DE2504699C2 - Hauptbremszylinder für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Hauptbremszylinder für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Ausgangsdruckraum des Vorderachs-Bremskreises
mit einem weiteren Druckraum des Hauptbremszy- 20
linders verbindende Leitung umfaßt, die mittels einer Steuerveniu-Anordnung alternativ äbsperrbar Die Erfindung betrifft einen Hauptbremszylinder für
linders verbindende Leitung umfaßt, die mittels einer Steuerveniu-Anordnung alternativ äbsperrbar Die Erfindung betrifft einen Hauptbremszylinder für
und freigebbar ist, wobei der gesperrte Zustand der Zwei-Kreis-Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen, mit ei-
Steuerventil-Anordnung mit einem ersten Verhält- nem Vorderachsbremskreis und einem Hinterachsniswert
der installierten Bremskraftverteilung und 25 bremskreis, sowie mit den weiteren, im Oberbegriff des
der gesperrte Zustand der Steuerventil-Anordnung Patentanspruchs 1 genannten, gattungsbestimmenden
mit einem zweiten, vom ersten verschiedenen Ver- Merkmalen.
hältniswert der installierten Bremskraftverteilung Ein solcher Hauptbremszylinder ist aus der DE-AS
verknüpfiist, dadurch gekennzeichnet, 12 67 113 bekannt. Der bekannte Hauptbremszylinder
daß zwischen einem Druckstangenkolben (23) des 30 ist als sogenannter Stufenzylinder mit einer zweislufi-Hauptbremszylinders
(10), der den dem Vorderachs- gen Gehäusebohrung ausgebildet, innerhalb welcher
bremskreis -Dgeordneten Ausgangsdruckraum (22) durch einen einstückigen Stufenkolben zwei in Tandemdes
Hauptbremszylinders (10) einseitig begrenzt und Anordnung, d. h. in axialer Richtung hintereinander lieeinem
ersten Schwimmkolben (14), der die einseitige gend angeordnete Druckräume begrenzt sind. An den
Begrenzung des dem Hieterarhs-Bremskreis züge- 35 durch die engere Bohrungsstufe und den im Durchmesordneten
Ausgangsdruckraumes (15) bildet, als Zwi- ser kleineren Kolbenflansch begrenzten, ersten Druckschenkolben
(17) ein zweiter Schwimmkolben ange- raum des Hauptbremszylinders ist die Bremsleitung des
ordnet ist, dessen wirksame Querschnittsfläche klei- Vorderachs-Bremskreises angeschlossen. In einem seitner
ist als diejenige des ersten Schwimmkolbens (14) lieh von dem ersten Druckraum angeordneten Teil des
und diejenige des Druckstangenkolbens (23), der den 40 Zylindergehäuses ist eine Ausgangt^ruckkammcr voran
die Vorderachs-Bremsen angeschlossenen Aus- gesehen, an welche die Bremsleitung des Hintcrachsgangsdruckraum
(22) einseitig begrenzt, und daß der bremskreises angeschlossen ist Diese Ausgangsdruckzwischen
den beiden Schwimmkolben (14 und 17) kammer steht über einen Gehäusekanal mit dem zwcieingeschlossene
Druckraum (20) der weitere Druck- ten, durch die beiden Kolbenflansche des Zylinderkolraum
ist, der über die Verbindungsieitungen (21a, 45 bens und die räumlich weitere Bohrungsstufe des Zylin-210;
und das Steuerventil (U) mit dem an die Vor- dergehäuses begrenzten Druckraum des Hauptbremsderachs-Bremsen
angeschlossenen Ausgangsdruck- Zylinders in kommunizierender Verbindung. Der erste
raum (22) des Hauptbremszylinders (10) verbunden Druckraum des Hauptbremszylinders ist mittels eines
ist, und daß das Steuerventil (11) bei leerem Fahr- eine Drosselstelle aufweisenden ersten Slrömungspfazeug
eine Stellung einnimmt, in der die Verbindung 50 des mit dem zweiten Druckraum des Hauptbremszylinzwischen
dem an die Vorderachs-Bremsen ange- ders verbunden. Dieser erste Sirömungspfad ist offen,
schlossenen Druckraum (22) des Hauptbremszylin- solange ein verzögerungsabhängig schaltendes Ventil
ders (10) und seinem weiteren Druckraum (20) ge- sich in seiner der Offen-Stellung entsprechenden
sperrt und dieser zum Nachfüllbehälter hin ent- Grundstellung befindet, und das, sobald bei einer Bremspannt
ist, bei beladenem Fahrzeug dagegen in eine 55 sung ein Schwellenwert der Fahrzeugverzögerung er-Stellung
gesteuert ist, in welcher der an die Vorder- reicht bzw. überschritten wird, in seine Sperrstellung
achs-Bremsen angeschlossene Ausgangsdruckraum gelangt und in dieser den vom ersten Druckraum zum
(22) mit dem weiteren Druckraum (20) verbunden, zweiten Druckraum des Hauptbremszylinders führendieser
jedoch gegen den Vorratsbehälter abgesperrt den ersten Bremsflüssigkeits-Strömungspfad sperrt.
