Nothing Special   »   [go: up one dir, main page]

DE2649727A1 - Traegergebundene peptide, pth- peptidzwischenprodukte sowie ihre herstellung - Google Patents

Traegergebundene peptide, pth- peptidzwischenprodukte sowie ihre herstellung

Info

Publication number
DE2649727A1
DE2649727A1 DE19762649727 DE2649727A DE2649727A1 DE 2649727 A1 DE2649727 A1 DE 2649727A1 DE 19762649727 DE19762649727 DE 19762649727 DE 2649727 A DE2649727 A DE 2649727A DE 2649727 A1 DE2649727 A1 DE 2649727A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leu
asn
val
glu
lys
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE19762649727
Other languages
English (en)
Inventor
Robert L Colescott
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Armour Pharmaceutical Co
Original Assignee
Armour Pharmaceutical Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Armour Pharmaceutical Co filed Critical Armour Pharmaceutical Co
Publication of DE2649727A1 publication Critical patent/DE2649727A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/575Hormones
    • C07K14/635Parathyroid hormone, i.e. parathormone; Parathyroid hormone-related peptides
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Endocrinology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Peptidsynthese, insbesondere auf trägergebundene Peptide, die zur Herstellung biologisch aktiver Peptide verwendbar sind. Die Erfindung umfaßt dabei sowohl die Peptide als neue Verbindungen als auch ihre Herstellungsverfahren.
Seit langem werden bestimmte natürliche biologisch aktive Substanzen aus dem Material tierischer Drüsen gewonnen, die zur Behandlung von Krankheiten und Mangelerscheinungen in der Humanmedizin Verwendung finden. Eine derartige Substanz ist das Nebenschilddrüsenhormon, üblicherweise kurz als PTH bezeichnet, das lange Zeit aus
542-(case 5972)-FSBk
70981871082
tierischen Nebenschilddrüsen, insbesondere von Schweinen und Rindern, gewonnen wurde.
Die große Mühe, die mit der Gewinnung der relativ kleinen Nebenschilddrüsen von Tieren unmittelbar nach dem Schlachten verbunden ist, die nur begrenzte Menge derart gewonnener Drüsen sowie das aufwendige Reinigungsverfahren, das zur Herstellung in der Humanmedizin verwendbarer Peptide erforderlich ist, stellen außerordentlich große Nachteile bei der Herstellung natürlicher Peptidhormone aus tierischen Drüsen dar. Obgleich infolgedessen auf diesem Gebiet ein außerordentliches Interesse an der Entwicklung praktischer Methoden sowie neuer Verbindungen besteht, die eine kommerzielle Synthese von Peptiden wie etwa, des menschlichen Nebenschilddrüsenhormons (HPTH) ermöglichen, wurde nach Wissen der Erfinder bisher kein verfahrensmäßiger oder stofflicher Zugang zur Lösung dieses Problems gefunden.
Für das menschliche Nebenschild'drüsenhormon (HPTH) wurde eine Sequenz von 84 Aminosäuren ermittelt, deren aminoterminale Sequenz \-~5K folgende Struktur aufweist:
Ser-Val-Ser-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-Lys-His-Leu-Asn-Ser-1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Met-Glu-Arg-Val-Glu-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Leu-Gln-Asp-Val-His-Asn-Phe 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33
Die Abkürzungen Phe,Asn, His etc. stehen dabei für die verschiedenen Aminosäuregruppierungen in der Peptidkette; die Zahlen stellen die Positionen der Aminosäuregruppe in der Kette entsprechend der üblichen Nomenklatur dar (vgl. Niall et al., Proc. Nat. Acad. Sei. USA, 71 (1974)
709818/1082
384-83). Das obengenannte Fragment hat offensichtlich im Vergleich mit dem Gesamtmolekül die volle biologische Aktivität.
Zur Synthese gewisser Peptide mit relativ kurzer Aminosäurekettenlänge sind einige Laboratoriumsverfahren vorgeschlagen worden; hierzu sind zu nennen: R.B. Merrifield: "Solid Phase Peptide Synthesis. I. "The Synthesis of a Tetrapeptide", J. Am. Chem. Soc. Vol. 85 (I963), 2149 - 54; J.V/. Stewart und J.D. Young: "Solid Phase Peptide Synthesis", V/.H. Freeman Company, San Francisco, California. In diesen Publikationen finden sich jedoch keinerlei Angaben über trägergebundene Peptide mit Aminosäuren der erfindungsgemäßen Art und Sequenz.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, intermediäre trägergebundene Peptide anzugeben, aus denen biologisch aktive Peptide abgeleitet werden können, insbesondere Peptide mit der Aktivität des menschlichen Nebenschilddrüsenhormons, sowie ein Verfahren für die kommerzielle Herstellung derartiger Peptide. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Synthese in bzw. an fester Phase gelöst, wobei zunächst ein unlösliches Polystyrolharz, das durch katalytische Polymerisation von Styrol und Divinylbenzol erhalten ist, chlormethyliert wird, worauf an das Harz zunächst Phenylalanin, dann Asparagin sowie die anderen Aminosäuren der Kette in vorgegebener Sequenz unter Verwendung eines Systems der Bildung und Wiederabspaltung von Schutzgruppen der aktiven Amino- und Carboxylgruppen ansynthetisiert werden. Nach dem Ankuppeln der letzten Aminosäure der Kette werden die Peptidketten vom Harz abgespalten und die verbliebenen Schutzgruppen entfernt.
709818/1082
26X9727
Alle eingesetzten Aminosäuren sind dabei, wenn nichts anderes angegeben, die natürlich vorkommenden L-Isomeren.
