DE2502642C3 - Fäden und Fasern mit erhöhter Anfärbbarkeit und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Fäden und Fasern mit erhöhter Anfärbbarkeit und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Il
--C—O
15
20
Z Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern nach Anspruch 1 durch Verspinnen von
Mischungen hochpolymerer linearer Verbindungen und Nachbehandlung der so erhaltenen Fäden in
bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 85 bis 96 Gew.-% eines
Terephthalsäurepolyesters des Ethylenglykols, des 1,4-Butandiols, des l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexans
oder deren Gemische und 4 bis 15 Gew.-% eines Polycarbonats mit der wiederkehrenden
Struktureinheit
verspinnt.
O Μ |
O | CK | "V | CH1 | CH3 |
Il
c— |
-C-/ | — O | |||
_/ | |||||
~\ |
CH3
Die Erfindung betrifft Fäden und Fasern aus Terephthalsäurepolyestern mit erhöhter Anfärbbarkeit.
Die Herstellung von Fäden und Fasern aus linearen fadenbildenden Polyestern ist bereits lange bekannt.
Dabei werden Dicarbonsäuren mit Diolen zu hochmolekularen linearen Polyestern umgesetzt und diese
anschließend versponnen. Als Dicarbonsäuren kommen beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure und
Hexahydroterephthalsäure in Frage. Als Glykole seien Ethylenglykol, Butandiol-1,4-Propandiol-1,3 oder
l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan erwähnt. Der bekannteste Vertreter dieser Polyesterklasse ist Polyäthylenterephthalat.
Die aus solchen Polyestern nach dem Schmelzspinnverfahren hergestellten Fäden werden üblicherweise
gebündelt, in heißem Wasser oder einem anderen Medium verstreckt, in heißer Luft fixiert, gekräuselt und
geschnitten. Die auf diese Weise hergestellten Fasern haben normalerweise eine Festigkeit von 2,5 bis 4,5
p/dtex, eine Dehnung von 20 bis 50% und einen Kochschrumpf von 0 bis 3%. Aus diesen Fasern lassen
sich Textilien mit ausgezeichneten Trageeigenschaften, wie geringe Knitteranfälligkeit, geringe Wasseraufnahme
und deher leichtes Trocknen oder hohe Festigkeit und gute Scheuerbeständigkeit herstellen.
Da man es vorzieht, aus Kostengründen keine spinngefärbten Fäden für die Textilien zu verarbeiten,
muß sich an den oben geschilderten Prozeß ein Färbeprozeß anschließen. Dabei treten häufig Schwierigkeiten
auf, weil sich Textilien aus Polyesterfasern, besonders solche, die aus Polyestern auf Basis
Terephthalsäure und Äthylenglykol und/oder 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
hergestellt sind, schlecht in einem normalen Färbeprozeß anfärben lassen.
Man ist deshalb bei Polyesterfasermaterialien sowie Mischartikeln aus Polyesterfasern mit anderen Begleitfasern
dazu übergegangen, nach folgenden Methoden zu färben:
1.) Nach der Carrier-Färbenmethode bei Kochtemperatur;
2.) Nach der Hochtemperatur (HT)-Färbemethode bei 120 bis 135° C für Polyesterfasern und ihre
Mischartikel mit Zellulosefasern, bzw. bei 104 bis 106° C für Polyesterfaser/Wolle-Mischartikeln.
Bei Färbungen, die bei Kochtemperaturen durchgeführt werden und bei Färbungen im Temperaturbereich
von 104 bis 106° C ist der Zusatz von Carriern notwendig. Normalerweise wird bei Färbungen im
Temperaturbereich von 120 bis 135° C die Diffusionsgeschwindigkeit
der Dispersionsfarbstoffe so weit gesteigert, daß unter diesen Bedingungen auch höhere
Farbstoffprozentsätze ohne Carrier in kürzerer Zeit auf die Polyesterfaser ziehen. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß für bestimmte Dispersionsfarbstoffe und für schlechter ziehende Polyesterfasern auch im HT-Verfahren
die Mitverwendung kleinerer Carriermengen vorteilhaft ist. Als Carrier verwendet man u. a.
