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Passbolzenanordnung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Passbolzenanordnung für nicht
koaxiale Bohrungen.
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Passbolzen haben die Aufgabe, zwei Maschinenteile in ihrer Lage zueinander
genau festzulegen. Der meist zylindrische Passbolzen muss sehr genau eingepasst
werden, daher ist eine exakte Bearbeitung der Bohrungen erforderlich. Die Anwendung
eines Passbolzens ist besonders bei der Verbindung von Maschinenteilen erforderlich,
bei denen die Belastungen parallel mit den Trennfugen übertragen werden. Grosse
Maschinen werden zum Zwecke des Transports in mehrere Teile zerlegt und am
Bestimmungsort
erneut zusammengesetzt. Bei der Montage kommt es häufig vor, dass die Bohrungen
nicht koaxial sind. Die Bohrungen müssen in diesem Fall am Montageplatz noch einmal
bearbeitet werden. Dazu sind grosse und teure Bearbeitungsmaschinen erforderlich,
die nach der Montage der Maschinen nicht mehr benötigt werden. Ferner bedingt die
nochmalige Bearbeitung der Bohrungen einen erheblichen Zeitaufwand.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Passbolzenanordnung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, die die Nachteile des Bekannten nicht aufweist und
die es ermöglicht, Abweichungen der Bohrungen auszugleichen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Passbolzenanordnung der eingangs genannten
Gattung erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass ein Passbolzen mit mindestens zwei
gegenseitig drehbar beweglichen Exzentern und/oder mit mindestens einer mit nicht
axialparalleler Rotationsfläche begrenzten Hülse versehen ist.
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Bei Passbolzenanordnungen mit mehreren Hülsen in einer-Bohrung ist
es zweckmässig, den Passbolzen und einen Exzenter einstückig auszuführen. Vorteilhaft
i3t eine Passbolzenanordnung, bei der sich die Exzenter in je einer Hülse mit
nicht
axialparalleler Rotationsfläche befinden und bei der die Exzenter und die Hülsen
drehbar beweglich sind. Dadurch können Abweichungen nicht koaxialer Bohrungen auch
dann ausgeglichen werden, wenn beide Bohrungen nicht senkrecht zur Trennfuge verlaufen.
Verlaufen diehrungen unter verschiedenen Winkeln zur Trennfuge, so werden zum Ausgleich
der Abweichungen zweckmässigerweise Hülsen eingesetzt, die den Winkeln, unter denen
die Bohrungen zur Trennfuge verlaufen, angepasst sind. Die Anordnung von zwei Hülsen
mit nicht axialparalleler Rotationsfläche in einer Bohrung hat sich als besonders
geeignet erwiesen. Diese Anordnung ermöglicht einen Ausgleich der Bohrungsabweichungen,
selbst wenn diese unter verschiedenen Winkeln zur Trennfuge verlaufen und den Hülsen
nicht den Winkeln angepasst sind. Zweckmässigerweise sind die Hülsen und die Exzenterhülsen
an ihren Stirnseiten mit je einer Nut verstehen, in die ein entsprechendes -Werkzeug
eingreift, mit dessen Hilfe sich die Hülsen und die Exzenterhülsen drehen lassen.
Bei Verwendung von Passbolzen, die an einem Ende mit einem Kopf versehen sind, ist
der Kopf vorzugsweise als Sechskant ausgebildet, um ein Ausrichten des Passbolzens
zu ermöglichen und um ein Verdrehen des Passbolzens beim Befestigen zu verhindern.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
nachstehend
anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispielen.
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In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 Einen Passbolzen mit Exzenterhülsen
in den Bohrungen zweier zu verbindender Maschinenteile (teilweise im Schnitt), Fig.
2 einen Passbolzen, dessen eine Hälfte als Exzenter ausgebildet ist, und eine Exzenterhülse
in den Bohrungen zweier zu verbindender Maschinenteile (teilweise im Schnitt), Fig.
3 zwei zu verbindende Maschinenteile, deren Bohrungsachsen nicht senkrecht zur Trennfuge
und nicht parallel zueinander verlaufen, mit in den Bohrungen befindlichen Hülsen
mit nicht axialparalleler Rotationsfläche und darin befindlichen Exzenterhülsen,
Fig. lt die Draufsicht auf die Bohrung im linken Maschinenteil in Fig. 3, Fig. 5
die Draufsicht auf die Bohrung im rechten Maschinenteil in Fig. 3>
Fig.
6 Maschinenteile mit Bohrungen gemäss Fig. 3 mit parallel ausgerichteten Bohrungen
der Hülsen und koaxial ausgerichteten Bohrungen der Exenterhülsen und darin befindlichem
Passbolzen (teilweise im Schnitt), Fig. 7 einen Passbolzen mit ausgerichteten Hülsen
und Exzenterhülsen in den Bohrungen zweier Maschinenteile, bei denen die Bohrungen
unterschiedliche Durchmesser haben und unter verschiedenen Winkeln zur Trennfuge
verlaufen.