Die Erfindung gibt also trägergebundene Peptide an, die sich insbesondere zur Herstellung von Peptiden mit biologischer Aktivität eignen, insbesondere trägergebundene Peptide mit (jy-CHp-O-Phe-Asn an einem Ende der Aminosäurekette, wobei (S) das Harz und Phe und Asn die Aminosäuren Phenylalanin und Asparagin bedeuten, ferner Verfahren zur Herstellung dieser trägergebundenen Peptide.
Die Aminosäureketten der erfindungsgemäßen Peptidharze sind dabei identisch mit den Aminosäureketten natürlicher Peptide mit biologischer Aktivität. Es werden ferner auch andere Peptide mit Aminosäureketten angegeben, deren Aminosäuren hinsichtlich Art und Sequenz von den Aminosäureketten natürlicher biologisch aktiver Peptide verschieden sind, von denen jedoch Peptide mit biologischer Aktivität abgeleitet werden können, ferner entsprechende Zwischenprodukte.
Die Totalsynthese der erfindungsgemäßen Peptide natürlicher oder modifizierter Sequenz umfaßt zahlreiche Reaktionen, bei denen ebenfalls zahlreiche neue Peptid-Zwischenstufen gebildet werden, die im folgenden hinsichtlich ihrer Strukturformel Schritt für Schritt anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert werden.
Herstellung eines unlöslichen Harzes
Das mit dem Symbol (r) abgekürzte unlösliche Harz ist ein Polymermaterial, das in den bei der Peptidsynthe-
709818/1082
se verwendeten Lösungsmitteln unlöslich, jedoch von ihnen solvatisierbar und penetrierbar ist und als aktive Rezeptorphase für die erste Aminosäure, im vorliegenden Fall Phenylalanin, dienen kann.
Praktisch bevorzugt ist die Verwendung eines unlöslichen Polystyrolharzes, das durch katalytisch^ Polymerisation von Styrol und Divinylbenzol erhältlich ist. Das wie angegeben ausgewählte Harz wird mit Chlormethy]-methy äther und Zinntetrachlorid als Katalysator nach folgender Reaktionsgleichung chlormethyliert:
(T) + Cl-CH2OCH3 (T) -CH2-Cl + CH3OH,
Die Reaktion-wird im einzelnen durch das folgende Beispiel erläutert.
Beispiel 1
1 kg eines zu 2 % mit Divinylbenzol vernetzten Polystyrolharzes von 0,055 - 0,075 mm (200 - 400 mesh) Korngröße wurde dreimal mit je 2 1 Methylenchlorid gewaschen. Feine Partikel wurden durch jeweiliges Abziehen des Methylenchlorids vom Boden entfernt. Das Harz wurde anschließend durch Suspendieren, 10 minütiges Rühren und Filtrieren durch eine Glasfritte unter Verwendung von jeweils 2 1 folgender Lösungsmittel gewaschen: mit 2 Teilen Tetrahydrofuran, mit 2 Teilen Wasser, mit 1 Teil IN NaOH, mit 2 Teilen Wasser, mit 2 Teilen Dimethylformamid (DMF), mit 2 Teilen Dioxan sowie mit 3 Teilen Methanol. Das gewaschene Harz wurde anschließend im Vakuum bei 60 0C getrocknet.
70 9818/1082
JH
500 g des gewaschenen Polystyrolharzes wurden mit 5 1 Chlormethyl-methyläther bei Raumtemperatur gerührt] die Temperatur wurde anschließend in einem Eis-Wasser-Bad auf 0 - 5 0C erniedrigt. Anschließend wurden 75 g wasserfreies Zinnchlorid in 925 ml eiskaltem Chlormethylm3thyläther zugesetzt und das Gemisch 2 h im Eisbad gerührt. Das Harz wurde durch eine Glasfritte abfiltriert und mit jeweils 2 1 der folgenden Lösungsmittel gewaschen: 25 % Wasser in Dioxan, 25 % 2-NHC1 in Dioxan, V/asser sowie zweimal mit Methanol. Das gewaschene Harz wurde bei 45 - 50 0C im Vakuum getrocknet. Nach diesem Verfahren beträgt der übliche Chloridgehalt 0,7 - 1,0 mäq/g (mäq = Milliäquivalent).
Phenylalanin-Veresterung an das Polystyrolharz
Zunächst wird Phenylalanin an das Polystyrolharz gebunden. Die Reaktion geschieht nach folgender Gleichung:
0-,
+ HOOC-C-CH2
NH
BA
0 H
f R J-CH2-O-C-C-CH2-NH
BA-HCl
Kupplungsreaktion 1
709818/1082
in der Formel bedeuten:
(R) das Polystyrolharz,
BA eine geeignete Base wie Triäthylamin, Diisopropylamin, Dlisopropyläthylamin oder ein Alkalimetallsalz
sowie
P eine Aminoschutzgruppe wie etwa Amyloxycarbonyl (AMOC), o-Nitrophenylsulfenyl (NPS) oder vorzugsweise t-Butyloxycarbonyl (BOC).
Wie aus der obigen Formel hervorgeht, wird das t-Butyloxycarbonyl-L-phenylalanin in Gegenwart eines Säureakzeptors mit dem chlormethylierten Harz verknüpft.
Die Reaktion geht aus dem folgenden Ausführungsbeispiel 2 hervor.