'st· 60 Weiter ist ein zweiter, den ersten Druckraum des
2. Hauptbremszylinder nach Anspruch 1. dadurch Hauptbremszylinders mit der an den Hinterachsbrems-■Γ;
gekennzeichnet, daß der Zwischenkolben (17) in ei- kreis angeschlossenen Ausgangsdruckkammer vcrbin-
|ϊ ner in das Zyiindergehäuse des Hauptbremszylin- dender Strömungspfad vorgesehen, der mittels eines
f; ders (10) fest eingesetzten Hülse (18) frei beweglich druckabhängig gesteuerten Ventils absperrbar ist, dcsr;
angeordnet ist. deren Innendurchmesser kleiner ist 65 sen Grundstellung die Offen-Stellung ist. in der der erste
ν; als der Durchmesser der den eisten Schwimmkolben Druckraum des Hauptbremszylinders mit der an den
(14) aufnehmenden Gehäusebohrung (19), wobei der Hinterachsbremskreis angeschlossenen Ausgangsi-J
Zwischenkolben (17) auf beiden Seiten mit zentralen Druckkammer und somit über den diese mit dem zwei-
ten Druckraum des Hauptbremszylinders verbindenden Kanal auch mit dem zweiten Druckraum des Hauptbremszylinders
kommunizierend verbunden ist Dieses druckabhängig gesteuerte Ventil ist so ausgelegt, daß es,
wenn der Druck in der an den Hinterachsbremskreis angeschlossenen Ausgangsdruckkammer einen bestimmten
Schwellenwert überschreitet, in seine Sperrstellung gelangt und, wenn -der Druck im ersten Druckraum
des Hauptbremszylinders um einen bestimmten Betrag größer ist als in der an den Hinterachsbremskreis
angeschlossenen Ausgangsdruckkammer wieder in seine Offen-Stellung gelangt Dieses druckabhängig
schaltenden Ventils ist weiter so ausgelegt daß es, ordnungsgemäße
Funktion des verzögerungsabhängig schaltende Ventil vorausgesetzt in seine Sperrstellung
gelangt bevor das verzögerungsabhängig schaltende Ventil den ersten Strömungspfad sperrt Dieses Ventil
ist als Kugel-Silzventil ausgebildet dessen Ventilkugel
durch Trägheitswirkung in ihre den Ventilsitz abdichtende Sperrstellung gelangt Die Bohrungsstufen des
Gehäuses des Hauptbremszylinders und die diese abdichtenden Kolbenstufen des Zylinderkolben·: sind so
dimensioniert daß die bei einer durch Bremspedal-Betätigung hervorgerufenen Verschiebung des Zylinderkolbens
aus dem ersten Druckraum des Hauptbremszylinders verdrängte Bremsflüssigkeitsmenge größer ist
als die aus dem zweiten Druckraum verdrängte Bremsflüssigkeitsmenge;
durch das funktioneile Zusammenspiel des druckabhängig- und des verzögerungsabhängig
gesteuerten Ventils des bekannten Hauptbremszylinders wird dabei erreicht, daß in der Anfangsphase
einer Bremsung der Bremsdruck-Anstieg im Hinterachsbremskreis derselbe ist wie im Vorderachs-Bremskrcis,
und daß, sobald eine Mindest-Verzögerung des Fahrzeugs erreicht bzw. überschritten wird, der Druckanstieg
im Hinterachs-Bremskreis kleiner ist als im Vorderachs-Bremskreis.
