphase zur Gewinnung einer von Mineralsäure weitgehend freien Phosphorsäure
speziellen Reinigungsprozessen unterworfen werden.
Dazu zählen z.B. eine Pällungsreinigung mit geeignetem
Chemikalien oder eine Waschung der Extrakte mit Phosphorsäure oder Phosphatsalzlösungen. Diese zusätzlichen
Reinigungsmaßnahme sind apparativ aufwendig, erfordern zum Teil teure Chemikalien und führen zu beträchtlichen
P Cv-Verlusten.
Die bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Phosphorsäure aus sauren Phosphaten durch Umsetzung mit Mineralsäure
und Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel weisen daher folgende Nachteile auf:
1) Um möglichst quantitativ das P2 0R eier sauren Phosphate
in freie Phosphorsäure umzuwandeln, muß ein Überschuß an Mineralsäure eingesetzt werden.
2) Die organischen Extrakte enthalten neben Phosphorsäure überschüssige Mineralsäure, die durch zusätzliche und
aufwendige Maßnahmen entfernt werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Rachteile
der bisherigen Arbeitsweisen zu vermeiden und ein Verfahren zu finden, nach dem Phosphorsäure aus sauren Phosphaten
bzw. Phosphatgemisehen in hohen Ausbeuten und ohne zusätzliche
Reinigungsmaßnahmen weitgehend frei von Mineralsäure in einer organischen Lösungsmittelphase erhalten
wird.
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Überraschenderweise wurd nun gefunden, daß sich diese Aufgabe lösen läßt, wenn man eine wäßrige Lösung oder
Suspension der Phosphate im Gegenstrom zu einem Gemisch aus einem Alkohol mit 3 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise mit
4 bis 6 C-Atomen, oder einem Gemisch solcher Alkohole und einer starken Mineralsäure führt, dabei den Alkohol
oder das Alkoholgemisch in einem Volumenverhältnis zur Phosphatlösung oder -suspension von 2 : 1 dxlj 20 : 1,
vorzugsweise von 4 : 1 bis 8:1, und die Mineralsäure in einer solchen Menge einsetzt die gerade ausreicht, um
aus den Phosphaten etwa quantitativ Phosphorsäure zu bilden. Außerdem wählt man die Wassergehalte des Alkohols
oder Alkoholgemisches, der Mineralsäure und der Phosphatlösung bzw. -suspension dabei so, daß nach der Vermischung
dieser Komponenten eine von der alkoholischen Phase getrennte, fließfähige Salzphase entsteht, die von der alkoholischen
Phase abgetrennt wird. Vorteilhafterweise wird das Verfahren bei Temperaturen zwischen 5 und 80 C, vorzugsweise
zwischen 20 und 40°C durchgeführt.
Aus den erhaltenen alkoholischen Phosphorsäurelösungen
kann anschließend die Phosphorsäure in bekannter Weise, z.B. durch Reextraktion mit Wasser oder durch Abdestillieren
des Alkohols gewonnen werden.
Erfindungsgemäß werden vorzugsweise mit Wasser teilweise oder völlig mischbare Alkohole wie Isopropoanol, Butanol,
Amylalkohol oder Gemische aus diesen Alkoholen eingesetzt.
Das Lösungsmittel wird vorher vorzugsweise mit konzentrierter Salzsäure, insbesondere jedoch Schwefelsäure vermischt.
Die erforderliche Säuremenge muß für jeden'Anwendungsfall
gesondert ermittelt werden, da das Reaktionsverhalten verschiedener saurer Phosphate bzw. Phosphatgemische bei gleicher
Lösungsmittel- und gleicher auf das PpCv der Phosphatsalze
bezogenen Mineralsäuremenge unterschiedlich ist - d.h.
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daß z.B. bei der Umsetzung verschiedener saurer Phosphate bzw. Phosphatgemische mit der zur stöchiometrischen Umwandlung
der Phosphatsalze in Phosphorsäure und neutrale Mineralsalze erforderlichen Mineralsäuremenge in unterschiedlichem
Maße Phosphorsäure freigesetzt und damit mehr oder weniger unverbrauchte Mineralsäure zusammen mit der
Phosphorsäure in die organische Lösungsmittelphase aufgenommen werden kann.
Kin weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Sie ist in der nachfolgenden Zeichnung skizziert.