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Fig. 1 zeigt zwei Maschinenteile 1, 2, die mit ebenen Flächen aneinander
liegen und mit Bohrungen senkrecht zu den ebenen Flächen versehen sind. Die Bohrungen
haben den gleichen Durchmesser und weisen eine parallele Verschiebung auf. In den
Bohrungen befinden sich Exzenterhülsen 3, 4, die so gegeneinander verdreht sind,
dass die Bohrungen der Exzenterhülsen 3, 4 deckungsgleich sind. In diesen Bohrungen
befindet sich ein Passbolzen 5, dessen Endenals Gewindezapfen 6, 6* ausgebildet
sind. Der Passbolzen 5 weist zwischen dem auf Passung bearbeiteten Mittelstück und
den Gewindezapfen 6, 6* eine Nut 7, 7* auf. Auf den Gewindezapfen 6, 6* ist jeweils
eine Unterlegscheibe 8, 8* aufgesteekt und eine Mutter 9, 9* aufgeschraubt.
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Zur Montage eines Passbolzens gemäss Fig. 1 geht man so vor,
dass
zunächst die Exzenterhülsen 3> lt in die Bohrungen der Maschinenteile 1, 2 eingesetzt
werden. Dann werden die Exzenterhülsen 3> lt gegeneinander verdreht, bis die
Bohrungen der Exzenterhülsen 3, 4 koaxial sind. Nun wird der Passbolzen eingesetzt
und mit den Muttern 9, 9* befestigt.
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Fig. 2 zeigt zwei Maschinenteile 1, 2, die mit ebenen Flächen aneinander
liegen und mit Bohrungen gleieher Grösse senkrecht zur Trennfuge versehen sind.
Die Bohrungen weisen eine parallele Verschiebung auf. In der Bohrung des Maschinenteiles
2 befindet sich eine Exzenterhülse 4. In der Bohrung der Exzenterhülse 4 und der
Bohrung des Maschinenteiles 1 befindet sich ein Passbolzen 10, der einen Exzenter
11, ein zentrisches Passstück 12 sowie einen Kopf 13, der als Sechskant ausgeführt
ist, und einen Gewindezapfen 6 umfasst. Der Passbolzen 10 weisst zwischen dem Gewindezapfen
6, dem zentrischen Passstück 12, dem Exzenter 11 und dem Kopf 13 Nuten 7 auf, die
verhindern, dass der Passbolzen nur mit den Kanten des Maschinenteiles 1 und der
Exzenterhülse 4 in Wechselwirkung steht. Der Passbolzen 10 mit dem Exzenter 11 in
der Bohrung des Maschinenteiles 1 und die Exzenterhülse 4 in der Bohrung des Maschinenteiles
2 sind so gegeneinander verdreht, dass sich das zentrische Passstück 12 in die Bohrung
der Exzenterhülse 4 einfügt.
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Auf den Gewinde zapfen 6 ist eine Unterlegscheibe 8 und eine Mutter
9 aufgeschraubt.
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Zum Einsetzen eines Passbolzens gemäss Fi. 2 steckt man in die Bohrung
des Maschinenteiles 2 die Exzenterhülse 4. Der Passbolzen 10 wird in die Bohrung
des Maschinenteiles 1 und in die Exzenterhülse 4 gesteckt und der Passbolzen 10
und die Exzenterhülse 4 so gegeneinander verdreht, bis sich der Exzenter 11 in die
Bohrung des Maschinenteiles 1 einfügt. Dann wird der Passbolzen 10 mit einer Mutter
9 befestigt.
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Fig. 3 zeigt zwei Maschinenteile 1, 2, die mit ebenen Flächen aneinanderliegen
und mit Bohrungen gleichen Durchmessers versehen sind, die zur Trennfuge keinen
rechten Winkel aufweisen.
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Wie aus Fig. 4, die eine Draufsicht der Bohrung im Maschinenteil 1
zeigt, und Fig. 5, die eine Draufsicht der Bohrung im Maschinenteil 2 zeigt, ersichtlich
ist, verlaufen beide Bohrungen im gleichen Winkel zur Trennfuge, jedoch nicht in
gleicher Richtung. In den Bohrungen befindet sich jeweils eine Hülse 14, 15 mit
nicht axialparalleler Rotationsfläche und senkrecht zur Stirnseite verlaufenden
Bohrung. Die Hülsen 14, 15 sind in den Bohrungen der Maschinenteile 1,2 drehbar
beweglich. In die Bohrungen der Hülsenl14, l5 ist jeweils eine Exzenterhülse 35
4 eingebaut, die drehbar beweglich ist. Die
Bohrungen der Exzenterhülsen
3, 4 verlaufen nicht parallel zueinander.
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Fig. 6 zeigt eine Anordnung gemäss Fig. 3, jedoch sind die Hülsen
14, 15 so gedreht, dass ihre Bohrungsachsen parallel verlaufen. Die Exzenterhülsen
35 4 sind in den Hülsen 14, 15 so gegeneinander verdreht, dass ihre Bohrungen koaxial
verlaufen. In den Bohrungen der Exzenterhülsen 3, 4 befindet sich ein Passbolzen
5, dessen Enden als Gewindezapfen 6, 6* ausgebildet sind. Der Passbolzen 5 weist
zwischen dem auf Passung bearbeiteten Mittelstück und den Gewindezapfen 6, 6* je
eine Nut 7, 7* auf. Auf den Gewindezapfen 6, 6* ist jeweils eine Unterlegscheibe
8, 8* aufgesteckt und eine Mutter 9, 9* aufgeschraubt.