Durch den geschilderten Aufbau und die daraus resultierende
Funktion des bekannten Hauptbremszylinders wird zwar er eicht, daß, entsprechend der mit anwachsender
Bremsverzögerung zunehmenden dynamischen Lastverlagerung auf die Vorderachse eines Fahrzeuges,
die über Vorderradbremsen ausübbaren Bremskräfte — von einem Schwellenwert der Bremsverzögerung an —
stärker anwachsen ais die über die Hinterräder des Fahrzeuges ausübbaren Bremskraft·;, wodurch einerseits
die insgesamt erreichbare Bremsverzögerung erhöht und andererseits — im Sinne der Aufrechterhaltung
der Fahrstabilität des Fahrzeuges — einem vorzeitigen Blockieren der Hin:«irräder vorgebeugt wird; jedoch
wird dem Beladungszustand des Fahrzeuges, d. h. einer vorgegebenen statischen Achslastverteilung, abgesehen
davon, daß bei erhöhtem Gesamtgewicht des Fahrzeugs im Verlauf einer Bremsung der Verzögerungs-Schwellenwert,
bei dem das verzögerungsabhängigschaltcnde Ventil in seine Sperrstellung übergehl,
gleichsam etwas später erreicht wird als bei geringer bcladcnem Fahrzeug, nur unzureichend Rechnung getragen.
Dadurch wird ein erheblicher Betrag an möglicher Brernsverzögerung verschenkt, weil die mittels der
Hinterradbremsen entfaltbare Bremskraft, von dem genannten Verzögerungs-Schwellenwert an, bei dem das
verzögerungsabhängig schaltende Ventil in seine Sperrstellung
übergeht, deutlich geringer ist als der theoretisch mögliche Wert, der um so größer ist, je größer die
Hinterachslast ist.
Um einen bei hoher Fhtcrachslast möglichen höheren Beitrag der Hinterradbremsen zur insgesamt möglichen
Fahrzeugverzögerung ausnutzen zu können, ist es bekannt (US-PS 33 06 678) im Hinterachs-Bremskreis
einen DrucUmodulator vorzusehen, der bei vorgegebenem
Druck in dem an den Hinterachs-Bremskreis angeschlossenen Ausgangsdruckraum des Hauptbremszylinders
einen um so größeren Bremsdruck an die Hinterradbremsen abgibt je größer die Hinterachslast ist Ein
solcher Druckmodulator kann z. B. als Druckübersetzer
ausgebildet sein, dessen Übersetzungsverhältnis in Abhängigkeit von Schwellenwerten der Hinterachslast
schrittweise zunimmt In spezieller Gestaltung ist ein solcher Druckübersetzer als Stufenzylinder ausgebildet
der in einem karosseriefest montierten Gehäuse eine gegen die Rückstellkraft einer Feder verschiebbare Stufenkolbenanordnung
aufweist, die sich an einem achslast-proportional vorgespannten Element der Fahrzeugfederung
abstützt. Eine Verschiebung der Kolbenanordnung innerhalb des Modulator-Gehäuses ist dann
achslast-proportional. Der Druckübersetzer ist so ausgelegt
daß 3iit zunehmender Verschiebung der Kolbenanordnung auch eine — z. B. schrittvvrise — Zunahme
seines Übersetzungsverhältnisses verknüpft ist Mit Hilfe
des bekannten Druckmodulators kann, unabhängig von der jeweiligen Gestaltung des Hauptbremszylinder
der Bremsanlage, eine erwünschte achslast-abhängige Steuerung der Bremskraftverteilung im Sinne der
Ausnutzung erhöhter Hinterachs-Bremskräfte erzielt werden. Nachteilig ist jedoch der erhebliche technische
Aufwand, der für die Realisierung und funktionsgerechte Montage des Druckmodulators am Fahrzeug erforderlich
ist da dieser in praxi ein sowohl hinsichtlich der Baugröße als auch hinsichtlich der Komplexität des Aufbaues
mit einem Hauptbremszylinder vergleichbares Funktionselement einer Bremsanlage darstellt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Hauptbremszylinder der eingangs genannten Art zu schaffen,
der zur Ausnutzung hoher Bremskräfte an der Fahrzeug-Hinterachse eine bedarfsgerechte, achslast-abhängige
Umschaltung der installierten Bremskraft ermöglicht und dabei einfach aufgebaut und preisgünstig herstellbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten
Merkmale gelöst
Hiernach ist zwischen einem Drucks'angenkolben,
der den an die Vorderradbremsen angeschlossenen Druckraum des Hauptbremszylinders einseitig begrenzt
und einem ersten Schwimmkolben, der die einseitige Begrenzung des an den Hinterachs-Bremskreis
angeschlossenen Druckraumes des Hauptbremszylinders bildet, als Zwisdienkolben ein weiterer Schwimmkolben
angeordnet, dessen wirksame Querschnittsfläehe kleiner ist als diejenige des ersten Schwimmkolbens