Diese Vorrichtung besteht aus mehreren Mischabsctzern 1,
die durch zwei senkrechte, über die gesamte Breite der Mischabsetzer 1 sich erstreckende Trennwände 2 und 3 in
eine Mischkammer A, eine Trennkammer B und eine Absetzkammer C unterteilt sind. Dabei dient die Mischkammer A
- die mit einem Rührwerk A, einer Zuleitung 5>
für ein Gemisch dos Alkohols mit der Mineralsäure und einer Zugabevorrichtung
6 für eine wäßrige Lösung oder Suspension der Phosphate versehen ist - zur Mischung des Alkohol-Mineralsäure-Gemisches
mit der Phospha.tlösung oder -suspension dient. Die Trennkammer B ist dagegen zur Trennur-g
der in der Mischkammer A-erhaltenen Mischung in zwei
flüssige Phasen vorgesehen f von denen die \mtere eine
wäßrige Salzphase und die obere eine phosphorsäurehaltige Alkoholphase darstellt, während die Absetzkammer C in ihrer
oberen Hälfte mit einem Ablauf 7 für die genannte Alkoholphase ausgestattet ist. Die drei Kammern A,B und C stehen
dadurch miteinander in Verbindung, daß die beiden Trennwände 2 und 3 oberhalb des Mischabsetzerbodens enden und
die erste Trennwand 2, welche sich zwischen der Mischkammer A und der Trennkammer B befindet, eine geringere
Höhe auf v/ei st als die zweite Trennwand 3>
welche zwischen
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der Trennkammer B und der Absetzkammer C angebracht ist.
Außerdem ist die erste Trennwand 2 so angeordnet, daß ihre Oberkante auf einem tieferen Niveau liegt als die
Oberkante der zweiten Trennwand 3, so daß für einen Teil
der sich in der oberen Hälfte der Trennkammer B abscheidenden alkoholischen Phase ein Rücklauf in die Mischkammer
A ermöglicht wird. Ferner ist die zweite Trennv/and 3 so bemessen, daß sie mit ihrer Urrterkarite bin auf ein
Niveau reicht, das tiefer als das der Unterkante d&r ersten Trennwand 2 liegt, so daß die zweite Trennwand 3 in
Gegensatz zur ersten Trennv/and 2 in die sich unter den Kammern A, B und C ansammelnde wäßrige Salzphase eintaucht.
Außerdem ist die zweite Trennwand 3 mit einer Durchfluß öffnung 8 versehen, die oberhalb der Phaisengrenze
der beiden sich in der Trennkammer B trennenden flüssigen Phasen liegt. Ferner sind die einzelnen Mischabsetzer
1 in der Weise zueinander angeordnet, daß von jedem jeweils nachfolgenden Mischabsetzer 1 die an dessen
Boden angebrachte Abflußleitung für die wäßrige Salzphase
gleichzeitig die Zugabevorriclitung 6 für den vorausgehenden
Mischabsetzer bildet und der Ablauf 7 jedes vorausgehenden Mischabsetzers mit der Zuleitung 5 jedes nachfolgenden
Mischabsetzers verbunden ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind, daß die Zuleitung 5 des ersten Mischabsetzers
1 mit einem Behälter 9 für das Alkohol-Mineralsäure-Gemisch und die Zugabevorrichtung 6 des letzten
Mischabsetzers 1 mit einem Gefäß 10 für die Phosphatlösung
oder -suspension in Verbindung stehen und ferner daß die, vorzugsweise 3 bis 6, Mischabsetzer 1 übereinander
angeordnet sind, wobei der Ablauf 7 eines jeden vorausgehenden Mi3chabsetzers 1 mit der Zuleitung lj des jeweils
nachfolgenden Mischabsetzers 1 über eine Pumpe 1'' verbunden ist.
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Insbesondere war überraschend, daß es technisch möglich ist, sogar wäßrige Aufschlämmungen mit hohem Feststoffgehalt
mehrstufig im Gegenstrom zu einem Alkohol zu führen. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
a) in dem System aus Salz, organischem Lösungsmittel
und Mineralsäure soviel Wasser zugegen ist, daß in allen Verfahrensstufen ein fließfähiger Salzbrei
vorhanden ist. Dabei kann entweder das gesamte oder nur ein Teil des benötigten Wassers aus der Phosphat
auf schlämmung stammen, wobei im letzteren Fall das restliche Wasser durch die Verwendung von wasserhaltigen
Alkoholen bzw. durch Einsatz entsprechend verdünnter Mineralsäure zugeführt wird.
b) die verwendeten Mischabscheider so gestaltet sind, daß nach intensiver Vermischung der alkoholischen
Phase und der wäßrigen Salzphase in der Mischkammer die Mischung unmittelbar - d.h. ohne Pumpenaggregat
und ohne Überwindung eines Niveaus durch Rohrleitung in die Trenn- und Absetzkammer gelangt, wo aufgrund
der großen Dichteunterschiede eine sofortige Phasentrennung erfolgt.
c) die-wäßrige Salzphase von einem Mischabscheider in den
folgenden ohne Mitwirkung einer Pumpe allein durch Ausnutzung eines Gefälles transportiert wird.
d) der Ablauf der wäßrigen Salzphase über ein pneumatisch gesteuertes Ventil so geregelt wird, daß die Phasengrenzschicht
zwischen alkoholischer und wäßriger Phase auf konstanter Höhe bleibt. Der Ablauf der alkoholischen
Phase erfolgt durch Überlauf.
