DE2500921B2 - Verfahren zur Herstellung von Polyurethanlösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyurethanlösungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanlösungen mit reproduzierbarer
und definiert einstellbarer Viskosität.
Die Herstellung von Polyurethanen in Lösung durch Umsetzung von organischen Polyisocyanaten mit
organischen Verbindungen, die Wasserstoffatome enthalten, welche mit Isocyanatgruppen reagieren, gehört
seit langem zum Stand der Technik. Derartige Polyurethane werden in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten
eingesetzt. Es ist jedoch vor allem im Produktionsmaßstab sehr schwierig, mit genügender
Genauigkeit reproduzierbare Produkte mit gleichförmigen physikalischen Eigenschaften zu erzeugen, wenn die
Ausgangsverbindungen für die Polyurethansynthese in etwa äquivalenten Mengen miteinander umgesetzt
werden, d. h. bei einem NCO/OH-Verhältnis zwischen etva 0,95 :1 und 1,10 :1. Die Ursache für die mangelnde
Reproduzierbarkeit der Eigenschaften von Polyurethanen liegt in einer Anzahl von möglichen Nebenreaktionen,
welche von schwer zu kontrollierenden Parametern abhängen.
Der wichtigste dieser Parameter ist das NCO/OH-Verhältnis selbst, welches in der Praxis nur innerhalb
eines Bereiches von etwa ±1% konstant gehalten werden kann. Schon eine geringe Schwankung im
NCO/OH-Verhältnis führt zu großen Änderungen in den Theologischen Eigenschaften, wie etwa Schmelzindex,
Lösungsviskosität und Gehalt an hochvernetzten Teilchen.
Die Unterschiede des NCO/OH-Verhältnisses können sowohl durch Wäge- oder Dosierfehler als auch
durch nicht genügende Reinheit der Reaktionspartner und der Lösungsmittel, z. B. durch Wasser, sowie durch
geringe Schwankungen des Molekulargewichtes bei den Polyolen, entstehen.
Um Verfahrensprodukte von einheitlicher und reproduzierbarer Qualität herzustellen, ist es daher notwendig,
die Polyadditionsreaktion so zu kontrollieren, daß beim Erreichen des gewünschten Polymerisationsgrades
bzw. der gewünschten Viskosität der Polyurethanlösung die Polyaddition ohne störende Nebenreaktionen
beendet werden kann.
Es ist bekannt, daß man die Polyaddition durch Zusatz
von monofunktionellen H-aciden Verbindungen, wie primären und sekundären Alkoholen oder Aminen,
beenden kann.
So wird nach einem Verfahren, das in der kanadischen Patentschrift 8 88 781 beschrieben ist, ein primärer
Alkohol zugesetzt, um die Polyadditionsr<?iktion abzubrechen.
Um mit monofunktionellen Alkoholen einen schnellen Kettenabbruch zu erzielen, muß man jedoch
einen großen Überschuß an Alkohol verwenden. Dies führt aber bei vielen Polyurethanen, besonders bei
Polyesterurethanen, zu Kettenabbaureaktionen.
Nach DT-OS 19 06 555 ist zwar eine rasche Kettenabbruchreaktion durch Zusatz eines Monoamins
möglich, doch ist es sehr schwierig, genau die notwendige Menge an Monoamin zuzugeben. Ein
Überschuß an Monoamin bewirkt einen Kettenabbau, ein Unterschuß dagegen einen weiteren Kettenaufbau
m des Polyurethans.
In der DT-OS 23 23 393 wird vorgeschlagen, das Reaktionsgemisch mit einem Zusatz an sekundären
Alkoholen 7.u versehen. Man erreicht dabei zwar eine geringere, aber für viele Anwendungsgebiete noch zu
r, große Streubreite der Viskosität der PUR-Lösungen bei
Schwankungen des NCO/OH-Verhältnisses bis ca. 4%.
Aus der DE-Λ S 16 94 127 ist außerdem bekannt, zur
Verminderung ues Molekulargewichtes bzw. um —
trotz einer gewissen Molekülverzweigung — noch lösliche Polyurethane zu erhalten, monofunktionelle
Verbindungen in untergeordneten Mengen (bezogen auf den NCO-Gehalt) mitzuverwenden, z. B. Butylamin,
Butylsemicarbazid oder Ν,Ν'-Dimethylhydrazin. Dies führt jedoch zwangsweise zu hohen Schwankungen in
j den Endviskositäten der PUR-Lösungen. Ferner wird in der DE-PS 11 57 386 vorgeschlagen, bei zu niederem
Molekulargewicht des Polyurethans bzw. Polyharnstoffurethans durch vorsichtige Zugabe weiterer — vorzugsweise
weniger reaktiver aliphatischen Di- oder Triiso-
-,n cyanate — die gewünschte Lösungr.'iskosität einzustellen.
Nach Erreichen der gewünschten Viskosität kann rran hierbei zur Stabilisierung die Endgruppen des
Polyurethans durch Reaktion mit Monoisocyanaten, z. B. Butylisocyanat, Anhydriden oder anderen acylie-
·» rend wirkenden Substanzen, wie z. B. Säurechloriden,
umsetzen. Nachteilig bei dieser Arbeitsweise ist neben der umständlichen Arbeitsweise die Tatsache, daß
hierbei die Viskositätseinstellung sehr langsam vonstatten geht, und die Abbruchreaktion mit den Endgruppen
ho nicht augenblicklich erfolgt, so daß sich keine exakt
kontrollierbare Viskosität einstellen kann.
