DE2512171A1 - 2,3-dihalogen-alkanoyl-harnstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide - Google Patents
2,3-dihalogen-alkanoyl-harnstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizideInfo
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Description
Bayer Aktiengesellscfiaf t 2512171
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
la \ 3. März 1975
2,3-^ihalogen-alkanoyl-harnstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung
und ihre Verwendung als Fungizide
Die vorliegende Erfindung betrifft neue 2,3-Dihalogen-alkanoylharnstoffe,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als fungizide.
Es ist bereits allgemein bekannt, daß man als fungizide Mittel gegen phytopathogene Pilze insbesondere Zink-äthylen-1,2-bisdithiocarbamidat
und N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid
verwendet. Die genannten Verbindungen haben als Handelsprodukte im Pflanzenschutz weltweite Verbreitung gefunden und können
als Standardpräparate bezeichnet werden (Einzelheiten über die
Verbindungen findet man in "Chemie der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel" Band 2, Seiten 65 und 108, Herausgeber
R, Wegler, Springer-Verlag Berlin/Heidelberg/New York
(1970) ). Die Wirkung der angegebenen Verbindungen ist jedoch, insbesondere bei niedrigen Aufwandmengen, nicht immer befriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß die neuen 2,3-Dihalogen-alkanoylharnstoffe
der Formel
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ORIGINAL INSPECTED
R1
I R"
R_CH—C-C U-IfH-CO-N^ (I)
{ I ^R"'
Hal Hal
in welcher
R und R' für Wasserstoff oder Alkyl stehen,
R" für Aryl oder Heteroaryl steht, wobei
diese Reste gegebenenfalls substituiert sein können,
RMf für Wasserstoff, für gegebenenfalls substituiertes
Alkyl, Cycloalkyl, Benzyl oder für Aryl steht, und
Hai für Chlor oder Brom steht, starke fungizide Eigenschaften aufweisen.
Weiterhin wurde gefunden, daß man die 2,3-Mhalogen-alkanoylharnstoffe
der Formel (I) erhält, wenn man 2,3--Dihalogen-alkanoyl-isocyanate
der Formel
R' i R - CH - C - CO - NGO (II)
I I
Hai Hai
in welcher
R, R' und Hai die oben angegebene Bedeutung
haben,
mit einem primären oder sekundären Amin der allgemeinen Formel
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H-N (III)
M"1
in welcher
R" und R"· die oben angegebene Bedeutung besitzen,
in Gegenwart von indifferenten Lösungsmitteln umsetzt.
Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen 2,3-Dihalogenalkanoyl-harnstoffe
eine erheblich höhere fungizide Wirkung als die ölen angegebenen bekannten Handelsprodukte. Die erfindungssemäßen
Stoffe stellen somit eine Bereicherung der Technik dar.
Verwendet man 2,3-Dibrom-propionyl-isocyanat und Anilin als
Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende
Formelsehema wiedergegeben werden:
GH0 - GH - CO - NGO +
I 2 I
Br Br
I 2 I
Br Br
- GH - CO - NH - GO - NH-// \
Br
Die für die Herstellung der 2,3-Dihalogen-alkanoyl-harnstoffe
der Formel (I) benötigten 2,3-Dihalogen-alkanoyl-isocyanate
sind durch die obige Formel (II) allgemein definiert. In dieser Formel stehen R und R1 vorzugsweise für Wasserstoff
oder für Alkyl mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen und Hai kommt die definitionsgemäße Bedeutung Chlor oder Brom zu.
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Die Verbindungen der Formel (II) sind noch nicht bekannt. Sie können hergestellt werden, indem man vorzugsweise in inerten
Lösungsmitteln, z.B. Halogenkohlenwasserstoffen, entsprechende Alkencarbonsäureamide, wie z.B. Acrylsäureamid, vorzugsweise
im Temperaturbereich zwischen -10 und +30 C mit Chlor oder Brom versetzt und das erhaltene Addukt gegebenenfalls ohne
dessen Zwischenisolierung mit Oxalylchlorid umsetzt, wobei man letztere Umsetzung vorzugsweise zwischen +50 und 1000C vornimmt;
dabei entstehen unter Abspaltung von Halogenwasserstoff und Kohlenmonoxid die gewünschten Ausgangsprodukte der Formel
(II)(vgl. hierzu auch die Angaben bei den Herstellungsbeispielen). Als Beispiele für Verbindungen der Formel (II)
seien genannt;
2,3-Dibrom-propionylisocyanat, 2,3-Dichlor-propionylisocyanat,
2,3-Dibrom-2-methyl-propionylisocyanat, 2,3-Dichlor-2-methylpropionylisocyanat,
2,3-Dibrom-butyrylisocyanat, 2,3-Dichiorbutyrylisocyanat,
2,3-Dichlor-2-methyl-butyrylisocyanat, 2,3-Dibrom-n-pentanoylisocyanat, 2,3-Dichlor-n-octanoylisocyanat.
Weiterhin als Ausgangsprodukte benötigt werden die primären bzw. sekundären Amine der Formel (ill). In dieser Formel steht
R" vorzugsweise für die Phenyl-, die Naphthyl-, die Anthrazenyl-,
die Anthrachinolyl-, die Benzthiazolyl-, die Benzoxazolyl-und
die Benzimidazolyl-Gruppe. Diese genannten aromatischen bzw. heteroaromatischen Reste können einfach oder
mehrfach substituiert sein, vorzugsweise durch Halogen, Hydroxy, Nitro, Cyano, durch Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffato- '
men, Alkoxy und Alkylthio mit jeweils 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl und Halogenalkylthio
mit jeweils 1 bis 2 Kohlenstoff- und 1 bis 5 Halogenatomen, insbesondere Fluor und/oder Chlor, weiterhin vorzugsweise
durch Phenyl, Phenoxy und Phenylthio, wobei die drei letzt-
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genannten Reste als Zweitsubstituenten Halogen und/oder Nitro
enthalten können, ferner sind vorzugsweise Substituenten die Pb.er.ylamino-, Alkylamino- und Dialkylamino-Gruppe, wobei in
den beiden letztgenannten Fällen die Alkyl-G-ruppen am Stickstoffatom
1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatome enthalten, die Alkylgruppen können auch zusammen mit dem
verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Ring bilden, der noch als weitere Heteroatome Stickstoff-, Sauerstoffoder
Schwefelatome enthalten kann, als Beispiele seien für derartige Ringsysteme der Pyrrolidino-, 2-Oxo-pyrrolidino-,
Imidazolidine-, Morpholino- und Maleinimido-Reste genannt.