Kombinationen auf Basis von o-Phenylphenol, chlorierten
Benzolen oder Phenolen. Diese Verbindungen sind meist physiologisch nicht unbedenklich, d. h. sie dürfen
nicht eingeatmet werden und nicht mit der Haut in Berührung kommen und müssen außerdem möglichst
restlos aus dem Abwasser entfernt werden, weil sie nur unvollständig oder überhaupt nicht biologisch abbaubar
Es besteht daher aus Gründen des Gesundheitsschutzes und aus Kostengründen beim Färben und beim
Reinigen des Abwassers der Wunsch, Polyester vor allem auf Basis Terephthalsäure und Ethylenglykol,
1,4-Butandiol und/oder l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
zu schaffen, die sich carrierfrei anfärben lassen.
Die auf diesem Gebiet vorliegenden Arbeiten sind sehr mannigfaltig und zahlreich. Grundsätzlich wird
versucht, z. B. in die Polymerkette aus Terephthalsäure und Ethylenglykol und/oder l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
andere Dicarbonsäuren oder andere Diole einzubauen, um dadurch das innere Gefüge und den
kristallinen Aufbau der Fasern zu stören und aufzulokkern, so daß die Farbstoffe leichter in das Fadeninnere
eindringen können.
Zur Variation der Dicarbonsäurekompemente verwendet man beispielsweise untergeordnete Mengen an
Sebacin- oder Adipinsäure, 2,6-Naphthalindiearbonsäure, 4,4'-Diphenyldicarbonsäure oder 2,5-Dimethoxyterephthalsäure.
Als gut geeignete Diole für die Cokondensation
bo haben sich neben Ethylenglykol und l,4-Bis-(hydroxymelhyl)-cyclohexan
Propandiol-1,3 bzw. Butandiol-1,4
oder bisoxäthyliertes Hydrochinon oder bisoxäthyliertes ρ,ρ'-Dihydroxy-diphenyldimethylmethan erwiesen.
Diese Dicarbonsäuren und/oder Diole werden unter
den üblichen Bedingungen in den Polyester einkondensiert und führen zu Copolyestern mit mehr oder minder
verbesserter Anfärbbarkeit
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß Fäden und Fasern, die aus einem Polymerengemisch
von 85 bis 96 Gew.-% eines Polyesters der Terephthalsäure und des Ethylenglykols, des 1,4-Butandiols, des
l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cycIohexans oder deren Gemische und 4 bis 15 Gew.-% eines Polycarbonats mit der
wiederkehrenden Struktureinheit
bestehen, eine so gute Anfärbbarkeit zeigen, daß sie
carrierfrei angefärbt werden können.
Es sind bereits Fäden aus Polymergemischen bekannt, die verbesserte Farbaufnahmefähigkeit besitzen. So
beschreibt die DE-OS 19 40 344 aus Polyolefin, Polysulfon, Polyphenyloxid, Polyacetal, Polyamid oder auch das
Polycarbonat denen zur Verbesserung der Farbaufnahmefähigkeit ein Polyestermischpolymer, welches
Sulfonsäuregruppen enthält, zugesetzt worden ist. Diese Fasern stellen somit Fäden aus den genannten
synthetischen Polymergrundstoffen dar, jedoch keine TOlyesterfäden, deren Anfärbbarkeit verbessert worden
ist
Aus der JP-Patentpublikation 48-80 648 ist bekannt
mit sauren Farbstoffen anfärbbare Polyesterfasern herzustellen durch Bildung eines Gemisches von
Polyester mit einem ganz speziellen, durch tertiären Aminstickstoff und Polyalkylenglykoläthereinheiten
modifizierten Polyamid. Man nutzt hier die Tatsache aus, daß die Anfärbbarkeit von Fasern mit sauren
Farbstoffen dadurch erhöht werden kann, daß man basische Gruppen entweder in das Polymere direkt oder
durch Zumischen eines anderen Polymeren, das diese Gruppen enthält, erhöhen kann. Wie aber eine
carrierfreie Anfärbbarkeit mit einem unkomplizierter aufgebauten Additiv erzielt werden kann, läßt sich
daraus nicht entnehmen.