Die DE-AS 13 00 278 beschreibt die Herstellung von Polyurethanen durch Umsetzung von einem Mol eines
Hydroxylendgruppen aufweisenden Polyesters oder
hi vorzugsweise Polyesteramide, 1,2 bis 2,5 Mol eines
organischen Diisocyanats und 0,25 bis 1,0 Mol Wasser als Kettenverlängerungsmittel in einem organischen
Lösungsmittel, wobei der Polyurethanlösung nach
Erreichen einer bestimmten Viskosität zur Absättigung noch vorhandener freier Isocyanatendgruppen mono-
oder polyfunktionelle Hydroxyl- und/oder Aminogruppen enthaltende Verbindungen einverleibt werden. Als
geeignete Verbindungen zur Absättigung der NCO-Gruppen
werden beispielsweise genannt: Monoalkoho-Ie, primäre oder sekundäre Monoamine, mehrwertige
Alkohole und Amine sowie Wasser. Vorzugsweise verwendet werden polyfunktionelle Verbindungen, bei
denen die reaktiven Gruppen nicht alle die gleiche Reaktionsfähigkeit gegenüber der Isocyanatgruppe
haben, z. B. Glycerin, Äthanolamin und Diethanolamin. Es wird ferner empfohlen, die genannten Verbindungen
im Überschuß zu verwenden, da dieser üblicherweise die Applikation der Polyurethane nicht stört Lediglich
bei Verwendung von primäre und sekundäre Aminogruppen aufweisenden Verbindungen wird nahegelegt,
den Überschuß mit einem reaktiven Ester zu desaktivieren, beispielsweise mit DiäthylcarbonaL
In der Praxis hat sich aber gezeigt, daß es nicht möglich ist, Poiyurethanlösungen, die überschüssige
Amine enthalten, mit Hilfe von bekannten Desaktivierungsmitteln,
wie Säuren, Säureanhydriden und reaktiven Estern, wie Diäthylcarbonat, zu stabilisieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, das die oben geschilderten
Nachteile bekannter Verfahren rc-^ht aufweist und es
ermöglicht, Polyurethane mit einheitlichen und reproduzierbaren mechanischen Eigenschaften und kontrollierter
Viskositätseinstellung herzustellen. Gleichzeitig soll die Viskosität während der Polymerisationsreaktion so
kontrolliert werii.n, daß mögliche Störungen noch während der Polyaddition behoben werden können. Es
wurde nun gefunden, daß sich dies dadurch erreichen läßt, daß man dem ReaktionsgemisrΊ gemäß Oberbegriff
des vorliegenden Anspruchs nach Erreichen der gewünschten Endviskosität einen Überschuß eines
primären und/oder sekundären Monoamins, bezogen auf noch vorhandene Isocyanatgruppen, zusetzt, wobei
die im Reaktionsgemisch noch vorhandenen NCO-Gruppen sehr schnell umgesetzt werden und anschließend
das restliche Monoamin mit Phenylisocyanat bindet. Die Verwendung dieses Isocyanats, das nach
seinen ganzen Reaktionen weniger als Isocyansäureester,
sondern eher als innere Anhydride der Carbamidsäure anzusehen ist, war aufgrund seiner hohen Toxität
nicht naheliegend. Phenylisocyanat, das als Handelsprodukt relativ preisgünstig und leicht zugänglich ist,
reagiert rasch und quantitativ mit dem Monoamin. Eine Viskositätszunahme oder -abnähme wird dadurch
wirksam verhindert. Überschüssiges Phenylisocyanat wird seinerseits an — NHCOO-Gruppe der Polyurethane
addiert, so daß schon nach kurzer Zeit kein freies Phenylisocyanat mehr in der Polyurethanlösung vorhanden
ist, d. h., die toxischen Nebenwirkungen von freiem Phenylisocyanat werden dadurch rasch beseitigt
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanlösungen
aus
(A) mindestens einem organischen Diisocyanat, das gegebenenfalls untergeordnete Mengen eines Triisocyanats
enthält,
(B) mindestens einer Polyhydroxylverbindung mit einem mittleren Molekulargewicht von 400 bis 50C0
und gegebenenfalls
(C) einem Kettenverlängerungsmittel, das ein Molekulargewicht zwischen 62 und 400 aufweist und pro
Molekül mindestens zwei mit Isocyanatgruppen reaktionsfähige Wasserstoffatome enthält,
in Gegenwart von
(D) mindestens einem organischen Lösungsmittel für Polyurethane, das sich gegenüber den Komponenten
(A) bis (C) indifferent verhält,
mit der Maßgabe, daß das Verhältnis der mit
ίο Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoftatome
der Komponenten (B)+(C) zu den Isocyanatgruppen der Komponente (A) 1:0,95 bis 1:1,1 beträgt, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man nach Erreichen der gewünschten Endviskosität der Polyurethanlösung
noch vorhandene Isocyanatgruppen mit einem Überschuß
eines primären und/oder sekundären Monoamins umsetzt und anschließend das restliche Monoamin
durch Zugabe von Phenylisocyanat bindet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglich«, es, auf
einfache Weise lagerfähige Polyurethanlösungen sowohl hinsichtlich ihrer Viskosität als auch hinsichtlich
der mechanischen Eigenschaften der daraus herzustellenden Endprodukte genau reproduzierbar herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt außerdem den großen Vorteil, auf einfache Weise die Polyaddition
über die Viskosität zu überwachen und eventuell zu korrigieren, z.B. bei unerwünschtem OH-Überschuß
(z. B. infolge eines Wagefehlers), bei dem die Viskosität
nicht den gewünschten Endpunkt erreicht Durch
jo Zugabe geringer Mengen an Diisocyanat kann die Reaktion wieder in Gang gebracht und zu Ende geführt
werden.
Als besonders günstig ist anzusehen, daß selbst bei 1 bis 4% Schwankungen im OH/NCO-Verhältnis, PoIy-
)i urethanlösungen in einem Toleranzbereich von weniger
als ± 10% in der Viskosität hergestellt werden können. Außerdem lassen sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren Polyurethane bei gleicher Zusammensetzung mit sehr unterschiedlichen Molekulargewichten bzw.
Viskositäten der Lösungen gezielt herstellen.
Die Polyurethane können z. B. in einer Konzentration von 15 bis 35% mit jeder gewünschten Viskosität
zwischen z. B. 500 und 20 000 cP hergestellt werden. Ein weiterer Vorteil der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Polyurethanlösungen ist ihre sehr gute Lagerstabilität. Vergleichende Viskositätsmessungen von 20%igen, 25%igen und 30%igen
PUR-Lösungen zeigen nach 9 bis 12 Monaten Änderungen in der Viskosität von weniger als 15%.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn nach dem Erreichen der gewünschten Viskosität der PUR-Lösung
weniger als 0,8%, vorzugsweise weniger als 0,25% nicht umgesetzter NCO-Gruppen vorhanden sind. Werden
nach Zusatz einer mindestens äquivalenten Menge eines monofunktionellen Amins nach etwa 0,1 bis 30 Minuten
eine dem Amin in etwa äquivalente Menge Phenylisocyanat zugegeben, so erhält man in engen Grenzen
reproduzierbare Polyurethane (weniger als ±10% Viskositätsänderung). Die Menge der für den Kettenab-
Mi bruch verwendeten Amine richtet sich nach dem
OH/NCO-Verhältnis bei der Reaktion. Im allgemeinen wird das Kettenabbruchmittel und damit auch das
Phenylisocyanat in einer Menge von 0,1 bis 7 Äquivalent-%, vorzugsweise 0,5 bis 4 Äquivalent-%,
hi bezogen auf das Diisocyanat, angewendet.
Als Kettenabbruchmittel werden erfindungsgemäß primäre und/oder bevorzugt sekundäre Monoamine
verwendet.
Als Ausgangsstoffe (A), (B), (C) und (D) für die Herstellung der Polyurethanlösungen werden übliche
Di- und Triisocyanate, Polyhydroxyverbindungen, Kettenverlängerungsmittel
und organische Lösungsmittel Für Polyurethane verwendet.