unJ diejenige des Druckstangenkolbens, der den an die Vorderachsbremsen angeschlossenen Druckraum begrenzt,
wobei zwischen den beiden Schwimmkoiben ein weiterer Druckraum vorhanden ist, der über eine Verbindungsleitung
und ein Steuerventil mit dem an die Vorderachsbremser angeschlossenen Druckraum des
Hauptbremszylinders verbunden ist; dieses Steuerventil nimmt bei »leerem« Fahrzeug, d. h. bei geringer Hinterachslast
eine Stellung ein, in der die Verbindung zwischen dem an die Vorderachsbremsen angeschlossenen
Druckraum des Hauptbremszylinder und seinem weiteren Druckraum gesperrt und dieser zum Nachfüllbehälter
hin entlastet ist und ist bei »beladenem« Fahrzeug, d. h„ bei erhöhter Hinterachslast, in eine Stellung
gesteuert in welcher der an die Vorderachsbremsen an-
geschlossene Aiisgangsdruckraum des Hauptbremszylinders
mit dessen weiterem Druckraum verbunden, dieser jedoch gegen den Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter
abgesperrt ist.
Durch den erfindungsgemäßen Hauptbremszylinder werden zumindest die folgenden funktionellen und konstruktiven
Vorteile erzielt:
Durch die in Abhängigkeit von der Hinterachslast erfolgende Umschaltung des Steuerventils von dessen
mit geringer Hinterachslast verknüpfter Sperrstellung in seine mit erhöhter Hinterachslast verknüpfte Durchflußstellung,
wird eine belastungsgerechte Umschaltung der installierten Bremskraftverteilung dahingehend erzielt,
daß bei relativ niedriger Hinterachslast ein vorzeitiges Blockieren der Hinterräder im Verlauf einer Bremsung
zuverlässig vermieden wird, bei relativ hoher Hinterachslast jedoch ein erhöhter Hinterachs-Bremskraftanteil
ausnutzbar und eine entsprechend erhöhte Bremsverzögerung erzielbar ist. Dies ist insbesondere
auch dann von Vorteil, wenn an das Fahrzeug ein Anhänger angekuppelt ist, der zu einer Erhöhung der statischen
wie der dynamischen Hinterachslast beiträgt. Der für die Realisierung der bedarfsgerechten Umschaltung
der installierten Bremskraftverteilung erforderliche technische Aufwand ist gering, da die erfindungsgemäß
vorgesehene Kolbenanordnung in einem Hauptbremszylindergehäuse ohne weiteres untergebracht werden
kann und lediglich ein lastabhängig ansteuerbares Steuerventil vorgesehen werden muß, das weder hinsichtlich
des Raumbedarfs noch in konstruktiver Hinsicht Probleme aufwirft. Ls kommt hinzu, daß bei einem Ausfall
des Vorderachs-Bremskreises, bezogen auf eine bestimmte, am Druckstangenkolben angreifende Betätigungskraft,
verglichen mit ordnungsgemäßer Funktion der Bremsanlage, im Hinterachs-Bremskreis eine
Druckübersetzung eintritt, die dem Verhältnis der Querschnittsfläche des den Hinterachs-Ausgangsdruckraum
begrenzenden Schwimmkoibens zu der kleineren Fläche des Zwischenkolbens entspricht, wodurch sichergestellt
ist. daß bei dieser genannten Fehlfunktion der Bremsanlage über den Hinterachs-Bremskreis noch
eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Mindest-Verzögerung des Fahrzeugs erreichbar ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Hauptbremszylinders ist vorgesehen, daß der Zwischenkolben in einer in das Zylindergehäuse des Hauptbremszylinders
fest eingesetzten Hülse frei beweglich angeordnet ist. deren Innendurchmesser kleiner ist als
der Durchmesser der den ersten Schwimmkolben aufnehmenden Gehäusebohrung, wobei der Zwischenkolben
auf beiden Seiten mit zentralen Fortsätzen zum mechanischen Zusammenwirken mit dem ersten
Schwimmkolben und dem Druckstangenkolben versehen ist. Mit diesen Fortsätzen kann sich bei einem Ausfall
des Vorderachsbremskreises der Zwischenkolben einerseits an dem Druckstangenkolben und andererseits
an dem den Hinterachs-Ausgangsdruckraum des Hauptbremszylinders begrenzenden ersten Schwimmkolben
abstützen und so eine direkte Übertragung der Pedalkraft auf den ersten Schwimmkolben vermitteln,
wodurch, verglichen mit der normalen Funktion des Hauptbremszylinders und auf eine bestimmte Pedalbetätigungskraft
bezogen, der Druck im Hinterachsbremskreis im Verhältnis der Querschnittsfläche des ersten
Schwimmkolbens zur Querschnittsfläche des Zwischenkoibens übersetzt ist.