Beispiel 2
50 g des wie zuvor beschrieben hergestellten chlormethylierten Polystyrolharzes mit einem Chlorgehalt von 0,74 mäq/g (yj mäq Chlor) wurden mit 19,6 g BOC-L-Phenylalanin (74 mäq) in 150 ml absolutem Äthanol gerührt, worauf anschließend 9,77 ml Triäthylamin (72 mäq) zugesetzt wurden; das Gemisch wurde unter Rühren 24 h am Rückfluß gehalten. Das Gemisch wurde anschließend abgekühlt, durch einen Büchner-Trichter mit Glasfritte filtriert und auf der Fritte mit 500-ml-Teilen folgender Lösungsmittel ge-
709818/1082
JN
waschen: zweimal mit denaturiertem Alkohol (mit 5 % Methanol denaturierter Alkohol), zweimal mit Dioxan, zweimal mit denaturiertem Alkohol, zweimal mit Wasser sowie zweimal mit Methanol. Das Harz wurde anschließend bei KO - 45 0C im Vakuum getrocknet. Die Stickstoffanalyse ergab Werte zwischen etwa 0,50 - 0,70 mäq/g. Nach der (im folgenden beschriebenen) Abspaltung der BOC-Schutzgruppe mit Trifluoressigsäure wurde der Gehalt des Harzes an freien terminalen Aminogruppen durch Titration zu etwa 0,38 mäq/g bestimmt.
Abspaltung der Schutzgruppe
OHH
Θ « I I
-CH2-O-C-C-N-P
CH„
1. Säure
2. Base
0 H
-CH2-O-C-C-NH2
Das resultierende Peptidharz wird als Verbindung 1 bezeichnet.
Die Abspaltung der Schutzgruppe von der Aminofunktion des Phenylalanins geschieht durch Verwendung einer geeigneten Säure wie Trifluoressigsäure oder Salzsäure. Das resultierende Aminsalz wird anschließend durch Behandeln mit einer starken organischen Base neutralisiert. Ein Ausführungsbeispiel für dieses Verfahren gibt das folgende Bei-
709818/1082
spiel 5.
Beispiel 3
6 g des BOC-Phenylalaninharzes nach Beispiel 2 wurden in das Reaktionsgefäß einer Peptidsyntheseapparatur eingebracht. Die Probe wurde zweimal mit je 40 ml Methylen chlorid jeweils 2 min gewaschen. Darauf wurden 40 ml 50 ^i Trifluoressigsäure in Methylenchlorid zugegeben und das Ge. misch 30 min zur Reaktion gebracht. Nach Filtration wurde das Harz dreimal mit je 40 ml Methylenchlorid, zweimal mit je 40 ml Methanol und dreimal mit je 40 ml Chloroform jeweils 2 min gewaschen. Anschließend wurde mit 40 ml einer 10 ^igen Lösung von Diisopropylamin in Chloroform 5 min neutralisiert. Das Harz wurde darauf dreimal mit 40 ml Chloroform und dreimal mit 40 ml Methylenchlorid gewaschen.
Kupplung
0 H
R ]-CHo-O-C-C-NH9 + AOOC-C-CHo-C-NH I Ii
0 0
OH H Il H H -CH9-O-C-C-N-C-C-N-P + ι ι
CH-,
NH
I
P
oder
709818/1082
a-θ-- JKo
26AS727
Θ|Ι η η υ
-CH0-O-C-C-NH0 + HOOC-C-CH0-C-NH 2 ι 2 I I
P'
CHr
NH
O O
( H Il H H
Θ ( η Ii η η
-CH9-0-C-C-N-C-C-N-P 1 I I
In der Formel bedeuten:
P eine Aminoschutzgruppe wie oben beschrieben,
A einen aktiven Ester wie p-Nitrophenyl, o-Nitrophenyl oder Pentachlorphenyl,
P' eine Amid-Schutzgruppe wie Benzhydryl, Xanthydryl ο.dgl. und
CA ein Kupplungsagens, das Peptidbindungen zu bilden vermag, wie etwa Diimide, Azide, gemischte Anhydride und vorzugsweise Dicyclohexylcarbodiimid (DCC).
Die genannten Symbole (r) , P, P', A und CA haben im folgenden einschließlich der Ansprüche die zuvor definierte Bedeutung.
Da Formelangaben wie die obige zuviel Platz beanspruchen, werden die Reaktionsprodukte nachfolgend in der entsprechenden abgekürzten Schreibweise dargestellt:
[R) -CHg-O-Phe-Asn-P
P1
in der Phe Phenylalanin- und Asn Asparaginreste bedeuten und(R)5P1 und P die obige Bedeutung besitzen.
709818/1082
-HT-
Diese vereinfachte Nomenklatur wird im folgenden bei allen Reaktionen verwendet.
Die Abspaltung der Schutzgruppe führt, wie im Zusammenhang mit dem Phenylalaninharz erläutert, zu einem Produkt folgender Struktur:
(r) -CEL-O-Phe-Asn-NHo (Verbindung 2). V_y 2 ,2
P'
Nach Wissen der Erfinder handelt es sich hierbei um die erstmalige Herstellung dieses Peptidharzes, was einen bedeutenden Schritt bei der Hormonsynthese von HPTH bzw. dem HPTH-Fragment darstellt.
Von den Erfindern wurde ferner die bedeutsame Fest stellung gemacht, daß die Vollständigkeit der Kupplungs reaktion durch Ninhydrin-Test geprüft werden kann (vgl. E. Kaiser, R. Colescott, CD. Bossinger und P. Cook, Anal. Biochem. 54 (1970) 595-98). Wenn die Ninhydrinreaktion negativ ist, kann die Schutzgruppe vom Harz abgespalten und zur folgenden Kupplungsreaktion übergegangen werden. Bei positivem Ausfall der Ninhydrinreaktion wird der Kupplungsschritt wiederholt, bis die Ninhydrinreaktion schließlich negativ ist.
Die folgenden Ausführungsbeispiele beziehen sich auf die Kupplung von Asparagin.