(A) Als Diisocyanate (A) sind für das erfindungsgemäße
Verfahren die aus der Polyurethanchemie bekannten Verbindungen geeignet Es können sowohl
aromatische als auch aliphatische oder heterocyclische Diisocyanate verwendet werden, beispielsweise
Äthylendüsocyanat,
Äthylidendiisocyanat,
Propylen-1,2-diisocyanat,
1,4-Butandiisocyanat,
1,6-Hexandiisocyanat,
1 ,e-Octamethylendiisocyanat,
Cyclohexylen-1,2-diisocyanat,
m-Phenylendiisocyanat,
2,4-To!üy!cndiäsocyanat,
2,6-Toluylendiisocyanat,
Sß'-Dimethyl-^'-diphenyldiisocyanat,
Sß'-Dimethoxy-^'-diphenylmethandiisocyanat,
Äthylidendiisocyanat,
Propylen-1,2-diisocyanat,
1,4-Butandiisocyanat,
1,6-Hexandiisocyanat,
1 ,e-Octamethylendiisocyanat,
Cyclohexylen-1,2-diisocyanat,
m-Phenylendiisocyanat,
2,4-To!üy!cndiäsocyanat,
2,6-Toluylendiisocyanat,
Sß'-Dimethyl-^'-diphenyldiisocyanat,
Sß'-Dimethoxy-^'-diphenylmethandiisocyanat,
4,4'-Diphenyldiisocyanat,
4,4-Diphenylmethandiisocyanat,
a^'-DichloM^'-diphenyldiisocyanat,
1,5-Naphthylendiisocyanat mit einer
unverzweigten Kette von 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
4,4-Diphenylmethandiisocyanat,
a^'-DichloM^'-diphenyldiisocyanat,
1,5-Naphthylendiisocyanat mit einer
unverzweigten Kette von 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
cycloaliphatische Diisocyanate, wieHexahyurotoluylen-2,4-
und -2,6-diisocyanat
und Mischungen dieser beiden Isomeren,
4,4'-Dicyc!ohexylmethandiiisocyanat,
Cyclohexan-1,4-diisocyanat,
Cyclohexan-13-diisocyanat,
araliphatisch^ Diisocyanate wie
und Mischungen dieser beiden Isomeren,
4,4'-Dicyc!ohexylmethandiiisocyanat,
Cyclohexan-1,4-diisocyanat,
Cyclohexan-13-diisocyanat,
araliphatisch^ Diisocyanate wie
13-und 1,4-Xylylendiisocyanat
und aromatische Diisocyanate wie
und aromatische Diisocyanate wie
Toluylen-2,4- oder -2,6-diisocyanat
und Mischungen dieser Isomeren,
4,4'-Phenylcyclohexylmethandiisocyanat,
Phenylen-1,4-diisocyanat,
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
Diphenyläther-4,4'-Jiisocyanatund
Naphthylen-1,5-diisocyan at.
und Mischungen dieser Isomeren,
4,4'-Phenylcyclohexylmethandiisocyanat,
Phenylen-1,4-diisocyanat,
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
Diphenyläther-4,4'-Jiisocyanatund
Naphthylen-1,5-diisocyan at.
Auch 1 -Isotyanato-S^S-tnmethyl-S-isocyanatomethylcyclohexan
und Estercliisocyanate von Carbonsäuren wie sie beispielsweise in den englischen
Patentschriften 9 65 474 und 10 72 956 beschrieben sind, können ebenfalls als Diisocyanate im erfindungsgemäßen
Verfahren Verwendung finden. Auch kleine Anteile an Triisocyanaten wie beispielsweise Benzol-l,3,.!>-triisocyan?t oder
p,p', ρ''-Triphenylmethantriisocyanat usw. können mitverwendet werden. Besonders bevorzugt als
Komponente (A) sind p-Phenylendiisocyanat, DiphenyImethan-4,4'-diisocyanat,
Naphthylen- 1,5-diisocyanat,
Toluylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyiinat und Trimethylhexamethylendiisocyanat.
(B) Als Polyhydroxyverbindungen (B) mit einem
mittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000, vorzugsweise 800 bis 3000, eignen sich die für die
Polyurethan Herstellung üblichen Polyhydroxyverbindungen, wie z. B. Polyester, Polylactone, PoIy-
äther, Polyacetale, lineare Polybutadiendiole und
Polycarbonate, vorzugsweise solche mit zwei Hydroxylgruppen pro Molekül. Derartige geeignete
Polyhydroxyverbindungen sind beispielsweise auch in Houben—Weyl, Band XIV/2, Makromolekulare
Stoffe, Teil 2, Seiten 16 bis 18, beschrieben.
Für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt geeignete Polyole, die im allgemeinen OH-Zahlen in einem Bereich von etwa 30 bis 180 aufweisen, sind z.B. Polyester aus Adipinsäure und Diolen, Polyäther auf Basis von Tetrahydrofuran, Polycarbonate und Polycaprolactone.
Für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt geeignete Polyole, die im allgemeinen OH-Zahlen in einem Bereich von etwa 30 bis 180 aufweisen, sind z.B. Polyester aus Adipinsäure und Diolen, Polyäther auf Basis von Tetrahydrofuran, Polycarbonate und Polycaprolactone.
(C) Als gegebenenfalls mitzuverwendende Kettenverlängerungsmittel (C) mit Molekulargewichten zwischen
62 und 400, die pro Molekül mindestens zwei mit Isocyanatgruppen rerJctionsfähige Wasserstoffatome
enthalten, eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren niedermolekulare Diele und/oder
sterisch gehinderte alipb-tische und/oder cycloaliphatische
Diamine und/otirr see. Diamine und/oder
mehrfunktionelle Alkohole mit einem Molekulargewicht von nicht mehr als 400, vorzugsweise 62 bis
300.
Als niedermolekulare Diole kommen geradkettige oder verzweigte aliphatische Diole mit 2 bis 20
Kohlenstoffatomen oder cycloaliphatische Diole in Frage, wie z.B. Äthandiol-1,2, Propandiol-1,3,
Propandiol-1,2, Butandiol-1,4, Butandiol-1,3, Hexandiol-1.6,
Decandiol-1,10, Neopentylglykol und Cyclopentandiol; außerdem eignen sich als Komponente
(C) beispielsweise Hexendiol-1,6, Butindiol-1,4,
Diäthylenglykol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, Mercaptoäthanol, Methyldiäthanolamin
und N,N'-Di-(hydroxyneopentyl)-piperazin.
Als Komponente (C) geeignete Diamine sind z. B.
Als Komponente (C) geeignete Diamine sind z. B.
3,3'-DimethyI-4,4'-diaminodicyclohexylmethan,
4,4-Dimethylaminocyclohexylmethan und N,N'-Dimethyläthylendiamin.