Die erfindungögemäße Vorrichtung und Verfahrensweise
zur Gewinnung von Phosphorsäure aus sauren Phosphaten
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BÄD-QFUGINAU:
BÄD-QFUGINAU:
sollen an Hand folgender Skizze näher erläutert v/erden.
Die Salzlösung oder -suspension gelangt aus dem Gefäß zunächst in den obersten Mischabsetzer 1 und anschließend
in die übrigen Mischabsetzer, wo sie im Gegenstrom mit dem aus dem Behälter 9 geförderten Gemisch aus
Alkohol und Mineralsäure kontaktiert wird.
Jeder Mischabsetzer 1 ist in drei Kammern aufgeteilt: In der Mischkammer A v/erden die alkoholische Phase und
die wäßrige Salzphase zu einer Mischung verrühr!:, die
unter der ersten Trennwand 2 kontinuierlich in die Trennkammer
E gelangt, wo eine Entmischung der beiden Phasen eintritt. Die spezifisch leichtere Alkoholphase, die
unter Umständen noch geringe Anteile an festen Trübi::ioffen
enthält, fließt zum Teil über die ernte Trennwand 2 Jn
die Mischkammer A zurück, zum Teil durch ei ac DurchfluO-Öffnung
8 in der zweiten Trennwand 3 in die Kammer C, aus
der sie nach völliger Klärung abfließt. Die zweite Trennwand 3 ist dabei so angebracht, daß sie in die sich unter
allen drei Kammern sammelnde Salzphase eintnuoht, wodurch
die Kammer C völlig gegen die Turbulenz der Kammer B abgeschirmt und eine wirksame Absetzzone geschaffen wird.
Der Abfluß der Salzphase wird über- ein pneu.mat.i sch gesteuertes
Ventil so geregelt, daß die Grenzschicht zwischen
leichter und schwerer Phase auf einem konstarten Niveau bleibt.
Beim Betrieb der in der Skizze dargestellten dreistufigen
Vorrichtung fließt aus dem Boden des untersten Mischabsetzers eine im wesentlichen aus Salzen der zugesetzten
Mineralsäure bestehende wäßrige Salzphase ab, die verworfen wird, wahrend aus dem obersten Mischabsetzer die
phosphorsäurehaltige Alkoholphase abgenommen wird.
Anhand eines Vergleichs zwi sehen einem bisher beim Aufschluß saurer Phosphate gewöhnlich angewendeten Verfahren
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und dem entsprechend vorliegender Erfindung mehrstufigen Gegenstromverfahren sollen in den folgenden Beispielen
die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik verdeutlicht werden.
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
Ein bei der Extraktion einer Rohphosphorsäure mit einem
organischen Lösungsmittel als Rückstand anfallendes Phosphatgemisch enthält im wesentlichen folgende Bestandteile:
P2O5 | 35,4 | Gewichts^ |
Fe | 1,2 | Gewichts% |
Al | 0,8 | Gewichts% |
Mg | 2,4 | Gewichts^ |
Ca | 0,5 | Gewients% |
H0O | 33,1 | Gewichts% |
Von diesem sauren Phosphatgemisch wurden 6,1 l/h in einem dreistufigen Gegenstromverfahren mit 36,8 l/h eines Gemisches
aus wasserfreiem Amylalkohol und konzentierter Schwefelsäure (96 Gewichts^) behandelt. Dabei war die
Schwefelsäuremenge so bemessen, daß für den.SO^-Gehalt
des Alkohols zum PpO^-Gehalt des Phosphates ein Molverhältnis
von 0,9 : 1 resultierte. Aus dem obersten Mischabsetzer liefen 39,9 l/h eines alkoholischen Extraktes
ab, in dem 88 % des ursprünglich im Phosphat eingesetzten PpO1- mit einem Sulfatgehalt von 2 Gewichts% ,bezogen auf
Po0c enthalten waren.