Beispiel
Zu dem von Schutzgruppen befreiten Phenylalaninharz 709818/1082
λ*
nach Beispiel 3 mit 3,5 mäq Aminogruppen wurde eine Lösung von 7 mmol (etwa 100 % Überschuß) BOC-L-ß-Benzhydrylasparagin in 40 ml Methylenchlorid zugesetzt. Nach 2 min wurde eine Lösung von 7 mäq Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) zugegeben und das Gemisch 45 min gerührt. Das Produkt wurde abfiltriert und zweimal mit jeweils 40 ml Chloroform und Methylenchlorid gewaschen. Die Ninhydrin-Reaktion wurde an einer 3-5 mg-Probe des Peptidharz-Reaktionsprodukts vorgenommen und ergab sich als negativ. Anschließend wurden die Schutzgruppen nach Beispiel 3 abgespalten.
Beispiel 5
2 g Phenylalaninharz wurden von den Schutzgruppen befreit und wie oben beschrieben neutralisiert. Anschließend wurden 3 mmol NPS-L-ß-Benzhydrylasparagin, die in 25 ml Methylenchlorid gelöst waren, sowie 2 mmol Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) zugegeben. Das Gemisch wurde 1 h gerührt, filtriert und mit 2 Teilen Methylenchlorid, 2 Teilen Methanol und 3 Teilen Methylenchlorid gewaschen.
Beispiel 6
Anstelle des NPS-Derivats in Beispiel 5 kann das AMOC-Derivat unter Verwendung der gleichen Äquivalentmengen eingesetzt werden, wobei die gleichen Ergebnisse erzielt werden.
709818/1082
Peptidsynthese
In der folgenden Tabelle 1 sind die entsprechend aufeinanderfolgenden Reaktionsschritte 2-34 unter Bezeichnung der jeweiligen Verknüpfungsposition in der Kette unter Nennung des in jedem Schritt ansynthetisierten Aminosäurereaktanten sowie der bevorzugten Schutzgruppen aufgeführt.
Tabelle 1
Reaktion Position ansynthetisierte Nr. Nr. Aminosäure Aminosäuregruppe mit bevorzugter Schutzgruppe
2 33 . Asparagin
3 32 Histidin
4 31 Valin
5 30 Asparagins äure
6 29 Glutamin
7 28 Leucin
8 27 Lysin
10
11
26
25
24
Lysin
Arginin
Leucin BOC-L-ß-Benzhydrylasparagin
BOC-L-im-Carbobenzyloxy-L-histidin
BOC-L-VaIin
BOC-L-ß-Benzylaspartat
BOC-L-Glutamin-p-nitrophenylester
BOC-L-Leucin
BOC-E-2-Chlorcarbobenzyloxy-L-lysin in 10 $ DMF zur Löslichkeit
BOC- ε-2-Chlorcarbobenzyloxy-L-lysin in 10 % DMF zur Löslichkeit
BOC-L-Tosylarginin in 20 % DMF zur Löslichkeit
BOC-L-Leucin
709818/1082
13
34- -
ίο
(Tabelle I1 Fortsetzung)
12 23 Tryptophan
13 22 Glutaminsäure
14 21 Valin
15 20 Arginin
16 19 Glutamins äure
17 18 Methionin
18 17 Serin
19 16 Asparagin
20 15 Leucin
21 14 Histidin
Lysin
BOC-L-Tryptophan in 10 % DMF zur Löslichkeit
BOC-L-^-Benzylglutaminat BOC-L-Valin
BOC-L-Tosylarginin in 20 % DMF zur Löslichkeit
BOC-L- 7-Benzylglutamat BOC-L-Methionin BOC-0-Benzyl-L-serin BOC-L-ß-Benzhydrylasparagin BOC-L-Leucin
BOC-im-Carbobenzyloxy-L-histidin
BOC- £ - Chlorcarbobenzyloxy-L-lysin in 10 ^ DMF zur Löslichkeit
23 12 Glycin BOC-Glycin
24 11 Leucin BOC-L-Leucin
25 10 Asparagin BOC-L-ß-Benzhydrylasparagin
26 9 Histidin BOC-im-Carbobenzyloxy-L-
histidin
27 8 Methionin BOC-L-Methionin
28 7 Leucin BOC-L-Leucin
29 6 Glutamin BOC-L-Glutamin-p-nitrophenyl
ester
30 5 Isoleucin BOC-L-Isoleucin
31 4 Glutaminsäure BOC-L-7-Benzylglutamat
32 3 Serin BOC-0-Benzyl-L-serin
33 2 Valin BOC-L-Valin
34 1 Serin BOC-0-Benzyl-L-serin
709818/1082
Jeder folgende Reaktionsschritt der Verknüpfung einer weiteren Aminosäuregruppe verläuft dabei in gleicher Weise wie in Zusammenhang mit der Verknüpfung von Asparagin in Reaktion 2 (vgl. Beispiel 4) beschrieben, indem das jeweils zuvor erhaltene Peptidharz mit der folgenden Aminosäure in geschütztem Zustand gekuppelt, die Schutzgruppe vom neu angekuppelten Peptid abgespalten und neutralisiert wird. Im einzelnen werden dabei jeweils folgende Reaktionsschritte vorgenommen:
Kupplung:
7 mmol der jexveiligen BOC-Aminosäure (0,43 Äquivalent Überschuß in 40 ml Methylenchlorid oder DMF-Gemisch, falls erforderlich);
7 mmol Dicyclohexylcarbodiimid (Kupplungsagens) in 15 ml Methylenchlorid, Reaktionszeit 45 min; zweimaliges Waschen mit je 40 ml Chloroform, jeweils 2 min und
zweimaliges Waschen mit je 40 ml Methylenchlorid, jeweils 2 min;
Abspaltung der Schutzgruppe:
zweimaliges Waschen mit je 40 ml Methylenchlorid, jeweils 2 min ?