4,4-Dimethylaminocyclohexylmethan und N,N'-Dimethyläthylendiamin.
Die Diole bzw. Diamine werden zweckmäßigerweise in Mengen von bis zu 60, vorzugsweise 1,5 bis 40
Gewichtsprozent, bezogen auf die H-aciden Verbindungen (B) + (C), mitverwendel.
Als gegebenenfalls mitzuverwender.de mehrfunktionelle Alkohole kommen z. B. Trimethylolpropan oder Glycerin in Frage; diese sollten jedoch in weniger als 15 Äquivalent-%, bevorzugt unter 7%, bezogen auf die H-aciden Verbindungen (B)+ (C), verwendet werden.
Als gegebenenfalls mitzuverwender.de mehrfunktionelle Alkohole kommen z. B. Trimethylolpropan oder Glycerin in Frage; diese sollten jedoch in weniger als 15 Äquivalent-%, bevorzugt unter 7%, bezogen auf die H-aciden Verbindungen (B)+ (C), verwendet werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren sind die Ausgangsstoffe (A), (B) und (C) in solchen Mengen
einzusetzen, daß das Verhältnis der mit Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatome der Komponenten
(B) und (C) zu den Isocyanatgruppen der Komponente (A) 1:0,95 bis 1:1.1 beträgt.
(D) Als organische, gegenüber den Komponenisn (A),
(B) ur.J (C) indifferente Lösungsmittel (D) fur Polyurethane kommen die üblichen Polyurethanlösungsmittel
in Frage, wie Äther, vorzugsweise cyclische Äther wie z. B. Tetrahydrofuran oder
Dioxan, Ätherester wie z. B. Äthylglykolacetat, Ketone wie z. B. Cyclohexanon, und Amide wie z. B.
Dimethylformamid oder Dimethylacetamid, sowie deren Gemische. Diese Lösungsmittel können
gegebenenfalls mit anderen nichtreaktiven organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Estern oder
Aromaten, beispielsweise Toluol oder Xylol, verschnitten werden.
Der Lösungsmittelgehalt der erfindungsgemäßen Polyurethanlösungen kann in weiten Gr;nzen
schwanken und beträgt im allgemeinen zwischen 40 und 97, vorzugsweise 60 und 90 Gewichtsprozent.
Gegebenenfalls können auch für die Polyurethanherstellung übliche Katalysatoren, wie z. B. metallorganische
Verbindungen, wie Dibutylzinndilaurat, Zinnoctoat oder Eisen(ll)acetylacetonat, sowie tertiäre Amine, wie
z. B. Triethylendiamin oder Triethylamin, mitverwendet werden.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung der Polyurethanlösungen kann z. B. folgendermaßen verfahren
werden:
Einstufenreaktion
Alle Reaktionsteilnehmer (A), (B) und (C) werden 20-bis 90%ig. vorwiegend 30- bis 70°/oig in Lösungsmittel
(D) in das Reaktionsgefäß eingewogen und auf 20 bis I 30'C. vorwiegend auf 30 bis 900C, erwärmt. Im Laufe
der Reaktion, die durch das Ansteigen der Viskosität ersichtlich ist, wird mil Lösungsmittel (D) auf die
geforderte Endkonzentration verdünnt. Bei Erreichen der gewünschten Endviskosität wird die Reaktion
erfindungsgemäß abgestoppt.
Zweistufenreaktion
Die Vorreaktion von Polyol (B) mit üiisocyanai (A)
wird in einem Teil des Lösungsmittels (D) bei vorwiegend 30 bis 90' C durchgeführt, dann wird mit
einem Diol und gegebenenfalls Triol (C) die Kette verlängert Die weitere Arbeitsweise entspricht der
Einstufenreaktion.
Als für das erfindungsgemäße Verfahren zu verwendende Monoamine eignen sich die üblichen aliphatischen,
cycloaüphatischen und aromatischen primären und/oder vorzugsweise sekundären Monoamine, wie
7. B. Dimethylamin. Methyläthylamin, Diäthylamin, Diprcpyiamin. Dibutylamin. n-Propylamin. Diisopropylamin.
Äthylbutylamin. 1.1-Dimethylpropylamin, Tridecylamin.
2-Methoxyälhvlamin. Di-2-methoxyäthylamin,
Cyclohexylamin. N-Monomethylcyclohexylamin. Dicyclohexylamir,.
2-Methylcyclohexylamin. Norbqrnylamin.
Anilin. Benzylamin. Toluidin, Dibromanilin, Äthylphenylamin.
2-Amino-i-dimethylaminoäthan, Monomethyläthanolamin
Diäthanolamin, Monoisopropanolamin usw. Besonders geeignet sind sekundäre aliphatische
und/oder cycloaliphatische Amine wie z. B. Dibutylamin, Diäthylamin. Propylbutylamin und Dicyclohexylamin.
Desgleichen eignen sich Gemische dieser Monoamine.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die danach hergestellten Polyurethanlösungen eignen sich vor
allem für Anwendungsgebiete, die hohe Anforderungen an Viskositätskonstanz der Lösungen und genaue
Reproduzierbarkeit der Eigenschaften der damit hergestellten Endprodukte stellen. Die erfindungsgemäß
hergestellten Polyurethanlösungen lassen sich vorteilhaft beispielsweise als Bindemittel für Überzüge, z. B.
für Magnetbandbeschichtungen, Lederappreturen, Kunststofflackierungen und Metallbeschichtungen, sowie
zur Herstellung von Gießfolien und ähnlichen Produkten verwenden.
Die Prüfung der Polyurethanlösungen wurde wie folgt durchgeführt:
a) Bestimmung des Festgehaltes: Ca. 2 g der Lösung werden 2 Stunden bei 120° C im Vakuum getrock-
' net und zurückgewogen.
b) Die Viskosität wurde mit einem Viskotester VT 02 (Hersteller: Firma Gebr. Haake, Berlin) gemessen.
c) Die Lagerstabilität wurde durch Prüfung der Verarbeitbarkeit und der Viskosität bestimmt.
d) Die Reproduzierbarkeit wurde anhand der Viskosität der Lösungen und der mechanischen Eigenschaften
der Elastomeren geprüft.