Nach der DE-OS 16 69 447 hat man die Erzielung einer besseren Anfärbbarkeit von Polyesterfasern
dadurch erreicht, daß diese Fasern aus einem ternären Gemisch aus Polyester, Polyamid und einem Polyalkylenoxid
hergestellt sind, wobei als Polyamid auch ein Mischpolyamid eingesetzt werden kann, das basische
Gruppen aufweist Aus dem Beispiel 1 im Vergleich mit Beispiel A dieser Veröffentlichung läßt sich entnehmen,
daß sowohl mit wie ohne Verwendung eines Carriers ähnliche Farbtiefen erzielt werden können, jedoch nur
dann, wenn tatsächlich das dort beschriebene ternäre Gemisch zur Herstellung der Fasern verwendet wurde.
Fasern lediglich aus einem binären Gemisch aus Polyethylenterephthalat mit 10% Polyhexamethylenadipamid
(Beispiel A), sind praktisch nicht färbbar, unabhängig davon, ob ein Carrier bei der Färbung
verwendet wird oder nicht. Dies, obwohl durch des Zusatz des Polyamids stickstoffhaltige Carbonamidgruppen
eingebracht werden. tj
Demgegenüber muß es als überraschend angesehen werden, daß erfindungsgemäß eine carrierfreie Anfärbbarkeit
dadurch erzielt werden kann, daß nur ein einziges und obendrein sehr einfach gebautes Additiv,
nämlich das Polycarbonat, eingesetzt wird, das zudem
keine farbaffinen Gruppen aufweist Das war aus dem Stand der Technik nicht abzuleiten.
Die Erfindung betrifft daher Fäden und Fasern, bestehend aus einem Polymergemisch aus
a) 85 bis 96 Gew.-°/o eines Terephthalsäurepolyesters
des Ethylenglykols, des 1,4-Butandiols, des 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexans
oder deren Gemische und
b) 4 bis 15 Gew.-% eines Polycarbonats mit der wiederkehrenden Struktureinheit
15
Diese Fäden und Fasern enthalten vorzugsweise 88 bis 95 Gew.-% eines Terephthalsäurepolyesters und 5
bis 12 Gew.-% eines Polycarbonats mit der wiederkehrenden
Struktureinheit der Formel (I).
Die Terephthalsäurepolyester können neben Terephthalsäure
auch untergeordnete Mengen an anderen Dicarbonsäuren, wie Hexahydroterephthalsäure, Adipinsäure,
Sebacinsäure und Isophthalsäure enthalten.
Man erhält die erfindungsgemäßen Fäden und Fasern durch Verspinnen aus der Schmelze einer Mischung
eines des Terephthalsäurepolyesters und eines Polycarbonats mit der wiederkehrenden Struktureinheiten der
Formel I und anschließende Nachbehandlung in an sich bekannter Weise.
Dem Schmelzspinnvorgang schließen sich in bekannter Weise die Schritte des Verstreckens, Fixierens,
gegebenenfalls Kräuseins und Schneidens auf Stapellänge an.
Die Terephthalsäurepolyester sollten, je nach Type, relative Viskositäten, wie weiter unten definiert wie
folgt aufweisen:
Polyäthylente; ephthalat
130 bis 2.00 vorzugsw. 1.40 bis 1.80
Polybutylenterephthalat
Polybutylenterephthalat
1.50 bis 1.95 vorzugsw. 1.52 bis 1.90
Polyterephthalat des 1,4-Cyclohexandimethanols
Polyterephthalat des 1,4-Cyclohexandimethanols
UO bis 2.10 vorzugsw. 1.50 bis 2.00
Die relative Viskosität, wie weiter unten definiert, der Polycarbonate sollte im Bereich von 1.00 bis 2.00,
vorzugsweise von 1.10 bis 1.85 liegen.
