DE2523450C2

DE2523450C2 - Vorrichtung zur Bearbeitung der Kantenränder von fortlaufend bewegten plattenförmigen Werkstücken

Info

Publication number: DE2523450C2
Application number: DE2523450A
Authority: DE
Inventors: Hans Georg 7241 Waldachtal Bohnet; Günter 7240 Horb Quiskamp
Original assignee: Hornberger Maschinenbaugesellschaft Mbh & Co Kg 7294 Schopfloch De
Current assignee: Hornberger Maschinenbaugesellschaft Mbh & Co Kg 7294 Schopfloch De
Priority date: 1975-05-27
Filing date: 1975-05-27
Publication date: 1988-05-26
Also published as: DE2726610C2; DE2726610A1; DE2523450A1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bearbeitung der Kantenränder von fortlaufend bewegten plattenförmigen Werkstücken aus Holz-Kunststoff oder dergleichen, mittels zumindest eines auf den Kantenrand einwirkenden rotierenden Werkzeuges, dessen Lage zum Kantenrand jeweils durch zwei Tastrcjllen gesteuert wird, von denen die eine auf der Kantenfläche und die andere auf der Oberseite des Werkstücks abrollt.

Fortlaufend bewegte plattenförmige Werkstücke der hier zur Diskussion stehenden Art sind in aller Regel in einer vorgeschalteten Furnierkanten-Anleimstation mit Furnierkanten ausgestattet worden. Diese Furnierkanten stehen nicht nur in vertikaler Richtung über die Ober- und die Unterseite des Werkstückes hinaus, sondern ragen auch in Durchlaufrichtung über die vordere und die hintere Stirnseite des Werkstückes hinaus.

Um nun diesen Furnierkantenüberstand in seiner Gesamtheit entfernen zu können, werden bisher insgesamt zwei Vorrichtungen eingesetzt die hintereinandergeschaltet werden.

So dienen zum Entfernen des über die Ober- bzw. Unterseite des Werkstückes hinausragenden Furnier-Überstandes Vorrichtungen, wie sie beispielsweise in der DE-PS 14 54 906 beschrieben sind. Diese bekannten Vorrichtungen fräsen präzise den Furnierkantenüberstand im Bereich der waagerechten Kantenränder bis genau in die Höhe der Werkstückoberseite ab. Nüchgeschaltet sind diesen Vorrichtungen sogenannte Kappvorrichtungen, die die in Durchlaufrichtung an der vorderen bzw. hinteren Stirnseite des Werkstückes herausragenden Furnierkantenüberstände abtrennen (vgL beispielsweise DE-Gbm 73 15 715). Auch diese Kappvorrichtungen arbeiten sehr präzise, eignen sich jedoch ausschließlich zur Durchführung der senkrechten Trennschnitte.

Nun wurden in zunehmendem Maße, insbesondere im Möbelbau plattenförmige Werkstücke mit abgerundeten oder in anderer Weise profilierten Stirnkanten verlangt und eingesetzt Da mit den bekannten Vorrichtungen jedoch jeweils nur die Bearbeitung der waagerechten Kantenränder und die Durchführung von senkrechten Schnitten möglich ist werden die verbleibenden

Oberstäude bei Werkstücken mit abgerundeten oder in anderer Weise profilierten Stirnkanten nach der Bearbeitung durch die beiden Vorrichtungen jeweils vor. Hand nachgearbeitet Dies erfolgt bei kleinen Serien mittels einer Feile und bei größeren Serien mittels

Handfräsmaschinen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Kantenrändern zu schaffen, die selbst bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten in der Lage ist sowohl die waagerechte Bearbeitung der Kantenränder vorzunehmen, als auch das senkrechte Abtrennen der stirnseitigen Oberstände durchzuführen. Sie soll darüberhinaus jedoch insbesondere derart ausgestaltet sein, daß sie in der Lage ist Abrundungen, Abfassungen oder andere stirnseitige Profilierungert an den Furnierkanten gemäß der Außenkontur des Werkstückes vollautomatisch herzustellen, und zwar derart daß eine Nacharbeitung von Hand nicht mehr erforderlich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die auf der Oberseite des Werkstücks abrollende Tastrolle achsgleich dicht neben dem rotierenden Werkzeug angeordnet ist und das rotierende Werkzeug zusammen mit beiden Tastrollen am freien Ende eines mit seinem anderen Ende ortsfest angelenkten Hebels befestigt und in der Eewegungsbahn des Werkstückes verschwenkbar gelagert ist