In den folgenden Beispielen werden für die ι ι Einsatzstoffe folgende Abkürzungen verwendet:
PTHF 2000 = Polytetrahydrofuran (mittleres Molekulargewicht 2000)
PE 2000 = Polyester aus Adipinsäure und Äthylen-
glykol (MG = 2000, OH-Zahl ca. 56)'
" PE 2002 = Polyester aus Adipinsäure und Butandiol-1,4 und Hexandiol-1,6 (MG = 2000. OH-Zahl ca. 56)
" PE 2002 = Polyester aus Adipinsäure und Butandiol-1,4 und Hexandiol-1,6 (MG = 2000. OH-Zahl ca. 56)
PE 940 = Polyester aus Adipinsäure und Butandioll,6(MG
= 940, OH-Zahl ca. 119)
PElOlO = Polyester aus Adipinsäure und Butandiol-l,4(MG
= 1000,OH-Zahl ca. 112)
PE 2024 = Polyester aus Adipinsäure, Butandiol-1,4 und Neopentylgiykol (MG = 2000,
OH-Zahl ca. 56)
'" V = Neipentylglykol
'" V = Neipentylglykol
TR = Trimethylolprop&n
BD-1.4 = Butandiol-1,4
Il = Äthylenglykol
HD-i.6 = Hexandiol-1.6
'' MDI = Diphenylmethandiisocyanat (= >,4'-Di-
isocyanatodiphenylmethan)
TD! = Toluylendiisocyanat
DÄA = Diäthanolamin
DBA = Dibutylamin
PhI = Phenylisocyanat
THF = Tetrahydrofuran (< 0,05% H2O)
DMF = Dimethylformamid(<0.05% H2O)
ToI = Toluol (< 0,05% H2O)
DBZL = Dibutylzinndilaurat
In den folgenden Beispielen handelt es sich bei den Mol-Angaben für die Polyhydroxyverbindungen um
Werte, die aus den OH-Zahlen und den mittleren Molekulargewichten der Polyole errechnet wurden.
vi Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente sind Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
vi Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente sind Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
" Beispiel 1
In 250 Teilen THF (H2O-Gehalt 0,025%) wurden 100
Teile (0,05 Mol) PE 2000 und 131,2 Teile (0,525 Mc!)
bo MDI vorgelegt Das Gemisch wurde nach Zugabe von
0,02 Teilen DBZL unter Rühren auf 50° C erwärmt Nach 1 Stunde Reaktionszeit bei 50° C wurde im Laufe von
1 Stunde eine Lösung aus 167 Teilen THF, 45,8 Teilen (0,44 Mol) V, 0,9 Teilen (0,0067 Mol) TR und 0,05 Teilen
DBZL bei 55° C unter Rühren zugegeben. Mit fortschreitender Reaktion erhöhte sich die Viskosität
der PUR-Lösung. Die PUR-Lösung wurde jeweils nach dem Erreichen von 2000 bis 300OcP bei 55° C
stufenweise mit jeweils 232,185 und 278 Teilen THF, das
0,01% DBZL enthielt, auf ca. 20% verdünnt. Nachdem das ca. 20%ige Reaktionsgemisch bei ca. 55° C eine
Viskosität von 240OcP erreicht hatte, wurde die PUR-Lösung wie folgt weiterverarbeitet:
Beispiel 1 wurde wiederholt (= Beispiel la).
Die Polyurethanlösung nach Beispiel 1 und la wurde in jeweils 3 Teile geteilt.
Teil l/l enthielt keine weiteren Zusäcze
10
Teil 1/2 wurde mit lOTeilen Methanol vermischt
Teil 1/3 wurde mit 3 Teilen DBA vermischt und nach
3 Minuten wurden 3Teile PhI zugegeben.
Diese Proben wurden in Flaschen gefüllt und ihre Viskosität in Abhängigkeit von der Lagerzeit gemessen.
Die Prüfungsergebnisse der erfindungsgemäß hergestellten Produkte 1/3 und la/3 und der Vergleichsbeispiele
nach dem Stand der Technik sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Tabelle 1
Probe
1/1
1/2
1/3
la/1
la/2
la/3
Ergebnis:
ohne Zusatz: Vernetzung
erfindungsgemäßer Zusatz von Amin + Isocvanat: Viskosität bleibt konstant
Zusatz | Viskosität in cP | nach 4 h | nach 20 h | mich 10 Tagen |
10 Min. nach | bei 220C | bei 22°C | bei 22° C | |
Zugabe der | ||||
Zusätze bei | ||||
55° C | 12000 | 100 00(J | vernetzt | |
ohne | 2 500 | 3000 | 2 400 | 560 |
CHjOH | 2 250 | 4 800 | 5000 | 4 700 |
DBA+ PhI | 2 550 | 7000 | 80 000 | vernetzt |
ohne | 2 500 | 3 200 | 2 800 | 950 |
CH3OH | 2 300 | 4 900 | 5 200 | 5 100 |
DBA+ PhI | 2 500 | |||
388 Teile (0,4125 Mol) eines Adipinsäure-Butandiol-1,4-Polyesters
(OH-Zahl 119, MG: 940), 72 Teile (0,8 Mol) BD-1,4, 3,26 Teile (0,03 Mol) TR und 325 Teile (1,31
MoI)MDI wurden in 1000 Teilen DMF (frisch destilliert, H2O-Gehalt
<O,O2°/o) in einem 4-Liter-Vierhalskolben
unter Rühren und trockenem Stickstoffstrom gelöst und auf 55°C erwärmt. Mit fortschreitender Reaktion
erhöhte sich die Viskosität der PUR-Lösung. Die PUR-Lösung wurde jeweils bei Erreichen von
~3500cP bei 55°C stufenweise auf die gewünschte
Endkonzentration (9 Versuche zwischen 20 und 30%) verdünnt. Die Versuche wurden bei verschiedenen
Konzentrationen bzw. Viskositäten abgestoppt, indem nach Erreichen der entsprechenden Endkonzentration
und der gewünschten End viskosität jeweils 10 Teile DBA zugegeben wurden und nach 5 Minuten langem
Rühren 10 Teile PhI eingerührt wurden. Die Versuchsdauer variierte je nach Konzentration und Viskosität
von 2 bis 6 Stunden.
Wie Tabelle 2 zeigt, besteht die Möglichkeit bei gleicher Zusammensetzung des Polyurethans Polyurethanlösungen
mit unterschiedlicher Konzentration und Viskosität bei gleichzeitiger hoher Lagerstabilität
herzustellen.
Tabelle | 2 | Viskosität in | cP | bei 20° C |
Nr. | %-Gehalt | nach | ||
der PUR- | nach dem | bei 20= C | 9 Monaten | |
Lösung | Abstoppen | nach | Lagerzeit | |
bei 55° C | 24 Stunden | 4 200 | ||
6 800 | ||||
2 600 | 4 500 | 10 900 | ||
2/1 | 30 | 4 200 | 7 200 | 1300 |
2/2 | 30 | 5 800 | 12 500 | 4900 |
2/3 | 30 | 800 | 1350 | 10 300 |
2/4 | 25 | 2 900 | 5 500 | 2 900 |
2/5 | 25 | 6 800 | 11900 | 4000 |
2/6 | 25 | 2000 | 3 300 | 9 600 |
2/7 | 20 | 2 700 | 4 600 | |
2/8 | 20 | 6000 | 11800 | |
2/9 | 20 | |||
Es wurde wie im Beispiel 2 beschrieben eine PUR-Lösung hergestellt, die eine Viskosität von
230OcP 25°/oig in DMF aufwies. Bei 55°C wurde der Ansatz in 3 Teile geteilt:
Teil 3/1 enthielt keine weiteren Zusätze
Teil 3/2 wurde mit 5 Teilen DBA vermischt
Teil 3/3 wurde mit 5 Teilen DBA vermischt und nach 2 Minuten wurden 3 Teile PhI zugegeben.