Zum Vergleich wurden 20 kg des gleichen Phosphatgemisches mit 4,6 kg konzentrierter Schwefelsäure unter Rühren versetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde anschließend mit 78 kg wasserfreiem Amylalkohol innig durchmischt. Nach Beendigung
des Mischens bildet sich neben einer wäßrigen Salzphase ein organischer Extrakt, der 76 Gewichts% des ursprünglich
im Phosphat vorhandenen PpOc bei einem Sulfat-
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gehalt von 44 Gewichts^, bezogen auf Pp^5' on"thielt.
Erst durch eine Erhöhung des Schwefelsäurezusatzes auf 10 kg bei gleichem Phosphateinsatz und gleicher Lösungßmittelmenge
kann nach diesem Verfahren eine Ausbeute von 87 Gewichts^ des eingesetzten PpOc; erreicht v/erden, wobei
aber gleichzeitig eine Steigerung des Sulfai.^ohaltes auf
96 Gewichts%, bezogen auf PpOr, eintritt.
Bei der Extraktion einer Rohphosphorsäure mit einem organischen Lösungsmittel fiel ein Phosphatgemisch folgender
Zusammensetzung an:
P2°5 | 36,0 | Gewichts% |
Fe | 6,0 | Gewichts% |
Al | 2,7 | Gewichts% |
Mg | 0,4 | Gewiohts% |
H2O | 32,1 | Gewichts% |
Durch Zugabe von Wasser wurde der Ho0-Gehalt des Phosphatgemisches
auf 39 Gewichts^ erhöht. Von dieser Aufschlämmung wurden 30 l/h in einem dreistufigen
Gegenstromverfahren (s. Skizze) mit 152 l/h
eines Gemisches aus Isopropanol, das einen Wassergehalt von 15 Gewichts^ besaß, und konzentrierter Schwefelsäure
(96 Gewichts^) behandelt. Die Schwefelsäure wurde in einer solchen Menge zugesetzt, daß für den SO/-Gehalt des Alkohols
zum P2Oc--Gehalt des Phosphates ein Molverhältnis von 1 : 0,7
resultierte. In dem gewonnenen Extrakt wurden 75 % des eingesetzten P0O,- mit einem SO,-Gehalt von 2 Gewichts^, bezogen
auf P2°5» gefunden.
Zum Vergleich wurden 30 kg des unverdünnten Phosphatgemisches
unter Rühren mit 7,7 kg konzentrierter Schwefelsäure versetzt, was einem P0O1- : SO^-Verhältnis von
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1 : 1 entspricht. Das Reaktionsgemisch wurde anschließend mit 62 kg Isopropanol, das einen Wassergehalt von 15 Gewicht
8% besaß, intensiv durchmischt. Mach Beendigung des
Mischens und der Phasenbildung, wurde ein alkoholischer Extrakt abgetrennt, der 61 Gewichts^ des ursprünglich
eingesetzten Po0r bei einem SO/-Gehalt von 70 Gewichts%,
bezogen auf VJ^1-, enthält.
Die nach dem erfindungsgemäßen Gogenstromverfahren erzielte
Ausbeute von 75 Gewichts% läßt sich auf die herkömmliche Weise erst durch eine Verdreifachung der eingesetzten
Schwefelsäuremenge erzielen (PpO r : SO, =1 : 3).
Dabei wird bei gleichem Lösungsmitteleinsatz ein Extrakt gewonnen, der mehr Schwefelsäure als Phosphorsäure enthält,
entsprechend einen SO/-Gehalt von 170 Gewichtß%,
bezogen auf PpO^·
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Claims (9)
1)) Verfahren zur Herstellung von alkoholischen Phosphorsäurelösungem
aus sauren Phosphaten oder deren Gemischen in Gegenwart von Wasser urd einer starken Mineralsäure
durch Extraktion mit Alkoholen, dadurch [tckennzeichnet,
daß man eine wäßrige Lösung oder Suspension der Phosphate im Gegenstrom zu einem Gemisch
aus einem Alkohol mit 3 bis 8 C-Atomen oder einem Gemisch
solcher Alkohole und einer starken Mineralsäure führt, wobei der Alkohol oder das Alkoholgemisch in
einem Volumenverhältnis zur Phosphatidsung oder -suspension
von 2 : 1 bis 20 : 1 und die Mineralsäure in einer solchen Menge eingesetzt wird, die gerade ausreicht,
um aus den Phosphaten etwa quantitativ Phosphorsäure zu bilden und wobei die Wassergehalte des
Alkohols oder Alkoholgemisches, der Mineralsäure und der Phosphatlösung bzw. -suspension so gewählt werden,
daß nach der Vermischung dieser Komponenten eine von der alkoholischen Phase getrennte, rriioßfehlge Salzphase
entsteht, die von der alkoholischem Phase abgetrennt
wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennze.i chnet, daß
man Alkohole mit 4 bis 6 C-Atomen einsetzt.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekermzei chnet,
daß es t
geführt wird.
geführt wird.
net, daß es bei Temperaturen zwischen 5 und 800C durch-
4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
es bei Temperaturen zwischen 20 und 4O0C durchgeführt
wird.