Zwar sind bereits Vorrichtungen bekannt (vgl. beispielsweise AT-PS 2 49 979),bei denen die Fräser am freien Ende eines mit seinem anderen Ende ortsfest angelenkten Hebels befestigt und in der Bewegungsbahn des Werkstückes verschwenkbar gelagert sind, wobei die Ober- bzw. Unterseite des Werkstückes durch Tastschuhe abgegriffen wird, so daß Werkstücke unterschiedlicher Stärke ohne spezielle Einstellmaßnahmen bearbeitet werden konnten. Auch diese Vorrichtungen sind jedoch nicht geeignet, Abrundungen, Abfassungen oder andere stirnseitige Profilierungen an den vorstehenden Furnierkanten gemäß der Außenkontur des Werkstückes herzustellen.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist eine

es Vorrichtung geschaffen, die in der Lage ist sowohl stirnseitige Furnierkantenüberstände als auch solche im Bereich der waagrechten obcnlnchcnscitigcn Kanlcnränder in einem ununterbrochenen Arbeitsgang absolut

präzise in Übereinstimmung mit der Werkstückkontur abzufräsea Dabei ist es unbedeutend welche Kontur die Stirnfläche aufweist. So werden sowohl abgerundete als auch andersartig profilierte Stirnflächen gemäß der Außenkontur des Werkstückes vollautomatisch bei der Bearbeitung der übrigen Kanten des Werkstückes mit hergestellt Nacharbeit von Hand kann daher selbst bei komplizierten Stirnkanten-Profilformen entfallen.

Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Vorrichtung ersetzt daher nichc nur eine Vorrichtung für die waagrechte Bearbeitung der Kantenränder und eine Vorrichtung zur Durchführung von senkrechten Schnitten, sondern darüber hinaus auch Hilfskräfte für das manuelle Abtragen von Furnierkantenüberständen im Bereich der stirnseitigen Profilierungen von plattenförmigen Werkstücken.

Erfindungsgemäß ist es zweckmäßig, die Hebel derartiger Vorrichtungen pendelartig in einer vertikalen Ebene verschwenkbar anzuordnen.

Die auf der Kantenfläche abrollende Tastrolle ist zumindest einlaufseitig mit einer geringfügig gegenüber der Kantenfläche geneigten zentrierenden Auflauffläche in Form eines das rotierende Werkzeug umgebenden Zentrierringes ausgestattet, dessen Stärke; zur Bildung der Neigung im Umfangsbereich geringer ist als im Bohrungsbereich. Die Tastrolle ist dabei in einer Aussparung im Zentrierring derart angeordnet, daß ihre höchste Stelle geringfügig, d. h. einige hundertstel Millimeter über die Oberfläche des Zentrierringes hinausragt Aufgrund dieser Ausgestaltung bildet das rotierende Werkzeug, welches in der Regel von einem Scheibenfräser gebildet wird, zusammen mit den Tastrollen und deren Lagerung eine kompakte Einheit, die sich ohne Schwierigkeiten auch bei beengten Raumverhältnissen an dem Hebel anordnen läßt

Um sicherzustellen, daß die auf der Kantenfläche abrollende Tastroile bei empfindlichen Furnieren keine Schleifspuren auf der Kantenfläche hinterläßt, ist an der kompakten Einheit oder dem Arm eine Libelle angeordnet, die es dem Einsteller auf einfache Weise ermöglicht, die Achse der Tastrolle genau senkrecht zur Förderebene einzustellen. Entsprechende Umstellarbeiten, die bei der Bearbeitung von Werkstücken unterschiedlicher Stärke notwendig sind, können somit auf einfache Weise ausgeführt und Kontrollen auch im Betrieb jederzeit durchgeführt werden.

Im folgenden ist zur Erläuterung und zum besseren Verständnis die Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

F i g. 1 bis 4 zeigen schematisch verschiedene Phasen der Arbeitsweise der Vorrichtung,

Fig.5 zeigt schematisch in einer Explosionsdarstellung in vergrößertem Maßstab eine aus Fräser und Tastrollen bestehende Einheit, wie sie in dem in den F i g. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel verwendet wird.

Auf einem mit strichpunktierten Linien angedeuteten Förderband 1 läuft, wie der F i g. 1 zu entnehmen ist, ein Werkstück 2 von links gegen einen an einem Ständer 3 pendelnd aufgehängten ersten Hebel 4, der an seinem freien Ende eine aus zwei Tastrollen 6,13 sowie einem Fräser 7 bestehende Bearbeitungseinheit 5 trägt, wie sie in F i g. 5 in vergrößertem Maßstab in einer Explosionsdarstellung gezeigt ist

Das Werkstück Z hat im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine abgerundete Stirnfläche. Die dem Betrachter abgewandte Seitenfläche des Werkstückes 2 trägt einen Furnierstreifen F, der in einer nicht dargestellten vorangegangenen Anleimstation an der Seitenkante des Werkstücks 2 angeklebt wurde und sowohl stirnseitig als auch nach oben über die Außenkontur des Werk-

Stückes 2 in Form eines Oberstandes hervorragt

Wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, gerät der stirnseitige Furnierstreifen-Oberstand im Verlaufe der Bewegung des Werkstückes 2 von links nach rechts zuerst in den Bereich des Fräsers 7 der Bearbeitungseinheit 5 und