Weiterhin sind noch als mögliche Substituenten der aromatischen bzw. heteroaromatischen Reste R" zu nennen:
Die Acetyl-, die Aldehyd-, die Rhodan-, die Benzyl- und die Benzoyl-Gruppe, wobei die beiden letztgenannten Reste chlorsubstituiert
sein können, die Phenylsulfinyl-, Phenylsulfonyl-, Alkylsulfinyl- und Alkylsulfonyl-Gruppe, wobei die vier
letztgenannten Reste Chlor oder Fluor als weitere Substituenten tragen können, ferner die Cycloalkyl- und Cycloalkenyl-Gruppe
mit jeweils 5 bis 6 Kohlenstoffatomen, die Alkenyloxy-Gruppe
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, als Beispiele seien die
Allyloxy- und Methallyloxy-Gruppe genannt, weiterhin die gegebenenfalls
chlorsubstituierte Acylamino-Gruppe mit 1 bis 6, insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, sodann die Alkylsulfonyloxy-gruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und die Arylsulfonyloxy-Gruppe,
als Beispiele für die beiden letztgenannten Reste sind die Methansulfonyloxy- und die Phenylsulfonyloxy-Gruppe
zu nennen, weiter die Alkylamido-sulfonyl- und die Dialkylamidosulfonyl-Gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen im
Alkylteil, als Beispiele für die beiden letztgenannten Gruppen sind zu nennen die Dimethylamidosulfonyl-, die Äthylamidosulf
onyl-, die Butylamidosulfonyl-, und die Piperidinosulfonyl-Gruppe,
weitere Substituenten sind die Arylamidosulfonyl-Gruppe,
gegebenenfalls chlorsubstituiert wie im Beispiel der Chlor-
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phenylamidosulfonyl-Gruppe, sodann die Alkylamidocarbonyl- und
die Dialkylamidocarbonyl-Gruppe, die Alkylreste enthalten 1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatome und können mit dem verbindenden
Stickstoffatom einen Ring bilden, als Beispiele für die beiden letztgenannten Gruppen sind die Methylamidocarbonyl-,
die Dimethylamidocarbonyl- und die Morpholinocarbonyl-G-ruppe
zu nennen.
Weiterhin kann R" noch vorzugsweise für die Gruppe
Weiterhin kann R" noch vorzugsweise für die Gruppe
stehen, wobei X die Reste
R1
-NH - GO - NH - 00 - C - GH - R
I I
Hal Hal
R1
-0 -f\-M - GO - NH - GO - C - GH - R,
VT/ ι ι
Hal Hal
Rf
Λ-ΝΗ-σο-ΝΗ-σο - σ - gh - R,
Hal Hal
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//Λ
-NH - CO - NH -( ^)-NH - CO - NH - GO - C - GH - R und
ι ι
Hal Hal
R1
O-CO-0 -/7 VNH-GO - NH - CO - C - GH - R
I I
Hal Hal
bedeuten kann, die Reste R, R1 und Hai haben dabei die oben
angegebene Bedeutung.
In der Formel (ill) steht der Rest R"1 vorzugsweise für Wasserstoff,
für Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls
substituiert durch Cyano, Methoxy, Äthoxy, Methylthio und Äthylthio,
für Cyclohexyl, für Benzyl und endlich vorzugsweise für Phenyl.
Als Amine der Formel (III) kommen beispielsweise infraget
Anilin, 2-, 3-, oder 4— Chloranilin, 3,4-Dichlor-anilin, 2,4-Dichlor-anilin,
2,6-Dichloranilin, 3,5-Dichloranilin, 2,4,5-,
2,4,6-, sowie 3,4,5-Trichloranilin, 4-Brom-anilin, 2-Chlor-4-bromanilin,
2-Methyl-4-chloranilin, 4-Jodanilin, 4-Fluoranilin,
2-, 3- und 4-Methylanilin, 2,4,5-Trimethylanilin, 4-tert.-Butyl-anilin,
4-Isohexylanilin, 4-Dodecylanilin, 2-Äthyl-4-chlor-anilin,
2-Isopropyl-4-brom-anilin, 2,4-Dibrom-anilin,
2-Methyl-4,5-dichlor-anili-n, 2,4-, 3,4-, und 2,6-Dimethyl-anilin,
2,6-Diäthyl-anilin, 2,6-Diisopropyl-anilin, 4-Methyl-2,6-diisopropyl-anilin,
4-Cyclohexenylanilin, 2-, 3-, oder 4-Nitroanilin,
2-Ghlor-4-nitro-anilin, 2-Ghlor-4-nitro-anilin, 3,5-Dichlor-4-methoxy-anilin,
3,5-Dibrom-4-äthylthio-anilin, 3,5-Dimethyl-4-chlor-anilin,
3,4-Dimethoxy-anilin, 2-Chlor-5-dimethylamidosulfonyl-anilin,
2-Chlor-5-cyan-anilin, 3,5-Bis-
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trifluormethyl-anilin, 3-Methyl-4-allyloxy-anilin, 2-Chlor-5-dime
thy lamia ocarbonyl-anilin, 3-Methyl-4-methoxycarbonylamino-anilin,
2-Chlor-4-methansulfonyloxy-anilin, 4-Aminodiphenyl,
i-Chlor-2-amino-naphthalin, 4-Amino-diphenyläther,
4'-, 2,6-TriGhlor-4-amino-diphenyläther, N-Methyl-anilin,
N-Äthyl-anilin, N-Isopropyl-anilin, N-Cyclohexyl-anilin,
N—Benzyl-anilin, Diphenylamin, N-(2-cyan-äthyl)-anilin, N-(2-Methoxy-äthyl)-anilin,