Das die Verbindungsleilung zwischen dem durch den
ersten Schwimmkolben und den Zwischenkolben begrenzten Druckraum und dem Druckraum für die Vorderradbremsen
bei leerem Fahrzeug sperrende, bei beladcnem Fahrzeug freigebende. Steuerventil ist in spezieller
Gestaltung als ein unter Strom öffnendes Magnetventil ausgebildet. Die Steuerung dieses Magnetventils
kann so erfolgen, daß der Bcladungszustand des Fahrzeuges an der Hinterachse abgegriffen wird, bei
einer Schraubenfederung z. B. in der Mitte eines Drehstab-Stabilisators,
bei hydropneumatischcr Federung z.
B. über den Druck im Federbein. Zu diesem Zweck vorgesehene Schalter schalten dann bei Über- bzw. Unterschreitung
einer bestimmten Lastgrenze um. Hierbei ist in erster Linie daran gedacht, daß für die Umschaltung
in der Regel zwei Stellungen ausreichen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das in der Verbindungsleitung vorgesehene Magnetventil mit
einer Pulsfolge anstcuerbar sein, die ihrerseits entsprechend der Fahrzeugbeladung steuerbar ist. Hierdurch
ergibt sich, im Unterschied zu einer Umschaltbarkcil des Steuerventils zwischen nur zwei Stellungen, die
Möglichkeit einer kontinuierlichen Veränderung des Druckverhältnisses zwischen Vorderachs- und Hinterachs-Bremskreis.
Außerdem ergibt sich die Möglichkeit, neben der Fahrzeugbeladung auch noch andere Hinflüsse
zu berücksichtigen. Dabei kann es besonders /weckmäßig sein, wenn das Puls-Pausenverhältnis der Pulsfolge
wählbar ist. Es besteht auf diese Weise die Möglichkeit, in einen Bremsvorgang zusätzlich steuernd einzugreifen,
indem z. B. bei einer scharfen Bremsung das
jo erwähnte Puls-Pausenverhältnis ein anderes ist als bei
einer schwachen Bremsung, z. B. dadurch, daß größere Pulsdauern und kürzere Pulspa'isen vorgesehen werden.
Einzelheiten der Erfindung sind anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 ein Bremskraftverteilungsdiagramm;
F i g. 2 eine Ansichtsdarstellung des erfindungsgemäßen Hauptbremszyiinders mit Umschaltventil in einem Schaltschema und
Fig. 1 ein Bremskraftverteilungsdiagramm;
F i g. 2 eine Ansichtsdarstellung des erfindungsgemäßen Hauptbremszyiinders mit Umschaltventil in einem Schaltschema und
F i g. 3 den Hauptbremszylinder gemäß F i g. 2 in einer Längsschnitt-Darstellung.
F i g. 1 zeigt die Parabel Pv der idealen Bremskraftverteilung
für ein voll belastetes Fahrzeug. Weiterhin ist die Parabel Pr der idealen Bremskraftverteilung für das
leere Fahrzeug zu erkennen. Wollte man nun die installierte Bremskraftverteilung h für das voll bcladcnc
Fahrzeug so auslegen, daß sie die Parabel Pv bei a = 0,9 schneidet, so ergibt sich aus dem Schnittpunkt S mit der
Parabel Pl bereits oberhalb a = 0,5 eine überbremste
Hinterachse und damit ein instabiles Bremsverhalten. Wollte man die installierte Bremskraftverteilun£ //. jedoch
für das leere Fahrzeug auslegen, so ergibt sich für das voll beladene Fahrzeug im ganzen Bereich eine eindeutig
überbremste Vorderachse und ein längerer Bremsweg. Die Figur läßt also klar erkennen, daß eine
Umschaltung der installierten Bremsverteilung höchst wünschenswert ist.