Teil 3/3 wurde mit 5 Teilen DBA vermischt und nach 2 Minuten wurden 3 Teile PhI zugegeben.
Die Ergebnisse der Viskositätsmessung sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3 | Zusatz | Viskosität in 50° C 10 Min. nach Zusatz |
cP 45" C 2 Stda nach Zusatz |
22° C 20 Stdn. nach Zusatz |
22° C 2 1 age nach Zusatz |
22° C 4 Wochen nach Zusatz |
Probe | ohne DBA DBA+ PhI |
3 250 1 800 2 250 |
7 300 480 3000 |
35 000 790 b JOO |
vernetzt 700 b50Ö |
520 6 4öö |
3/1 3/2 3/3 |
||||||
Ergebnis:
ohne Zusatz: Vernetzung
DBA-Zusatz (nach DE-OS 1906555): Kettenabbau
erfindungsgemäßer Zusatz von DBA+ PhI: Viskositätskonstanz
Unter Anwendung der im Beispiel 2 beschriebenen Reaktionsbedingungen wurden aus
0,494 Mol = 494 Teilen PE 1010,
0,767MoI = 68,9 Teilen IV,
0,494 Mol = 494 Teilen PE 1010,
0,767MoI = 68,9 Teilen IV,
0,026 Mol = 3,48 Teilen TR und jeweils verschiedenen Mengen MDI (1,313 bis 1,352 Mol) = 328,25 bis 338
jo Teile MDI, wobei das OH/NCO-Verhältnis 1:1,01,
1:1,02, 1:1,03 bzw. 1:1,04 betrug, und jeweils 2690 Teilen DMF (ergibt jeweils ca. 25%ige Polyurethanlösungen)
PUR-Lösungen hergestellt. Die Versuchsdauer variierte zwischen 2 und 6 Stunden, je nach OH/NCO-
Ij Verhältnis.
Tabelle 4 | NCO/OH- | Viskosität bei | Zugegebene | Viskosität bei | Zugegebene | Viskosität | ir~h 7 Tagen |
Versuch | Verhältnis | der Zugabe | Menge | der Zugabe | Menge | bei 22° C | |
von DBA bei | an DBA | von PhI bei | an PhI | nach 24 h | in cP | ||
55°C in cP | 55° C in cP | bei 22°C | 6000 | ||||
Teile | Teile | in cP | 6250 | ||||
1,01 : 1 | 2100 | 3 | 2000 | 3 | 5800 | 6100 | |
4/1 | 1,02 : 1 | 2200 | 5 | 2000 | 5 | 5900 | 6300 |
4/2 | 1,03 : 1 | 2250 | 8 | 2100 | 8 | 6200 | |
4/3 | 1.04:1 | 2100 | 12 | 2000 | 12 | 5900 | |
4/4 | |||||||
Aus Tabelle 4 geht hervor, daß trotz unterschiedlichem NCO/OH-Verhältnis etwa die gleichen Endviskositäten
erreicht werden.
Beispiel 4a (Vergleichsbeispiel entsprechend Beispiel 4, aber ohne Abstoppen).
Tabelle 4a |
NCO/OH-
Verhältnis |
Viskosität
nach 6 Stdn. bei 55° C |
Viskosität nach 24 Stdn. bei 22° C |
Versuch |
1,01 :1
1,02 :1 1,03 .1 1.04:1 |
2 800cP 7SOOcP vernetzt vernetzt |
7 90OcP 35 00OcP |
4a/l 4a/2 4a/3 4a/4 |
|||
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise, jedoch unter Verwendung der in Tabelle 5/1 angegebenen
Ausgangsstoffe wurden Polyuretrianlösungen hergestellt.
Tabelle | 4. | 5/1 | Diol | 5/2 | Viskosität bei | DBZL. | r | Triol (TR) |
22° C in [cP] nach | 7 900 | Diisocyanat | OH/NCO- hältnis |
: 1,01 | Teile | 7 300 | Zusatz | Zusatz | 360 Tagen | PhI |
Ver | + + | 0.9625 BD 1.4 | 1 Tag 7 800 | 0,025 | 63 Tagen | 5 300 | 1,2625 MDI | I | : 1,02 | Lösungs | 5 200 | von | VO | PhI | |||||
such | PUR-Zusammensetzung in Mol/Ansau | 0,962!) BD 1.4 | 1 Tag 4 800 | 0.025 | 63 Tagen | 3 900 | 1.2750 MDI | 1 | : i.02 | mittel | 3 800 | (Teilen) | PhI | ||||||
0.962!) BD 1.4 | 1 Tag 3 800 | 0.025 | 61 Tagen | 6000 | •2750 MDI | 1 | 1,02 | 2675 DMF | 5 900 | 3 DBA | (Teilen) | Ph! | |||||||
5a | Polyol | 0.837!) BD 1.4 | 1 Tag 6 000 | 0,025 | 59 Tagen | 5 400 | 1.2750 MDI | I | 2675 DMF | 5 500 | 5 DBA | ϊ | |||||||
5b | 0.25 PTHF 2000 | 1 Tag 5 200 | 120 Tagen | 6 300 | : 1.05 | 2675 DMI | 6 500 | 10 DBA | PhI | ||||||||||
5c | 0.25 PE 2002 | 0,437!) HD 1,6 | 1 Tag 6 000 | 0,025 | 125 Tagen | 5 400 | 1,3125 MDI | 1 | 2425 DMI | 5000 | T) DBA | H) | |||||||
5d | 0,25 PE 2020 | 0,462!) BD 1,4 | 1 Tag 4 900 | 60 Tagen | 20 500 | : 1.05 | 19 200 | H) | PhI | ||||||||||
0,3125 PE 940 | 0.631:25 BD 1,4 | 1 Tag 20 100 | 0,025 | 30 Tagen | 9 400 | 1,3125 MDI | 1 | 4900 THF' | 9 200 | 10 DBA | nut | ||||||||
5e^ l -1) | 0,0625 PTHF 2000 | 0,362 3 V | 1 Tag 9 500 | G,02j | 28 Tagen | 6 200 |
t -ϊ»τί- kir\i
r ,j ι ij ivt ty ι |
: 1.04 | 6 000 | 10 | PhI | ||||||||
0,3125 PF. 2000 | 0,7 BD 1.4 | 1 Tag 6 400 | _ | 28 Tagen | 1,988 TDI | 1 | 3850 THF- | 10 DBA | |||||||||||
5f | 0.6 HD 1,6 | JL· IU I I I I | 1 Λ HO A | 10 | |||||||||||||||