N-(2-Athoxycarbonyl-äthyl)-anilin, N-(2-Äthylmercapto-äthyl)-anilin, N-Methyl-4-toluidin, N-Äthyl-3-toluidin,
N-Methyl-4-chlor-anilin, N-Methy1-2,4-dichlor-anilin,
N-Methyl-3,4-dichlor-anilin, N-Methyl-4-chlor-2-methylanilin,
N, 2, 4-'-i-1rimethyl-anilin, N, 2, 6-Trimethylanilin,' N-Methyl-2,6-diisopropyl-anilin,
4-Chlor-diphenylamin, N-Methyl-1-aminonaphthalin,
N-Phenyl-1-amino-naphthalin, N-Phenyl-2-amino- '
naphthalin, N-Methyl-1-amino-anthracen, N-Methyl-1-amino-anthrachinon,
N-Methyl-4-nitro-anilin, N-Methyl-2-chlor-4-nitroanilin,
N-Äthyl-2-nitro-4-chlormethylsulfonyl-anilin, 4',2-Dichlor-4-amino-diphenylsulfid,
4*-Dimethylaminosulfonyl-2,6-dichlor-diphenyläther,
41,2-Dichlor-4-amino-diphenyl3ulfoxyd,
4' , 2-Dichlor-4-amino-diphenylsulfon, 4' , 2, 6-rl'richlor-4-aminodiphenylsulfon,
4'-Chlor-4-amino-benzophenon, 4t-Chlor-4-aminodiphenylmechan,
1-, 2- und 9-Aminoanthracen, 1- und 2-Aminoanthrachinon, 1,4-Diamino-benzol, 1 ,3-Diainino-benzol, 4,4'-Diamino-diphenyläther,
4,4l-Diamino-diphenylsulfon, 4,4'-Diamino-diphenylharnstoff,
4,4t-Diamino-diphenylcarbonat.
Die aufgelisteten Amine sind der Fachwelt allgemein bekannte Verbindungen, die nach allgemein bekannten und laboratoriumsüblichen
Methoden hergestellt werden können.
Als Verdünnungsmittel kommen für die Umsetzung der Verbindungen der Formel (II) mit den Verbindungen der Formel (III) solche
organischen Lösungsmittel infrage, die gegenüber Acylisocyanaten
indifferent sind. Hierzu gehören vorzugsweise Kohlen-
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Wasserstoffe, z.B. Petroläther, Ligroin und -Benzin im Siedebereich
zwischen 40 und 1500C, ferner Benzol, Toluol und Chlorbenzol,
ferner chlorierte Alkane, wie Di chlorine than, Trichlormethan, Tetrachlorkohlenstoff oder 1,2-Dichloräthan, ferner
Äther, wie Diäthyläther, weiterhin Acetonitril, Dimethylformamid und Ketone, wie Aceton.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen -20 und
+1000O, vorzugsweise zwischen -10 und 5O0C.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt
man auf 1 Mol des Amins gemäß Formel (III) vorzugsweise 1,0 bis 1,1 Mol Acylisocyanat der Formel (II) ein, jedoch können
Unter- und Überschreitungen um bis zu 20 $ ohne wesentliche Ausbeuteverschlechterung vorgenommen werden. Nähere Angaben zur
Umsetzung finden sich bei den Herstellungsbeispielenj die Aufarbeitung
erfolgt in einfacher Weise durch Abtrennen der Reaktionsprodukte, die bei geeigneter Wahl des Lösungsmittels aus
demselben auskristallisieren und zumeist analysenrein sind. Im anderen Fall kann durch geeignete Maßnahmen, wie Einengen der
Lösung und Umkristallisieren des Rückstandes, die Isolierung und Reinigung erreicht werden. In allen Fällen muß auf Abwesenheit
von Feuchtigkeit und hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln im Reaktionsgemisch geachtet werden, um Nebenreaktionen mit dem
Acylisocyanat-Rest zu vermeiden.
Die Umsetzung kann beispielsweise durchgeführt werden, indem man unter Rühren und Kühlung eine Lösung des 2,3-Dihalogenpropionylisocyanats
langsam zu einer Lösung des vorgelegten Arylamins tropft. Die Konzentration des 2,3-Dihalogenpropionylisocyanats
in dem Lösungsmittel liegt zwischen 5 und 100 Gew.-$,
bevorzugt zwischen 10 und 80 Gew.-$, und die des Arylamins zwischen 3 und 60 Gew.-^, vorzugsweise zwischen 5 und 40 Gew.-^.
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Die Reaktion verläuft schwach exotherm und wird gegebenenfalls
durch Erwärmen auf 300C bis 5O0G beendet. Die entstandenen
N-Aryl-N'-(2,3-dihalogen-acyl)-harnstoffe sind in den angegebenen
Lösungsmitteln schwer löslich und können abfiltriert werden.
In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird unter sonst gleichen iie ak ti onsbe dingungen eine Lösung
des 2,3-Dihalogen-isocyanats vorgelegt und dazu langsam
eine Lösung des Arylamins gegeben.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke fungitoxische Wirkung auf. Ihre geringe Warmblütertoxizität und
ihre gute Verträglichkeit für höhere Pflanzen erlaubt ihren Einsatz als Pflanzenschutzmittel gegen pilzliche Krankheiten.
