DE2538179C2 - 3-Alkoxy-benzo-1,2,4-triazine, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Fungizide - Google Patents
3-Alkoxy-benzo-1,2,4-triazine, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als FungizideInfo
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Description
in welcher
R Tür Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen steht und
X für Halogen, Trifiuormethyl oder Alkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen steht,
starke fungizide Eigenschaften aufweisen.
Weiterhin wurde gefunden, daß man 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel (I) erhält, wenn
man
a) 3-Halogen-benzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel
45 in welcher
X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat und
Hal fur Chlor oder Brom steht,
mit Alkoholen der allgemeinen Formel
HO —R (UI)
55 in welcher
R die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, in Gegenwart von säurebindenden Mitteln bzw. mit
den den Alkoholen der allgemeinen Formel (III) entsprechenden Metall-alkoholaten zur Umsetzung
bringt,
b) 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide der allgemeinen Formel
OR
10 in welcher
R und X die in Anspruch l angegebene Bedeutung besitzen,
mit einem geeigneten Reduktionsmittel behandelt,
oder 15 c) 3-Alkoxv'-l-2-dihydrobenzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel
20
25
OR
in welcher
R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen,
mit einem geeigneten Oxydationsmittel behandelt.
Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen 3-Alkoxy-benzo-l ,2,4-triazine eine hohe fungizide Wirkung
gegenüber phytopathogenen Krankheitserregern, insbesondere solchen, die Getreidepflanzen befallen.
Besonders wertvoll ist die Wirkung gegenüber Helminthosporium-Arten, da hierfür bisher keine ausreichend
wirksamen untoxischen Präparate in der Praxis zur Verfügung stehen und damit ein vollwertiger Ersatz für
Getreidebeizmittel auf Basis der hochgiftigen Organoquecksilberverbindungen bisher nur schwer möglich war.
Außerdem besitzen die erfindungsgemäßen Verbindungen eine beachtliche bakterizide Wirkung. Die erfindungsgemäßen
Stoffe sind somit wertvolle Pflanzenschutzmittel und stellen eine Bereicherung der Technik dar.
Die verschiedenen Herstellungsverfahren a), b) und c) laufen formelmäßig nach folgenden Reaktionen ab:
Nach Verfahren a) wird z. B. 3,7-Dichlor-benzo-l,2,4-triazin mit Isopropanol in Gegenwart von Natrium-
cyanid umgesetzt:
40
50
55
60
65
+ NaCN
+ NaCl + HCN
Nach Verfahren b) wird z. B. S-Methoxy-T-chlor-benzo-l^^-triazin-l-oxid mit Zinkstaub in wäßriger Ammoniumchlorid-Lösung
reduziert:
+ H
(Zn + NH4Cl)
OCH3
+ H2O
OCH,
Nach Verfahren c) wird z. B. 3-Isopropoxy-7-trifluormethyl-l,2-dihydro-benzo-l,2,4-triazin mit Kalium-hexacyano-ferrat-(III)
oxydiert:
CH3
CH3
CH3 ίο
+ 2K2Fe(CN)6
+ 2KOH
+ 2H2O
+ 2KOH
+ 2H2O
Die als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren a) zu verwendenden 3-Halogen-benzo-l,2,4-triazine
sind durch die allgemeine Formel (II) definiert. In dieser Formel steht X vorzugsweise für Chlor, Brom, die
Trifluormethylgruppe oder eine Alkoxygruppe mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren b) als Ausgangsstoffe benötigten 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-1
-oxide sind durch die allgemeine Formel (IV) definiert. In dieser Formel haben die Substituenten R und X die
bei den Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) und (III) angegebenen vorzugsweisen Bedeutungen. Von
den Ausgangsprodukten der allgemeinen Formel (IV) sind einige schon vorbeschrieben. Sie werden in der Regel
durch Einwirkung von Alkoholen auf 3-Ch!or-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide in Gegenwart säurebindender Mittel
gewonnen. So wurden die im Benzolkern unsubstituierten 3-Äthoxy- und 3-Butoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide
durch Umsetzung von 3-Chlor-benzo-1^2,4-triazin-l-oxid mit Äthanol bzw. Butanol in Gegenwart von Natriumcyanid,
Kaliumcarbonat oder Kaliumfluorid als Säureakzeptor hergestellt (vgl. J. Org. Chem. 24,813 (1959)). Ein
Alternativverfahren besteht darin, daß man die 3-Chlor-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide mit Metall-alkoholaten zur
Reaktion bringt, wie es für die homologe Reihe der im Benzolkern unsubstituierten S-Alkoxy-benzo-l^-triazin-1-oxide
(vgl. DD-PS 83869) beschrieben ist. Die erfindungsgemäß erforderlichen 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-1
-oxide der allgemeinen Formel (IV) mit Halogen-, Alkoxy- bzw. Trifluormethylsubstituenten im Phenylenrest
sind völlig analog herstellbar, ein Teil von ihnen ist vorbekannt (vgl. FR-PS 1440629). Auch die für die
Darstellung der Ausgangsprodukte der allgemeinen Formel (IV) als Vorprodukte erforderlichen 3-Chlor-benzo-1,2,4-triazin-oxide
sind teilweise in der Literatur vorbeschrieben. Man gewinnt sie in der Regel aus den entsprechenden
3-Hydroxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxiden durch Umsetzung mit Phosphoroxychlorid (s. z. B. J. Org.