Es ist ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Fasern, daß sie auf besonders wirtschaftliche Weise
hergestellt werden können, weil man keine (aufwendige) Cokondensation durchführen muß, sondern lediglich das
Polyestergranulat mit dem Polycarbonatgranulat vermengt, die Granulatmischung nach dem Schmelzspinnverfahren
zu Fäden verspinnt bzw. die Granulate getrennt aufschmilzt, die Schmelze über einen Mischer
gut mischt und dann nach dem Schmelzspinnverfahren zu Fäden verspinnt, die gebündelten Fäden z. B. in
heißem Wasser verstreckt, in heißer Luft fixiert, kräuselt und schneidet.
Ein weiterer Vorteil dieser Polymerenmischung ist es, daß das obengenannte, auf Basis 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydröxyphenyl)-propan
(Tetramethylbisphenol A) aufgebaute Polycarbonat eine ausgezeichnete Verträglichkeit
mit dem Polyester aus Terephthalsäure und den
Glykolen l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan, Ethylenglykol
oder Butandiol zeigt Es wurden beim Extrudieren keine Entmischungserscheinungen bemerkt;
die Fäden haben die normaler Eigenschaften des reinen Polyesters, wie z. B. eine Festigkeit von 2,5 bis
3,5 p/dtex bei 20 bis 50% Dehnung. Auch Farbe und Weißgrad der nach dem oben beschriebenen Verfahren
hergestellten Fasern sind unverändert
Lediglich das Farbaufnahmevermögen ist so stark erhöht, daß Textilien aus diesen Fasern carrierfrei
angefärbt werden können.
Röntgenuntersuchungen von Fasern aus den beanspruchten Polymerengemischen zeigen gegenüber Fasern
aus dem reinen Polyester, daß bei ihnen ein verminderter Anteil an kristallinen Bereichen vorliegt.
Die Ursache dafür liegt darin, daß das Einmischen des Polycarbonats mit seinem sperrigen Tetramethylbisphenol-A-Molekül
den morphologischen Aufbau der kristallinen Bereiche so stark stört, daß nur kleinere
Lamellen oder Micellen gebildet werden können, so daß der Anteil der amorphen Bereiche auf Kosten der
kristallinen Bereiche ansteigt Auf Grund dieses erhöhten Anteils an amorphen Bereichen ist es den
Dispersionsfarbstoffen möglich, so schnell und tief in die Faser einzudringen, daß auf die Quellwirkung des
Carriers verzichtet werden kann.
Damit wird der Färbeprozeß auch aus ökologischen Gründen wesentlich einfacher zu handhaben.
Ein geringerer Anteil als 4 Gew.-% Polycarbonat auf Basis Tetramethylbisphenol A im Polymerengemisch
bringt nur einen ungenügenden Anstieg der Ai.färbbarkeit,
so daß doch wieder Carrier beim Färben zu Hilfe genommen werden müssen.
Bei einer höheren Zugabe als 15 Gew.-% des Polycarbonats auf Basis Tetramethylbisphenol A zu
dem Terephthalsäurepolyester wird der ursprüngliche Charakter der reinen Polyesterfaser zu stark verändert.
Man erkennt dies an dem erniedrigten Schmelzpunkt, Festigkeit und Scheuerbeständigkeit nehmen ab, und
man stellt vermehrt Spinnstörungen fest.
Die in der Beschreibung und den Beispielen angeführte relative Viskosität des Polycarbonats auf
Basis Tetramethylbisphenol-A ist das Verhältnis einer
O,5°/oigen Lösung des Polycarbonats in Methylenchlcrid
zur Viskosität des reinen Methylenchlorids, gemessen jeweils in gleichen Einheiten bei 200C im Ubbelohde-Viskosimeter.
Die relative Viskosität der Terephthalsäurepolyester ist das Verhältnis einer 1 °/oigen Lösung des Polyesters in
o-Chlorphenol zur Viskosität des reinen o-Chlorphenols,
gemessen jeweils in gleichen Einheiten bei 25° C im Ubbelohde-Viskosimeter.