Sie schädigen Kulturpflanzen in den zur Bekämpfung der Pilze notwendigen Konzentrationen nicht. Fungitoxische Mittel im
Pflanzenschutz werden eingesetzt zur Bekämpfung von Pilzen aus den verschiedensten Pilzklassen, wie Archimyceten, Phycomyceten,
Ascomyceten, Basidiomyceten und Fungi imperfecti.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können verwendet werden gegen parasitäre Pilze auf oberirdischen Pflanzenteilen, Tracheomycose
erregende Pilze, die die Pflanze vom Boden her angreifen, samenübertragbare Pilze sowie bodenbewohnende Pilze. Besonders
wirksam sind sie gegen Phycomyeeten, Ascomyceten und Basidiomyceten. Als wichtige, mit den erfindungsgemäßen Wirkstoffen
zu bekämpfende Pilze seien im einzelnen genannt: Phytophthora infestans und Fusicladium dendritioum und Puccinia recondita.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen
übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in
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bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter
Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von
Wasser als Streckmittel können z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen infrage: Aromaten, wie
Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Ohlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Oyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen,
Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthy!keton, Methylisobutylketon
oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid
und Dirnethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten
gasförmigen Steckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter
Normaldruck gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluormethan
oder Trichlorfluormethanj als feste Trägerstoffe:
natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde, und
synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als Emulgiermittel: nichtionogene und
anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester,
Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, z.B. Alkylaryl-polyglykol-A'ther,
Alkylsulfonate, Alkylsulfate und Arylsulfonate; als Dispergiermittel:
z.B. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen
in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie Fungiziden, Insektiziden und Akariziden.
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Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichts-^ Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 #.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige
Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in
üblicher Weise, z.B. durch Spritzen, Sprühen, Stäuben, Streuen und Gießen.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind im allgemeinen bei Wirkstoffkonzentrationen
zwischen 0,0001 und 0,05 Ί° ausreichend
wirksam. Bei der Verwendung wäßriger WirkstoffZubereitungen
können die Wirkstoffkonzentrationen in größeren Bereichen schwanken und liegen dann etwa zwischen 0,0005 und 2,0 $. Werden
die Wirkstoffe nach besonderen Ausbringungsverfahren ausgebracht, z.B. nach dem ULV-Verfahren (ultra-low volume), so liegen
die Wirkstoffkonzentrationen höher, z.B. zwischen 20 und 80 #.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe zeigen auch eine mikrobizide Wirkung.
Die Anwendungsmöglichkeiten gehen aus den nachfolgenden Verwendungsbeispielen
hervor«
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3eiapiel A
My zelwachsturns-Test
Verwendeter Nährboden«
Verwendeter Nährboden«
20 Gewichtateile Agar-Agar
200 Gewichtsteile Kartoffeldekokt 5 Gewichtsteile Malz
15 Gewichtateile Dextroae
5 Gewichtateile Pepton
200 Gewichtsteile Kartoffeldekokt 5 Gewichtsteile Malz
15 Gewichtateile Dextroae
5 Gewichtateile Pepton
2 Gewichtateile Dinatriumhydrogenphosphat 0,3 Gewichtsteile Calciumnitrat
Verhältnis von Lösungsmittelgemiach zum Nährboden:
2 Gewichtateile Löaungamittelgemisch 100 Gewichtsteile Agarnährboden
Zusammensetzung Löaungamittelgemisch:
0,19 Gewichtsteile DMF oder Aceton 0,01 Gewichtsteile Emulgator Alkyl-aryl-polyglykoläther
1,80 Gewichtateile Wasser
2,00 Gewichtsteile Löaungsmittelgemiach
Man vermiacht die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration im
Nährboden nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen Menge des
Lösungsmittelgemischea. Das Konzentrat wird im genannten Mengenverhältnis mit dem flüssigen, auf 42 G abgekühlten Nährboden
gründlich vermischt und in Petrischalen mit einem Durchmesser von 9 cm gegossen. Ferner werden Kontrollplatten ohne Präparatbeimischung
aufgestellt.
Ist der Nährboden erkaltet und fest, werden die Platten mit den in der Tabelle angegebenen Pilzarten beimpft und bei etwa
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210C inkubiert.