50 % Trifluoressigsäure in Methylenchlorid, 5 min, 40 ml (nach Reaktion Nr. 12 wird 1 <fo 2-Mercaptoäthanol oder Ä'thandithiol zu der 50 $igen Trifluoressigsäure in Methylenchlorid zugesetzt)?
709818/1082
Wl
(Fortsetzung:)
dreimaliges Waschen mit je 40 ml Methylenchlorid, jeweils 2 min,
zweimaliges Waschen mit je 40 ml Methanol, jeweils 2 min } und
dreimaliges Waschen mit je 40 ml Chloroform, jeweils 2 min ;
Neutralisation:
zweimal je 40 ml 10 % Diisopropylamin in Chloroform, jeweils 5 min und
viermaliges Waschen mit je 40 ml Chloroform, jeweils 2 min.
Die Schritte der Kupplung, Abspaltung der Schutzgruppen sowie der Neutralisation bei den Reaktionen 3 - 3^ entsprechen dabei den bei Reaktion 2 beschriebenen mit Ausnahme folgender Abweichungen:
Wie bereits angegeben weist die aus Reaktion Nr. 2 herrührende Verbindung 2 nach Abspaltung der Schutzgruppe und Neutralisation folgende Struktur auf:
(r) -CH0-O-PtIe-ASn-NH0;
W d , d .
P1
nach Reaktion 3 liegt Verbindung 3 vor:
-CH0O-PhC-ASn-HiS-NH0; 2 , , «d
P' W
709818/1082
nach. Reaktion 4 liegt Verbindung 4 vor:
-CH0-O-Phe-Asn-HiS-VaI-NH0; d Il 2
P' W
nach Reaktion 5 liegt Verbindung 5 vor:
R) -CH0-O-Phe-Asn-His-Val-Asp-NHo Il I P1 W Bz
In Reaktion 3a wo in Position 32 Histidin angekuppelt wird, wird zum Schutz der Itnidazolgruppe vorzugsweise Carbobenzyloxy (CBZ) verwendet, jedoch kann hierfür in gleicher Weise auch Tosyl oder Dinitrophenyl (DNP) als Schutzgruppe eingesetzt werden. Die Abkürzung W bezeichnet dabei CBZ, Tosyl oder DNP.
In Reaktion 5* wo in Position 30 Asparaginsäure angekuppelt wird, wird als Schutzgruppe vorzugsweise Benzyl oder ein Benzylderivat eingesetzt. Unter der Abkürzung Bz wird entsprechend Benzyl oder ein Benzylderivat verstanden.
Unter Benzylderivaten im hier verblendeten Sinne werden Derivate der Benzylgruppe wie etwa halogeniertes Benzyl, alkyliertes Benzyl oder alkoxyliertes Benzyl ο.dgl. verstanden. Derartige Derivate sind in der Peptidchemie üblich, weshalb sich eine nähere Erläuterung erübrigt.
Bei der Synthese wird in der angegebenen Weise bis zur Verknüpfung von GIn in Position 29 verfahren. In dieser
7 09818/1082
Position kann DCC als Kupplungsagens nur dann verwendet werden, wenn das Glutamin über eine geeignete Schutzgruppe wie etwa Benzhydryl oder Xanthydryl verfügt; dabei können die genannten Gruppen entweder daran gebunden sein oder Schutzkatalysatoren den entsprechenden Lösungen zugesetzt sein. Ohne einen derartigen Schutz verursacht DCC eine Nebenreaktion, die einen Teil des Glutamins verbraucht. Alternativ dazu kann Glutamin in ungeschützter Form als aktiver Ester angekuppelt werden.
Das von Schutzgruppen befreite trägergebundene Peptid ''im folgenden kurz als Peptidharz bezeichnet) wird mit einem aktiven Ester des Glutamins wie etwa dem p-Nitrophenylester, dem o-Nitrophenylester oder dem Pentachlorphenylester bewegt bzw. gerührt.
Der entsprechende Kupplungsschritt wird im folgenden Beispiel 7 näher erläutert.
Beispiel 7
Das der Verbindung 5 nach Reaktion 5 entsprechende
Peptidharz (nach Abspalten der Schutzgruppe und Neutralise
sation) wurde dreimal mit/40 ml Dimethylformamid jeweils
2 min gewaschen. 12 mmol in 40 ml Dimethylformamid gelöster BOC-L-Glutamin-p-nitrophenylester wurden 20 h mit dem Harz geschüttelt und anschließend mit 3 Teilen Dimethylformamid,
3 Teilen Methanol und 3 Teilen Methylenchlorid gewaschen. Das Glutamin in Position 6, Reaktion 29, wird in gleicher Weise angekuppelt.
709818/1082
An die Kupplung in Position 16 schließt sich die übliche Abspaltung der Schutzgruppen und Neutralisation an; dabei resultiert ein Peptidharz (Verbindung I9) folgender Struktur:
i -O-Phe-Asn-His-Val-Asp-Glti-Leu-Lys-Lys-Arg-Leu-Trp-Glu-Val-Arg-Glu-
2II Il III ' ' ]
j.· i Bz P1 VVT B2 T B2
-Met-Ser-Asn-NH2
B2 P1
(Verbindung 19).
Bei der Verknüpfung von Lysin in Reaktion Nr. 8, Position 27, wird als B-Amino-Schutzgruppe vorzugsweise 2-Chlorcarbobenzyloxy (Cl-CBZ) verwendet, jedoch sind in gleicher Weise auch 2-Bromcarbobenzyloxy oder 2.Λ-Dichlorcarbobenzyloxy verwendbar.
Die Bezeichnung V wird zur Kennzeichnung verx^endet, daß die E-Amino-Schutzgruppe aus einer der obengenannten Gruppen besteht.