Die Färbeversuche zeigen, daß Stapelfasern, die aus einem Polymergemisch aus 85 bis 96, vorzugsweise 88
bis 95 Gew.-% des Terephthalsäurepolyesters und 4 bis 15, vorzugsweise 5 bis 12 Gew.-% des Polycarbonats auf
Basis Tetramethylbisphenol-A hergestellt wurden, genauso tief und schnell ohne Carrier angefärbt werden
können wie Stapelfasern des reinen Polyesters mit Carrier angefärbt werden
Für die Vergleichn..»süfigen wurde nach folgenden
Methoden gefärbt (vgl. H. Ludewig »Polyesterfasern«, Akademie Verlag Berlin, 1965, Seite 346):
Methode 1
Vor dem Färben werden die Fasern gründlich gewaschen. Das Flottenverhältnis beträgt 1 :20. Beim
Färben mit Carrier wird der Flotte 4 g/l eines handelsüblichen Carriers zugegeben. Anschließend wird
mit Mononatriumphosphat und Essigsäure ein pH-Wert von 4,5 bis 5,5 eingestellt Sodann wird die Flotte mit 2%
des Dispersionsfarbstoffes der Formel
versetzt und der pH-Wert evtl. nachgestellt Das Färbebad wird dann in 20 Minuten auf 80 bis 85° C
aufgeheizt und 15 bis 20 Minuten bei dieser Temperatur
gehalten. Bei dieser Verweilzeit findet die Quellwirkung des Carriers statt Im weiteren Verlaufe von 30 Minuten
wird das Bad zum Kochen gebracht und eine Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Nach beendigtem Färbeprozeß
wird das gefärbte Material warm gespült und dann getrocknet
Methode 2 ·
Beim Färben ohne Carrier wurde der gleiche Färbeprozeß wie bei Methode 1 durchgeführt, jedoch
wurde der Flotte kein Carrier zugegeben. Die in den Beispielen wiedergegebenen Versuche zeigen, daß die
erfindungsgemäßen Stapelfasern sich ohne Carrier genauso tief anfärben lassen, wie Fasern des reinen
Polyesters mit Carrier angefärbt werden.
Zur genaueren Überprüfung dieser Versuche wurde die Farbvalenz, die aus drei Farbwerten besteht und
eine Farbe eindeutig festlegt, bestimmt Bezugssystem ist das international vereinbarte CIE-System, das
gleichbedeutend mit dem Norm-Valenz-System DIN 5033 ist. Die Farbwerte im CIE-System bezeichnet man
mit X, Y, Z.
Zur Messung werden die Fasern in eine runde Küvette gepreßt. Dann wird mit dem Filter-Photometer
ELREPHO der Firma Carl Zeiss das Dreibereichsfarbmeßverfahren durchgeführt Dieses Verfahren besteht
darin, daß man den Remissionsgrad der Probe mit drei speziellen Farbmeßfiltern mißt und aus den Remissionswerten Rx, Rj, R* auf einfache Weise die Farbwerte X, Y,
Z nachfolgenden Formeln errechnet:
Für Normllichtart C
Für Normllichtart C
X = 0,782 ■ Rx+0,198 · Rz
Y =
Z =
Z =
R,
1,181 · Rz
90 Gewichtsteile Granulat des Polyesters aus Terephthalsäure und l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
mit einem Schmelzpunkt von 293" C und einer relativen Viskosität von 1,81 werden mit 10 Gewichtsteilen Granulat des Polycarbonats auf Basis Tetramethylbisphenol-A
mit einem Schmelzbereich zwischen 270 und 294° C und einer relativen Viskosität von 1,31
intensiv gemischt, getrocknet und dann nach der Technik des Schmelzspinnens durch eine Mehrlochdüse
zu Fäden mit einem Einzeltiter von 10 dtex versponnen und mit einer Geschwindigkeit von 1100 m/Min,
aufgewickelt. Die Spinnfäden werden zu einem Kabel von 100 000 dtex gefacht, in einem Dämpfkanal von
170° C im Verhältnis 1 :3,20 verstreckt, in einer
Stauchkammer gekräuselt, spannungslos in heißer Luft getrocknet und anschließend zu Stapelfasern von
60 mm Länge geschnitten. Die Fasern zeigen eine Festigkeit von 2,3 p/dtex, eine Dehnung von 35% und
einen Kochschrumpf von 2%.
Die Fasern werden nun nach dem oben beschriebenen Färbeverfahren (Methode 2, ohne Carrier) mit dem
Dispersionsfarbstoff der Formel
10
15
angefärbt. Nach erfolgtem Färbeprozeß haben die Fasern einen tiefblauen Farbton.