Die Auswertung erfolgt je nach der Wachstumsgeschwindigkeit
der Pilze nach 4-10 Tagen. Bei der Auswertung wird das radiale Myzelwachstum auf den behandelten Nährböden mit dem Wachstum
auf dem Kontrollnährboden verglichen. Die Bonitierung des Pilzwachstums geschieht mit folgenden Kennzahleni
1 kein Pilzwachstum
bis 3 sehr starke Hemmung des Wachstums
bis 5 mittelstarke Hemmung des Wachstums
bis 7 schwache Hemmung des Wachstums
9 Wachstum gleich der unbehandelten Kontrolle
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor:
Le A 16 090 -H-
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- | Ω H. |
Ω H |
I j | O | 290 | - | N | 8609 | 060 | 9L | N | α |
\. Kr | - SL | P | a* H· |
(6 | ||||||||
Ω H- Ω |
Ul | 4 | H | H | ||||||||
JL^H | I | 35 | ||||||||||
— Ω | OQ | p3 | H | |||||||||
1ι I* | W | Ω | W | c+· | O | O | ||||||
L /1 | I Ω |
Ul | H | PO | O | tr | 5^ | |||||
O | PO | I | O | H3 | CQ | |||||||
I | g | UJ | I | Hj | ||||||||
tej | Ω | VD | C» | a | ||||||||
W | <p | —* | φ v hrt | Ω | ,I3 | |||||||
I Ω |
— Ω | cf I (B Ω |
co I |
VD | η CQ |
|||||||
O | p" T | CQ | ||||||||||
&ί | I — Ω |
B CQ | VO | |||||||||
Ω | bd | W | Ul | A N | ||||||||
O I |
N) | VO | ||||||||||
Ω — Ω | bd | Ul | ||||||||||
H W I |
4 | VD | ||||||||||
Ω-Ω | ||||||||||||
H W | I | Ul | ||||||||||
ro | Wirkstoffkonzen tration / ppm |
|||||||||||
ο | PO | PO Ul |
VO | Pusarium | ||||||||
VD | culmorum | |||||||||||
UJ | PO | Ul | Sclerotinia | H- H |
||||||||
sclerotiorum | ||||||||||||
UJ | VO | Pusarium | g | |||||||||
VO | nivale | |||||||||||
_k | Ul | Ul | Ui | Colletοtrichum | ||||||||
coffeanum | bd p |
|||||||||||
-» | _» | VD | Rhizoctonia | Pf C+ |
||||||||
vD | solani | |||||||||||
Ul | Pythium | 4 | ||||||||||
VD | ultimum | H- | ||||||||||
Cochliobolus | B | |||||||||||
VD | miyabeanus | |||||||||||
UJ | Ul | Botrytis | ||||||||||
VO | Ul | cinerea | ||||||||||
Ul | ||||||||||||
Verticillium | ||||||||||||
alboatrum | ||||||||||||
Ul | VD | Pyricularia | ||||||||||
oryzae | ||||||||||||
Ul | ||||||||||||
PO | ||||||||||||
Ul | ||||||||||||
_i | ||||||||||||
Helminthosporium | ||||||||||||
gramineum | ||||||||||||
Mycosphaerella | ||||||||||||
musicola | ||||||||||||
Phytophthora | ||||||||||||
cactorum | ||||||||||||
Pellicularia | ||||||||||||
sasakii | ||||||||||||
UlZLSl
512171
Fusicladium-Test (Apfel) / Protektiv
Lösungsmittel: 4,7 Gewichtsteile Aceton Emulgator : 0,3 Gewichtsteile Alkyl-aryl-polyglykoläther
Wasser s95,O Gewichtsteile
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen
Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, welches die genannten Zusätze
enthält.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man junge Apfelsämlinge,'
die sich im 4- bis 6-Blattstadium befinden, bis zur Tropfnässe. Die Pflanzen verbleiben 24 Stunden bei 2O0C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 70 $ im Gewächshaus. Anschließend
werden sie mit einer wäßrigen Konidiensuspension des Apfelschorferregers (Pusicladium dendriticum) inokuliert und 18
Stunden lang in einer Feuchtkammer bei 18 - 200C und 100 9δ
relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert. Die Pflanzen kommen dann erneut für 14 Tage ins Gewächshaus.
15 Tage nach der Inokulation wird der Befall der Sämlinge bestimmt.
Die erhaltenen Boniturwerte werden in Prozent Befall umgerechnet. 0 $ bedeutet keinen Befall, 100 $>
bedeutet, daß die Pflanzen vollständig befallen sind.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Ergebnisse gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor:
Le A 16 090 - 16 -
609842/1062
Tabelle B
Fusicladium-Test (Apfel) / Protektiv
Wirkstoff
Befall in # bei einer Wirkstoffkonzentration
von
0,01
0,0025
O
ti
ti
N-S-CCl,
(bekannt)
24
0 il
Gl Gl
NH-G-NE
I I
!-G-GH-GI
Π G1 C1
I 1
NV NH-C-NH-G-GH-CH0
Gl Gl
0 O?1?1
1 JM-»
NH-G-NH-G-GH-CH,
Le A 16 090
- 17 -
609842/ 1 062
Tabelle B (Fortsetzung) Fusicladium-Test (Apfel) / Protektiv
Wirkstoff
Befall in io bei einer Wirkstoffkonzentration
von
0,01 $ 0,0025
Cl
0 Off ΝΗ-ί-NH-c!-CH-CH,
12
A-NH-C-NH-C-CH-CH,
Cl
16
/5O 0 ί1 °{ λ
CH3-T ^VNH-C-NH-C-CH-CH,
3 0
ti
NH-C-NH-C-CH-CH,
ti
NH-C-NH-C-CH-CH,
Cl
0 0
Cl Cl
3\-
NH-C-NH-C-CH-CH,
Le A 16 090
- 18 -
60 984 2/ 1 062
T a bei IeB (Fortsetzung)
Fusicladium-Test (Apfel) / Protektiv
Wirkstoff
Befall in fi bei einer Wirkstoff konzentration
von
0,01
0,0025
°\5 0 0^f
/7~\
1I 'ill
Cl-T nVnH-C-NH-C-CH-CH,
Br Br
I' M-NH-C-NH-C-CH-CH,
17
0 Off /, Λ I Il I I
C ^)-NH-C-NH-C-CH-CH
21
Le A 16 090
- 19 -
609842/1062
Phytophthora-Test (Tomaten) / Protektiv
Lösungsmittel: 4,7 ^ewichtsteile Aceton
Emulgator : 0,3 iiewichtsteile Alkyl-aryl-polyglykoläther
Wasser ι95,ΰ Gewichtsteile
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration
in der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen
Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, welches die genannten Zusätze
enthält.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man junge Tomatenpflanzen
mit 2 bis 4 Laubblättern bis zur Tropfnässe. Die Pflanzen
verbleiben 24 Stunden bei 20 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 $ im Gewächshaus. Anschließend werden die Tomatenpflanzen
mit einer wäßrigen Sporensuspension von Phytophthora infestans inokuliert. Die Pflanzen werden in eine Feuchtkannner
mit einer 100#igen Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 18 bis 200C gebracht.
Nach 5 Tagen wird der Befall der Tomatenpflanzen bestimmt. Die erhaltenen Boniturwerte werden.auf Prozent Befall umgerechnet.
0 io bedeutet keinen Befall, 100 $ bedeutet, daß die
Pflanzen vollständig befallen sind.