Zur Kupplung der Aminosäure Arginin in Reaktion Nr. bzw. Position 25 wird als Schutzgruppe zum Schutz der Guanidino-Punktion vorzugsweise die Tosylgruppe (p-Toluolsulfonylgruppe) verwendet, jedoch kann in gleicher Weise auch eine Nitrogruppe eingesetzt werden; als Kurzbezeichnung wird hierfür entsprechend das Symbol T verwendet, das Tosyl oder Nitro bedeutet.
Die Symbole T und V besitzen ebenfalls wie die übrigen Abkürzungen an allen verwendeten Stellen einschließlich der
709818/1082
Ansprüche die gleiche Bedeutung.
Nach jeder Kupplungsreaktion und vor der Schutzgruppen abspaltung vom Peptidharz wird der Ninhydrin-Test durchgeführt. Wenn der Test positiv verläuft, wird die zuletzt durchgeführte Kupplungsreaktion wiederholt. Wenn der Test negativ ist, vri.rd zur Schutzgruppenabspaltung vom Peptidharz übergegangen.
Nach der Verknüpfung des Serins in Reaktion Nr. J4 in Position 1 nach der oben beschriebenen Verfahrensweise und Sequenz sowie nach der Abspaltung der Schutzgruppen und Neutralisation des gekuppelten Peptidharzes wird Verbindung ~$K mit folgender Struktur erhalten:
Ö-CHo-O-Phe-Asn-His-Val-Asp-Gln-Leu-Lys-Lys-Arg-Leu-Trp-Glu-Val-Arg-Glu-Met-Il Il ! I I I ' '
P» W Bz P1 VVT Bz T Bz
-Ser-Asn-Leu-His-Lys-Gly-Leu-Asn-His-Met-Leu-Gln-Ile-Glu-Ser-Val-Ser-N^
Il Il Il ' !I I
Bz pt wv P1 W P1 Bz Bz Bz
(Verbindung
Dieses Peptidharz wird anschließend zur Abspaltung des Harzes und der verbliebenen Schutzgruppen weiterbehandelt. Das Harz sowie alle noch verbliebenen Schutzgruppen können geeigneterweise durch Behandlung mit wasserfreiem Fluorwasserstoff entfernt v/erden. Die Reaktionsgleichung hierfür ist:
709818/1082
( R Vc^-O-Phe-Asn-HIs-Val-Asp-Gln-Leu-Lys-Lys-Arg-Leu-Trp-Glu-Val-Arg-Glu-
^-^ Il Ii ill ι Ii
P1 W BzP1 VVT Bz T Bz
-Met-Ser-Asn-Leu-His-Lys-Gly-Leu-Asn-His-Met-Leu-Gln-Ile-Glu-Ser-Val-Ser-NH
Il Il Il t Il ι
Bz P1 WV P1 W P1 Bz Bz Bz
(Reaktion 35) HF
Ser-Val-Ser-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-Lys-His-Leu-Asn-Ser-Met-Glu-2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
-Arg-Val-Glu-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Leu-Gln-Asp-Val-His-Asn-Phe 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 (Verbindung 35)
Das folgende Beispiel 8 erläutert diese Spaltungsreaktion.
Beispiel 8
2 g der Verbindung 32 wurden zusammen mit 2 ml Anisol in ein Gefäß aus KeI-F eingebracht, worauf 10 ml wasserfreier Fluorwasserstoff durch Destillation zugesetzt wurden. Das Gemisch wurde anschließend 1 h bei 0 C gerührt. Darauf wurde der Fluorwasserstoff durch Vakuumdestillation entfernt und der Rückstand viermal mit Äthylacetat gewaschen und anschließend mit Eisessig extrahiert. Der Essigsäureextrakt wurde dann zu einem flaumig-weißen Pulver lyophilisiert. Durch dieses Verfahren wird das Peptid vom Harz abgespalten, wobei zugleich sämtliche Schutzgruppen an den Aminosäuren entfernt werden.
70981 8/1082
Beispiel 9
In derselben Weise wie bei den vorhergehenden Beispielen wurde ein 1-34-Peptidharz hergestellt, bei dem das L-Serin in Position 1 durch Behandlung der Verbindung 33 mit BOC-O-Benzyl-D-serin anstelle von BOC-0-Benzyl-L-serin durch D-Serin ersetzt war. Nach der Abspaltung des Harzes sowie der verbliebenen Schutzgruppen lag folgendes Reaktionsprodukt vor:
D-Ser-Val-Ser-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-Lys-His-Leu-Asn-Ser-Met-1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Glu-Arg-Val-Glu-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Leu-Gln-Asp-Val-His-Asn-Phe 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34
(Verbindung 36).
Dieses Analogon besaß aufgrund des Küken-Hyperkalzämie-Tests (vgl. J.A. Parsons, B. Reit und CJ. Robinson, Endocrinology 92 (1973) W) biologische Aktivität.
Reinigung
Nach Gelfiltration an Biogel P-6 (Hersteller Biorad) wurde das rohe menschliche 1-34-Nebenschilddrüsenhormonpeptid (HPTH (1-34)) an Carboxymethylcellulose (CMC) (Whatman CM52) unter Verwendung eines linearen Gradienten von Ammoniumacetat-Puffer chromatographiert. Nach Entsalzen an Polyacrylamidgel wurde die Homogenität des synthetischen Peptids durch Dünnschichtchromatographie an Cellulose (Brinkmann Celplate-22, Eastman 6θβ5) und Silicagel platten (Merck) geprüft. Die aufgegebene Probenmenge betrug 30 /Ug in 5 ul 0,IM Essigsäure. Dabei wurden folgende Lö-
709818/1082
sungsmittelsysteme verwendet: R^ n-Butanol/Essigsäure/Wasser 4:1:5; R„ Äthylacetat/Pyridin/Essigsäure/Wasser 5:5:1:3; R° n-Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser 15:10:3:12; Rf n-Butanol/Essigsäure/Wasser/Ä'thylacetat 1:1:1:1. Die Peptidflecken wurden durch Besprühen der Platten mit Ehrlich-Reagens und 0,5 % Ninhydrin in Äthanol sichtbar gemacht. Das gereinigte synthetische HPTH-(1-34)-Peptid ergab einen einzigen Fleck mit R~ (Cellulose, Brinkman) 0,19; Rf (Kieselsäure) 0,11; R° (Kieselsäure) 0,17; R° (Cellulose, Brinkman) 0,40; R° (Cellulose, Eastman 6065) 0,66 und R„ (Cellulose, Brinkman) 0,48.
