DE2549845B2 - Vorrichtung zum Kalzinieren von pulverförmigen Stoffen - Google Patents
Vorrichtung zum Kalzinieren von pulverförmigen StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kalzinierung von pulverförmiger. Stoffe mit Rohstoffabscheider
und Kalzinierofen tril Brennstoffzufuhr sowie einem mit dem Kalzinierofen in W -bindung stehenden
Zyklon, bei der vorgewärmte Rohstoffe in den Kalzinierofen eingeführt werden.
Während des vergangenen Vierteljahrhunderts sind Hängevorwärmsysteme in großem Umfang für die
Erzeugung von Zementklinker eingesetzt worden. Ein typisches solches Hängevorwärmsystem weist einen
mehrstufigen Wärmetauscher auf, bestehend aus einem oder mehreren Zyklonen, die derart angeordnet sind,
daß die Abgase aus einem Drehofen od. dgl. hintereinander die Wärmetauscherstufen durchströmen und
dabei das in den Ofen einzuführende Pulver vorwärmen. In diesem Zusammenhang wird auf die DE-OS 22 63 099
verwiesen.
Hierbei entstehen jedoch bei einer Abgastemperatur des Ofens oberhalb von 12000C beträchtliche Mantelablagerungen
an den Innenwänden des Gestellendes des Ofens und der das Ofengestell mit den Zyklonen
verbindenden Leitungen, wobei auch die Fließfähigkeit der pulverförmigen Stoffe vermindert werden kann und
so der Betrieb des Ofens nachteilig beeinflußt wird. Wegen der sich daraus ableitenden Temperaturbeschränkung
der Abgase kann das Pulver bei üblichen Hängevorwärmsystemen nur zu etwa 30 bis 50%
kalziniert werden, während die restliche Kalzinierung im Drehofen erfolgen muß, der kein rationell arbeitender Wärmelauscher für diese Kalzinierreaktion ist.
Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten ist ein Hängevorwärmsystem mit einer Kalziniervorrichtung
bzw. einem -ofen entwickelt worden, womit eine ausreichende Kalzinierung des Zementrohstoffes vor
der Einführung in den Ofen durchgeführt werden soll. In dem beispielsweise in F i g. 3 der Zeichnung veranschaulichten
bekannten Svstem werden die Rohstoffe bei ihrer Abwärtsströmung durch drei Stufen I, II und III
der Vorwärmeinheit vorgewärmt, wozu die Wärme der aus der Kalzinierstufe IV austretenden Gase verwendet
wird, wonach sie zusammen mit Brennstoff in den Kalzinierofen A eingeführt werden, in dem durch
Sekundärluft aus einem Kühler C und Abgase aus dem Drehofen K, die tangential eingeführt werden, turbulente
Gasströmungen erzeugt werden. Bei einem anderen bekannten System der in Fig.4 der Anmeldung
ίο veranschaulichten Art werden die vorgewärmten
Rohstoffe zusammen mit Brennstoff in den Kalzinierofen A eingeführt, in dem alleine durch Sekundärluft aus
dem Kühler Q die tangential eingeführt wird, turbulente Gasströmungen erzeugt werden. In beiden Systemen
•5 wird die bei der Verbrennung des in die turbulenten
Gasströme zugeführten Brennstoffes erzeugte Wärme augenblicklich auf die Rohstoffpartikel übertragen, so
daß die Verbrennung und die Kalzinierung gleichzeitig stattfinden. Bei dem System gemäß F i g. 4 werden die
Abgase aus dem Kalzinierofen A, die die kalzinierten Stoffe enthalten, zusätzlich mit den Hochtemperaturabgasen
aus dem Ofen K an einer Verbindungsstelle a gemischt, so daß die Kalzinierung der Rohstoffe
verbessert wird, bevor diese in den Drehrohrofen K eingeführt werden.