Wirkstoff, Wirkstoffkonzentrationen und Ergebnisse sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:
Le A 16 090 - 20 -
609842/1062
Tabelle G Phytophthora-Test (Tomaten) / Protektiv
Wirkstoff
S •I
GH0-NH-C-S,
GH0-NH-G-S^
d ti S
•Zn Befall in $ bei einer Wirkstoffkonzentration von
0,0031
37
(bekannt)
Br Br
y^JVnh-c-nh-cUch-gh
26
ο ο ?r f
-NH-G-NH-G-GH-GH0
^-NH-G-NH-G-GH-GH0
20
Br Br
Le A 16
- 21 -
609842/1 062
Tabelle G (Fortsetzung) Phytophthora-Iest (Tomaten) / Protektiv
Wirkstoff
Befall in $ bei einer Wirkstoffkonzentration von
0,0031 1o
Vnh-c-nh-g-gh-gh.
Gl
Gl Gl
O O
it mII
'-NH-C-NH-G-CH-GH,
ί1
NH-C-NH-G-GH-GH,
Cl
Λ
Λ
fr fr
Λ 0 0 ff
Br-C ^)-NH-G-NH-G-CH-CH,
Cl
f1
CH
5O Off
Ie A 16 090
- 22 -
609842/1 062
Tabelle C (Fortsetzung) Phytophthora-Test (Tomaten) / Protektiv
Wirkstoff
Befall in % bei einer Wirkstoffkonzentration
von
0,0031 $>
0101
NH-C-NH-C-CH-GH9
91
N-C-NH-C-CH-CH 16
0Hv3 cn m
O O ι j
vVnh-c-nh-c-ch-ch,
24
0 Off H-C-NH-C-CH-CH,
0 Q f1 ^1
ι ι I i
-NH-C-NH-C-CH-CH,
Le A 16 090
609842/1062
Tabelle 0 (Fortsetzung) Phytophthora-Test (Tomaten) / Protektiv
Wirkstoff Befall in $ bei einer
Wirkstoffkonzentration von
0,0031
NH-G-NH-G-GH-CH2
Cl-C M-N-G-NH-C-OH-CH2
Gl GH5
Le A 16 090 - 24 -
609842/1062
Sproßbehandlungs-Test / Getreiderost / protektiv
(blattzerstörende Mykose)
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung nimmt
man 0,25 Gewichtsteile Wirkstoff in 25 Gewichtsteilen Dimethylformamid und 0,06 Gewichtsteilen Emulgator Alkyl-aryl-polyglykoläther
auf und gibt 975 Gewichtsteile Wasser hinzu. Das Konzentrat verdünnt man mit Wasser auf die gewünschte Endkonzentration
der Spritzbrühe.
Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit inokuliert man einblättrige
Weizenjungpflanzen der Sorte Michigan Amber mit einer Uredosporensuspension von Puccinia recondita in 0,1 %igem
Wasseragar. Nach Antrocknen der Sporensuspension besprüht man die Weizenpflanzen mit der Wirkstoffzubereitung taufeucht und
stellt sie zur Inkubation für 24 Stunden bei etwa 200O und einer
100 $igen Luftfeuchtigkeit in ein Gewächshaus.
Nach 10 Tagen Verweilzeit der Pflanzen bei einer Temperatur von 200C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 $>
wertet man den Besatz der Pflanzen mit Rostpusteln aus. Der B;3fallsgrad
wird in Prozenten des Befalls der unbehandelten Kontrollpflanzen ausgedrückt. Dabei bedeutet 0 $ keinen Befall und
100 $ den gleichen Befallsgrad wie bei der unbehandelten Kontrolle.
Der Wirkstoff ist umso wirksamer, je geringer der Rostbefall ist.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen in der Spritzbrühe und
Befallsgrade gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Le A 16 090 - 25 -
6 0 9-842/1062
Tabelle D
Sproßbehandlungs-Te3t / Getreiderost / protektiv
Sproßbehandlungs-Te3t / Getreiderost / protektiv
Wirkstoffe Wirkstoffkonzentration
in der
Spritzbrühe in
Spritzbrühe in
Befall in <$> der
unbehandelten
Kontrolle
unbehandelt
CH0-NH-C-S CH2-NH-C-S
0,025
0,01
100
93,4
100
(bekannt)
i ? r f
NH-C-NH-C-CH-CH, 0,025
33,8
Le A 16 090 - 26 -
609842/ 1 062
Beispiel 1 Ch0-CH-CO-NH-CO-NH-/'
— ι 2 ι
Br Br
Eine Lösung von 51 g (0,2 Mol) 2,3-Dibrom-propionyl-isocyanat in 200 ml Benzol wird im Verlauf von 15 bis 30 Minuten unter
Rühren bei 0 bis 5°C zu einer Lösung von 18,6 g (0,2 Mol) Anilin in 200 ml Benzol zugetropft; anschließend rührt man
15 Minuten nach, setzt etwa das gleiche Volumen Petroläther zu und saugt das ausgefallene Reaktionsprodukt ab und wäscht
es mit Petroläther. Man erhält so 63 g N-Phenyl-N'-(2,3-Dibrompropionyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 160 bis 1610C. Die Ausbeute
beträgt 90 $ der Theorie.
Darstellung des Vorproduktes»
100 g (1,41 Mol) Acrylsäureami'd werden in 1200 ml Chloroform gelöst und bei einer Temperatur von 0 bis 5°C werden unter
Rühren 224 g (1,41 Mol) Brom, gelöst in 250 ml Chloroform, zur Lösung zugetropft. Die entstehende Suspension wird weitere
5 Stunden bei 20 C gerührt. Anschließend werden unter weiterem Rühren 270 g (2,13 Mol) Oxalylchlorid zugetropft und danach
das Reaktionsgemisch zum Sieden erhitzt und so lange unter Rückfluß bei Siedetemperatur gehalten, bis die Gasentwicklung
beendet ist. Anschließend wird das Reaktionsgemisch fraktioniert destillierti man erhält so 220 g (61 $ der Theorie)
2,3-Dibrom-propionyl-isocyanat vom Siedepunkt 73 bis 75°C/ 2,5 Torr.