Nach Fig.2 ist dem Hauptbremszylinder 10 ein magnetgesteuertes
Umschaltventil 11 zugeordnet. Dieses ist als ein unter Strom öffnendes Ventil ausgebildet. Es
ist bei leerem Fahrzeug geschlossen und wird durch einen Schalter 12 gesteuert, der der Hinterachsfeder 13
zugeordnet ist und bei vollbeladenem Fahrzeug infolge der Durchfederung der Hinterachsfeder 13 geschlossen
wird
Nach Fig.3 befindet sich im Gehäuse des Hauptbremszylinders
10 ein erster Schwimmkolben 14, der einen Raum 15 begrenzt, von dem die Leitung 16 zu den
Hinterachsbremsen abzweigt. Ein zweiter Schwimmkolben, der Zwischenkolben 17 befindet sich in einer
Hülse 18, die einen geringeren Innendurchmesser aufweist, als die den ersten Schwimmkolben 14 aufnehmende
Gehäusebohrung 19. Der Zwischenkolben 17 ist in der Hülse 18 frei beweglich, die ihrerseits fest in das
Gehäuse eingesetzt ist. Zwischen dem ersten Schwimmkolben 14 ind dem Zwischenkolben 17 befindet sich ein
Raum 20. <!er durch eine Verbindungslcitung 21a und
21/) (siehe I" ig. 2) über das Magnetventil (Fi g. I)U mit
dem Druckraum 22 für die Vorderachsbrer;sen verbindbar ist. Dieser Druckraum 22 wird durch den
Druckstungcnkolbcn 23 abgeschlossen, der mittels der Druckslangc 24 unmittelbar vom Bremspedal oder von
einem Bremsverstärker betätigt wird. Dsr Zwischenkolben
17 hat auf beiden Seiten zentrale Fortsätze 25 und 26 zum Zusammenwirken mit dem ersten Schwimmkolben
14 einerseits und dem Druckstangenkolben 23 andererseits für den Fall, daß irgendein Bremskreis ausfällt.
Normalerweise ist das Magnetventil 11 geschlossen und die Leitungen 21a und 216 sind gegeneinander abgesperrt,
d.h. der Teil 216 der Verbindungsleitung ist mit den Vordcrachsbremsen verbunden, während der
Teil 21.7 der Verbindungsleitung nach einem nicht dargestellten
Nachfüllbehälter entlüftet ist. Wird jetzt die Druckstangc 24 betätigt, so wird im Raum 22 ein Druck
aufgebaut, der unmittelbar durch die Leitung2t£>auf die
Vorderachsbremsen wirkt. Durch diesen Druck wird auch der Zwischenkolben 17 nach links verschoben und
dieser n;nmt mittels seines zentralen Fortsatzes 25 den
ersten Schwimmkolben 14 mit. Im Raum 15 wird daher ein Druck aufgebaut, der entsprechend dem Flächenvcrhältnis
zwischen dem ersten Schwimmkolben 14 und dem Zwischenkolben 17 kleiner ist als der Druck im
Raum 22. Dieser kleinere Druck wird durch den Anschluß 16 den Hinterachsbremsen zugeleitet Da sich bei
dieser Bewegung das Volumen im Raum 20 vergrößert, wird hierbei über die Leitung 21a Bremsflüssigkeit aus
einem ebenfalls nicht dargestellten Nachfüllbehälter nachgefüllt.
Ist jetzt das Fahrzeug voll beladen, so schließt der
Schalter 12 und das Magnetventil 11 öffnet. Das heißt, in
dieser Stellung sind die beiden Leitungsteile 21 a und 21 b miteinander verbunden, wobei der Nachfüllbehälter abgeschaltet
ist. Der auf die Vorderachsbremsen aus dem Raum 22 wirkende Druck setzt sich also unmittelbar in
den Raum 20 und — da der erste Schwimmkolben 14 keine mechanische Verbindung mit dem Zwischenkolben
17 hat — in den Raum 15 fort. Auf die Hinterachsbremsen wirkt also der gleiche Druck wie auf die Vordcrachsbremsen.