Die Stapelfasern werden in die Küvette gepreßt und das oben beschriebene Dreibereichsfarbmeßverfahren
durchgeführt.
Die gefundenen Farbwerte lauten:
X = 15,2
Y = 12,9
Z = 31,2
Z = 31,2
Führt man nun den gesamten Herstellungsprozeß mit dem Granulat des oben verwendeten reinen Polyesters
aus Terephthalsäure und l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan durch und färbt diese Fasern ebenfalls wie oben
beschrieben, nur unter Mitverwendung des Carriers wie bei Methode 1 an, so erhält man ebenfalls tiefblaue
Fasern, die vom Anblick her gleich tief gefärbt sind.
Die gemessenen Farbwerte lauten:
X = 15,0
Y = 12,8
Z = 30,0 4(1
Das heißt, daß die Fasern aus 90 Gewichtsteilen des Polyesters aus Terephthalsäure und l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan
und 10 Gewichtsteilen des Polycarbonats auf Basis Tetramethylbisphenol-A sich ohne «
Carrier genau so gut und so schnell anfärben lassen wie Fasern aus dem reinen Polyester unter Verwendung
eines Carriers angefärbt werden.
92 Gewichtsteile Granulat aus Polyäthylenterephthalat (Schmelzpunkt 256° C, relative Viskosität 1.70)
werden mit 8 Gewichtsteilen Granulat des Polycarbonats auf Basis Tetramethylbisphenol A mit einem
Schmelzbereich zwischen 270 und 2940C und einer relativen Viskosität 1,31 intensiv gemischt, getrocknet
und dann nach der Technik des Schmelzspinnens durch eine Mehrlochdüse zu Fäden mit einem Einzeltiter von
10 dtex versponnen und mit einer Geschwindigkeit von 1100 m/Min, aufgewickelt. Die Spinnfäden werden zu
einem Kabel von 100 000 dtex gefacht, in einem Wasserbad von 95° C und in einem anschließenden
Dämpf kanal von 170° C im Verhältnis 1 :3,20 verstreckt,
in einer Stauchkammer gekräuselt, spannungslos in heißer Luft getrocknet und anschließend zu Stapelfasern
von 60 mm Länge geschnitten. Die Fasern zeigen eine Festigkeit von 2,3 p/dtex, eine Dehnung von 35%
und einen Kochschrumpf von 2%. Die Fasern werden nun nach dem oben beschriebenen Färbeverfahren
(Methode 2, ohne Carrier) mit dem gleichen Dispersionsfarbstoff wie in Beispiel 1 angefärbt. Nach
erfolgtem Färbeprozeß haben die Fasern einen tiefblauen Farbton.
Die Stapelfasern werden in die Küvette gepreßt und das oben beschriebene Dreibereichsfarbmeßverfahren
durchgeführt.
Die gefundenen Farbwerte lauten:
X = 13,0
Y = 11,7
Z = 28,5
Z = 28,5
Führt man den gesamten Herstellungsprozeß mit dem Granulat aus dem oben verwendeten reinen
Polyäthylenterephthalat durch und färbt die so erhaltenen Fasern ebenfalls wie oben beschrieben, jedoch unter
Verwendung des Carriers wie bei Methode 1 an, so erhält man ebenfalls tiefblaue Fasern, die vom Anblick
her gleich tief gefärbt sind.
Die gemessenen Farbwerte lauten:
X = 12,8
Y = 11,0
Z = 28,1
Z = 28,1
Auch hier bestätigen die Farbwerte, daß ohne Carrier der gleiche Farbton erhalten wurde, d. h. es liegt eine
carrierfrei anfärbbare Faser vor.
Claims (1)
1. Fäden und Fasern, bestehend aus einem Polymergemisch aus
a) 85 bis 96 Gew.-% eines Terephlhalsäurepolyesters
des Ethylenglykols, des 1,4-Butandiols,
des l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexans oder
deren Gemische und
b) 4 bis 15 Gew.-°/o eines Polycarbonats mit der
wiederkehrenden Struktureinheit
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