Chem. 24, 813 (1959) und DD-PS 83869).
Die für das erfindungsgemäße Verfahren c) als Ausgangsstoffe benötigten 3-Alkoxy-l,2-dihydrobenzo-l,2,4-triazine
sind durch die allgemeine Formel (V) definiert. In dieser Formel haben die Substituenten R und X die
bei den Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) und (ΠΙ) angegebenen vorzugsweisen Bedeutungen. Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (V) sind ebenfalls zum Teil in der Literatur beschrieben (vgl. z. B. FR-PS
1440629). Auch die noch nicht beschriebenen Verbindungen der allgemeinen Formel (V) mit bestimmten,
erfindungsgemäßen Substituenten R und X lassen sich nach literaturbekannten Methoden analog herstellen.
Vorzugsweise gewinnt man diese durch Reduktion der 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide mit metallischem
Zinn in Gegenwart von Mineralsäuren (z. B. mit Salzsäure), wie es fur3-Amino-l,2-dihydro-benzo-l,2,4-triazine
auch an anderer Stelle (J. Org. Chem. 24, 813 (1959)) beschrieben wurde.
Gemäß Herstellungsverfahren a) werden 3-Halogen-benzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel (II) mit
Alkoholen der allgemeinen Formel (III) umgesetzL Diese Reaktionen werden in Verdünnungsmittel durchgeführt.
Als solche kommen alle gegenüber den Verbindungen der allgemeinen Formel (II) inerten organischen
Lösungsmittel in Frage, z. B. aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe und Chlorkohlenwasserstoffe,
wie Ligroin, Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Dichlormethan, Tetrachlorkohlenstoff, Äther wie Diäthyläther, Diisopropyläther,
Dioxan, Tetrahydrofuran, Ketone wie Aceton, Methylethylketon, Cyclohexanon, sowie auch
Dimethylformamid, Dimethyisulfoxyd. Man kann jedoch auch den als Reaktionskomponente der allgemeinen
Formel (III) verwendeten Alkohol als Lösungsmittel verwenden. Die Reaktion erfordert den Zusatz eines säurebindenden
Mittels in äquimolarer Menge. Als solche können Alkali- und Erdalkalicarbonate, Erdalkalihydroxyde,
Metallcyanide, -fluoride, -acetate etc. verwendet werden. Auf die Zugabe eines säurebindenden Mittels
kann verzichtet werden, wenn man die Alkohole der allgemeinen Formel (III) in Form ihrer Metall-alkoholate
einsetzt. Diese können z. B. als Natrium- oder Kalium-alkoholate in Lösung in dem jeweiligen Alkohol eingesetzt
werden. Sie können aber auch in einem inerten Lösungsmittel aus dem Alkohol und z. B. elementarem
Alkalimetall, Alkalihydrid oder Alkaliamid erzeugt und in dabei gelöster oder ungelöster Form zur Einwirkung
gelangen. Anstelle der Alkali-alkoholate können auch andere Metall-alkoholate, wie z. B. die Magnesium-alkoholate
eingesetzt werden. Die Reaktionstemperaturen können in einem weiten Bereich variiert werden. Im allgemeinen
arbeitet man in einem Temperaturbereich zwischen 00C und dem Siedepunkt des jeweiligen Lösungsmittels,
vorzugsweise zwischen 20 und lOOfC. In der Regel setzt man die Reaktionskomponenten in äquimolarem
Verhältnis ein oder arbeitet mit einem Überschuß des Alkohols der allgemeinen Formel (ΠΙ). Auch das säurebindende
Mittel soll in mindestens der äquimolaren Menge zugegeben sein. Normalerweise arbeitet man bei
Normaldruck, jedoch können die Reaktionen auch in geschlossenen Gefäßen unter dem jeweiligen Eigendruck
des verwendeten Lösungsmittels durchgeführt werden.