Da annähernd 90% der Kalzinierung durch derartige Hängevorwärmsysreme mit einem Kalzinierofen durchgeführt
wird, wird der Drehrohrofen fast vollständig von der ungünstigen Kalzinierreaktion der Rohstoffe
*° entlastet. Daher könnte ein solches System insofern von
Vorteil sein, daß der Drehrohrofen, in dem eine beträchtliche Verschleißabtragung der hitzefesten Auskleidung
stattfindet, im Vergleich zu üblichen Hängevorwärmsystemen ohne Kalzinierofen kompakt gebaut
J5 werden kann. Jedoch ist der thermische Gesamtwirkungsgrad
des Zementklinkerofens nicht verbessert worden, da die ungünstigen Reaktions-, Verbrennungsund
Wärmetauschverhältnisse in der Kalzinierstufe IV und weiter unten erläuterte Betriebsnachteile oder
Betriebsstörungen im Klinkerofen zu einem Temperaturanstieg
und einer Erhöhung des Strömungsdurchsatzes der Gase führt, die von der Kalzinierstufe IV zur
Vorwärmstufe III geleitet werden.
Die auftretenden Nachteile im einzelnen sind:
1) Bei fortschreitender Kalzinierung steigt der Partialdruck
von Kohlendioxid (CO2) an, was zu einer Verzögerung der Kalzinierreaktion führt. Als Folge
hiervon ist es schwierig, die Rohstoffe sofort zu kalzinieren, wenn sie nicht auf eine Temperatur von
etwa 9000C vorgewärmt sind.
2) Bei beiden oben erläuterten und in den F i g. 3 und 4 dargestellten bekannten Systemen erfolgt keine
direkte Wärmeübertragung zwischen den Rohstoffen und den heißen Abgasen aus dem Drehrohrofen.
So wird bei dem System gemäß F i g. 3 das Ofenabgas mit einer Temperatur von 1100 bis
1200°C, mit dem etwa 20% der Rohstoffe ausreichend kalziniert werden könnten, achtlos mit
Sekundärluft mit einer Temperatur von etwa 6500C bis 7000C aus dem Kühler Cgemischt, während bei
dem System gemäß Fig,4 die Mischung mit den Gasen mit einer Temperatur von etwa 900°C
erfolgt, die aus dem Kalzinierofen A austreten. Als Folge hiervon wird eine hohe potentielle Wärme
Μ der Abgase des Ofens, die heißer sind als die zur
vollständigen Kalzinierung erforderliche Temperatur von etwa 9000C, nicht wirkungsvoll eingesetzt.
3) Darüber hinaus wächst der Belag an den Innenwän-
den der Leitung für die Ofenabgase sehr schnell und muß häufig durch in den Wänden der
Gasleitung vorgesehene Löcher abgestoßen oder abgebrochen werden. Dadurch dringt in verstärktem
Umfang Leckluft in die Vorrichtung ein und stört den Betrieb.
4) Der Strömungswiderstand oder Durchzugswiderstand in der Leitung D für die Sekundärluft aus dem
Kühler C ist größer als im Drehrohrofen K, so daß eine Droi^elöffnung O od. dgl. in der Abgasleitung
des Ofens vorgesehen werden muß, damit eine ausreichende Menge an Sekundärluft in den
Kalzinierofen A gelangt. Diese Drosselöffnung bringt nicht nur nutzlose Energieverschwendung
mit sich, sondern muß überdies in einer Hochtemperaturzone vorgesehen werden, wo die Wachstumsgeschwindigkeit
von Oberzügen sehr groß ist, so daß eine genaue Strömungssteuerung schwierig
wird und der Betrieb der Vorrichtung bei einem Verstopfen der Drosselöffnung zusammenbrechen
kann.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art isi nun aus der DE-OS 15 19 737 bekannt. Bei diese, bekannten
Vorrichtung sind einem Rohstoffabscheider mehrere Zyklonvorwärmer in Stufen vorgeschaltet. Der Rohstoff