Die biologische Aktivität des synthetischen HPTH-(1-34) in vitro aufgrund des Rattennieren-Adenylatcyclase-Tests sowie des Küken-Hyperkalzämle-Tests geht aus der nachstehenden Tabelle 2 hervor. Zu Vergleichszwecken sind ferner entsprechende Daten an nativem Rinder-PTH - Cl-84) [βΡΤΗ-(1-84ϊ (nativ)] und synthetisch hergestelltem Rinder-PTH-(1-34) [bPTH-(1-34)J sowie von nativem menschlichen PTH-(1-84) angegeben.
Tabelle 2
Biologische Aktivität synthetischer und natürlicher Nebenschilddrüsenhormone
in vitro in vivo
Rattennieren-Adenylat- Küken-Hyperkalzämie
cyclase [mRC u/mg] [MRC u/mg]
HPTH-(l-84) (nativ) 350 unbekannt
HPTH -(1-34) (gereinigt, ,
Verbindung 35) ^υυ ρΗυυ
BPTH-(l-84) (nativ) 3000 2500
BPTH-(l-34) 51^OO 7700
709818/1082
3o
Aus den angeführten Beispielen ist ersichtlich, daß die Synthese von PTH-Peptiden mit biologischer Aktivität mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie über die entsprechenden Peptid-Zwisehenprodukte in bemerkenswert günstiger Weise durchführbar ist, was angesichts des Stands der Technik bei der technischen Peptidsynthese völlig unerwartet war.
Das erfindungsgemaße Verfahren ist nicht auf die Synthese von PTH-Peptiden beschränkt, sondern läßt sich z.B. auch auf andere Reaktionen an festen Trägern übertragen, bei denen ähnliche Sequenzen aufgebaut werden.
709818/1082

Claims (12)

Ansprüche
1. Trägergebundenes Peptid der Struktur
NHo-Asn-Phe-0-CHo- (R, P1
) = unlösliches Polystyrolharz und P' = Xanthydryl oder Benzhydryl.
2. Trägergebundenes Peptid der Struktur
NH2-VaI-HiS-ASn-PhC-O-CH2- (r) W P'
) = unlösliches Polystyrolharz,
P' = Xanthydryl oder Benzhydryl und
W = Carbobenzyloxy, Tosyl oder Dinitrophenyl.
3. Trägergebundenes Peptid der Struktur
NHo-Asp-Val-His-Asn-Phe-O-CEL 2 , , ,
Bz W P' mit:
709818/1082
(RJ = unlösliches Polystyrolharz, P1 = Xanthydryl oder Benzhydryl, W = Carbobenzyloxy, Tosyl oder Dinltrophenyl und
Bz = Benzyl, p-Methoxybenzyl, p-Chlorbenzyl, p-Nitro benzyl oder Benzhydryl.
4. Trägergebundenes Peptid der Struktur
N^-Ser-Val-Ser-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asft-Leu-Gly-Lys-His-Leu-Asn
I Il I I I I I I
Bz Bz Bz P1 WP' VW P1
Ser-Met-Glu-Arg-Val-Glu-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Leu-Gln-Asp-Val-His-Asn
Il I III I' I '
Bz Bz T Bz TVV P' Bz WP1
= unlösliches Polystyrolharz, P' = Xanthydryl oder Benzhydryl, T = Tosyl oder Nitro,
V = 2-Chlorearbobenzyloxy, 2-Bromcarbobenzyloxy oder 2.4-Dichlorcarbobenzyloxy,
Bz = Benzyl, p-Methoxybenzyl, p-Chlorbenzyl, p-Nitrobenzyl oder Benzhydryl und
W = Carbobenzyloxy, Tosyl oder Dinitrophenyl.
5. Peptid der Struktur
D-Ser-Val-Ser-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-Lys-His-Leu-Asn- - Ser-Met-Glu-Arg-Val-Glu-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Leu-Gln-Asp-Val-His-Asn-Phe,
709818/1082
6. Verfahren zur Synthese eines trägergebundenen Peptids, dadurch gekennzeichnet, daß P-Bz-L-Serin angekuppelt wird an
NHo-Väl-Ser-Glu-lie-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-Lys-His-Leu-Asn-Ser- |i Ii IiII
Bz P1 WP1 VW P1 Bz
-Met-Glu-Arg-Val-Glu-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Leu-Gln-Asp-Val-His-Asn-Phe-O-
Il t III I I "I I
Bz T Bz TVV P1 Bz W P1
) - unlösliches Polystyrolharz,
Bz = Benzyl, p-Methoxybenzyl, p-Chlorbenzyl, p-Nitrobenzyl oder Benzhydryl,
V/ = Carbobenzyloxy, Tosyl oder Dinitrophenyl, P1 = Xanthydryl oder Benzhydryl,
V = 2-Chlorcarbobenzyloxy, 2-Bromcarbobenzyloxy oder 2.4-Dichlorcarbobenzyloxy,
T = Tosyl oder Nitro und P = t-Butyloxycarbonyl, Amyloxycarbonyl oder
o-Nitrophenylsulfenyl als Amino-Schutzgruppen.