Nach Verfahren b) werden 3-Alkoxy-benzo-l^,4-triazin-l-oxide der allgemeinen Formel (IV) der Reduktion
unterworfen. Die Wahl des verwendbaren Reduktionsmittels ist begrenzt, da ein Teil der bekannten Reduktions-
mittel keine Reaktion herbeifuhrt, ein anderer Teil aber zu einer Überreduktion bis zu den 3-Alkoxy-l,2-dihydro-benzo-l,2,4-triazinen
fuhrt. Unter den geeigneten Reduktionsmitteln bevorzugt man Zinkstaub im schwach
sauren Medium, z. B. verdünnter Essigsäure oder wäßriger Ammoniumchlorid-Lösung. Als Lösungsmittel können
bei dieser Reaktion mit Wasser mischbare Lösungsmittel, vor allem niedere Alkohole, wie Methanol, Äthanol
oder Isopropanol, zugegeben werden. Man arbeitet im Temperaturbereich zwischen 10 und 1000C, vorzugsweise
bei 20 bis 8O0C.
Weiterhin kann die Reduktion gemäß Verfahren b) mit Hilfe von katalytisch erregtem Wasserstoff durchgeführt
werden. Dabei arbeitet man mit Lösungen der Verbindung der allgemeinen Formel (IV) in organischen
Lösungsmitteln, wie Alkohole, Äther, Dioxan, Tetrahydrofuran und dergl. Als Katalysatoren sind die bekannten
ίο Hydrierkatalysatoren auf Basis Nickel, Kobalt, Palladium, Platin oder Rhodium geeignet. Vorzugsweise verwendet
man das wohlfeile Raney-Nickel in Mengen von 0,01 bis 5 Molprozent. Die Hydrierung wird in der Regel in
geschlossenen Gefäßen bei einem Wasserstoffdruck von 0-25 Atm. durchgeführt. Die Reaktionstemperatur
kann von 0 bis 1000C variiert werden. Vorzugsweise arbeitet man bei 20 bis 600C.
Bei dem Herstellungsverfahren gemäß Formelschema c) werden 3-Alkoxy-l,2-dihydro-benzo-l,2,4-triazine der milden Oxydation unterworfen. Als Oxydationsmittel können verwendet werden: Wasserstoffperoxyd und die höheren Wertigkeitsstufen polyvalenter Metalle, vorzugsweise Eisen-III-Verbindungen, z. B. Kalium-hexacyanoferrat-(III). Das Oxydationsmittel wird in der mindestens äquimolaren Menge angewendet. Man arbeitet in wäßrigen Systemen, wobei niedere Alkohole als Lösungsvermittler zugesetzt werden können. Die Reaktionen werden im Temperaturbereich zwischen 0 und 1000C durchgeführt, vorzugsweise zwischen 20 und 800C.
Bei dem Herstellungsverfahren gemäß Formelschema c) werden 3-Alkoxy-l,2-dihydro-benzo-l,2,4-triazine der milden Oxydation unterworfen. Als Oxydationsmittel können verwendet werden: Wasserstoffperoxyd und die höheren Wertigkeitsstufen polyvalenter Metalle, vorzugsweise Eisen-III-Verbindungen, z. B. Kalium-hexacyanoferrat-(III). Das Oxydationsmittel wird in der mindestens äquimolaren Menge angewendet. Man arbeitet in wäßrigen Systemen, wobei niedere Alkohole als Lösungsvermittler zugesetzt werden können. Die Reaktionen werden im Temperaturbereich zwischen 0 und 1000C durchgeführt, vorzugsweise zwischen 20 und 800C.
Als erfindungsgemäße Verbindungen seien als Beispiele im einzelnen genannt:
3-Methoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Äthoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Propoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Isopropoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Isopropoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Butoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Isobutoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-sek.-Butoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Hexyloxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin
3-Methoxy-7-brom-benzo-l,2,4-triazin
3-Methoxy-7-brom-benzo-l,2,4-triazin
3-Isopropoxy-7-jod-benzo-l,2,4-triazin
3-Äthoxy-7-methoxy-benzo-l,2,4-tri»zin
3-Mcthoxy-7-äthoxy-benzo-l,2,4-triazin
3-Methoxy-7-trifluormethyl-benzo-l,2,4-triazin
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine starke fungitoxische und eine bakteriotoxische Wirkung
auf. Sie schädigen Kulturpflanzen in den zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien notwendigen Konzentrationen nicht und haben eine geringe Warmblütertoxizität. Aus diesen Gründen sind sie für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel
zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien geeignet. Fungitoxische Mittel im Pflanzenschutz
werden eingesetzt zur Bekämpfung von Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes, Zygomycetes,
Ascomycetes, Basidiomycetes, Deuteromycetes.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können angewandt werden gegen parasitäre Pilze und Bakterien, die
oberirdische Pflanzenteile befallen oder die Pflanzen vom Boden her angreifen, sowie gegen samenübertragbare
Krankheitserreger. Besonders zu nennen ist die gute Wirkung gegen Pilze der Gattung Drechslera (zumeist
bezeichnet als Helminthosporium) gegen die Gattungen Puccinia, Rhizoctonia, Pythium, Verticillium, Pyricularia
und gegen Pellicularia. Weiterhin ist beachtlich die Wirkung gegen das Bakterium Xanthomonas oryzae, den
Erreger einer in Asien weit verbreiteten Krankheit an Reispflanzen, Xanthomonas vasicatoria, Pseudomonas-Arten
und Erwinia-Arten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie
Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in bekannter Weise hergestellt,
z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck
stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unier Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln.
Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel
verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie
Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline; chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid; aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan
oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen; Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester;
Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon; stark polare Lösungsmittel,
wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser. Mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder
Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig
sind, z. B. Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan; als feste Trägerstoffe:
natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit, oder
Diatomeenerde, und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate;
als Emulgiermittel: nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Estcr, PoIyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther,
z. B. Alkylaryl-polyglycol-Äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate und Arylsulfonate;
als Dispergiermittel: z. B. Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in den Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in den Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten
Wirkstoffen vorliegen, wie Fungiziden, Insektiziden, Acariziden, Nematiziden, Düngemitteln und Bodenstrukturverbesserungsmitteln.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 90%.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus
bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten
und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Spritzen, Sprühen,
Nebeln, Streuen, Stäuben, Gießen, Trockenbeizen, Schlämmbeizen (Slurrybeizen), Feuchtbeizen und
Naßbeizen.
Bei der Beizung kommen im allgemeinen je Kilogramm Saatgut Wirkstoffmengen von 10 mg bis 10 g, Vorzugsweise
100 mg bis 3 g zur Anwendung. Bei der Bodenbehandlung, die ganzflächig, streifenförmig oder punktförmig
durchgeführt werden kann, werden am Ort der erwarteten Wirkung Wirkstoffkonzentrationen von 1 bis
1000 g Wirkstoff je m3 Boden benötigt, vorzugsweise 10 bis 200 g pro m3.
Zu erwähnen ist, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen auch eine insektizide und eine akarizide Wirkung
besitzen.
Beispiel A
Myzelwachstums-Test
Myzelwachstums-Test
Verwendeter Nährboden:
20 Gewichtsteile Agar-Agar
200 Gewichtsteile Kartoffeldekokt
200 Gewichtsteile Kartoffeldekokt
5 Gewichtsteile Malz
15 Gewichtsteile Dextrose
5 Gewichtsteile Pepton
2 Gewichtsteile Dinatriumhydrogenphosphat
0,3 Gewichtsteile Calciumnitrat
5 Gewichtsteile Pepton
2 Gewichtsteile Dinatriumhydrogenphosphat
0,3 Gewichtsteile Calciumnitrat
Verhältnis von Lösungsmittelgemisch zum Nährboden:
2 Gewichtsteile Lösungsmittelgemisch
100 Gewichtsteile Agarnährboden
100 Gewichtsteile Agarnährboden
Zusammensetzung Lösungsmittelgemisch
0,19 Gewichtsteile DMF oder Aceton
0,01 Gewichtsteile Emulgator Alkylarylpolyglykoläther
1,80 Gewichtsteile Wasser 2 Gewichtsteile Lösungsmittelgemisch
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration im Nährboden nötige Menge der erfindungsgemäßen
Verbindungen mit der angegebenen Menge des Lösungsmittelgemisches. Das Konzentrat wird im
genannten Mengenverhältnis mit dem flüssigen, auf 420C abgekühlten Nährboden gründlich vermischt und in
Petrischalen mit einem Durchmesser von 9 cm gegossen. Ferner werden Kontrollplatten ohne Präparatbeimischung
aufgestellt.
Ist der Nährboden erkaltet und fest, werden die Platten mit den in der Tabelle angegebenen Pilzarten beimpft
und bei etwa 21°C inkubiert.