5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Alkohol oder das Alkoholgemisch
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in einem Volumenverältnis zur Phosphatlösung bzw. -suspen sion von 4:1 bis 8 : 1 eingesetzt wird.
6) Vorrichtung zur Herstellung von alkoholischen Phosphorsäurelösungen
aus sauren Phosphaten oder deren Gemischen in Gegenwart von Wasser und einer .starken Mineralsäure
durch Extraktion mit Alkoholen, gekennzeichnet durch mehrere Mischabsetzer (1), die durch zwei senkrechte,
über die gesamte Breite der Mischabsetzer (1) sich erstreckende Trennwände (2 und 3) in eine Mischkammer (A),
eine Trennkammer (B) und eine Absetzkammer (C) unterteilt sind, von denen die Mischkammer (A) - die mit einem
Rührwerk (4), einer Zuleitung (5) für ein Gemisch des Alkohols mit der Mineralsäure und einer Zugabevorrichtung
(6) für eine wäßrige Lösung oder Suspension der Phosphate versehen ist - zur Mischung des Alkohol-Mineralsäure-Gemisches
mit der Phosphatlösurig oder -suspension dient, die Trennkammer (B) zur Trennung der in der Mischkammer
(A) erhaltenen Mischung in zwei flüssige Phasen vorgesehen ist, von denen die untere eine wäßrige Salzphase
und die obere eine phosphorsäurehaltige Alkoholphase darstellt,
und die Absetzkammer (C) in ihrer oberen Hälfte mit einem Ablauf (7) für die genannte Alkoholphase ausgestattet
ist, wobei die drei Kammern (A, B und C) dadurch miteinander in Verbindung stehen, daß die beiden Trennwände
(2 und 3) oberhalb'des Mischabsetzeroodens enden, die erste Trennwand (2), welche sich zwischen der Mischkammer
(A) und der Trennkammer (B) befindet, eine geringere Höhe aufweist als die zweite Trennwand (3), welche
zwischen der Trennkammer (B) und der Absetzkammer (C) angebracht ist, und so angeordnet ist, daß ihre Oberkante
auf einem tieferen Niveau liegt als die Oberkante der zweiten Trennwand (3), so daß für einen Teil der sich in
der oberen Hälfte der Trennkammer (B) abscheidenden alkoholischen Phase ein Rücklauf in die Mischkammer (A) ermöglicht
wird, und die zweite Trennwand (3) außerdem so
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bemessen ist, daß sie mit ihrer Unterkante bis auf ein
Niveau reicht, das tiefer als das der Unterkante der ersten Trennwand (2) liegt, so daß die zweite Trennwand
(3) im Gegensatz zur ersten Trennwand (2) in die sich
unter den Kammern (A, B und C) ansammelnde wäßrige Salzphase eintaucht, wobei ferner die zweite Trennwand (3)
mit einer Durchflußöffnung (8) versehen 1st, die oberhalb der Phasengrenze der beiden sich in der Trennkammer
(B) trennenden flüssigen Phasen liegt, und wobei ferner von jedem jeweils nachfolgenden Mischabsetztr (i) die an
dessen Boden angebrachte Atflußleitung für die wäßrige
Salzphase gleichzeitig die Zugabcvorrichtung (G) für den
vorausgehenden Mischabsetzer bildet und der Ablauf (?) jedes voraus gehenden Mischabsetzers mit der Zuleitung (_Γ;)
jedes nachfolgenden Mischabsetzers verbunden ist.
7) Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch geh^rrizolehnet, daß
die Zuleitung (5) des ersten Mischabsetzers (i) mit einem Behälter (9) für das Alkobol-Mineralsäurc-Gcmisch und die
Zugabevorrichtung (6) des letzten Mischabsetzers (1) πit
einem Gefäß (10) für die Phosphatlösung oder -suspension in Verbindung stehen.
8) Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch rokepηzej ohne t
, daß die Mischabsetzer (1) üboreinardcr angeordnet
Sind und der Ablauf (7) eines jeden vorausgehenden Mischabsetzers
(1) mit der Zuleitung (5) des jeweils nachfolgenden Mischabsetzers (1) über eine Pumpe (11) verbunden
ist.
9) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus 3 bis 6 Mischabsetzern (1) besteht.
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