Im Stromkreis des Magnetventils Il befinden sich
ferner zwei Sicherheitsschalter 27, die als Schwimmerschalter in den Nachfüllbehältern des Vorderachsbremskreises
und des Hinterachsbremskreises angeordnet sind und die bei Defekten in diesen Bremskreisen
öffnen. Dadurch wird das Magnetventil 11 auch dann stromlos, wenn bei voll beladenem Fahrzeug der Schalter
12 geschlossen hat Wenn also z. B. der Vorderachsbremskreis
ausgefallen, d. h. im Raum 22 kein Druckaufbau mehr möglich ist, so wird der Druckkolben 23 so
lange bewegt, bis er auf den zentralen Zapfen 26 des
Zwischenkolbens 17 trifft und diesen damit vor sich herschieben kann. Dieser schiebt dann seinerseits in bereits
beschriebener Weise mechanisch den Schwimmkolben 14 vor sich her, so daß im Raum 15 Druck für die Hinterachse
aufgebaut werden kann. Bei gegebener Betätigungskraft an der Druckstange 24 ist dieser Betätigungsdruck
im Raum 15 entsprechend dem Flächenverhältnis der beiden Kolben 14 und 17 größer als bei normaler
Betätigung.
Wenn jetzt der Hinterachskreis ausgefallen, d. h. also im Raum 15 kein Druckaufbau mehr möglich ist, so
weicht der erste Schwimmkolben 14 bis zum Anschlag am Gehäuse nach links aus. Wenn dies erfolgt ist, kann
sich im Raum 22 für den Vordcrachsbremskreis in gewohnter Art und Weise Druck aufbauen.
Der beschriebene Hauptbremszylinder ist also auch dann betriebsfähig, wenn Defekte in einem der beiden
Bremskreise auftreten.
Es wurde bereits erwähnt, daß anstelle des hier beschriebenen Magnetventils 11 ein Puls-Ventil verwendet
werden kann, welches dann entsprechend der Beladung des Fahrzeuges den im Raum 22 aufgebauten
Druck pulsweise zum Raum 15 durchläßt. Die Pulsfolge bzw. Pulslänge kann dabei — wie bereits beschrieben —
entsprechend der Fahrzeugbeladung gesteuert werden.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß bei der vorstehend bereits erwähnten Pulsansteuerung des
Magnetventiles eine besonders zweckentsprechende Wirkung erreichbar ist, wenn die Pulsfolge aufgrund
einer Schlupfdifferenz der Räder gesteuert wird und zwar so, daß der Schlupf der Vorderräder stets um einen
bestimmten Betrag größer ist als der Schlupf der Hinterräder. Der Unterschied kann beispielsweise 10% betragen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Hauptbremszylinder für Zweikreisbremsanla- 3. Hauptbremszylinder nach Anspruch 1 oder An-
gen von Kraftfahrzeugen, mit einem Vorderachs- 5 sprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuer-Bremskreis
und einem Hinterachs-Bremskreis, de- vestil (11) als ein unter Strom öffnendes Magnetven-
nen je ein Ausgangsdruckraum des Hauptbremszy- til ausgebildet ist
linders zugeordnet ist, in denen sich bei einer Pedal- 4. Hauptbremszylinder nach Anspruch 3, dadurch
betätigung durch die dadurch bewirkte Verschie- gekennzeichnet, daß das Magnetventil (11) mit einer
bung der Kolbenanordnung des Hauptbremszylin- 10 Pulsfolge ansteuerbar ist, die ihrerseits entsprechend
ders, die in den beiden Bremskreisen wirksamen der Fahrzeugbeladung steuerbar ist.
Bremsdrücke aufbauen, die in Relation zu den wirk- 5. Hauptbremszylinder nach Anspruch 4, dadurch
samen Flächen der die Ausgangs-Druckräume be- gekennzeichnet, daß die Pulsfolge in Abhängigkeit
grenzenden Elemente der Kolbenanordnung ent- von einer Schlupfdifferenz der Fahrzeugräder der-
sprechend einem vorgegebenen Verhältnis der in- 15 art steuerbar ist, daß der Schlupf an den Vorderrästallierten
Bremskraftverteilung verschieden sein dem stets um einen bestimmten Betrag größer ist als
können, und mit einer Einrichtung zur Änderung des der Schlupf an den Hinterrädern,
installierten Bremskraftverhältnisses, die eine den
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