Die Auswertung erfolgt je nach der Wachstumsgeschwindigkeit der Pilze nach 4 bis 10 Tagen. Bei der Auswertung
wird das radiale Myzelwachstum auf den behandelten Nährboden mit dem Wachstum auf dem Kontrollnährboden
verglichen. Die Bonitierung des Pilzwachstums geschieht mit folgenden Kennzahlen:
1 kein Pilzwachstum
bis 3 sehr starke Hemmung des Wachstums
bis 5 mittelstarke Hemmung des Wachstums
bis 7 schwache Hemmung des Wachstums
9 Wachstum gleich der unbehandelten Kontrolle
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Myzelwachstums-Test
Wirkstoffe
konzen- tonia ultimum cillium laria cularia monas
tration solani albo- oryzae sasakii ory/.ac
in ppm atrum
10
N 0-CH(CHj)2
Tabelle A (Fortsetzung)
Myzelwachstum Wirkstoffe
F3C
N O—CH,-CH
CH3
CH3
konzentration Xanthomonas
in ppm oryzae iO
N O—C5Hn
Beispiel B
Saatgutb iizrn'ttel-Test/Streifenkrankheit der Geiste (samenbürtige Mykose)
Saatgutb iizrn'ttel-Test/Streifenkrankheit der Geiste (samenbürtige Mykose)
Zur Herstellung eines zweckmäßigen Trockenbeizmittels verstreckt man die anmeldungsgemäßen Verbindungen
wie die Ver.f.leichsverbindungen mit einem Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Talkum und Kieselgur
zu einer feinpulvrijgeo Mischung mit der gewünschten Wirkstoflkonzentration.
Zur Beizung schüttelt man Gerstensaatgut, welches durch Drechslern graminea (zumeist bezeichnet als HeI-niinthosporium
gramineum) natürlich verseucht ist, mit dem Beizmittel in einer verschlossenen Glasflasche.
Das Saatgut setzt man auf feuchten Filterscheiben in verschlossenen Petrischalen im Kühlschrank 10 Tage einer
Temperatur von 4°C aus. Dabei wird die Keimung der Gerste und gegebenenfalls auch der Pilzsporen eingeleitet.
Anschließend sät man die vorgekeimte Gerste mit 2 x 50 Korn 2 cm tief in Fruhstorfer Einheitserde und kultiviert
sie im Gewächshaus bei Temperaturen um 18°C in Saatkästen, die täglich 16 Stunden dem Liebt ausgesetzt
werden. Innerhalb von 3 bis 4 Wochen bilden sich die typischen Symptome der Streifenkrankheit aus.
Nach dieser Zeit bestimmt man die Anzahl der kranken Pflanzen in Prozent der insgesamt aufgelaufenen
Pflanzen. Der Wirkstoff ist umso wirksamer, je weniger Pflanzen erkrankt sind.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen im Beizmittel, Beizmittelaufwandmengen und Anzahl der erkrankten
Pflanzen gehen aus. der nachfolgenden Tabelle hervor:
Tabeile B
Saatgutbeizmittel-Test/Streifenkrankheit der Gerste
Saatgutbeizmittel-Test/Streifenkrankheit der Gerste
Wirkstoff
Wirkstoffkonzentration im Beizmittel in Gew.-%
Bevmittelaufwandmenge
in g/kg Saatgut
in g/kg Saatgut
Anzahl streifenkranker Pflanzen
in % der insgesamt
aufgelaufenen
Pflanzen
in % der insgesamt
aufgelaufenen
Pflanzen
Ungeheizt
45,1
N OCH3 (bekannt aus C. Α.. 44, 10718 (1970)
N Cl (bekannt aus DD-Pi'. 83 869)
25
25
25
10
10
25
10,2
16,3
0,0
2,0
1,0
N Q-CH(CHj)2
Fortsetzung
Wirkstoff
Wirkstoff- Beizmittel- Anzahl Streifenkonzentration aufwandmenge kranker Pflanzen
im Beizmittel in g/kg Saatgut in % der insgesamt in Gew.-% aufgelaufenen
Pflanzen
30 Cl
25
0,0
25
3,0
25
1,0
25
2,0
N O —CH2-CH(CHj)2
Beispiel C
Sproßbehandlungs-Test/Getreiderost/protektiv (blattzerstörende Mykose)
Sproßbehandlungs-Test/Getreiderost/protektiv (blattzerstörende Mykose)
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung nimmt man 0,25 Gewichtsteile der anmeldungsgemäßen
Verbindungen wie der Vergleichsverbindung in 25 Gewichtsteilen Dimethylformamid und 0,06 Gewichtsteilen
Emulgator (Alkyl-aryl-polyglykoläther) auf und gibt 975 Gewichtsteile Wasser hinzu. Das Konzentrat
verdünnt man mit Wasser auf die gewünschte Endkonzentration der Spritzbrühe.
Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit inokuliert man einblättrige Weizenjungpflanzen der Sorte Michigan
Amber mit einer Uredosporensuspension von Puccinia recondita in 0,l%igem Wasseragar. Nach Antrocknen
der Sporensuspension besprüht man die Weizenpflanzen mit der Wirkstoffzubereitung taufeucht und stellt sie
zur Inkubation für 24 Stunden bei etwa 20°C und einer 100%igen Luftfeuchtigkeit in ein Gewächshaus.