Le A 16 090 - 27 -
609842/1062
Beispiel 2 GH2-0H-G0-NH-C0-NH
Cl Gl
Zu einer Lösung von 16,0 g (0,1 Mol) 3,4-Dichlor-anilin in
150 ml trockenem Benzol wird bei 0 bis 5 0 unter Kühlung eine
Lösung von 17,0 g (0,1 Mol) 2,3-Dichlor-propionyl-isocyanat
in 50 ml Waschbenzin zugetropft. Dabei kristallisiert das Reaktionsprodukt aus. Man rührt noch 1 Stunde bei 20 C nach,
filtriert, wäscht mit Petroläther und trocknet. Man erhält 25,0 g N-(3,4-Dichlor-phenyl)-lTl-(2,3-dichlorpropionyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 145 bis 148 G unter.Zersetzung. Die
Ausbeute beträgt 76 $ der Theorie.
Darstellung des Vorproduktes:
In eine Lösung von 100 g (1,41 Mol) Acrylsäureamid in 1000 ml
Chloroform werden unter Rühren bei etwa 0 bis 5°C 99 g (1,40 Mol) Chlor eingeleitet. Man rührt anschließend 3 Stunden
bei etwa 2O0C nach und tropft dann unter weiterem Rühren 270 g
(2,13 Mol) Oxalylchlorid zu. Anschließend wird die Lösung unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis die Gasentwicklung beendet
ist. Durch fraktionierte Destillation der Reät ticnslösung erhält
man 172 g (72 $ der Theorie) 2,3-Dichlor-propicnyl-isocyanat
vom Siedepunkt 38 bis 41°G/1,O Torr.
Beispiel 3 ι 3
GHx
CH0-C-CO-NH-C-NH
I 2 I
Br Br
Zu einer Lösung von 16,0 g (0,1 Mol) 3,4-Sichlor-anilin in
250 ml trockenen Benzol wird bei 1O°C eine« Lösung von 27,0
(0,1 Mol) 2,3-Dibrom-2-methyl-propionyl-isocyanat in
Le A 16 090 - 28 -
609842/1062
50 ml Waschbenzin zugetropft. Dabei kristallisiert das Reaktionsprodukt
aus. Man rührt noch 1 Stunde bei 200C, verdünnt
mit dem gleichen Volumen Petroläther, filtriert und trocknet. Die Ausbeute beträgt 39 g N-(3,4-Dichlor-phenyl)-N'-(2,3-dibrom-2-methyl-propionyl)-harnstoff
(90 $> der Theorie) vom Schmelzpunkt 202 bis 2040C.
Darstellung des Vorproduktes;
In eine Lösung von 100 g (1,17 Mol) Methacrylsäureamid in
100 ml Chloroform wird bei einer Temperatur von etwa 0 bis 5°C unter Rühren eine Lösung von 189 g (1,18 Mol) Brom in 200 ml
Chloroform eingetropft. Das Reaktionsgemisch wird weitere 3 Stunden bei etwa 200C gerührt und anschließend werden 228 g
(1,8 Mol) Oxalylchlorid zugetropft. Danach wird unter Rückfluß solange auf Siedetemperatur erhitzt, bis die Gasentwicklung
beendet ist. Durch fraktionierte Destillation des Reaktionsgemisches erhält man 248 g 2,3-Dibrom-2-methyl-propionyl-isocyanat
vom Siedepunkt 66 bis 70°C/2,5 Torr. Die Ausbeute beträgt 65 i° der Theorie.
Beispiel 4 GH,-CH-CH-CO-NH-C0-NH-^ ^
5 I I
Br Br ^1
16,0 g (0,1 Mol) 3,4-Dichlor-anilin werden in 150 ml trockenem
Dichlormethan gelöst und bei 0 bis 5°C werden 27,0 g (0,1 Mol) 2,3-Dibrom-butyrylisocyanat in 50 ml Dichlormethan zugetropft.
Das Reaktionsprodukt kristallisiert nach kurzer Zeit aus. Man rührt noch 3 Stunden bei 2O0C nach, verdünnt den Ansatz
mit Petroläther, filtriert und trocknet. Die Ausbeute beträgt 38,0 g N-(3,4-Dichlor-phenyl)-N'-(2,3-dibrom-butyryl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 196 bis 197°C unter Zersetzung, das sind 87 # der Theorie.
Le A 16 090 - 29 -
609842/ 1 062
Darstellung des Vorproduktes:
In eine Lösung von 150 g (1,75 Mol) Crotonsäureamid in 700 ml
trockenem Chloroform werden bei einer Temperatur zwischen -10 und O0C 288 g (1,80 Mol) Brom unter Rühren langsam zugetropft,
Man rührt anschließend 3 Stunden bei 20 C nach und tropft dann 335 g (2,62 Mol) Oxalylchlorid im Verlauf von 1 Stunde
zu. Anschließend wird das Reaktionsgemisch unter Rückfluß erhitzt, bis die Gasentwicklung beendet ist. Durch fraktionierte
Destillation erhält man 350 g (74 $ der Theorie) 2,3-Dibrombutyryl-isocyanat
vom Siedepunkt 60 bis 65°C/O,3 Torr als Gemisch von Meso- und Razem-Form.
Beispiel 5 ?H3.
Br Cl
10,0 g N-Methyl-2,4-dichlor-anilin werden in 150 ml Waschbenzin
gelöst und bei 0 bis 5 C werden einzelne Portionen 15,0 g 2,3-Dibrom-propionylisocyanat zugegeben. Dabei kristallisiert
das Reaktionsprodukt aus. Man rührt noch 2 Stunden bei 200C nach, filtriert, wäscht mit Petroläther und trocknet.