wird in der ersten Stufe aufgegeben, von den aus dem Rohstoffabscheider kommenden heißen Gasen
erfaßt, vorgewärmt und in den Zyklonen der einzelnen Stufen abgeschieden. Das auf diese Weise vorgewärmte
Gut gelangt dann in den Rohstoffabscheider. Dieser Rohstoffabscheider ist als Zyklon ausgebildet, an dem
die von den Brennkammern kommenden Verbindungsleitungen außermittig angeschlossen sind. Der Kalzinierofen
besteht also bei dieser bekannten Vorrichtung aus einem als Zyklon ausgebildeten Rohstoffabscheider,
in dem das vorgewärmte Gut kalziniert wird. Rohstoffabscheider und Kalzinierofen bilden also eine Baueinheit,
in der unter der Einwirkung der noch sehr heißen Heizgase die endgültige Kalzinierung unter starker
Durchwirbelung des Gutes durchgeführt wird. Diese Vorrichtung hat jedoch im Hinblick auf die Thermodynamik
bei der Kalzinierung von Zementrohmaterial Nachteile. Dazu ist erheblich, daß bei der endothermen
Kalzinierreaktion des Zementrohmaterials 70 bis 80% der Reaktion schnell bei relativ niedrigeren Temperaturen
(830 bis 8400C) vor sich gehen, wenn ausreichende
Wärmekapazität bereitsteht. Die restlichen 20 bis 30% der Reaktion erfolgen jedoch sehr langsam, außer wenn
das Material auf eine höhere Temperatur erhitzt wird (860 bis 88O0C). Da bei der bekannten Vorrichtung nur
die Wärmekapazität des Kalzinierofens zur Verfügung steht, ist die Forderung nach einer vollständigen und
gleichmäbigen Kalzinierung in kürzerer Zeit bei dieser Vorrichtung nicht zu verwirklichen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, die eine vollständige und gleichmäßige Kalzinierung von pulverförmigen Stoffen in kürzerer
Zeit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kalzinierofen mit einem Rohstoffabscheider
versehen ist, daß der Zyklon, in dem die im Kalzinierofen teilweise kalzinierten Rohstoffe aus der
sie befördernden Gasströmung abgeschieden werden, an den Kalzinierofen angeschlossen ist, daß eine
Einrichtung zur Förderung der im Zyklon abgeschiede nen, teilweise kalzinierten Rohstoffe zusammen mit
heißen Abgasen aus dei.i Aufgabeende eines Drehrohrofens
in den Abscheider des Kalzinierofens und daß eine Einrichtung zur Förderung der im Abscheider
abgeschiedenen, fast vollständig kalzinierten Rohstoffe in den Drehrohrofen vorgesehen ist.
Bei dieser Vorrichtung ist der Kalziniervorgang auf zwei Zonen aufgeteilt. Der Anfangsteil der Reaktion
erfolgt im Kalzinierofen unter relativ niedriger Temperatur bei ausreichender Wärmekapazität. Der abschließende
Teil der Reaktion erfolgt unter Verwendung des hohen Wärmepotentials der Abgase des Drehrohrofens.
Bei dieser Vorrichtung beginnt der Kalziniervorgang im Kalzinierofen in Verbindung mit dem Zyklon. Dieser
Kalzinierofen ist erfindungsgemäß mit einem Rohstoffabscheider versehen, der erhitztes Gas für den
Anfangsteil der Reaktion liefert. Der Kalzinierofen bildet also dadurch einen ersten Wärmetauscher.
Anschließend gelangt das Material in den Zyklon, der damit einen ersten Abscheider büdeL Das teilweise
kalzinierte Material gelangt vom Zyklon über eine Schurre in die Abgasleitung des Drehrohrofens und
wird durch dessen heiße Abgase fe! ',g kalziniert; diese
Abgasleitung bildet dadurch einen zve'ien Wärmetauscher.