Nach 10 Tagen Verweilzeit der Pflanzen bei einer Temperatur von 200C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis
90% wertet man den Besatz der Pflanzen mit Rostpusteln aus. Der Befallsgrad wird in Prozenten des Befalls der
unbehandelten Kontroll pflanzen ausgedrückt. Dabei bedeuten 0% keinen Befall und 100% den gleichen Befallsgrad wie bei der unbehandelten Kontrolle. Der Wirkstoff ist umso wirksamer, je geringer der Rostbefall ist.
Wirkstoffe, Wirteioffkonzentrationen in der Spritzbrühe und Befallsgrade gehen aus der nachfolgenden
Tabelle hervor.
Tabelle C
Sproßbehandlungs-Test/Getreiderost/protektiv
Sproßbehandlungs-Test/Getreiderost/protektiv
Wirkstoffe | Wirkstoff- | Befall in % der |
konzentration | unbehandelten | |
in der Spritz | Kontrolle | |
brühe in Gew.-% |
Unbehandelt
100,0
0,025
100,0
N Cl
(bekannt aus DD-PS 83 869)
(bekannt aus DD-PS 83 869)
CH3O
CH3
0,025
12,5
0,025
0,0
0,025
25,0
OC3H7
Lösungsmittel:
Dispergiermittel:
Wasser:
Andere Zusätze:
Dispergiermittel:
Wasser:
Andere Zusätze:
Beispiel D Bakterien-Test/Xanthomonas oryzae
11,75 Gewichtsteile Aceton 0,75 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykoläther
987,50 Gewichtsteile Wasser - Gewichtsteile
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in der Spritzflüssigkeit nötige Menge der
anmeldungsgemäßen Verbindungen mit der angegebenen Menge des Lösungsmittels und des Dispergiermittels
und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man 30 etwa 30 Tage alte Reispflanzen bis zur Tropfnässe. Die Pflanzen verbleiben
bis zum Abtrocknen in einem Gewächshaus bei Temperaturen von 22 bis 240C und einer relativen Luftleuchtigkeit
von etwa 70%. Danach werden Nadeln in eine wäßrige Bakteriensuspension von Xanthomonas oryzac
getaucht und die Pflanzen durch Anstechen der Blätter inokuliert. Die Pflanzen stehen nach der Inokulation
24 Stunden bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit und danach in einem Raum bei 26 bis 28°C und 80% relativer
Luftfeuchtigkeit.
10 Tage nach der Inokulation wird der Befall bei allen durch Stich verletzten, inokulierten Blättern von vorher
mit Präparat behandelten Pflanzen in Wertzahlen von 1 bis 9 ausgewertet. 1 bedeutet 100%ige Wirkung, 3 = gute
Wirkung, 5 = mäßige Wirkung und 9 = keine Wirkung.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
11
Tabelle D
Bakterien-Test/Xanthomonas oryzae
Bakterien-Test/Xanthomonas oryzae
Wirkstoff
Befall bei einer Wirkstoffkonzentration (in %) von 0,025
Unbehandelte Kontrolle
Cl ^ N
Cl ^ N
N OCH3
N OCH3
N ι
N OC,H,
N Q-CH2-CH
\
CH3
CH3
N 0-C5H11
N 0-CH(CHj)2
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1 .,
s ι
OC2H5 ίο
(Herstellung nach Verfahren a)) *'
Die Suspension von 20,2 g (0,1 Mol) 3,7-D:ichlor-benzo-l,2,4-triazin und 12,2 g (0,25 Mol) Natriumcyanid in '/»
200 ml Äthanol wird während 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Salze werden abgesaugt und das Filtrat im is £,
Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird mit Wasser verrührt und einige Zeit in Eis gekühlt. Die kristalli- If
sierte Masse wird abgesaugt und aus Waschbenzin umkristallisiert. Man erhält 17,6 g S-Äthoxy^-chlor-benzo- f
1,2,4-triazin vom Fp. 90-920C, das sind 84% der Theorie. *,i
Vorprodukt 20 4
Eine Suspension von 21,8 g (0,1 Mol) SJ-Dichlor-benzo-l^-triazin-l-oxid, 7,5 g Zinkstaub und 5,5 g Ammo- j
niumchlorid in 400 ml Wasser wird bei Raumtemperatur während 24 Stunden kräftig gerührt. Dann gibt man 'i
50 ml Eisessig zu, rührt noch 1 Stunde nach und saugt dann die unlöslichen Bestandteile ab. Diese werden mit ^
Methylenchlorid zweimal extrahiert. Die vereinigten Methylenchloridlösungen werden mit Wasser gewaschen, 25 ,*'
über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird aus Waschbenzin umkristalli- '
siert. Man erhält 7,5 g 3,7-Dichlor-benzo-l,2,4-triazin vom Fp. 113-115°C, das sind 37% der Theorie.