7. Verfahren zur Synthese eines trägergebundenen Peptids, dadurch gekennzeichnet, daß
P-Bz-D-Serin angekuppelt wird an
709818/1082
-28--
NHo-Val-Ser-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-Hie-AHn-Leu-Cly-Lys-Hie-Leu-Asn-Ser-
Il I Il I I I I
Bz Bz P1 WP1 VW P1 Bz
■Met-Glu-Arg-Val-Glu-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Leu-Gln-Asp-Val-His-Asn-Phe-O-
Il I I I I I I Il
Bz T Bz TVV P1 Bz WP1
(r) = unlösliches Polystyrolharz,
Bz = Benzyl, p-Methoxybenzyl, p-Chlorbenzyl, p-Nitrobenzyl oder Benzhydryl,
W = Carbobenzyloxy, Tosyl oder Dinitrophenyl, P1 = Xanthydryl oder Benzhydryl,
V = 2-Chlorcarbobenzyloxy, 2-Bromcarbobenzyloxy oder 2.4-Dichlorcarbobenzyloxy,
T = Tosyl oder Nitro und
P = t-Butyloxycarbonyl, Amy1oxycarbonyl oder o-Nitrophenylsulfenyl als Amino-Schutzgruppen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder γ} dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt ferner zur Abspaltung der Gruppen (r) -CHg, Bz, P1, T, V und W mit wasserfreiem Fluorwasserstoff behandelt wird.
9. Verfahren zur Synthese eines trägergebundenen Peptids, dadurch gekennzeichnet, daß
InIH2-Phe-O-CH2- (1R]
709818/1082
P-Asn
P1
gekuppelt wird zu einem trägergebundenen Peptid der Struktur
P-Asn-Phe-O-CHg-P1
(r) = unlösliches Polystyrolharz, P' = Xanthydryl oder Benzhydryl und
P = t-Butyloxycarbonyl, Amyloxycarbonyl oder o-Nitrophenylsulfenyl als Amino-Schutzgruppen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ferner die Schutzgruppe P vom Peptid abgespalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt von Anspruch 10 mit P-L-His zu einem trägergebundenen Peptid der Struktur W
P-His-Asn-Phe-O-CHo- (R.
I I <—
W P'
mit W = Carbobenzyloxy, Tosyl oder Dinitrophenyl gekuppelt wird.
709818/1082
12. Verfahren nach Anspruch H3 dadurch gekennzeichnet, daß ferner die Schutzgruppe P vom Peptid abgespalten wird.
709818/1082
DE19762649727 1975-10-31 1976-10-29 Traegergebundene peptide, pth- peptidzwischenprodukte sowie ihre herstellung Ceased DE2649727A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US62781375A 1975-10-31 1975-10-31

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2649727A1 true DE2649727A1 (de) 1977-05-05

Family

ID=24516243

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19762649727 Ceased DE2649727A1 (de) 1975-10-31 1976-10-29 Traegergebundene peptide, pth- peptidzwischenprodukte sowie ihre herstellung

Country Status (3)

Country Link
DE (1) DE2649727A1 (de)
FR (1) FR2329645A1 (de)
GB (2) GB1567029A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
GB1567030A (en) 1980-05-08
FR2329645B1 (de) 1980-10-17
GB1567029A (en) 1980-05-08
FR2329645A1 (fr) 1977-05-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2540780C2 (de)
DE3788910T2 (de) Methode für die Synthese eines Peptides, das eine nicht peptidartige Bindung enthält.
DE2858718C2 (de)
WO1980002560A1 (en) Process for producing polypeptide alpha -thymosine and derivatives therefrom
DE3177306T2 (de) Verfahren und Verbindungen zur Herstellung von H-ARG-X-Z-Y-TYR-R.
DE2659758A1 (de) Carba-derivate von somatostatin, verfahren zu ihrer herstellung und arzneimittel
DE2450357C2 (de) Pentapeptid und Verfahren zu dessen Herstellung
EP0051205B1 (de) Neues Tridekapeptid, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung
DE69218193T2 (de) Verfahren zur Synthese von Peptiden, Derivate von Aminosäuren zur Verwendung bei dem obengenannten Verfahren und Methoden zu deren Herstellung.
DE2505712A1 (de) Traegergebundene sowie biologisch aktive peptide und herstellungsverfahren dafuer
DE2324239C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Asparaginylgruppen enthaltenden biologisch aktiven Polypeptiden
DE69604759T2 (de) N alpha-2-(4-nitrophenylsulfonyl)ethoxycarbonyl-aminosäuren
DE2751026A1 (de) Verfahren zur herstellung von peptiden, die tyrosinsulfat enthalten
DE69301468T2 (de) Peptide mit Bradykinin-antagonistischer Wirkung
DE2830442C2 (de)
CH658661A5 (de) Peptidverbindungen.
DE2342862C3 (de) An beiden Kettenenden Reste von a -Aminooxycarbonsäuren aufweisende Peptide mit ACTH-Wirkung, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Peptide enthaltende Arzneimittel
DE3876022T2 (de) Calcitonin-derivate und deren salze.
DE2649848A1 (de) Traegergebundene peptide, pth-peptidzwischenprodukte sowie ihre herstellung
DE2901478A1 (de) Beta tief h -endorphin-analoge und deren herstellung
DE2649727A1 (de) Traegergebundene peptide, pth- peptidzwischenprodukte sowie ihre herstellung
EP0295540B1 (de) Allylische Seitenketten enthaltendes Festphasensystem, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung in Festphasenreaktionen
DE3886656T2 (de) Lösungssynthese eines Oktapeptids.
DE2807220A1 (de) Peptide und ihre herstellung
DE2628006C2 (de) Tridecapeptid, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8131 Rejection