Schließlich wird das fertig kalzinierte Material aus der Abgasleitung in den Rohstoffabscheider
überführt. Im Ergebnis stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl für den ersten Teil als auch für die
Fertigkalzinierung jeweils einen Wärmetauscher und einen Abscheider zur Verfügung. Dadurch ist es
möglich, die Gesamtkalzinierung in zwei Stufen aufzuteilen, um die für jede Stufe optimale Wärmekapazität
zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise schafft die Erfindung eine Vorrichtung zum Kalzinieren von
pulverförmigen Stoffen, bei der fast das gesamte Pulver nach der Kalzinierung in einem Kalzinierofen den
Jj heißen Abgasen des Drehrohrofens ausgesetzt wird,
ohne unmittelbar in den Drehrohrofen od. dgl. eingeführt zu werden, so daß die Rohstoffe wenigstens zwei
Kalzinierzonen hintereinander durchlaufen und dabei vollständig und gleichmäßig kalziniert werden, bevor sie
in den Drehrohrofen eingeführt werden. Hierdurch kann der Drehrohrofen kompakter gebaut werden und
kam der thermische Gesamtwirkungsgrad des Kiinker-
oder Sinterofens mit der Kalziniervorrichtung verbessert werden.
■»> Zweckmäßigerweise ist die Schurre zum einen mit
der Abgasleitung, zum anderen mit dein Aufgabeende des Drehrohrofens verbunden.
Weitere Einzelheiten, Merkmaie und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei-
M bung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 eineschematische Darstellung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
F'g.2 in vergrößerter Darstellung eine Teilansicht
F'g.2 in vergrößerter Darstellung eine Teilansicht
r'j der Kalzinierstufe einer anderen Ausführungsform der
Erfindung und
Fig. 3 und 4 schematische Darstellungen bekannte'
Hängevorwärm.cysteme mit einem Kalzinierofen.
In den Fig. 1 und 2 sind mit I, II, III und IV Zyklone
In den Fig. 1 und 2 sind mit I, II, III und IV Zyklone
M) bezeichnet, die curch Gasleitungen la. Ha und IHa
untereinander verbunden sind und eine dreistufige Vorwärrneinheit bilden. Ein Kalzinierofen ? ist mit
einem Kalzinierbrenner versehen und mit seinem oberen Ende durch eine Gasleitung IVa mit einem
t>> Zyklon IV verbunden, so daß die Gase aus dem
Kalzinierofen I durch den Zyklon IV, die Gasleitung lila, den Zyklon 111, die Gasleitung Wa, den Zyklon II, die
Gasleitung la und den Zyklon I strömen und ans dem
System austreten. Dieser erläuterte Grundaufbau
entspricht im wesentlichen demjenigen der bckannlen Hänge vorwärmsysteme.
Lrfindungsgemäß ist am unteren F.nde des Kalzinierofens
I ein Abscheider 3. beispielsweise ein Zyklon od. dgl. vorgesehen. Eine Leitung 7 dient zur Zuführung
von Sekundärluft aus einem nicht näher dargeslellten Klinkerkühler in den Rohstoff-Abscheider 3. während
eine Abgasleitung 6 den Abscheider 3 mit dem Aufgabeende 5 bzw. einem dort vorgesehenen besonderen
Einlaßgehäuse eines Drehrohrofens 4 verbindet, so daß heiße Abgase des Ofens 4 in den Rohstoffabscheider
3 eingeführt werden. Diese Leitungen sind entweder in tangentialer Richtung oder über Spiralführungen an
den Kalzinierofen angeschlossen. Am unteren Ende des Rohstoffabscheiders 3 ist weiterhin eine Aufgabeschurre
3a zur Aufgabe der gesammelten kalzinierten Rohstoffe in den Drehrohrofen 4 vorgesehen. Zusätzlich
zu den erläuterten Bauteilen sind weiterhin ein Förderer 8 für die Rohstoffe, Schurren löund Ilizur Aufgabe der
in den Zyklonen I bzw. Il abgeschiedenen und gesammelten Rohstoffe in die Gasleitungen Ua und IHa
vorgesehen. Weiterhin ist eine Schurre lll£> zur
Beschickung des Kalz.inierofens 1 mit im Zyklon III
abgeschiedenen und gesammelten Rohstoffen vorgesehen. Schließlich ist eine weitere Schurre IVb zur
Aufgabe der im Zyklon IV abgeschiedenen und gesammelten kalzinierten Stoffe in den unteren
Abschnitt der Abgasleitung 6 vorgesehen.