ίο wird von diesem zerspant Danach gelangt die Werkstückstirnseite zur Anlage an der Tastrolle 6, welche achsgleich mit dem Fräser 7 angeordnet ist Durch die Tastrolle 6 wird die Bearbeitungseinheit 5 an dein Hebel

4 um die Drehachse 8 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt Dabei rollt die Tastrolle 6 auf der Oberseite des Werkstücks 2 ab, wodurch der Fräser 7 den Furnierstreifenüberstand genau in der Form der abgerundeten Stirnseite des Werkstücks 2 abfräst
Ist der Hebel 4 vom Werkstück 2 derart weit verschwenkt worden, daß die Tastrolle 6 auf der Oberseite des Werkstückes 2 angelangt ist, sn ?jät die Bearbeitungseinheit 5 am Hebe! 4 ihre höchste Lage erreicht Das Werkstück 2 läuft nun unter der Bearbeitungseinheit 5 hindurch, wobei die Tastroile 6 auf der Oberseite des Werkstückes 2 abrollt und der Fräser 7 den .waagrechten Furnierstreifen-Überstand genau in Höhe der Werkstückoberseite abfräst.
Wie bereits erwähnt, besitzt die Bearbeitungseinheit

5 zwei Tastrollen 6,13 sowie ein rotierendes Werkzeug in Form eines Scheibenfräsers 7. Während die eine Tastrolle 6 jeweils auf der Oberseite des Werkstücks 2 abrollt rollt die andere Tastrolle 13 auf der Kantenfläche des aufgeleimten Furnierstreifens ab und bestimmt somit die Schnittiefe in der horizontalen Ebene. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ragt diese Tastrolle 13 durch eine Öffnung 14 eines Zentrierringes 15 hindurch, der in seinem Umfangsbereich eine geringere Stärke besitzt als im Bereich seiner Aufnahmebohrung für den Fräser 7. Dadurch wird eine den Fräser 7 umgebende, gegenüber der anlaufenden Kantenfläche etwas geneigte zentrierende Auflauffläche gebildet, so daß ein abruptes Zentrieren der Bearbeitungseinheit 5 für den Fräs- -vorgang und somit Bearbeitungsungenauigkeiten und Rattermarken am Werkstück 2 vermieden werden.

Sobald die Bearbeitungseinheit 5 in ihrer obersten Stellung angelangt ist, d. h. die Tastrolle 6 auf der Oberseite des Werkstücks 2 entlanggleitet, übernimmt die Tastrolle 13, welche lediglich einige hundertstel Millimeter über den Zentrierring 15 hinausragt, die Führung des Fräsers 7 am Werkstück 2.

Eine Libelle 16 sorgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel dafür, daß die Bearbeitungseinheit 5 in ihrer obersten Stellung derart ausgerichtet ist, daß die Achse der Tastrolle 13 genau senkrecht zur Werkstückdurchlaufebene ausgerichtet ist und somit Schleifspuren an empfindlichen Fuixierkanten aufgrund einp.r Schrägstellung der Tastrolle 13 vermieden werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Bearbeitung der Kantenränder von fortlaufend bewegten plattenförmigen Werkstücken aus Holz-Kunststoff oder dergleichen, mittels zumindest eines auf den Kantenrand einwirkenden rotierenden Werkzeuges, dessen Lage zum Kantenrand jeweils durch zwei Tastrollen gesteuert wird, von denen die eine auf der Kantenfläche und die andere auf der Oberseite des Werkstücks abrollt, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Oberseite des Werkstücks (2) abrollende Tastrolle (6) achsgleich dicht neben dem rotierenden Werkzeug (7) angeordnet ist und das rotierende Werkzeug (7) zusammen mit beiden Tastrollen (6,13) am freien Ende eines mit seinem anderen Ende ortsfest angelenkten Hebels (4) befestigt und in der Bewegungsbahn des Werkstückes (2) verschwenkbar gelagert ist

2. VorrichEigig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (4) pendelartig in einer vertikalen Ebene verschwenkbar angeordnet ist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Kantenfläche abrollende Tastrolle (13) zumindest einlaufseitig eine geringfügig gegenüber der Kantenfläcbe geneigte zentrierende Auflauffläche besitzt

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die Auflauffläche die Form eines das rotierende Werkezug (7) umgebenden Zentrierringes (15) hat dessen Stärke zur Bildung der Neigung im Umfangsbereich geringer ist jls im Bohrungsbereich.

5. Vorrichtung nach Anspruch ^ dadurch gekennzeichnet, daß die Tastrolle (13) in einer Aussparung

(14) im Zentrierring(15) angeordnet ist

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß die höchste Stelle der Tastrolle (13) geringfügig über die Oberfläche des Zentrierringes

(15) hinausragt

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, 4, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet daß die auf der Kantenfläche abrollende Tastrolle (13) mittels einer Libelle (16) ausrichtbar ist