5g | 0,58125 PE 940 | THF = Tetrahydrofuran+ 0,01 °/3 DBZL | 8 DAA | ||||||||||||||||
5h | DMFHOI enthält 0,02% | q | |||||||||||||||||
0.4 PE 2002 | 0.7facher Ansatz | ||||||||||||||||||
Tabelle | |||||||||||||||||||
Versuch | 7 500 | 5 800 | |||||||||||||||||
5a | 121 Tagen | 5 100 | |||||||||||||||||
5b | 121 Tagen | 3 700 | |||||||||||||||||
5c | 119 Tagen | 5 900 | |||||||||||||||||
5d | 117 Tagen | 5 300 | |||||||||||||||||
5e | 185 Tagen | 6 500 | |||||||||||||||||
5f | 185 Tagen | 5 400 | |||||||||||||||||
5g | 119 Tagen | 9 800 | |||||||||||||||||
5h | 105 Tagen | 9 800 | |||||||||||||||||
5i | 1C3Tagen | 6 200 | 2450 DMF/Tol- ·) | ||||||||||||||||
5k | 103 Tagen | ||||||||||||||||||
225 Tagen | |||||||||||||||||||
225 Tagen | |||||||||||||||||||
223 Tagen | |||||||||||||||||||
221 Tagen | |||||||||||||||||||
272 Tagen | |||||||||||||||||||
272 Tagen | |||||||||||||||||||
223 Tagen | |||||||||||||||||||
206 Tagen | |||||||||||||||||||
204 Tagen | |||||||||||||||||||
204 Tagen | |||||||||||||||||||
Die Tabellen 5/1 und 5/2 zeigen, daß Polyurethane mit sehr unterschiedlichen Zusammensetzungen in
Lösung hergestellt werden können, wobei durch die erfindungsgemäße
stabilitäten erzielt werden.
stabilitäten erzielt werden.
n Maßnahmen stets sehr gute Lager
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise, jedoch mit folgenden Ausgangsstoffen:
0,1 Mol = 200 Teile PE 2024
0,385 Mol = 34,6 Teile BD-1,4
0,385 Mol = 34,6 Teile BD-1,4
0,01 Mol = l,34TeileTR
0,51 Mol = 127,5TeileMDI
0,51 Mol = 127,5TeileMDI
wurde im Beispiel 6a mit dem 2.5fachen Ansatz und im Beispiel 6b mit dem 30fachen Ansatz jeweils eine
Polyurethanlösung hergestellt.
Die Viskosität betrug in beiden Fällen bei 600C
jeweils ca. 3501 cP; nach Verdünnung der 30%igen Lösung auf 25% betrug die Viskosität bei 6O0C ca.
2500 cP. Dann wurden jeweils 10 Teile DBA eingeru,. t. Nach 5 bis 20 Minuten werden zu dieser Lösung
(2200 cP) 10 Teile PhI zugegeben.
Tabelle 6 | Versuchs | Viskosität bei | Viskosität bei | Viskosität | bei 22° C nach |
Versuch | größe | der Aminzugabe | der Phl-Zugabe | ||
bei 60° C | bei 60° C | 1 Tag | 10 Tagen | ||
[cP] | [cP] | [cP] | [cP] | ||
2£fach | 2500 | 22C0 | 6500 | 6500 | |
6a/l | 2,5fach | 2600 | 2250 | 6600 | 6700 |
6a/2 | 2^fach | 2500 | 2200 | 6700 | 6800 |
6a/3 | 30fach | 2600 | 2300 | 7300 | 7200 |
6b/1 | 30fach | 2500 | 2200 | 7100 | 7100 |
6b/2 | 30fach | 2650 | 2200 | 6800 | 6700 |
6b/3 | |||||
Aus der Tabelle 6 erkennt man die gute Reproduzierbarkeit Die Viskositätsunterschiede sind geringer als
10%.
In 60 000 Teilen THF wurden 11 550 Teile
PTHF 2CtOO, 5150 Teile V, 105 Teile TR und 15 150 Teile
MDI bei 25° C unter Rühren gelöst. Die Lösung wurde nach Zugabe von 23 Teilen DBZL auf ca. 60"C erwärmt
Mit fonschreitender Reaktion erhöhte sich die Viskosität der Polyurethan-Lösung. Die PUR-Lösung wurde
jeweils bei Erreichen von ca. 1500 cP bei 62° C mit THF stufenweise auf die Endkonzentration von 15%
verdünnt Um den Einfluß des Molekulargewichtes auf die mechanischen Eigenschaften zu zeigen, wurden
während des Polymerisationsvorganges 5mal jeweils
Tabelle 7a
Polymerisationsverlauf
Polymerisationsverlauf
10 000 Teile der PUR-Lösung entnommen und mit 5( Teilen DBA vermischt Nach ca. 3 Minuten wurde danr
diese Lösung mit 50 Teilen PhI vermischt Die genaui Versuchsdurchführung ist aus der Tabelle 7a, da;
Ergebnis der Prüfung der mechanischen Eigenschaftei der damit erhaltenen Filme ist aus Tabelle 7b ersichtlich
Dieses Beispiel zeigt, daß beim üblichen Re^ktions
ablauf der Polyurethanbildung jeweils nur bei einen bestimmten Polyadditionsgrad bestimmte Eigenschaf
ten erhalten werden. Sofern nicht gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren die Reaktion bis zu den
gewünschten Umsatz geführt und dort abgebrochei wird, erfolgt durch Weiterreaktion z. B. ein Abfall de:
mechanischen Eigenschaften. Nach dem erfindungsge mäßen Verfahren ist es also möglich, die gewünschter
Eigenschaften reproduzierbar einzustellen.