Die Ausbeute beträgt 22,0 g N-Methyl-N-(2,4-dichlor-phenyl)-N'-(2,3-dibrompropionyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 154 bis 156 c.
In entsprechender Weise wurden die folgenden Verbindungen der allgemeinen Formel
R1
R-CH C-CO-NH-CO-N
1 I
Hai Hai
Hai Hai
erhalten:
Ie A 16 090 - 30 -
60984 2/1062
Nr.
• Hal R R'
R"
R"'
Br H H
Br H H
8 Br H H
Br H H
10 Br H H
11 Br H H
Cl
OCH3 OCH,
OCH,
HO
Cl
Cl
187-189 (Zere.)
184-185 (Zere.)
163-164 (Zere.)
162-163 (Zere.)
174-175
194-195 (Zere.)
12 Br H H
13 Br H H
Le A 16090
λ /;-N02
' VV
202-204 (Zere.)
172-174
- 31 -
60984 2/1062
Beisp.
Nr. Hal R
R"1 Pp (0C)
14 Br H H
H 138-142
15 Br H H
H 216-218
16 Br H H
17 Br H H
18 Br H H
150-151
202-204 (Zers.)
H 174-176
19 Br H CH,
H 129-132
20 Br H H
Cl
CH3 140-145
(Zers.)
21 Br H H
108-110
Ie A 16 090
- 32 -
609842/1062
Beisp.
Nr. Hal R
22 Br H H
R"
114-117
23 Br H H -C >Br H
24 Br H H
25 Br H H
180-182 (Zere.)
174-176
188-190 (Zers.)
26 Cl H H
Cl
Cl CH,
124-125 (Zers.)
27 Cl H H
Cl CH,
140-143 (Zers.)
28 Cl H H
C-H,
94-96
Le A 16 090
- 33 -
609842/ 1 062
Beisp.
Nr. Hal R
R· R" R"1 Pp (0C)
29 Cl H H
30 Cl H H
Cl
Gl
115-117 (Zers.)
176
31 Cl H H
f/
195-196
32 Cl H H
Cl
\V01 H
\V01 H
Cl
180-182
33 Cl H H
169-170 (Zers.)
1 4-7-14-9
35 Cl H H
GH
111-113
Le A 16 090
- 34 -
609842/ 1062
Beisp.
Nr. Hal R
R"
R"1 JPp (0C)
Ol H
130-131
37 Cl H
,-Cl
CH,
152-153
38 Cl H
39 Cl H
CF,
174-176
177-179
Weiterhin wurde hergestellt;
CH0-CH-C 0-NH-C 0-ΝΗ
I 2 t
Br Br
C 0-NH-C 0-CH-CH0
I I 2
Br Br
Fp. 247-248c (Zers.)
Le A 16 090
- 35 60984 2/1062
Claims (6)
- Patentansprüche2, 3-Dihalogen-a]kanoyl-harnstoffe der FormelR-GH-C-GO-NH-CO-N I I Hal Halin welcherR und R' für Wasserstoff oder Alkyl stehen,R" für Aryl oder Heteroaryl steht, wobeidiese Reste gegebenenfalls substituiert sein können,R"1 für Wasserstoff, für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Cycloalkyl, Benzyl oder für Aryl steht, undHai für Chlor oder Brom steht.
- 2) Verfahren zur Herstellung von 2,5-Dihalogen-alkanoyl-■ harnstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,3-Dihalogenalkanoyl-isocyanate der FormelR· R - CH - C - CO - NCOI IHai Haiin welcherR, R1 und Hai die in Anspruch 1 angegebeneBedeutung haben,Le A 16 0906098 4 2/1062mit einem primären oder sekundären Amin der Formel 9512171in welcherR" und R"1 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen,in Gegenwart von indifferenten Lösungsmitteln umsetzt.
- 3) Fungizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem 2,3-Dihalogen-alkanoyl-harnstoffen gemäß Anspruch 1.
- 4) Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,3-Dihalogen-alkanoyl-harnstoffe gemäß Anspruch 1 auf pj.lze oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
- 5) Verwendung von 2,3-Dihalogen-alkanoyl-harnstoffen gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung von Pilzen.
- 6) Verfahren zur Herstellung von fungiziden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,3-Dihalogen-alkanoyl-harnstoffe gemäß Anspruch 1 mit den üblichen Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.Le A 16 090 - 37 -609842/1062ORIGtNAL INSPECTED
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DE19752512171 DE2512171A1 (de) | 1975-03-20 | 1975-03-20 | 2,3-dihalogen-alkanoyl-harnstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide |
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CH328876A CH601204A5 (de) | 1975-03-20 | 1976-03-16 | |
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IL7649231A IL49231A0 (en) | 1975-03-20 | 1976-03-17 | Novel 2,3-dihaloalkanoyl-ureas,their preparation and their use as fungicides |
PT64913A PT64913B (en) | 1975-03-20 | 1976-03-17 | Process for preparing 2,3-dihalogen-alkanoyl-ureas with fungicidal effect |
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ES446180A ES446180A1 (es) | 1975-03-20 | 1976-03-18 | Procedimiento para preparar 2, 3-dihalogeno-alcanoil-ureas. |
LU74592A LU74592A1 (de) | 1975-03-20 | 1976-03-18 | |
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FR7607937A FR2304603A1 (fr) | 1975-03-20 | 1976-03-19 | Nouvelles 2,3-dihalogeno-alcanoyl-urees, leur procede de preparation et leur application comme fongicides |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752512171 DE2512171A1 (de) | 1975-03-20 | 1975-03-20 | 2,3-dihalogen-alkanoyl-harnstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide |
Publications (1)
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---|---|
DE2512171A1 true DE2512171A1 (de) | 1976-10-14 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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