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Zur Montage eines Passbolzens gemäss Fig. 6 geht man so vor, dass
in die Bohrungen der Maschinenteile 1, 2 je eine Hülse 14, 15 mit nicht axialparalleler
Rotationsfläche eingesetzt und so gedreht wird, dass die Bohrungsachsen der Hülsen
14, 15 parallel sind. In die Hülsen 14, 15 steckt man je eine Exzenterhülse 3, 4
und verdreht diese gegeneinander, so dass die Bohrungen der Exzenterhülsen 3, lt
koaxial sind. Dann wird der Passbolzen 5 in die Exzenterhülsen 3> lt eingesetzt
und mit Muttern 9, 9* befestigt.
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Fig. 7 zeigt zwei Maschinenteile 1, 2, die mit Bohrungen mit unterschiedlichem
Durchmesser versehen sind. Die Bohrungen verlaufen unter verschiedenen Winkeln zur
Trennfuge. In der Bohrung des Maschinenteiles 2 befindet sich eine Hülse 14 mit
nicht axialparalleler Rotationsflåche, in der eine weitere Hülse 15 mit nicht axialparalleleq
Rotationsfläche eingebaut ist. In die Bohrung der Hülse 15 ist eine Exzenterhülse
4 eingesetzt. Die Hülsen 14 und 15 sind so miteinander verdreht, dass die Bohrungsachsen
der Hülse 15 und des Maschinen teiles 1 parallel sind. In der Exzenterhülse 4 und
in der Bohrung des Maschinenteiles 1 befindet sicn ein Passbolzen 10, der einen
Exzenter 11, ein zentrisches Passstück 12 und an den Enden je einen Gewindezapfen
6, 6* umfasst. Der Passbolzen 10 weist zwischen den Gewindezapfen 6, 6* dem zentrischen
Passstück 12 und dem Exzenter 11 Nuten 7 auf. Der Passbolzen 10 und die Exzenterhülse
4 sind so gegeneinander verdreht, dass sich der Exzenter in die Bohrung des Maschinenteiles
1 einfügt. Auf den Gewindezapfen 6, 6*'sind jeweils eine Unterlegscheibe 8, 8* und
zwei Ringe 16, 17, bzw. 16*, 17*, deren Schnitt in axialer Richtung eine Keilform
aufweist, aufgesteckt und eine Mutter 9, 9* aufgeschraubt.
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Zur Montage eines Passbolzens gemäss Fig. 7 werden in die
Bohrung
des Maschinenteiles 2 zwei Hülsen ilt, 15 mit nicht axialparalleler Rotationsfläche
eingesetzt und so gedreht, dass die Bohrungen der Hülse 15 und des Maschinenteiles
1 parallel sind. In die Hülse 15 wird die xzenterhülse 4 eingesetzt. Der Passbolzen
10 wird in die Bohrung des Maschinenteiles 1 und die Exzenterhülse 4 gesteckt und
der Passbolzen 10 und die Exzenterhülse 4 so gegeneinander verdreht, bis sich der
Exzenter 11 in die Bohrung des itaschinenteiles 1 einfügt. Auf die Gewindezapfen
6, 6* des Passbolzens 10 werden je eine Unterlegscheibe 8, 8* und zwei Ringe 16,
17; 16*, 17*, deren Schnitt in axialer Richtung eine Keilform aufweist, gesteckt
und die Muttern 9, 9t aufgeschraubt. Die Ringe 16, 17 und 16*, 17* verdreht man
so gegeneinander, dass die Ringe 16, 17; 16*, 17* mit ihrer gesamten Auflagefläche
an den benachbarten Muttern 9, 9* und Unterlegscheiben 8, 8* anliegen. Dann werden
die Muttern 9, 9* gestgezogen.
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Bei allen Ausführungen ist es zweckmässig die Exzenterhülsen 3, 4
und die Hülsen 14, 15 nach dem Einsetzen des Passbolzens 5, 10 gegen ungewollte
Lageveränderung zu sichern, z.B. durch Schweisspunkte.
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Durch die vorliegende Erfindung wird das Einsetzen von Pass bolzen
in die Bohrungen zweier zu verbindender Maschinenteile
ermöglicht,
bei denen die Bohrungen nicht coaxial sind, ohne dass eine Nachbearbeitung erforderlich
ist. Besonders bei Grossmaschinen, die zum Zwecke des Transportes zerlegt und am
Bestimmungsort wieder zusammengebaut werden, ist die Anwendung der erfindungsgemässen
Passbolzenanordnung von Vorteil, da Maschinen zur Nachbearbeitung der Bohrungen
nicht mehr erforderlich sind und ein wesentlich geringerer Zeitaufwand notwendig
ist.
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L e e r s e i t e