Probeentnahme
nach
[Minuteri]
Temperatur
der Polyurethanlösung
[cP]
95
120
125
165
170
225
285
120
125
165
170
225
285
29
64
64
58
63
59
63
58
65
65
63
59
63
58
65
65
65
Lösungsmittel und Reaktionsteilnehmer sind vermischt (exotherme Reaktion)
70 Die polymerisierende Lösung wurde auf 30% verdünnt und 1 Teil
DBZL zugegeben. Anschließend wurden 10 000 Teile dieser Lösung entnommen (Probe 1), mit 50 Teilen DBA und nach 3 Min. mit
Teilen PhI vermischt
Teilen PhI vermischt
550 Es wurde auf 25% verdünnt, 4 Teile DBZL zugegeben, 10 000 Teil«
1400 dieser Lösung (Probe 2) entnommen und wie Probe 1 abgestoppt
530 Es wurde auf 18% verdünnt, 4 Teile DBZL zugegeben, 10 000 Teil«
1600 dieser Lösung (Probe 3) entnommen und wie Probe 1 abgestoppt
400 Es wurden 6 Teile DBZL zugegeben, 10 000 Teile dieser Lösung
1200 (Probe 4) entnommen und wie Probe 1 abgestoppt
2200 F.s wurden 10 000 Teile dieser Lösung (Probe 5) entnommen und
wie Probe 1 abgestoppt
3400 Es wurde auf 15% verdünnt, 150 Teile DBA zugegeben und nach
Minuten mit 150 Teilen PhI vermischt (Probe 6)
Tabelle 7b | mechanischen Eigenschaften und Viskosität | t Viskosität in cP | der 6 Proben | Filme ♦) | Dehnung |
Prüfung der | Fcststoffgehal | bei 23°C | Viskosität der mit | bei 23° C | |
Probe | THF auf 15% | Reißkraft | [o/„] | ||
Nr. | verdünnten Proben in | bei 23°C | 336 | ||
in cP bei 23" C | [kg/cm'] | 433 | |||
[%] | 1550 | 515 | 573 | ||
30,8 | 1500 | 50 | 617 | 631 | |
1 | 25,1 | 1050 | 125 | 745 | 421 |
2 | 183 | 2300 | 340 | 823 | 333 |
3 | 183 | 3700 | 820 | 650 | |
4 | 183 | 1900 | 1400 | 612 | |
5 | 14,8 | 1900 | |||
6 | |||||
+ ) Die Filme wurden hergestellt, indem je nach Konzentration 150 bis 300 μ Naßfilme aufgezogen wurden, die dann
24 Stunden bei 25°C gelagert und 5 Tage bei 6O0C im Vakuum getrocknet wurden. Die trockenen Filme hatten eine
Filmdicke von 50 bis 60 u.
Beispiel 8 Zur Herstellung der Polyurethanlösung werden
0,1 Mol eines hydroxylgruppenhaltigen Polyesters
auf Basis Adipinsäure-Butandiol-1,4-Hexandiol-1,6 mit einem Molekulargewicht voi
2000;
0,385MoI Butandiol-1,4
0,01 Mol Trimethylolpropan und
0,525 Mol 4.4'-Diphenylmethan-diisocyanat
0,01 Mol Trimethylolpropan und
0,525 Mol 4.4'-Diphenylmethan-diisocyanat
in Form einer 25gewichtsprozentigen Lösung, bezogen auf das Gesamtgewicht, in Dimethylformamid bei 600C
bis zur gewünschten Viskosität (230OcP bei 60"C)
kondensiert
800 g der erhaltenen Polyurethanlösung werden
800 g der erhaltenen Polyurethanlösung werden
durch Zusatz von 4 g Dibutylamin und 4 g eines Desaktivators für das Dibutylamin behandelt
Die verwendeten Desaktivatoren und die erhaltenen Viskositäten sind in Tabelle 1 zusammengefaßt
Probe
Viskosität bei 24° C nach 3 Std. 48 Std.
[cP] [cP]
Bemerkung
8A Phenylisocyanat 6400 6500 Viskosität bleibt konstant
8B Eisessig 6200 4600 Viskosität fällt stark ab
8C Äthylhexansäure 6300 5500 Viskosität fällt ab
+) Die Genauigkeit sämtlicher Viskositätsmessungen beträgt ±3%.
Man verfährt analog den Angaben des Beispiels 1, verwendet jedoch die Ausgangskomponenten in folgenden
Molverhältnissen
0,085 Mol hydroxylgruppenhaltigen Polyester auf Basis
Adinsäure-Butandiol-1,4-Hexandiol-1,6
0,4MoI Butandiol-1,4
0,4MoI Butandiol-1,4
0,01 Mol Trimethylolpropan und
0,052 Mol 4,4'-DiphenyImethan-diisocyanat
800 g der erhaltenen Polyurethanlösung werden durch Zusatz von 4 g Dibutylamin und eines Desaktivators
für das Dibutylamin behandelt.
Die verwendeten Desaktivatoren und die erhaltenen Viskositäten sind in den Tabellen 9a—9c zusammengefaßt.
Tabelle | 9a | Viskositäten bei 24° C cP Men- nach nach 10 Tagen ge 24 Std. bei 240C ' id [g] 16 Std. bt 600C |
2400 4200 |
(N (N CN | Bemerkung | |
Probe | Desaktivator Art |
4 2600 4 2400 |
Viskositäten bei 45° C cP Men- beim nach ge Abstoppen 7 Std. [g] |
farblos, klar Kristallabscheidung braune Lösung |
||
9A 9B Tabelle |
Phenylisocyanat Acetanhydrid 9b |
4 1200 1300 4 1200 300 8 12'X) 450 1200 <300 Viskosität bei 24'C cP nach 24 Std. 12Tg. bei 24° C 16 Std. bei 600C |
||||
Probe | Desaktivator Art |
2500 2600 2500 |
||||
Tabelle 9c Probe |
9A 9C 9D 9E Desaklivator Art |
Phenylisocyanat Diäthylcarbonat Diäthylcarbonat Menge [g] |
||||
9A 9F 9G |
Phenylisocyanat Stearylisocyanat Butylisocyanat |
4 4 4 |
||||
Die Beispiele 8 und 9 zeigen, daß lediglich bei Verwendung von Phenvli ocyanat als Desaktivator stabile und
brauchbare Polyurethanlösungen erhalten werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyurethanlösungen ausA) mindestens einem organischen Diisocyanat, das gegebenenfalls untergeordnete Mengen eines Triisocyanats enthält,B) mindestens einer Polyhydroxylverbindung mit einem mittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000 undC) gegebenenfalls einem Kettenverlängerungsmittel, das ein Molekulargewicht zwischen 62 und 400 aufweist und pro Molekül mindestens zwei mit Isocyanatgruppen reaktionsfähige Wasserstoffatome enthält,in Gegenwart vonD) mindestens einem organischen Lösungsmittel für Polyurethane, das sich gegenüber den Komponenten (A) bis (C) indifferent verhält,mit der Maßgabe, daß das Verhältnis der mit Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatome der Komponenten (B)+(C) zu den Isocyanatgruppen der Komponente (A) 1:0,95 bis 1:1,1 beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Erreichen der gewünschten Endviskosität der Polyurethanlösung noch vorhandene Isocyanatgruppen mit einem Überschuß eines primären und/oder sekundären Monoamins umsetzt und anschließend das restliche Monoamin durch Zugabe von Phenylisocyanat bindet
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752500921 DE2500921C3 (de) | 1975-01-11 | 1975-01-11 | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanlösungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752500921 DE2500921C3 (de) | 1975-01-11 | 1975-01-11 | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanlösungen |
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ID=5936260
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