Das als Ausgangsprodukt benötigte 3,7-Dichlor-benzo-l,2,4-triazin-l-oxid und seine Herstellung ist in der
Literatur beschrieben (siehe J. Org. Chem. 24,813-818 (1959), auf Seite 815 wird die Verbindung genannt und
der Fp. 157- 158,5°C angegeben; vgl. auch die US-PS 24 89 353, die Darstellung der 7-Chlor-3-hydroxy-Verbin- 30
dung beschreibend und die US-PS 24 89 354, die Darstellung der 3,7-Dichlor-Verbindung aus der vorgenannten '
Substanz beschreibend; ferner J. Am. Chem. Soc. 76, 4611-4613 (1954), insbesondere Seite 4613, wo sich '
detaillierte Angaben über die 3,7-Dichlor-Verbindung finden, der Fp. wird nach Umkristallisation aus Äthanol
mit 153-154°C angegeben).
40
(Herstellung nach Verfahren b)) 45
In einem VA-Rijhrautqklaven werden 21,2 g (0,1 Mol) S-Methoxy^-chlor-benzo-l^-triazin-l-oxid mit 5 g
Raney-Nickel in 150 ml Äthanol vorgelegt. Bei 300C werden 15 atm. Wasserstoff aufgedrückt. Man rührt während
5 Stunden bei 30 bis 500C nach und drückt dabei weiteren Wasserstoff auf, bis der Druck konstant bleibt.
Der Autoklav wird entspannt, der Katalysator abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Der Rück- 50
stand wird aus Waschbenzin umgelöst. Man erhält 15.2 g 3-Methoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin vom Fp. 122°C,
das sind 78% der Theorie.
Darstellung der für die Verfahren b) und c) als Vorprodukte benötigten 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide:
a) Man bereitet eine Lösung von 0,1 Mol eines Natriumalkoholats in einem ausreichenden Überschuß des 55
jeweiligen Alkohols.
b) Man bereitet eine Suspension von 0,1 Mol eines Natriumalkoholats in Toluol, indem man zur Lösung
von 0,12 Mol eines Alkohols in 150 ml Toluol die Suspension von 0,1 Mol Natriumamid portionsweise
einträgt Anschließend wird xfi Stunde lang Stickstoff durchgeleitet, um restliches Ammoniak zu vertreiben.
60
Zu einer so bereiteten Lösung oder Suspension eines Natriumalkoholats trägt man bei Raumtemperatur portionsweise
0,1 MoI eines 7substituierten 3-Chlor-benzo-l,2,4-triazin-l-oxids ein. Dabei steigt die Temperatur
meistens bis auf 40 bis 45°C an. Man erhitzt das Gemisch anschließend noch während 4 Stunden auf 70 bis 800C,
saugt die festen Bestandteile ab und dampft diis Filtrat im Vakuum ein. Die vereinigten Rückstände werden mit 65
Wasser verrührt, abgesaugt und umkristallisiert.
Auf diese Weise erhält man z. B. die folgenden Vorprodukte mit der allgemeinen Formel
O —R
ιο
Fp (0C)
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
CH3 | Cl | 158-160 |
C2H5 | Cl | 100-102 |
C3H,-n | Cl | 103-105 |
C3H7-ISO | CI | 120-122 |
C4H9-n | Cl | 110-112 |
C4H9-ISO | Cl | 128-130 |
C5H1 ,-η | Cl | 101-102 |
C3H7-iso | CH3O | 92- 94 |
CH3 | CF3 | 98-100 |
C,H7-iso | CF3 | 150-152 |
Darstellung der für die vorgenannten 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide benötigten 3-Chlor-benzo-l,2,4-triazin-1-oxide:
Im Benzolkern entsprechend substituierte 3-Hydroxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide werden mit siedendem
Phosphoroxychlorid umgesetzt. Die Aufarbeitung erfolgt entsprechend den Angaben aus der Literatur (J. Org.
Chem. 24, 813 (1959)). So wurden z. B. die Vorprodukte der allgemeinen Formel
hergestellt:
X | Beispiel 3 | Fp (0C) |
Cl CH3O CF3 |
N | 133-135 162-164 106-108 |
Cl | ||
N OCH3 (Herstellung nach Verfahren c)) Vorstufe
Die Mischung aus 21,15 g (0,1 Mol) S-Methoxy-T-chlor-benzo-l^-triazin-l-oxid, 200 ml Methanol, 30 ml
konz. Salzsäure, 150 ml Wasser und 25 g granuliertem Zinn wird während 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Dabei wird das Reaktionsgemisch allmählich farblos. Man gießt die Lösung von nicht umgesetztem Zinn ab und
kühlt längere Zeit in Eis. Die abgeschiedenen Kristalle, bestehend aus dem Hydrochlorid des 3-Methoxy-7-chlor-l,2-dihydro-benzo-l,2-triazins,
werden abgesaugt.