Zur Vereinfachung des Verständnisses sei angenommen,
daß gemäß F i g. I und 2 ein Kalzinierbrenner 2 beispielsweise an der Decke des Kalzinierofens I
vorgesehen ist. Bevorzugt werden jedoch Mehrfachbrenner 2 am konischen Abschnitt des Kalz.inierofens 1
und/oder im Bereich des Sekundärluftzutrittes zum Abscheider 3 vorgesehen.
Nachfolgend soll die Arbeitsweise des im Aufbau vorstehend erläuterten Systems dargelegt werden. Die
Zemenirohstoffe oder das Pulver, nachfolgend einfach
als Rohstoffe bezeichnet, werden mittels des Förderers 8 in die Gasleitung la nach unten eingeworfen, so daß sie
in dem nach oben gerichteten Abgasstrom schweben und in den Z>klon I eingeführt werden. Im Zyklon I
werden die Rohstoffe vom Abgas getrennt und über die Schurre \b in die Gasleitung Ua eingeführt. Ebenso
durchwandern die Rohstoffe den Zyklon II. die Schurre
lift, die Gasleitung lila.den Zyklon III und die Schurre Il
in der angegebenen Reihenfolge. Auf diese Weise werden sie Stufe für Stufe durch Wärmetausch mit den
heißeren Gasen vorgewärmt, bevor sie in den Kaizinierofen 1 eingeführt werden.
Im Kalzinierofen 1 werden die Rohstoffe in die durch
die Sekundärluft aus dem Kühler durch die Sekundär luftleitung 7 und die Abgase aus dem Drehrohrofen 4
durch die Abgasleitung 6 erzeugten turbulenten Gasströmungen eingeworfen und durch die Verbrennungswärme
des gleichzeitig über den Brenner 2 eingeführten Brennstoffes kalziniert, wobei eine »Primärkalzinierung«
erfolgt, die in den Rohstoffen noch einige nicht kalzinierte Anteile läßt Nach dieser
Primärkalzinierung werden die Rohstoffe von den
Gasen durch die Gasleitung IVa in den Zyklon IV eingeführt, wo sie von den Verbrennungsgasen getrennt
werden.
Alle primärkalzinierten Rohstoffe, die im Zyklon !V
abgeschieden werden, oder auch nur ein Teil davon, wird in die Abgasleitung 6 eingeführt, während
verbleibende Rohstoffe in der mit unterbrochenen
Linien in Fig. 1 und 2 veranschaulichten Weise in das
Aufgabeende 5 des Drehrohrofens 4 eingeführt werden. Die in die Abgasleitung 6 eingeführten primärkalz.inier-Icn
Rohstoffe schweben in der Abgasströmung aus dem Ofen und werden so weiter aufgeheizt, so daß die
unkalz.inierten Anteile, die in den primärkalzinierten Rohstoffen enthalten sind, fas vollständig kalziniert
werden. Diese Rohstoffe, die also eine »Sekundärkalzinierung« durchlaufen, werden in den Abscheider 3
geschwemmt, wo sie aus den Abgasen abgeschieden und durch die Schurre 3a in den Drehrohrofen 4 eingeführt
werden. Die von den Rohstoffen befreiten wirbelnden Abgase erzeugen zusammen mit der durch die
Luftleitung 7 tangential eingeführten Sekundärluft die turbulenten Strömungen im Kalzinierofen 1.
Die auf etwa 700° C in den drei Stufen des Wärmetauschers vorgewärmten Rohstoffe werden
weiter auf etwa 830cC bis 84O0C aufgeheizt und
kalzinieren zu etwa 70 bis 80% durch die Verbrennungswärme im Kalzinierofen 1. Die so erhaltenen primärkalzinierten
Rohstoffe werden in der Abgasleitung 6 durch das Abgas aus dem Ofen mit einer Temperatur von etwa
10000C bis 12003C auf 8600C bis 8800C weiter
aufgeheizt, wodurch die bis dahin unkalzinierten Anteile der Rohstoffe kalziniert werden. Die auf diese Weise
sekundärkalzinierten Rohstoffe, die fast vollständig kalziniert vorliegen, werden sodann in den Drehrohrofen
4 eingeisinrt.
Die in der erläuterten Weise arbeitende erfindungsgemäße Vorrichtung weist gegenüber den bekannten
Systemen gemäß Fig. J und 4 entscheidende Vorteile auf.
Der Prozentsatz der Kalzinierung der primärkalzinierten Rohstoffe in den Verbrennungsgasen, deren
Kohlendioxydparlialdruck bei etwa 30% liegt, liegt zwischen dem Kalzinierofen 1 und dem Zyklon IV um 10
bis 20% niedriger als der entsprechende Prozentsatz bei im bekannten System kalzinierten Rohstoffen (etwa
90%). so daß die restliche Kalzinierung durch Gase erfolgen kann, die den Zyklon IV mit einer gegenüber
dem bekannten System um 300C bis 50°C niedrigeren
Temperatur verlassen.
Die Abgase aus dem Ofen mit ihrem hohen Wärmeinhalt, der nicht durch kältere Gase wie die
Sekundärluft aus dem Kühler C (im Falle des Systems gemäß F i g. 3) oder durch die Abgase aus dem
Kalzinierofen (im Falle des Systems gemäß Fig. 4) beeinträchtigt wird, heizen die primärkalzinierten
Rohstoffe auf und kalzinieren deren unkalzinierten Anteil (etwa 20 bis 30%), wozu die primärkalzinierten
Rohstoffe unverzüglich unter günstigen Wärmeübergangsbedingungen in die Abgasströmung eingeworfen
werden. Daher wird der Prozentsatz der Kalzinierung bei den sekundärkalzinierten Rohstoffen, die aus dem
Ofenabgas im Abscheider 3 abgeschieden und in den Drehrohrofen 4 eingeführt werden, sogar höher und
gleichmäßiger als beim bekannten System, da die Kalzinierung in zwei Kalzinierzonen erfolgt
Mit Rücksicht auf diesen Wärmeaustausch sinkt die Temperatur der Ofenabgase schnell ab, so daß der in
den Abgasen enthaltene basische Dampf, statt an den Innenwandflächen der Abgasleitung 6 zu kondensieren
und sich dort niederzuschlagen, an den Oberflächen der
sekundärkalzinierten Rohrstoffe kondensiert, so daß Probleme mit einer Belagbildung in der Abgasleitung 6
im wesentlichen beseitigt sind.
Bei dem bekannten System muß eine geeignete Einrichtung für die Erhöhung des Strömungswiderstan-
des b/w. Durch/ugswiderstandes. beispielsweise eine
Drossclöffnung O in der Abgasleitung des Ofens angeordnet werden, um den /.ug in der Abgasleitung mit
dem Zug in der Leitung für die aus dem Kühler in den Kalzinierofcn eingeführte Sekundärluft abgeglichen
werden, während nach der vorliegenden Erfindung die in die Abgasleitung 6 eingeführten und im Abgasstrom
schweb rden primärkalzinierten Rohstoffe zu einer
Erhöhung des .Strömungswiderstandes bzw. Zugwiderstandcs
in der Abgasleitung 6 führen. Somit kann eine gewünschte und richtige Abweichung /wi.ehen der
durch die Sekundärluftlcitung 7 zuströmenden Verbrennungsluft und dem den Drehrohrofen 4 durchströmenden
Gas einfach dadurch erzielt und aufrechterhalten werden, daß die Menge der in die Abgasleitung 6
eingeworfenen primärkalziniertcn Rohstoffe entsprechend gesteuert wird. Daher kann eine Beeinträchtigung
des Betriebs des Klinkerofens infolge einer
vollständig vermieden werden.