Umsetzung
Das - wie oben beschrieben erhaltene - 3-Methoxy-7-chlor-l,2-dihydro-benzo-l,2,4-triazin-hydrochlorid
wird in 250 ml warmem Wassergelöst. Bei 35-400C läßt man hierzu eine Lösung aus 100 g Kaliumhexacyanoferrat-(III)
und 30 g Ätznatron in 500 ml Wasser zulaufen. Die Mischung wird während 1 Stunde bei 35 bis 400C
nachgerührt, dann mit Eis gekühlt und abgesaugt. Umkristallisieren der Kristalle aus Waschbenzin ergibt 9,2 g
3-Methoxy-7-chlor-benzo-l,2,4-triazin vom Fp. 121-1220C, das sind 47% der Theorie.
Entsprechend den Beispielen 1, 2 und 3 wurden die folgenden Verbindungen der allgemeinen Formel
(D
erhalten:
Nr. R
11
Fp (0C)
Bevorzugtes
Herstellungs-Verfahren
Herstellungs-Verfahren
4 | C3H7-ISO | Cl | 72- | 74 | b) |
5 | C3H7-n | Cl | 82- | 84 | b) |
6 | C4H9-n | Cl | 47- | 49 | b) |
7 | C4H9-ISO | Cl | 70- | 72 | b) |
8 | C5H11 | Cl | 66- | 68 | b) |
9 | C3H7-ISO | CH3O | 75- | 77 | b) |
10 | CH3 | CF3 | 76- | 78 | b) |
C3H7-ISO CF3
100-102 b)
Claims (3)
1. 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel
X Λ Ν
X Λ Ν
OR
in welcher
R fur Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen steht und
X für Halogen, Trifluormethyl oder Alkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen steht
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in
an sich bekannter Weise
a) 3-Halogen-benzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel
(H)
Hai
in welcher
X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat und
Hai für Chlor oder Brom steht,
Hai für Chlor oder Brom steht,
mit Alkoholen der allgemeinen Formel HO —R
(ΠΙ)
in welcher R die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, in Gegenwart von säurebindenden Mitteln
bzw. mit den den Alkoholen der allgemeinen Formel (III) entsprechenden Metall-alkoholaten zur
Umsetzung bringt, oder
b) 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide der allgemeinen Formel
b) 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide der allgemeinen Formel
(IV)
OR
in welcher
R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, mit einem geeigneten Reduktionsmittel
behandelt, oder
c) 3-Alkoxy-l,2-dihydrobenzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel
c) 3-Alkoxy-l,2-dihydrobenzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel
(V)
OR
in welcher
R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen,
mit einem geeigneten Oxydationsmittel behandelt.
3. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung von Pilzen.
Die Erfindung betrifft 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazine, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung
als Fungizide.
Bisher sind schon einige 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazme bekanntgeworden, die jedoch am Benzolkern des Phenylester
keinen weiteren Substituenten enthalten. So wurde das 3-Methoxy-benzo-l,2,4-triazin durch Einwirkung
von Diazomethan auf 3-Hydroxy-benzo-l,2,4-triazin dargestellt (Rec. faculte sei. univ. Instanbul 15 A,
No. 2,91-107 (1950); Chem. Abstr. 44,10718 (1950)). 3-Äthoxy-benzo-l,2,4-triazin wurde durch Umsetzung
von 3-Chlor-benzo-l,2,4-triazin mit Äthanol in Gegenwart von Natriumcyanid erhalten (Chem. Ber. 101,3818
(1969)). Von diesen Verbindungen sind biologische Wirkungen bisher nicht bekanntgeworden. Weiterhin ist
bekannt{vergl. DD-PS 83 869), daß 3-Alkoxy-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide herbizide und akarizide Eigenschaften
aufweisen. Fungizide Eigenschaften werden für diese Verbindungen nicht angegeben. Lediglich für die entfernter
verwandten 3-Chlor-benzo-l,2,4-triazin-l-oxide wurde in vitro eine Wirkung gegen Aspergillus niger, Botrytis
cinerea, Rhizoctonia solani und Fusarium eulmorum nachgewiesen.
Weiterhin sind 1 ^^-Benztriazin-l^-di-N-oxid-derivate bekannt und deren Verwendung zur Bekämpfung von
Mikroorganismen, als Futterzusatz für Nutztiere und für den Materialschutz (vgi. DE-OS 2404375).
Es wurde nun gefunden, daß 3-AIkoxy-benzo-l,2,4-triazine der allgemeinen Formel
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