Wie die vorstehende Beschreibung veranschaulicht, kann die Abgaswärme in den aus der Kalzinierstufe.
dem Zyklon IV, in die Vorwärmstufen, den Zyklonen 1,11
und III. strömenden Gas im Vergleich zu dem bekannten System erheblich vermindert werden, wobei dennoch
der Betrieb stabilisiert wird, so daß der thermische Gesamtwirkungsgrad des Zementklinkerofens deutlich
verbessert wird. Darüber hinaus werden die sekundärkalzinierten Rohrstoffe, die in der oben erläuterten
Weise vollständiger und gleichförmiger kalziniert sind.
in den Drehrohrofen 4 eingeführt, so dall der Ofen noch
kompakter gebaut werden kann.
Vorstellend sind /war nur zwei Ausführiingsformen
der vorliegenden Erfindung näher erläutert worden. -, jedoch versteht es sich, daß die Firfindung nicht hierauf
beschränkt ist. sondern daß vielmehr vielfache Abwandlungen und Abänderungen möglich sind, ohne den
Rahmen der Firfindung zu verlassen. So könnte beispielsweise eine Einführung der primärkalzinierten
ίο Rohstoffe nicht in die Abgasleitung 6. sondern vielmehr
unmittelbar in das Aufgabcendc 5 des Ofens 1 eingeführt werden. In einem solchen KaIIe wird jedoch
vorzugsweise eine geeignete Einrichtung vorgesehen, welche sicherstellt, daß die gesamten aufgegebenen
ι -, primärkalzinierten Rohstoffe im Abgas verteilt werden.
Zusammenfassend schafft die Erfindung somit eine
Vorrichtung zum Kalzinieren von pulverförmigen Stoffen, bei der fast das gesamte Pulver nach der
Kal/.irüerurig in einem Kälzinlerofcn den h*?i^pn
jo Abgasen des Klinkerofens ausgesetzt werden, ohne
unmittelbar in den Drehrohrofen od. dgl. eingeführt zu werden, so daß die Rohstoffe wenigstens zwei
Kalzinierzonen hintereinander durchlaufen und dabei vollständig und gleichmäßig kalziniert werden, bevor sie
2i in den Drehrohrofen eingeführt werden. Hierdurch
kann der Drehrohrofen kompakter gebaut werden und kann der thermische Gesamtwirkungsgrad des Klinkeroder
Sinterofens mit der Kalziniervorrichtung verbessert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Palentansprüche:1, Vorrichtung zur Kalzinierung von pulverförmigen Stoffen mit Rohstoffabscheider und Kalzinierofen mit Brennstoffzufuhr sowie einem mit dem Kalzinierofen in Verbindung stehenden Zyklon, bei der vorgewärmte Rohstoffe in den Kalzinierofen eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalzinierofen (1) mit einem Rohstoffabscheider (3) versehen ist, daß der Zyklon (IV), in dem die im Kalzinierofen (1) teilweise kalzinierten Rohstoffe aus der sie befördernden Gasströmung abgeschieden werden, an den Kalzinierofen (1) angeschlossen ist, daß eine Einrichtung (Schurre I Vb, Abgasleitung 6) zur Förderung der im Zyklon (IV) abgeschiedenen, teilweise kalzinierten Rohstoffe zusammen mit heißen Abgasen aus dem Aufgabeende (5) eines Drehrohrofens (4) in den Abscheider (3) des Kalzinierofens (1) und daß eine Einrichtung (Aufgabeseäurre 3a) zur Förderung der im Abscheider (3) abgeschiedenen, fast vollständig kalzinierten Rohstoffe in den Drehrohrofen (4) vorgesehen ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schurre (Wb) zum einen mit der Abgasleitung (6). zum anderen mit dem Aufgabeende (5) des Drehrohrofens (4) verbunden ist
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